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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Dienkautschukmischungen,
die mit einem anorganischen Füllstoff
verstärkt
sind und die insbesondere für
die Herstellung von Luftreifen oder Halbfertigprodukten für Luftreifen,
insbesondere Laufstreifen für
Luftreifen, vorgesehen sind.
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Es
ist bekannt, dass zur Erzielung optimaler Verstärkungseigenschaften durch einen
Füllstoff
dieser Füllstoff
ganz allgemein in der Elastomermatrix in einer endgültigen Form
vorliegen muss, die einerseits der feinstmöglichen Verteilung und andererseits
einer möglichst
homogenen Verteilung entspricht. Solche Bedingungen können nur
in dem Maße
erfüllt
werden, in dem der Füllstoff
eine sehr gute Eignung zum Einbringen in die Matrix beim Mischen
mit dem Elastomer und zur Desagglomeration aufweist und sich homogen
im Elastomer verteilen lässt.
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Ruß weist
bekanntlich diese Eigenschaften auf, was im Allgemeinen bei anorganischen
Füllstoffen nicht
der Fall ist. Aus Gründen
ihrer wechselseitigen Affinität
haben die Partikel eines anorganischen Füllstoffs nämlich die ungünstige Tendenz,
in der Elastomermatrix zu agglomerieren. Diese Wechselwirkungen
führen zu
der nachteiligen Konsequenz, dass die Dispersion des Füllstoffs
und somit die Verstärkungseigenschaften auf
ein Niveau begrenzt sind, das deutlich niedriger ist als theoretisch
möglich
wäre, wenn
alle Bindungen (anorganischer Füllstoff/Elastomer),
die während
des Mischvorgangs erzeugt werden können, auch tatsächlich erhalten
würden;
durch diese Wechselwirkungen kann außerdem die Konsistenz der Kautschukmischungen
im unvulkanisierten Zustand erhöht
werden, wodurch ihr Einsatz ("Verarbeitbarkeit") erheblich schwieriger
wird als der Einsatz von Ruß.
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Nachdem
die Kraftstoffeinsparung und die Notwendigkeit des Umweltschutzes
Priorität
erlangt haben, hat es sich als erforderlich erwiesen, Luftreifen
mit einem niedrigeren Rollwiderstand herzustellen, ohne dass ihre
Abriebfestigkeit verschlechtert wird. Dies wurde insbesondere aufgrund
von neuen Kautschukmischungen möglich,
die mit speziellen, als "verstärkend" eingestuften anorganischen
Füllstoffen
verstärkt
sind, die hinsichtlich der Verstärkung
mit einem herkömmlichen
Ruß von
Reifenqualität
konkurrieren können
und gleichzeitig den Mischungen eine kleinere Hysterese verleihen,
die für
einen niedrigeren Rollwiderstand an den Luftreifen, die sie enthalten,
steht.
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Solche
Kautschukmischung, die anorganische verstärkende Füllstoffe vom Kieselsäuretyp oder
Aluminiumoxidtyp enthalten, sind beispielsweise in den Patenten
oder Patentanmeldungen
EP-A-0501227 (oder
US-A-5227425 ),
EP-A-0735088 (oder
US-A-5852099 ),
EP-A-0810258 (oder
US-A-5900449 ),
EP-A-0881252 ,
WO99/02590 ,
WO99/02601 ,
WO99/02602 ,
WO99/28376 ,
WO00/05300 ,
WO00/05301 beschrieben worden.
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Es
sind insbesondere die Druckschriften
EP-A-0501227 ,
EP-A-0735088 oder
EP-A-0881252 zu nennen, die
Dienkautschukmischungen offenbaren, die mit hochdispergierbaren
Fällungskieselsäuren verstärkt sind,
wobei mit solchen Mischungen Laufstreifen hergestellt werden können, die
einen deutlich besseren Rollwiderstand besitzen, ohne dass die anderen
Eigenschaften und insbesondere die Haftung, die Dauerfestigkeit und
die Abriebfestigkeit beeinträchtigt
werden. Solche Mischungen, die einen Kompromiss gegensätzlicher
Eigenschaften darstellen, sind auch in den Patentanmeldungen
EP-A-0810258 und
WO99/28376 beschrieben worden,
mit speziellen Füllstoffen
auf Aluminiumoxidbasis (Aluminiumoxide oder Aluminium(oxid)hydroxide) mit
hoher Dispergierbarkeit als verstärkende anorganische Füllstoffe,
oder in den Patentanmeldungen
WO 00/73372 und
WO 00/73373 , die spezielle
Titanoxide vom verstärkenden
Typ beschreiben.
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Die
Verwendung solcher speziellen, hochdispergierbaren anorganischen
Füllstoffe
als verstärkende Füllstoffe
in einem überwiegenden
Anteil oder einem geringeren Anteil konnte zwar die Schwierigkeiten
beim Einsatz der Kautschukmischungen, die sie enthalten, verkleinern,
ihr Einsatz ist jedoch dennoch schwieriger als bei Kautschukmischungen,
die herkömmlich
mit Ruß verstärkt sind.
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Es
ist insbesondere erforderlich, ein Kupplungsmittel zu verwenden,
das auch als Verknüpfungsmittel bezeichnet
wird und dessen Funktion darin besteht, die Verbindung der Oberfläche der
Partikel des anorganischen Füllstoffs
und das Elastomers sicherzustellen und gleichzeitig die Dispersion
des anorganischen Füllstoffs
in der Elastomermatrix zu erleichtern.
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Hier
wird unter einem "Kupplungsmittel" (anorganischer Füllstoff/Elastomer)
in bekannter Weise ein Stoff verstanden, der zwischen dem anorganischen
Füllstoff
und dem Dienelastomer eine ausreichende Verknüpfung chemischer und/oder physikalischer
Art herstellen kann; ein solches zumindest bifunktionelles Kupplungsmittel
hat beispielsweise die folgende vereinfachte Formel "Y-W-X", worin bedeuten:
- – Y
eine funktionelle Gruppe (Funktion "Y"),
die befähigt
ist, physikalisch und/oder chemisch an den anorganischen Füllstoff
zu binden, wobei eine solche Verknüpfung beispielsweise zwischen
einem Siliciumatom des Kupplungsmittels und den Hydroxygruppen (OH)
an der Oberfläche
des anorganischen Füllstoffs
(beispielsweise Silanolen an der Oberfläche, wenn es sich um Kieselsäure handelt)
erfolgen kann;
- – X
eine funktionelle Gruppe (Funktion "X"),
die sich physikalisch und/oder chemisch an das Dienelastomer binden
kann, beispielsweise über
ein Schwefelatom;
- – W
eine zweiwertige Gruppe, die Y und X verbinden kann.
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Solche
Kupplungsmittel dürfen
insbesondere nicht mit den einfachen Stoffen zur Bedeckung des anorganischen
Füllstoffs
verwechselt werden, die bekanntlich die gegenüber dem anorganischen Füllstoff
wirksame Funktion Y enthalten können,
jedoch keine Funktion X besitzen, die für das Dienelastomer wirksam
ist.
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Kupplungsmittel,
insbesondere Kupplungsmittel (Kieselsäure/Dienelastomer) wurden in
einer Vielzahl von Druckschriften beschrieben, wobei die bekanntesten
bifunktionelle Alkoxysilane sind.
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In
der Patentanmeldung
FR-A-2
094 859 wurde vorgeschlagen, zur Herstellung von Laufstreifen
für Luftreifen
Mercaptosilane als Kupplungsmittel zu verwenden. Es stellte sich
sehr schnell heraus und dies ist heute wohlbekannt, dass Mercaptosilane
und insbesondere γ-Mercaptopropyltrimethoxysilan
oder γ-Mercaptopropyltriethoxysilan
zu hervorragenden Eigenschaften hinsichtlich der Kupplung Kieselsäure/Elastomer
führen
können,
eine technische Verwendung dieser Kupplungsmittel aufgrund der hohen
Reaktivität
der SH-Gruppen jedoch nicht möglich
ist, die bei der Herstellung der Kautschukmischung in einem Innenmischer
sehr schnell zu vorzeitiger Vulkanisation, die auch als "Anvulkanisation" ("Scorching") bezeichnet wird,
und zu sehr hohen Mooney-Viskositäten und letzten Endes zu Zusammensetzungen
führt,
die fast nicht zu bearbeiten und industriell einzusetzen sind. Zur
Erläuterung
der Tatsache, dass solche Kupplungsmittel und Zusammensetzungen,
die sie enthalten, industriell nicht verwendbar sind, kann auf die
Druckschriften
FR-A-2206330 und
US-A-4002594 verwiesen
werden.
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Um
diesem Nachteil abzuhelfen, wurde vorgeschlagen, die Mercaptosilane
durch polysulfidhaltige Alkoxysilane zu ersetzen, insbesondere Bis-trialkoxy(C
1-4)silylpropylpolysulfide, die in einer
Vielzahl von Patenten und Patenanmeldungen beschrieben sind (siehe
beispielsweise
FR-A-2206330 ,
US-A-3842111 ,
US-A-3873489 ,
US-A-3978103 und
US-A-3997581 ).
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Diese
Alkoxysilanpolysulfide werden heute als die Produkte angesehen,
die für
Vulkanisate mit Kieselsäure
als Füllstoff
zu dem besten Kompromiss hinsichtlich der Anvulkanisation, der leichten
Verarbeitbarkeit und dem Verstärkungsvermögen führen. Von
diesen Polysulfiden ist das Bis-3-triethoxysilylpropyl-tetrasulfid (abgekürzt TESPT)
zu nennen, das zweifellos das derzeit in Kautschukmischungen für Luftreifen
auf der Basis eines anorganischen verstärkenden Füllstoffes am häufigsten
eingesetzte Kupplungsmittel ist, auch wenn es relativ teuer ist
und meistens in einer sehr großen
Menge verwendet werden muss.
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Die
Anmelderin hat bei ihren Untersuchungen überraschend festgestellt, dass
durch einige spezielle Alkoxysilane, die eine spezielle, aktivierte,
ethylenische Doppelbindung tragen, im Vergleich mit polysulfidhaltigen
Alkoxysilanen und insbesondere TESPT an Kautschukmischungen für Luftreifen
auf der Basis eines Isoprenelastomers (Naturkautschuk, synthetische
Polyisoprene oder Isoprencopolymere) ein besserer Kompromiss bezüglich der
Eigenschaften und Verstärkungseigenschaften
erzielt werden kann. Im Übrigen
treten mit diesen speziellen Alkoxysilanen keine Probleme hinsichtlich
vorzeitiger Anvulkanisation und keine Probleme in Bezug auf ihre
Verarbeitbarkeit auf, die mit einer zu hohen Viskosität der Kautschukmischungen
im unvulkanisierten Zustand zusammenhängen; diese Nachteile haben
insbesondere die Mercaptosilane.
