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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Herstellen eines Hartlotblech-Produkts, bei welchem eine Nickel
aufweisende Schicht auf eine Oberfläche einer Plattierschicht aufgebracht
wird, die aus einer Al-Si-Legierung hergestellt ist, die Si im Bereich
von 2 bis 18 Gew.-% enthält.
Die Erfindung betrifft auch ein durch das Verfahren erhaltenes Hartlotblechprodukt
und eine hartgelötete
Baugruppe mit wenigstens einer Komponente, die aus dem Hartlotblech-Produkt
hergestellt ist.
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BESCHREIBUNG DES VERWANDTEN
STANDS DER TECHNIK
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Für
die Zwecke dieser Erfindung sei ein Hartlotblech als ein Kernblech,
beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, zu verstehen,
das an wenigstens einer Seite eine hartlötbare Aluminiumlegierung hat.
Typische hartlötbare
Aluminiumlegierungen, die als solch eine Plattierschicht nützlich sind,
sind die Legierungen der Serie 4xxx der Aluminium Association (AA),
typischerweise mit Si im Bereich von 2 bis 18 Gew.-%. Die hartlötbaren Aluminiumlegierungen
können
mit der Kernlegierung auf verschiedene, im Stand der Technik bekannte
Arten gekoppelt werden, beispielsweise mittels Walzplattieren, Plattieren,
halbkontinuierlichem Gießen
oder durch Strangguß.
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Hartlöten unter kontrollierter Atmosphäre (CAB)
und Vakuumhartlöten
(VB) sind die zwei Hauptverfahren, die zum Aluminiumhartlöten in industriellem
Maßstab
verwendet werden. Industrielles Vakuumhartlöten wird seit den 50er Jahren
verwendet, während
CAB in den frühen
80er Jahren nach der Einführung
des Hartlotflußmittels
Nocoloc (Handelsname) populär
wurde. Vakuumhartlöten
ist im wesentlichen ein diskontinuierliches Verfahren und stellt
hohe Anforderungen an die Materialreinheit. Der Bruch der vorhandenen
Oxidschicht wird hauptsächlich
durch die Verdampfung von Magnesium aus der Plattierschicht bewirkt.
Im Ofen ist immer mehr Magnesium als nötig vorhanden. Das überschüssige Magnesium
kondensiert an den kalten Stellen im Ofen und muß häufig entfernt werden. Die Kapitalinvestition
für geeignete
Anlagen ist relativ hoch.
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CAB erfordert im Vergleich zu VB
vor dem Hartlöten
einen zusätzlichen
Verfahrensschritt, da vor dem Hartlöten ein Hartlotflußmittel
aufgetragen werden muß.
GAB ist im wesentlichen ein kontinuierliches Verfahren, bei welchem
große
Volumina hartgelöteter
Baugruppen hergestellt werden können,
wenn das richtige Hartlotflußmittel
verwendet wird. Das Hartlotflußmittel
löst die
Oxidschicht bei der Hartlöttemperatur,
womit die Plattierschicht richtig fließen kann. Wird das Nocoloc-Flußmittel
verwendet, dann muß die
Oberfläche
vor dem Auftragen des Flußmittels
gründliche
gereinigt werden. Zum Erhalt guter Hartlötergebnisse muß das Hartlotflußmittel
auf die gesamte Oberfläche
der hartgelöteten
Baugruppe aufgetragen werden. Dies kann bei bestimmten Typen von
Baugruppen aufgrund ihrer Konstruktion zu Schwierigkeiten führen. Weil
z.B. Wärmetauscher
vom Typ Verdampfer eine große
Innenfläche
haben, können
sich wegen des mangelhaften Zugang ins Innere Probleme ergeben.
Für gute
Hartlötergebnisse
muß das
Floßmittel
vor dem Hartlöten
an der Aluminiumoberfläche
haften. Unglücklicherweise
kann das Hartlotflußmittel
aufgrund von leichten mechanischen Vibrationen nach dem Trocknen
leicht abfallen. Während
des Hartlötzyklus
werden korrodierende Dämpfe
wie Fluorwasserstoffe erzeugt. Dies stellt hohe Anforderungen an
die Korrosionsbeständigkeit
der für
den Ofen verwendeten Materialien.
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Idealerweise sollte ein Material
verfügbar
sein, das für
CAB verwendet werden kann, aber nicht die Anforderungen und Mängel des
Auftragens von Flußmittel
hat. Ein solches Material kann an einen Hersteller von hartgelöteten Baugruppen
geliefert werden und ist direkt nach dem Formen der Baugruppenteile
bereit zur Verwendung. Keine zusätzlichen
Operationen zum Aufbringen von Flußmittel müssen durchgeführt werden. Derzeit
wird nur ein Verfahren für
flußmittelloses
Hartlöten
in industriellem Maßstab
verwendet. Das Material für
dieses Verfahren kann beispielsweise ein Standardhartlotblech aus
einer Kernlegierung der Serie AA3xxx sein, das an beiden Seiten
mit einer Plattierung aus einer Legierung der Serie AA4xxx plattiert
ist. Bevor das Hartlotblech verwendet werden kann, muß die Oberfläche derart
modifiziert werden, daß die
natürlich
auftretende Oxidschicht während
des Hartlötzyklus
nicht stört.
Die Methode zum Erreichen eines guten Hartlötens besteht darin, eine spezifische
Menge von Nickel auf der Oberfläche
der Plattierlegierung abzuscheiden. Wenn es richtig aufgetragen
wird, reagiert das Nickel vermutlich exotherm mit dem darunterliegenden
Aluminium. Das Nickel kann durch Verwendung einer Scheibe aus Nickel
zwischen den beiden aneinanderzufügenden Teilen aufgetragen oder
durch Galvanisierung abgeschieden werden. Bei Verwendung von Galvanisierung sollte
die Haftung des Nickels ausreichend sein, damit sie typischen Formoperationen
standhält,
die beispielsweise bei der Herstellung von Wärmetauschern verwendet werden.
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Die Verfahren zum Nickelplattieren
eines Aluminiumhartlotblechs sind jeweils aus der US-A-3,970,237,
US-A-4,028,200, US-A-4,164,454
und dem SAE-Papier Nr. 880446 von B.E. Cheadle und K.F. Dockus bekannt.
