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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine Formulierung eines Verhütungsmittels für Männer und
umfasst sowohl ein Progestin als auch ein Verhütungsmittel für Männer, welches
Progestine nutzt. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Formulierung, die ferner ein
Androgen als auch Verfahren, die Formulierungen, umfassend ein Progestin
und ein Androgen zur Unterdrückung
der Spermatogenese, umfasst.
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ALLGEMEINER STAND DER
TECHNIK.
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Verhütungsmittel
für Männer gelten
in der weltweiten Reproduktionsmedizin als wesentlicher Bestandteil
(Nieschlag und Behre; Testosterone: action, deficiency, substitution,
1998, Springer, Berlin, S. 514). Hormonelle Verhütungsmethoden für den Mann
bieten die Vorteile hoher Reversibilität und Wirksamkeit. Bei hormoneller
Verhütung
für Männer wird
das Unterdrücken
der Spermatogenese durch die Unterdrückung der Gonadotropine Luteinisierendes
Hormon (LH) und Follikelreifungshormon (FSH) angestrebt, auf nicht
nachweisbare Mengen innerhalb des des endokrinen Rückkopplungsmechanismus
zwischen Hypophyse und Hypothalamus. Dies hat den Nachteil, dass
die Unterdrückung
dieser Gonadotropine Symptome in Zusammenhang mit einem Androgenmangel
induziert (Nieschlag und Behre; 1998, S. 513-528).
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Verhütungsmethoden
für Männer sollen
FSH und LH unterdrücken,
was eine Depletion intratestikulären
Testosterons und den Abbruch der Spermatogenese mit sich bringt,
während
peripheres Testosteron durch ein anderes Androgen substituiert wird.
Dieses Androgen ist üblicherweise
Testosteron selbst und liefert die endokrine, androgene Funktion
des Testosterons, wie die Erhaltung der Libido, der männlichen
Geschlechts merkmale, des Proteinanabolismus, der Hämatopoiese
und anderer. Kurz gesagt, das Ziel ist die Verringerung von Testosteron
in den Hoden und gleichzeitig das Aufrechterhalten der Menge im
allgemeinen Kreislauf.
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Die
Unterdrückung
der Spermatogenese nur durch die Verabreichung des Testosterons
ist zur Erzeugung von Azoospermie unwirksam. Durch die Verabreichung
von Gonadotropin-Releasing-Hormon-Antagonisten (GnRH-Antagonisten)
wurde teilweise das Problem mit der alleinigen Verabreichung hoher
Testosteronmengen umgangen, aber GnRH-Antagonisten sind für den klinischen
Gebrauch in aktuellen Präparaten
uninteressant und sind generell teuer in der Herstellung.
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Die
Verwendung der Progestine Cyproteronacetat oder Levonorgestrel war
entweder unwirksam bei der Unterdrückung der Spermatogenese oder
führte
in höheren
Dosen zu erheblicher Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen
(Merrigiola et al, 1998; Merrigiola et al, 1997; Merrigiola et al,
1996; Bebb et al, 1996).
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Die
Anwendung einer Mischung von zwei Verbindungen, von denen die eine
ein Androgen und die andere ein Estrogen war, in Kombinatioj ist
in
US 4,210,644 beschrieben.
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Es
ist ein Verfahren zur Hemmung der Spermatogenese im Mann durch die
perkutane oder orale Verabreichung von Testosteron und die orale
Verabreichung des Progestins Norethisteronacetat beschrieben worden
(Guerin und Rollet, 1988). Jedoch sind relativ zu den von der vorliegenden
Erfindung erforderlichen Mengen hohe Mengen jeder Verbindung erforderlich,
um eine Azoospermie zu erreichen.
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DE 2714420 offenbart ein
Verhütungssystem
für Männer und
Frauen, wobei dem männlichen
Partner Norethisteron und Testosteron verabreicht wird.
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Somit
sind derzeit keine wirksamen und effizienten Verhütungsmethoden
für Männer durch
Anwendung einer Verhütungsformulierung
für Männer verfügbar.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
hierin offenbarte Erfindung löst
dieses Problem, indem sie Folgendes bereitstellt
In einem ersten
Aspekt eine Verhütungsformulierung
für Männer, die
eine wirksame Menge eines Progestins umfasst, wobei das Progestin
sowohl androgene als auch estrogene Eigenschaften besitzt. Vorzugsweise
umfasst diese Formulierung das Progestin Norethisteronenanthat.
Ferner kann die Formulierung Norethisteron (NET) oder Derivate davon
und ein Androgen umfassen, wobei das Androgen Testosteronundecanoat
ist.
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In ähnlicher
Weise ist hierin die Anwendung einer Kombination von NET oder Derivaten
davon und eines Androgens zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Verwendung als Verhütungsmittel bei Männern definiert.
Darüber
hinaus die Anwendung einer Kombination von NET-Enanthat oder NET-Acetat
und Testosteronundecanoat für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Anwendung
als Verhütungsmittel
für Männer.
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Die
Anwendung einer Kombination von NET-Estern und Testosteron oder
Derivaten davon zur Herstellung einer Verhütungsformulierung für Männer wird
ebenfalls hierin beschrieben.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung
von Verhütungsmitteln
für Männer, das
die Verabreichung von NET oder Derivaten davon in ausreichender
Menge, um die Spermatogenese zu unter drücken, an ein Individuum umfasst.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
der vorliegenden Anmeldung werden einige Begriffe verwendet, die
im pharmazeutischen Bereich gebräuchlich
sind. Im Folgenden werden einige spezielle Begriffe und Konzepte
erläutert,
die für
die vorliegende Erfindung relevant sind:
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estrogen
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- – Der
Begriff estrogen, allein oder in Zusammenhang mit dem Begriff Eigenschaften
angewandt, soll die Merkmale von Verbindungen beinhalten, die estrogenähnliche
Wirkungsweise nachweisen, wie in in vitro-Rezeptorbindungassays,
Transaktivierungsassays oder in vivo-Assays wie in Beispiel 2 beschrieben
definiert ist.
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androgen
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- – Der
Begriff androgen, allein oder in Zusammenhang mit dem Begriff Eigenschaften
angewandt, soll die Merkmale von Verbindungen beinhalten, die androgen-ähnliche
Wirkungsweise nachweisen, wie in in vitro-Antiproliferationsassays,
Transfektionsassays oder in vivo-Assays wie in Beispiel 3 beschrieben
definiert ist.
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Spermatogenese
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- – Der
Begriff Spermatogenese soll den gesamten Prozess der Gametogenese
beim Mann bedeuten. Die Spermatogenese findet in den Samenkanälchen statt
und wird direkt durch die Menge des Follikelreifungshormons und
des Androgens an der Peripherie des Samenkanälchens, teilweise über die
Sertoli-Zellen, reguliert.
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Azoospermie
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- – Der
Begriff Azoospermie steht für
ein Spermagehalt in Spermaproben von unter 1 Million je ml (mill/ml) mit
einem Spermagehalt von annähernd
null und ist das Ergebnis der Unterdrückung der Spermatogenese.
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Oligozoospermie
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- – Der
Begriff Oligozoospermie steht für
ein Spermagehalt in Sperma von 20 bis eine Million je ml (mill/ml) und
ist das Ergebnis einer unterdrückten
Spermatogenese.
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Pearl-Index
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- – Der
Begriff Pearl-Index soll die Anzahl von Schwangerschaften in 1200
Monaten zeigen.
