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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeuglenk- oder -aufhängungssystem,
und bezieht sich insbesondere auf einen Faltenbalg zum Abdichten
eines beweglichen Gelenks in einem Fahrzeuglenk- oder -aufhängungssystem.
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Hintergrund der Erfindung
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Faltenbälge werden
verwendet, um die Lager in Gelenken zwischen relativ beweglichen
Teilen von Fahrzeuglenk- und Aufhängungssystemen zu schützen. Die
Faltenbälge
sind typischerweise aus einem thermoplastischen oder hitzehärtbaren
Elastomer geformt. Beispiele von Elastomeren des Standes der Technik sind
Neoprenkautschuk bzw. Neoprengummi, eine Mischung aus Ethylen-Propylen-Kautschuk und Polypropylen,
das von Monsanto Company aus St. Louis, Missouri unter dem Markennamen
SANTOPRENE vermarktet wird, und HYTREL Polyester, das von E.I. DuPont
de Nemours Co. vermarktet wird.
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Die
Faltenbälge
werden typischerweise in die Konfiguration blasgeformt, in der sie
montiert bzw. eingesetzt werden sollen und schnappen bzw. rasten
in ihrer Position in einer Presspassung ein, die durch Metallschellen
bzw. -bügel
befestigt ist.
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Ein
Defekt des Faltenbalgs kann verursacht sein durch Materialermüdung, Einstiche,
Schnitte oder Risse, und durch Abriebsverschleiß. Faltenbalgdefekte sind eine
häufige
Ursache für
einen Gelenkschaden. Wenn ein Faltenbalg versagt bzw. defekt ist,
kann Wasser und Schmutz in das Gelenk eindringen und/oder Schmierfett
kann herauslecken. Es ist erstrebenswert, den Widerstand von Faltenbälgen gegenüber Versagen bzw.
Schaden zu erhöhen.
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Das
naheliegendste Dokument des Standes der Technik
US-A-5145191 offenbart einen
Faltenbalg zur Verwendung beim Abdichten eines Gelenks, das erste
und zweite relativ bewegbare Teile umfasst, wobei der Faltenbalg
eine Hülse
aufweist, die so konfiguriert ist, dass sie sich zwischen den und
um die relativ bewegbaren Fahrzeugteile erstreckt und eine Laminatwand
besitzt, die zumindest zwei Schichten eines Kunststoffmaterials
aufweist, welche zusammengebondet bzw. miteinander verbunden sind;
wobei zumindest eine der Schichten ein durch Verstrecken festigkeitssteigerbares,
thermoplastisches Elastomermaterial ist, welches blasgeformt wurde.
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US-A-5,853,178 offenbart
einen Faltenbalg zur Verwendung in einem Gelenk, einschließlich erster und
zweiter relativ bewegbarer Teile. Der Faltenbalg umfasst eine Hülse, die
konfiguriert ist, so dass sie sich zwischen und um beispielsweise
ein Geschwindigkeitsgelenk erstreckt, welches einen Teil eines Leistungsübertragungsmechanismus
in einem Fahrzeug bildet. Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
ist ein Faltenbalg so vorgesehen, dass die Verbindungsabschnitte
an den Scheitel- und Grunddurchmessern der balgartigen Konfigurationen
vorab so ausgelegt sind, dass ihre Materialdicken, während sie
im Allgemeinen konsistent relativ zueinander um ihre Gesamtheit
sind, sich von den Materialdicken der Verbindungswandabschnitte
unterscheiden. Alternativ können
die balgartigen Konfigurationen vorab so ausgelegt sein, dass die
Materialdicken der Verbindungsabschnitte der balgartigen Konfigurationen
an einem Ende des Faltenbalgs sich von den Materialdicken der Verbindungsabschnitte
unterscheiden, die mit den balgartigen Konfigurationen an einer
anderen Stelle verbunden sind, die axial entlang der Länge des
Faltenbalgs angeordnet sind.
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US-A-5,006,376 bezieht
sich auf ein TPE-Gelenkbalg, der mittels eines Kompletteinspritzungsprozesses
geformt werden kann, und welcher die Lösbarkeit der Form verbessert.
Der geformte bzw. gegossene TPE-Gelenkbalg besitzt sowohl einen
hohen Härtegrad
als auch ein hohes Elastizitätsmodul.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind ein Faltenbalg gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren
zur Herstellung eines Faltenbalgs gemäß Anspruch 15 vorgesehen. Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
offenbart.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung besteht in einem Faltenbalg zur Verwendung
beim Abdichten eines Gelenks. Das Gelenk weist erste und zweite,
relativ bewegbare Teile auf. Der Faltenbalg besitzt die Form einer Hülse, die
sich zwischen den relativ bewegbaren Fahrzeugteilen und um diese
herum erstreckt. Die Hülse
besitzt eine Laminatwand, welche zumindest zwei Schichten eines
thermoplastischen Elastomermaterials aufweist, die zusammengebondet
sind. Zumindest eine der Schichten ist ein durch Verstrecken festigkeitssteigerbares
thermoplastisches Polyesterelastomer, welches diametral um eine
Größe verstreckt
wurde, die eine Erhöhung
der Zähigkeit
der einen Schicht bewirkt. Die Laminatwand besitzt eine prozentuale
Bruchdehnung von zumindest 100 und ein Biegemodul, das geringer
als 100.000 psi ist. In der Beschreibung und den Ansprüchen wird
als Druckeinheit „psi" verwendet. Um zu
SI-Einheiten zu kommen, sollte folgende Formel verwendet werden:
1 psi = 6895 N/m2.
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Vorzugsweise
besitzt die Laminatwand eine Druckhärte bzw. einen Durchstoßwiderstand
von zumindest 50 Newton/mm Wanddicke.
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Vorzugsweise
ist die durch Verstreckung festigkeitsgesteigerte eine Schicht ein
durch Verstreckung festigkeitssteigerbares Polyestermaterial, das,
wenn es Wärme
ausgesetzt ist, einer Dimensionsänderung bzw.
Maßänderung
widersteht.
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Vorzugsweise
ist der Faltenbalg ein Laminat aus einer ersten äußeren Schicht, die aus einem
durch Verstrecken festigkeitsgesteigerten Polyestermaterial gebildet
ist, und einer zweiten inneren Schicht, die aus einem thermoplastischen
Elastomer gebildet ist, wobei das Polyestermaterial der äußeren Schicht
einen im Allgemeinen höheren
Zähigkeitsgrad
und eine größere Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Kohlenwasserstoff-Chemikalien besitzt als das thermoplastische Elastomer
der inneren Schicht, und wobei das thermoplastische Elastomer der
inneren Schicht einen höheren
Grad an Flexibilität
und Weichheit besitzt als das thermoplastische Polyestermaterial
der äußeren Schicht.
