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Die
Erfindung bezieht sich auf GnRH Isoformen.
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GnRH-I
(in der Literatur üblicherweise
als GnRH beschrieben) ist ein kleines, 10 Aminosäuren langes Peptid (Dekapeptid)
aus dem Hypothalamus. Die Aminosäurensequenz
von GnRH-I (SEQ ID NO: 1) kann durch den folgenden Dreibuchstaben-Code
dargestellt werden:
pGlu-His-TRP-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-Gly-NH2
oder den entsprechenden Einbuchstaben-Code,
wobei pE Pyroglutaminsäure
ist, und # Amid:
pE H W S Y G L R P G#
GnRH-I wirkt an
der Hypophyse, um einen Anstieg der Ausschüttung von Follikel-stimulierendem
Hormon (FSH) und luteinisierendem Hormon (LH) in das Blut zu verursachen,
welche im Gegenzug beim heranwachsenden männlichen Tier die Entwicklung
der Hoden und die Synthese männlicher
Steroide anregen. Im heranwachsenden weiblichen Tier wird die Entwicklung
der Eierstöcke
angeregt, wie die Entwicklung der Follikel innerhalb der Eierstöcke, die
Synthese der weiblichen Steroide und der Eissprung.
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Es
ist bekannt, dass GnRH-I, wenn es an ein Trägerprotein gekoppelt ist, verwendet
werden kann um Tiere zu impfen. Eine solche Impfung kann aus verschiedenen
Gründen
durchgeführt
werden, von denen alle mit der natürlichen Funktion von GnRH- I in Verbindung stehen.
Wie bekannt ist, hemmt eine drastische Reduktion von LH und/oder
FSH im Blut die Produktion männlicher
Steroide oder Androgene und von Sperma in den Hoden des Männchens
und die Bildung weiblicher Steroide oder Progestagene und Östrogene
im Blut und der Follikelreifung im Eierstock des Weibchens. Eine
solche Reduktion der Mengen an Androgenen, Progestagenen und Östrogenen
im Blut, auf ein Niveau, das zu demjenigen vergleichbar ist, das
erreicht werden kann durch die Entfernung der Hoden oder Eierstöcke mittels
Kastration, kann erreicht werden durch eine effektive Immunisierung
des Tieres gegen GnRH-I. Bei männlichen
Tieren tritt es in vielen Fällen
ein, dass die Hoden sich langsam oder überhaupt nicht entwickeln,
wobei keine Synthese von Androgenen (männlichen Steroidhormonen) und
keine Bildung von Spermatozoen auftritt. Bei weiblichen Tieren tritt
es auf, dass die Aktivität der
Eierstöcke
abnimmt, mit keiner Synthese von Östrogenen und Progestagenen
(weiblichen Steroidhormonen) und Unterdrückung der Follikelreifung und
des Eisprungs.
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Unlängst wurde
berichtet, dass eine zweite Form von GnRH (GnRH-II) im Primatengehirn
vorhanden ist (Lescheid et al. Endocrinol. 138 (1997) 5618-5629)
und ein Gen für
dieses zweite GnRH Molekül
aus einer menschlichen Genbibliothek geklont wurde (GnRH-II, (SEQ
ID NO: 2) (White et al. PNAS USA 95 (1998) 305-309). Säugetier
GnRH-I (SEQ ID NO 1) ist außerhalb
des Gehirn kaum vorhanden. Wenige Ausnahmen sind in dieser Hinsicht
bekannt. GnRH-I ist vorhanden im Endometrium von Frauen mit einem
Menstruationszyklus (Casan et al. Fertil. Steril. 1998, 70, 102-106)
und während
der Schwangerschaft in der menschlichen Plazenta (Kelly et al. cell
Biol. 1991, 10, 411-421). GnRH mRNA wurde gefunden im Eierstock,
im Hoden, im Thymus, in der Plazenta und im Hypothalamus der Ratte
(Oikawa et al., Endocrinology, 1990, 127, 2350-2356). Das Expression
von GnRH wurde im Immungewebe (Milz, Thymus und Lymphozyten) von Schweinen
entdeckt (Weesner et al., life Sci, 1997, 61, 1643-1649).
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GnRH-II
wird in vielen Geweben außerhalb
des Gehirns exprimiert, und wird in besonders hoher Konzentration
in den Nieren, im Knochenmark und der Prostata gefunden. Die Gegenwart
von GnRH-II in verschiedenen Geweben neben dem Gehirn deutet darauf
hin, dass GnRH-II verschiedene Funktionen haben kann. Zusätzlich legt
die über
verschiedene Wirbeltiergattungen streng konservierte Struktur von
GnRH-II-Peptid nahe,
dass dieses Neuropetid eine vitale Bioaktivität besitzt. Bis jetzt aber waren
die Funktionen von GnRH-II praktisch unbekannt. Verschiedene Arten
von differenzierten Lymphozyten, wie T- und B-Lymphozyten und Mastzellen,
produzieren GnRH und GnRH-ähnliche
Peptide. Signifikante Anzahlen des letzteren Zelltyps sind vorhanden
in der Niere, im Knochenmark und in der Prostata und tragen vielleicht
zu der hohen Ausschüttung von
GnRH-II in diesen Geweben bei. GnRH-II scheint im Vergleich zu GnRH-I
bei der Fortpflanzung weniger beteiligt zu sein. In der hypogonodalen
Maus, einer Maus, welcher es am GnRH-I Gen mangelt, sind die GnRH-II
produzierenden Zellen in der gleichen Verteilung vorhanden wie bei
der normalen Maus, aber dies ist nicht ausreichend um bei jenen
Mäusen
eine normale Entwicklung der Keimdrüsen zu bewirken (Chen et al. FEBS
Letters 435 (1998) 199-203). Aber Makaken in der Lutealphase des
Menstruationszyklus zeigten einen merklichen Anstieg der Plasmakonzentration
von luteinisierendem Hormon nach der intravenösen Gabe von GnRH-II, aber dieser Ansteig
konnte nicht während
der mittleren follikularen Phase bewirkt werden (Leescheid et al.
Endocrinol. 138 (1997) 5618-5629).
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Die
Erfindung stellt ein Peptid zur Verfügung, das zumindest zwei gekoppelte
GnRH Dekapeptid Sequenzen umfasst, die aus der Gruppe gewählt wird,
die
*AHWSYkLRPGAHWSYkLRPGC#, pEHWAYkLRPGQHWAYkLRPGC#, pEHWSAkLRPGQHWSAkLRPGC#, pEHWSYkARPGQHWSYkARPGC#,
pEHWSYkLAPGQHWSYkLAPGC#, pEHWSYkLRAGQHWSYkLRAGC# und pEHWSYkLRPAQHWSYkLRPAC#
umfassen,
wobei # Amid und * Acetyl ist, und zur Auslösung einer Immunreaktion auf
Formen von gonadotropinem Ausschüttungshormon
(Gonadotropine Releasing Hormone – GnRH), auch bezeichnet als
luteinisierendes Hormon Ausschüttungshormon
(Luteinizing Hormone Releasing Hormone – LHRH) geeignet sind. Die
Erfindung stellt auch die immunogene Zusammensetzungen und Impfstoffe
zur Verfügung
sowie Arzneistoffe und andere medizinische Präparate, die auf einem solchen
Peptid basieren. Die Erfindung stellt weiterhin die Verwendung eines
solchen Impfstoffes oder medizinischen Präparats zur Verfügung in
einer Methode zur Immunisierung eines Säugetiers gegen GnRH zur Beeinflussung
der Fortpflanzungs- oder Verhaltenscharakteristiken dieses Säugetiers
und in einer Methode zur Verbesserung der Schlachtqualität von Schweinen.
Die Erfindung stellt ferner ein Peptid zur Verfügung, das geeignet ist eine
selektive immunogene Reaktion gegen GnRH-I oder GnRH-II auszulösen. Weiterhin
stellt die Erfindung Antikörper
gegen GnRH-I und/oder GnRH-II, Zusammensetzungen umfassend diese
Antikörper
und die Verwendung der Peptide in pharmazeutischen Zusammensetzungen
oder im Präparat
für ein
Medikament zur Behandlung von Prostatakrebs zur Verfügung.
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Die
Erfindung stellt jetzt die Erkenntnis bereit, dass durch die Verfügbarkeit
von Peptidsequenzen, die eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen
Typen von GnRH erlauben, von der Veränderung oder vom Unterschied
der Immunreaktionen auf die verschiedenen Typen von GnRH, angemessener
und effizienterer Gebrauch gemacht werden kann.
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Im
Besonderen stellt die Erfindung den Einblick bereit, dass Verbesserungen
in der Effizienz und der Selektivität von Impfstoffen gegen GnRH-I
erreicht werden können.
Die Immunisierung gegen GnRH ist wirksam in der Neutralisierung
von GnRH-I und resultiert in reduzierten Gonadotropinspiegeln und
der Blockade der Synthese gonodaler Steroide. Nichts ist aber bekannt über physiologische
Effekte der Antikörper,
die gebildet gegen GnRH-I werden, auf die Funktion von GnRH-II.
Da GnRH-II hauptsächlich
in den Nieren gebildet und ausgeschüttet wird, könnten gegen
GNRH-I gebildete Antikörper,
die eine Kreuzreaktion mit GnRH-II haben, die Nierenfunktion beeinflussen.