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Alkoxysilane,
die eine aktivierte ethylenische Doppelbindung aufweisen, sind zwar
bereits beschrieben worden, insbesondere für Kautschukmischungen für Luftreifen
(siehe beispielsweise
JP-A-64-029382 ,
EP-A-0982311 ), diese Kupplungsmittel
zeigten aber bis jetzt entweder eine zu große Reaktivität, die zu
Problemen hinsichtlich der Anvulkanisation und der Viskositätserhöhung durch
die Mercaptosilane geführt
hat, oder ungenügende
Kupplungseigenschaften, die deutlich schlechter waren als die Eigenschaften
von polysulfidhaltigen Alkoxysilanen vom Typ TESPT.
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Ein
erster Gegenstand der Erfindung ist daher eine Elastomermischung
auf der Basis mindestens eines Isoprenelastomers, eines anorganischen
Füllstoffs
als verstärkenden
Füllstoff
und eines Kupplungsmittels (anorganischer Füllstoff/Isoprenelastomer),
wobei diese Zusammensetzung dadurch gekennzeichnet ist, dass das
Kupplungsmittel ein Citraconimido-alkoxysilan ist.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf Luftreifen und Halbfertigprodukte,
wenn sie eine erfindungsgemäße Elastomermischung
enthalten, wobei diese Luftreifen insbesondere für Personenkraftwagen und auch Nutzfahrzeuge
verwendet werden können,
die unter Kleintransportern, Schwerlastfahrzeugen, – d. h.
Metro, Bus, Transportfahrzeugen für den Straßenverkehr (Lastkraftwagen,
Traktoren, Anhängerfahrzeuge),
Geländefahrzeugen –, landwirtschaftlichen
Fahrzeugen oder Baumaschinen, Flugzeugen oder weiteren Transportfahrzeugen
oder Förderfahrzeugen
ausgewählt
sind.
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Die
Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Laufstreifen solcher
Luftreifen, besonders Schwerlastfahrzeugreifen, wobei die Laufstreifen
bei der Herstellung von neuen Luftreifen oder für die Runderneuerung von gebrauchten
Luftreifen verwendet werden können;
durch die erfindungsgemäßen Mischungen
weisen die Laufstreifen gleichzeitig einen geringen Rollwiderstand,
eine sehr gute Haftung und eine hohe Abriebfestigkeit auf.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens
ein Isoprenelastomer, mindestens ein anorganischer Füllstoff
als verstärkender
Füllstoff
und ein Citraconimido-alkoxysilan eingearbeitet wird und das Ganze
in einem oder mehreren Schritten bis zum Erreichen einer Maximaltemperatur
von 110 bis 190 °C
thermomechanisch geknetet wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines solchen
Citraconimido-alkoxysilans als Kupplungsmittel (anorganischer Füllstoff/Isoprenelastomer)
in einer Kautschukmischung, die ein Isoprenelastomer enthält und mit
einem anorganischen Füllstoff
verstärkt
ist.
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Die
Erfindung sowie ihre Vorteile gehen aus der folgenden Beschreibung
und den Ausführungsbeispielen
sowie den zu den Beispielen gehörenden
Figuren hervor, die die Kurven der Änderung des Moduls in Abhängigkeit
von der Dehnung für
verschiedene Dienkautschukmischungen zeigen, die erfindungsgemäße oder
nicht erfindungsgemäße Mischungen
sind.
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I. DURCHGEFÜHRTE MESSUNGEN UND VERWENDETE
TESTS
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Die
Kautschukmischungen werden vor und nach der Vulkanisation wie nachfolgend
beschrieben charakterisiert.
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I-1. Mooney-Viskosität
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Man
verwendet ein oszillierendes Konsistenzmessgerät, wie das in der französischen
Norm NF T 43-005 (1991) beschriebene Gerät. Die Messung der Mooney-Viskosität erfolgt
nach dem folgenden Prinzip: die Zusammensetzung wird in unvulkanisiertem
Zustand (d.h. vor der Härtung)
in einem auf 100 °C
erwärmten zylindrischen
Behälter
ausgeformt. Nach 1-minütigem
Vorwärmen
dreht sich der Rotor in der Probe mit einer Geschwindigkeit von
2 Umdrehungen/min und man misst das Drehmoment, das erforderlich
ist, um diese Bewegung nach 4-minütigem Drehen aufrechtzuerhalten.
Die Mooney-Viskosität
(ML 1+4) wird in "Mooney-Einheiten" (ME mit 1 ME = 0,83
Nm) angegeben.
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I-2. Anvulkanisationszeit
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Die
Messungen werden bei 130 °C
gemäß der französischen
Norm NF T 43-005 (1991) durchgeführt. Die Änderung
der Konsistenzzahl in Abhängigkeit
von der Zeit ermöglicht
es, die Anvulkanisationszeit der Kautschukmischungen zu ermitteln,
die gemäß der oben
angegebenen Norm durch den Parameter T5 (im Falle eines großen Rotors),
ausgedrückt
in Minuten, abgeschätzt
wird, der als die Zeit definiert ist, die erforderlich ist, um eine
Zunahme der Konsistenzzahl (ausgedrückt in ME) um 5 Einheiten über dem
Minimalwert, der für diese
Zahl gemessen wird, zu erhalten.
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I-3. Zugversuche
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Diese
Versuche ermöglichen
es, die Elastizitäts-
und Brucheigenschaften zu ermitteln. Sofern nichts anderes angegeben
ist, werden diese Versuche gemäß der französischen
Norm NF T 46-002 vom September 1988 durchgeführt. Man misst in der zweiten
Dehnung (d.h. nach einem Anpassungszyklus an den Dehngrad, der für die Messung
vorgesehen ist) die nominalen Sekantenmoduln (scheinbare Beanspruchungen
in MPa) bei 10 % Dehnung (als M10 bezeichnet), 100 % Dehnung (als
M100 bezeichnet) und 300 % Dehnung (als M300 bezeichnet). Alle Messungen
unter Zugbeanspruchung werden unter Normalbedingungen für die Temperatur
und Feuchtigkeit gemäß der französischen
Norm NF T 40-101 (Dezember 1979) gemessen.
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Durch
Bearbeitung der im Zugversuch aufgenommenen Messwerte kann auch
die Kurve des Moduls in Abhängigkeit
von der Dehnung (siehe beigefügte
Figuren) aufgetragen werden, wobei der hier verwendete Modul der
tatsächliche
Sekantenmodul ist, der bei der ersten Dehnung gemessen wird, und
der unter Berücksichtigung
des realen Querschnitts des Probenkörpers und nicht des anfänglichen
Querschnitts, wie oben für die
nominalen Moduln, berechnet wird.
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I-4. Dynamische Eigenschaften
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Die
dynamischen Eigenschaften ΔG*
und tan(δ)max werden an einem Viskoanalysator (Metravib VA4000)
gemäß der Norm
ASTM D 5992-96 ermittelt. Es wird die Reaktion einer Probe der vulkanisierten
Zusammensetzung (zylindrische Probe von 4 mm Dicke und 400 mm2 Querschnitt) aufgezeichnet, die gemäß der Norm
ASTM D 1349-99 bei einer Frequenz von 10 Hz unter Normalbedingungen
für die
Temperatur (23 °C) einer
einfachen, alternierenden, sinusförmigen Scherbeanspruchung ausgesetzt
wird. Es erfolgt eine Amplitudenabtastung der Deformation von 0,1
bis 50 % ("Hinzyklus") und anschließend von
50 % bis 1 % ("Rückzyklus"). Die erhaltenen
Ergebnisse sind der komplexe dynamische Schermodul (G*) und der
Verlustfaktor tan(δ). Für den Rückzyklus
wird der beobachtete Maximalwert von tan(δ), der als tan(δ)max bezeichnet wird, sowie der Unterschied
des komplexen Moduls (ΔG*)
zwischen den Werten von 0,15 und 50 % Deformation (Payne-Effekt)
angegeben.
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II. BEDINGUNGEN BEI DER AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäßen Dienkautschukmischungen
basieren zumindest auf den folgenden Grundbestandteilen: (i) einem
(mindestens einem) Isoprenelastomer (nachstehend definierter Bestandteil
A), (ii) einem (mindestens einem) hellen Füllstoff als verstärkenden
Füllstoff
(nachstehend definierter Bestandteil B) und (iii) einem (mindestens
einem) Citraconimido-alkoxysilan als Kupplungsmittel (heller Füllstoff/Isoprenelastomer) (nachstehend
definierter Bestandteil C).
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Unter
dem Ausdruck die Zusammensetzung "basiert auf" ist eine Zusammensetzung zu verstehen,
die das Gemisch und/oder das Reaktionsprodukt der verschiedenen
Bestandteile in situ enthält,
wobei einige dieser Grundbestandteile befähigt oder dazu vorgesehen sind,
bei den verschiedenen Phasen der Herstellung der Zusammensetzung
und insbesondere im Laufe der Vulkanisation zumindest teilweise
miteinander zu reagieren.
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II.-1. Dienelastomer (Komponente A)
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Unter
einem Dienelastomer (oder "Dien"-Kautschuk) werden
ganz allgemein Elastomere verstanden, die zumindest teilweise (d.h.
Homopolymere oder Copolymere) von Dienmonomeren, d.h. Monomeren,
die zwei Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen aufweisen, die
konjugiert oder nicht konjugiert vorliegen, abgeleitet sind. Es
werden hier unter "im
Wesentlichen ungesättigten" Dienelastomeren
Dienelastomere verstanden, die zumindest teilweise von konjugierten
Dienmonomeren stammen und einen Gehalt an Gruppen oder Einheiten
mit Dienherkunft (konjugierte Diene) aufweisen, der über 15 %
(Mol-%) liegt. In der Gruppe der "im Wesentlichen ungesättigten" Dienelastomere sind
unter den "stark
ungesättigten" Dienelastomeren
Dienelastomere verstanden, die einen Gehalt an Einheiten mit Dienherkunft
(konjugierte Diene) aufweisen, der über 50 % liegt.