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In
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist das thermoplastische Elastomer der
inneren Schicht ein Polyolefin.
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Die
vorliegende Erfindung besteht ebenfalls in einem Prozess zum Herstellen
eines Faltenbalgs. Zwei thermoplastische Elastomerrohmaterialien
werden erhalten und separat in einen Extruder eingespeist. Die Rohmaterialien
werden separat von dem Extruder als koaxiale rohrförmige Schmelzströme mit einem
Außendurchmesser
D1 in ein Formnest bzw. einen Formhohlraum
extrudiert, der eine gewellte Innenwand mit einem Innendurchmesser
von D2 besitzt. Die Schmelzströme des thermoplastischen
Elastomermaierials werden gegen die Innenwand des Formhohlraums
vakuumexpandiert und dann zu einem halbfesten Zustand abgekühlt, während sie
mittels Vakuum gegen die Innenwand des Formhohlraums gehalten werden.
Der Betrag der Expansion (D2/D1)
liegt vorzugsweise im Bereich von ungefähr 200% bis ungefähr 700%.
Eines der Rohmaterialien ist ein thermoplastisches Polyesterelastomer,
welches durch die Vakuumexpansion durch Verstreckung festigkeitssteigerbar
ist und welches bei Abkühlung
eine Bruchfestigkeit von mindestens 100 und ein Biegemodul von weniger
als 100.000 psi besitzt.
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Der
Faltenbalg besitzt vorzugsweise einen Durchstoßwiderstand von zumindest 50
Newton/mm Dicke des Faltenbalgs.
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Die
Dicke der Schmelzströme
des thermoplastischen Elastomermaterials werden vorzugsweise so
gesteuert, dass die Faltenbalgwanddicke einen Bereich von ungefähr 0,6 bis
ungefähr
2 mm erreicht.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird der Formhohlraum durch eine endlose
Reihe beweglicher Formen definiert wird, wobei jede Form eine offene
Muschelkonfiguration vor dem Extrusionspunkt besitzt und eine geschlossene
Muschelkonfiguration nach der Extrusion, wobei die Extrusion kontinuierlich
verläuft.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
vorangehenden und andere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
Fachleuten des Gebiets, auf das sich die vorliegende Erfindung bezieht,
bei Berücksichtigung
der folgenden Beschreibung der Erfindung mit Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen deutlich werden, in denen zeigt:
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1 eine
Schnittansicht eines Faltenbalgs gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
vergrößerte Schnittansicht
eines Teils des Faltenbalgs der 1;
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3 eine
teilweise weggebrochene Schnittansicht eines beweglichen Gelenks
eines Fahrzeuglenksystems, das den Faltenbalg der 1 einsetzt;
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4 eine
schematische Seitenansicht einer Formvorrichtung zur Herstellung
des Faltenbalgs der 1;
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5 eine
vergrößerte, detaillierte
Schnittansicht, die entlang der Linie 5-5 der 4 genommen
ist;
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6 eine
vergrößerte, detaillierte
Schnittansicht, die entlang der Linie 6-6 der 4 genommen
ist;
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7 eine
vergrößerte, detaillierte
Schnittansicht einer Extruderdüse
bzw. Extruderdüse
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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7A eine
vergrößerte, detaillierte
Schnittansicht des Extruderkopfs der Extruderdüse der 7; und
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8 eine
schematische Darstellung, die eine Interaktion des Extruders der 7 mit
einem Teil der Formvorrichtung der 4 zeigt.
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Beschreibung eines spezifischen, bevorzugten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung
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Bezug
nehmend auf 1, ist der Faltenbalg 12 der
vorliegenden Erfindung ein hülsenartiges
Glied, das aus einem flexiblen thermoplastischen Material gebildet
ist. Der Faltenbalg 12 besitzt ein erstes Ende 14 mit
kleinem Durchmesser und ein zweites Ende 16 mit größerem Durchmesser.
Der Faltenbalg 12 besitzt zwischen den Enden 14 und 16 einen
Zwischenteil 18, der gewellt ist. Die Durchmesser der ersten
und zweiten Enden und die Abstände
zwischen den Spitzen und Tälern
der Wellen bzw. Falten sind nicht entscheidend und werden durch
die besonderen Abmessungen der Anwendung vorgegeben, mit der der
Faltenbalg verwendet wird.
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2 zeigt
dass der Faltenbalg 12 eine Laminatkonstruktion besitzt,
die eine erste Schicht 20, eine zweite Schicht 22 und
eine Klebverbindungsschicht 24 zwischen den ersten und
zweiten Schichten 20 und 22 aufweist. Die Klebverbindungsschicht 24 ist
optional und abhängig
von den Zusammensetzungen der Elastomermaterialien, die in den ersten
und zweiten Schichten 20 und 22 verwendet Werden.
Bestimmte Kunststoffe können,
wenn sie sich in einem geschmolzenen Zustand befinden, zusammen
gebondet bzw. verbunden werden, ohne den Bedarf einer Klebverbindungszwischenschicht.
Diese Laminatkonstruktion erstreckt sich über die Gesamtlänge des
Faltenbalgs 12.
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Der
Faltenbalg 12 der 1 ist besonders
nützlich
mit einer Kugel- und Gelenkkonstruktion für eine Fahrzeuglenk- oder -aufhängungsvorrichtung 30,
wie sie in 3 dargestellt ist. Bezug nehmend
auf 3 weist die Vorrichtung 30 einen Kugelzapfen 32 und
ein Gehäuse 34 auf.
Der Zapfen 32 besitzt ein Kugelende 36, das in
einer Hülse
bzw. Buchse des Gehäuses 34 gelegen
ist. Der Zapfen 32 besitzt ferner einen Schaft 40 der
von dem Kugelende 36 längs
hervorragt. Der Schaft 40 ist mit einem beweglichen Teil
einer Fahrzeuglenk- oder -aufhängungsvorrichtung
in einer bekannten Art und Weise verbindbar. Das Gehäuse 34 besitzt
einen Schaft 42, der mit einem weiteren beweglichen Teil
der Lenk- oder Aufhängungsvorrichtung
in einer bekannten Art und Weise verbunden ist. Ein Lager 44 ist
in der Buchse 38 gelegen und trägt das Kugelende 36 des
Stifts 32 für
eine begrenzte Bewegung relativ zu dem Gehäuse 34.