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NET-Derivate
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- – Der
Begriff Derivate, angewandt im Zusammenhang mit dem Begriff NET,
soll Derivate von 19-Norethisteron
bedeuten, das unter einer Vielfalt von Namen, einschließlich 17-Hydroxy-19-norpreg-4-en-20-yn-3-on, bekannt ist.
NET-Derivate sollen eine Modifizierung der 17-Hydroxyl-Gruppe darstellen,
ohne die Oxidationsstufe des Kohlenstoffs 17 der Verbindung, wie
in Formel A dargestellt, zu verändern.
So kann R aus einer beliebigen Anzahl chemischer Gruppen ausgewählt werden.
Diese beinhalten Gruppen zur Bildung von Ether, Carbonester, Silyl,
Phosphat, Sulfonat und
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Der
Begriff Ether soll anzeigen, dass R aus der Gruppe ausgewählt wurde,
die wahlweise substituiertes C1-18-Alkyl, C2-18-Alkenyl,
C2-18-Alkynyl, C3-8-Cycloalkyl,
Heterocyclyl und Aryl umfasst. Im vorliegenden Kontext bezeichnet
der Begriff „C1-18-Alkyl", alleine oder als Teil einer anderen
Gruppe angewandt, eine lineare oder verzweigte, gesättigte Hydrocarbon-Gruppe
mit einem bis achtzehn Kohlenstoffatomen wie Methyl, Ethyl, N-Propyl,
Isopropyl, Cyclopropyl, N-Butyl, Isobutyl, Sec-Butyl, Tert-Butyl,
Cyclobutyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, Cyclopentyl, Hexyl, Cyclohexyl,
Pivalyl, Undecanyl, Dodecanyl, Myristyl (Tetradecanyl), Palmityl
(Hexadecanyl) und Stearyl (Octadecanyl). Im vorliegenden Kontext
soll der Begriff „C2-18-Alkenyl" eine lineare oder verzweigte Hydrocarbon-Gruppe
mit zwei bis achtzehn Kohlenstoffatomen und einer oder mehreren
Doppelbindungen darstellen. Beispiele von C2-18-Alkenyl-Gruppen umfassen
Olefine wie Allyl, Homo-Allyl, Vinyl, Crotyl, Butenyl, Pentenyl,
Hexenyl, Heptenyl und Octenyl. Beispiele von C2_8-Alkenyl-Gruppen mit mehr als einer Doppelbindung
enthalten Butadienyl-, Pentadienyl-, Hexadienyl-, Heptadienyl-,
Hexatrienyl-, Heptatrienyl- und Octatrienylgruppen sowie verzweigte
Formen davon. Im vorliegenden Kontext soll der Begriff „C2-18-Alkynyl" lineare oder verzweigte Hydrocarbon-Gruppen mit zwei
bis 18 Kohlenstoffatomen und einer oder mehreren Dreifachbindungen
darstellen. Beispiele der C2-18-Alkynyl-Gruppe
umfassen Acetylen-, Propynyl-, Butynyl-, Pentynyl-, Hexynyl-, Heptynyl-
und Octynylgruppen sowie verzweigte Formen davon. Im vorliegenden
Kontext soll der Begriff „C3-8-Cycloalkyl" drei-, vier-, fünf-, sechs-, sieben- und achtgliedrige
Ringe abdecken, welche nur Kohlenstoffatome aufweisen, wobei der
Begriff „Heterocyclyl" drei-, vier-, fünf-, sechs,
sieben- und achtgliedrige Ringe darstellen soll, worin Kohlenstoffatome
zusammen mit 1 bis 3 Heteroatomen besagten Ring bilden. Die Heteroatome
werden unabhängig
vom Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff ausgewählt. Solche C3-8-Cycloalkyl-
und Heterocyclyl-Ringe können
keine ungesättigten
Bindungen enthalten oder können
eine oder mehrere ungesättigte
Bindungen enthalten; falls jedoch vorhanden, sind sie derart positioniert,
dass kein aromatisches π-Elektronensystem
entsteht.
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Beispiele
für „C3-8-Cycloalkyle" sind Cyclopropan, Cyclobutan, Cyclopentan,
Cyclopenten, Cyclopentadien, Cyclohexan, Cyclohexen, 1,3-Cyclohexadien,
1,4-Cyclohexadien,
Cycloheptan, Cyclohepten, 1,2-Cycloheptadien,
1,3-Cycloheptadien, 1,4-Cycloheptadien und 1,3,5-Cycloheptatrien.
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Beispiele
für „Heterocyclyle" sind 2H-Thipyran,
3H-Thipyran, 4H-Thipyran,
Tetrahydrothiopyran, 2H-Pyran, 4H-Pyran, Tetrahydropyran, Piperidin,
1,2-Dithiin, 1,2-Dithian,
1,3-Dithiin, 1,3-Dithian, 1,4-Dithiin, 1,4-Dithian, 1,2-Dioxin, 1,2-Dioxan, 1,3-Dioxin,
1,3-Dioxan, 1,4-Dioxin,
1,4-Dioxan, Piperazin, 1,2-Oxathiin, 1,2-Oxathian,
4H-1,3-Oxathiin, 1,3-Oxathian, 1,4-Oxathiin, 1,4-Oxathian, 2H-1,2-Thiazin,
Tetrahydro-1,2-Thiazin,
2H-1,3-Thiazin, 4H-1,3-Thiazin, 5,6-Dihydro-4H-Thiazin, 4H-1,4-Thiazin,
Tetrahydro-l,4-Thiazin, 2H-1,2-Oxazin,
4H-1,2-Oxazin, 6H-1,2-Oxazin, 2H1,3-Oxazin, 4H-1,3-Oxazin, 4H-1,4-Oxazin,
Morpholin, Trioxan, 4H-1,2,3-Trithiin, 1,2,3-Trithian, 1,3,5-Trithian, Hexahydro-1,3,5-Triazin,
Tetrahydrothiophen, Tetrahydrofuran, Pyrrolin, Pyrrolidin, Pyrrolidon,
Pyrrolidion, Pyrazolin, Pyrazolidin, Imidazolin, Imidazolidin, 1,2-Dioxol,
1,2-Dioxolan, 1,3-Dioxol, 1,3-Dioxolan, 3H-1,2-Dithiol, 1,2-Dithiolan,
1,3-Dithiol, 1,3-Dithiolan,
Isoxazolin, Isoxazolidin, Oxazolin, Oxazolidin, Thiazolin, Thiozolidin,
3H-1,2-Oxathiol,
1,2-Oxathiolan, 5H-1,2-Oxathiol, 1,3-Oxathiol, 1,3-Oxathiolan, 1,2,3-Trithiol,
1,2,3-Trithiolan,
1,2,4-Trithiolan, 1,2,3-Trioxol, 1,2,3-Trioxolan, 1,2,4-Trioxolan, 1,2,3-Triazolin
und 1,2,3-Triazolidin.
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Der
Begriff „Aryl" soll Heteroaryl
und fusionierte Arylsysteme umfassen. Bei Verwendung derselben oder wenn
als substituiert oder wahlweise substituiert beschrieben, sollen
sie die Klasse zyklischer Verbindungen beschreiben, in der sie selbst
oder Teile davon chemische Aromatizität besitzen. Aryle umfassen
Radikale von wahlweise mono-, di-, tri-, oder tetra-substituiertem Phenyl.