Nach diesen Dokumenten wird Nickel bevorzugt in Kombination mit
Blei abgeschieden. Die Bleizugabe wird verwendet, um die Benetzbarkeit
der Plattierschicht während
des Hartlötzyklus
zu verbessern. Ein wichtiges Charakteristikum dieser Plattierverfahren
liegt darin, daß das
Nickel bevorzugt an den Siliciumteilchen der Plattierschicht abgeschieden
wird. Um ausreichend Nickel zum Hartlöten an der Oberfläche zu erhalten,
sollte die Plattierschicht eine relativ große Zahl von Si- liciumteilchen enthalten,
die als Keime für die
Nickelabscheidung wirken. Man nimmt an, daß zum Erhalt ausreichender
Keimbildungsstellen vor dem Beizen ein Teil des Aluminiums, in das
die Siliciumteilchen eingebettet sind, durch eine chemische und/oder mechanische
Vorbehandlung entfernt werden sollte. Dies gilt als notwendige Bedingung,
um eine ausreichende Abdeckung mit Nickel zu erhalten, die als Keime
für die
Benetzungsaktion der Hartlot- oder Plattierlegierung dient. In einem
mikroskopischen Maßstab
ist die Oberfläche
der Si enthaltenden Plattierung des Hartlotblechs mit Nickelkügelchen
bedeckt.
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Im folgenden werden einige weitere
Offenbarungen zur Ni-Plattierung
erwähnt,
die in der Literatur aus dem Stand der Technik zu finden sind.
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Allgemeines Lehrbuch von Wernick
und Pinner, "The
Surface Treatment and Finishing of Aluminium and its Alloys", fünfte Auflage,
Vol. 2, S. 1023–1071.
Dieses Lehrbuch beschreibt allgemein Eintauchverfahren für das Plattieren
auf Aluminium.
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Papier des Bureau of Mines Technology, "Aluminium Soft-Soldering", 2301 N.T.I.S Tech
Notes (manufacturing), 1985, January, No. 1G, Springfield, VA, USA,
S. 12–13.
Dieses Papier beschreibt ein Verfahren zum Herstellen von Aluminium
zum Weichlöten,
bei weichem die Aluminiumoberflächen
durch herkömmliches Zinn-Blei-Lot
aneinandergefügt
werden. Das Verfahren beinhaltet, daß die Aluminiumoberfläche zunächst vor dem
Auftragen von Zinn sorgfältig
gereinigt wird. Als zweites wird eine dünne Zinkbeschichtung abgeschieden und
danach mit einer Legierung aus Nickel-Kupfer galvanisiert. Nach
dem Erreichen der Nickel-Kupfer-Planierung läßt sich ein Löten unter
Verwendung normaler Prozeduren erreichen.
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Die FR-A-2 617 868 beschreibt ein
Verfahren zum Herstellen eines Aluminiumprodukts mit einer hartlötbaren Oberfläche aus
einer Zinn- oder einer Zinn-Bismut-Legierung, wobei das Produkt
mit einer Zwischenschicht versehen ist. Diese Zwischenschicht ist
aus einer ersten Schicht aus Zink und einer zweiten Schicht aus
Nickel zusammengesetzt, wobei das Nickel durch Elektrolyse aus einem
neutralen Elektrolyten abgeschieden wurde. Hier wird das darunterliegende
Aluminium oder die Legierung bei dem Hartlötverfahren nicht geschmolzen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
liegt darin, ein Verfahren zum Herstellen eines nickelplattierten
Hartlotblech-Produkts
vorzusehen, das einen Kern aufweist, der wenigstens an einer Seite
mit einer Plattierung aus einer Al-Si-Legierung versehen ist, die
Si im Bereich zwischen 2 und 18 Gew.-% aufweist, wobei durch dieses
Verfahren eine gute Haftung der Oberfläche der Plattierschicht an
dem Nickel erhalten ist.
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Eine Aufgabe der Erfindung liegt
auch darin, ein Hartlotblech-Produkt
vorzusehen, das ein Kernblech und ein Füllmaterial hat, das während des
Hartlötens
geschmolzen werden soll, und das eine Plattierschicht aus einer
Al-Si-Legierung und eine Nickelschicht auf der Plattierschicht aufweist,
in welcher eine gute Haftung der Nickelschicht an der Plattierschicht
vorliegt.
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Erfindungsgemäß ist nach einem Gesichtspunkt
ein Verfahren zum Herstellen eines Hartlotblech-Produkts vorgesehen,
das den Schritt des Aufbringens einer Schicht, die Nickel aufweist,
auf eine Oberfläche
eines Blechs umfaßt,
das ein Kernblech und eine Plattierschicht auf der Kernschicht aufweist,
wobei die Plattierschicht aus einer Aluminiumlegierung hergestellt
ist, die Silicium in einer Menge im Bereich zwischen 2 und 18% Gew.-%
enthält,
und die Oberfläche
eine Oberfläche
der Plattierschicht ist, wobei das Verfahren eine Vorbehandlung
der Oberfläche
vor dem Aufbringschritt umfaßt.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung den Schritt
des Auftragens einer Bindeschicht auf die Oberfläche aufweist, die Zink oder Zinn
aufweist.
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Durch den Zink- oder Zinnvorbehandlungsschritt
der Erfindung wird eine wirksame Bindung zwischen der Aluminiumlegierungsplattierschicht
und der Nickel aufweisenden Schicht ausgebil det, wobei die Bindung während einer
nachfolgenden Verformung des Hartlotblechs z.B. durch Biegung wirksam
bleibt. Die Abdeckung der Nickelschicht hängt nicht mehr von den Oberflächeneigenschaften
der freiliegenden Plattierschicht ab. Darüber hinaus kann das Verfahren
in einem kontinuierlichen Verfahren durchgeführt werden. Das durch dieses
Verfahren erhaltene Produkt eignet sich für floßmittelloses Hartlöten unter
Bedingungen einer kontrollierten Atmosphäre.
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Die Erfindung basiert teilweise auf
der Einsicht, daß eine
Vorbehandlung der Plattierschicht äußerst wichtig ist, um eine
gut gebundene Nickelschicht auf der Si enthaltenden Plattierschicht
des Hartlotblechprodukts zu erhalten, so daß die Bindung unter einer starken
Verformung wirksam bleibt. Die Verfahren aus dem Stand der Technik
zielten offensichtlich darauf ab, das Nickel in verteilter Form
aufzutragen, aber nicht zu versuchen, eine gleichmäßige Nickelschicht
zu erreichen. Bei der vorliegenden Erfindung ist die Oberfläche der Si
enthaltenden Plattierschicht derart verändert, daß die Nickelabdeckung unabhängig von
den Siliciumteilchen an ihrer Oberfläche ist. Die Nickelplattierung
findet nicht an den Siliciumteilchen, sondern an der aufgetragenen
Schicht statt, die Zink oder Zinn enthält. Weil das Nickel also auf
der gesamten Oberfläche
der Plattierschicht abgeschieden wird, kann die vor dem Hartlöten erforderliche
Reaktion im Vergleich zu dem Verfahren aus dem Stand der Technik
viel leichter stattfinden. Das aufgetragene Zink oder Zinn stört während des Hartlötprozesses überhaupt
nicht und kann eine Komponente zur Unterstützung des Hartlötens enthalten,
was im Folgenden beschreiben wird. Da das Nickel glatt und gleichmäßig auf
der Oberfläche
abgeschieden wird, kann die Verwendung von Blei zur Förderung
der Benetzung während
des Hartlötens
reduziert oder vermieden werden, oder andere Elemente wie Bismut
können
zu diesem Zweck verwendet werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil
der glatten und gleichmäßigen Abscheidung
des Nickels oder Nickel-Bleis auf der Oberfläche besteht darin, daß die Gesamtmenge
des Nickels reduziert werden kann, die aufzutragen ist, um eine
gute flußmittellose
Hartlötung
zu erreichen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch
die voll- ständige Oberflächenabdeckung
jegliche Schwierigkeit vermieden wird, die durch Aluminiumoxid an
der Oberfläche
der Plattierschicht verursacht ist.