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Der
Faltenbalg 12, in der Form einer Hülse um die Vorrichtung 30 herum,
schirmt das Lager 44, das Gehäuse 34 und das Kugelende 36 des
Zapfens 32 gegenüber
Schmutz und anderen Verunreinigungssubstanzen ab. Eine erste Klammer 50 hält das kleine
Ende 14 des Faltenbalgs 12 fest gegen den Zapfenschaft 40.
Eine zweite Klammer 52 hält in ähnlicher Weise das große Ende 16 des
Faltenbalgs 12 fest gegen einen Dichtungsring 54,
der betriebsmäßig mit
dem Gehäuseschaft 42 assoziiert
ist. Der flexible Zwischenteil 18 des Faltenbalgs 12 biegt
sich zwischen den Faltenbalgenden 14 und 16 bei
Bewegung des Kugelzapfens 32 relativ zu dem Gehäuse 34.
Die relative Bewegung ist schwenkbar, kann aber auch in begrenztem
Maße in
Längsrichtung
erfolgen, und zwar abhängig
von dem bestimmten Aufbau der Lenk- oder Aufhängungsvorrichtung. Ein Schmiermittel
(nicht gezeigt) für
das Lager 44, wie beispielsweise Lagerfett oder Ähnliches,
kann innerhalb des Raums 56 enthalten sein, der durch den
Zwischenteil 18 des Faltenbalgs 12 eingeschlossen
wird.
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Der
gewellte Faltenbalg 12 (1 und 2)
ist aus einem laminierten, flexiblen, thermoplastischen Elastomermaterial
gebildet. Vorzugsweise weist die Faltenbalglaminatstruktur, die
in 2 gezeigt ist, in einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung eine innere Schicht 20 auf, die aus einem ausgewählten Thermoplasten
gebildet ist, das der Flexibilität
und Weichheit dient. Die äußere Schicht 22 ist
aus einem thermoplastischen Polyesterelastomer gebildet, das der
Zähig-
und Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Kohlenwasserstoffchemikalien dient.
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Ein
bevorzugtes thermoplastisches Polyesterelastomer für die äußere Schicht 22 ist
ein Copolyesterharz, welches durch Eastman Chemical Products Inc.
unter dem Markennamen ECDEL vertrieben wird. Es wird angenommen,
dass ECDEL ein zykloaliphatisches, thermoplastisches Copolyester
(ein Copolyester-Ether) ist; genauer gesagt, ein Kondensationsprodukt
aus einem Transisomer von 1,4-Dimethyl-Cyclohexandicarboxylat-Einheiten,
von Cyclohexandimethanol-Einheiten und hydroxyterminierten Polytetramethylenetherglykol-Einheiten.
Es ist verwandt mit Polyethylenterephthalat (PET).
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Eine
bevorzugte Klasse von ECDEL für
die vorliegende Erfindung ist 9967. ECDEL 9967 besitzt eine Schmelztemperatur
von 205°C
bis 230°C
(400°F bis
445°F).
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ECDEL
9967 ist verwandt mit Polyethylenterephthalat (PET) und besitzt
viele der gleichen Eigenschaften. Polyethylenterephthalat (PET)
ist durch Verstrecken festigkeitssteigerbar, was es geeignet für die Verwendung
bei der Herstellung von blasgeformten Flaschen macht. Primär ist ECDEL
9967 ebenfalls durch Verstreckung festigkeitssteigerbar. Das Verstrecken
des Kunststoffs, beispielsweise um 200% bis ungefähr 700%,
ermöglicht
das Ausbilden von dünneren,
gleichförmigeren
Seitenwänden,
aber bewirkt zusätzlich
eine Molekularausrichtung in dem Kunststoff, die Stärke und
Schutzeigenschaften des ECDEL 9967 dramatisch erhöht.
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Es
wurde jedoch herausgefunden, dass ECDEL im Gegensatz zu Polyethylenterephthalat
(PET) eine größere Flexibilität besitzt.
Verstrecktes Polyethylenterephthalat (PET) ist ein steifes bzw.
starres Material, wie es zur Verwendung in blasgeformten Flaschen
sein soll. Sein Biegemodus (wie er durch das ASTM-Verfahren D790 bestimmt
wurde) liegt bei ungefähr
450.000 psi. ECDEL 9967 besitzt im Gegensatz dazu einen Biegemodus
von ungefähr
21.750 psi.
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ECDEL
9967 besitzt zusätzlich
andere vorteilhafte Eigenschaften. Es besitzt eine prozentuale Bruchdehnung
von ungefähr
400. Die prozentuale Bruchdehnung wird durch Verwendung des ASTM-Verfahrens D368
bestimmt. In diesem Test werden Proben von ungefähr 3 mm (1/8 Zoll) Dicke getestet
unter Verwendung einer Traversengeschwindigkeit von 508 mm (20 Zoll)
pro Minute. Der prozentuale Dehnungstest wird bei ungefähr 23°C (73°F) und 50%
relativer Feuchte durchgeführt.
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Die
Flexibilität
und Dehnbarkeit von ECDEL 9967 macht dieses Polyester besonders
zweckmäßig für die Herstellung
von Faltenbälgen.
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ECDEL
9967 besitzt einen hohen Grad an Durchstoßwiderstand (PR = puncture
resistance) und zwar abhängig
von dem Dehnungsbetrag.
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Der
Durchstoßwiderstand
wird auf Proben von 50 mm × 50
mm (2 × 2
Zoll) der Faltenbalgproben unter Verwendung einer Kraftmesszelle
bzw. eines Kraftaufnehmers und einer Stahlstangensonde gemessen.
Die Sonde besitzt ein Arbeitsende, welches zu einem Radius von 3,28
mm (0,134 Zoll) bearbeitet ist. Der Kraftaufnehmer wird mit einer
Instron-Zugkrafttestmaschine montiert. Ein 760 Gramm Kolben wird
frei 400 mm fallen gelassen, um zu erzwingen, dass die Testproben
von der Stahlstangensonde durchstoßen werden. Die maximale Zugkraft,
die durch den freien Fall der Sonde auf die Proben ausgeübt wird,
wird in Newton aufgezeichnet. Diese Kraft wird durch die Wanddicke
(die minimale Wanddicke, wenn die Wanddicke der Probe variiert) dividiert,
um den Durchstoßwiderstand
zu erhalten.