Um mögliche
Nebeneffekte einer GnRH-I Immunisierung auf die Nierenfunktion auszuschließen wäre es wünschenswert,
die Antigen-Reaktion auf einen Immunkastrations-Impfstoff spezifisch
gegen GnRH-I zu richten, und so mögliche schädliche Seiteneffekte aufgrund
der Neutralisation nicht-gonodaler GnRH-II zu vermeiden
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Wenn
allein die Reproduktionsfähigkeit
einer Spezies, häufig
zusammen mit dem begleitenden Sexualverhalten, aufgehoben werden
soll, wäre
es wünschenswert,
einen Immunkastrationsimpfstoff anzustreben, der spezifisch GnRH-I
neutralisiert. Daher der Wunsch zu einer selektiven Immunisierung
gegen gonadotropine(s) Ausschüttungshormon(e)
zu kommen, die vorzugsweise gegen GnRH-I selektiv sind.
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In
der Tiermedizin könnte
eine 100%-wirksame Immunisierung gegen GnRH-I zur Sterilisation
von z.B. kleinen Haustieren wie männlichen und weiblichen Katzen
und Hunden verwendet werden oder zur Behandlung der Aggressivität männlicher
Hunde und Stiere, einfach durch eine Impfung statt durch drastische
Chirurgie wie Kastration oder Entfernung der Eierstöcke. Andere
vorstellbare Gründe
für eine
Immunisierung gegen GnRH-I
sind die Verhinderung der Läufigkeit
bei weiblichen Tieren, wie Hunden, Katzen und Kühen, und der Ruhelosigkeit
bei männlichen
Tieren, die für
die Schlachtung gemästet
werden.
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In
der medizinischen Versorgung des Menschen kann eine Immunisierung
gegen GnRH-I und/oder GnRH-I zur Behandlung von Prostatakrebs und
Brustkrebs verwendet werden und, falls gewünscht, zur Behandlung einiger
Formen von Krebsgeschwulsten der Hypophyse. Im Falle von Prostatakrebs
könnte
es wünschenswerter
sein GnRH-I und GnRH-II zu neutralisieren, da die letztere Isoform
im Prostatagewebe in großem
Masse ausgeschüttet
wird.
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Eine
andere Verwendung eines Impfstoffes gegen GnRH-I liegt im Bereich
der Viehzucht, vorzugsweise der Mästung von Schweinen für die Schlachtung.
Das Fleisch männlicher,
geschlechtsreifer Schweine (Eber) hat einen typischen Geruch, den
sogenannten Ebermakel oder Ebergeruch. In den Hoden des geschlechtsreifen
Schweins werden viele C19-delta-16 Steroide gebildet, die im Fettgewebe
des Tieres gespeichert werden (Patterson, J. Sci. Food Agric. 19,
31-38 (1968); Brooks en Pearson, J. Anim. Sci. 62, 632-645 (1986);
Claus, Zeitschrift. Tierzüchtg.
Züchtungsbiol.
93, 38-47 (1976); Claus, Acta Endocrinol. (Copenh.) 91, Suppl. 225,
432-433 (1979)). Diese Steroide sind hauptsächlich verantwortlich für die Bildung
des widerlichen, urinartigen Geruchs, wenn das Fleisch erhitzt wird
(Fuchs, Swedish J. Agric. Res. 1, 233-237 (1971); Bonneau, Livest. Prod. Sci.
9, 687-705 (1982)). Aufgrund dieses unangenehmen Geruchs ist das
Fleisch männlicher,
geschlechtsreifer Schweine generell ungeeignet für den Verzehr und unbrauchbar
für den
Export. Da ungefähr 10%
der männlichen
Schlachtschweine vor der Schlachtzeit bereits geschlechtsreif sind,
hat dies potentiell einen großen
Verlust für
die Schweinezuchtindustrie zur Folge.
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Um
diese Verluste zu steuern und zu vermeiden, werden nahezu alle männlichen
Ferkel, wenn sie jung sind, kastriert mit einer chirurgischen Prozedur,
die allgemein ohne jegliche Form von Betäubung ausgeführt wird.
Abgesehen von dem tierunfreundlichen Aspekt einer solchen Kastration,
führt die
Kastration auch zu Infektionen, einer Unterdrückung des Wachstums und zu
einer letztendlichen Schlachtqualität, die schlechter ist, als
bei einem intakten Tier, zumindest so lange wie das intakte Tier
den Eberekel noch nicht entwickelt hat (Walstra; Livest. Prod. Sci.
1, 187-96 (1974)).
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Eine
tierfreundliche Alternative besteht in der Reduktion der GnRH-I
Konzentration in der Hypophyse des Schweins mittels einer Immunisierung
gegen GnRH-I, die sogenannte Immunkastration. Diese Reduktion der
GnRH-I Spiegel führt
zu einer Reduktion der biologisch aktiven FSH und LH, welche im
Gegenzug die Entwicklung der Hoden in den heranwachsenden Tieren
und die Synthese testikularer Steroide, einschließlich Androstenon,
Testosteron und Östrogene,
verhindert wird. Diese Methode verhindert das Auftreten des Eberekels bei
männlichen
Schweinen zur Schlachtzeit und macht eine chirurgische Kastration
unnötig,
da die Androstenon Spiegel auf Niveaus herabgesetzt werden, die
niedrig oder nicht nachweisbar sind (Oonk et al., 1995, Livestock
production Science 42, 63-71).
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Eine
strikte Anforderung an einen annehmbaren Impfstoff gegen Eberekel
ist, dass bei nahezu allen Schweinen die Entwicklung der Hoden in
einem solchen Ausmass verlangsamt wird, dass Eberekel zur Schlachtzeit
nicht auftritt, und dass falls der Impfstoff die Hodenentwicklung
bei einem Tier nicht reduziert, dies aufgrund einer im Vergleich
zu erfolgreich immunkastrierten Schweinen zu hohen Hodengröße leicht
festgestellt werden kann.
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In
der bestehenden Literatur und früheren
Patentanmeldungen bezüglich
der Antifruchtbarkeitseigenschaften von Impfstoffen gegen GnRH-I
erscheinen die Ergebnisse der Impfungen häufig variabel. In den meisten
der beschriebenen Studien, reagiert entweder ein kleiner Prozentsatz
der geimpften Tiere nicht auf die Impfung, oder es werden hohe Dosen
des Impfstoff, mehrfache Impfungen oder kommerziell unakzeptable Zusätze benötigt, um
den gewünschten
Effekt zu produzieren (Hoskinson et al., 1990, Austr. J. Biotech.
4, 166-170; Falvo et al., (1986) J. Anim. Sci. 63; 986-994; Clarke
et al., 1998, Endocrinology 139, 2007-2014; Adams T.E. and B.M.
Adams, Feedlot performance of steers ans bulls active immunized
against Gonadotropine-Releasing Hormone, J. Anim. Sci. 1992, 70:
1691-1698; Browne et al., immunization of sheep against GnRH-I early
in life: effects of reproductive function and hormons in rams, Journal
of reproduction and Fertility (1994) 101, 15-21; Ferro et al., Immunological
castration using a Gonadotropine-releasing Hormone analogue conjugated
tp PPD, Food and agricultural immunology. 1995, 7, 259-272; U.S.patent
4,608,251: Int. Patent appl. WO 88/05308).
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Einige
Studien legen eine 100%ige Wirksamkeit eines Impfstoffs gegen GnRH-I
nahe, aber der Impfstoff war nicht an einer großen Zahl von Tieren getestet
worden (Ladd et al. (1994), Development of an antifertility vaccine
for pets based on active immunization against Luteinizing Hormone
releasing hormone, Biology of reproduction 51, 1076-1083; J.G. Manns
and S.R. Robbins (1997). Prevention of boar taint with a recombinant
based GnRH vaccine, In: Boar taint in entire male pigs, Proceedings
of a meeting of the EAAP working group "Production and Utilissation of Meat
from Entire Male Pigs",
EAAP Publication No. 92, 137-140;); andere Studien geben die Wirksamkeit
als den Durchschnittswert der behandelten Tiere an, da individuelle
Werte keinen klaren Unterschied zwischen immunisierten und nicht
behandelten Kontrolltieren zeigten (Bonneau et al., J. Anim. Sci.
72, 14-20 (1994); Hennessy et al., 1997. Elimination of boar taint:
a commercial boar taint vaccine for male pigs. In: Bonneau, M.,
Lundström,
K. and Malmfors, B. (Eds.), Boar taint in entire male pigs. Wageningen
Pers, Wageningen, EAAP Publication No. 92., 141-145).
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Die
Schwierigkeit bei der Herstellung dieses Typs von Impfstoffen wird
vielleicht durch das Phänomen der
Toleranz verursacht. Körpereigene
Substanzen wie Hormone werden nicht als fremd erkannt sondern eher vom
Immunsystem toleriert. Normalerweise werden keine Antikörper gegen
körpereigene
Substanzen hervorgerufen. Damit ein Impfstoff aber erfolgreich ist,
muss er ausreichend fremd sein. Nur wenn der Impfstoff genügend fremd
ist, wird das Immunsystem den Impfstoff nicht tolerieren und die
Produktion von Antikörpern
wird angestoßen.
Umgekehrt aber müssen
die Antikörper
noch in der Lage sein das Hormon zu erkennen, und daher darf der
Impfstoff nicht "zu
fremd" sein.
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Da
diese Eigenschaften sich wechselseitig auszuschließen scheinen,
war es bis vor kurzem nicht sicher, ob derartige Substanzen überhaupt
hergestellt werden könnten.
Ein Ansatz zur Herstellung von GnRH-artigen Peptid Impfstofffen
bestand im Ersetzen von Gly an position 6 des GnRH-I Dekapeptid
durch eine rechtsdrehende Aminosäure
(D-tryp; Chaffauy et al., Recueil de Medicine Veterinaire 161 82),
133-145, 1985). Es wurde aber gezeigt, das ein Impfstoffpräparat, das
dieses modifizierte GnRH-Peptid enthielt, sogar weniger gut wirkte
als das normale GnRH-I Dekapeptid (Europäische Patentanmeldung – 464, 124
A).