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Nach
diesen ganz allgemeinen Definitionen sind in der vorliegenden Anmeldung
unter einem "Isoprenelastomer" bekanntlich Homopolymere
oder Copolymere von Isopren zu verstehen oder mit anderen Worten
Dienelastomere, die unter Naturkautschuk (NR), synthetischen Polyisoprenen
(IR), den verschiedenen Copolymeren von Isopren und den Gemischen
dieser Elastomere ausgewählt
sind. Von den Copolymeren von Isopren sind insbesondere die Isobuten-Isopren-Copolymere
(Butylkautschuk IIR), Isopren-Styrol-Copolymere (SIR),
Isopren-Butadien-Copolymere (BIR) oder Isopren-Butadien-Styrol-Copolymere
(SBIR) zu nennen.
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Bei
dem Isoprenelastomer handelt es sich vorzugsweise um Naturkautschuk
oder ein synthetisches Polyisopren vom cis-1,4-Typ. Von den synthetischen
Polyisoprenen werden vorzugsweise die Polyisoprene mit einem Gehalt
(Mol-%) an cis-1,4-Bindungen über
90 % und noch bevorzugter über
98 % verwendet.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
im Verschnitt mit dem oben angegebenen Isoprenelastomer von Isoprenen
verschiedene Dienelastomere in Abhängigkeit von den jeweiligen
Anwendungen in einem kleineren Anteil (d.h. weniger als 50 Gew.-%)
oder in einem überwiegenden
Anteil (d.h. mehr als 50 Gew.-%) enthalten. Es können auch Elastomere enthalten
sein, die keine Dienelastomere sind, oder sogar Polymere, die keine
Elastomere sind, wie beispielsweise thermoplastische Polymere.
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Von
den Dienelastomeren, die keine Isoprenelastomere sind, kommen insbesondere
alle stark ungesättigten
Dienelastomere in Betracht, die insbesondere unter den Polybutadienen
(BR) und den Copolymeren von Butadien, insbesondere Styrol-Butadien-Copolymeren
(SBR) und den Gemischen dieser verschiedenen Elastomere ausgewählt sind.
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Es
ist dem Fachmann natürlich
klar, dass, wenn Dienelastomere, die keine Isoprenelastomere sind, verwendet
werden, Kupplungsmittel, die von den Citraconimido-alkoxysilanen
verschieden sind, insbesondere Alkoxysilanpolysulfide, vorteilhaft
zur Verknüpfung
dieser ergänzenden
Dienelastomere verwendet werden können.
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Die
durch die Erfindung erzielte Verbesserung der Kupplung kommt insbesondere
bei Kautschukmischungen zum Tragen, deren Basiselastomer hauptsächlich (d.h.
mehr als 50 Gew.-%) aus einem Polyisopren, d.h. Naturkautschuk oder
einem synthetischen Polyisopren, besteht.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist insbesondere für
einen Laufstreifen für
Luftreifen bestimmt, wobei es sich um einen neuen oder gebrauchten
(Runderneuerung) Reifen handeln kann, insbesondere für einen
Laufstreifen eines Schwerlastfahrzeugreifens.
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In
diesem Fall besteht die bestmögliche
Ausführungsform
der Erfindung darin, als Isoprenelastomer ausschließlich ein
Polyisopren zu verwenden, besonders bevorzugt Naturkautschuk. Unter
solchen Bedingungen sind die besten Eigenschaften hinsichtlich des
Rollwiderstands und des Abriebs zu verzeichnen.
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Dem
Fachmann ist aber natürlich
klar, dass verschiedene Verschnitte aus einem Isoprenelastomer, insbesondere
Naturkautschuk, und anderen Dienelastomeren, insbesondere SBR und/oder
BR, in erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
ebenfalls denkbar sind, die beispielsweise für die verschiedenen, von dem Laufstreifen
verschiedenen Teile des Luftreifens verwendbar sind, beispielsweise
Flanken oder Protektoren bei Luftreifen für Personenkraftwagen, Kleintransportern
oder Schwerlastfahrzeugen, unabhängig
davon, ob diese Verschnitte das Isoprenelastomer in einem überwiegenden
Anteil oder in einem kleineren Anteil enthalten.
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II-2. Verstärkender Füllstoff (Komponente B)
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Der
als verstärkender
Füllstoff
verwendete helle oder anorganische Füllstoff kann den insgesamt
verwendeten verstärkenden
Füllstoff
ganz ausmachen oder nur einen Teil davon bilden, wobei er im zweiten
Fall beispielsweise mit Ruß kombiniert
wird.
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In
den erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
macht der verstärkende
helle Füllstoff
vorzugsweise den größten Teil
aus, d. h. mehr als 50 Gew.-% des insgesamt verwendeten verstärkenden
Füllstoffs,
und noch bevorzugter mehr als 80 Gew.-% des insgesamt verwendeten
verstärkenden
Füllstoffs.
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In
der vorliegenden Anmeldung wird unter einem "verstärkenden anorganischen Füllstoff" in bekannter Weise
unabhängig
von seiner Farbe und seiner Herkunft (natürlich oder synthetisch) ein
anorganischer oder mineralischer Füllstoff verstanden, der im
Gegensatz zu Ruß auch
als "heller" Füllstoff
und zuweilen auch als "weißer" Füllstoff
bezeichnet wird und befähigt
ist, abgesehen von einem Kupplungssystem alleine ohne weiteres Mittel
eine Kautschukmischung, die zur Herstellung von Luftreifen vorgesehen
ist, zu verstärken,
d. h. der mit anderen Worten imstande ist, hinsichtlich der Verstärkungsfunktion
Ruß in
Reifenqualität
als herkömmlichen
Füllstoff
zu ersetzen.
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Der
helle verstärkende
Füllstoff
ist vorzugsweise ein anorganischer Füllstoff vom Kieselsäuretyp,
insbesondere Kieselsäure
(SiO2), oder Aluminiumoxidtyp, insbesondere
Aluminiumoxid (Al2O3)
oder Aluminiumoxidhydroxid, oder ein Gemisch dieser verschiedenen
Füllstoffe.
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Bei
der verwendeten Kieselsäure
kann es sich um beliebige verstärkende
Kieselsäuren
handeln, die dem Fachmann bekannt sind, insbesondere beliebige Fällungskieselsäuren oder
pyrogene Kieselsäuren
mit einer BET-Oberfläche
sowie einer mit CTAB bestimmten spezifischen Oberfläche, die
beide unter 450 m2/g und vorzugsweise im
Bereich von 30 bis 400 m2/g liegen. Die
hochdispergierbaren (so genannte "HD")
Fällungskieselsäuren werden
bevorzugt, insbesondere wenn die Erfindung für die Herstellung von Luftreifen
mit einem geringen Rollwiderstand dienen soll; unter einer hochdispergierbaren
Kieselsäure
wird bekanntlich jede beliebige Kieselsäure verstanden, die in einer
Elastomermatrix in erheblichem Umfang desagglomeriert oder dispergiert
werden kann, was durch Elektronenmikroskopie oder Lichtmikroskopie
an Dünnschnitten
feststellbar ist.
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Als
nicht einschränkende
Beispiele für
solche hochdispergierbaren Kieselsäuren, die bevorzugt werden,
können
die Kieselsäure
Ultrasil 7000 von der Firma Degussa, die Kieselsäuren Zeosil 1165 MP und 1115 MP
der Firma Rhodia Chimie, die Kieselsäure Hi-Sil 2000 von der Firma
PPG, die Kieselsäuren
Zeopol 8741 oder 8745 der Firma Huber und behandelte Fällungskieselsäuren angegeben
werden, beispielsweise die mit Aluminium "dotierten" Kieselsäuren, die in der Patentanmeldung
EP A-0735088 beschrieben
sind.
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Ein
bevorzugt verwendetes verstärkendes
Aluminiumoxid ist ein hochdispergierbares Aluminiumoxid mit einer
BET-Oberfläche
von 30 bis 400 m
2/g und insbesondere 60
bis 250 m
2/g und einer mittleren Partikelgröße von höchstens
500 nm und vorzugsweise höchstens
200 nm, wie es beispielsweise in der oben angegebenen Patentanmeldung
EP-A-0810258 beschrieben
wurde. Nicht einschränkende
Beispiele für
solche verstärkenden
Aluminiumoxide sind insbesondere die Aluminiumoxide "Baikalox" "A125", "CR125" oder "D65CR" (Firma Baikowski),
APA-100RDX (Firma Condea), "Aluminiumoxid
C" (Firma Degussa)
oder AKP-G015 (Sumitomo Chemicals).
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Weitere
Beispiele für
anorganische verstärkende
Füllstoffe,
die in den erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
verwendet werden können,
sind etwa die Aluminium(oxid)hydroxide oder Titanoxide, die speziell in
den Patentanmeldungen
WO99/28376 ,
WO00/73372 und
WO00/73373 beschrieben sind.
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Der
physikalische Zustand, in dem der helle anorganische Füllstoff
vorliegt, ist ohne Bedeutung; er kann in Form von Pulver, Mikroperlen,
Granulat oder Kugeln oder allen anderen verdichteten Formen vorliegen.
Unter einem anorganischen Füllstoff
werden selbstverständlich
auch Gemische von verschiedenen anorganischen verstärkenden
Füllstoffen
verstanden, insbesondere hochdispergierbaren Kieselsäuren und/oder Aluminiumoxiden,
wie sie oben beschrieben wurden.
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Wenn
die erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
für Laufstreifen
für Luftreifen
verwendet werden sollen, weist der verwendete verstärkende anorganische
Füllstoff,
insbesondere wenn es sich um Kieselsäure handelt, vorzugsweise eine
BET-Oberfläche
von 60 bis 250 m2/g und bevorzugt von 80
bis 200 m2/g auf.
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Der
verstärkende
anorganische Füllstoff
kann auch im Verschnitt (Gemisch) mit Ruß verwendet werden. Von den
Rußen
sind alle Ruße
geeignet, insbesondere die Ruße
vom Typ HAF, ISAF, SAF, die herkömmlich
in Luftreifen und insbesondere Laufstreifen für Luftreifen verwendet werden.
Als nicht einschränkende
Beispiele für
solche Ruße
sind insbesondere die Ruße
N115, N134, N234, N339, N347 und N375 zu nennen.
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Der
Mengenanteil des Rußes,
der in dem gesamten verstärkenden
Füllstoff
enthalten ist, kann in weiten Bereichen schwanken, wobei der Mengenanteil
an Ruß vorzugsweise
unter der Menge des in der Kautschukmischung enthaltenen verstärkenden
anorganischen Füllstoffs
liegt.