Im vorliegenden Kontext soll der Begriff „Aryl" allein oder als Teil einer anderen
Gruppe verwendet ein aromatisches System bedeuten. Der Begriff „Heteroaryl" soll eine Arylgruppe
bedeuten, wobei eines oder mehrere Kohlenstoffatome durch Heteroatome
wie Stickstoff, Schwefel und/oder Sauerstoffatome, substituiert
wurden. Diese enthalten. ein Monoradikal, ausgewählt aus der Gruppe, das aus
der Gruppe ausgewählt
ist, welche ein wahlweise substituiertes, beispielsweise mono-,
di-, tri-, oder tetra-substituiertes Furanyl, Thiophenyl, Pyrrolyl,
Phenoxazonyl, Oxazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl,
Isoxazolyl, Imidazolyl Isothiazolyl, Oxadiazolyl, Furazanyl, Triazolyl,
Thiadiazolyl, Piperidinyl, Pyridinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl,
Pyrazinyl, Pyrazolyl und Triazinyl umfasst. „Fusionierte Aryle" umfassen im Allgemeinen
fusionierte Ringsysteme zwischen mindestens zwei Arylen, mindestens
ein Aryl fusioniert mit mindestens einem Heteroaryl, zwei Heteroarylen,
mindestens einem Aryl, fusioniert mit C3-8-Cycloalkyl,
mindestens einem Aryl, fusioniert mit Heterocyclyl, mindestens einem
Heteroaryl, fusioniert mit einem Heterocyclyl oder mindestens einem
Heteroaryl, fusioniert mit einem C3-8-Cycloalkyl.
Fusionierte Ringsysteme, entweder zwischen aromatischen Systemen
oder zwischen einem aromatischen System und einem nicht aromatischen
Ringsystem, sollen bedeuten, dass mindestens zwei Ringe mindestens
eine chemische Bindung teilen. Beispiele für fusionierte Aryle umfassen
Naphthalenyl, Phenantherenyl, Anthracenyl, Acenaphthylenyl, Flurorenyl,
Indenyl, Indolyl, Isoindolyl, Indolinyl, Benzofuranyl, Benzothiophenyl,
Benzopyrazolyl, Indazolyl, Benzimidazolyl, Benzthiazolyl, Purinyl,
Quinolizinyl, Quinolinyl, Isoquinolinyl, Cinnolinyl, Coumaranyl,
Coumarinyl, Phthalazinyl, Quinazolinyl, Quinoxalinyl, Naphthyridinyl,
Pteridinyl, Chromanyl, Isochromanyl, Thienofuranyl, Carbazolyl,
Acridinyl, Phenazinyl, Phenothiazinyl, Phenoxazinyl, Thianthrenyl
und Azulenyl.
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Der
Begriff Carbonester in Bezug auf NET soll die Carbonsäurederivate
von NET bedeuten, wobei R das Monoradikal-C(=O)-R' ist. R' kann wahlweise substituiert
werden durch C1-18-Alkyl, C2-18-Alkenyl,
C2-18-Alkynyl, C3-8-Cycloalkyl,
Heterocyclyl, und Aryl, wie oben beschrieben ist. Spezielle Beispiele
von Carbonsäurederivaten
von NET sind solche, bei denen die Carbonsäure oder Carbonsäurederivate,
die zur Kondensation von NET benutzt werden, aus wahlweise substituierter
Essigsäure,
Propionsäure,
Butansäure,
Pentansäure, Hexansäure, Heptansäure, Octansäure (um
Enanthat zu erhalten), Undecansäure,
Benzoesäure,
Toluolsäure, Salicylsäure, 3-(Cyclopentyl)-propionsäure (um
Cypionat zu erhalten), Cyclohexancarbonsäure, und 4-(Butyl)-cyclohexancarbonsäure (um
das Buciclat zu erhalten), Pivalinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Acrylsäure, Ölsäure und
Nikotinsäure
ausgewählt
ist.
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Die
Begriffe Silyl, Sulfonat und Sulfat sollen anzeigen dass R ein Radikal
von respektive -SiR'R''R''', -SO-R', -SO2-R' ist, wobei R', R'' und R''' unabhängig aus
der Gruppe C1-18-Alkyl, C2-18-Alkenyl,
C2-18-Alkynyl, C3-8-Cycloalkyl, Heterocyclyl
ausgewählt
wurden, und Aryl wie oben beschrieben ist. Der Begriff Phosphat
soll bedeuten, dass R das Radikal von -P(0)(OR')(OR'')(OR''')
ist, wobei R', R'' und R''' unabhängig aus
der Gruppe ausgewählt
sind, die aus C1-18-Alkyl, C2-18-Alkenyl,
C2-18-Alkynyl,
C3-8-Cycloalkyl, Heterocyclyl und Aryl wie
oben beschrieben oder Wasserstoff besteht.
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Progestin
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- – Der
Begriff Progestin ist dem Begriff Progestagen gleichzusetzen und
umfasst eine Klasse von Hormonen, die im Körper von Natur aus vorhanden
sind, sowie synthetische und halb synthetische Derivate davon.
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Ein
spezieller Ansatz der hierin offenbarten Verhütungsformulierung ist der einer
wirksamen Menge eines einzelnen Progestins, das sowohl androgene
als auch estrogene Eigenschaften besitzt.
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In
einer Verhütungsformulierung
für Männer unterdrückt die
Anwendung einer Verbindung mit stark androgener Aktivität die testikuläre Spermatogenese
und minimiert mögliche
Nebenwirkungen in Bezug auf einen Mangel an Androgen, während das
LH und FSH des Hypothalamus und der Hypophyse über Rückkopplung reguliert werden.
Die bekannte estrogene Wirkung zur Unterdrückung der Gonadotropinsekretion
erreicht eine überraschend
schnelle und gründliche
Unterdrückung
des LH und FSH. Es wurde überraschenderweise
festgestellt, dass die Anwendung einer einzigen Verbindung mit estrogenen
und androgenen Eigenschaften ein wirksames Mittel zur Unterdrückung der
Spermatogenese ist. Eine Formulierung, die eine einzige Verbindung, die
estrogene und androgene Eigenschaften besitzt, umfasst, erwies sich
bei der Verhütung
für Männer als wirksam.
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Die
in dieser Erfindung beschriebene Formulierung besitzt sowohl estrogene
als auch androgene Wirkung. Das Progestin Norethisteron (NET) besitzt
diese beiden Eigenschaften und ist deshalb eine besonders bevorzugte
Wahl eines Progestins. Norethisteronderivate eignen sich ebenso,
um die Doppelrolle des Progestins zu erfüllen. Besonders Carbonester
der 17-Hydroxygruppe sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Norethisteronacetat (NET-A) und Norethisteronenanthat (NET-EN) gelten
als besonders attraktive Ausführungsformen.
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In
einer besonders interessanten Ausführungsform umfasst die Formulierung
weiter ein Androgen, wobei das Androgen Testosteronundecanoat ist.
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Es
ist bevorzugt, dass in der Formulierung, die ein Progestin und ein
Androgen umfasst, das Progestin aus NET oder seinen Derivaten, wie
seinem Carbonester, ausgewählt
ist. Es ist besonders bevorzugt, dass in diesen Fällen das
Progestin NET-Enanthat oder NET-Acetat
ist, insbesondere NET-Enanthat. Eine dieser bevorzugten Formulierungen
umfasst Testosteronundecanoat und Norethisteronenanthat.
