DE60033691T2 - Streifenförmiges implantat - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft ein streifenartiges Implantat, das ein Band mit einem ersten Ende und mit einem zweiten Ende aufweist.
- Streifenartige Implantate, z.B. in Form von resorbierbaren oder nicht-resorbierbaren Netzen oder Netzstreifen (Bändern), werden z.B. zum Unterstützen oder Verbinden von Geweben verwendet. Wenn ein derartiges Implantat in einem chirurgischen Eingriff eingesetzt werden soll, ist es häufig erforderlich, einen Endbereich oder beide Endbereiche des Implantats durch Gewebe hindurch zu führen. Dazu muß das Gewebe in der Regel großflächig freipräpariert werden, und nach dem Applizieren und Positionieren des Implantats muß die meist nicht unerhebliche Wunde im Endbereich des Implantats verschlossen werden. Dies ist zeitaufwendig und für den Patienten belastend.
- Die US-A-5 922 026 offenbart ein streifenartiges Implantat, das ein Band mit einem ersten Ende und mit einem zweiten Ende aufweist. An beiden Enden ist eine Tasche vorgesehen, die verwendet werden kann, um den Streifen mittels eines Befestigungswerkzeugs zu einer vorgewählten Position zu bewegen, woraufhin der Streifen mit dem Befestigungswerkzeug befestigt wird.
- Die WO 94/17747 beschreibt ein Stück eines flexiblen chirurgischen Netzmaterials mit einem länglichen, halbfesten Element, das als eine Art Versteifungsrippe dient.
- Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, um ein streifenartiges Implantat schnell und in schonender Weise durch Gewebe hindurchzuführen.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein streifenartiges Implantat mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Kerngedanke der Erfindung ist eine plattenartige Applikationshilfe, mit der ein streifenartiges Implantat (Implantatband) durch Gewebe hindurchgezogen werden kann. Die plattenartige Applikationshilfe ist im Bereich eines der Enden des Implantatbandes angeordnet.
- Das erfindungsgemäße streifenartige Implantat weist ein Band mit einem ersten Ende und mit einem zweiten Ende auf. Im Bereich mindestens eines der beiden Enden ist eine zur Ebene des Bandes ausgerichtete plattenartige Applikationshilfe angeordnet.
- Die plattenartige Applikationshilfe armiert den Endbereich des Bandes und ermöglicht es somit, das Band mit Hilfe eines Greifinstruments durch Gewebe hindurchzuziehen. Dabei versieht die Applikationshilfe das Gewebe auf schnelle und schonende Weise mit einer Öffnung, die nicht größer ist, als zum Durchziehen des Bandes unbedingt erforderlich. Somit entfällt eine großflächige Gewebepräparation. Mit Hilfe der Applikationshilfe wird nur der Gewebebereich präpariert, der auch wirklich zur Positionierung des streifenartigen Implantats benötigt wird. Die konkrete Plazierung des Implantats wird mittels der Applikationshilfe nach den Maßgaben des Operateurs gewährleistet. Insbesondere wird es problemlos ermöglicht, daß das Implantat plan zu liegen kommt, wenn es gleichmäßig plan liegen soll. Ebensogut kann das Implantat auf Wunsch auch verdreht eingesetzt werden. Durch die plattenartige Applikationshilfe, die zur Ebene des Bandes ausgerichtet ist (also im wesentlichen parallel zur Ebene des Bandes verläuft), ist der Endbereich des Bandes also derart gestaltet, daß sich das Implantat ohne größere Probleme durch das gewünschte Gewebe bzw. längs zwischen zwei Gewebeschichten durchziehen läßt. Dabei findet quasi automatisch eine Gewebepräparation nur für den Bereich statt, der für das Implantat benötigt wird.
- Als Material für das Band kommen alle für den medizinischen Bereich geeigneten resorbierbaren oder nicht-resorbierbaren Werkstoffe in Betracht. Mischungen aus resorbierbaren und nicht-resorbierbaren Werkstoffen sind ebenfalls denkbar. Für die plattenartige Applikationshilfe eignen sich insbesondere nicht-resorbierbare Werkstoffe, wie Metalle, Kunststoffe und Keramiken; im Prinzip können aber auch resorbierbare Werkstoffe benutzt werden.