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In
den erfindungsgemäßen Mischungen
wird in Kombination mit dem verstärkenden anorganischen Füllstoff
vorzugsweise jedoch ein Ruß in
geringen Mengenanteilen in einer bevorzugten Menge von 2 bis 20 pce
und noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 15 pce (Gewichtsteile
auf einhundert Teile Elastomer oder Kautschuk) verwendet. In den
angegebenen Bereichen kommen die Farbeigenschaften (schwarzes Pigment)
und die Anti-UV-Eigenschaften
von Rußen
zum Tragen, ohne dass die von dem anorganischen verstärkenden
Füllstoff
eingebrachten typischen Eigenschaften beeinträchtigt werden, nämlich die
geringe Hysterese (verminderter Rollwiderstand) und die hohe Haftung
sowohl auf feuchter als auch auf schneebedeckter oder vereister Fahrbahn.
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Der
Mengenanteil des verstärkenden
Füllstoffs
insgesamt (verstärkender
anorganischer Füllstoff
plus gegebenenfalls Ruß)
liegt vorzugsweise im Bereich von 10 bis 200 pce und noch bevorzugter
im Bereich von 20 bis 150 pce (Gewichtsteile auf einhundert Teile
Elastomer), wobei das Optimum in Abhängigkeit von den jeweiligen
Anwendungen schwankt; das für
einen Fahrradreifen erwartete Verstärkungsniveau ist nämlich beispielsweise
bekanntlich deutlich niedriger als das Verstärkungsniveau, das an einem
Luftreifen erzielt werden soll, der nachhaltig mit hoher Geschwindigkeit
fahren soll, beispielsweise ein Motorradreifen, ein Reifen für einen
Personenkraftwagen oder ein Nutzfahrzeug, wie ein Schwerlastfahrzeug.
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Bei
Laufstreifen für
Luftreifen, die mit hoher Geschwindigkeit fahren können, liegt
der Mengenanteil des verstärkenden
anorganischen Füllstoffs,
insbesondere, wenn es sich um Kieselsäure handelt, vorzugsweise im
Bereich von 30 bis 120 pce und noch bevorzugter im Bereich von 30
bis 100 pce.
-
Es
ist klar, dass die Abkürzung "pce", wenn ein Isorprenelastomer
das einzige in der erfindungsgemäß Zusammensetzung
enthaltene Dienelastomer ist, durch den Ausdruck "pci" ersetzt werden kann
(Gewichtsteile auf 100 Teile Isoprenelastomer)
-
In
der vorliegenden Beschreibung wird die spezifische BET-Oberfläche in bekannter
Weise nach der Methode von Brunauer-Emmet-Teller ermittelt, die
in "The Journal
of the American Chemical Society",
Bd. 60, Seite 309, Februar 1938, beschrieben wurde und der französischen
Norm NF T 45-007 (November 1987) entspricht; die spezifische CTAB-Oberfläche ist
die äußere Oberfläche, die
nach der gleichen Norm NF T 45-007 ermittelt wird.
-
Dem
Fachmann ist schließlich
klar, dass als verstärkender
Füllstoff
auch ein verstärkender
Füllstoff vom
organischen Typ, der dem in diesem Abschnitt beschriebenen verstärkenden
anorganischen Füllstoff äquivalent
ist, verwendet werden kann, insbesondere ein Ruß für Luftreifen (siehe beispielsweise
WO99/28380 ), der zumindest
zum Teil mit einer anorganischen Schicht bedeckt ist, die wiederum
in bekannter Weise die Verwendung eines Kupplungsmittels für die Bindung
an das Elastomer erfordert.
-
II.-3. Kupplungsmittel (Komponente C)
-
Wie
oben bereits erläutert
wurde, trägt
ein Kupplungsmittel (anorganischer Füllstoff/Dienelastomer) bekanntlich
mindestens zwei Funktionen, die hier mit "Y" und "X" bezeichnet werden, wodurch es einerseits über die
Funktion "Y" an den anorganischen verstärkenden
Füllstoff
und andererseits über
die Funktion "X" an das Dienelastomer
gebunden werden kann.
-
Das
in den erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
verwendete Kupplungsmittel ist ein Citraconimidoalkoxysilan. Es
handelt sich also um ein zumindest bifunktionelles Organosilan,
das pro Molekül
aufweist:
- i. einerseits mindestens eine Alkoxygruppe
(Funktion "Y") am Siliciumatom,
die auf den anorganischen verstärkenden
Füllstoff
gepfropft werden kann;
- ii. andererseits, und das ist das wesentliche Merkmal der Erfindung,
mindestens eine Citraconimidgruppe (Funktion "X"),
die auf das Isoprenelastomer gepfropft werden kann.
-
Ein
solches Silan entspricht bekanntlich der folgenden allgemeinen Formel
(I) (Me = Methyl):
worin "a" 1,
2 oder 3 bedeutet, R
1 eine zweiwertige Gruppe
bedeutet, die die Bindung an das Siliciumatom sicherstellen soll,
und R
2 und R
3 einwertige
Kohlenwasserstoffgruppen sind.
-
Aus
der Formel (I) ist ersichtlich, dass die Funktion X des Kupplungsmittels
die Citraconimidgruppe ist, die über
die Gruppe R1 an das Siliciumatom gebunden
ist und insbesondere durch die Gegenwart einer ethylenischen, durch
eine benachbarte Carbonylgruppe (C=O) aktivierte Doppelbindung (C=C)
gekennzeichnet ist. Die Funktion Y ist eine Alkoxysilylfunktion,
die durch eine bis drei, an das Siliciumatom gebundene Alkoxygruppe(n)
(OR3) dargestellt ist.
-
Die
substituierte oder unsubstituierte Gruppe R1 ist
vorzugsweise eine gesättigte
oder ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, wobei die Gruppe R1 in
der Kohlenwasserstoffkette durch mindestens ein Heteroatom, wie
O, S oder N, unterbrochen sein kann. Es sind insbesondere C1-18-Alkylengruppen
oder C6-12-Arylengruppen, insbesondere C1-10-Alkylengruppen und besonders C2-4-Alkylengruppen, insbesondere Propylen
geeignet.
-
Die
Gruppen R2 und R3,
die gleich oder verschieden sind und geradkettig oder verzweigt
vorliegen, enthalten vorzugsweise 1 bis 15 Kohlenstoffatome. Die
Gruppen R2 und R3,
die 1 bis 15 Kohlenstoffatome enthalten, sind vorzugsweise unter
den Alkylgruppen, Cycloalkylgruppen und Arylgruppen, insbesondere
C1-6-Alkylgruppen, C5-8-Cycloalkylgruppen
und der Phenylgruppe ausgewählt.
Noch bevorzugter sind die Gruppen R2 und
R3 C1-3-Alkylgruppen, die
insbesondere unter Methyl oder Ethyl ausgewählt sind.
-
Die
Erfindung wird mit anderen Worten insbesondere mit einem Citraconimido-alkyl(C1-3)-alkoxy(C1-3)silan
durchgeführt,
besonders einem Citraconimido-propylalkoxy(C1-3)silan,
bei dem die Alkoxygruppe(n) insbesondere unter Methoxy und Ethoxy
und insbesondere Ethoxy ausgewählt
sind.
-
Solche
Verbindungen sind bekannt (siehe beispielsweise
EP-A-0982311 ) und sie können nach
einem bevorzugten Syntheseweg durch Umsetzung eines Aminoalkylalkoxysilans
mit Citraconsäureanhydrid
in Gegenwart eines wasserfreien organischen Lösungsmittel (beispielsweise
Toluol), eines Katalysators vom Typ einer Lewissäure (beispielsweise ZnCl
2) und eines Cyclisierungsmittels wie Hexamethyldisilazan
(HMDS) hergestellt werden.
-
Die
oben beschriebenen Citraconimido-alkoxysilane haben sich alleine
für die
Kupplung eines Isoprenelastomers und eines anorganisches verstärkenden
Füllstoffes
wie Kieselsäure
als ausreichend wirksam erwiesen. Ohne dass dies einschränkend zu
verstehen ist, können
sie das einzige in den erfindungsgemäßen Kautschukmischung enthaltene
Kupplungsmittel sein, insbesondere wenn das Dienelastomer ausschließlich aus
einem Isoprenelastomer, insbesondere Naturkautschuk oder synthetischem
cis-1,4-Polyisopren, besteht.
-
Der
Gehalt der Komponente (C) liegt vorzugsweise über 0,5 pci, noch bevorzugter
im Bereich von 1 bis 15 pci. Unter den angegebenen Minima besteht
die Gefahr, dass die Wirkung ungenügend ist, wohingegen über dem
angegebenen Maximum im Allgemeinen in Bezug auf die Kupplung keine
Verbesserung mehr zu beobachten ist, aber die Gestehungskosten der
Zusammensetzung steigen; aus diesen verschiedenen Gründen liegt
der Mengenanteil der Komponente (C) bevorzugt im Bereich von 2 bis
10 pci.
-
Der
Fachmann wird den Mengenanteil der Komponente (C) in Abhängigkeit
von der gewünschten
Anwendung einstellen, insbesondere dem Teil des Luftreifens, für den die
erfindungsgemäße Kautschukmischung
vorgesehen ist, der Art des Isoprenelastomers und der verwendeten
Menge des verstärkenden
anorganischen Füllstoffs.
Um die Kosten der Kautschukmischungen zu vermindern, ist es natürlich günstig, möglichst
wenig davon zu verwenden, d. h. gerade die Menge, die für eine ausreichende
Kupplung zwischen dem Isoprenelastomer und dem verstärkenden
anorganischen Füllstoff
nötig ist.
Seine Wirksamkeit macht es möglich,
dass das Citraconimido-alkoxysilan in einer großen Zahl von Fällen in
einem bevorzugten Gehalt von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf den
Mengenanteil des verstärkenden
anorganischen Füllstoffs,
verwendet werden kann; Mengenanteile unter 15 % und insbesondere
unter 10 % werden besonders bevorzugt.
-
Die
genannten Citraconimido-alkoxysilane können über ihre Alkoxyfunktion(en)
vorab auf die verstärkenden
anorganischen Füllstoffe
gepfropft werden, insbesondere auf Kieselsäure, wobei die so "vorverknüpften" verstärkenden
anorganischen Füllstoffe
dann über
ihre freie Citraconimidofunktion an das Isoprenelastomer gebunden
werden.