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Die
Anwendung einer Verbindung wie einem NET-Derivat mit starken androgenen
Eigenschaften und estrogenen Eigenschaften, hat den Vorteil, dass
diese stark androgene Aktivität
die möglichen
Nebenwirkungen hinsichtlich eines Mangels an Androgen minimiert.
Andererseits unterdrückt
die estrogene Aktivität
von NET die Gonadotropinsekretion. Eine Formulierung, die ein Progestin
und ein Androgen umfasst, unterdrückt in Versuchsreihen wirksam
und schnell die Spermatogenese. Ohne auf einen bestimmten Mechanismus
beschränkt
zu sein, wird die These aufgestellt, dass die Schnelligkeit der
Unterdrückung,
verglichen mit Versuchen unter Anwendung von Progestinen, die nicht
stark androgen und estrogen, sondern anti-androgen oder nur schwach
androgen sind, nicht ausschließlich
auf die anti-gonadotropine
Aktivität
von NET zurückzuführen ist,
sondern auch auf eine zusätzliche,
direkte und starke Wirkung auf die Hoden. Diese direkte, testikuläre Wirkung
wird wahrscheinlich durch die androgene und estrogene Aktivität von NET
herbeigeführt.
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Dosen
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Vorzugsweise
umfasst die Formulierung eine Dosis von NET oder des NET-Derivats,
die einer täglichen
Abgabe von NET-Derivat im Bereich zwischen 1 und 10 mg, wie z. B.
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder 10 mg, entspricht.
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Entsprechend
sollte die Dosis des NET-Derivats im Bereich zwischen 100 und 500
mg für
eine 6-wöchige
Verabreichung liegen, insbesondere zwischen 200 und 400 mg für eine 6-wöchige Verabreichung
oder etwa 200 mg für
eine 6-wöchige
Verabreichung.
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Die
Mengen an Progestin, wie z. B. NET oder seine Derivate, reichen
aus, um die Spermatogenese zu unterdrücken. Im Allgemeinen sollten
die Mengen an Progestin ausreichen, um eine Oligozoospermie oder Azoospermie
hervorzurufen. Bei Männern,
deren Sperma, entweder als Ergebnis einer Verhütungsmethode oder anderer Behandlungen
oder von Natur aus, weniger als die normale Befruchtungsfähigkeit
hat, dürfte
für eine
wirksame Verhütung
keine komplette Azoospermie erforderlich sein. In solchen Fällen bedarf
es lediglich einer ausreichenden Menge an Progestin, wie z. B. NET,
um eine Oligozoospermie hervorzurufen.
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Entsprechend
kann die Formulierung Progestin in ausreichender Menge umfassen,
um die Spermakonzentration auf nicht mehr als 3 Millionen/ml Sperma,
wie z. B. nicht mehr als 2 Millionen/ml, 1 Million/ml, 0,5 Millionen/ml,
0,25 Millionen/ml oder 0,1 Millionen/ml, zu verringern. Es ist jedoch
bevorzugt, dass Progestin in ausreichender Menge vorliegt, um die
Spermakonzentration auf nicht weniger als 0,1 Millionen/ml zu verringern.
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Außerdem können die
Mengen an Progestin in der Formulierung derart sein, dass bei Befolgen
eines hierin offenbarten Verfahrens der Pearl-Index nicht über 1,4
liegt, z. B. nicht über
1,2, 1,0, 0,8, 0,7, 0,6, 0,5, 0,4, 0,3, 0,2 oder nicht über 0,1.
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Wirksame
Mengen an Progestin sollten vorzugsweise für nicht weniger als eine Woche
im Kreislauf aufrechterhalten werden. Die Formulierung und/oder
daraus folgende Verabreichungsverfahren sind vorzugsweise derart
angelegt, dass wirksame Mengen an Progestin so lange wie vom Mann
gewünscht
aufrecht erhalten werden, z. B. nicht weniger als 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8, 9, 10, 11 oder 12 Wochen.
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Wie
bereits zuvor in Zusammenhang mit den Ausführungsformen der Formulierung
erwähnt,
die weiter kein Androgen aufweisen, muss die Formulierung, die eine
Kombination von NET oder Derivaten davon und das Androgen umfasst,
ebenfalls in ausreichender Menge vorhanden sein, um die Spermatogenese
zu unterdrücken.
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Vorzugsweise
umfasst die Formulierung, die NET und ein Androgen umfasst, eine
Dosis von NET oder NET-Derivat, welche einer täglichen Abgabe des NET-Derivates
im Bereich zwischen 1 und 10 mg, wie z. B. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,
8, 9 oder 10 mg, entspricht. Entsprechend sollte die Dosis des NET-Derivates
im Bereich zwischen 100 und 500 mg für eine 6-wöchige Verabreichung betragen,
insbesondere im Bereich zwischen 200 und 400 mg für eine 6-wöchige Verabreichung
oder etwa 200 mg für
eine 6-wöchige
Verabreichung.
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In
Formulierungen, die das Progestin und ein Androgen umfassen, sollte
die Dosis des Letzteren einer täglichen
Abgabe des Testosteronderivates entsprechen, welche einer täglichen
Abgabe der Testosteronmenge im Bereich zwischen 5 und 35 mg entspricht,
was vorzugsweise einer täglichen
Dosis von Testosteron im Bereich zwischen 15 und 30 mg entspricht.
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In
solchen Ausführungsformen,
die ein Androgen umfassen und worin das Androgen Testosteronundecanoat
ist, wird von einer Dosis von Testosteronundecanoat im Bereich zwischen
800 und 1500 mg für
eine 6-wöchige
Verabreichung ausgegangen, z. B. einer Dosis von etwa 1000 mg für eine 6-wöchige Verabreichung.
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In
Formulierungen, die das Progestin und ein Androgen umfassen, wobei
das Progestin NET-Enanthat oder NET-Acetat ist, sollte die Dosis des Letzteren
einer täglichen
Abgabe des NET-Ester im Bereich zwischen 1 und 10 mg entsprechen.
Darüber
hinaus liegt die Dosis des NET-Derivates vorzugsweise im Bereich
zwischen 100 und 500 mg für
eine 6-wöchige
Verabreichung, beispielsweise zwischen 150 und 250 mg für eine 6-wöchige Verabreichung,
beispielsweise der Dosis von NET-Acetat von etwa 200 mg für eine 6-wöchige Verabreichung
entsprechend. In derselben Formulierung sollte die Dosis des Androgens
einer täglichen
Abgabe des Testosteronderivates entsprechen, was einer täglichen
Abgabemenge des Testosterons im Bereich zwischen 5 und 35 mg entspricht,
was beispielsweise vorzugsweise einer täglichen Dosis von Testosteron
im Bereich zwischen 15 und 30 mg entspricht. Folglich sollte die
Dosis des Testosteronderivates einer Testosterondosis zwischen 500
und 1200 mg für
eine 6-wöchige
Verabreichung entsprechen, beispielsweise einer Testosterondosis
von etwa 1000, 800 oder 650 mg für
eine 6-wöchige
Verabreichung entsprechen. Vorzugsweise ist das Androgen Testosteronundecanoat.