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Kürzlich haben
wir definitiv gezeigt, dass es möglich
ist eine effektive Antikörperantwort
bei allen Individuen hervorzurufen, die gegen GnRH-I geimpft wurden
(Meloen et al., Vaccine 12, 741-746 (1994)). Bei diesen Experimenten
wurden Schweine zweimal mit einem GnRH-I Impfstoff geimpft, der
vom klassischen Typ des GnRH-I Impfstoffs abweicht (GnRH-I gekoppelt an ein
Trägerprotein,
in Freund's Adjuvans
(Hilfsstoff), namentlich der Tandem-GnRH-I Impfstoff (Europäisches Patent
Nr. 0464124). In dieser Veröffentlichung
wird ein Peptid beschrieben, welches dadurch gekennzeichnet ist,
das es zumindest zwei GnRH-I Sequenzen in Tandemform umfasst, gemäß der allgemeinen
Formel
Z1-Glx-His-Trp1-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro-[Gly-X-Gln-His-Trp2-Ser-Tyr-Gly-Leu-Arg-Pro]n-Gly-Z2,
in
welcher die Aminosäuren
gemäß dem Dreibuchstaben-Code
bezeichnet werden, Trp1 und Trp2 sind
Tryptophan bzw. formyliertes Tryptophan (N(indole)-formyl-tryptophan),
n ist eine Zahl mit einem Wert von mindestens 1, X ist entweder
eine direkte Bindung oder eine Zwischengruppe zwischen den Aminosäuren Gly
und Gln, Z1-Glx ist entweder pGlu (Pyroglutaminsäure) oder
Gln mit einem angesetzten Endstück,
welches eine oder mehrere Aminosäuren
umfasst. In dieser allgemeinen Formel kann X eine direkte Bindung
zwischen den Aminosäuren
Glycin und Glutamin sein, d.h. diese Aminosäuren sind untereinander über die
normale Peptidbindung direkt verbunden ohne eine Zwischenverbindung.
Die Erfindung des Tandem-GnRH-I Impfstoffs umfasst auch Peptide,
in denen die GnRH-I Sequenzen über
Zwischengruppen verbunden sind. Die Beschaffenheit der Zwischengruppen
kann stark variieren, von einer oder mehreren Aminosäuren zu
einer kürzeren
oder längeren Kohlenwasserstoffkette
und anderen Verbindungsgruppen oder Molekülen. In der obigen allgemeinen
Formel steht Z1-Glx vorzugsweise für pGlu (Pyroglutaminsäure), kann
aber auch stehen für
Gln, woran ein Endstück befestigt
ist, welches eine oder mehrere Aminosäuren umfasst, z.B. zur Nutzung
für die
Kopplung des Peptids an ein Trägerprotein.
In der obigen allgemeinen Formel steht Gly-Z2 für z.B. Gly-NH2 oder Gly, woran ein Endstück befestigt
ist, welches eine oder mehrere Aminosäuren umfasst, z.B. zur Nutzung
für die
Kopplung an ein Trägerprotein.
Vorzugsweise steht Gly-Z2 für Gly-Cys-NH,
das C-terminale Cystein wird im Zusammenhang mit der möglichen
Kopplung des Peptids an ein Trägerprotein
addiert.
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Aus
der WO 96/40755 und Oonk et al., Vaccine 16 (11-12), 1074-1082,
1998 ist es bekannt, dass die Anwendung des Tandem-Dimer-Prinzips
auf eine Variante des GnRH-I Moleküls einen Impfstoff ergab, der
in verschiedenen milden Adjuvantien (Hilfsstoffen), nämlich Specol
und einer Doppelölemulsion,
hoch effektiv war, als auch in niedrigen Dosen effektiv war. In
diesem Fall wurde die Variante des GnRH-I Moleküls durch die Substitution der
sechsten Aminosäure
Gly des Dekapeptids durch eine rechtsdrehende (D-)Aminosäure, D-Lys gebildet, wonach
das sich ergebende Peptid dimerisiert und an einen gemeinsamen Trägerverbund,
Ovalbumine, gekoppelt wurde. Folglich: Sofern ein Impfstoff, der
D-Aminosäuren
Substitution von Gly an Position 6 der Originalsequenz und ein einzelnes
GnRH-I Dekapeptid mit einer D-Aminosäure nutzt, die immunogene Aktivität im Vergleich
zur Original GnRH-I Sequenz absenkt (Chaffaux et al., Recueil de
Medicine Veterinaire 161 (2), 133-145, 1985), so waren derartige
Substitutionen mit einer D-Aminosäure angewendet auf einen Tandem-Dimer
GnRH-I Impfstoff in der Lage, GnRH-I Impfstoff Präparate mit
einer noch höheren
Immunogenität zu
erzeugen. Nichtsdestoweniger erforderte die Impfmethode eine Wiederholungsdosierung
des Impfstoffs um vollständig
effektiv zu sein. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Dosis zur Erreichung
einer wirklich 100%ig wirksamen Impfung von Säugetieren gegen GnRH-I ist
ein Nachteil der bekannten. Peptide. Wir fanden auch heraus, dass
in bestimmten Fällen
der Gebrauch des (D-Lys6)GnRH-I Tandem-Dimers
(d.h. das GnRH-I
Tandem-Dimer, mit und ohne der D-Lys6 Ersetzung)
in sehr geringen, aber noch messbaren Testosteron-Spiegeln resultierte,
was unerwünscht
ist und einen Nachteil des (D-Lys6)GnRH-I Tandem-Dimers darstellt.
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Die
jetzige Erfindung stellt Peptidsequenzen zur Verfügung, die
zumindest zwei gekoppelte GnRH Dekapeptid Sequenzen umfassen, die
aus der Gruppe gewählt
wird, die aus
*AHWSYkLRPGAHWSYkLRPGC#, pEHWAYkLRPGQHWAYkLRPGC#,
pEHWSAkLRPGQHWSAkLRPGC#, pEHWSYkARPGQHWSYkARPGC#, pEHWSYkLAPGQHWSYkLAPGC#,
pEHWSYkLRAGQHWSYkLRAGC# und pEHWSYkLRPAQHWSYkLRPAC#
besteht,
wobei # Amid und * Acetyl ist, und die Alternativen zum Tandem D-Lys6 GNRH-I bei Anwendung in Impfstoffen darstellen,
was Impfstoffe ergibt, die für
die Immunkastration effektiv sind.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Bestimmung des Ausmaßes, bis
zu dem die Aminosäuren
in der Tandem GnRH-I Sequenz variiert werden können, wobei das resultierende
substituierte Tandem GnRH-I noch in der Lage ist, eine für die Immunkastration
ausreichende Immunreaktion gegen GnRH-I zu erzeugen. Somit umfasst
die Erfindung die Erzeugung einer Peptidsequenz, die die Produktion
von Antikörpern
gegen GnRH-I induzieren
können,
die weiterhin sowohl in der Menge als auch in der Aktivität ausreichend
kompetitiv sind.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es, eine Peptidsequenz
zur Verfügung
zu stellen, die die Produktion von Antikörpern gegen GnRH-I selektiv
veranlasst, während
gegen GnRH-II eine geringe oder keine Immunreaktion ausgelöst wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist eine Peptidsequenz, die nicht nur selektiv die
Produktion von Antikörpern
gegen GnRH-I bewirkt, sondern auch bei der Immunkastration effektiv
ist, während
eine Immunreaktion auf GnRH-II verringert oder nicht vorhanden ist.
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Die
jetzigen Erfinder haben heraus gefunden, dass in der Tandem GnRH-I
Peptidssequenz der Erfindung verschiedene Aminosäuren ersetzt werden können, mit
dem Ergebnis einer abnehmenden Ähnlichkeit mit
dem körpereigenen
Hormon, während
gleichzeitig die Fähigkeit
des Peptids GnRH-I bindende Antikörper hervorzurufen erhalten
bleibt oder sogar ansteigt. Auch resultieren bestimmte Ersetzungen
von Aminosäuren in
der GnRH-I Peptidsequenz in einer selektiven Immunantwort auf GnRH-I
und in einer verringerten oder nicht vorhandenen Immunantwort auf
GnRH-II.
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Bei
einem Aspekt der Erfindung berücksichtigen
bestimmte modifizierte Tandem GnRH-I Peptidsequenzen Impfstoffe,
die nicht nur die Fähigkeit
aufweisen bei männlichen
Tieren das Wachstum der Hoden zu verringern, sondern auch die Fähigkeit
aufweisen, die Testosteron-Spiegel wirksam zu auf ein Maß zu reduzieren,
das mittels konventioneller Methoden nicht nachgewiesen werden kann.