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Es
wurde herausgefunden, dass extrusionsgeformte Proben von ECDEL,
die um 320% verstreckt bzw. gedehnt wurden, einen Durchstoßwiderstand
von ungefähr
130 bis 150 Newton pro mm besitzen. Es wurde herausgefunden, dass
selbst moderates Verstrecken von ungefähr 20% vorteilhafte Streckeigenschaften
vorsieht.
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Es
gibt eine Vielzahl von thermoplastischen Polymeren, die durch Verstreckung
festigkeitssteigerbar sind. Beispielsweise das oben erwähnte Polyethylenterephthalat
(PET) und ebenfalls Polypropylen, Styrenacrylonitril und Polyvinylchlorid
(PVC) sind durch Verstreckung festigkeitssteigerbar. Polypropylen
und Styrenacrylonitril sind jedoch ebenso wie Polyethylenterephthalat
(PET) auf Verstreckung folgend sehr steif und besitzen Biegemodi
von ungefähr
245.000 bzw. 490.000 psi. Polyvinylchlorid, behält nach Verstrecken etwas Flexibilität, aber
seine prozentualen Streckeigenschaften verhindern, dass es erfolgreich
in Faltenbalganwendungen verwendet wird.
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Basierend
auf der obigen Information und anderen Daten wurde bestimmt, dass
die laminierten Faltenbälge
der vorliegenden Erfindung hergestellt werden sollten, unter Verwendung
von zumindest einer Schicht aus einem durch Verstreckung festigkeitssteigerbaren
thermoplastischen Polyesterelastomer, in dem der Faltenbalg um einen
Betrag gestreckt wird, der wirksam ist, um einen Durchstoßwiderstand
von zumindest 50 Newton/mm Wanddicke zu erreichen, wobei das Elastomer
zur gleichen Zeit einen Biegemodus besitzt, der niedriger als 100.000
psi ist und eine prozentuale Bruchdehnung von zumindest 100.
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Die
innere Schicht 20 des Faltenbalgs 12 ist vorzugsweise
ein Material, welches weicher ist als die äußere Schicht 22. Eine
weichere, innere Schicht 20 gleicht sich besser an die
Oberflächenmikrorauheit
und Unvollkommenheiten der Verbindung an, mit der der Faltenbalg 12 verwendet
wird, wodurch die Abdichtbarkeit der Bälge 12 mit der Verbindung
verbessert wird. Eine bevorzugte innere Schicht ist ein Polyolefin.
Polyolefine besitzen ebenfalls mehr Flexibiltät als Polyester. Dies verbessert
die Flexibilität
des Faltenbalgs 12.
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Ein
bevorzugtes Polyolefin für
die innere Schicht ist ein Polyetherharz, das von Eastman Chemical Products,
Inc. unter dem Markennamen MXSTEN vertrieben wird. Dieses Polyolefin
ist ein Polyethylenharz, das primär auf dem Gebiet der Verpackungen
verwendet wird. Andere Polyolefine, die extrusionsformbar sind oder
jegliches flexibles, extrudierbares, filmbildendes Material, welches
weich und mit einem Polyesterharz, wie beispielsweise einem Polyurethan
verbindbar ist, kann als die innere Schicht 20 verwendet
werden.
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Ein
Vorteil in der Verwendung von MXSTEN liegt darin, dass es ähnlich wie
ECDEL durch Verstreckung festigkeitssteigerbar ist.
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Die
innere Schicht 20 muss kein Polyolefin oder ähnliches
weiches, extrudierbares Material, wie beispielsweise Polyurethan
sein. Beispielsweise können
Faltenbälge
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, wobei beide Schichten 20 und 22 ECDEL-Polyester
sind. Dies kann jedoch erfordern, dass die Verbindungsoberflächen im
Wesentlichen frei von Oberflächenmikrorauheit
sind.
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Es
ist ebenfalls möglich,
eine innere Schicht 20 aus ECDEL zu verwenden, wobei das
ECDEL geblasen oder mit einem Schwamm aufgetragen wird. Dies wird
unter Verwendung herkömmlicher
Treibmittel und -verfahren bewerkstelligt. Durch Verwenden von aufgeblasenem
ECDEL in der inneren Schicht 20, wird die innere Schicht
weicher gemacht, so dass sie Weichheitseigenschaften besitzt, die ähnlich zu
denen eines Polyolefins sind. Auf diese Weise ist es mit Oberflächen verwendbar,
die Mikrorauhigkeiten und -unvollkommenheiten besitzen. Gleichzeitig
besitzt die innere Schicht 20 Festigkeitseigenschaften
von durch Verstreckung festigkeitsgesteigertem ECDEL.
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In ähnlicher
Weise muss die äußere Schicht 22 nicht
zu 100% aus thermoplastischem Polyesterelastomer bestehen. Faltenbälge gemäß der vorliegenden
Erfindung wurden erfolgreich hergestellt, wobei die äußere Schicht 22 einen
wesentlichen Gewichtsanteil MXSTEN enthält. Das in der äußeren Schicht 22 selbst
in kleinen Mengen vorhandene ECDEL liefert, wenn es durch Verstreckung
festigkeitsgesteigert ist, einen überlegenen Durchstoßwiderstand.
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Der
Vorteil des Inkorporierens eines Betrags von MXSTEN in die äußere Schicht 22 ebenso
wie in die innere Schicht 20 besteht darin, dass es die
Verbindungsstärke
der äußeren Schicht 22 mit
der inneren Schicht 20 verbessert.
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Wenn
die äußere Schicht 22 im
Wesentlichen ein thermoplastisches Polyesterelastomer und die innere
Schicht 20 im Wesentlichen ein Polyolefin ist, kann es
wünschenswert
sein, eine Klebstoffverbindungszwischenschicht mit den Schichten 20 und 22 zu
coextrudieren, die als Schicht 24 in 2 bezeichnet
ist. Geeignete extrudierbare, thermoplastische Klebstoffe sind gut
bekannt. Eines ist TIE BOND TL-905, welches durch Shell Chemical
Company vertrieben wird. Ein weiteres ist ADMER QB520A, welches
durch Mitsui Chemical Company vertrieben wird. Wenn beide Schichten 20 und 22 kompatible
Kunststoffe enthalten, beispielsweise beträchtliche Mengen von MXSTEN
in beiden Schichten, oder beträchtliche
Mengen von ECDEL in beiden Schichten, dann kann ein Klebstoff unnötigsein.
Die Schichten können
selbstverbindend sein.
