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Die
Erfindung betrifft ein chirurgisches Klammersetzinstrument, das
zum Setzen von chirurgischen Klammern oder Clips in Gewebe und insbesondere
zum Durchführen
einer Anastomose verwendet werden kann.
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Allgemein
werden bei der Durchführung
einer chirurgischen Klammersetzoperation zur Bildung einer Anastomose
zwei Stücke
Lumen oder rohrförmiges
Gewebe, z.B. Darmgewebe, durch eine geschlossene Reihe von Klammern
miteinander verbunden. Bei der Durchführung der Anastomose mit einem
chirurgischen Klammersetzinstrument werden die beiden Stücke des
rohrförmigen
Gewebes zwischen einem Gegenlager, das mit einer Anordnung von Klammerumformvertiefungen
versehen ist, und einem Klammerhalter bzw. einer Patroneneinrichtung zusammengeklemmt,
die mit einer Anzahl von Klammeraufnahmeschlitzen versehen ist,
die in einer geschlossenen Reihe oder Anordnung angeordnet sind und
in denen die Klammern aufgenommen sind. Ein Klammerschieber wird
nach vorne bewegt, um die Klammern in das Gewebe zu treiben und
die Klammern an dem Gegenlager umzuformen. Ferner wird ein ringförmiges Messer
vorbewegt, um das zwischen dem Gegenlager und dem Klammerhalter
eingeklemmte überschüssige Gewebe
abzuschneiden. Als Ergebnis wird ein Donut-förmiger Gewebeabschnitt von
jedem Lumen abgetrennt und verbleibt an dem Gegenlagerschaft. Das
durch die geschlossene Klammerreihe verbundene rohrförmige Gewebe
wird durch Bewegen des Gegenlagers relativ zu dem Klammerhalter
gelöst, üblicherweise
durch Vorbewegen des Gegenlagerschafts in distaler Richtung, um das
Gegenlager von dem Klammerhalter wegzubewegen. Das Klammersetzinstrument
wird entfernt, indem das Gegenlager durch die Öffnung zwischen den Stücken des
rohrförmigen
Gewebes gezogen wird, die durch die Anordnung der Klammern verbunden
sind.
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Chirurgische
Klammersetzinstrumente dieser Art sind vorbekannt. Zum Beispiel
beschreibt das US-Patent Nr. 5 205 459 solch ein Instrument im Detail.
Wie üblich,
hat die geschlossene Klammerreihe des darin offenbarten Instruments
eine kreisförmige Form.
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Obwohl
die Verwendung der bekannten chirurgischen Klammersetzinstrumente
sehr nützlich
ist und die Durchführung
einer Anastomose sehr erleichtert, sind damit einige Probleme verbunden.
Oft ist es schwierig, das Instrument von der Operationsstelle zurückzuziehen,
weil es schwierig ist, das Gegenlager durch die von der geschlossenen
Klammerreihe begrenzte Öffnung
zu bewegen, die etwas steif ist. Ferner tritt nach der Operation
an der Stelle der Anastomose nicht selten eine klinische Stenose
auf.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein chirurgisches Klammersetzinstrument
zum Durchführen
einer Anastomose zu schaffen, wobei das Instrument von der Anastomosestelle
entfernt werden kann, ohne eine ungewollte Gewebsspannung auszuüben, und
wobei das Risiko unerwünschter
klinischer Komplikationen während
des Heilungsprozesses vermindert wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein chirurgisches Klammersetzinstrument mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Das
erfindungsgemäße chirurgische
Klammersetzinstrument weist einen Rahmen mit einem Körperbereich
und einem Griff sowie im distalen Bereich des Instruments eine Klammerbefestigungsanordnung
auf. Die Klammerbefestigungsanordnung enthält eine Patroneneinrichtung,
die wenigstens eine geschlossene Klammerreihe aufweist, und ein Gegenlager.
Das Gegenlager ist relativ zu der Patroneneinrichtung bewegbar und
dazu eingerichtet, beim Umformen der Enden der aus der Patroneneinrichtung
austretenden Klammern mit der Patroneneinrichtung zusammenzuwirken.
Eine Bewegungs einrichtung ist dazu eingerichtet, das Gegenlager
relativ zu der Patroneneinrichtung zu bewegen. Eine Klammertreibereinrichtung
ist dazu eingerichtet, die Klammern aus der Patroneneinrichtung
auf das Gegenlager zu auszutreiben. Innerhalb der Patroneneinrichtung
ist ein Messer enthalten, das eine geschlossene Schneidkante hat,
und so positioniert, dass sich wenigstens eine geschlossene Reihe
von Klammern auf der Außenseite
der Schneidkante befindet. Eine Messerbetätigungseinrichtung ist dazu eingerichtet,
das Messer auf das Gegenlager zu zu bewegen. Soweit sind diese Merkmale
aus dem Stand der Technik bekannt, z.B. aus dem US-Patent Nr. 5
205 459.