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Die
Formulierung, welche NET oder Derivate davon und das Androgen umfasst,
sollte vorzugsweise in ausreichenden Mengen vorhanden sein, um die
Spermakonzentration auf nicht mehr als 3 Millionen/ml zu verringern,
am besten auf Spermakonzentrationen von nicht mehr als 0,1 Millionen/ml.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Formulierung bereitzustellen,
die NET oder Derivate daraus und das Androgen in ausreichender Menge
derart umfasst, dass der Pearl-Index auf nicht mehr als 1,4, beispielsweise
auf nicht mehr als auf 1,2, 1,0, 0,8, 0,7, 0,6, 0,5, 0,4, 0,3, 0,2
oder nicht mehr als auf 0,1 gesenkt wird.
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Darüber hinaus
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Formulierung bereitzustellen,
wobei wirksame, zirkulierende Mengen der Kombination aus Progestin
und Androgen für
mindestens eine Woche aufrechterhalten bleiben. Vorzugsweise sind
die Formulierung und folgende Verabreichungsverfahren derart, dass
wirksame, zirkulierende Mengen der Kombination aus Progestin und
Androgen für
nicht weniger als 2 Wochen, beispielsweise nicht weniger als 4 Wochen,
6 Wochen, 8 Wochen, 10 Wochen oder 12 Wochen, aufrechterhalten bleiben.
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Verabreichungsverfahren
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Das
Verabreichungsverfahren sollte vorzugsweise durch nicht-orale Mittel
erfolgen, beispielsweise durch intramuskuläre Injektion, subkutanes Implantat,
transdermales Kissen (Patch) oder perkutane Applikation. Demnach
kann die Formulierung einer Verabreichung durch intramuskuläre Injektion,
intravenöse
Injektion, subkutane Implantation, subkutane Injektion oder transdermale
Präparate
angepasst werden.
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Intramuskuläre Injektionen
von NET-Derivaten führten
zu überraschend
wirksamen Serummengen in Bezug auf die Unterdrückung der Spermatogenese. Angesichts
der Pharmakodynamik der NET-Derivate wird dieses Verabreichungsverfahren
als besonders attraktive Ausführungsform
betrachtet, um wirksame Mengen des Progestins im Blutstrom zu erzielen.
Darüber
hinaus werden durch das Umgehen des First-Pass der Leber geringere
Dosen zur Erreichung wirksamer Mengen benötigt.
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In
Anbetracht dessen, dass jedoch das Verabreichungsverfahren ein Mittel
zum Zweck ist, d. h., ein Verfahren zur Verabreichung des Progestins
in der Formulierung in jeder seiner Ausführungsformen in wirksamer Menge,
sind andere Verabreichungsverfahren vorstellbar. Die pharmazeutische
Formulierung kann parenteral durch Injektion, Infusion oder Implantation
(intravenös,
intramuskulär,
intraartikulär,
subkutan oder auf ähnliche
Weise) in Dosierungsformen, Formulierungen oder z. B. geeigneten
Abgabevorrichtungen oder Implantaten verabreicht werden, die übliche,
ungiftige, pharmazeutisch annehmbare Trägerstoffe und Adjuvanzien enthalten.
-
Die
Formulierung und Herstellung solcher Zusammensetzungen ist einem
Fachmann für
pharmazeutische Formulierungen bestens bekannt. Spezielle Formulierungen
können
im Lehrbuch mit dem Titel „Remington's Pharmaceutical
Sciences" gefunden
werden.
-
Zusammensetzungen
zur parenteralen Anwendung können
in Einheitsdosierungsformen, z. B. in Ampullen oder in Fläschchen,
die einzelne Dosen enthalten, und welchen ein geeignetes Konservierungsmittel beigefügt ist,
angeboten werden. Die Zusammensetzung kann in Form einer Lösung, einer
Suspension, einer Emulsion, einer Infusionsvorrichtung oder einer
Abgabevorrichtung zur Implantation angeboten werden oder kann als
ein Trockenpulver, das vor Gebrauch mit Wasser oder anderen geeigneten
Vehikeln rekonstituiert wird, angeboten werden. Es können auch
eines oder mehrere zusätzliche
Vehikel wie Ethanol verwendet werden. Abgesehen von dem Wirkstoff
kann die Zusammensetzung geeignete, parenteral annehmbare Trägerstoffe
und/oder Hilfsstoffe umfassen oder der Wirkstoff kann zur kontrollierten
Ab gabe in Mikrokügelchen,
Mikrokapseln, Nanopartikeln, Liposomen oder Ähnlichem aufgenommen werden.
Darüber
hinaus kann die Zusammensetzung zusätzlich in geeigneter Weise
suspendierende, auflösende,
stabilisierende, pH-regulierende Mittel und/oder Dispersionsmittel
umfassen.
-
Wie
oben angezeigt, kann die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der Erfindung
Wirkstoffe in Form einer sterilen Injektion umfassen. Um eine solche
Zusammensetzung herzustellen, werden geeignete Wirkstoffe in einem
parenteral annehmbaren, flüssigen
Vehikel aufgelöst
oder suspendiert. Zu den annehmbaren Vehikeln und Lösungen,
die verwendet werden können,
gehören
Wasser, Wasser, das durch die Zugabe einer angemessenen Menge von
Salzsäure
auf einen geeigneten pH-Wert gebracht wird, Natriumhydroxid oder
geeignete Puffer, 1,3-Butandiol,
Ringer-Lösung
und isotope Natriumchloridlösung.
Die wasserhaltige Formulierung kann auch ein oder mehrere Konservierungsmittel
enthalten, zum Beispiel Methyl, Ethyl oder n-Propyl-p-hydroxybenzoat. In
den Fällen,
wo Progestin, das Androgen, oder beide nur schwer oder kaum in Wasser löslich sind,
kann ein die Auflösung
verbesserndes oder auflösendes
Mittel zugefügt
werden, oder das Lösungsmittel
kann abgesehen von Wasser 10-60 % Propylenglykol oder dergleichen
umfassen.
-
Wie
erwähnt,
kann eine kontrollierte Abgabe parenteraler Zusammensetzungen in
Form von wasserhaltigen Suspensionen, Mikrokügelchen, Mikrokapseln, magnetischen
Mikrokügelchen, Öllösungen, Ölsuspensionen,
Emulsionen erfolgen, oder der Wirkstoff kann in einen oder mehrere
biokompatible Trägerstoffe, Liposomen,
Nanopartikel, Implantate oder Infusionsvorrichtungen eingebunden
werden.
-
Materialien,
die zur Herstellung von Mikrokügelchen und/oder
Mikrokapseln verwendet werden, sind zum Beispiel biologisch abbaubare/biologisch
erodierbare Polymere wie Polyglactin, Poly-(isobutylcyanoacrylat),
Poly(2-hydroxyethyl-L-glutamin) und Poly(Milchsäure).
-
Biokompatible
Trägerstoffe,
welche bei der Formulierung einer parenteralen Formulierung mit
kontrollierter Abgabe verwendet werden, sind zum Beispiel Kohlehydrate
wie Dextrane, Proteine wie Albumin, Lipoproteine oder Antikörper.
-
Materialien,
die in Implantaten verwendet werden, sind zum Beispiel nicht biologisch
abbaubar wie zum Beispiel Polydimethylsiloxan oder biologisch abbaubar
wie zum Beispiel Poly(caprolacton), Poly(milchsäure), Poly(glycolsäure) oder
Poly(orthoester).