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Der
gewellte Faltenbalg 30 wird vorzugsweise in einem kontinuierlichen
Extrusion/Formprozess, wie er in 4 offenbart
ist, gebildet. Sowohl ECDEL als auch MXSTEN sind extrudierbare Kunststoffe.
Der Prozess der 4 wird für die Herstellung eines Laminats
beschrieben, welches eine äußere Schicht
aus ECDEL und eine innere Schicht aus MXSTEN aufweist, die durch
eine Klebstoffverbindungsschicht zusammengebondet bzw. miteinander
verbunden sind. Bezug nehmend auf 4 wird das
ECDEL-Harz in eine Zuführvorrichtung 110 zur
Einfüh rung
in den Prozess eingespeist. und MXSTEN-Harz wird in eine zweite
Zuführvorrichtung 112 zur
Einführung
in den Prozess eingespeist. Die Harze strömen zu einem erwärmten Extruder 114 in
separate Kammern (nicht in 4 gezeigt)
und dann als separate Ströme
geschmolzenen Kunststoffs in eine Extruderdüse 116. Die Extruderdüse 116 weist
konzentrische, separate Leitungsbahnen, die noch beschrieben werden,
auf, welche konzentrische Schichten geschmolzenen Kunststoffs in
einen Korrugator 118 einführen.
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Simultan
mit den obigen Schritten, wird ein Klebstoff in eine dritte Zuführvorrichtung 120 eingespeist und
von dort in einen erwärmten
Extruder 114 zur Strömung
durch die Extruderdüse 116 als
ein Schmelzstrom zwischen den konzentrischen Schichten von ECDEL
und MXSTEN.
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Der
Korrugator
118 ist ein kontinuierlicher Vakuumkorrugator,
der durch Cullom Machine Tool & Die Inc.
aus Cleveland, Tennessee hergestellt wird. Die Maschine ist in den
Patenten Nr.
4,439,130 und
5,257,924 , die hierin durch
Bezugnahme enthalten sind, offenbart. Cullom Machine Tool & Die, Inc. ist
ebenfalls Besitzer der Patente Nr.
4,486,929 ;
4,718,844 ;
5,494,430 ;
5,645,871 ;
5,059,109 ;
5,489,201 ; und
5,531,583 , die alle Gegenstände offenbaren,
die sich auf die '130
und '924 Patente
beziehen, und ebenfalls hierin durch Bezugnahme enthalten sind.
Ein weiteres Patent, welches relevante Gegenstände enthält, ist
4,319,872 , welches hierin durch Bezugnahme
enthalten ist.
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Der
Korrugator 118 weist eine kontinuierliche Reihe von Formblöcken 152 auf,
die sich aus Sicht von 4 in einer dem Uhrzeigersinn
entgegengesetzten Richtung bewegen, und zwar auf einer inneren Laufbahn 124.
Die Laufbahn 124 besitzt einen Vorwärtslaufweg 122, der
sich von nahe dem Extruder 116 im Wesentlichen die gesamte
Länge des
unteren Bereichs des Korrugators entlang erstreckt und einen Rückwärtslaufweg 126,
der sich im Wesentlichen die gesamte Länge des oberen Bereichs des
Korrugators entlang erstreckt. Der Korrugator 118 weist Übergangsbereiche 130 und 132 zwischen
den Vorwärts-
und Rückwärtslaufwegen 122 und 124 auf.
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Wie
in 4 gezeigt, tritt ein geformtes Kunststoffrohr 126 kontinuierlich
aus dem Vorlauf 122 aus und wird zu einer Schneidevorrichtung 134 weitergeleitet,
die das Rohr in Faltenbälge 12 der
gewünschten
Länge schneidet.
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Weitere
Details des Korrugators 118 sind in den 5, 6 und 7 gezeigt.
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Bezugnehmend
auf 5, die eine vergrößerte, detaillierte Schnittansicht
des Korrugators 118 in dem Vorwärtslaufweg 122 (4)
ist, weist die Laufbahn 124 des Korrugators 118 (5)
ein Paar von inneren Schienen 142 und 144 auf,
die sich kontinuierlich um die Innenseite des Korrugators 118 herum
erstrecken. Transportrollen 146 und 148 sind in
den Schienen 142 und 144 aufgenommen. Die Transportrollen 146 und 148 sind
auf den Enden einer Welle 150 angebracht, die wiederum
den Formblock 152 trägt.
Mehrere Formblöcke 152 sind
miteinander in einer kontinuierlichen Reihe um den Korrugator herum
verbunden, wie in 4 gezeigt. Die Formblöcke 152 bestehen
jeweils aus muschelförmigen
Formhälften 154 und 156.
In 5 befinden sich die Formhälften 154, 156 in
einer geschlossenen Position, wobei die Hälften durch die Nockenführung der
Führungsrollen 158 und 160 gegen
die Nockenoberfläche 162 und 164 zusammengebracht
werden.
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Bezug
nehmend auf 6, welche eine vergrößerte, detaillierte
Schnittansicht des Korrugators 118 in dem Rücklauf 126 (4)
ist, sind die muschelförmigen
Formhälften 154 und 156 um
einen Schwenkmittelpunkt 158 (6) auseinander
geschwenkt, so dass sich jeder Formblock 152 in einer offenen
Position befindet. In 6 sind die Formhälften 154 und 156 in
die offene Position durch Nockenoberflächen 162 und 164 geschwenkt,
die auf die Führungsrollen 158 und 160 einwirken.
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Zurück auf 4 Bezug
nehmend, befinden sich die Formhälften 154 und 156 in
der geschlossenen Position der 5 für im Wesentlichen
den gesamten Umfang des Vorlaufs 122 und in der offenen
Position der 6 für im Wesentlichen den gesamten
Umfang des Rücklaufs 126.
In den Übergangsbereichen 130 und 132 schwenken
die Formhälften
von der geschlossenen Position der 5 zu der
offenen Position der 6 bzw. umgekehrt.
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Details
eines Ausführungsbeispiels
der Extruderdüse 116 sind
in 7 gezeigt. Die Extruderdüse 116 in dem Ausführungsbeispiel
der 7 ist zur Coextrusion der beiden Schichten, und
zwar einer inneren Schicht 20 und einer äußeren Schicht 22 angepasst.
Anstelle von zwei Schichten kann die Extruderdüse 116 ohne weiteres
für die
Extrusion von drei Schichten angepasst werden, welche eine Klebstoffverbindungszwischenschicht 24 zwischen
den inneren und äußeren Schichten 20 und 22 umfasst.