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Erfindungsgemäß hat die
Linie, die die geschlossene Klammerreihe definiert, eine Anzahl
von Einbuchtungen, so dass die die geschlossene Klammerreihe definierende
Linie eine größere Gesamtlänge hat
als ein Kreis, der tangential zu der äußeren Peripherie der Linie
verläuft,
die die geschlossene Klammerreihe definiert.
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Somit
hat die die geschlossene Klammerreihe definierende Linie eine größere Gesamtlänge als die
kreisförmige
Linie, die eine Anordnung von Klammern eines chirurgischen Klammersetzinstruments gemäß dem Stand
der Technik definiert, bei dem die Patroneneinrichtung ungefähr dieselbe
Größe hat. Folglich
ist die Länge
der Anastomosenaht größer als die
einer Anastomose, die mittels eines herkömmlichen Klammersetzinstruments
durchgeführt
wird. Wegen dieser vergrößerten Länge kann
die Anastomosestelle einen größeren Durchmesser
annehmen und ist flexibler, so dass das Gegenlager leicht durch die
von dem Messer erzeugte Öffnung
bewegt werden kann und das chirurgische Klammersetzinstrument am
Ende der Operation leichter zurückgezogen werden
kann. Zusätzlich
vermindert das resultierende größere Anastomoselumen
das Auftreten klinischer Komplikationen. Wenn es andererseits ausreicht,
dass die Gesamtlänge
der die geschlossene Klammerreihe definierenden Linie vergleichbar
zu der bei einem herkömmlichen
Klammersetzinstrument vorgesehenen ist, erlaubt die Erfindung die
Ver wendung eines kleineren Instruments, das allgemein leichter in
das Hohlorgan eingesetzt und davon entfernt werden kann.
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Vorzugsweise
verläuft
die Linie, die die Schneidkante des Messers definiert, im Wesentlichen
parallel zu der Linie, die die geschlossene Klammerreihe definiert,
und hat eine größere Länge als
ein Kreis, der tangential zu der äußeren Peripherie der Linie
verläuft,
die die Schneidkante des Messers definiert. In diesem Fall schneidet
das Messer eine Öffnung
in das Gewebe, die an die Form der die geschlossene Klammerreihe
definierenden Linie angepasst ist, und die Größe der Anastomoseöffnung kann
auf einfache Weise vergrößert werden,
indem die Form der Schneidlinie in eine mehr oder weniger kreisförmige Gestalt
umgeformt wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat die Umfangslinie
der Patroneneinrichtung zumindest in der Nähe der geschlossenen Klammerreihe
eine Anzahl von Einbuchtungen. Vorzugsweise verläuft die Umfangslinie der Patroneneinrichtung
im Wesentlichen parallel zu der Linie, die die geschlossene Klammerreihe
definiert. Im Endbereich des Gegenlagers gegenüber der Patroneneinrichtung
kann die Umfangslinie des Gegenlagers an die Umfangslinie der Patroneneinrichtung
angepasst sein. Bei dieser Ausgestaltung ähnelt die äußere Form der Patroneneinrichtung
und des Gegenlagers im Querschnitt der Form der Linie, die die geschlossene
Klammerreihe definiert, was allgemein die Anwendung des chirurgischen
Klammersetzinstruments erleichtert.
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Vorzugsweise
befindet sich die Linie, die die geschlossene Klammerreihe definiert,
im Wesentlichen in einer Ebene, was impliziert, dass die Klammerumform-Oberfläche des
Gegenlagers ebenso eine ebene Konfiguration hat. Dies entspricht
der allgemeinen Struktur der chirurgischen Klammersetzinstrumente
aus dem Stand der Technik, und es können herkömmliche Konstruktionen für z.B. die
Klammertreibereinrichtung angewandt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Klammerbefestigungsanordnung
abnehmbar im distalen Endbereich des Körperbereichs montiert. Dies
ermöglicht
es z.B., dass die Klam merbefestigungsanordnung während einer
chirurgischen Operation ausgetauscht werden kann oder als Einwegartikel
konstruiert ist (während
der Rahmen einschließlich
eines größeren Teils
der mechanischen Komponenten sterilisierbar und wiederverwendbar ist).