-
Es
kann aus einer Fülle
an geeigneten Typen der Abgabesysteme für transdermale Kissen ausgewählt werden,
wie beschrieben und erwähnt
in „Transdermal
Drug Delivery; Developmental Issues and Research Initiatives" (Hadgraft und Guy,
Marcel Dekker Inc., 1989), aus transdermalen Kissen des in
US 4,743,249 ,
US 4,906,169 ,
US 5,198,223 ,
US 4,816,540 oder
US 5,422,119 beschriebenen Typs, oder
aus dem in
US 5,023,084 offenbarten
transdermalen Abgabeprozess oder aus jedem transdermalen Kissen,
das Fachleuten bekannt ist. Darüber
hinaus Resorptionsverstärker
oder Verstärker
zur Hautdurchdringung des in
US 4,379,454 oder
US 4,973,468 beschriebenen
Typs oder die Verwendung von Verstärkern, die einem Fachmann bekannt
sind. Transskrotale Kissen sind attraktive Ausführungsformen des Verabreichungsverfahrens. Transdermale,
therapeutische Systeme, die das Progestin, das Androgen, oder beide
Komponenten enthalten, können
auf Iontophorese, Diffusion, oder einer Kombination diese beiden
Wirkungsweisen basieren.
-
Abgabesysteme
zur topischen Verabreichung der Formulierung auf der Haut zum Zweck
der subkutanen Resorption in Dosierungseinheiten oder Formulierungen,
die üblicherweise
ungiftige, pharmazeutisch annehmbare Trägerstoffe und Hilfsstoffe,
einschließlich
Mikrokügelchen
und Liposome, enthalten. Obwohl transdermale Kissen zu den bevorzugten
Verfahren zur perkutanen Resorption sind, wird erwartet, dass die
Formulierungen derart angepasst werden, dass sie zur Anwendung in
Cremes, Salben, Lotionen, Einreibemitteln, Gelen, Hydrogelen, Lösungen,
Suspensionen, Aufklebern, Sprays, Pasten, Pflastern und anderen
Arten transdermaler Wirkstoffresorptionssysteme geeignet sind. Die
pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoffe
oder Hilfsstoffe können
Emulsionsmittel, Antioxidationsmittel, Puffermittel, Konservierungsstoffe,
Befeuchtungsmittel, Verstärker
zur Durchdringung, Chelatbildner, gelbildende Mittel, Salbenbasen,
Parfüme
und Hautschutzmittel enthalten.
-
Beispiele
für Emulsionsmittel
sind in der Natur vorkommende Gummis, zum Beispiel Akaziengummi oder
Tragantgummi, natürlich
vorkommende Phosphatide, zum Beispiel Sojalezithin und Sorbitanmonooleatderivate.
-
Beispiele
für Antioxidationsmittel
sind Butylhydroxianisol (BHA), Ascorbinsäure und Derivate davon, Tocopherol
und Derivate davon, Butylhydroxyanisol und Cystein.
-
Beispiele
für Konservierungsmittel
sind Parabene, wie Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoat und Benzalkoniumchlorid.
-
Beispiele
für Befeuchtungsmittel
sind Glycerin, Propylenglycol, Sorbitol und Harnstoff.
-
Beispiele
für Verstärker zur
Durchdringung sind Propylenglycol, DMSO, Triethanolamin, N,N- Dimethylacetamid,
N,N-Dimethylformamid, 2-Pyrrolidon und Derivate davon, Tetrahydrofurfurylalkohol,
Propylenglycol, Diethylenglycolmonoethyl- oder – monomethylether mit Propylenglycolmonolaurat
oder – ethyllaurat, Eucalyptol,
Lezithin, Transcutol® und Azone®.
-
Beispiele
für Chelatbildner
sind Natrium-EDTA, Zitronensäure
und Phosphorsäure.
-
Beispiele
für gelbildende
Mittel sind Carbopol, Zellulose-Derivate, Bentonit, Alginate, Gelatine
und Polyvinylpyrrolidon.
-
Subkutane
Implantate sind dem Fachmann bestens bekannt, und die Mehrzahl solcher
Implantate sind geeignete Verabreichungsverfahren. Subkutane Implantationsverfahren
sind vorzugsweise nicht reizend und mechanisch unverwüstlich.
Die Implantate können
vom Matrixtyp, Behältertyp
oder eine Mischform davon sein. Bei Matrixtypvorrichtungen kann
das Trägermaterial
gegenüber
der aktiven Verbindung oder den aktiven Verbindungen porös oder nicht
porös,
fest oder halb fest und durchlässig
oder undurchlässig
sein. Das Trägermaterial
kann nach Verabreichung biologisch abbaubar oder langsam erodierbar
sein. In einigen Fällen
ist die Matrix nicht abbaubar sondern beruht auf die Diffusion der
aktiven Verbindung durch die Matrix, um das Trägermaterial abzubauen. Ein
alternatives Verfahren beim subkutanen Implantat nutzt die Behältervorrichtung, wobei
die aktive Verbindung oder die aktiven Verbindungen von einer geschwindigkeitskontrollierenden
Membran umgeben sind, idealerweise von einer Membran, die unabhängig von
der Konzentration der Komponenten ist (eine Kinetik nullter Ordnung
besitzt). Vorrichtungen, die aus einer Matrix bestehen, welche von
einer geschwindigkeitskontrollierenden Membran umgeben sind, sind
Hybride, und sind voraussichtlich ein Verab reichungsverfahren, das
wahlweise mechanisch betrieben werden könnte.
-
Sowohl
die Behälter-
als auch die Matrixtypvorrichtungen können Stoffe wie Polydimethylsiloxan,
wie SilasticTM, oder andere Silikongummis,
umfassen. Unlösliches
Polypropylen, Polyethylen, Polyvinylchlorid, Ethylvinylacetat, Polystyrol
und Polymethacrylat sowie Glycerolester aus Glycerolpalmitostearat,
Glycerolstearat und Glycerolbehenattyp können Matrixstoffe sein. Stoffe
können
hydrophobe oder hydrophile Polymere sein und wahlweise Lösungsmittel
umfassen.
-
Im
Allgemeinen können
subkutane Implantate langsam abgebende Kapseln (Retardkapseln) sein,
bestehend aus einem geeigneten Polymer, wie in
US 5,035,891 und
US 4,210,644 beschrieben, welches
die erwarteten Eigenschaften verleiht, und können von der einem Fachmann
bekannten Art sein.
-
Im
Allgemeinen sind mindestens vier verschiedene Vorgehensweisen zur
Bereitstellung einer Geschwindigkeitskontrolle über die Abgabe und transdermale
Durchdringung einer Arzneimittelverbindung, anwendbar. Diese Vorgehensweisen
sind: membrangesteuerte Systeme, anhaftende diffusionsgesteuerte
Systeme, Matrix-Dispersionstyp-Systeme und Mikrobehältersysteme.
Es wird geschätzt,
dass eine kontrollierte Abgabe einer perkutanen und/oder topischen
Verbindung durch die Anwendung einer geeigneten Mischung der oben
erwähnten
Vorgehensweisen erhalten wird.
-
In
einem membrangesteuerten System befindet sich der Wirkstoff in einem
Behälter,
der vollkommen in einem flachen Abteil verkapselt ist, welches durch
einen für
Arzneimittel undurchlässigen
Schichtstoff wie Metall-Plastik-Schichtstoff
und eine geschwindigkeits kontrollierende polymere Membran wie beispielsweise eine
mikroporöse
oder nicht poröse
polymere Membran, zum Beispiel Ethylenvinylacetatcopolymer, geformt wird.
