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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein so genanntes "Manila-Label", d.h. ein Etikett zur vorübergehenden
Befestigung an einer Versandeinheit wie z.B. einem Sack oder, in
jüngerer
Zeit, einem Palettencontainer, zur Angabe des Ziels der Einheit und/oder
möglicherweise
des Inhalts des Palettencontainers. Solche Manila-Labels bzw. Etiketten
bestanden jahrelang aus einfachen Etiketten mit einem vorzugsweise
kantenverstärkten
Loch, durch welches das Etikett mit einem Stück Schnur an einem schmalen
Teil der Versandeinheit befestigt werden konnte.
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Diese
Praxis hat sich bis vor Kurzem fortgesetzt, wobei bestimmte Verbesserungen
vorgenommen wurden, wie zum Beispiel die, dass die Etiketten mit
computerausgedruckten Aufklebern versehen werden können und
dass die Schnurstücke
durch Verbindungsstreifen ersetzt worden sind, die ohne besonderes,
manuelles Knotenbinden um ausreichend schmale Teile der Versandeinheit
geschlagen werden können.
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Ein
Beispiel eines solchen Etiketts wird in der
US 4149329 offenbart, in der ein Identifikationsetikett zur
Kennzeichnung eines Containers offenbart wird. Das Etikett weist
einen im Wesentlichen flachen Hauptteil auf, der entlang einer Achse
in zwei Richtungen gefaltet werden kann, so dass eine von zwei Kennzeichnungen
durch Umkehren der Faltung angezeigt werden kann, wobei eine der
Angaben sich auf einer Seite und die andere Angabe sich auf der anderen
Seite des Etiketts befindet. Die Anbringung des Hauptteils des Etiketts
an einem Container kann durch einen länglichen Streifen erfolgen,
der sich von einer Kante des Hauptteils aus erstreckt und durch ein
Paar zueinander ausgerichteter Öffnungen
in dem Hauptteil geführt
wird, die bezüglich
der Faltachse im Wesentlichen symmetrisch sind. Der Streifen hat
einen spitzenförmigen
Vorsprung am Ende, der das Einführen
des Streifens in die Öffnungen
erleichtert und einem Entfernen des Streifens entgegenwirkt.
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Ein
weiteres Beispiel eines aus dem Stand der Technik bekannten Etiketts
wird in der
US 2423818 offenbart,
in der ein Etikett mit einem Befestigungsmittel zum Befestigen des
Etiketts an einem Gegenstand bereitgestellt wird. Das Befestigungsmittel
umfasst einen Halsabschnitt mit einem integralen Kopfabschnitt sowie
einen Basisabschnitt. Der Basisabschnitt kann an einem Etikett befestigt
werden, beispielsweise durch ein Klebeverfahren. Auf dem Etikett
kann die Kennzeichnung des zu versendenden Artikels erfolgen. Der
Basisabschnitt umfasst weiterhin eine Öffnung, durch welche der Kopfabschnitt eingeführt und
gegen versehentliches Herausziehen gesichert werden kann. Der verbindende Halsabschnitt
zwischen dem Basisabschnitt und dem Kopfabschnitt umgibt dann einen
Teil des Gegenstandes in der Weise, dass das eigentliche Etikett
an dem Gegenstand befestigt wird.
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Prinzipiell
ist es hierdurch möglich,
ein modernes Manila-Label relativ einfach an mehr oder weniger jeder
beliebigen Versandeinheit zu befestigen, ungeachtet der Dicke dieser
Einheit.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird dem Umstand Rechnung getragen, dass
es sich bei den in Frage kommenden "schmalen Teilen" im Wesentlichen um Stangen oder Rohrstücke an den
mehr oder weniger genormten Containerpaletten handelt, die beim
modernen Warenvertrieb vom Groß-
an den Einzelhandel breite Verwendung finden. Daher ist es nicht
ausdrücklich
erforderlich, dass das Manila-Label zur Befestigung an schmalen
Teilen mit deutlich unterschiedlichen Dicken geeignet ist, da die
vorkommenden Dicken in Wirklichkeit nur recht geringfügig variieren.