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Bezug
nehmend auf 7 weist die Extruderdüse 116 einen
Formblock 170 auf. Der Formblock besitzt einen ersten Durchgang 172 für die äußere Schicht 22 und
einen zweiten Durchgang 174 für die innere Schicht 20.
Die Durchgänge 172 und 174 sind
koaxial. Der in die Anschlüsse 176 eingeführte, geschmolzene Kunststoff
befüllt
den ersten Durchgang 172 und der in den Anschluss 178 eingeführte, geschmolzene
Kunststoff befüllt
den zweiten Durchgang 174.
-
Bezug
nehmend auf 7A kann gesehen werden, wie
koaxiale Kunststoffschmelzströme
aus den ersten und zweiten Durchlässen 172 und 174 der
Extruderdüse 116 austreten.
-
8 zeigt
die Interaktion der Extruderdüse 116 mit
den Formblöcken 152.
Teile der drei Formblöcke 152 sind
in der 8 gezeigt, und zwar von links nach rechts die
Formblöcke 152a, 152b und 152c.
In der geschlossenen Position der 5 sind die
muschelförmigen
Formhälften 154 und 156 geschlossen,
um einen Formhohlraum 180 zu definieren. Der linkeste Formblock 152a wird
in eine offene Position nockengeführt geführt, so dass die muschelförmigen Formhälften 154 und 156 (in 8 nicht
sichtbar), den Extruder 116 umfassen, der sich axial in
den Korrugator Vorwärtslaufweg 122 (4)
erstreckt, und zwar auf der Achse 122a (8)
des Vorwärtslaufwegs.
Der Formblock 152b ist in eine teilweise geschlossene Position
und der Formblock 152c ist in eine vollständig geschlossene
Position nockengeführt.
Der geschmolzene Kunststoff wird in den Formblockhohlraum 180 eingeführt, wenn
die muschelförmigen
Formhälften 154 und 156 fast
vollständig geschlossen
sind.
-
Wenn
die Formblöcke 152 vollständig geschlossen
sind, wird ein Vakuum innerhalb der Formblockinnenwand 182 (5 und 8)
erzeugt, um den extrudierten Kunststoff diametral gegen die Innenwand 182 zu
expandieren. Die Formblockhälften 154 und 156 besitzen
eine Vielzahl von Schlitzen 184 (6), die
in den Nuten 186 (6) ihrer
gewellten Innenwände 182 angeordnet
sind. Jeder der Schlitze 184 steht mit einer Vielzahl von
Bohrungen 188 in Verbindung. Die Bohrungen 188 erstrecken
sich in Längsrichtung
durch die Formhälften 154 und 156 und
stehen mit einer kontinuierlichen, kreisförmigen Vakuumkopfleitung 190 (6) in
Verbindung. Die Vakuumkopfleitung 190 steht wiederum mit
einer Vakuumsammelleitung 192 (5) in Verbindung,
welche unter einem Vakuum gehalten wird. Diese Verbindung wird für den gesamten
unteren Laufweg des Korrugators aufrechterhalten, entlang welchem
die Formblöcke 152 zu
einer geschlossenen Position nockengeführt werden. Das auf die Schlitze 184 übertragene
Vakuum der Formhälften 154 und 156 expandiert das
extrudierte Rohr des Kunststoffs nach außen gegen die Formblockinnenwand 182 in
die Konfiguration eines kontinuierlichen, gewellten, rohrförmigen Glieds,
wie es in 1 gezeigt ist.
-
Zum
Zeitpunkt der Extrusion befindet sich der Thermoplast, wie er empfangen
wurde, bei einer erhöhten
Temperatur, und zwar abhängig
davon welcher Kunststoff verwendet wird, um den Thermoplasten biegsam und
empfänglich
für Formen
zu machen. Es ist erwünscht,
den Thermoplasten abzukühlen,
während
es sich in seinem expandierten Zustand befindet. Dies wird mittels
Luftkammern 194 (5) erreicht,
die sich entlang der Seiten des Korrugators 118 erstrecken
und zwar für
die gesamte Länge
des Vorwärtslaufwegs 122.
Die Luftkammern 194 stehen in Verbindung mit einer Quelle
unter Druck gesetzter Luft (nicht gezeigt). Die Kammern 194 führen zu
einem Paar bogenförmiger
Abdeckbleche 196, die die Formblöcke 152, die sich
in dem Vorwärtslaufweg
bewegen, einschließen,
und zwar in einer beabstandeten Beziehung mit den Formblöcken 152,
um eine ringförmige
Luftkammer 198 zu definieren. Kühlluft wird kontinuierlich
in die ringförmige
Luftkammer 198 eingeführt,
um die Formblöcke 152 zu
kühlen.
-
Die
ECDEL- und MXSTEN-Harze werden besonders vorteilhafter Weise in
dem Vakuumformprozess der Vorrichtung der 4–8 verwendet,
da sie kontinuierlich extrudierbar sind, in dem Vakuumexpansionsprozess
durch Verstreckung festigkeitssteigerbar sind und eine Schicht ausreichender
Steifheit bzw. Festigkeit bilden, wenn sie abgekühlt sind, um geschnitten zu
werden.
-
Die
folgenden Beispiele stellen die vorliegende Erfindung dar.
-
Ein
Faltenbalg 12 (1) wurde unter Verwendung der
Vorrichtung der 4–8 hergestellt.
Der Faltenbalg besitzt eine Laminatkonstruktion, die eine äußere Schicht
aus ECDEL, eine innere Schicht aus MXSTEN und eine Klebstoffzwischenschicht,
die durch Shell Chemical Company unter dem Markennamen TIE BOND
TL-905 vertrieben wird.
-
In
dem Herstellungsschritt werden die pelletförmigen Materialien separat
in den Extruder 114 eingeführt, wo sie in einen geschmolzenen
Zustand reduziert werden. Die geschmolzenen Materialien werden als ein
3-Schichten-Hohllaminat bei einer Temperatur knapp oberhalb von
225°C (437°F) extrudiert.
Der Schmelzpunkt von ECDEL beträgt
225°C (437°F). MXSTEN
und der Klebstoff TIE BOND schmelzen bei wesentlich niedrigeren
Temperaturen.
-
Das
Hohllaminat besitzt der Extrusion folgend einen Außendurchmesser
von ungefähr
0,5 Zoll (ungefähr
12,7 mm). Die MXSTEN-Schicht besitzt einen Außendurchmesser von ungefähr 0,3 Zoll
(ungefähr
7,62 mm). Die Dicke der Klebstoffschicht beträgt ungefähr 0,05 Zoll (ungefähr 1,27
mm) und die der äußeren ECDEL-Schicht
ungefähr
0,15 Zoll (ungefähr
3,81 mm).
