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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Uridinderivate, ihr Herstellungsverfahren
und ihre Anwendung als Medikamente.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel (I) in all
ihren möglichen
isomeren Formen sowie ihren Gemischen:
worin
R
2 für
ein Wasserstoffatom oder Halogenatom, einen Alkyl-, Alkenyl- oder
Alkinylrest, der bis zu 12 Kohlenstoffatome umfasst, einen OH-,
O-Alkyl-, OCO-Alkyl-Rest, der bis zu 18 Kohlenstoffatome umfasst,
einen O-Aryl- oder OCO-Aryl-Rest,
der bis zu 15 Kohlenstoffatome umfasst, steht;
R
4 für einen
Rest CH
2NH
2, CH
2NH-Alkyl, der bis zu 18 Kohlenstoffatome
umfasst, CH
2N(Alkyl1)(alkyl2), worin Alkyl1
und Alkyl2, die gleich oder verschieden voneinander sind, einen
linearen oder verzweigten Alkylrest darstellen, der bis zu 18 Kohlenstoffatome
umfasst, steht, oder R
4 einen CH
2-Guanidin- oder CH
2-Amidin-Rest, einen
CH
2-Heterocyclyl-Rest oder einen CH
2-NH-Heterocyclyl- oder CH
2-NH-Aryl-
oder CH
2-NH-Heteroaryl-Rest, die gegebenenfalls
substituiert sind, darstellt;
R
5 einen
Rest
der bis
zu 24 Kohlenstoffatome umfasst, einen Rest
der bis
zu 24 Kohlenstoffatome umfasst, einen Rest CH
2N
3, einen Rest:
einen Rest:
einen Rest:
darstellt, wobei R
8 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest,
der bis 4 Kohlenstoffatome umfasst, darstellt und R
9 einen
linearen oder verzweigten Alkylrest, der höchstens 18 Kohlenstoffatome
umfasst, einen carbocyclischen oder heterocyclischen Rest, der 5
oder 6 Ringglieder umfasst, einen gegebenenfalls substituierten
Aryl- oder Heteroarylrest darstellt, wobei R
8 und
R
9 auch mit dem Stickstoffatom, das sie
trägt,
einen gegebenenfalls substituierten Heterocyclus bilden können oder
R
5 einen CH
2-Alkyl-,
CH
2-Aryl- oder CH
2-Heteroaryl-Rest, die gegebenenfalls
substituiert sind, einen CH
2O-Alkyl- oder CO
2-Alkyl-Rest,
der bis zu 18 Kohlenstoffatome umfasst, oder einen CH
2S-Alkyl-Rest,
der bis zu 16 Kohlenstoffe umfasst, oder einen CH
2S-Alkyl-Rest,
der bis zu 16 Kohlenstoffatome umfasst, oder CH
2S-Aryl-
oder CH
2S-Heteroaryl-Rest, der gegebenenfalls
substituiert ist, darstellt;
R
6 ein
Wasserstoffatom oder Halogenatom, einen OH-, O-Alkyl- oder OCO-Alkyl-Rest,
der bis zu 18 Kohlenstoffatome umfasst, einen S-Alkyl-, S-Aryl-
oder S-Heteroaryl-Rest, der bis zu 12 Kohlenstoffatome umfasst, darstellt,
wobei alle Alkyl-, Aryl-, Heteroaryl-Reste, carbocyclischen und
heterocyclischen Reste, die oben definiert sind, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Resten substituiert sind, ausgewählt unter
Halogenatomen; Hydroxylrest; linearen oder verzweigten Alkyl- oder
Alkoxyresten, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome umfassen; dem Phenyl-
und Phenylalkyl-Rest, wobei der Phenylrest selbst gegebenenfalls
mit einem Halogenatom oder einem Phenylrest substituiert ist und
der lineare oder verzweigte Alkylrest 1 bis 4 Kohlenstoffatome umfasst; einem
carbocyclischen Rest, der 4 oder 6 Kettenglieder umfasst;
R
7 ein Wasserstoffatom oder einen OH-Rest,
der frei, verethert oder verestert ist, darstellt,
sowie die
Säureadditionssalze
der Verbindungen der Formel (I).