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Auf
dieser Grundlage ist hinsichtlich der Erfindung festgestellt worden,
dass es möglich
ist, das Manila-Label/das Etikett so auszubilden, dass dieses selbst
mit einem vorstehenden Streifenteil ausgestaltet ist, der typischerweise
nur aus Karton oder anderem dünnen
Blatt- oder Folienmaterial besteht und der das ansonsten separate
Verbindungsteil vollständig
ersetzten kann, wenn dieser Streifenteil mit einem äußeren Verschluss-Kopfteil
ausgestaltet ist, welcher, nachdem der Streifenteil um den entsprechenden
Halteteil geschlagen worden ist, in einem entsprechenden Verschlussloch
in dem Manila-Label in Eingriff gebracht werden kann.
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Dies
wird durch ein Etikett erreicht, das die im unabhängigen Anspruch
1 genannten Merkmale aufweist.
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Diese
zusammenwirkenden Verschlussteile können so ausgestaltet sein,
dass der entsprechende Benutzer das Etikett ebenso einfach und schnell an
der Containerpalette befestigen kann wie beim Befestigen eines gelochten
Etiketts mit Hilfe eines separaten Verbindungsstreifens. Dazu ist
lediglich erforderlich, dass der separate Verbindungsstreifen nun
aus einem einfachen, integrierten Teil des Etiketts selbst besteht.
Dies führt
zu einer beträchtlichen Verbilligung
der einzelnen Befestigung, und damit aus globaler Sicht zu einer
beträchtlichen
Ersparnis bei der millionen- oder milliardenfachen Verwendung der
gegenwärtig
gebräuchlichen
Etiketten.
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Außerdem ist
zu erwähnen,
dass das Verschlussloch aus einer bloßen Ausstanzung in dem Etikett
bestehen kann und daher das Verschlussloch keine akkurate Ausschneidung
in dem Etikett an der Basis des Streifenteils aufweisen muss.
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Verglichen
mit herkömmlichen
Etiketten kann es eine beträchtliche
Schwächung
darstellen, dass das Verbindungsteil künftig aus einem relativ schwachen
Kartonstreifen bestehen kann; nach gründlicher Prüfung der Erfindung ist jedoch
festgestellt worden, dass dies in der Praxis völlig zufriedenstellend ist. Überlegungen
hinsichtlich spezieller Lochverstärkungen oder hinsichtlich Verbindungsmitteln
erübrigen
sich in Zukunft.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 5 genannt.
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Die
Erfindung wird nun detaillierter unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beschrieben, wobei
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1 eine
Draufsicht auf ein vollständiges Etikett
entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform ist,
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2 und 3 Draufsichten
sind, welche das Verschließen
des Kartonstreifenteils des Etiketts darstellen,
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4 eine
perspektivische Ansicht des befestigten Etiketts ist,
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5 eine
Draufsicht auf eine Bahn von Etiketten entsprechend der Erfindung.
zur Verwendung mit einem computergesteuerten Drucker ist,
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6A–6D Beispiele
alternativer Ausgestaltungen für
das Verschlussloch sind, wobei dieses aus durch das Etikett gestanzten,
dreieckigen Schlitzen besteht, und
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7 weitere
Beispiele alternativer Ausführungsformen
des Verschlusslochs zeigt, wobei dieses eine Kombination aus einem
Ausschnitt und einem in die untere Seite des Ausschnitts gestanzten Schlitz
umfasst und wobei die obere Seitenkante des Ausschnitts nach oben
hin bogenförmig
ist.
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Das
in 1 gezeigte Etikett 2 ist einfach aus
einem relativ dünnen
Kartonmaterial gestanzt und besteht aus einer rechteckigen Fläche 4 mit
einem vorstehenden Streifenteil 6, der außen einen
erweiterten Kopfteil 8 mit Kanten 10 aufweist,
die winklig hinterschnitten und der Fläche 4 zugewandt sind. In
der Fläche 4,
in der Nähe
der Basis des Streifenteils 6, befindet sich ein dreieckiges
Loch 12 mit einer nach unten weisenden Spitze 14,
von der aus eine Schnittlinie 16 ein Stück nach unten verläuft. Die
obere Kante des Lochs 12 ist etwas länger als die Breite des Streifens 6.