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Ferner
haben Impfstoffe, die aus diesen Peptidsequenzen hergestellt wurden,
eine Aktivität,
die in den meisten Fällen
die zweite zusätzliche
Immunisierung, wie bei der konventionellen D-Lys6 Tandem
GnRH-I, unnötig
machten, um eine im wesentlichen 100%ige Aktivität zu erreichen. Eine Aktivität oder Wirksamkeit
von 100% in den Begriffen der vorliegenden Erfindung ist definiert
als ein Testosteronspiegel, der im wesentlichen nach einer einzelnen
Impfung mit konventionellen Methoden nicht nachweisbar ist. Eine
der bemerkenswertesten Eigenschaften der Erfindung ist es, dass
Antikörper,
die aufgrund dieser alternativen GnRH Impfstoffe produziert werden,
zwischen GnRH-I und GnRH-II unterscheiden. Somit zeigen erfindungsgemäße Peptide eine
erhöhte
oder gleichbleibende Aktivität
gegen GnRH-I, während gleichzeitig
eine eine reduzierte oder nicht vorhandene Immunantwort auf GnRH-II
gefunden wird. Dies erlaubt die Entwicklung von Peptiden, die einen umgekehrten
Effekt erzielen, d.h. sie weisen eine erhöhte oder gleich bleibende Aktivität gegen
GnRH-II auf, während
sie gleichzeitig eine reduzierte oder nicht vorhandene Immunantwort
gegen GnRH-I aufweisen. Eine derartige GnRH-II-spezifische Antwort
könnte
genutzt werden, um zu helfen bei die Einnistung des Embryos bei
Säugetieren
zu unterdrücken,
sofern eine Schwangerschaft nicht oder nur in geringem Masse gewünscht ist.
Weiterhin können
durch die Nutzung einer derartigen GnRH-II spezifischen Antwort
FSH Spiegel herunter reguliert werden, was zu einer reduzierten
Gesamtfruchtbarkeit führt.
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Die
Erfindung bezieht sich in einem Aspekt auf ein Peptid, das eine
modifizierte Tandem GnRH-I Dekapeptidsequenz aufweist, wobei eine
Impfung mit dem Peptid in einer geeigneten Dosis einen Testosteronspiegel
erlaubt, der im wesentlichen nicht nachweisbar ist.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Peptid, das mindestens zwei
gekoppelte GnRH-I Dekapeptidsequenzen umfasst, optional gekoppelt über ein
Zwischengruppe, welches eine Immunantwort ermöglicht, die eine wirksame Unterscheidung
zwischen GnRH-I und GnRH-II möglich
macht.
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Die
erfindungsgemäßen Peptide
entsprechen in ausreichendem Maße
dem Hormon, sind aber gleichzeitig in ausreichendem Maße "fremd" für das Immunsystem
und haben eine erhöhte
Fähigkeit
die Produktion von gegen das Hormon gerichteten Antikörpern zu
bewirken.
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Eine
Eigenschaft der Erfindung ist es, dass individuelle Tandemeinheiten
dimerisiert werden können um
ihre Immunogenität
weiter zu erhöhen,
ohne die Möglichkeit
zu verlieren, das Peptid oder die Peptidzusammensetzung an ein Trägerprotein
zu koppeln.
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Die
Techniken zur Dimerisierung und zur Kopplung des Tandems an einen
Träger
können
genutzt werden, sind gleichartig zu denen, die in der WO 96/40755
beschrieben sind. Es ist auch vorgesehen, dass Peptide, die nur
einen Teil der GnRH-I oder GnRH-II Peptidsequenzen enthalten, in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Beispiele hierzu sind
Nonapeptide und Undekapeptide.
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Die
Verbindungsgruppen, die in den erfindungsgemäßen Peptiden genutzt werden,
können
aus den Verbindungsgruppen gewählt
werden, die in dieser Anmeldung an anderer Stelle beschrieben werden
oder von Verbindungsgruppen wie SMCC-Verbindungsgruppen oder anderen Verbindungsgruppen
nach dem Stand der Technik.
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Verbindungsgruppen
werden zur Kopplung von zwei oder mehr dimerisierten Peptidsequenzen
genutzt. Die Aminosäure,
die zur Substitution der Aminosäure
in den Tandempeptidsequenzen Verwendung findet ist vorzugsweise
eine vergleichsweise einfache Aminosäure, wie etwa Alanin. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die ersetzende Aminosäure
daher Alanin. Andere Aminosäuren
können
auch verwendet werden, um die Aminosäure in der Tandem-Dekapeptidsequenz
zu ersetzen. Vorzugsweise werden nur konservative Ersetzungen vorgenommen.
Konservative Ersetzungen sind Aminosäuresubstitutionen, bei welchen
voluminöse
Aminosäuren
durch voluminöse
Aminosäuren
ersetzt werden, aromatische Aminosäuren durch aromatische Aminosäuren, etc.
Diese Konzepte sind dem Fachmann wohlbekannt.
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Zwischengruppen
können
erfindungsgemäß zwischen
den Peptiden plaziert werden. Dieses ermöglicht die Bildung von Multimeren.
Geeignete Zwischengruppen sind in der Technik bekannt.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
Kompetition um die Bindung von jodiertem GnRH mit Antiserum mit
GnRH (leere Kreise), GnRH-II (ausgefüllte Kreise), Kontrollpeptide
(ausgefüllte
Quadrate), und ohne Peptide (Sterne). Das Serum 1/10.000 ist verdünnt und
steigende Peptidkonzentrationen (0,25; 2,5; 25 pmol) wurden pro
Kavität
zugegeben. In den Graphen A-C werden Seren mit steigender Bindungskapazität für GnRH-II
gezeigt. Horizontale Achse: Peptidmenge (pmol pro Kavität); vertikale
Achse: Bindungskapazität
(Zerfälle
pro Minute)
-
2: Prozentualer Anteil von jodiertem GnRH-I,
das von GnRH-I (2A) und von GnRH-II (2B)
verdrängt
wurde für
Seren individueller Tiere (jeder Balken steht für ein Tier) nach der Immunisierung mit
G6k-GnRH-Tandem-Dimer Peptiden mit Alanin-Ersetzungen wie unter
jeder Balkengruppe angegeben. Das Antiserum, das drei Wochen nach
der zusätzlichen
Immunisierung (10wpv) gewonnen wurde, wurde 1:100 bis 1:10.000 verdünnt. GnRH-I
und GnRH-II wurde in einer Konzentration von 250 pmol pro ml für die Verdrängung zugegeben.
-
2A:
Horizontale Achse: Zur Immunisierung genutzte Peptide Vertikale
Achse: Prozentsatz des von GnRH-I verdrängten jodierten GnRH-I
-
2B:
Horizontale Achse: Zur Immunisierung genutzte Peptide Vertikale
Achse: Prozentsatz des von GnRH-I verdrängten jodierten GnRH-II
-
3: Prozentualer Anteil von jodiertem GnRH-I,
das von GnRH-I (3A) und von GnRH-II (3B)
verdrängt
wurde für
Seren individueller Tiere (jeder Balken steht für ein Tier) nach Immunisierung
mit G6k-GnRH-Tandem-Dimer Peptiden mit Alanin-Ersetzungen wie unter
jeder Balkengruppe angegeben. Das Antiserum wurde zur Zeit der zusätzlichen
Immunisierung (7wpv) gewonnen und wurde im Verhältnis 1:100 bis 1:10.000 verdünnt. GnRH-I
und GnRH-II wurden in einer Konzentration von 250 pmol pro ml für die Verdrängung zugegeben.
Daten der H2A und W3A Seren sind nicht beingefügt, da die Antikörpertiter
zu gering waren, um eine Verdrängung
zu messen.
-
3A:
Horizontale Achse: Zur Immunisierung genutzte Peptide Vertikale
Achse: Prozentsatz des von GnRH-I verdrängten jodierten GnRH-I
-
3B:
Horizontale Achse: Zur Immunisierung genutzte Peptide Vertikale
Achse: Prozentsatz des von GnRH-I verdrängten jodierten GnRH-II
-
4:
Auswertung der Immunkastrationswirkung bei verschiedenen Gruppen
von Schweinen, die mit GnRH-Tandem-Dimer Peptiden (62 μg), konjugiert an Ovalbumin
und mit Specol als Adjuvans (Hilfsstoff), immunisiert werden. Das
Anfangspeptid war ein GnRH Tandem (Cys-OH) Dimer (abgekürzt Cys-OH).
Von diesem Peptid wurden alle Alaninscan-Peptide für die Immunisierung
genutzt. Die Immunkastrationswirkung wurde auf einer Skala von 1
bis 4 eingestuft (1 = Immunkastration trat nicht auf, 2 = eine Minderheit
der Schweine war immunkastriert, 3 = eine Mehrheit der Schweine
war immunkastriert, 4 = alle Schweine waren immunkastriert).
-
5: Prozentualer Anteil von jodiertem GnRH-I,
das von GnRH-I (5A) und von GnRH-II (5B)
verdrängt
wurde für
Seren individueller Tiere (jeder Balken steht für ein Tier) nach der Immunisierung mit
GnRH-Tandem-Dimer Peptiden mit Alanin-Ersetzungen wie unter jeder
Balkengruppe angegeben. Das Antiserum wurde drei Wochen nach der
zusätzlichen
Immunisierung (10wpv) gewonnen und wurde von 1:100 bis 1:10.000
verdünnt.
GnRH-I und GnRH-II wurden in einer Konzentration von 250 pmol pro
ml für
die Verdrängung
zugegeben.
-
5A:
Horizontale Achse: Zur Immunisierung genutzte Peptide Vertikale
Achse: Prozentsatz des von GnRH-I verdrängten jodierten GnRH-I
-
5B:
Horizontale Achse: Zur Immunisierung genutzte Peptide Vertikale
Achse: Prozentsatz des von GnRH-I verdrängten jodierten GnRH-II
-
Detaillierte
Beschreibung
-
Die
erfindungsgemäßen Peptide
umfassen zumindest zwei gekoppelte GnRH Dekapeptidsequenzen, die
aus der Gruppe bestehend aus
*AHWSYkLRPGAHWSYkLRPGC#, pEHWRYkLRPGQHWAYkLRPGC#,
pEHWSAkLRPGQHWSAkLRPGC#, pEHWSYkARPGQHWSYkARPGC#, pEHWSYkLAPGQHWSYkLAPGC#,
pEHWSYkLRAGQHWSYkLRAGC# und pEHWSYkLRPAQHWSYkLRPAC#
Ausgewählt werden,
wobei # Amid und * Acetyl ist. Die erfindungsgemäßen Peptide beziehen sich auf
die allgemeine Formel, die durch (SEQ ID NO: 4) gegeben ist, oder
durch den folgenden Einbuchstaben-Code:
pEHWSYkLRPGQHWSYkLRPGC#.