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Es ist zwar allgemein bekannt, vor
der Nickelplattierung von Gegenständen eine Zinkschicht aufzutragen,
aber man nimmt an, daß dies
nicht bei einem Hartlotblech-Produkt getan wurde, das mit einer
nickelplattierten Aluminiumlegierung plattiert ist: wie oben erläutert, dachte
man, es sei erforderlich, das Nickel direkt auf die Si enthaltende
Plattierschicht aufzubringen.
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Sehr gute Ergebnisse lassen sich
mit einer Eintauchzincatbehandlung oder einer Eintauchstannatbehandlung
erhalten, die häufig
auch als Verschiebungsplattierung bezeichnet wird. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß sich
diese Behandlung für
eine Anwendung bei einer kontinuierlichen Prozeßoperation anbietet.
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Die Dauer der Zincat- oder Stannatbehandlunq
liegt bevorzugt im Bereich von 1 bis 300 Sekunden.
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Die Temperatur der Zincat- oder Stannatbehandlung
liegt bevorzugt im Bereich von 10 bis 50°C und bevorzugter im Bereich
von 15 bis 30°C.
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Zincatbehandlungen sind im Stand
der Technik an sich zum Auftragen von Schichten auf Aluminium bekannt,
was beispielsweise aus "Oppervlaktebehandlingen
van aluminium" von
T. van der Klis und J.W. du Mortier zu ersehen ist, das von der
Vereniging voor Oppervlaktetechnieken voor Materialen, Bilthoven,
NL, dritte Auflage 1992, S. 406–909
veröffentlicht
ist. Eine einfache Basiszusammensetzung für eine Zincatbeize weist 40–50 g/l
ZnO und 400–500
g/l NaOH auf. Auch andere im Handel erhältliche Zincatbänder können verwendet werden,
z.B. ChemTec (Handelsname) 024202, auch bekannt als Bondal-Verfahren
und ChemTec (Handelsname) 024195, auch bekannt als ein cyanidfreies
Bondal-Verfahren.
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Stannatbehandlungen sind im Stand
der Technik zum Abscheiden einer Schicht auf Aluminium bekannt,
um das Löten
zu erleichtern, um die elektrische Leitfähigkeit zu verbessern und auch
um Aluminiumlegierungskolben für
Verbrennungsmaschinen während
der Einfahrperiode eine geschmierte Oberfläche zu verleihen. Typische
alkalische Stannatlösungen
weisen 5–300
g/l Natriumoder Kaliumstannat auf.
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Bei dem Verfahren nach der Erfindung
hat die aufgetragene Schicht, die Zink oder Zinn aufweist, bevorzugt
eine Dicke von bis zu 0,5 μm,
bevorzugter bis zu 0,3 μm
(300 nm) und am bevorzugtesten im Bereich von 0,01 bis 0,15 μm (10–150 nm).
Bei den besten Ergebnissen, die erhalten wurden, wurde eine Dicke
von etwa 30 nm verwendet. Eine Beschichtungsdicke von mehr als 0,5 μm erfordert
eine längere
Behandlungszeit, z.B. für
eine Verschiebungsgalvanisierung, und man nimmt an, daß dies keine
weiteren Vorteile zur Verbesserung der Haftung bringt.
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Die bei dem Verfahren der Erfindung
aufgetragene zink- oder Zinnschicht kann im wesentlichen eine reine
Zink- oder Zinnschicht oder hauptsächlich Zink oder Zinn sein
(z.B. wenigstens 50 Gew.-%). Kleinere Mengen von Verunreinigungselementen
oder absichtlich zugegebenen Elementen können anwesend sein, wie dies
unten im einzelnen erläutert
wird. Typischerweise liegen Verunreiniqungselemente mit weniger
als 10%, üblicher
mit weniger als 5 Gew.-% in der Zink- oder Zinnschicht vor. Die
Zinkoder Zinnschicht kann weniger als 1% anderer Elemente enthalten.
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Nach dem Auftragen der Bindeschicht
wird das Aluminiumhartlotblech nach dem Verfahren der Erfindung
typischerweise mit Nickel, Nickel-Blei, Nickel-Cobalt oder Nickel-Blei-Cobalt
durch Galvanisierung in einer alkalischen Lösung plattiert. Gute Ergebnisse
lassen sich erhalten, wenn das Galvanisierungsverfahren für die Nickel-
oder Nickel-Blei-Abscheidung eines oder mehrere aus folgendem aufweist:
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- (a) Badtemperatur 20–70°C, bevorzugt 20–30°C;
- (b) pH 7,0–12,0,
bevorzugt pH 10,0–12,0
und bevorzugter etwa 10,5;
- (c) Stromdichte von 0,1–10,0
A/dm2, bevorzugt 0,5–4,0 dm2;
- (d) Aufbringzeit 1 bis 300 s, bevorzugt 30 bis 100 s;
- (e) Ballzusammensetzung, die folgendes aufweist: 3–200 g/l
Nickelsulfat, bevorzugt 50 g/l Nickelsulfat, 10–100 g/l Nickelchlorid, bevorzugt
50 g/l Nickelchlorid, 60–300
g/l Natriumcitrat, bevorzugt 100 g/l Natriumcitrat, 0,05–10,0 g/l
Bleiacetat, bevorzugt 1,0 g/l Bleiacetat, und 5–150 ml/l Ammoniumhydroxid
(30 Gew.-%), bevorzugt 75 ml/l Ammoniumhydroxid. Als Alternative
für das
Natriumcitrat können
60–300
g/l Natriumgluconat, bevorzugt 150 g/l verwendet werden, für das Bleiacetat
können
0,05–5
g/l Bleicitrat oder Bismutlactat, bevorzugt 1,0 g/l Bleicitrat oder
Bismutlactat verwendet werden. Im Falle einer Nickel-Cobalt- oder
einer Nickel-Blei-Cobalt-Plattierung
kann die Ballzusammensetzung ferner Cobaltchlorid im Bereich von
10–100
g/l, bevorzugt 50 g/l enthalten.