-
II-4. Verschiedene Additive
-
Die
erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
enthalten natürlich
auch alle oder einen Teil der Additive, die gewöhnlich in Kautschukmischungen
eingesetzt werden, die ein Isoprenelastomer enthalten und für die Herstellung
von Luftreifen oder Laufstreifen für Luftreifen dienen sollen,
wie beispielsweise Weichmacher, Schutzmittel, wie Antiozonwachse,
chemische Antiozonantien, Antioxidantien, gegen Ermüdung wirkende Stoffe,
Haftvermittler, Vernetzungssysteme, beispielsweise solche entweder
auf der Basis von Schwefel oder Schwefeldonoren und/oder Peroxid
oder Bismaleimid, Vulkanisationsbeschleuniger, Vulkanisationsaktivatoren,
etc. Der anorganische verstärkende
Füllstoff
kann erforderlichenfalls mit einem herkömmlichen wenig oder nicht verstärkenden
anorganischen Füllstoff
kombiniert werden, beispielsweise Partikeln von Tonen, Bentonit,
Talk, Kreide, Kaolin, herkömmlichen
Titanoxiden (nicht verstärkend).
-
Die
erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
können
neben den oben genannten Citraconimido-alkoxysilanen (Komponente
C) auch Stoffe zur Bedeckung des anorganischen verstärkenden
Füllstoffs
enthalten, die beispielsweise nur die Funktion Y aufweisen, oder
ganz allgemein Verarbeitungshilfsstoffe, die in bekannter Weise
durch eine Verbesserung der Dispersion des anorganischen Füllstoffs
in der Kautschukmatrix und ein Absenken der Viskosität der Zusammensetzung
ihre Verarbeitbarkeit im unvulkanisierten Zustand verbessern können, wobei
es sich bei diesen Stoffen beispielsweise um Alkylalkoxysilane,
insbesondere Alkyltriethoxysilane, wie beispielsweise das 1-Octyl-triethoxysilan, das
von der Firma Hüls
unter der Bezeichnung Dynasylan Octeo im Handel ist, oder das 1-Hexa-decyl-triethoxysilan,
das von der Firma Degussa unter der Bezeichnung Si216 verkauft wird,
Polyole, Polyether (beispielsweise Polyethylenglycole), primäre, sekundäre oder
tertiäre
Amine (beispielsweise Trialkanolamine), hydroxylierte oder hydrolysierbare
Polyorganosiloxane, beispielsweise α,ω-Dihydroxy-polyorganosiloxane
(insbesondere α,ω-Dihydroxypolydimethylsiloxane)
handeln kann.
-
Wie
oben ausgeführt
wurde, können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch von der Komponente C verschiedene Kupplungsmittel enthalten,
beispielsweise Alkoxysilanpolysulfide, wenn die Zusammensetzungen
neben dem Isoprenelastomer weitere Dienelastomere enthalten, beispielsweise
vom Typ SBR und/oder BR, deren Kupplung an den anorganischen verstärkenden
Füllstoff
dann vorteilhaft durch herkömmliche
Kupplungsmittel sichergestellt werden kann, die Alkoxysilanpolysulfide.
-
II-5. Herstellung der Kautschukmischungen
-
Die
Zusammensetzungen werden in geeigneten Mischern hergestellt, wobei
zwei Herstellungsphasen nacheinander durchgeführt werden, die dem Fachmann
bekannt sind: eine erste Bearbeitungsphase oder thermomechanisches
Kneten (die manchmal auch als "nicht
produktive" Phase
eingestuft wird) bei hoher Temperatur bis zu einer Spitzentemperatur
(als T
max bezeichnet) von 110 bis 190 °C und vorzugsweise
130 bis 180 °C,
gefolgt von einer zweiten mechanischen Bearbeitungsphase (die gelegentlich
auch als "produktive" Phase bezeichnet
wird) bei niedrigerer Temperatur, typischerweise unter 110 °C und beispielsweise
im Bereich von 40 bis 100 °C,
wobei während
dieser Endbearbeitungsphase das Vernetzungssystem oder Vulkanisationssystem
eingearbeitet wird; diese Phasen wurden beispielsweise in den oben
angegebenen Patentanmeldungen
EP-A-0501227 ,
EP-A-0735088 ,
EP-A-0810258 ,
EP-A-0881252 ,
WO99/28376 ,
WO00/05300 oder
WO00/05301 beschrieben.
-
Das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Komponente B und
die Komponente C durch Kneten während
der ersten so genannten nicht produktiven Phase in die Komponente
A eingebracht werden, d. h. man bringt mindestens diese verschiedenen
Grundbestandteile in den Mischer ein und knetet thermomechanisch
in einem oder mehreren Schritten bis zum Erreichen einer Spitzentemperatur
von 110 bis 190 °C
und vorzugsweise 130 bis 180 °C.
-
Die
erste (nicht produktive) Phase wird beispielsweise in nur einem
thermomechanischen Schritt durchgeführt, wobei im Laufe dieses
Schrittes in einem geeigneten Mischer, beispielsweise einem üblichen
Innenmischer, alle erforderlichen Grundbestandteile, gegebenenfalls
Stoffe für
die Bedeckung oder Verarbeitung, die zusätzlich sind, und die verschiedenen
Additive mit Ausnahme des Vulkanisationssystems eingebracht werden.
Es kann eine zweite thermomechanische Bearbeitung in dem Innenmischer
folgen, nachdem die Mischung zwischenzeitlich abgekühlt wurde
(Abkühltemperatur
vorzugsweise unter 100 °C),
damit an den Mischungen eine zusätzliche
thermomechanische Bearbeitung durchgeführt werden kann, insbesondere,
um die Dispersion des verstärkenden
anorganischen Füllstoffs
und seines Kupplungsmittels in der Elastomermatrix zu verbessern.
Die gesamte Knetdauer in dieser nicht produktiven Phase liegt vorzugsweise
im Bereich von 2 bis 10 Minuten.
-
Nach
dem Abkühlen
des auf diese Weise hergestellten Gemisches arbeitet man das Vulkanisationssystem
bei niedriger Temperatur, im Allgemeinen in einem Außenmischer,
beispielsweise einem Zylindermischer, ein; das Ganze wird einige
Minuten, beispielsweise 5 bis 15 Minuten (produktive Phase) vermischt.
-
Die
auf diese Weise erhaltene fertige Mischung kann beispielsweise in
Form einer Folie oder einer Platte kalandriert oder beispielsweise
zur Bildung eines für
die Herstellung von Halbfertigprodukten verwendeten Kautschukprofilteils
extrudiert werden, beispielsweise für die Herstellung von Laufstreifen,
Scheitellagen, Flanken, Karkassenlagen, Wülsten, Protektoren, Schläuchen oder
dichten Innenseelen für
schlauchlose Reifen.
-
Die
Vulkanisation (oder Härtung)
erfolgt in bekannter Weise bei einer Temperatur von im Allgemeinen 130
bis 200 °C
während
einer ausreichenden Zeitspanne, die beispielsweise in Abhängigkeit
insbesondere von der Härtungstemperatur,
dem gewählten
Vulkanisationssystem, der Vulkanisationskinetik der jeweiligen Zusammensetzung
oder der Größe des Luftreifens
im Bereich von 5 bis 90 min liegen kann.
-
Das
eigentliche Vulkanisationssystem basiert vorzugsweise auf Schwefel
und einem primären
Vulkanisationsbeschleuniger, insbesondere einem Beschleuniger vom
Sulfenamidtyp. Zu diesem Basisvulkanisationssystem werden im Laufe
der ersten nicht produktiven Phase und/oder im Laufe der produktiven
Phase diverse sekundäre
Beschleuniger oder Vulkanisationsaktivatoren gegeben, wie beispielsweise
Zinkoxid, Stearinsäure,
Guanidinderivate (besonders Diphenylguanidin), etc. Der Schwefel
wird in einem Gehalt von vorzugsweise 0,5 bis 10 pce, noch bevorzugter
im Bereich von 0,5 bis 5,0 pce, beispielsweise 0,5 bis 3,0 pce, verwendet,
wenn sich die Erfindung auf einen Laufstreifen für Luftreifen bezieht. Der primäre Vulkanisationsbeschleuniger
wird in einer bevorzugten Menge von 0,5 bis 10 pce, noch bevorzugter
im Bereich von 0,5 bis 5,0 pce, verwendet, insbesondere, wenn sich
die Erfindung auf einen Laufstreifen für Luftreifen bezieht.
-
Es
ist natürlich
klar, dass sich die Erfindung auf die oben beschriebenen Kautschukmischungen
sowohl im Rohzustand (d. h. vor der Härtung) als auch im gehärteten oder
vulkanisierten Zustand (d. h. nach der Vernetzung oder Vulkanisation)
bezieht.
-
Die
erfindungsgemäßen Mischungen
können
natürlich
alleine oder im Verschnitt (d. h. im Gemisch) mit allen anderen
für die
Herstellung von Luftreifen verwendbaren Kautschukmischungen eingesetzt
werden.
-
III. AUSFÜHRUNGSBEISPIELE DER ERFINDUNG
-
III-1. Synthese des Kupplungsmittels
-
Für die Zwecke
der Beispiele wird das N-(Propyltriethoxysilyl)citraconimide
durch Umsetzung von Citraconsäureanhydrid
mit 3-Aminopropyltriethoxysilan hergestellt, wobei ein Syntheseverfahren
zugrunde liegt, das für
N-Alkyl- und N-Arylimide dient, wie es in J. Org. Chem. Band 62
Nr.8, 2652-2654, 1997 beschrieben wurde.
-
Das
Syntheseschema ist das folgende:
-
Genauer
wird folgendermaßen
verfahren: In einen Dreihalskolben mit einem Fassungsvermögen von 500
ml, der mit einem Kühler
und einem Magnetrührer
ausgestattet ist, gibt man zuerst das mit 200 ml Toluol verdünnte Citraconsäureanhydrid
(69,9 mmol, d.h. 6,4 ml oder 7,8 g); zu dieser Lösung gibt man tropfenweise über einen
Tropftrichter das mit 120 ml Toluol verdünnte 3-Aminopropyltriethoxysilan
(69,9 mmol, d.h. 16,4 ml oder 15,4 g).
-
Nach
5-stündigem
Rühren
bei Raumtemperatur zeigt die GC-Analyse (Gaschromatographie), dass das
gesamte Aminopropyltriethoxysilan verschwunden ist; die gebildete
N-[Propyltriethoxysilyl)]-citraconamsäure wird durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) charakterisiert.