Ferner kann die Patroneneinrichtung eine entfernbare Patrone aufweisen,
die die Klammern enthält,
so dass z.B. eine leere Patrone, falls erforderlich, durch eine
neue ersetzt werden kann oder die Patroneneinrichtung als eine wiederverwendbare Komponente
konstruiert sein kann. Vorzugsweise ist das Gegenlager ebenfalls
abnehmbar, was auch für bestimmte
chirurgische Techniken wesentlich ist. Diese Merkmale sind allgemein
von den chirurgischen Klammersetzinstrumenten aus dem Stand der Technik
bekannt.
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Der
Begriff "Klammer" wird hier allgemein
in sehr breitem Sinne verwendet. Er schließt Metallklammern oder Clips,
aber auch aus synthetischem Material hergestellte chirurgische Befestigungselemente
und ähnliche
Befestigungsmittel ein. Synthetische Befestigungselemente haben üblicherweise
ein Gegenstück
(Halteelement), das am Gegenlager gehalten wird. In diesem Sinne
hat auch der Begriff "Gegenlager" eine breite Bedeutung,
die im Falle zweiteiliger synthetischer Befestigungselemente das
gegenlagerähnliche
Werkzeug, wo die Halteelemente gehalten werden, und ähnliche
Vorrichtungen einschließt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels genauer beschrieben.
Die Zeichnungen zeigen in
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1 eine
isometrische Ansicht des distalen Bereichs einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen chirurgischen
Klammersetzinstruments einschließlich der Klammerbefestigungsanordnung,
wobei das Gegenlager von der Patroneneinrichtung weg bewegt ist,
und
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2 eine
Draufsicht auf die Oberfläche
der Patroneneinrichtung gegenüber
dem Gegenlager.
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1 veranschaulicht
den distalen Bereich einer Ausführungsform
eines chirurgischen Klammersetzinstruments 1. Das Instrument 1 enthält einen
Rahmen mit einem Körperbereich
und einem Handgriff, und der Körperbereich
weist einen Schaft 2 auf. Eine Klammerbefestigungsanordnung 4 ist
am distalen Ende des Schafts 2 montiert. Im Ausführungsbeispiel
kann die Klammerbefestigungsanordnung 4 von dem Schaft 2 abgenommen
werden.
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Die
Klammerbefestigungsanordnung 4 weist eine Patroneneinrichtung 6 auf,
die eine Anzahl von Klammern enthält. Mittels einer Klammertreibereinrichtung,
die nicht im Detail beschrieben wird, können die Klammern aus der Patroneneinrichtung 6 in
einer Richtung ausgetrieben werden, die im Wesentlichen parallel
zur Längsachse
des Schafts 2 verläuft.
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Ein
Gegenlager 8 mit einem kegelartig gestalteten distalen
Endbereich ist gegenüber
der Patroneneinrichtung 6 angeordnet. Das Gegenlager 8 wird
von einem Schaft 9 gehalten und kann mittels einer Bewegungseinrichtung
(die nicht im Detail gezeigt ist) auf die Patroneneinrichtung 6 zu
und davon weg bewegt werden. Im Ausführungsbeispiel kann das Gegenlager 8 einschließlich des
Schafts 9 von der Patroneneinrichtung 6 getrennt
werden, wenn die Lücke
zwischen der Patroneneinrichtung 6 und dem Gegenlager 8 ungefähr ihre
maximale Größe hat.
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2 zeigt
eine Sicht auf die vordere Ebene 10 der Patroneneinrichtung 6.
Die Klammern sind in zwei geschlossenen Klammerreihen angeordnet, d.h.
in einer ersten geschlossenen Reihe 12 und in einer zweiten
geschlossenen Reihe 14. Jede einzelne Klammer wird in einem
Schlitz 16 geführt,
der in der Patronenein richtung 6 vorgesehen ist, und die spitzen
Enden der Klammern liegen dem Gegenlager 8 gegenüber.
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Aus 2 ist
ersichtlich, dass die Linie, die die erste geschlossene Klammerreihe 12 definiert (d.h.
die Linie, die in der Ebene 10 durch die entsprechenden
Schlitze 16 und die Lücken
zwischen benachbarten Schlitzen verläuft) eine Anzahl von Einbuchtungen 17 hat,
die die Gesamtlänge
der ersten geschlossenen Klammerreihe 12 vergrößern. Genauer
gesagt, hat die die erste geschlossene Klammerreihe 12 definierende
Linie eine größere Gesamtlänge als
ein Kreis, der tangential zu der äußeren Peripherie dieser Linie
verläuft. Ähnlich hat
die zweite geschlossene Klammerreihe 14 ebenso eine Anzahl von
Einbuchtungen, so dass diese Linie eine größere Gesamtlänge hat
als ein etwas größerer Kreis,
der tangential zur äußeren Peripherie
der die zweite Klammerreihe 14 definierenden Linie verläuft. Beide geschlossenen
Reihen 12 und 14 verlaufen im Wesentlichen parallel
zueinander.