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Unter
den Additionssalzen mit Säuren
kann man die nennen, die mit Mineralsäuren, wie zum Beispiel Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure oder
Phosphorsäure
oder mit organischen Säuren
wie Ameisensäure,
Essigsäure,
Trifluoressigsäure,
Propionsäure,
Benzoesäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure,
Weinsäure,
Citronensäure,
Oxalsäure,
Glyoxylsäure,
Asparaginsäure,
Alkansulfonsäuren,
zum Beispiel Methan- oder Ethansulfonsäure, Arylsulfonsäuren wie
Benzol- oder Paratoluolsulfonsäure, nennen.
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In
der Definition der Substituenten:
- – Halogen
ist vorzugsweise Fluor, Brom oder Chlor.
- – Die
linearen oder verzweigten Alkylreste können bis zu 24 Kohlenstoffatome
umfassen; die linearen oder verzweigten Alkenyl- und Alkinyl-Reste
können
bis zu 12 Kohlenstoffatome umfassen. Diese Alkyl-, Alkenyl- und
Alkinylreste werden unter den Resten ausgewählt, die dem Fachmann gut bekannt
sind.
- – Der
Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinyl-Rest kann zum Beispiel einen Methyl-,
Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, tert-Butyl-,
Decyl- oder Dodecyl-, Vinyl-, Allyl-, Ethinyl-, Propinyl-, Cyclobutyl-,
Cyclopentyl- oder Cyclohexylrest darstellen.
- – Der
Arylrest ist vorzugsweise der Phenyl- oder Naphtylrest.
- – Der
heterocyclische Rest kann vorzugsweise den Pyrrolyl-, Pyrrolidinyl-,
Pyridyl-, Pyrazinyl-, Pyrimidyl-, Piperidinyl-, Piperazinyl-, Chinuclidinyl-,
Oxazolyl-, Isooxazolyl-, Morpholinyl-, Indolyl-, Imidazolyl-, Benzimidazolyl-,
Triazolyl-, Thiazolyl-, Azetidinyl- oder Aziridinylrest darstellen.
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Der
carbocyclische Rest kann insbesondere einen Cyclopentyl- oder Cyclohexylrest
darstellen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Verbindung, die
vorstehend definiert wurde und die Formel (IA) hat:
worin
die verschiedenen Substituenten dieselbe Bedeutung wie vorstehend
beibehalten.
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Unter
den bevorzugten Verbindungen der Erfindung kann man nennen:
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R7 ein Wasserstoffatom
darstellt;
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R6 einen OH-Rest oder
ein Fluoratom darstellt;
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R2 einen OH-Rest darstellt;
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R2 ein Fluoratom darstellt;
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R4 einen CH2NH2-Rest darstellt;
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R4 einen CH2NHCH3 oder CH2NHC2H5-Rest
darstellt;
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R5 einen Rest darstellt;
- – Verbindungen
der Formel (I), worin R5 einen Rest oder CH2-NH-Alkyl, wobei Alkyl linear oder verzweigt
ist und 8 bis 14 Kohlenstoffatome umfasst, darstellt.
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Unter
den Verbindungen der Erfindung kann man die Verbindungen, deren
Herstellung später
im experimentellen Teil angegeben ist, und insbesondere das Produkt
von Beispiel 1 und seine Salze nennen. Man kann zum Beispiel das
Trifluoracetat des Beispiels 1 nennen.
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Die
Verbindungen der Erfindung zeigen interessante antibiotische Eigenschaften.