-
Der
Korrugator besaß eine
Lineargeschwindigkeit von ungefähr
60'/min und einen
Vorwärtslaufweg von
ungefähr
4'. Die Expansion
des geschmolzenen Kunststofflaminats trat in etwa in den ersten
paar Zoll der Bewegung auf, d.h. in etwa in der ersten der Extrusion
folgenden Sekunde, während
die Kunststoffe im mer noch geschmolzen waren. Die Formen besaßen eine
Innenkonfiguration, die der Außenkonfiguration
der Faltenbälge
der 1 identisch war.
-
Bezug
nehmend auf 1 besaßen die hergestellten (expandierten)
Faltenbälge 12 einen
Innendurchmesser am großen
Ende von ungefähr
2 Zoll (ungefähr
47–50
mm), einen Innendurchmesser am kleinen Ende von ungefähr 0,66
Zoll (ungefähr
16,9 mm) und einen gewellten Zwischenabschnitt zwischen den großen und
kleinen Enden. Der gewellte Zwischenabschnitt besaß einen
Außendurchmesser
(Spitze-zu-Spitze) von ungefähr
2,5 Zoll (ungefähr
63,4 mm) für
den Großteil
seiner Länge,
mit Ausnahme der Verjüngung
an dem Ende, das dem kleinen Ende des Faltenbalgs am nächsten liegt.
-
Die
Distanz zwischen den Spitzen und Tälern in dem gewellten Zwischenabschnitt
und ebenfalls in dem verjüngten
Bereich betrug ungefähr
0,5'' (ungefähr 13,4
mm). Dies bedeutet, dass das Faltenbalglaminat in dem Korrugator 118 (4)
im Schmelzzustand expandiert wurde und zwar um ungefähr 400%
für das meiste
seiner Länge
und auf ein Minimum von ungefähr
130% an dem kleinen Ende des Faltenbalgs.
-
Die
folgende Tabelle gibt die ungefähren
Wanddicken des Faltenbalgs bei verschiedenen Punkten entlang der
Länge jedes
Balgs an.
Tabelle
1 |
| mm | Zoll |
Kleines
Ende | 3 | 0,012 |
Falten
nahe des kleinen Endes | 2,3 | 0,9 |
Falten
im Zwischenbereich | 1,7 | 0,7 |
Großes Ende | 1,9 | 0,7 |
-
Die
verringerten Wanddicken des expandierten Faltenbalgs entstehen primär aus der
diametralen Expansion in dem Korrugator, aber auch aus der Längsverlängerung
insbesondere nahe dem kleinen Ende. Die Abnahmen in den Wanddicken
waren in den Bereichen höherer
Expansion größer.
-
Die
Formen des Korrugators fungierten als eine Wärmesenke in dem Korrugator-Vorwärtslaufweg. Das
kontinuierlich extrudierte Laminat besaß eine Temperatur von ungefähr 180°–200°F zum Zeitpunkt,
an dem die Formen geöffnet
und das extrudierte Laminat aus dem Korrugator ausgestoßen wurde.
Bei dieser Temperatur war das Laminat selbsttragend und wurde in
der Luft auf ungefähr
130°F abgekühlt, bei
welchem Zeitpunkt das extrudierte Laminat in Längen von ungefähr 10 Zoll
geschnitten wurde, die zur Verwendung in der Vorrichtung der 2 geeignet
sind.
-
Die
hergestellten Faltenbälge
besitzen einen Biegemodus, der ungefähr der gleiche ist wie der
von ECDEL, und zwar ungefähr
21.750 psi, deutlich unterhalb des Parameters von 100.000 psi, und
eine prozentuale Bruchdehnung die ungefähr der von ECDEL entspricht,
und zwar ungefähr
400, was deutlich oberhalb des Parameters von 100 ist.
-
Diese
Daten illustrieren die hervorragenden Biege- und Dehnungseigenschaften
der Faltenbälge,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt sind.
-
Gleichzeitig
besitzen die Faltenbälge
eine hervorragende Zähigkeit
bzw. Festigkeit, die primär
durch die Expansion der ECDEL-Schicht verliehen wird, aber auch
durch die zusätzliche
Faltenbalgdicke, die durch die MXSTEN-Schicht vorgesehen wird. Wie
oben angezeigt, ist MXSTEN ebenso wie ECDEL durch Verstreckung festigkeitssteigerbar.
Diese verbesserte Festigkeit ist in den Beispielen 2–4 dargestellt.
-
Beispiele 2–4
-
Gewellte
rohrförmige
Laminate wurden formgebildet. Die Außenschicht jedes gewellten
Laminats enthielt einen Betrag an ECDEL. Die gewellten Laminate
wurden in einem Labor zusammengefügt und dann in einem Labor
verstreckt (bei Umgebungstemperatur), um die Wirkung der Verstreckung
zu bewerten. Ihre Festigkeit wurde unter Verwendung des Durchstoßwiderstandstests
getestet.
-
Wie
in der folgenden Tabelle 2 gezeigt, enthielten beide Schichten der
Laminate Beträge
von MXSTEN. Der Zweck davon bestand in der Beobachtung bestimmter
Eigenschaften, die sich nicht auf den Umfang der vorliegenden Erfindung
beziehen.
-
Die
Verstreckungsprozedur wurde so ausgeführt, dass in den Tälern der
Falten die Verstreckung ungefähr
20% betrug. Bei den Spitzen der Falten betrug die Verstreckung ungefähr 320%.
-
Vergleichsdaten
wurden durch formgebildete Proben erhalten, die aus SANTOPRENE bestanden.
Die Vergleichsproben waren keine Laminate und wurden nicht verstreckt,
da SANTOPRENE nicht durch Verstreckung festigkeitssteigerbar ist.
-
Die
rohrförmigen
Proben der vorliegenden Erfindung besaßen die folgenden Zusammensetzungen und
Schichtenmaße
vor der Verstreckung.
Tabelle
2
Konstruktion der MXSTEN/ECDEL-Laminate |
Bsp. | Zusammensetzung
der Außenschichta | Schicht-Dicke | Zusammensetzung
der Innenschicht | Schicht-Dicke |
2 | 50%
MXSTEN
50% ECDEL | 0,015
Zoll
(0,368 mm) | 100% MXSTEN | 0,030
Zoll
(0,735 mm) |
3 | 90%
MXSTEN
10% ECDEL | 0,015
Zoll
(0,368 mm) | 100% MXSTEN | 0,030
Zoll
(0,735 mm) |
4 | 50%
MXSTEN
30% ECDELb | 0,015
Zoll
(0,368 mm) | 100% MXSTEN | 0,030
Zoll
(0,735 mm) |
- a als Gewichtsprozent
- b Beispiel 4 enthält 20% mineralischen Füllstoff,
der durch die Außenschicht
dispergiert ist.