Der Wirkstoff darf nur durch die geschwindigkeitskontrollierende,
polymere Membran abgegeben werden. Im Behälter für Arzneimittel kann der Wirkstoff
entweder in eine feste, polymere Matrix abgegeben oder in einem
dichten viskosen flüssigen
Hilfsmittel wie Silikonflüssigkeit,
aufgelöst
werden. An der äußeren Oberfläche der
polymeren Membrane ist eine dünne
Lage anhaftenden Polymers angebracht, um einen engen Kontakt des
transdermalen Systems mit der Hautoberfläche zu erzielen. Das anhaftende
Polymer ist vorzugsweise ein Polymer, welches hypoallergen und mit
dem Wirkstoff kompatibel ist.
-
In
einem anhaftenden, diffusionsgesteuerten System wird ein Behälter des
Wirkstoffes gebildet, indem der Wirkstoff direkt in ein anhaftendes
Polymer ausströmt
und dann – zum
Beispiel durch Gießen
des Lösungsmittels – das Haftmittel,
das den Wirkstoff enthält,
auf ein flaches Blatt einer im Wesentlichen arzneimittelundurchlässigen Metall-Plastik-Verstärkung zu
verteilen, um eine dünne
Lage als Arzneimittelbehälter
zu bilden.
-
Ein
Matrix-Dispersionstyp-System ist dadurch gekennzeichnet, dass ein
Behälter
des Wirkstoffs im Wesentlichen durch ein homogenes Ausströmen des
Wirkstoffes in eine hydrophile oder lipophile polymere Matrix, gebildet
wird, und dann das Arzneimittel enthaltende Polymer zu einer Scheibe
geformt wird, deren Oberflächenbereich
im Wesentlichen gut definiert und von einer kontrollierten Dichte
ist. Das anhaftende Polymer wird entlang des Umfangs verteilt, um
einen Streifen Haftmittel um die Scheibe zu bilden.
-
Ein
Mikrobehältersystem
kann als Kombination des Behälter-
und des Matrix-Dispersionstyp-Systems betrachtet werden. In diesem
Fall wird der Wirkstoffbehälter
zuerst durch das Auflösen
der Arzneimittelfeststoffe in einer wässrigen Lösung von wasserlöslichem
Polymer und weiter durch das Verteilen der Arzneimittelsuspension
in einem lipophilen Polymer, um eine Vielzahl dichter mikroskopischer
Kügelchen
des Arzneimittelbehälters
zu bilden.
-
Bei
Ausführungsformen,
bei denen die Formulierung Progestin umfasst, sind vorstehend unbegrenzt viele
Beispiele des Verabreichungsverfahrens beschrieben. Darüber hinaus
wird erwartet, dass in Ausführungs-
formen, bei denen ein Androgen weiter verabreicht wird, also eine
Kombination von zwei Wirkstoffen, jede Komponente in verschiedenen
Ampullen oder Vesikeln oder Ähnlichem
vorliegen kann. Zum Beispiel können
die Komponenten nicht identische Vehikel, Lösungsmittel, Puffer, parenteral
annehmbare Trägerstoffe und/oder
Hilfsstoffe nutzen oder der Wirkstoff kann, zur differenziell gesteuerten
Abgabe, unabhängig
in Mikrokügelchen,
Mikrokapseln, Nanopartikeln, Liposomen oder Ähnlichem aufgenommen werden.
Außerdem können die
Zusammensetzungen zusätzlich
in geeigneter Weise nicht identische suspendierende auflösende stabilisierende
pH-regulierende Mittel und/oder Dispersionsmittel umfassen. Die
nicht identischen Zusammensetzungen umfassen eine Formulierung in
einer Packung.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Formulierung sowohl Progestin als auch
Androgen und wird durch nicht orale Mittel verabreicht, beispielsweise
Verabreichungsverfahren, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
welche aus intramuskulärer
Injektion, intravenöser
Injektion, subkutaner Implantation, subkutaner Injektion und transdermalen
Präparaten
besteht.
-
In
einer alternativen Adaptierung der Formulierung sind die Verabreichungsverfahren
von Progestin aus einer Gruppe, bestehend aus intramuskulärer Injektion,
intravenöser
Injektion, subkutaner Implantation, subkutaner Injektion und transdermalen
Präparaten
ausgewählt
und die Verabreichungsverfahren des Androgens sind aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus oraler Verabreichung, intramuskulärer Injektion, intravenöser Injektion,
subkutaner Implantation, subkutaner Injektion und transdermalen
Präparaten
besteht. Das heißt, dass
jeder aktive Bestandteil in der Formulierung in zwei separaten Dosierungsformen
verabreicht wird, in zwei nicht identischen Zusammensetzungen und/oder
durch zwei verschiedene Verabreichungsverfahren.
-
Die
bevorzugten Verabreichungsverfahren sind solche, bei denen beide
Verbindungen durch ein Verfahren verabreicht werden, das aus einer
Gruppe ausgewählt
ist, welche ein subkutanes Implantat, intramuskuläre Injektion
und ein transdermales Kissen umfasst.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Anwendung von NET oder
Derivaten daraus zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen
zur Anwendung als Verhütungsmittel
für Männer. Vorzugsweise
ist das NET-Derivat
ein Carbonester, vor allem NET-Enanthat oder NET-Acetat, vorzugsweise
NET-Enanthat.
-
Außerdem umfasst
die Erfindung die Anwendung einer Kombination von NET oder Derivaten
daraus und eines Androgens zur Herstellung einer Formulierung zur
Verhütung
für Männer. Folglich
ist die Anwendung einer Kombination von NET, oder Derivaten davon,
und eines Androgens zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Anwendung eines Verhütungsmittels
für Männer, in
der vorliegenden Erfindung definiert. Insbesondere umfasst eine
Ausführungsform
der Erfindung die Anwendung einer Kombination von NET-Estern und
Testosteron oder Derivaten davon zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Anwendung als Verhütungsmittel für Männer. Vorzugsweise
ist das NET-Derivat
ein Carbonester, insbesondere NET-Enanthat oder NET-Acetat, vorzugsweise
NET-Enanthat. Vorzugsweise ist das verwendete Testosteronderivat
ein Testosteronester, insbesondere Testosteronpropionat, Testosteronundecanoat,
Testosterondecanoat, Testosteronenanthat, Testosteroncypionat und
Testosteronbuciclat, vorzugsweise Testosteronundecanoat.
-
Zur
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Anwendung
als Verhütungsmittel
für Männer wird
die Anwendung von NET-Enanthat und Testosteronundecanoat am meisten
bevorzugt.
-
Die
Erfindung beinhaltet ferner ein Verfahren zur Bereitstellung eines
Verhütungsmittels
für Männer, das
die Verabreichung von NET oder eines Derivats davon in ausreichender
Menge an ein Individuum umfasst, um eine Spermatogenese zu unterdrücken, zum
Beispiel durch Verabreichung einer nicht oralen Formulierung wie
oben beschrieben.
-
Außerdem ist
bevorzugt, dass ein Verfahren zur Bereitstellung eines Verhütungsmittels
für Männer die Verabreichung
einer Kombination von NET oder eines Derivats davon und eines Androgens
als nicht orale Formulierung in ausreichender Menge an ein Individuum
umfasst, um eine Spermatogenese zu unterdrücken.