- Anwendungsgebiete sind z.B. die Augmentation von Sehnennähten oder die Unterstützung der Festigkeit bei Bauchwanddefekten.
- Vorzugsweise ist die senkrecht zur Längsachse des Bandes gemessene maximale Breite der Applikationshilfe mindestens so groß wie die Breite des Bandes im Bereich der Applikationshilfe. Bei dieser Ausgestaltung läßt sich die zum Durchziehen des Bandes durch Gewebe erforderliche Öffnung vollständig mittels der Applikationshilfe schaffen, ohne daß die Ränder des Bandes in die Öffnung einschneiden.
- Für die Applikationshilfe sind zahlreiche Ausgestaltungen denkbar. Bei einer Ausführungsform ist die Applikationshilfe als einstückiges Plättchen gestaltet, das auf einer Seite des Bandes befestigt ist. Bei einer anderen Ausführungsform ist die Applikationshilfe als doppeltes Plättchen gestaltet, dessen beide Teile auf gegenüberliegenden Seiten des Bandes befestigt sind und das Band zwischen sich einschließen. Die Applikationshilfe, also z.B. das einstückige Plättchen oder die beiden Teile des doppelten Plättchens, können an dem Band mit Hilfe von Klammern oder Klebstoff befestigt sein. Je nach Werkstoff ist es auch denkbar, die Applikationshilfe mit dem Endbereich des Bandes zu verschweißen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Endbereich des Bandes mit dem Werkstoff für die Applikationshilfe, z.B. einem geschmolzenen Kunststoff oder einem noch nicht ausgehärteten Kunststoff, zu umgießen und dabei die Applikationshilfe auszuformen. In ähnlicher Weise kann der Endbereich des Bandes durch Aufschmelzen der Applikationshilfe versteift werden.
- Vorzugsweise ist die Applikationshilfe in der Ebene des Bandes kreisrund, elliptisch oder oval, aber auch andere Formen sind möglich. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Applikationshilfe ein doppeltes Plättchen mit zwei gleich großen runden Hälften, deren Durchmesser größer ist als die Breite des Bandes, wobei der Endbereich des Bandes zwischen den beiden Hälften angeordnet ist.
- Die Applikationshilfe kann eine atraumatisch gestaltete Kante aufweisen und/oder eine Schneidkante. Durch Gestaltung der Kanten der Applikationshilfe läßt sich erreichen, daß die Applikationshilfe beim Durchziehen des Implantats durch Gewebe nur dort auf schonende Weise das Gewebe schneidet, wo es unbedingt erforderlich ist.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Figuren zeigen in
-
1 in den Teilen (a) bis (d) Drauf sichten auf die Unterseiten verschiedener Ausführungsformen erfindungsgemäßer streifenartiger Implantate (in Teilansicht), -
2 in den Teilen (a) bis (c) Seitenansichten verschiedener Ausführungsformen erfindungsgemäßer streifenartiger Implantate (in Teilansicht), die wie in1 gestaltet sind, -
3 in den Teilen (a) bis (d) Drauf sichten auf weitere Ausführungsformen erfindungsgemäßer streifenartiger Implantate (in Teilansicht) und -
4 in den Teilen (a) bis (c) Seitenansichten verschiedener Ausführungsformen erfindungsgemäßer streifenartiger Implantate (in Teilansicht), die wie in3 gestaltet sind. - In den
1 und2 sind verschiedene Ausführungsformen eines streifenartigen Implantats1 veranschaulicht, wobei der Einfachheit halber für gleichartige Teile dieselben Bezugszeichen verwendet werden. - Jedes der streifenartigen Implantate
1 weist ein Band2 mit einem ersten Ende4 und einem zweiten Ende6 auf. Das Band2 ist ein herkömmlicher Netzstreifen aus implantierbarem Material und kann resorbierbar oder nicht-resorbierbar sein. - Im Bereich des ersten Endes