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Zum
Verschließen
des Streifens 6 wird dieser zu der in 2 gezeigten
Position gebogen, in welcher im Prinzip der erweiterte Kopf 8 in
mehr oder weniger ebenem Kontakt mit der Fläche 4 auf der einen
Seite der Schnittlinie 16 gehalten wird, und anschließend ist
es möglich,
den Kopf des Streifens seitlich durch den Bereich 12, 16,
wie in 3 gezeigt, zu einer Position auf der gegenüberliegenden Seite
der Fläche 4 einzuführen, wobei
der Streifen zu der in 4 dargestellten Position hin
mehr oder weniger selbstausrichtend ist.
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Es
spielt keine wesentliche Rolle, ob der Streifen seine vollständig verbundene
Position (4) von selbst oder mit Hilfe
des Benutzers annimmt, da der Kopfteil 8 nach dem Durchführen durch das
Loch wirksam gegen unabsichtliches Öffnen gesichert ist. Schon
durch leichtes Ziehen an dem Streifen gelangt der Kopfteil 8 in
festen, verschließenden Eingriff
mit der oberen Kante des Lochs 12, was keiner eigenen Illustration
bedarf.
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Es
versteht sich, dass der geübte
Anwender nicht entsprechend den 2/3 vorgehen
muss, da in der Praxis der Streifenkopf 8 einfach direkt durch
den Bereich 12, 16 hineingedrückt werden kann, wodurch eine
elastische Verformung sowohl des Kopfes 8 als auch des
Flächenmaterials
um diesen Bereich erfolgt. Es ist möglich, den Streifen in entsprechender
Weise durch gezieltes Durchdrücken in
der entgegengesetzten Richtung zu öffnen; da aber eine Wiederverwendung
der Etiketten kaum beabsichtigt sein dürfte, können sie ebenso gut von den jeweiligen
Trageteilen abgerissen werden, z.B. von einer Stange an einer Containerpalette,
angedeutet durch die gestrichelte Linie in 4. Bei einem
solchen Abreißen
wird die Streifenschlinge gedehnt, so dass der genannte Anschlagkontakt
hergestellt wird. Dies kann so ausgenutzt werden, dass durch ein Festziehen
des Kopfteils 8 gegen die obere Kante des Lochs 12 ein
lokal festhaltender Eingriff zwischen dem Streifen und der Fläche 4 auf
verschiedene mögliche
Arten bewirkt werden kann, so dass der Streifen nach dem Abreißen weiterhin
aus nur einem zusammenhängenden
Teil besteht, gleichgültig
an welcher Stelle der Streifen reißt. Die abreißende Person
behält
somit eine vollständige
Einheit in der Hand, und es treten keine losen Streifenenden auf, die
nach dem Abreißen
herunterfallen können
und dadurch ein anschließendes,
separates Aufsammeln erfordern.
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Natürlich ist
die Erfindung insofern nicht auf genau das für den Streifen 6 dargestellte
Verschlusssystem begrenzt, als eine ausreichend wirksame Verschlussverbindung auch
durch zahlreiche andere Ausgestaltungen erzielt werden kann. Alternative Ausgestaltungen
des Verschlusslochs sind in 6 und 7 dargestellt.
Es kann sogar die Möglichkeit bestehen,
anstelle eines mechanischen Verschlusssystems eine Klebeverbindung
zu verwenden, bei der ein selbsthaftendes Klebemittel auf den bzw.
die entsprechenden Teil(e) der Oberfläche aufgetragen wird, während die
komplementären
Teile der Oberfläche
an angrenzenden Etiketten in einem Stapel mit einer Beschichtung
versehen sind, die ein Anhaften verhindert.
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Erfindungsgemäß ist es
möglich,
dass die Etiketten aus einer kontinuierlichen Materialbahn gefertigt
werden, vgl. 5, die dazu geeignet sein kann,
zum direkten Ausdrucken der Etiketten durch einen computergesteuerten
Drucker geführt
zu werden. Wie ersichtlich, ist es dementsprechend keine Bedingung,
dass die Streifen 6 sich genau von der Mitte einer kurzen
Seite der Etiketten erstrecken.