-
Dann
gibt man zu dem Reaktionsmedium in einer Portion 9,5 g ZnCl2 (das in Suspension bleibt) und nach Aufheizen
des Wasserbades auf 80 °C über einen
Tropftrichter 1,5 Äquivalente
(104,5 mmol, d.h. 22,6 ml oder 16,9 g) in 120 ml Toluol verdünntes Hexamethyldisilazan
(HMDS) während
einer Zeitspanne von 30 Minuten.
-
Nach
zweistündigem
Erwärmen
ist im HPLC und GC eine neuer Peak zu sehen, die N-[Propyltriethoxysilyl)]-citraconamsäure ist
verschwunden. Man erwärmt
nicht weiter, rührt
jedoch noch über
Nacht. Das Reaktionsmedium wird an einer Glasfritte filtriert, das
erhaltene Filtrat wird verdunstet; durch Filtration an einem Mikrofilter
kann das restliche ZnCl2 entfernt werden,
die Spuren von HMDS entfernt man durch Erwärmen in einem Kugelrohrofen.
-
Man
gewinnt auf diese Weise 19,6 g orangefarbene viskose Flüssigkeit,
deren
1H-NMR-Analyse und Si-NMR-Analyse und massenspektrometrische
Analyse bestätigen,
dass es sich um das Produkt der folgenden Formel handelt (Ausbeute
der Reaktion: 90 %):
-
Für die Vergleichsversuche
wird ferner das N-(Propyltriethoxysilyl)maleimid
hergestellt, indem wie oben verfahren wird (abgesehen von den genauen
Molmassen), wobei jedoch das Citraconsäureanhydrid durch das Maleinsäureanhydrid
ersetzt wird.
-
III-2. Herstellung der Kautschukmischungen
-
Für die folgenden
Versuche wird folgendermaßen
vorgegangen: In einen Innenmischer, der zu 70 % gefüllt ist
und dessen anfängliche
Behältertemperatur
etwa 60 °C
beträgt,
werden das Isoprenelastomer (oder gegebenenfalls das Gemisch von
Dienelastomeren), der verstärkende
Füllstoff,
das Kupplungsmittel und anschließend die verschiedenen anderen
Bestandteile mit Ausnahme des Vulkanisationssystems eingebracht. Man
führt dann
eine thermomechanische Bearbeitung (nicht produktive Phase) in einem
oder zwei Schritten (Gesamtdauer des Knetens etwa 7 min) durch,
bis eine maximale Spitzentemperatur von etwa 165 °C erreicht ist.
Das auf diese Weise hergestellte Gemisch wird gewonnen, abgekühlt und
dann werden Schwefel und Sulfenamid in einem Außenmischer (Homogenisator/Endbereiter)
bei 30 °C
eingearbeitet, wobei das Ganze (produktive Phase) 3 bis 4 Minuten
vermischt wird.
-
Die
so erhaltenen Mischungen werden dann in Form von Platten (Dicke
2 bis 3 mm) oder feinen Kautschukfolien für die Messung ihrer physikalischen
oder mechanischen Eigenschaften kalandriert oder zur Bildung von
Profilteilen extrudiert, die nach Schneiden und/oder Zusammenfügen in den
gewünschten
Abmessungen direkt verwendet werden können, beispielsweise als Halbfertigprodukte
für Luftreifen,
insbesondere als Laufstreifen für
Schwerlastfahrzeugreifen.
-
In
den folgenden Versuchen ist das Isoprenelastomer Naturkautschuk
und der anorganische verstärkende
Füllstoff
wird in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in einer Menge von vorzugsweise 30 bis 100 pce verwendet. Alle getesteten
Zusammensetzungen enthalten (in den Tabellen, die die Ergebnisse
enthalten, nicht angegeben) Ruß N330
in einer geringen Menge (etwa 5 bis 6 pce), der als schwarzes Pigment oder
UV-Schutzmittel verwendet wird.
-
III-3. Charakterisierung
-
A) Versuch 1
-
Dieser
Versuch soll die besseren Kupplungseigenschaften (anorganischer
Füllstoff/Isoprenelastomer) in
einer erfindungsgemäßen Mischung
im Vergleich mit den folgenden Mischungen zeigen:
- – einer
Referenzzusammensetzung des Standes der Technik, in der als Kupplungsmittel
ein herkömmliches Alkoxypolysulfid
(TESPT) verwendet wird;
- – einer
weiteren Vergleichszusammensetzung, in der als Kupplungsmittel ein
Alkoxysilan verwendet wird, das ebenfalls eine durch eine benachbarte
Carbonylgruppe aktivierte, ethylenische Doppelbindung aufweist,
nämlich
das Trimethoxy-silylpropyl-methacrylat (abgekürzt TMSPM).
-
Zur
Erinnerung, das TESPT ist das Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfid der
Formel [(C2H5O)3Si(CH2)3S2]2; es ist beispielsweise
von der Firma Degussa unter der Bezeichnung "Si69" (oder "X50S", das als Träger 50 %
Ruß umfasst)
oder von der Firma Witco unter der Bezeichnung "Silquest Al289" im Handel erhältlich (in beiden Fällen ist
das im Handel erhältliche
Gemisch ein Gemisch von Polysulfiden Sx mit
einem Mittelwert für
x, der in der Nähe
von 4 liegt).
-
Das
TMSPM ist beispielsweise von der Firma Hüls unter der Bezeichnung "Dynasylan Memo" im Handel erhältlich und
entspricht bekanntlich der Formel (siehe z.B. die Druckschriften
DE-A-43l9142 oder
US-A-5484848 ):
-
Es
werden also drei Kautschukmischungen auf der Basis von Naturkautschuk
hergestellt, die mit Kieselsäure
verstärkt
sind und als C-1 bis C-3 bezeichnet werden, wobei diese Mischungen
für Laufstreifen
für Schwerlastfahrzeugreifen
dienen sollen.
-
Diese
drei Mischungen sind, abgesehen von dem verwendeten Kupplungsmittel,
identisch:
- – Mischung C-1: TESPT;
- – Mischung
C-2: oben synthetisiertes (§ III-1)
Citraconimido-alkoxysilan;
- – Mischung
C-3: TMSPM.
-
Die
drei Organosilane werden in einem isomolaren Gehalt an Silicium
getestet, d.h., man verwendet unabhängig von der getesteten Zusammensetzung
die gleiche Molzahl an gegenüber
der Kieselsäure
und ihren Hydroxygruppen an der Oberfläche reaktiven Alkoxysilylfunktionen.
In Bezug auf das Gewicht des Polyisoprens liegt der Silangehalt
in allen drei Fällen
unter 5 pci, wobei dieser Mengenanteil weniger als 10 Gew.-%, bezogen
auf die Menge des anorganischen verstärkenden Füllstoffs, ausmacht.
-
In
den Tabellen 1 und 2 sind die Formulierung der verschiedenen Mischungen
(Tabelle 1 – Gehalt
der verschiedenen Produkte, ausgedrückt in pce oder pci), ihre
Eigenschaften vor und nach der Härtung
(etwa 30 min bei 150 °C)
angegeben; das Vulkanisationssystem besteht aus Schwefel und Sulfenamid.
Die beigefügte 1 zeigt
die Kurven der Moduln (in MPa) in Abhängigkeit von der Dehnung (in
%); diese Kurven werden als C1 bis C3 bezeichnet und entsprechen
den Zusammensetzungen C-1 bis C-3.
-
Die
Auswertung der verschiedenen Ergebnisse der Tabelle 2 und der 1 führt zu den
folgenden Schlussfolgerungen:
- – die Anvulkanisationszeit
(T5) ist in allen Fällen
ausreichend lang (mehr als 20 min), sodass im Hinblick auf die Anvulkanisation
eine große
Sicherheitsmarge zur Verfügung
steht;
- – die
Werte für
die Mooney-Viskosität
bleiben unabhängig
von der betrachteten Zusammensetzung alle gering (höchstens
30 ME); dies zeigt eine sehr gute Verarbeitbarkeit der Mischungen
im unvulkanisierten Zustand an;
- – nach
der Vulkanisation weist die erfindungsgemäße Mischung (C-2) die höchsten Werte
des Moduls unter starker Deformation (M300) und das größte Verhältnis (M300/M100)
auf, die dem Fachmann ganz klar die Qualität der Verstärkung durch den anorganischen
Füllstoff
zeigen;
- – die
Hystereseeigenschaften sind im Vergleich mit der Referenzzusammensetzung
C-1 für
die Mischung C-2
deutlich besser, wie der niedrigere Wert von ΔG* zeigt, der für einen
geringeren Rollwiderstand steht;
- – und
schließlich
zeigt die Mischung C-2 im Vergleich mit der Zusammensetzung C-3
einen besseren Kompromiss in Bezug auf die Eigenschaften Verstärkung und
Hysterese.
-
Das
bessere Gesamtverhalten der erfindungsgemäßen Mischung C-2 zeigt zusammenfassend
eine hohe Qualität
der Verknüpfung
oder Kupplung des anorganischen verstärkenden Füllstoffs und des Isoprenelastomers.
-
Die 1 bestätigt diese
Feststellungen: die erfindungsgemäße Mischung (C-2) zeigt im
Vergleich mit der Referenzmischung C-1 ein höheres Verstärkungsniveau für die größten Dehnungen
(300 % und darüber) und
im Vergleich mit der Referenzmischung C-3 unabhängig von der jeweiligen Dehnung
immer eine bessere Verstärkung.
-
B) Versuch 2
-
Dieser
Versuch zeigt, dass mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die
als Kupplungsmittel ein Citraconimido-alkoxysilan enthalten, im
Vergleich mit bekannten Zusammensetzungen, in denen ein anderes
Alkoxysilan verwendet wird, das ebenfalls eine durch eine benachbarte
Carbonylgruppe aktivierte ethylenische Doppelbindung aufweist, nämlich ein
Maleimido-alkoxysilan,
ein besserer Eigenschaftskompromiss erzielt wird.
-
Hierzu
werden zwei Kautschukmischungen auf der Basis von Naturkautschuk
hergestellt, die mit Kieselsäure
verstärkt
sind, wobei die Zusammensetzungen für Laufstreifen für Luftreifen
von Schwerlastfahrzeugen vorgesehen sind. Die beiden Zusammensetzungen
sind, abgesehen von dem verwendeten Kupplungsmittel, identisch:
- – Zusammensetzung
C-4: Citraconimido-triethoxysilan (4,7 pce);
- – Zusammensetzung
C-5: Maleimido-triethoxysilan (4,5 pce).