-
Bei
einem solchen verfahren ist das Androgen vorzugsweise Testosteron
oder ein Derivat daraus, wie zum Beispiel ein Testosteronester,
insbesondere Testosteronundecanoat.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens zur Bereitstellung eines Verhütungsmittels für Männer umfasst
die Verabreichung einer Kombination von NET-Enanthat und Testosteronundecanoat als
nicht orale Formulierung in ausreichender Menge an ein Individuum,
um eine Spermatogenese zu unterdrücken, vor allem durch transdermale
Kissen, intramuskuläre
Injektion oder durch ein subkutanes Implantat.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ferner in den folgenden Beispielen beschrieben.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Design der
klinischen Studie
-
In
dem Design dieser Studie (Tabelle 1) folgen die drei Gruppen A,
B und C verschiedenen Verabreichungsplänen. Gruppe A wird 200 mg NET-Enanthat
intramuskulär
alle sechs Wochen verabreicht, beginnend an Tag 0, und Testosteronundecanoat
intramuskulär
(1000 mg) in den Wochen zwei und sechs und nachfolgend alle sechs
Wochen. Dieser Verabreichungsplan wird bis Woche 18 befolgt. Gruppe
B wird 400 mg NET-Enanthat intramuskulär und Testosteronundecanoat
intramuskulär
(1000 mg) alle sechs Wochen verabreicht, beginnend an Tag 0. Dieser
Verabreichungsplan wird bis Woche 18 befolgt. Gruppe C wird 10 mg NET-Acetat
täglich
p.o. und 1000 mg Testosteronundecanoat intramuskulär alle sechs
Wochen, 18 Wochen lang, verabreicht.
-
Untersuchungen
und Analysen wurden während
des ganzen Verabreichungszeitraums durchgeführt, um die relative und absolute
Wirksamkeit jedes verabreichungsplans festzulegen. Außerdem werden
Untersuchungen und Analysen bis Woche 56 durchgeführt.
-
In
Studien, bei denen NET und ein Androgen kombiniert werden, zeigt
die Anwendung von TU in Versuchen zur Empfängnisverhütung bei Männern aufgrund seines günstigen
Injektionsintervalls von 6 Wochen beachtliche Vorteile verglichen
mit anderen Testosteronestern. Jedoch bietet die Anwendung anderer
Testosteronester in vergleichbaren Dosen mit anderen Injektionsintervallen
oder mit anderen Verabreichungsmitteln vergleichbare Verhütungsmittel,
wenn sie in Kombination mit NET-Estern
angewendet werden. Die Grundlage für die Vorteile der vorliegenden
Erfindung liegt in der Anwendung von NET-Estern allein oder in Kombination mit
einem Androgen vorzugsweise intramuskulär oder oral verabreicht.
-
-
-
Beispiel 2
-
Estrogene
Eigenschaften
-
Rezeptorbindungsassays,
Transaktivierungsassays und in vivo-Assays zur Herstellung estrogener Aktivität sind beschrieben
im Handbook of Experimental Pharmacology, Vol. 135/II, Estrogens
and Antiestrogens II, Pharmacology and Clinical Applications of
Estrogens and Antiestrogens; M. Ottel und E. Schillinger (Herausgeber);
K.-H. Fritzemeier und C. Hegele-Hartung, In Vitro and In Vivo Models
to Characterise Estrogens and Antiestrogens; Springer-Verlag, Berlin,
Heidelberg, 1999.
-
Das
grundlegende Prinzip der Rezeptorbindungsassays besteht darin, dass
die Bindung von Substanzen an den Estrogenrezeptor eine Voraussetzung
dafür ist,
dass die Verbindung estrogenähnliche
Aktivität
aufweist. Bindungsaffinitäten
oder Dissoziationskonstanten werden verwendet um zu messen, ob die
Substanz an den Estrogenrezeptor bindet.
-
Transaktivierungsassays
für den
Nachweis estrogener Aktivität
beruhen auf der Fähigkeit
des Estrogenrezeptors, eine ligandenabhängige Genaktivierung zu bewirken.
Die Bindung einer estrogenen Substanz resultiert in der ligandenaktivierten
Bildung eines Rezeptordimers, das anschließend an eine bestimmte Nukleotidsequenz
im Promotorabschnitt eines Zielgens bindet.
-
Es
gibt eine Anzahl von Testsystemen und Verfahren zur in vivo-Charakterisierung
estrogener Aktivität.
Der Allen-Doisy-Assay ist ein solcher Assay, bei dem die vaginale
Zytologie ovarektomierter Nagetiere untersucht wird. In Anbetracht
dessen, dass estrogene Verbindungen Proliferation und Keratinisation
des Vaginalepithel auslösen,
sind mikroskopische Untersuchungen von vaginalen Abstrichen ovarektomierter
Nagetiere zur Ermittlung epithelialer Dicke und der Verhornung ein
verlässlicher
Indikator estrogener Aktivität.
-
Andere
in-vivo-Testsysteme, um die Estrogenizität in der Vagina zu testen,
schließen
die Bestimmung von Veränderungen
des Mitose-Index im Vaginalepithel, der Abnahme vaginalen Tetrazoliums,
der Vaginaöffnung
bei nicht-erwachsenen Nagetieren und der vaginatrophischen Reaktion
sowie das Messen der Sialinsäureproduktion
bei ovarektomierten weiblichen Nagetieren ein.
-
Viele
Assays bestehen aus der Bestimmung der Estrogenizität im Uterus
von Nagetieren und Primaten und sind dem Fachmann bekannt.
-
Tests über den
Einfluss von Estrogenen auf die Rückkopplungsmechanismen zwischen
Hypothalamus, Hypophyse und Eierstöcken umfassen üblicherweise
die Bestimmung der Änderung
des Gonadengewichts ausgehend von dem Prinzip, dass die Verabreichung
gonadaler Steroide zu verringertem Wachstum der Ovarien und Hoden
führt.
Alternativ kann die Verminderung der Spitzenkonzentrationen der
Gonadotropine FSH/LH während
der Präovulationsphase
bei weiblichen Nagetieren gemessen werden.
-
Beispiel 3
-
Androgene
Eigenschaften
-
Sowohl
in vivo- als auch in vitro-Assays zur Herstellung androgener Aktivität, sind
beschrieben in Androgens II and Anti-Androgens, F. Neuman, F. Baher,
J. Brotherton, K.-J. Gräf,
S.H. Hasan, H.J. Horn, A. Hughes, G.W. Oertel, H. Steinbeck, H.E.
Voss, R.K. Wagner, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 1974.
-
Rezeptortests
auf Androgenizität
entsprechen den Estrogenizitätstests
und verwenden für
die Tests auf androgene Rezeptoren im Allgemeinen Zytosol der Rattenprostata.
Ein Transfektionsassay des Androgenrezeptors wurde von Fuhrmann,
Bengston, Repenthin und Schillinger (J. Steroid Biochem. Mol. Biol.,
1992, 42(8), 787) etabliert. Es wurde ein Antiproliferationstest
mit der humanen Prostatakarzinomzelllinie LCNaP entwickelt, welche
den Androgenrezeptor exprimiert und deren Wachstum durch Androgene
stimuliert werden kann. Sollte eine einmalige Verabreichung einer
Testverbindung zur Anregung des Wachstums führen, lässt sich dies mit der androgenen
Aktivität
der Verbindung erklären.
-
Bezugsverweise
-
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and Clinical Applications of Estrogens and Antiestrogens; K.-H.
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Characterise Estrogens and Antiestrogens; Springer-Verlag, Berlin,
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II and Anti-Androgens,
Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 1974.
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