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Unter Verwendung dieser Parameter
in Kombination mit der Bindeschicht nach der Erfindung wird eine gut
gebundene Schicht, die im wesentlichen Nickel oder Nickel-Blei aufweist,
auf das Hartlotblech aufgetragen, wobei die Bindung unter starker
Verformung des nickelplattierten Hartlotblechs wirksam bleibt und
die Abscheidung der Plattierschicht unabhängig von den Siliciumteilchen
an der Oberfläche
der Plattierschicht ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß ein kontinuierlicher
Prozeß durchgeführt wird.
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Alternativ wird das Aluminiumhartlotblech
nach dem Auftragen der Bindeschicht erfindungsgemäß durch
Galvanisieren in einer acidischen Lösung mit Nickel, Nickel-Cobalt
oder Nickel-Blei-Cobalt
plattiert. Gute Ergebnisse lassen sich erhalten, wenn bei dem Galvanisierungsverfahren
für die
Nickel- oder Nickel-Bleiabscheidung
die Parameter eines oder mehrere aus folgendem umfassen:
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- (a) Balltemperatur 20–70°C, bevorzugt 40–60°C;
- (b) pH im Bereich von 3 bis 5, bevorzugt 4 bis 5;
- (c) Stromdichte von 0,1–10,0
A/dm2, bevorzugt 0,5 bis 5,0 A/ dm2;
- (d) Aufbringzeit 1 bis 300 s, bevorzugt 20 bis 100 s;
- (e) Badzusammensetzung, die folgendes aufweist: 5–400 g/l
Nickelsulfat, bevorzugt 240–300
g/l Nickelsulfat, 10–100
g/l Nickelchlorid, bevorzugt 40–60
g/l Nickelchlorid, 5–100
g/l Borsäure,
bevorzugt 25–40
g/l Borsäure.
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Ein solches Galvanisierungsverfahren
wird im Stand der Technik häufig
als Wattssches Verfahren bezeichnet. Unter Verwendung dieser Parameter
in Kombination mit der Bindeschicht nach der Erfindung wird eine
gut gebundene Schicht, die im wesentlichen Nickel oder Nickel-Blei
aufweist, auf das Hartlotblech aufgetragen, wobei die Bindung unter
starker Verformung des nickelplattierten Hartlotblechs wirksam bleibt
und die Abscheidung der Plattierschicht unabhängig von den Siliciumteilchen
an der Oberfläche
der Plattierschicht ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß ein kontinuierlicher
Prozeß durchgeführt werden.
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Alternativ wird das Aluminiumhartlotblech
nach dem Auftragen der Bindeschicht nach dem Verfahren der Erfindung
durch Galvanisieren mit Nickel oder Nickel-Blei in einer sauren
Lösung
plattiert, die Nickel oder Nickel-Blei aufweist, wobei Alkylsulfonsäureelektrolyten
und bevorzugt Methansulfonsäure
verwendet werden.
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Alternativ wird das Aluminiumhartlotblech
nach dem Auftragen der Bindeschicht nach dem Verfahren der Erfindung
mit Nickel. oder Nickel-Blei durch Galvanisieren in einer Sulfamatlösung oder
in einer Bleisulfamatlösung
plattiert. Die Sulfamatlösung
weist typischerweise 50–500
g/l Nickelsulfamat, 0,05–40
g/l Bleisulfamat, 15–50
g/l Borsäure
und gegebenenfalls Benetzungsmittel auf. Die Badtemperaturen liegen
im Bereich von 20 bis 70°C.
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Alternativ wird das Aluminiumhartlotblech
nach dem Auftragen der Bindeschicht nach dem Verfahren der Erfindung
mit Nickel oder Nickel-Blei durch Galvanisieren in einer F1uoroborat-
oder in einer Bleifluoroboratlösung
(Pb(BF4)2) plattiert.
Nickelfluoroborat liegt typischerweise im Bereich von 50–500 g/l
vor, gegebenenfalls Bleifluoroborat im Bereich von 0,05 bis 30,0
g/l und ferner gegebenenfalls Fluoroborsäure im Bereich von 1–50 g/l,
Borsäure
15–50
g/l und ferner gegebenenfalls ein Benetzungsmittel. Die Badtemperaturen
liegen im Bereich von 20 bis 80°C
und bevorzugt 40 bis 70°C.
Ein Vorteil liegt darin, daß diese
Lösung
wie einige andere hier beschriebene nicht die Verwendung von Ammoniumhydroxid
erfordert.
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Alternativ wird das Aluminiumhartlotblech
nach dem Auftragen der Bindeschicht nach dem Verfahren der Erfindung
mit Nickel oder Nickel-Blei durch Galvanisieren in einem Bad plattiert,
das 50–500
g/l Nickelacetat, 0,05–30
g/l Bleiacetat, 15–50
g/l Borsäure,
bis zu 200 ml/l Glycolsäure
(70%), 20–100
g/l Natriumacetat und gegebenenfalls Benetzungsmittel aufweist.
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Die Erfindung sieht ferner eine hartgelötete Baugruppe
vor, die wenigstens eine Komponente aus dem Hartlotblechprodukt
aufweist, das durch das oben beschriebene Verfahren nach der Erfindung
hergestellt ist.
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Nach einem weiteren Gesichtspunkt
der Erfindung ist ein Hartlotblechprodukt mit einem Kernblech, einer
Plattierschicht auf dem Kernblech, die aus einer Aluminiumlegierung
hergestellt ist, die Silicium in einer Menge im Bereich zwischen
2 und 18% Gew.-% enthält,
und einer Nickel aufweisenden. Schicht auf der Außenfläche der
Plattierschicht vorgesehen, gekennzeichnet durch eine Schicht, die
Zink oder Zinn aufweist, als Bindeschicht zwischen der äußeren Oberfläche der
Plattierschicht und der Nickel aufweisenden Schicht.
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Die Nickel aufweisende Schicht ist
bevorzugt eine galvanisierte Schicht. Die Haftung der Nickel aufweisenden
Schicht, die auf die Zink oder Zinn aufweisende Schicht aufgetragen
ist, ist hervorragend und kann relativ mächtigen Formoperationen ohne
Auftreten von Delaminierung widerstehen.
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Bevorzugt hat bei dem Hartlotblechprodukt
nach der Erfindung die Zink oder Zinn aufweisende Schicht eine Dicke
bis zu 0,5 μm,
bevorzugter bis zu 0,3 μm
und am bevorzugtesten im Bereich von 0,01 bis 0,15 μm. Eine Beschichtungsdicke
von mehr als 0,5 μm
erfordert eine längere
Behandlungszeit zum Plattieren.