-
In
dieser allgemeinen Formel steht Q für Gln und kann einen Vorgänger X haben,
wobei X für
ein Zwischengruppe steht. Einige dieser Aminosäuren werden durch andere Aminosäuren ersetzt.
In den Formeln ist die Stelle der Substitution fett und unterstrichen
dargestellt. Großbuchstaben
stehen für
linksdrehende Aminosäuren,
Kleinbuchstabens stehen für
rechtsdrehende Aminosäuren,
z.B. K: L-Lys; k: D-Lys. Ihre Immunreaktion wurde anschließend bestimmt
nachdem sie an einen Träger,
im allgemeinen Ovalbumin, gekoppelt wurden, aber auch andere Träger wie
KLH, BSA können
verwendet werden.
-
Es
sollte klar sein, dass die Sequenz des GnRH-II Peptids (SEQ ID NO:
2) festlegt, welche der Aminosäuren
derart ersetzt werden kann, dass eine auf der Immunreaktion basierende,
wirksame Unterscheidung zwischen den Sequenzen GnRH-I und GnRH-II
noch möglich
ist.
-
Um
zu bestimmen, ob von den erfindungsgemäßen GnRH Impfstoffen hervorgerufene
Antikörper
zwischen gnRH-I und GnRH-II unterschieden haben, wurde ein Bindungsassay
für GnRH
Antikörper
durchgeführt,
also um nachzuweisen, ob Antikörper,
die gegen das GnRH-I Tandem-Dimer oder sein Alanin Ersetzungsanalogon
hervorgerufen wurden, an GnRH-II binden oder die Bindung an GnRH-II
verloren haben. Serumverdünnungen
wurden entweder mit GnRH-I, GnRH-II, einem Kontrollpeptid oder keinem
Peptid vorinkubiert. Dann wurde jodiertes GnRH-I hinzugegeben, um
mit den vorinkubierten Peptide um die Bindung an die Antikörper zu
konkurrieren.
-
Dieses
Vorgehen wurde für
Serum durchgeführt,
das vor und nach der zusätzlichen
Immunisierung gewonnen wurde, da die Spezifität der Antikörper nach der zusätzlichen
Immunisierung ansteigen kann.
-
Sofern
die erfindungsgemäßen Peptide
als Ovalbumin-Konjugate(OVA-Konjugat)
genutzt wurden und mit Kontrolleinheiten verglichen wurden, zeigten
alle eine Wirksamkeit in der Immunkastration junger männlicher
Schweine. Ein Vergleich mit dem bekannten G6k-GnRH Tandem-Dimer OVA Konjugat
(siehe Tabelle 1) zeigte, dass die erfindungsgemäßen Peptide vergleichbare oder ähnliche
Wirksamkeit zeigten, auch wenn ihre Ähnlichkeit zum körpereigenen
Hormon GnRH-I abgenommen hatte. Die erfindungsgemäßen Peptide
ergeben eine Immunreaktion, die eine wirksame Unterscheidung zwischen
GnRH-I und GnRH-II erlaubt. Diese Peptide ergaben kleine Hoden und
niedrige Testosteronspiegel. Im Einzelnen sind die Peptide, die
ein niedriges Hodengewicht und einen niedrigen Testosteronspiegel
verursachten, R8A, G10A und S4A. Die bevorzugten Peptide, basierend
auf der immunologischen Selektivität zwischen GnRH-I und GnRH-II sind
S4A und pE1A.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Peptid aus der Gruppe bestehend aus
pEHWAYkLRPGQHWAYkLRPGC#
(SEQ ID NO: 5),
pEHWSYkLAPGQHWSYkLAPGC# (SEQ ID NO: 6) und
pEHWSYkLRPAQHWSYkLRPAC# (SEQ ID NO: 7) ausgewählt Das
Peptid wird stärker
bevorzugt aus der Gruppe bestehend aus
pEHWSYkLAPGQHWSYkLAPGC#
(SEQ ID NO: 6); und
pEHWSYkLRPAQHWSYkLRPAC# (SEQ ID NO: 7) ausgewählt.
-
In
den erfindungsgemäßen Peptiden
kann die Dimerisierung zum Beispiel über den Carboxylterminus oder
den Aminoterminus geschehen. Zwei Tandemeinheiten können zum
Beispiel mittels einer Disulfid- oder einer Thioether-Brücke dimerisiert
werden. Um die Tandemsequenzen zu dimerisieren, kann das Cys an
Position 21 verwendet werden, oder Cys kann synthetisch vor der
Glutaminsäure
an Position 1 eingeführt
werden. Andere Verfahren zur Dimerisierung oder Multimerisierung
der GnRH-Tandemeinheiten
können
auch im Stand der Technik gefunden werden. Wenn Cys an Position
21 an der Dimerisierung beteiligt ist und dementsprechend nicht
für die
Kopplung verfügbar
ist, ist es ebenso möglich
eine andere Aminosäure
des Tandems für die
Kopplung zu verwenden. Wenn die Dimerisierung oder Multimerisierung
zu einem Verlust von zugänglichen
Stellen führt,
an die eine Trägerverbindung
konjugiert werden kann, ist es ausreichend, die Auswahl der Austausch-Aminosäuren auf
solche Aminosäure
mit einer geeigneten Seitenkette einzuschränken. Solch eine Austausch-Aminosäure kann
z.B. L oder D-Lys, L oder D-Glu oder eine andere Aminosäure sein,
die eine Seitenkette enthält,
die die Anbindung an eine Trägerverbindung
erlaubt. Sowohl die L- als auch die D-Substitution sind getestet
worden und zeigen den gleichen Effekt.
-
Die
Erfindung stellt weiterhin eine Zusammensetzung bereit, die ein
Peptid umfasst, das in eine immunogene Form gebracht wurde. Dem
Fachmann sind verschieden Verfahren bekannt, mit denen die immunogene
Form einer Substanz hergestellt werden kann die selbst nicht immunogen
ist. Eine Möglichkeit
besteht darin, ein erfindungsgemäßes Peptid
an ein geeignetes Trägerprotein
zu koppeln. Ein geeignetes Protein ist Ovalbumin, KLH oder BSA.
In einem Tandempeptid kann ein Cysten am N- oder C-Terminus für eine chemische
Kopplung geeignet sein. In dem Tandemdimer-Peptid kann die Kopplung
ebenfalls über
die einfache oder modifizierte Seitenkette von D-Lysin oder D-Glutamin
erfolgen oder aber jeder modifizerter Aminosäure, die eine Aminosäure in der
Peptidsequenz ersetzt. Geeignete Kopplungsmethoden und Trägerproteine
sind den Personen mit gewöhnlicher
Fachkunde in diesem Gebiet wohl bekannt.
-
Entsprechend
der Erfindung gibt es eine bevorzugte Zusammensetzung, die dadurch
charakterisiert ist, dass sie ein immunogenes Konjugat eines Proteins,
wie z.B. Ovalbumin, mit einem Peptid oder einer Peptidzusammensetzung
umfasst.
-
Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in der Form eines Impfstoffes genutzt werden. Zu diesem Zweck
kann die Zusammensetzung in einer Form hergestellt werden, die zur
Verabreichung geeignet ist. Durch die Gabe eines erfindungsgemäßen Impfstoffes
wird eine Immunreaktion auf GnRH hervorgerufen, vorzugsweise eine
Immunreaktion auf GnRH-I.
-
Daher
stellt die Erfindung auch ein Verfahren zur Immunisierung eines
Säugetiers
gegen GnRH-I, durch die Impfung des Säugetiers mit einem erfindungsgemäßen Impfstoff
bereit. In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Erfindung
mittels eines erfindungsgemäßen Impfstoffes
ein Verfahren zur selektiven Immunisierung eines Säugetiers
gegen GnRH-I zur Verfügung.
-
Natürlich kann
das erfindungsgemäße Impfpräparat mit
mindestens einem Adjuvans (Hilfsstoff) kombiniert werden. Geeignete
Adjuvantien sind dem Fachmann bekannt. Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Adjuvans
(Hilfsstoff) kann Specol sein oder eine doppelte Ölemulsion,
aber andere Adjuvantien (Hilfsstoffe), die keine oder nur milde
Nebenwirkungen hervorrufen, können
genauso gut verwendet werden. Die Erfindung kann in Verfahren zur
Immunisierung von Individuen gegen GnRH-I verwendet werden, wobei
die Individuen aus einer großen
Vielfalt von Wirbeltieren, und vorzugsweise Säugetieren, ausgewählt werden
können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann der Impfstoff in einer Einzeldosis verabreicht
werden, was die gleiche Wirkung hat wie die derzeit bekannten Impfstoffe,
welche in der Form von zwei Dosen verabreicht werden müssen. Immunisierung
gegen GnRH-I, vorzugsweise selektiv, könnte z.B. zur Sterilisierung
von beispielsweise kleinen Haustieren, wie männlichen und weiblichen Katzen
und Hunden verwendet werden, oder für die Behandlung von Aggressivität bei männlichen
Hunden und Stieren. Andere vorstellbare Gründe zur Immunisierung gegen
GnRH-I mit der vorliegenden Erfindung sind die Verhinderung von
Läufigkeit
bei weiblichen Tieren, wie Hunden, Katzen und Kühen, sowie die Verhinderung
oder Behandlung von Ruhelosigkeit bei Tieren, die für die Schlachtung
gemästet
werden. In der medizinischen Versorgung des Menschen kann die Immunisierung
gegen GnRH, vorzugsweise selektiv entweder gegen GnRH-I oder GnRH-II,
genutzt werden zur Behandlung von Prostatakrebs und Brustkrebs und,
wenn gefordert, bei der Behandlung einiger Formen von Hypophysenkarzinomen.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist ein Verfahren zur Verbesserung der Schlachtqualität von Schweinen,
wobei die Schweine mit einem solchen erfindungsgemäßen Impfstoffpräparat geimpft
werden. Die Erfindung wird im folgenden experimentellen Teil erläutert.