Sie besitzen eine sehr gute antibiotische Aktivität, insbesondere
gegen Gram⊕-Bakterien
wie Staphylokokken, Streptokokken, Pneumokokken und Enterokokken.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
demnach als Medikamente in der Behandlung von Infektionen mit empfindlichen
Keimen und insbesondere denjenigen von malignen Staphylokokkeninfektionen
des Gesichts oder der Haut, Pyodermitis, septischen oder eiternden
Wunden, Furunkeln, Anthrax, Phlegmonen, Erysipelen und Akne, bei
Staphylokokkeninfektionen wie undifferenzierte akute Angina oder
postgrippale Angina, Bronchopneumonien, pulmonale Eiterbildung,
Streptokokkeninfektionen wie akute Angina, Otitis, Sinusitis, Scharlach,
Pneumokokkeninfektionen wie Pneumonien, Bronchitis, Brucellose,
Diphterie, Gonorrhö verwendet
werden.
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Die
Produkte der vorliegenden Erfindung können auch gegen Infektionen
durch Keime wie Heamophilus influenzae, Rickettsien, Mycoplasmapneumoniae,
Clamydia, Legionella, Ureaplasma, Toxoplasma oder durch Keime der
Gattung Mycobakterium verwendet werden.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind auch die Produkte der Formel (I),
wie sie oben definiert sind, sowie ihre Addi tionssalze mit Mineralsäuren oder
organischen Säuren,
die pharmazeutisch annehmbar sind, als Medikamente und insbesondere
als Antibiotika-Medikamente.
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Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere das Produkt von Beispiel 1 und seine
pharmazeutisch annehmbaren Salze als Medikament und insbesondere
als Antibiotikum-Medikament.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind auch pharmazeutische Zusammensetzungen,
die als Wirkstoff wenigstens eines der Medikamente, die oben definiert
wurden, umfassen. Diese Zusammensetzungen können auf bukkalem, rektalem,
parenteralem Weg oder auf lokalem Weg als topische Anwendung auf
die Haut und die Muskeln verabreicht werden, allerdings ist der
bukkale oder parenterale Weg der bevorzugte Verabreichungsweg.
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Sie
können
fest oder flüssig
sein und sich in den pharmazeutischen Formen präsentieren, die derzeit in der
Humanmedizin verwendet werden, zum Beispiel einfache Tabletten oder
Dragees, Gelatinekapseln, Granulat, Suppositorien, injizierbare
Präparationen,
Salben, Cremes, Gele; sie werden nach den üblichen Verfahren hergestellt.
Der Wirkstoff oder die Wirkstoffe können in Exzipienzien, die üblicherweise
in diesen pharmazeutischen Zusammensetzungen verwendet werden, eingearbeitet
werden, zum Beispiel Talk, Gummiarabikum, Laktose, Stärke, Magnesiumstearat,
Kakaobutter, wässrige
oder nicht wässrige
Vehikel, Fette tierischer oder pflanzlicher Herkunft, Parafinderivate,
Glykole, verschiedene Netzmittel, Dispergiermittel oder Emulgiermittel,
Konservierungsstoffe.
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Diese
Zusammensetzungen können
sich auch in Form eines Pulvers, das zu einer extemporären Auflösung in
einem geeigneten Vehikel, zum Beispiel steriles apyrogenes Wasser,
bestimmt ist, vorliegen.
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Die
verabreichte Dosis ist entsprechend dem behandelten Befall bzw.