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Bei diesem Hartlotblech-Produkt hat
die Nickel aufweisende Schicht bevorzugt eine Dicke bis zu 2,0 μm, bevorzugt
bis zu 1,0 μm
und bevorzugter bis zu 0,5 μm.
Eine Beschichtungsdicke von mehr als 2,0 μm erfordert eine längere Behandlungszeit
zum Plattieren, kann zu Runzelbildung in der Nickelschicht führen und scheint
keine weiteren Vorteile während
des Hartlötens
zu haben. Eine bevorzugte minimale Dicke für diese Ni enthaltende Schicht
ist 0,3 μm.
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Bei. dem Hartlotblech-Produkt weist
das Material, das beim Hartlöten
geschmolzen wird, bekannt als Füllmaterial,
insbesondere die Nickelschicht und/oder die Zink- oder Zinnschicht
eines oder mehrere Elemente auf, um die Oberflächenspannung der geschmolzenen
Hartlotlegierung während
des Hartlötens
zu reduzieren. Bei der Erfindung wurde überraschend herausgefunden,
daß es
im Gegensatz zu der Lehre des Stands der Technik nicht erforderlich
ist, der Ni-Schicht Blei als Legierungselement zuzugeben, um die
Benetzungsaktion der Hartlotlegierung zu fördern. Nichtsdestoweniger können Blei
und andere Elemente, wozu Bismut am meisten bevorzugt ist, der Nickelschicht
oder der Zink- oder Zinnschicht oder beiden zugegeben werden. Dies
bietet verschiedene Vorteile unter dem Gesichtspunkt der Herstellung
des Hartlotblechs.
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Deshalb können in dem Füllmaterial
in Gew.-% wenigstens eines von folgendem vorliegen:
Bi 0, 01
bis 0, 5, bevorzugt 0, 05 bis 5;
Mg 0, 2 bis 2, 0;
Sb
0,01 bis 0,5, bevorzugt 0,05 bis 5.
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Die Zink- oder Zinnschicht selbst
kann also ein oder mehrere zusätzliche
Elemente aufweisen, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Bismut, Blei,
Lithium und Antimon besteht. Die Menge des zusätzlichen Elements oder der
Element kann insgesamt bis zu 50% betragen, ist aber bevorzugt weniger
als 25%, z.B. im Bereich von 1 bis 25%.
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Die Plattierschicht kann in Gew.-%
Si im Bereich von 2 bis 18%, bevorzugt 7 bis 18% und Mg im Bereich
von bis zu 6% aufweisen. Mg liegt bevorzugt im Bereich von 0,5 bis
5 % vor. Weitere Legierungselemente können zugegeben werden wie,
nicht einschränkend,
Cu, Zn, Sr und Mn in geeigneten Bereichen. Man hat herausgefunden,
daß bei
Verwendung des Hartlotblechs die Anwesenheit von Mg in der Plattierung
keine schädlichen
Wirkungen während
des Hartlötens
hat. Dies ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber bekannten
Hartlotblechen. Damit ist eine Auslegung einer Plattierung möglich, die
zur Festigkeit des gesamten Hartlotblechprodukts beitragen kann.
Darüber
hinaus kann das Mg enthaltende Hartlotblech sowohl durch Vakuumhartlöten als
auch durch floßmittelloses
Hartlöten
unter kontrollierter Atmosphäre
aufgetragen werden. Letztere Möglichkeit
hat viele ökonomische
und technische Vorteile. Das Hartlotblech nach der Erfindung kann leicht
in den bestehenden industriellen Hartlötlinien ohne Änderung
relevanter Prozeßparameter
wie Temperatur und Verarbeitungszeit verwendet werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
weist die Plattierschicht in Gew.-% Si im Bereich von 2 bis 18% und
Zn im Bereich von bis zu 5% auf. Bevorzugt liegt das Zn im Bereich
von 0,5 bis 3% vor. Weitere Legierungselemente können zugegeben werden wie,
nicht einschränkend,
Mg, Cu und Mn in geeigneten Bereichen. Man hat herausgefunden, daß bei Verwendung
des Hartlotblechs die Anwesenheit von Zn in der Plattierung keine
schädlichen
Wirkungen während
des Hartlötens
hat. Dies ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber bekannten
Hartlotblechen. Damit ist eine Auslegung einer Plattierung möglich, die
zur Festigkeit des gesamten Hartlotblechprodukts beitragen kann.
Darüber
hinaus kann das Hartlotblechprodukt, bei welchem die Plattierschicht
Zn als absichtliches Legierungselement enthält, sowohl durch Vakuumhartlöten als
auch durch flußmittelloses
Hartlöten
unter kontrollierter Atmosphäre
aufgetragen werden, wobei beide Verfahren in industriellem Maßstab verwendet
werden.
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Bei dem Hartlotblech-Produkt nach
der Erfindung ist das Kernblech typischerweise eine Aluminiumlegierung,
aber die Erfindung ist darauf nicht beschränkt, und jedes geeignete Material
kann verwendet werden. Es ist erforderlich, daß das Kernblech einen höheren Schmelzpunkt
als das Füllmaterial
hat (d.h. alle Schichten, die während
des Hartlötens
schmelzen, um die Hartlotlegierung zu erzeugen).
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Hei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Kernblech eine Aluminiumlegierung, die Mg in einem Bereich
von bis zu 8% enthält.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
liegt Mg in einem Bereich von 0,5 bis 5,0 Gew.-%. Weitere Legierungselemente
können
zugegeben werden wie, nicht einschränkend, Cu, Zn, Bi, V, Fe, Zr,
Ag, Si, Ni, Co und Mn in geeigneten Bereichen. Man hat herausgefunden,
daß bei
Verwendung des Hartlotblechs die Anwesenheit von Mg in der Plattierung
keine schädlichen
Wirkungen während
des Hartlötens hat.
Dies ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber bekannten Hartlotblechen.
Die Diffusion von Mg aus dem Kern zu der Plattierung während der
Herstellung des Hartlotprodukts selbst und seinem Auftragen in einem
nachfolgenden Hartlötverfahren
scheint keine schädlichen
Wirkungen auf die Hartlötbarkeit
des Hartlotblechs nach der Erfindung zu haben. Damit ist die eines
hochfesten Hartlotblechprodukts mit einem Aluminiumkernblech möglich, das
Mg im angegebenen Bereich als Stärkungselement
hat. Das Produkt kann sowohl durch Vakuumhartlöten als auch durch flußmittelloses
Hartlöten
unter kontrollierter Atmosphäre
aufgetragen werden, wobei beide Verfahren in industriellem Maßstab verwendet
werden.