-
I. Immunkastration von
Schweinen
-
Materialien und Methoden
-
Materialien
-
Acetonitril
war von Gradientenqualität
für HPLC-S,
N-Methylpyrrolidon
(NMP), Diisopropylethylamin (DIEA), Dimethylformamid (DMF), Trifluoressigsäure (TFA)
und Piperidin waren von Peptidsytnese-Qualität und wurden alle von Biosolve
(Valkenswaard, NL) bezogen. N- Hydroxybenzotriazol
(HOBt) und 2-(1H-Benzotriazol-1-yl-1,1,3,3-Tetramethyluronium Hexafluorphosphat
(HBTU) wurde von Richelieu Biotechnologies Inc. (Hamon, Kanada)
bezogen. O-(Benzotriazol-1-yl)tris-pyrrolidinophosphonium-hexafluorphosphat
(PyBOP) wurde von Novabiochem (Laufelfingen, Schweiz) bezogen. Thioanisol
(TA), Ethandithiol (EDT), Dimethylsulfoxid (DMSO), Pentan und Dimethylaminopyridin
(DMAP) waren von pro-analysis Qualität und wurden von Merck (Darmstadt,
Deutschland) bezogen. Diethylether wurde vor dem Gebrauch über eine
Säule mit
aktiviertem, basischem Aluminiumoxid gereinigt. Aminosäurenderivate
und Harze wurden von Bachem Feinchemicalien AG (Bubendorf, Schweiz)
bezogen.
-
Multiple
Peptidsynthese (Multiple peptide synthesys (MPS) Ein Hamilton Microlab
2200 wurde programmiert, um Waschlösemittel und Reagenzien an
ein Rack mit 40 einzelnen 4 ml Filtersäulen zu liefern, die 30 ml
Harz für
die Peptidsynthese enthielten. Die Flüssigkeit wurde nach jedem Syntheseschritt
mittels Vakuum aus den Filtersäulen
abgezogen. Der Kopplungszyklus basierte auf Fmoc-Chemie unter Nutzung
von Doppelkopplungsschritten:
- 1. NMP Waschung
(1ml)
- 2. 30% (v/v) Piperidin/NMP (3 min, 0,5 ml)
- 3. 30% (v/v) Piperidin/NMP (17 min, 0,5 ml)
- 4. NMP Waschung (5 × 1
ml)
- 5. Doppelte Kopplung (2 × 30
min)
- 6. NMP Waschung (2 × 1
ml)
-
Kopplungsschritt:
Fmoc-Aminosäure
in NMP (0,4 M, 0,25 ml) HBTU/HOBt (0,45 M, 0,22 ml) in DMP, und
DIEA (2 M, 0,2 ml) in NMP wurden in das Reaktionsgefäß überführt und
konnten für
30-50 min reagieren. Die
Reaktionsmischung wurde abgezogen und der Kopplungsvorgang wurde
einmal wiederholt.
-
Nach
der Kopplung der letzten Aminosäure
wurde die Fmoc-Gruppe
mit 30% Piperidin/NMP abgespaltet, die Peptide wurden gewaschen,
mittels NMP/Essigsäureanhydrid/DIEA
10/1/0,2 acetyliert, wiederum gewaschen und getrocknet. Die Spaltung
der Schutzgruppen sowie die Abspaltung der Peptide erfolgte in einer Mischung
von 1,5 ml TFA/Phenol/TA/Wasser/EDT 10/0,75/0,5/0,5/0,25 (Reagenz
K). Die Abspaltungsmischung wurde filtriert, das Harz wurde mit
0,5 ml TFA gewaschen und das Peptid wurde durch den Zusatz von 13
ml Pentan/Diethylether 1/1 ausgefällt. Nach Zentrifugation wurde
das Fällungsprodukt
wiederum mit Pentan/Diethylether extrahiert. Das Fällungsprodukt
wurde getrocknet, in ACN/Wasser 1/1 aufgelöst und gefriergetrocknet. Dieses
Vorgehen ergibt, abhängig
vom Molekulargewicht, 25 bis 70 mg des Peptids.
-
Die
synthetisierten Peptidsequenzen werden im Einbuchstaben-Aminosäurencode
in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle
1: Aminosäuresequenzen
der synthetisierten Peptide im Einbuchstaben-Code
- pE=Pyroglutaminsäure; *=Acetyl; #=Amid; k=d-Lysin;
G6k=Gly an Position 6 der ursprünglichen
GnRH-Sequenz ersetzt durch d-Lysin
- 1 nur zu Erläuterungszwecken
-
Analytische HPLC
-
Zur
Analyse der Peptide nutzten wir ein LC-MS (Elektrospray) System,
das aus zwei Waters-Pumpen Modell 510, einer Waters-Gradientensteuerung
Modell 680, einem Waters WISP 712 Autoinjektor und einem Waters
991 Photodiodenarraydetektor bestand. Das Massenspektrometer war
ein Micromass Quattro II sq, das im positiven Ionenmodus verwendet
wurde. Die Produkte wurden analysiert in einem linearen Gradienten von
10% ACN/Wasser mit 0,05% TFA zu 70% ACN/Wasser mit 0,05% TFA in
30 min auf einer Waters Delta Pak C18-100Å (3,9 × 150 mm, 5 mm) Säule bei
1 ml/min bei 215 nm. Alle Produkte waren 40-70% rein in Bezug auf die Peakfläche.
-
Dimerisierung
-
Die
Rohprodukte wurden durch Auflösung
der Produkte in 20% DMSO in Wasser dimerisiert. Der pH-Wert wurde
mit 1% NH4HCO3 auf
5-6 eingestellt, wobei eine klare Lösung erhalten wurde. Die Korrektur des
pH-Werts wurde mit 1% Essigsäure
durchgeführt.
Nach Rühren
bei Raumtemperatur für
mindestens 5 h, wurden die Produkte bei –20°C bis zur Reinigung gelagert.
-
Präparative HPLC
-
Die
Peptidreinigungen wurden mit einem Waters Prep 4000 flüssigkeitschromatographen
durchgeführt,
der mit mit einem Waters RCM Modul ausgerüstet war, sowie mit zwei PrepPak
Cartridges plus einer Guard Cartridge (40 × 210mm oder 25 × 210mm),
die mit delta-Pak C18-100Å (15
mm) Material gefüllt
waren. Im Allgemeinen wurden die Reinigungen mit Hilfe der gleichen
Eluenten wie bei der analytischen HPLC durchgeführt, aber bei einer Gradientengeschwindigkeit
von 0,5% ACN/min und einer Flussrate von 40 oder 100 ml/min. Peptide
wurden bei 215-230 nm über
einen Waters 486 Spektrophotometers mit einer preparativen Meßzelle nachgewiesen.
Die Peptide wurden gefriergetrocknet und die Reinheitsbestimmung
ergab einen Wert von mehr als 90%.
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Konjugat Herstellung
-
Zur
Konjugation mittels 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid
("EDC") an Hühnereialbumin ("OVA") wurde eine gleiche
Einwaage des Peptids und des Trägerproteins
getrennt in milliQ-Wasser aufgelöst und
beide Lösungen
wurden gut gemischt. Dann wurde ein zehnfacher Überschuss, auf Basis von Gewichtsäquivalenten,
von EDC in milliQ-Wasser gelöst.
Daraufhin wurde diese Lösung
langsam zu der Peptid/OVA Lösung
unter dauerndem Rühren
hinzu gegeben. Der pH-Wert der sich ergebenden Lösung ist 5. Nach 6 Stunden
langsamen Schüttelns
wurde das Produkt für
zwei Tage gegen einen 300-fachen Überschuss von milliQ-Wasser
dialysiert (Molekulargewichtsausschlußgrenze 10.000 Da). Das Wasser
wurde zweimal am Tag erneuert. Die Beladung wurde durch eine vergleichende
Aminosäurenanalyse
von Konjugat und Trägerprotein berechnet.
Nach Hydrolyse in einer Pico-Tag Workstation unter Verwendung von
6N HCl bei 150 °C
für eine 1h,
und Derivatisierung mit Phenylisothiocyanat wurde die Aminosäurenanalyse
mit einem Waters Pico-Tag System durchgeführt.
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Gemäß der Aminosäurenanalyse
enthielten die Konjugate zwischen 0,3 und 0,5 mg des Peptids pro mg
des Trägerproteins,
mit Ausnahme des P9A-G6k-GnRH-tandem-Dimer-Konjugats, das nur 0,16 mg Peptid pro
mg Ovalbumin enthielt.
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Das
G6k-GnRH-Tandem-Dimer OVA Konjugat wird abgekürzt mit G6k-TD. Die Konjugate
mit Alaninsubstitutionen werden abgekürzt durch die Aminosäure in der
ursprünglichen
GnRH-Sequenz, die
ersetzt wurde, ihre Position und einem A für die Alanin-Ersetzung. Das
pE1A-G6k-GnRH-Tandem-Dimer OVA-Konjugat ist zum Beispiel pE1A.