4 des Bandes2 ist in allen Fällen eine plattenartige Applikationshilfe in Form eines einstückigen Plättchens10 in einer Endzone12 auf der Oberseite des Bandes2 befestigt, wie insbesondere in2 zu erkennen ist. Die Ausführungsformen gemäß1(a) und1(b) sind außerdem im Bereich des zweiten Endes6 des Bandes2 mit einem entsprechenden Plättchen10 versehen. Grundsätzlich kann eine plattenartige Applikationshilfe im Bereich eines oder im Bereich beider Enden des Bandes2 angebracht sein. - In den Ausführungsbeispielen nach den
1 und2 ist das Plättchen10 in der Endzone12 auf das Band2 aufgeklebt oder auf geklammert. Kombinationen dieser Befestigungsarten oder andere Befestigungsarten, wie z.B. Aufschmelzen, sind ebenfalls denkbar. Das Plättchen10 besteht vorzugsweise aus Metall, Kunststoff oder Keramik. - Die Ausführungsformen des streifenartigen Implantats
1 unterscheiden sich in der Gestaltung des Plättchens10 . In1(a) hat das Plättchen10 eine kreisförmige Umrißlinie und einen et was größeren Durchmesser als die Breite des Bandes2 . In der Ausführungsform gemäß1(b) stimmt der Durchmesser des Plättchens10 mit der Breite des Bandes2 überein.1(c) zeigt ein Plättchen10 mit elliptischer Umrißlinie, dessen größte Ausdehnung mit der Breite des Bandes2 ausgerichtet ist und mit der Breite übereinstimmt. Bei der Ausführungsform gemäß1(d) ist das Plättchen10 ähnlich geformt und ausgerichtet, aber breiter als das Band2 . - Wie in
2 zu erkennen ist, sind die Plättchen10 zur Ebene des Bandes2 ausgerichtet und relativ flach. In2(a) ist eine Ausführungsform mit einem Plättchen10 dargestellt, dessen vordere Kante14 als Schneidkante ausgestaltet ist. Bei der Ausführungsform gemäß2(b) ist die vordere Kante16 des Plättchens10 stumpf und atraumatisch, während die Form der vorderen Kante18 in2(c) eine Mittelstellung einnimmt. - In den
3 und4 sind weitere Ausführungsformen für streifenartige Implantate dargestellt, die hier jeweils mit1' bezeichnet sind. Ansonsten sind der Einfachheit halber für gleichartige Teile dieselben Bezugszeichen verwendet, die, wenn möglich, mit denen aus den1 und2 übereinstimmen. - Die Ausführungsformen gemäß den
3 und4 unterscheiden sich in der Ausgestaltung der hier mit20 bezeichneten plattenartigen Applikationshilfe von den Ausführungsformen gemäß den1 und2 . Die Applikationshilfe20 umschließt eine Endzone22 des Bandes2 , wie in4 angedeutet. Um dies zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann die Applikationshilfe20 als doppeltes Plättchen gestaltet sein, dessen beide Teile auf gegenüberliegenden Seiten des Bandes2 befestigt sind und das Band zwischen sich einschließen. Dabei kann an den Innenseiten der Plättchen eine Aussparung zum Aufnehmen der Endzone22 des Bandes2 vorgesehen sein, so daß die Applikationshilfe20 einen glatten Rand haben kann, wie in4 angedeutet. - Es ist auch denkbar, die Endzone
22 im Bereich des ersten Endes4 oder des zweiten Endes6 des Bandes2 mit dem Material für die Applikationshilfe20 zu umgießen, die Applikationshilfe auszuformen und anschließend eine Härtung durchzuführen (z.B. durch Abkühlen aus der Schmelze oder durch chemische Reaktion). - Die Ausführungsformen gemäß den
3 und4 unterscheiden sich wiederum durch die Gestaltung der Applikationshilfe20 . Deren Form ist in3(a) kreisrund (wobei der Durchmesser größer als die Breite des Bandes2 ist), in3(b) kreisrund (wobei der Durchmesser mit der Breite des Bandes2 übereinstimmt), in3(c) und3(d) elliptisch (wobei die Applikationshilfe20 in3(d) breiter ist als das Band2 ). -