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Bei dem Hartlotblechprodukt nach
der Erfindung kann das Kernblech mit der Plattierschicht über eine Zwischenschicht
gekoppelt sein. Die Vorteile einer solchen Zwischenschicht oder
Un terschicht sind beispielsweise in der US-A-2,821,014 beschrieben,
deren Inhalt hier bezugsweise aufgenommen ist.
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Nach einem weiteren Gesichtspunkt
der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen einer Baugruppe unter
Verwendung des Hartlotblechprodukts nach der Erfindung vorgesehen,
das folgende Schritte aufweist:
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- (a) es werden Teile geformt, von denen wenigstens
eines aus dem oben erläuterten
Hartlotblechprodukt der Erfindung hergestellt ist;
- (b) die Teile werden zu einer Baugruppe zusammengefügt;
- (c) die Baugruppe wird unter Vakuum oder in einer Inertatmosphäre in Abwesenheit
eines Hartlotflußmittels bei
hoher Temperatur über
einen genügend
langen Zeitraum hartgelötet,
damit die Plattierschicht schmelzen und verteilt werden kann;
- (d) die Baugruppe wird abgekühlt.
Die Abkühlgeschwindigkeit
kann im Bereich typischer Hartlötofenabkühlgeschwindigkeiten
liegen. Typische Abkühlgeschwindigkeiten
bedeutet eine Abkühlgeschwindigkeit
von wenigstens 10°C/min
oder mehr. In Abhängigkeit
von dem Material, besonders einer Aluminiumlegierung, des Kernblechs
kann das Verfahren den weiteren Verarbeitungsschritt (e) des Alterns
der hartgelöteten
und abgekühlten
Baugruppe zur Optimierung der mechanischen und Korrosionseigenschaften
der Baugruppe.
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KURZE EINFÜHRUNG IN
DIE ZEICHNUNGEN
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Die Erfindung wird nun durch mehrere
nicht einschränkende
Beispiele unter Bezug auf die Zeichnungen veranschaulicht; darin
zeigen:
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1 einen
schematischen Längsschnitt,
der die Struktur eines Hartlotblech-Produkts nach dem Stand der
Technik zeigt;
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2 einen
schematischen Längsschnitt,
der die Struktur eines Hartlotblech-Produkts nach der Erfindung
zeigt;
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3 einen
schematischen Längsschnitt,
der die Struktur eines Hartlotblech-Produkts nach der Erfindung
zeigt;
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4A und 4B SEM-Photographien der
Oberfläche
nach dem Nickelplattieren nach dem Stand der Technik bzw, nach der
vorliegenden Erfindung.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt
schematisch ein Hartlotblech nach dem Stand der Technik, das beispielsweise
durch das Verfahren nach der US-A-3,970,237 erhalten würde. Das Hartlotblech-Produkt
besteht aus einem Kernblech 1, das an einer oder beiden
Seiten mit einer Plattierschicht 2 plattiert ist, die eine
Al-Si-Legierung aufweist. Auf die Plattierung 2 ist eine
dünne Nickelschicht 3,
bevorzugt eine Nickel-Blei-Schicht mittels Galvanisierung aufgebracht.
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2 zeigt
schematisch ein Hartlotblech nach der vorliegenden Erfindung, bei
welchem zwischen der Plattierschicht 2 und der Nickelschicht 3 eine
weitere Schicht 4 aus Zink oder Zinn aufgetragen ist, deren
Vorteile oben dargelegt wurden. In 2 wurden
die Schichten 4 und 3 nur an einer Seite des Hartlotblechs
gezeigt, aber dem Fachmann wird sofort klar, daß sich auch auf beide Seiten
des Hartlotblech-Produkts aufgetragen sein können. Die Zusammensetzungen
der verschiedenen Schichten und ihre Vorteile wurden oben dargelegt.
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3 zeigt
schematisch ein weiteres Hartlotblech nach der vorliegenden Erfindung,
das die Schichten von 2 und
eine weitere Zwischenschicht 5 zwischen dem Kernblech 1 und
der Plattierschicht 2 an beiden Seiten hat. In 3 wurden die Schichten 4 und 3 nur
an einer Seite des Hartlotblechs gezeigt, aber, dem Fachmann wird
sofort klar, daß sich
auch auf beide Seiten des Hartlotblech-Produkts aufgetragen sein
können. Außerdem kann
die Zwischenschicht 5 auch auf eine Seite des Hartlotblechs
aufgetragen sein, bevorzugt auf die Seite, die auch die Schichten 4 und 3 aufweist.
Die möglichen
Zusammensetzungen der verschiedenen Schichten und ihre Vorteile
wurden oben dargelegt.
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4A ist
eine SEM-Rückstreuphotographie
(Vergrößerung 1000x)
der Oberfläche
des 0,5 um Ni-plattiertes Hartlotblechs nach dem Stand der Technik,
wie es in der US-A-3,970,237 beschrieben ist. Es sind Kügelchen
von Ni zu beobachten, die bevorzugt an den Si-Teilchen der Plattierschicht
des Hartlotblechs abgeschieden sind. 4B stellt
eine SEM-Rückstreuphotographie
(Vergrößerung 1000x)
der Oberfläche
des 0,5 um Ni-plattiertes Hartlotblechs nach der Erfindung dar,
das eine Zn-Schicht unter der Ni-Schicht hat, und hier ist zu beobachten,
daß das
Ni viel gleichmäßiger und
glatter über
die gesamte Oberfläche
abgeschieden ist, woraus sich, wie oben dargelegt, mehrere Vorteile
ergeben.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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In einem Labormaßstab wurden Tests an einem
Aluminiumhartlotblech durchgeführt,
das aus einer AA3003-Kernlegierung hergestellt wurde, die an beiden
Seiten mit einer Plattierschicht der Serie AA4045 plattiert war,
mit einer Gesamtdicke von 0,5 mm, wobei die Dicke jeder Plattierung
10,9% der Gesamtdicke betrug. Die Zusammensetzung dieser Legierungen
ist in Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1 Gewicht-%
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Jede Probe wurde durch die folgenden
sequentiellen Verfahrensschritte behandelt (vgl. auch Tabelle 2):
Reinigen
durch Eintauchen in ChemTec 30014 (ein im Handel erhältliches
Bad) für
180 s; Spülen;
alkalisches Ätzen in
ChemTec 303203 (ein im Handel erhältliches Bad) für 20 s;
Spülen;
gegebenenfalls
Entrußen
für 4 s
in einer acidischen Oxidationslösung,
typischerweise 25–50
Vol.-% Salpetersäure,
mit ChemTec 11093 (ein im Handel erhältlicher Beizaktivator) bei
Umgebungstemperatur, gefolgt von Spülen;
gegebenenfalls Zincateintauchen
unter Verwendung von Chem-Tec
024202 für
12 s bei Zimmertemperatur, gefolgt von Spülen; Nickel-Galvanisieren und
Spülen. Für die Nickel-Galvanisierung
wurden zwei verschiedene Typen von Lösungen verwendet, ein basisches
Bad und ein saures Bad, vgl, auch Tabelle 2.