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2 zeigt
die Schneidkante 18 eines Messers, das von einer inneren
Wand der Patroneneinrichtung 6 geführt wird. Die Schneidkante 18 ist
geschlossen, um in der Lage zu sein, ein von dem Messer durchdrungenes
Stück Gewebe
vollständig
auszuschneiden. Die Schneidkante 18 des Messers verläuft im Wesentlichen
parallel zu den Linien, die die geschlossenen Klammerreihen 12 und 14 definieren, die
beide außerhalb
der Schneidkante 18 des Messers angeordnet sind.
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Die äußere Peripherie 20 oder
Umfangslinie der Patroneneinrichtung 6 hat eine ähnliche
Form wie die geschlossenen Klammerreihen 12 und 14 und
die Schneidkante 18 des Messers, wobei die Kanten in den
Ecken etwas mehr abgerundet sind. In seinem der Patroneneinrichtung 6 gegenüberliegenden
Endbereich hat das Gegenlager 8 eine ähnliche Peripherie 22,
siehe 1.
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Wenn
das chirurgische Klammersetzinstrument 1 benutzt wird,
werden sein Schaft 2 und die Klammerbefestigungsanordnung 4 in
das Hohlorgan eingeführt,
wo die Anastomose erstellt werden soll. Allgemein wird der Endbereich
des einen Teils des Organs über
der vorderen Ebene 10 der Patroneneinrichtung 6 platziert,
während
der Endbereich des anderen Teils über dem Gegenlager 8 platziert
wird, so dass der Schaft 9 vorragt und dazu dienen kann, das
Gegenlager 8 mit der Patroneneinrichtung 6 zu verbinden.
Mittels der oben erwähnten
Bewegungseinrichtung, die über
Betätigungselemente
betrieben wird, die sich an dem oder nahe bei dem Handgriff des
Rahmens befinden, wird das Gegenlager 8 relativ zu der
Patroneneinrichtung 6 bewegt, bis die verbleibende Lücke zwischen
dem Gegenlager 8 und der Patroneneinrichtung 6 im
Wesentlichen durch das Gewebe der beiden Teile des Hohlorgans ausgefüllt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
des chirurgischen Klammersetzinstruments 1 ist es möglich, die
Größe dieser
Lücke in
einer wohl definierten Weise einzustellen. Danach wird mittels eines
Auslösers,
der sich nahe bei dem Handgriff befindet, die Klammertreibereinrichtung
betätigt,
um die Klammern aus der Patroneneinrichtung 6 auf das Gegenlager 8 zu
auszutreiben. Die spitzen Enden der Klammern durchdringen das dazwischenliegende
Gewebe und werden von dem Gegenlager 8 umgebogen, so dass
die Klammern geschlossen sind. Danach bewegt die Messerbetätigungseinrichtung
das Messer auf das Gegenlager 8 zu, so dass die Schneidkante 18 des
Messers das Gewebe durchdringt. Vorzugsweise ist die Messerbetätigungseinrichtung
mit der Klammertreibereinrichtung gekoppelt, so dass nur ein Auslöser betätigt werden
muss, um die Funktionen des Klammerns und Schneidens des Gewebes fast
gleichzeitig auszuführen.
Das Vorliegen von zwei geschlossenen Klammerreihen 12, 14 stellt
eine zuverlässige
Verbindung der beiden Teile des Hohlorgans sicher.
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Am
Ende des Vorgangs kann das chirurgische Klammersetzinstrument 1 zurückgezogen
werden, nachdem die Lücke
zwischen der Patroneneinrichtung 6 und dem Gegenlager 8 vergrößert wird, um die
Klemmwirkung zu lösen.
Die Form der geschlossenen Klammerreihen 12, 14 sorgt
für eine
relativ große
Gesamtlänge
der Klammerlinien, so dass das Gewebe an der Anastomosestelle nachgeben kann
und das Gegenlager 8 leicht durch die von der Schneidkante 18 des
Messers erzeugte Öffnung
bewegt werden kann. Das ausgeschnittene Gewebeteil verbleibt in
dem chirurgischen Klammersetzinstrument 1.