der behandelten Erkrankung, dem erkrankten Subjekt, dem Verabreichungsweg
und dem in Betracht gezogenen Produkt variabel. Sie kann zum Beispiel
zwischen 50 mg und 300 mg pro Tag auf oralem Weg bei einem Erwachsenen
für das
Produkt von Beispiel 1 als eine oder mehrere Einnahmen liegen.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung
der Formel (II):
in der
die verschiedenen Substituenten ihre vorstehend genannte Bedeutung
beibehalten, der Wirkung einer Verbindung der Formel (III):
unterwirft, worin R
1 ein Halogenatom oder einen Rest OC(NH)C(Hal)
3, worin Hal ein Halogenatom darstellt, oder
einen Rest
worin R einen Alkylrest,
der bis zu 18 Kohlenstoffatome umfasst, darstellt, wobei die anderen
Substituenten R
2, R
3 und
R
4 ihre vorstehende Bedeutung beibehalten,
unter Erhalt der entsprechenden Verbindung der Formel (I), die man,
wenn es gewünscht
wird, einem oder mehreren der folgenden Verfahrensschritte unterwirft:
Addition,
Substitution, Kondensation und Salzbildung, um die gesuchte Verbindung
der Formel (I) zu erhalten.
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Die
Verbindungen der Formel (II), die als Ausgangsprodukte verwendet
werden, sind neue Produkte, die, wie nachfolgend im experimentellen
Teil beschrieben, hergestellt werden können.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, ohne sie jedoch
zu beschränken.
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BEISPIEL 1: 1-[5-O-(5-Amino-5-desoxy-beta-D-ribofuranosyl)-3,6-didesoxy-6-[(1-oxohexadeayl)amino]-beta-D-ribohexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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STUFE A: 1-[2-O-Acetyl-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl]-6-[(1-oxohexadecyl)amino]-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
rührt während 16
Stunden unter Wasserstoffatmosphäre
ein Gemisch, das 450 mg des Produktes von Stufe E, hergestellt wie
unten angegeben (Präparation
1), 25 ml Ethylacetat, 590 mg Palmitinsäureanhydrid und 120 mg Palladium
auf Kohle umfasst. Man filtriert, engt ein und trocknet. Man erhält 940 mg
Produkt, das man als solches in der folgenden Stufe verwendet.
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STUFE B: 1-[2-O-Acetyl-3,6-didesoxy-6-[(1-oxohexadecyl)amino]-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
fügt 240
mg Produkt der Stufe A, gelöst
in 2 ml Methylenchlorid, zu 7,5 ml eines Gemisches aus Methylenchlorid/Trifluoressigsäure (9/1)
unter Stickstoffatmosphäre.
Man rührt
die erhaltene Lösung
während einer
Stunde. Man engt ein und trocknet. Man erhält ein Produkt, das man in
Ether, dann in Pentan aufnimmt. Man engt erneut ein. Man chromatographiert
das erhaltene Produkt und erhält
47 mg des gesuchten Produkts.
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STUFE C: 1-[2-O-Acetyl-5-O(5-azido-2,3-di-O-acetyl-5-desoxy-beta-D-ribofuranosyl)-3,6-didesoxy-6-[(1-oxohexadecyl)amino]-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Bei
0°C gibt
man 330 μl
SnCl4 (1 M Lösung in CH2Cl2) in ein Gemisch von 120 mg des Produkts
der vorangehenden Stufe, 132 mg 1,2,3-Triacetat von 5-Azido-5-desoxy-beta-D-ribofuranose
und 1 ml Methylenchlorid; man rührt
eine Nacht bei Umgebungstemperatur. Man fügt 3 ml Methylenchlorid und
2 ml Natriumhydrogencarbonat zu. Man rührt 15 Minuten bei der Umgebungstemperatur.
Man filtriert, man trennt die organische Phase ab und trocknet.
Man engt ein, chromatographiert an Siliciumdioxid und gewinnt 64
mg des gesuchten Produkts, das man als solches in der folgenden
Stufe verwendet.
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STUFE D: 1-[5-O-(5-Azido-5-desoxy-beta-D-ribofuranosyl)-3,6-didesoxy-6-[(1-oxohexadecyl)amino]-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
hält das
Gemisch von 64 mg des Produkts der vorangehenden Stufe und 2 ml
einer 0,1 M Lösung von
Natriummethylat in Methanol während
15 Stunden unter Rühren.
Man gibt 2 ml Methanol und Harz IR 120H+ zu.
Man filtriert, engt ein und erhält
52 mg des gesuchten Produkts.