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Das saure Bad enthielt 270 g/l Nickelsulfat,
50 g/l Nickelchlorid, 30 g/l Borsäure. Die Plattierbedingungen
bei 50°C
waren derart, daß nach
dem Plattierprozeß unter
Verwendung einer Stromdichte von 5A/dm2 eine Nickelschicht
von 2,0 μm
vorliegt. Dieses saure Bad ist auch als Wattssches Verfahren bekannt.
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Das basische Bad enthielt 50 g/l
Nickelsulfat, 50 g/l Nickelchlorid, 100 g/l Natriumcitrat, 1 g/l
Bleiacetat und 75 ml/l Ammoniumhydroxid (30%). Die Plattierbedingungen
bei 26°C
waren derart, daß eine
Plattierzeit von 50 s eine Nickel-Bleiplattierte Schicht mit einer
Dicke von 0,5 μm
unter Verwendung einer Stromdichte von 3 A/dm2 ergab,
und bei einer Plattierzeit von 200 s ergab sich eine Nickel-Blei-plattierte
Schicht mit einer Dicke von 0, 2 μm.
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Die nickelplattierten Proben wurden
unter Verwendung des Erichsen-Tiefungsversuchs (5 mm) und des T-Biegetests
auf Haftung getestet. Dann wird die Haftung bewertet, wobei (–) = mangelhaft,
(±) =
befriedigend und (+) = gut. Die Morphologie der aufgetragenen Nickelschicht
wurde unter Verwendung von SEM/EDX untersucht, wobei; U = gleichmäßige Nickelschicht
(glänzendes
Aussehen) und (G) = Nickelkügelchen
bevorzugt an den Siliciumteilchen abgeschieden trübes Aussehen).
Ferner wurde die Hart lötbarkeit
bewertet. In einem Labormaßstab
wurden die Hartlöttests
in einem kleinen Quarzofen durchgeführt. Kleine Kupons von 25 mm
x 25 mm wurden aus den nickelplattierten Blechen ausgeschnitten.
Ein kleiner Streifen aus einer AA3003-Legierung mit den Abmessungen
30 mm x 7 mm x 1 mm wurde im Zentrum auf einen Winkel von 45° gebogen
und auf die Kupons gelegt. Der Streifen auf den Kuponproben wurde
unter strömendem
Stickstoff erwärmt,
mit Erwärmung
von Zimmertemperatur auf 580°C,
einer Verweilzeit bei 580°C
für 1 Minute
und Abkühlung
von 580°C
auf Zimmertemperatur. Das Hartlötverfahren
wurde nach der möglichen
Bildung von Runzeln, Kapillarsenkung und Leistenbildung beurteilt.
Eine Gesamtbewertung wurde gegeben, worin: (–) = mangelhafte Hartlötbarkeit
(–/±) = befriedigende
Hartlötbarkeit,
(±) =
gute Hartlötbarkeit
und (+) = hervorragende Hartlötbarkeit.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 summarisch dargestellt.
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Aus den Ergebnissen von Tabelle 2
ist zu ersehen, daß im
Falle eines Zinkeintauchvorbehandlungsschritts eine gleichmäßige Nickel-
oder Nickel-Blei-Schicht mit glänzendem
Aussehen erhalten wird. Es ist ferner zu sehen, daß mit einem
basischen Bad ein Zinkeintauchbad erforderlich ist, um eine gute
Haftung der galvanisierten Nickelschicht zu erhalten. Weiter ist
zu sehen, daß eine
Nickel-Blei-Schicht von 0,5 μm
bessere Hartlötbarkeitscharakteristika
als eine Schicht mit einer Dicke von 2,0 μm hat; im letzteren Fall wurden
Runzeln beobachtet. Die Hartlötbarkeit
des über
den Weg des basischen Bades erhaltenen Materials ist besser als
bei dem über
den Weg des sauren Bades erhaltenen Materials (aber noch akzeptabel),
möglicherweise
aufgrund der Anwesenheit von Blei in der galvanisierten Schicht. Tabelle
2 Experimentelle
Bedingungen und Ergebnisse
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Beispiel 2
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In einem Labormaßstab zum Testen wurden Aluminiumhartlotbleche,
die aus einer AA3003-Kernlegierung hergestellt wurde, die an einer
Seite mit Plattierlegierungen der Serie AA4000 mit sechs verschiedenen Zusammensetzungen
(vgl. Tabelle 3) plattiert waren und eine Gesamtdicke von 0,5 mm
sowie eine Plattierungsdicke von etwa 50 μm haben, behandelt, wie dies
in Tabelle 4 dargelegt ist.
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Die Behandlung bestand aus folgendem:
Reinigen
durch Eintauchen in ChemTec 30014 (ein im Handel erhältliches
Bad) für
180 s;
Spülen;
alkalisches Ätzen in
ChemTec 30203 ( ein im Handel erhältlicher Beizaktivator) bei
Umgebungstemperatur für 20
s,
Spülen;
gegebenenfalls
Entrußen
für 4 s
in einem acidischen Oxidationsbad, typischerweise 25–50 Vol.-%
Salpetersäure,
mit ChemTec 11093 bei Umgebungstemperatur, gefolgt von Spülen;
gegebenenfalls
Zincateintauchen unter Verwendung von Chem-Tec 024202 für 12 s bei Zimmertemperatur, gefolgt
von Spülen;
Nickel-Galvanisieren
und
Spülen.
Für die
Nickel-Galvanisierung wurden zwei verschiedene Typen von Lösungen verwendet,
ein basisches Bad mit Blei und ein basisches Bad ohne Blei.
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Das Blei enthaltende basische Bad
enthielt 50g/l Nickelsulfat, 50 g/l Nickelchlorid, 30 g/l Natriumcitrat, 1
g/l Bleiacetat und 75 ml/l Ammoniumhydroxid (30%). Die Plattierbedinqungen
bei 26°C
waren derart, daß eine
Plattierzeit von 50 s eine Nickel-Blei-plattierte Schicht mit einer
Dicke von 0,5 μm
unter Verwendung einer Stromdichte von 3 A/dm2 ergab.
Das dieses Bad verwendende Verfahren ist in Tabelle 4 mit "L+" bezeichnet.
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Das bleifreie basische Bad enthielt
50g/l Nickelsulfat, 50 g/l Nickelchlorid, 30 g/l Natriumcitrat,
und 75 ml/l Ammoniumhydroxid (30%). Die Plattierbedingungen bei
26°C waren
derart, daß eine
Plattierzeit von 50 s eine Nickel-plattierte Schicht mit einer Dicke
von 0,5 μm
unter Verwendung einer Stromdichte von 3 A/dm2 ergab.