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Emulsionsherstellung
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Specol
(Spezielle Ölphase,
ID-DLO, Lelystad, Niederlande), bestehend aus zwei Detergentien
in einem leichten Mineralöl,
wurde als Ölphase
genutzt (Bokhout et al., 1981). Die Wasser in Öl (WIO) Emulsionen wurden in
einem Ultra Turrax (Janke und Kunkel, Staufen, Deutschland) mit
einem Rührstab
hergestellt. Die Ölphase
Specol (5 Teile v/v) wurde in einem 25 ml Glasgefäß vorgelegt,
und die Wasserphase (4 Teile v/v) mit dem Konjugat in milliQ-Wasser
wurde langsam hinzu gegeben, während
die Emulsion gerührt
wurde. Nach der Zugabe der Wasserphase wurde die Emulsion für eine halbe
Minute bei derselben Rotationsgeschwindigkeit (15.000 rpm) gerührt. Die
Emulsionen wurden zur Überprüfung der
Stabilität über Nacht
bei 4 °C
gelagert und den Tieren am nächsten
Tag verabreicht.
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Tiere
-
Männliche
Schweine, ungefähr
im Alter von 10 Wochen, wurden in diesem Experiment verwendet. Die durch
Kreuzung erzeugten Ferkel wurden in Koben untergebracht, die zur
Hälfte
mit einem Lattenrost ausgestattet waren, und ihnen wurde freier
Zugang zu Futter und Wasser gewährt.
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Immunisierung
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Die
Ferkel wurden der Behandlung zufällig
zugeteilt, 6 oder 7 Ferkel pro Behandlung. Allen Tieren wurden 2
ml Emulsion mit dem dimerisierten Tandem GnRH Konjugat (d.h. 62 μg Peptide)
oder eine Emulsion ohne Antigen injiziert. Die Injektionen wurden
zu Beginn des Experiments (Tag 0) und 7 Wochen später (7wpv) intramuskulär in den
Nacken verabreicht. Dreizehn Wochen nach der anfänglichen Immunisierung (13wpv) wurden
alle Tiere geschlachtet.
-
Messungen und Blutproben
-
Die
Tiere wurden an den Tagen 0 und 7 und 13 wpv gewogen. Die Hodengröße wurde
durch die Messung der Hodenlänge
mit einer Schublehre an Tagen 0 und 7 und nach 10 und 13 Wochen
gemessen. Die Hodengröße wurde
als Durchschnitt beider Testikel festgehalten.
-
Blutproben
wurden durch Punktierung der Vena jugularis an den gleichen Tagen
entnommen, an denen die Hodengröße gemessen
wurde, sowie 4 Wochen nach der Anfangsimmunisierung. Die Blutproben
wurde über
Nacht bei 4°C
gelagert und am nächsten
Tag wurde das Serum mittels Zentrifugation (1500 × g, 15 min)
gewonnen. Die Serumproben wurden bis zur Analyse bei –20°C gelagert.
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Evaluation nach der Schlachtung
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Nach
der Schlachtung wurden die Hoden entfernt, und nach der Entfernung
der Nebenhoden gewogen. Das Hodengewicht wurde als Durchschnitt
beider Testikel festgehalten.
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Peptid Antikörper
-
Die
Antikörper
gegen die Peptide und zur Immunisierung wurden über einen ELISA nachgewiesen. Die
Peptide wurden in den Kavitäten
Mikrotitrierplatte mit Glutardialdehyd (GDA) immobilisiert. GDA
wurde auf die Oberflächen
der Kavitäten
durch Inkubation mit 0,2% GDA in 0,1 M Phosphatpuffer (pH 5) für vier Stunden bei
Zimmertemperatur aufgetragen. Die Platten wurden dreimal für 10 Minuten
mit 0,1 M Phosphatpuffer (pH 8) ausgewaschen. Ein Mikrogramm Peptid
in 100 ml Phosphatpuffer (0,1 M; pH 8) wurden pro ausgewaschener
Kavität
durch Inkubation für
3 Stunden bei 37°C immobilisiert.
Die Platten wurden bis zum Gebrauch bei –20°C gelagert. Die aufgetauten
Platten wurden dreimal für
10 Minuten mit milli-Q Wasser gewaschen, welches 8,2 g NaCl, 1,15
g Na2PO4·2H2O, 0,20 g NaH2PO4·2H2O und 5 ml einer 10%-igen Tween 80 Lösung in Wasser
pro Liter Wasser enthielt.
-
Serielle
Serumverdünnungen
der Antipetidseren wurden mit den immobilisierten Peptiden für eine Stunde
bei 25°C
inkubiert. Nach dreimaligem Waschen für 10 Minuten wurde Goat-Anti-Pig
IgG, gekoppelt an Meerrettich-Peroxidase (Dako, Glastrup, Dänemark)
als zweiter Antikörper
für eine
Stunde zugegeben und ABTS (Boehringer, Mannheim, Deutschland) ((250
ml (2 g/100 ml) in 10 ml Substratpuffer, zu welchem 20 ml H2O2 (3%ige Lösung)) wurde
als Substrat benutzt. Die Absorption wurde bei 405 nm gemessen.
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GnRH Antikörper
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Die
Antikörper
gegen GnRH wurden nachgewiesen, wie von Meloen et al. beschreiben
(Vaccine 12, 741-746 (1994). Serielle Verdünnungen der Schweineantiseren
wurde die Möglichkeit
gegeben an 125J-GnRH zu binden.
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Testosteron
-
Die
Testosteronspiegel wurden mit einem Coat-a-Count Kit bestimmt, der
von DPC Laboratorien, Los Angeles, Kalifornien, bezogen wurde.
-
Ergebnisse
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Hodengröße und Hodengewicht
-
Sieben
Wochen nach der ersten Immunisierung konnten bereits durch die Messung
der Hodengröße erste
Immunkastrationseffekte nachgewiesen werden. Drei Behandlungen (R8A,
G10A und G6k-TD) zeigten kaum irgendeine Steigerung (< 10 mm) der durchschnittlichen
Hodengröße zur Zeit
der zusätzlichen
Immunisierung. Diese Behandlungen waren erfolgreich bei einem Schlachtgewicht
der Hoden von 70 g oder weniger. Andere Behandlungen, die in Bezug
auf niedriges Hodengewicht wirksam waren, waren pE1A und S4A, während in
der Gruppe Y5A, L7A und P9A, 2, 1 bzw. 1 Tier nicht auf die Immunisierung
(Tabelle 2) reagierten. Das individuelle Hodengewicht der immunkastrierten
Tiere überstieg
nicht 70 Gramm, was in einem klaren Unterschied zwischen immunkastrierten
und nicht immunkastrierten Tieren resultierte.
-
Tabelle
2: Wirksamkeit der verschiedenen Behandlungen gemäß Hodengewicht
(g)
-
Antikörperreaktion
-
Durschnittliche
Antikörpertiter
gegen die für
die Immunisierung verwendeten Peptide werden in Tabelle 3 angegeben.
Durchschnittliche Antikörpertiter
von Schweinen, die mit H2A und P9A behandelt wurden, sind niedriger
als die Peptidantikörpertiter
bei anderen Behandlungen.
-
Die
Antikörpertiter
einzelner Tiere gegen die verschiedenen Peptide reichten von 2 bis
4. Innerhalb einer Behandlung zeigten Tiere, die nicht immunkastriert
waren, den geringsten Antikörpertiter.
Mit H2A und W3A behandelte Tiere waren nicht immunkastriert, aber
signifikante Antipetidetiter waren vorhanden.
-
Prozentsätze der
GnRH Antikörper
Bindung waren bei einer Serumverdünnung von 1/2000 nicht nachweisbar
oder gering bei den H2A und W3A Gruppen. Allerdings waren bei einer
Serumverdünnung
von 1/200 Antikörper
in den Seren aller Tiere der Gruppe H2A nachweisbar sowie bei drei
Tieren aus der Gruppe W3A. Tiere mit einem niedrigen durchschnittlichen
Antikörpertiter
waren nicht immunkastriert. Hohe Antikörpertiter ergaben immer erfolgreich
kastrierte Tiere. Das Testikelgewicht der Tiere mit mittleren Antikörpertitern
reichte von 15 bis 300 Gramm.
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Durchschnittliche
GnRH Antikörpertiter
pro Behandlung zeigten eine klare Relation zum Hodengewicht (Median)
pro Behandlung (Tabelle 3).
-
Testosteron
-
Die
Testosteronspiegel aller erfolgreich behandelten Tiere waren niedrig
und sanken nach der zweiten Immunisierung. Allerdings zeigte eine
Mehrheit (n=31) der Tiere einen Kastrationseffekt bereits vier Wochen nach
der ersten Immunisierung, indem sie einen nicht nachweisbaren Testosteronspiegel
aufwiesen. Das Hodengewicht dieser Tieere variierte von 8-36 Gramm.
-
Die
Mehrheit der Tiere war also wirksam nach der Verabreichung einer
einzelnen Dosis immunisiert.
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Obwohl
im Zeitpunkt der Schlachtung die Testosteronspiegel bei allen immunkastierten
Tieren niedrig waren, hatten zwei Tiere mit Hodengewichten von 65
und 70 Gramm signifikante Serum Testosteronspiegel von 3,8 bzw.
1,18 pmol/ml.
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Die
Peptide, die ein niedriges Hodengewicht in Verbindung mit nicht
nachweisbaren Testosteronspiegeln ergaben, werden als die wirksamsten
Peptide für
die Immunkastration von Schweinen angesehen. Diese Peptide waren
S4A, R8A und G10A.