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STUFE E: 1-[5-O-(5-Amino-5-desoxy-beta-D-ribofuranosyl)-3,6-didesoxy-6-[(1-oxohexadecyl)amino]-beta-D-ribo-hexofuranosyl)-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
rührt unter
Wasserstoffatmosphäre
während
3 Stunden 30 Minuten ein Gemisch von 20 mg des Produkts der vorangehenden
Stufe, 1 ml Methanol, 26,5 mg Palladium auf Kohle mit 15%. Man filtriert,
spült und
konzentriert. Man erhält
16 mg des gesuchten Produkts.
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BEISPIEL 2: (4-Methylphenyl)sulfonat
von 1-[6-Azido-5-O-[2,5-didesoxy-5-(ethylamino)-2-fluor-beta-D-arabinofuranosyl)-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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STUFE A: 3,5-Dibenzoat
von 2-Desoxy-2-fluor-D-arabinose
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Man
gibt 100 ml einer 5%igen wässrigen
Natriumhydrogencarbonatlösung
in ein Gemisch von 9,05 g 3,5-Dibenzoat von 2-Desoxy-2-fluor-alpha-D-arabinosebromid
und 90 ml Aceton. Man fügt
50 ml Wasser hinzu. Man rührt
während
3 h 30. Man verdünnt,
extrahiert mit Methylenchlorid, trocknet, filtriert und engt zur Trockne
ein.
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STUFE B: 3,5-Dibenzoat
und 1-(2,2,2-Trichlorethanimidat) von 2-Desoxy-2-fluor-D-arabinose
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Ein
Gemisch aus 7,4 g des Produkts der Stufe A, 670 mg Cäsiumcarbonat
und 4,12 ml Trichloracetonitril hält man 2 Stunden unter Rühren. Man
filtriert unter Spülen
mit Methylenchlorid und verdampft das Lösungsmittel. Man erhält 9,45
g des gesuchten Produkts.
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STUFE C: 1-[6-Azido-5-O-(2-desoxy-3,5-di-O-benzoyl-2-fluor-beta-D-arabinofuranosyl)-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribohexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
kühlt ein
Gemisch aus 715 mg des Produkts der vorangehenden Stufe und 270
mg 1-(6-Azido-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribo-hexofuranosyl)-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
(Präparation
2) und 10 ml Methylenchlorid auf –30°C. Man fügt 205 μl TMSOTf (Trimethylsilyltrifluormethansulfonat)
hinzu. Man rührt während 6
Stunden. Man fügt
bei 0°C
eine Natriumhydrogencarbonatlösung
zu, extrahiert und gewinnt die organische Phase in Methylenchlorid.
Man trocknet, filtriert und verdampft das Lösungsmittel. Man erhält ein Produkt,
das man an Siliciumdioxid unter Elution mit dem Methylenchlorid/Ethylacetat
(8/2)-Gemisch chromatographiert. Man erhält 152 mg des gesuchten Produkts.
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STUFE D: 1-[6-Azido-5-O-(2-desoxy-2-fluor-beta-D-arabinofuranosyl)-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
nimmt 152 mg des Produkts der vorangehenden Stufe in 2 ml einer
0,1 M Lösung
von MeONa/MeOH unter magnetischem Rühren bei Umgebungstemperatur
auf. Man fügt
IR 120H+ zu, bis der pH neutral ist. Man
filtriert unter Spülen
mit Methanol und verdampft das Methanol. Man reinigt durch Filtration
mit einer Siliciumdioxidkartusche, wobei mit Methylenchlorid, dann
einem Gemisch Methylenchlorid/Methanol (9/1) eluiert wird. Man erhält 98 mg
des gesuchten Produkts.
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STUFE E: 1-[6-Azido-5-O-[2-desoxy-2-fluor-5-O-[(4-methylphenyl)sulfonyl]-beta-D-arabinofuranosyl]-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
solubilisiert 403 mg des Produkts der vorhergehenden Stufe in 2
ml Pyridin unter Argonatmosphäre
und magnetischem Rühren.