-
Zur
Erinnerung, das Maleimido-triethoxysilan hat bekanntlich die folgende
Formel (siehe insbesondere die Patentanmeldungen
JP-64-029385 und
EP 0 982 311 , die oben bereits genannt
wurden):
-
Zum
Vergleich mit der oben angegebenen Formel weist das Citraconimido-triethoxysilan
die folgende Formel auf:
und unterschiedet sich somit
nur durch die Gegenwart einer Methylgruppe (CH
3)
an der ethylenischen Doppelbindung anstelle eines Wasserstoffatoms.
-
In
den Tabellen 3 und 4 sind die Formulierung der beiden Zusammensetzungen,
ihre Eigenschaften vor und nach der Härtung (30 min, 150 °C) angegeben.
Die Zusammensetzung C-4 entspricht der oben getesteten Zusammensetzung
C-2. Die beiden Kupplungsmittel werden in einem isomolaren Gehalt
an Triethoxysilanfunktionen verwendet. In Bezug auf das Gewicht
des Polyisoprens liegt der Gehalt des Kupplungsmittels in beiden
Fällen
unter 5 pci, d.h., er macht weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf die
Menge des anorganischen verstärkenden
Füllstoffs,
aus.
-
Die
verschiedenen Ergebnisse der Tabelle 4 zeigen, dass die Zusammensetzung
C-4 im Vergleich mit der Vergleichsmischung C-5 einen besseren Eigenschaftskompromiss
aufweist, mit:
- – bestimmten Kupplungseigenschaften,
die in etwa äquivalent
sind, wie durch die ähnlichen
Werte der Moduln M100, M300, des Verhältnisses M300/M100 und die
Bruchspannung zu sehen ist;
- – vor
allem jedoch in überraschender
Weise einer Mooney-Viskosität,
die sehr deutlich kleiner ist (Verminderung um 42 ME).
-
Das
Citraconimido-alkoxysilan führt
also zu einer hervorragenden Qualität der Verknüpfung eines Isoprenelastomers
und eines anorganischen Füllstoffs,
wie aus dem oben angegebenen Versuch 1 ersichtlich ist, wobei es
eine Verarbeitbarkeit im Rohzustand aufweist, die im Vergleich mit
dem Maleimido-alkoxysilan trotz einer sehr ähnlichen chemischen Struktur
sehr viel besser ist.
-
C) Versuch 3
-
Dieser
Versuch zeigt die günstige
Wirkung der Erfindung in einer Zusammensetzung auf der Basis von Naturkautschuk,
die einen anderen Typ von anorganischem verstärkenden Füllstoff enthält, nämlich ein
hochdispergierbares Aluminiumoxid, wie es in der oben genannten
Patentanmeldung
EP-A-0810258 beschrieben ist.
-
Die
beiden getesteten Zusammensetzungen sind abgesehen von den folgenden
Unterschieden identisch:
- – Zusammensetzung C-6: Kupplungsmittel
TESPT (4 pce);
- – Zusammensetzung
C-7: Citraconimido-alkoxysilan (4,7 pce).
-
Die
Zusammensetzung C-6 ist in diesem Versuch die Vergleichzusammensetzung,
die Zusammensetzung C-7 ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung. In den
Tabellen 5 und 6 sind die Formulierung der beiden Mischungen und
ihre Eigenschaften vor und nach der Härtung angegeben. Die beigefügte 2 zeigt
die Kurven der Moduln (in MPa) in Abhängigkeit von der Dehnung (in
%); diese Kurven werden als C6 und C7 bezeichnet und entsprechen
den Zusammensetzungen C-6 und C-7.
-
Die
Ergebnisse der Tabelle 6 zeigen wiederum im Vergleich mit dem herkömmlichen
Kupplungsmittel TESPT die Überlegenheit
des Citraconimido-alkoxysilans in einer Isoprenmatrix insgesamt,
insbesondere mit:
- – einer Viskosität im Rohzustand,
einer Sicherheit in Bezug auf Anvulkanisation (T5) und Brucheigenschaften,
die äquivalent
sind, in Kombination mit
- – Werten
der Moduln M100, M300 und des Verhältnisses M100/M300, die höher sind,
was klar eine bessere Kupplung zeigt und durch die Kurven C6 und
C7 der 2 bestätigt
wird (die Kurve C7 liegt unabhängig von
der jeweiligen Dehnung deutlich über
der Kurve C6).
-
D) Versuch 4
-
Dieser
Versuch zeigt, dass das Kupplungsmittel Citraconimido-alkoxysilan,
das in Kombination mit einem Isoprenelastomer besonders leistungsfähig ist,
sich ohne ein solches Elastomer dagegen als unwirksam erweist, insbesondere
wenn das verwendete Dienelastomer vollständig aus einem synthetischen
Elastomer wie einem herkömmlichen
SBR besteht, das beispielsweise in Laufstreifen von Personenkraftwagenreifen
verwendet wird.
-
Für diesen
Versuch werden drei Zusammensetzungen auf der Basis eines Elastomers
NR und/oder SBR hergestellt, die mit Kieselsäure verstärkt sind, wobei in allen Zusammensetzungen
als Kupplungsmittel ein Citraconimido-alkoxysilan verwendet wird.
Diese Zusammensetzungen unterscheiden sich vor allen durch die Menge
des verwendeten Naturkautschuks:
- – Zusammensetzung
C-8: 100 pce NR;
- – Zusammensetzung
C-9: 50 pce NR und 50 pce SBR;
- – Zusammensetzung
C-10: 100 pce SBR.
-
Nur
die Zusammensetzungen C-8 und C-9 sind also erfindungsgemäß, die Vergleichzusammensetzung
C-120 enthält
kein Isoprenelastomer.
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In
den Tabellen 7 und 8 sind die Formulierung der Zusammensetzungen
und ihre Eigenschaften vor und nach der Härtung angegeben. Der Mengenanteil
der Kieselsäure
wurde in den Zusammensetzungen C-9 und C-10 unter Berücksichtigung
der Gegenwart des Dienelastomers SBR erhöht, bei dem bekanntlich ein
höherer
Gehalt eines anorganischen verstärkenden
Füllstoffes
als bei einem Isoprenelastomer nötig
ist. Das Kupplungsmittel Citraconimido-alkoxysilan wird in einem
in etwa konstanten Anteil (etwa 9,5 Gew.-%), bezogen auf die Kieselsäure-Menge,
verwendet.
-
Die 3 zeigt
die Kurven der Moduln in Abhängigkeit
von der Dehnung, wobei diese Kurven mit C8 bis C10 bezeichnet sind
und zu den Zusammensetzungen C-8 bis C-10 gehören.
-
Aus
den Ergebnissen der Tabelle 8 geht hervor, dass die Vergleichszusammensetzung
C-10 (SBR) im Vergleich mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung C-8 (NR)
neben einer Erhöhung
der Viskosität
(aufgrund der Art der getesteten Elastomere zu erwarten) nach der
Härtung
Eigenschaften zeigt, die deutlich schlechter sind, mit einer starken
Verminderung der Werte für
die Moduln unter starker Deformation, M100 und M300. Die 3 bestätigt diese
Ergebnisse, die Kurve C10 liegt nämlich ganz deutlich unter der
Kurve C8, unabhängig
von der betrachteten Dehnung.
-
Dies
ist ein klarer Indikator für
den Fachmann, dass in Falle der Zusammensetzung C-10 (die kein Isoprenelastomer
enthält)
eine unzureichende Kupplung zwischen dem Dienelastomer SBR und dem
verstärkenden
anorganischen Füllstoff
erfolgt ist.
-
Hinsichtlich
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
C-9 wird darauf hingewiesen, dass die Verstärkungseigenschaften aufgrund
der Gegenwart eine bestimmten Menge (50 pce) Isoprenelastomer nicht mehr
so gut, aber noch zufrieden stellen sind (siehe Werte der Moduln
M100 und M300, die den Werten der Zusammensetzung C-8 ähneln).
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E) Versuch 5
-
Dieser
letzte Versuch erläutert
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung, in der das Kupplungsmittel Citraconimido-alkoxysilan
mit einem Bedeckungsmittel für
den verstärkenden
anorganischen Füllstoff
kombiniert wird.
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Indem
insbesondere die Dispersion des anorganischen Füllstoffs in der Isoprenmatrix
verbessert wird, kann die Wirksamkeit der Kupplung insgesamt verbessert
werden, sodass die Menge des Citraconimido-alkoxysilans vermindert
werden kann, ohne dass die Kupplungseigenschaften beeinträchtigt werden.
Das Bedeckungsmittel ist vorzugsweise ein funktionalisiertes Polyorganosiloxan,
insbesondere ein α,ω-Dihydroxy-polyorganosiloxan.
Es wird gleichzeitig mit dem Citraconimido-alkoxysilan in die erfindungsgemäße Mischung (nichtproduktive
Phase) eingearbeitet.
-
Es
werden hierzu zwei Zusammensetzungen verglichen, die abgesehen von
den folgenden Unterschieden identisch sind:
- – Zusammensetzung
C-11: Kupplungsmittel TESPT (4 pce);
- – Zusammensetzung
C-12: Citraconimido-alkoxysilan (3 pce) + Bedeckungsmittel (1 pce).
-
Die
Zusammensetzung C-11 dient in dem Versuch als Vergleich und entspricht
der Vergleichsmischung C-1 des Versuchs 1 oben. Die Zusammensetzung
C-12 ist die erfindungsgemäße Mischung;
sie entspricht der Zusammensetzung C-2 des Versuchs 1 oben, allerdings
mit dem Unterschied, dass der Mengenanteil des Citraconimido-alkoxysilans
wegen der Gegenwart des Bedeckungsmittels um etwa 40 % (3 pce anstelle
von 4,7 pce) vermindert wurde, wobei dieser Mengenanteil somit vorteilhaft
weniger als 8 % (genauer 6 %), bezogen auf die Menge des verstärkenden
anorganischen Füllstoffs,
ausmacht.
-
In
den Tabellen 9 und 10 sind die Formulierungen der verschiedenen
Zusammensetzungen und ihre Eigenschaften vor und nach der Vulkanisation
(150 °C,
25 min) angegeben.