Das dieses Bad verwendende Verfahren ist in Tabelle 4 mit "L+" bezeichnet.
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Die Proben wurden wie bei dem oben
dargelegten Beispiel 1 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
dargelegt. In dieser Tabelle steht "n.t" für nicht
getestet.
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Aus den Ergebnissen in Tabelle 4
ist zu ersehen, daß eine
Zincatbehandlung erfindungsgemäß dafür erfolgreich
ist, eine gute Haftung der Ni-plattierten Schicht zu erreichen.
Aus den Ergebnissen der Plattierschicht Nr. 1 ist zu ersehen, daß sich auch
wenn der Entrußungsschritt
weggelassen wird, eine gute Haftung der Ni-plattierten Schicht ergibt.
Eine hervorragende Hartlötbarkeit
läßt sich
erreichen, indem viele verschiedene Plattierzusammensetzungen verwendet
werden. Die Anwesenheit von Mg in der Plattierschicht Nr. 3 hat keine
schädliche
Wirkung auf die Hartlötbarkeit
des Hartlotblechs. Die Anwesenheit von Zn in der Plattierschicht
Nr. 5 hat keine schädliche
Wirkung auf die Hartlötbarkeit
des Hartlotblechs. Tabelle
3 Zusammensetzung
der Plattierlegierung in Gew.-% Rest Al und unvermeidliche Verunreinigungen
Tabelle
4 Angewandte
Vorbehandlung und Testergebnisse
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Beispiel 3
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Bei diesem Beispiel war Bismut in
die Zinkbindeschicht aufgenommen, um die Oberflächenspannung der geschmolzenen
Hartlötlegierung
zu reduzieren, die von der Plattierschicht und den Schichten darüber während des
Hartlötens
gebildet wird. Das Blechprodukt, auf welches die Bindeschicht aufgetragen
wurde, bestand aus einem Kern einer Legierung AA3003 (78,2 Gew.-%)
und zwei Plattierschichten einer Legierung AA4045 (jeweils 10,9
Gew.-%), Gesamtdicke 0,5 mm.
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Die bei mehreren Versuchen verwendeten
Verschiebungsbäder
waren so, wie dies in Tabelle 5 gezeigt ist, die auch die Ergebnisse
zeigt, die beim Hafttest und den Hartlötbarkeitstests erhalten wurden,
die wie beim Beispiel 1 durchgeführt wurden. Die Verfahrensschritte
waren wie folgt:
- a. Reinigen der plattierten
Fläche
unter Verwendung eines Bades aus 35 g/l ChemTec 30014, 50°C, 180 s;
- b. gründliches
Spülen;
- c. alkalisches Ätzen
unter Verwendung eines Hades aus 30 g/l ChemTec 30203, 50°C, 20 s;
- d. gründliches
Spülen;
- e. Entrußen
unter Verwendung von 50% HNO3, Zimmertemperatur,
60 s;
- f. gründliches
Spülen;
- g. Zincateintauchen, vgl. Tabelle 5, zum Auftragen einer Zn-Bi-Schicht von etwa
35 μm (etwa
0,25 g/m2);
- h. Nickelplattierung unter Verwendung des bleifreien basischen
Bades, das oben in Beispiel 2 beschrieben wurde, 26°C, 3A/dm2, 50 s, entsprechend einer Ni-Schichtdicke
von 0,5 μm
(4,5 g/m2).
Tabelle
5
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Die Zusammensetzung der Schicht aus
Bad 3 wurde nicht gemessen. ICP steht für induktiv gekoppeltes Plasma.
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Die Ergebnis hier zeigen, daß selbst
der Einschluß einer
geringen Menge von Bi in die dünne
Bindeschicht als Beispiel eines Elements, das die Oberflächenspannung
der geschmolzenen Hartlotlegierung reduziert, eine merkliche Wirkung
auf das Hartlötverhalten
zeigt. Allerdings reduziert die Anwesenheit von Bi in der Bindeschicht
den erreichten Hafteffekt, wobei Hartlöten noch möglich ist. Das Gewicht von
Zn in der Schicht sollte bevorzugt wenigstens 50%, bevorzugter wenigstens
75% betragen. Die Zugabemenge eines Elements wie Bi, die in der
dünnen
Bindeschicht erreicht werden kann, ist sicher gering, aber die Wirkung
ist signifikant, und ein bleifreies Produkt wurde erhalten. Wird
Blei vermieden, dann ist dies günstig
für die
Umwelt.
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Beispiel 4
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Dieses Beispiel zeigt, wie nach dem
Auftragen einer Zinkbindeschicht wie in den Beispielen 1 und 2 eine
galvanisierte Nickelschicht mit Bi, aber keinem Pb aufgetragen werden
kann, woraus sich ein Produkt mit guter Haftung der Nickelschicht
und guter Hartlötbarkeit
ergibt. Bismut wird nicht leicht in einer stabilen Nickelplattierlösung ohne
Schlammbildung gehalten.
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Das verwendete Nickelplattierbad
hat die Zusammensetzung von Tabelle 6: Tabelle
6
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Nach der Prozedur von Beispiel 1
und 2 wurde unter Verwendung eines Produkts mit einer Plattierung einer
AA4045-Legierung mit einer Zn-Bindeschicht die Galvanisierung einer
Ni-Bi-Schicht bei 57°C
nach Tabelle 7 durchgeführt: Tabelle
7
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Die Stromwirksamkeit der Ni-Abscheidung
scheint 100% zu sein.
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Die mit 3 A/dm–2 plattierten
Proben zeigten einige schwarze Flecken, aber die bei den höheren Stromdichten
plattierten haben ein hervorragendes Aussehen. Etwa 0,5 g m–2 Bi
wurde abgeschieden. Der Bismut-Gehalt der abgeschiedenen Legierungsschicht
kann leicht variiert werden, z.B. durch Senkung der Bismut-Konzentration
in dem Plattierbad, so daß sich
ein niedriger Bi-Gehalt ergibt.
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Dieses Plattierbad hat im Vergleich
zu Standardbädern,
die Pb enthalten, viele Vorteile:
keine Ammoniakdämpfe,
praktischere
Betriebstemperaturen, typischerweise 40 bis 70°C,
hohe Stromdichte,
Bismut
kann leicht zum Plattierbad aufgefüllt werden.
Ferner wurden
Standardchemikalien verwendet.
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Nachdem die Erfindung jetzt vollständig beschrieben
ist, ist dem Fachmann klar, daß viele Änderungen
und Modifizierungen vorgenommen werden können, ohne von dem Umfang der
hier beschriebenen Erfindung abzuweichen.