Man fügt
225 mg Tosylchlorid hinzu. Man wäscht
mit einer 10%igen Natriumhydrogensulfat-Lösung, dann mit Natriumhydrogencarbonat,
dann mit einer gesättigten
wässrigen NaHCO3-Lösung,
danach mit Wasser. Man filtriert, trocknet über Natriumsulfat. Man chromatographiert
an Siliciumdioxid unter Elution mit dem Gemisch Methylenchlorid/Methanol
(97/3). Man erhält
360 mg des gesuchten Produkts.
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STUFE F: (4-Methylphenyl)sulfonat
von 1-[6-Azido-5-O-[2,5-didesoxy-5-(ethylamino)-2-fluor-beta-D-arabinofuranosyl]-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Ein
Gemisch aus 80 mg des vorherigen Produkts, 2 ml einer 33%igen wässrigen
Ethylaminlösung
wird während
18 Stunden bei 60°C
gehalten. Man chromatographiert das erhaltene Produkt an Siliciumdioxid,
wobei mit dem Gemisch Methylenchlorid/Methanol (8/2) eluiert wird.
Man erhält
37 mg des gesuchten Produkts.
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PRÄPARATION 1: 1-[6-Azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)ethyl]-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidinion
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STUFE A: 6-Azido-3,6-didesoxy-1,2-O-(1-methylethyliden)-alpha-D-ribo-hexofuranose
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Man
erwärmt
200 mg 5,6-Anhydro-3-desoxy-1,2-O-(1-methylethyliden)-alpha-D-ribo-hexofuranose, gelöst in 2
ml DMF, während
15 Minuten bei 60°C.
Man fügt
350 μl Methanol
und 300 μl
TMSN3 zu. Man rührt während 48 Stunden bei 60°C, kühlt, verdünnt mit
Methylenchlorid, wäscht
und trocknet. Man erhält
ein Produkt, das man in Methanol auflöst. Man gibt Harz, IRA 120H+, zu, man rührt 10 Minuten bei Umgebungstemperatur,
filtriert dann, spült
und konzentriert zur Trockne. Man erhält 230 mg des gesuchten Produkts.
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STUFE B: 6-Azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl]-1,2-O-(1-methylethyliden)-alpha-D-ribo-hexofuranose
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Bei
0°C gibt
man 6,27 g Natriumhydrid in eine Lösung, die 20 g des in der vorangehenden
Stufe hergestellten Produkts in DMF gelöst umfasst. Man fügt 14,15
ml PMBCl (Para-Methoxybenzylchlorid)
zu und rührt
1 Stunde bei Umgebungstemperatur. Man kühlt auf 0°C und fügt 3 ml Methanol hinzu. Man
rührt 30
Minuten bei Umgebungstemperatur. Man filtriert, gibt Chloroform
zu und konzentriert zur Trockne. Man erhält 31,7 g des gesuchten Produkts.
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STUFE C: 6-Azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl)-alpha-D-ribo-hexofuranose
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Eine
Lösung,
die 34, 8 g des Produkts der Stufe B und 500 ml einer 50%igen wässrigen
Essigsäurelösung umfasst,
wird bei 40°C
24 Stunden gerührt.
Man rührt
36 Stunden bei 40°C.
Man verdünnt
mit einem Liter Wasser, extrahiert in Ethylacetat, trocknet, filtriert
und engt ein. Man chromatographiert an Siliciumdioxid, wobei mit
dem Gemisch Methylenchlorid/Ethylacetat (99,5/0,5) eluiert wird
und man gewinnt 12,5 g des erwarteten Produkts.
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STUFE D: 1,2-Diacetat
von 6-Azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl]-D-ribo-hexofuranose
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Unter
Argonatmosphäre
wird eine Lösung
von 10 g des Produkts der vorangehenden Stufe in 200 ml Pyridin
gerührt.