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Die
Testosteronspiegel im Zeitpunkt der Schlachtung schwankten bei den
Tieren, die nicht immunkastriert worden waren, zwischen 0,46 und
48,91 pmol/ml. Tabelle
3: Ergebnis verschiedener Behandlungen auf das durchschnittliche
Hodengewicht, Peptidantikörpertiter,
Prozentsatz der GnRH Antikörperbindung
und LH sowie Testosteronspiegel im Serum
- wpv
= weeks post vaccination (= Wochen nach der Impfung)
- n.d. = not detectable (= nicht nachweisbar)
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II. Ersatz von D-Aminosäuren durch
L-Aminosäuren
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D-Lysin
(k) an den Positionen 6, 16, 27 und 37 in einem Tandem-Dimer wird
durch L-Lysine (K) ersetzt und das entstehende Peptid wird getestet
(Tabelle 4).
G6k-GnRH-Tandem: pEHWSYkLRPGQHWSYkLRPGC# (SEQ
ID NO: 9)
G6K-GnRH-Tandem: pEHWSYKLRPGQHWSYKLRPGC# (SEQ ID
NO: 14) Tabelle
4
- n.d. = not detectable (= nicht nachweisbar)
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Das
Ersetzen von D-Lysine durch L-Lysine ändert die Wirksamkeit des Impfstoffantigens
nicht.
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III. Unterscheidung zwischen
GnRH-I und GnRH-II
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Ein
kompetitiver Radioimmunassay zur Analyse der GnRH Antikörperbindung
wurde durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die gegen das G6k-GnRH-Tandem (SEQ ID NO:9)-Dimerpeptid
oder Gegen dessen Alaninersetzungsanaloga entstandenen Antikörpersich
an GnRH-II binden oder keine Bindung an GnRH-II zeigen. Serumverdünnungen wurden vorab mit entweder
GnRH-I, GnRH-II,
einem Kontrollpeptid oder keinem Peptid inkubiert. Dann wurde jodiertes
GnRH-I zugegeben, um mit den vorab zugegebenen Peptiden um die Bindung an
die Antikörper
zu konkurrieren.
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Diese
Prozedur wurde für
Serum durchgeführt,
das vor und nach der Booster-Immunisierung gesammelt wurde, da die
Spezifizität
der Antikörper
nach der Booster-Immunisierung aufgrund der Antikörpermaturierung
steigen könnte.
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Materialien und Methoden
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Serumproben
der 7 wpv und der 10 wpv Entnahme (3 Wochen nach der Booster-Immunisierung)
wurden 1/100-1/10.000 in PBS mit 0,4% BSA (Verdünnungspuffer) verdünnt. 50 μl der Serumverdünnung wurden in
Mikrotiterplatten gegeben und 25 μl
Peptidlösung
(0; 0,25; 2,5 sowie 25 mol Peptid im Verdünnungspuffer pro Kavität) wurden
hinzu gegeben. Diese Mischung wurde für 24 h bei 4 °C inkubiert.
Am nächsten
Tag wurden 25 μl
jodiertes GnRH (ungefähr
13.000 cpm) hinzu gegeben und nach einer Übernachtlagerung (4 °C) wurde
das ungebundene Peptid mit Holzkohle vom gebundenen Peptid separiert.
Nach Zentrifugation wurde der Überstand abgenommen,
gezählt
und der Prozentsatz des an die Antikörper gebundenen jodierten GnRH
berechnet.
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Ergebnisse
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Die
Bindung von Antikörpern
an jodiertes GnRH-I wurde für
alle Seren aller Behandlungen gezeigt außer für H2A und W3A Seren, die 7
wpv gewonnen wurden. Die Kompetition mit GnRH-I resultierte in einer
dramatischen Abnahme der Bindung von jodiertem GnRH-I (siehe 1),
wobei die Verdrängung
von GnRH-I durch GnRH-II hoch variabel war. Wie erwartet band sich
keines der Antiseren an die Kontrollpeptide.
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Für die 10
wpv Seren: In den Seren nahezu aller Behandlungen, wurde das jodierte
GnRH-I von GnRH-I zu mehr als 80% verdrängt (2A). Die
Kompetition von GnRH-II zu jodiertem GnRH-I um die Bindung an Antikörper resultierte
in vollständiger
oder teilweiser Verdrängung
des jodierten GnRH-I
in nahezu allen Seren der R8A, P9A, G10A und G6k-TD Behandlungen
und in der Hälfte
der Seren von der Behandlungen mit Y5A und L7A (2B).
Allerdings ließen
die Antikörper
im Grunde aller Tiere der pE1A, H2A, W3A und S4A Gruppen eine Bindung
an GnRH-II vollständig
vermissen und waren somit spezifisch für GnRH-I.
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Die
Ergebnisse der Verdrängungsstudien
der Seren vor der Booster-Immunisierung (7 wpv) waren verschieden
von denen der 10 wpv Seren. Wiederum erkannten die Seren aller Behandlungen
(bis auf H2A und W3A, aufgrund der niedrigen Antikörpertiter)
GnRH-I, wie es durch die Verdrängung
von jodiertem GnRH-I durch GnRH-I (3A) gezeigt
wurde. Im Gegensatz aber zu den 10 wpv Seren (2)
erkannte eine Mehrheit der Seren aus allen Behandlungen, einschließlich pE1A
und S4A, GnRH-II (3B). Daher sind 7 wpv Seren
der Gruppen pE1A und S4A nicht spezifisch für GnRh-I, aber die Spezifizität für GnRH-I
und nicht GnRH-II ist drei Wochen nach der zusätzlichen Immunisierung (10
wpv) voll ausgeprägt.
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Die
Ergebnisse zur Antikörperbindung,
die man von den Seren vor der Booster-Immunisierung erhielt, waren
verschieden von denen der 10 wpv Seren. Die Antiseren der pE1A und
S4A Behandlungen wurden auf ihre Fähigkeit getestet GnRH-I oder
GnRH-II zu erkennen (siehe 3). Für beide
Peptide banden die 10 wpv Seren von 6 aus 7 Tieren nicht an GnRH-II.
Von den pE1A Seren, die vor der Booster-Immunisierung gewonnen wurden,
zeigten 4 von 7 Tieren eine Bindung an GnRH-II. Zwei Seren erkannten
GnRH-II nicht und ein Serum zeigte keine Bindung an jodiertes GnRH.
Die Ergebnisse der S4A Seren, die vor der Booster-Immunisierung
gewonnen wurden, stehen im Widerspruch zu den Ergebnissen der 10
wpv Seren. Die vor der Booster-Immunisierung gewonnenen Seren aller
Tiere der S4A Gruppe erkannten GnRH-II, wobei die Hemmung der Bindungskapazität für jodiertes
GnRH sowohl für
GnRH-I als auch für
GnRH-II ähnlich
war.
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IV. Immunkastration von
Schweinen mit GnRH-Tandem-Dimer Paaren
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In Ähnlichkeit
zum Alanin-Scan, wie er im Beispiel beschrieben wurde, wurden Peptide
des GnRH-Tandem Peptid mit Alanin Ersetzungen synthetisiert (Tabelle
5). Die Peptide wurden dimerisiert, gereinigt und an OVA konjugiert
wie früher
beschrieben. Tabelle
5: Aminosäurensequenz
der Peptide
- pE
= Pyroglutaminsäure
- * = Acetyl
- # = Amid
- – =
die Aminosäure
an dieser Position unterscheidet sich nicht von der Aminosäure an der
gleichen Position im GnRH-Tandem
- 1: nur zu Erläuterungszwecken
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Vier
oder fünf
Schweine pro Gruppe wurden mit 62 μg Peptidäquivalent der Konjugate im
Specol-Adjuvans (Hilfsstoff) immunisiert.
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Die
Immunkastrationswirkung der Konjugate ist in 4 dargestellt.
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Die
gegen die für
die Immunisierung verwendeten Peptide gerichteten Antikörpertiter
waren niedrig für diemit
pE1A, H2A und R8A behandelten Schweine, während viel Antipeptid-Antikörper für die W3A,
S4A, Y5A und G10A Gruppen festgestellt wurde. Die Antikörpertiter
gegen GnRH-I waren in Übereinstimmung
mit den Antipeptid-Antikörpertitern,
mit Ausnahme der Antikörpertiter
der Schweine, die mit W3A behandelt wurden: In diesen Tieren wurden
viel Antipeptid-Antikörper festgellt,
die Bindungskapazität
an jodiertes GnRH aber wurde als niedrig gemessen.
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V. Unterscheidung zwischen
GnRH-I und GnRH-II bei GnRH-Tandem-Dimer
Antiseren
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Die
Antikörperbindung
von jodiertem GnRH in einem Radioimmunassay wurde für das 10
wpv Serum (verdünnt
1/100-1/10.000)
von allen Tieren beobachtet, die mit den GnRH Tandem-Dimer Peptiden
mit Alanin-Ersetzungen behandelt wurden. Die Kompetition mit GnRH-I
resultierte in einer dramatischen Abnahme der Bindung von jodiertem
GnRH-I. In den Seren nahezu aller Behandlunge wurde jodiertes GnRH-I
durch GnRH-I zu mehr als 80% verdrängt (5A).
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Die
Verdrängung
von jodiertem GnRH-I durch GnRH-II war stark variabel zwischen den
Gruppen. Es ergab sich eine vollständige oder teilweise Verdrängung des
jodierten GnRH-I in nahezu allen Seren von Y5A, L7A, R8A, P9A und
TD Behandlungen (5B, wobei für die meisten Seren der übrigen Behandlungen
nur teilweise Verdrängung
von jodiertem GnRH-I durch GnRH-II festgestellt wurde oder auch überhaupt
keine Verdrängung.
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