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Die
Auswertung der Ergebnisse der Tabelle 10 zeigt, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung C-12
trotz des stark verminderten Kupplungsmittel-Gehalts im Vergleich
mit der Vergleichszusammensetzung C-11, bei der TESPT verwendet
wird, insgesamt einen besseren Eigenschaftskompromiss aufweist:
- – in
beiden Fällen
identische (und niedrige) Mooney-Viskosität;
- – etwas
höhere
Sicherheit gegenüber
Anvulkanisation;
- – nach
der Vulkanisation äquivalente
Brucheigenschaften (Spannung und Dehnung);
- – gleicher
Kompromiss bezüglich
der Hystereseeigenschaften (tan(δ)max und ΔG*);
- – schließlich Moduln
(M100, M300) bei starker Deformation und ein Verhältnis (M300/M100),
die etwas höher
sind und für
eine bessere Verstärkung
und daher für
eine bessere Kupplung zwischen dem Elastomer und dem verstärkenden
anorganischen Füllstoff
stehen.
-
Mit
dem für
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auf der Basis eines Isoprenelastomers und eines verstärkenden
anorganischen Füllstoffs
gewählten
Alkoxysilan können
für die
Zusammensetzungen zusammenfassend besonders gute Verstärkungseigenschaften
im vulkanisierten Zustand in Kombination mit einer geringen Hysterese
erzielt werden, wobei das Kupplungsmittel ihnen auch sehr gute Eigenschaften
hinsichtlich der Verarbeitbarkeit im Rohzustand (verminderte Viskosität) verleiht.
-
Dieses
Alkoxysilan zeigt aufgrund seiner speziellen Citraconimidfunktion
im Vergleich mit bekannten Alkoxysilanen vom Typ der Verbindungen
mit einer aktivierten ethylenischen Doppelbindung nicht nur eine deutlich
höhere
Leistungsfähigkeit,
sondern in überraschender
Weise auch im Vergleich mit dem Alkoxysilanpolysulfid TESPT eine
deutlich bessere Wirksamkeit, wobei für die mit einem anorganischen
Füllstoff,
wie Kieselsäure,
verstärkten
Kautschukmischungen TESPT derzeit als Referenzkupplungsmittel angesehen
wird.
-
Besonders
vorteilhafte Anwendungen für
die Erfindung sind Kautschukmischungen, die für die Herstellung von Laufstreifen
für Luftreifen
verwendbar sind, die gleichzeitig einen geringen Rollwiderstand
und eine hohe Abriebfestigkeit aufweisen, insbesondere wenn die
Laufstreifen auf Polyisopren basieren und für Luftreifen für Kraftfahrzeuge
vom Typ der Schwerlastfahrzeuge vorgesehen sind. Tabelle 1
Zusammensetzung
Nr. | C-1 | C-2 | C-3 |
NR
(1) | 100 | 100 | 100 |
Kieselsäure (2) | 50 | 50 | 50 |
Silan
(3) | 4 | | - |
Silan
(4) | - | 4,7 | - |
Silan
(5) | | - | 3,7 |
ZnO | 3 | 3 | 3 |
Stearinsäure | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Antioxidationsmittel
(6) | 1,9 | 1,9 | 1,9 |
Schwefel | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Beschleuniger
(7) | 1,8 | 1,8 | 1,8 |
- (1) Naturkautschuk;
- (2) Kieselsäure
Typ "HD" – "Zeosil 1165MP" von der Firma Rhodia in Form von Mikroperlen
(BET und CTAB: etwa 150 bis 160 m2/g);
- (3) TESPT ("Si69" von der Firma Degussa);
- (4) Citraconimido-alkoxysilan: N-(Propyltriethoxysilyl)citraconimid;
- (5) Trimethoxysilylpropylmethacrylat ("Dynasylan Memo" der Firma Hüls);
- (5) N-1,3-Dimethylbutyl-N-phenyl-p-phenylendiamin ("Santoflex 6-PPD" der Firma Flexsys);
- (7) N-Cyclohexyl-2-benzothiazyl-sulfenamid ("Santocure CBS" der Firma Flexsys).
Tabelle 2 Zusammensetzung
Nr. Eigenschaften vor der Vulkanisation: | C-1 | C-2 | C-3 |
Mooney (ME) | 29 | 30 | 29 |
T5
(min) | 22 | 30 | 30 |
Eigenschaften
nach der Vulkanisation: | | | |
M10
(MPa) | 4,4 | 4,3 | 3,4 |
M100
(MPa) | 1,7 | 1,6 | 1,2 |
M300
(MPa) | 1,8 | 2,0 | 1,4 |
M300/M100 | 1,06 | 1,25 | 1,17 |
Bruchspannung
(MPa) | 29 | 29 | 30 |
Bruchdehnung
(%) | 605 | 580 | 673 |
tan(δ)max | 0,18 | 0,19 | 0,19 |
ΔG* | 2,1 | 1,8 | 1,6 |
Tabelle 3 Zusammensetzung
Nr. | C-4 | C-5 |
NR
(1) | 100 | 100 |
Kieselsäure (2) | 50 | 50 |
Silan
(4) | 4,7 | - |
Silan
(8) | - | 4,5 |
ZnO | 3 | 3 |
Stearinsäure | 2,5 | 2,5 |
Antioxidationsmittel
(6) | 1,9 | 1,9 |
Schwefel | 1,5 | 1,5 |
Beschleuniger
(7) | 1,8 | 1,8 |
| | |
- (1) bis (7) idem Tabelle 1;
- (8) Maleimido-alkoxysilan: N-(Propyltriethoxysilyl) maleimid
Tabelle 4 Zusammensetzung
Nr. Eigenschaften vor der Vulkanisation: | C-4 | C-5 |
Mooney
(ME) | 30 | 72 |
T5
(min) | 30 | 30 |
Eigenschaften
nach der Vulkanisation: | | |
M10
(MPa) | 4,3 | 3,6 |
M100
(MPa) | 1,6 | 1,7 |
M300
(MPa) | 2,0 | 2,2 |
M300/M100 | 1,25 | 1,29 |
Bruchspannung
(MPa) | 29 | 29 |
Bruchdehnung
(%) | 580 | 465 |
Tabelle 5 Zusammensetzung
Nr. | C-6 | C-7 |
NR
(1) | 100 | 100 |
Aluminiumoxid
(9) | 80 | 80 |
Silan
(3) | 4 | - |
Silan
(4) | - | 4,7 |
ZnO | 3 | 3 |
Stearinsäure | 2,5 | 2,5 |
Antioxidationsmittel
(6) | 1,9 | 1,9 |
Schwefel | 1,5 | 1,5 |
Beschleuniger
(7) | 1,8 | 1,8 |
- (1) bis (7) idem Tabelle 1;
- (9) Aluminiumoxid "Baikalox
CR125" der Firma
Baikowski in Pulverform (BET: etwa 105 m2/g).
Tabelle 6 Zusammensetzung
Nr. Eigenschaften vor der Vulkanisation: | C-6 | C-7 |
Mooney
(ME) | 43 | 43 |
T5
(min) | 12 | 12 |
Eigenschaften
nach der Vulkanisation: | | |
M1
0 (MPa) | 4,0 | 5,0 |
M100
(MPa) | 1,3 | 1,5 |
M300
(MPa) | 1,2 | 1,6 |
M300/M100 | 0,92 | 1,07 |
Bruchspannung
(MPa) | 27 | 31 |
Bruchdehnung
(%) | 639 | 650 |
Tabelle 7 Zusammensetzung
Nr. | C-8 | C-9 | C-10 |
NR
(1) | 100 | 50 | - |
SBR
(10) | - | 50 | 100 |
Kieselsäure (2) | 50 | 65 | 80 |
Silan
(4) | 4,7 | 6,2 | 7,6 |
ZnO | 3 | 3 | 3 |
aromsatisches Öl (11) | - | 18,75 | 37,5 |
DPG
(12) | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Stearinsäure | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Antioxidationsmittel
(6) | 1,9 | 1,9 | 1,9 |
Schwefel | 1,3 | 1,3 | 1,3 |
Beschleuniger
(7) | 1,9 | 1,9 | 1,9 |
- (1) bis (7) idem Tabelle 1;
- (10) SBR Lösung
mit 77 % Butadieneinheiten (58 % 1-2; 23 % trans); 23 % Styroleinheiten;
gestreckt mit 37,5 Gew.-% Öl
(37,5 pce Öl
auf 100 pce SBRtrocken); ausgedrückt in SBRtrocken; Tg = –29 °C;
- (11) aromatisches Strecköl
für SBR;
- (12) Diphenylguanidin ("Vulcacit
D" von der Firma
BAYER).
Tabelle 8 Zusammensetzung
Nr. Eigenschaften vor der Vulkanisation: | C-8 | C-9 | C-10 |
Mooney
(ME) | 30 | 56 | 57 |
T5
(min) | 30 | 30 | 26 |
Eigenschaften
nach der Vulkanisation: | | | |
M10
(MPa) | 4,3 | 6,0 | 5,9 |
M100
(MPa) | 1,6 | 1,6 | 1,1 |
M300
(MPa) | 2,0 | 1,8 | 1,1 |
M300/M100 | 1,25 | 1,13 | 1,0 |
Bruchspannung
(MPa) | 29 | 20 | 22 |
Bruchdehnung
(%) | 580 | 570 | 804 |
Tabelle 9 Zusammensetzung
Nr. | C-11 | C-12 |
NR
(1) | 100 | 100 |
Kieselsäure (2) | 50 | 50 |
Silan
(3) | 4 | - |
Silan
(4) | - | 3 |
PDMS
(13) | - | 1 |
ZnO | 3 | 3 |
Stearinsäure | 2,5 | 2,5 |
Antioxidationsmittel
(6) | 1,9 | 1,9 |
Schwefel | 1,5 | 1,5 |
Beschleuniger
(7) | 1,8 | 1,8 |
- (1) bis (7) idem Tabelle 1;
- (13) α,ω-Dihydroxy-polymethylsiloxan
(Öl "Rhodorsil 48V50 von
der Firma Rhodia).
Tabelle 10 Zusammensetzung
Nr. Eigenschaften vor der Vulkanisation: | C-11 | C-12 |
Mooney
(ME) | 29 | 30 |
T5
(min) | 22 | 30 |
Eigenschaften
nach der Vulkanisation: | | |
M10
(MPa) | 4,4 | 4,8 |
M100
(MPa) | 1,7 | 1,8 |
M300
(MPa) | 1,8 | 2,1 |
M300/M100 | 1,06 | 1,17 |
Bruchspannung
(MPa) | 29 | 28 |
Bruchdehnung
(%) | 605 | 570 |
tan(δ)max | 0,18 | 0,18 |
ΔG* | 2,1 | 2,0 |