Man fügt
130 ml Essigsäureanhydrid
hinzu. Es wird 2 Stunden gerührt,
während
15 Minuten auf 0°C
abgekühlt,
mit 200 ml Methanol versetzt. Man verdampft das Lösungsmittel,
erhält
ein Produkt, das man in Methylenchlorid wieder aufnimmt, mit 0,1
M Chlorwasserstoffsäure
wäscht
und mit einer wässrigen
Natriumchloridlösung
wäscht.
Man filtriert, trocknet und verdampft das Methylenchlorid; man erhält 12,43
g des gesuchten Produkts.
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STUFE E: 1-[2-O-Acetyl-6-azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl]-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Ein
Gemisch aus 3,58 g Uracil, 120 ml Acetonitril, 8 ml BSA N-O, bis-trimethylsilylacetamid
und 11,43 g des Produkts der vorangehenden Stufe in Lösung in
275 ml Acetonitril wird eine Stunde lang unter Rühren und unter Argonatmosphäre gehalten.
Man gibt 9,58 ml Trimethylsilylbromid zu. Man hält während 18 Stunden unter Rühren, gibt
20 ml Triethylamin zu. Man verdampft das Acetonitril. Man nimmt
in Methylenchlorid auf, wäscht
mit einer wässrigen
1 M Methylenchloridlösung,
dann mit einer wässrigen
Natriumchloridlösung.
Man trocknet und konzentriert zur Trockne. Man filtriert an Siliciumdioxid
und eluiert mit dem Gemisch Methylenchlorid/Methanol (89/2). Man
erhält
9,98 g des gesuchten Produkts.
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PRÄPARATION 2: 1-(6-Azido-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribo-hexofuranosyl)-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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STUFE A: 1-[6-Azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)ethyl]-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
löst 10
g des Produkts der Präparation
1 in 300 ml einer 0,1 M Lösung
von Natriummethylat in Methanol. Man rührt 15 Minuten lang. Man stellt
auf pH 6 ein, filtriert, spült
mit Methanol und verdampft das Methanol. Man erhält 8,7 g des gesuchten Produkts.
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STUFE B: 1-[6-Azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl]-2-O-(methylsulfonyl)-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
löst 8,7
g des Produkts, das in der vorangehenden Stufe hergestellt worden
war, in 200 ml Aceton. Bei 0°C
fügt man
5,9 ml Triethylamin und 2,5 ml Mesylchlorid hinzu. Man rührt eine
Stunde lang bei 0°C
und gibt 5,9 ml Triethylamin und 2,5 ml Mesylchlorid hinzu und lässt zusätzliche
2 Stunden rühren.
Man verdampft das Aceton, nimmt in Ethylacetat auf, wäscht mit
einer 1 M Chlorwasserstofflösung,
dann mit einer wässrigen Natriumchloridlösung. Man
trocknet und verdampft das Ethylacetat. Man erhält 10,63 g des gesuchten Produkts.
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STUFE C: [2R-(2-alpha,3a-beta,9a-beta)]-2-[2-azido-1(S)-[(4-methoxyphenyl)methoxy]ethyl]-6H-furo[2',3':4,5]-oxazolo-[3,2-a]-pyrimidin-6-on
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Man
löst 10,63
g des Produkts der vorangehenden Stufe in 400 ml Acetonitril. Man
gibt 5 ml DBU hinzu. Nach 30 Minuten verdampft man das Acetonitril,
wäscht
mit einer 0,1 M wässrigen
Chlorwasserstofflösung, dann
mit Kaliumhydrogencarbonat, dann mit Wasser. Man filtriert, verdampft
das Lösungsmittel.
Man erhält 9,53
g des gesuchten Produkts.