-
Die
Schichten in den Beispielen 2, 3 und 4 waren miteinander verbunden
durch den Klebstoff ADMER QB502A von Mitsui Chemical Company.
-
Die
folgenden Testdaten wurden erhalten. Die in der folgenden Tabelle
3 angegebenen Daten sind Durchschnittsdaten, die aus sechs Proben
in jedem Beispiel erhalten wurden.
Tabelle
3
Durchstoßwiderstand
(DW von MXSTEN/ECDEL-Laminaten) |
Beispiel | 20% Verstreckung | 320% Verstreckung |
Tmmc | DW
N/mm | Tmm | DW
N/mm |
2 | 1,13 | 56 | 0,43 | 150 |
3 | 1,19 | 52 | 0,48 | 128 |
4 | 1,14 | 53 | 0,47 | 129 |
SANTOPRENE | 1,6 | 39,9 | 1,6 | 39,9 |
- c Tmm ist die durchschnittliche
Laminatwanddicke nach der Expansion. Im Fall von SANTOPRENE ist
Tmm die Wanddicke der getesteten Proben.
-
Selbst
moderates Verstrecken der Proben, in denen eine Schicht ECDEL (z.B.
20%) enthalten ist, bewirkt eine Verbesserung des Durchstoßwiderstands
(DW) verglichen mit SANTOPRENE. Erhebliches Verstrecken (z.B. 320%)
bewirkt eine dramatische Erhöhung
des Durchstoßwiderstands.
Beispiel 2, in dem die Außenschicht aus 50% ECDEL bestand, sah einen besseren
Durchstoßwiderstand
vor als die Beispiele 3 und 4, welche 10% bzw. 30% ECDEL enthielten.
-
Beispiel 5
-
Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Faltenbalg 12 der
vorliegenden Erfindung durch die Temperatur induzierten Dimensions-
bzw. Maßänderung
widersteht. Herkömmliche
durch Verstreckung festigkeitssteigerbare Kunststoffe, die verstreckt
bzw. gedehnt wurden, neigen dazu, sich zusammenzuziehen, wenn sie
hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Servolenkverbindungen und die
Bälge die
installiert sind, um die Verbindungen zu schützen, werden heiß.
-
Die
Temperatur kann 175°C
erreichen. Der Schrumpfbetrag, der durch hohe Temperaturen verursacht wird,
kann bewirken, dass die Bälge,
die aus vielen Kunst stoffen hergestellt sind, Kugelgelenke und/oder
anderen Verbindungen stören, über denen
sie installiert sind. Die Störung
zwischen dem Balg und der Verbindung, die durch den Balg geschützt wird,
macht einen Prozentsatz der Ausfallmodi aus, die bei Bälgen des Standes
der Technik beobachtet werden.
-
Proben
der Bälge,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, wurden unterschiedlichen Temperaturen
für unterschiedliche
Zeitperioden ausgesetzt.
-
Der
Außendurchmesser
der Bälge
wurde durch einen Laserstrahl gemessen. Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle angegeben.
Tabelle
4
Wirkung der Erwärmungszeiten/-temperaturen
auf den Durchmesser des Balgs der ECDEL enthält |
Zeit,
Sekunden | Temperatur, °C | Außendurchmesser,
mm |
0 | Umgebungstemperatur | 57,49 |
10 | 120 | 57,58 |
30 | 120 | 57,56 |
60 | 120 | 57,62 |
10 | 131 | 57,61 |
30 | 131 | 57,63 |
10 | 190 | 57,59 |
-
Aus
Tabelle 4 kann gesehen werden, dass die Bälge der vorliegenden Erfindung
sehr wärmestabil
sind und nicht durch wärmeinduziertes
Schrumpfen verzerrt wurden.
-
Die
Vorteile der vorliegenden Erfindung sollten offensichtlich sein.
Primär
sieht die Verwendung eines durch Verstrecken festigkeitssteigerbaren,
thermoplastischen Polyesterelastomers, welches einen Biegemoduls
von zumindest 100.000 psi besitzt und eine prozentuale Bruchdehnung
von zumindest 100, einen Faltenbalg mit deutlich verbesserten Eigenschaften,
insbesondere Durchstoßwiderstand,
verglichen mit SANTOPRENE vor. Vorzugsweise wird das Harz durch
Verstrecken festigkeitsgesteigert, und zwar auf einen Durchstoßwiderstand
von zumindest 50 Newton/mm der Faltenbalgwanddicke. Durch Verwendung
eines durch Verstrecken festigkeitssteigerbaren Polyesterharzes,
wie beispielsweise ECDEL, ist der durch Verstrecken festigkeitsgesteigerte
Faltenbalg zusätzlich
widerstandsfähig
gegenüber
durch Temperatur induziertem Schrumpfen und auf diese Weise gegenüber Ausfällen, die
durch Störung,
die durch den Faltenbalg verursacht wird, der Verbindung, die geschützt wird.
Ferner kann ein Polyesterharz, wie beispielsweise ECDEL, vorteilhafte
Weise in einem kontinuierlichen Prozess extrudiert und vakuumgeformt
werden, wie es beispielsweise mit Bezugnahme auf die 4–8 beschrieben
wurde. Dies reduziert die Herstellungskosten verglichen mit herkömmlichen
Blasformverfahren, welche Chargen- bzw. Beschickungsverfahren sind,
dramatisch.
-
Durch
Verwenden des durch Verstrecken festigkeitssteigerbaren Polyesterharzes
als Außenschicht
in einer Laminatstruktur, wobei die Innenschicht ein extrudierbares
Harz ist, welches weicher als das Polyesterharz ist, wird ein Faltenbalg
erhalten, welcher sowohl fester als auch einfach abdichtbar mit
der Verbindung ist, die geschützt
wird.
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Aus
der obigen Beschreibung der Erfindung werden Fachleute des Gebiets
Verbesserungen, Veränderungen
und Modifikationen entnehmen. Derartige Verbesserungen, Veränderungen
und Modifikationen innerhalb des Fachkönnens sollten durch die beigefügten Ansprüche abgedeckt
werden.