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STUFE D: 1-[6-Azido-3,6-didesoxy-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl]-beta-D-lyxo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
gibt 150 ml einer 1 M Sodalösung
in eine Lösung
von 9,53 g des Produkts der vorangehenden Stufe in 400 ml Acetonitril.
Man setzt 150 ml 1 M Sodalösung
zu. Es wird während
einer Nacht gerührt.
Man fügt
eine 1 M Salzsäurelösung bis
zum Erhalt eines pHs von 7 zu. Das Acetonitril wird verdampft. Man
nimmt in Ethylacetat auf, wäscht,
trocknet, filtriert und verdampft das Ethylacetat. Man erhält 9,03
g des gesuchten Produkts.
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STUFE E: 1-[6-Azido-2-fluor-5-O-[(4-methoxyphenyl)methyl]-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribo-hexofuranosyl]-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
löst 1
g des Produkts der vorangehenden Stufe in 20 ml Methylenchlorid.
Man fügt
10 ml Pyridin zu. Es wird auf 0°C
gekühlt
und mit 6 ml DAST versetzt. Man rührt 4 Stunden. Man gießt das Reaktionsgemisch in
ein Gemisch aus Eis und Natriumhydrogencarbonat. Man rührt. Man
filtriert und spült
mit Methylenchlorid. Man wäscht,
extrahiert, trocknet, filtriert und verdampft das Lösungsmittel.
Man erhält
ein Produkt, das man in Toluol aufnimmt und zum Abtreiben des Pyridins
einengt. Man chromatographiert an Siliciumdioxid, wobei mit dem
Gemisch Methylenchlorid/Ethylacetat (8/2) eluiert wird und man erhält 1 g des
gesuchten Produkts.
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STUFE F: 1-(6-Azido-2-fluor-2,3,6-tridesoxy-beta-D-ribohexofuranosyl)-2,4-(1H,3H)-pyrimidindion
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Man
solubilisiert 2,11 g des Produkts der vorangehenden Stufe in einem
Minimum an Methylenchlorid und fügt
70 ml einer Lösung
von Methylenchlorid und TFA (9/1), die auf 0°C gekühlt ist, zu. Man rührt während einer
Stunde unkonzentriert zur Trockne. Man trocknet und chromatographiert
an Siliciumdioxid, wobei mit dem Gemisch Methylenchlorid/Ethylacetat
(6/4) eluiert wird. Man erhält
1,0 g Produkt.
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Indem
man wie vorstehend für
die Beispiele 1 und 2 beschrieben arbeitet, stellt man die 18 Produkte her,
die in der folgenden Tabelle dargestellt sind, die die Beispiele
3 bis 20 der vorliegenden Erfindung bilden:
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BEISPIEL 21: PHARMAZEUTISCHE
ZUSAMMENSETZUNGEN
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Man
stellt Zusammensetzungen mit Verbindungen der Formel (I) her, die
der folgenden Zusammensetzung entsprechen:
Produkt
von Beispiel 1 | 150
mg |
Exzipienz
q.s.p. | 1
g |
Details des Exzipienz: Stärke, Talk, Magnesiumstearat.
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Pharmakologische
Untersuchung der Produkte der Erfindung
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Methode der Verdünnungen
in flüssigem
Medium.
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Man
präpariert
eine Reihe von Röhrchen,
in die man eine gleiche Menge an sterilem Nährmedium verteilt. Man verteilt
in jedes Röhrchen
steigende Mengen des zu untersuchenden Produkts, dann wird jedes Röhrchen mit
einem Bakterienstamm beimpft. Nach 24-stündiger Inkubation im Wärmeschrank
bei 37°C,
wird die Inhibierung des Wachstums durch Durchleuchtung beurteilt,
was es ermöglicht,
die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK), ausgedrückt in Mikrogramm/cm3, zu bestimmen.
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Die
Produkte der Erfindung, insbesondere das Produkt von Beispiel 1,
weisen eine gute Aktivität
gegen die Stämme
S. aureus, S. pyogenes und E. faecium auf.