4 veranschaulicht, daß bei diesen Ausführungsformen die Applikationshilfe20 im wesentlichen symmetrisch zur Ebene des Bandes2 angeordnet und insgesamt flach gestaltet ist.4(a) zeigt eine Ausführungsform mit einer atraumatisch geformten vorderen Kante24 ,4(b) eine Ausführungsform mit einer schneidenden vorderen Kante26 und4(c) eine Ausführungsform mit einer vorderen Kante28 , deren Form zwischen diesen beiden Extrema liegt. - Um eines der streifenartigen Implantate
1 bzw.1' in Gewebe einzusetzen, wird die Applikationshilfe10 bzw.20 mit einem chirurgischen Greifinstrument wie z.B. einer Pinzette gefaßt und gegen eine Gewebeseite gedrückt, so daß die vordere Kante des Plättchens10 bzw. der Applikationshilfe20 (z.B. die Kante14 ) frei gegen diese Gewebeseite zu liegen kommt. Das Plättchen10 bzw. die Applikationshilfe20 kann dann mit Hilfe des Greifinstruments durch das Gewebe gedrückt und, sobald ein Teil davon an der anderen Gewebeseite ausgetreten ist, durch Fassen dieses Teils mit dem Greifinstrument durch das Gewebe hindurchgezogen werden, wobei das Band2 nachfolgt. Die auf diese Weise geschaffene Öffnung in dem Gewebe belastet den Patienten wenig, da sie gut auf die Größe des Bandes2 abgestimmt ist. Nachdem das Band2 durch das Gewebe hindurchgeführt ist, kann das Plättchen10 bzw. die Applikationshilfe20 abgeschnitten werden. Danach wird mit dem Band2 so verfahren, wie bei der jeweiligen Operationstechnik üblich ist. - Alternativ kann als Greifinstrument eine spitze Pinzette benutzt werden, die durch das Gewebe gestoßen wird, um die an die andere Gewebeseite herangeführte Applikationshilfe
10 bzw.20 zu fassen. Anschließend werden mit Hilfe der Pinzette die Applikationshilfe10 bzw.20 und das nachfolgende Band2 durch das Gewebe hindurchgezogen. Auf diese Weise sorgt zunächst die Pinzette für eine kleine Öffnung im Gewebe, die danach durch die Applikationshilfe10 bzw.20 auf das zum Durchziehen des Bandes2 erforderliche Maß vergrößert wird.
Claims (8)
- Streifenartiges Implantat, das ein Band (
2 ) mit einem ersten Ende (4 ) und mit einem zweiten Ende (6 ) aufweist, wobei im Bereich mindestens eines der beiden Enden (4 ,6 ) eine zur Ebene des Bandes (2 ) ausgerichtete Applikationshilfe (10 ;20 ) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Applikationshilfe (10 ;20 ) eine plattenartige Applikationshilfe (10 ;20 ) ist. - Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrecht zur Längsachse des Bandes (
2 ) gemessene maximale Breite der Applikationshilfe (10 ;20 ) mindestens so groß ist wie die Breite des Bandes (2 ) im Bereich der Applikationshilfe (10 ;20 ). - Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikationshilfe (
10 ) als einstückiges Plättchen (10 ) gestaltet ist, das auf einer Seite des Bandes (2 ) befestigt ist. - Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikationshilfe (
20 ) als doppeltes Plättchen (20 ) gestaltet ist, dessen beide Teile auf gegenüberliegenden Seiten des Bandes (2 ) befestigt sind und das Band (2 ) zwischen sich einschließen. - Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikationshilfe (
10 ;20 ) auf mindestens eine der folgenden Arten an dem Band (2 ) befestigt ist: Klammerung, Klebung, Verschweißung, Umgießung, Aufschmelzung. - Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikationshilfe (
10 ;20 ) in der Ebene des Bandes (2 ) eine der folgenden Formen aufweist: kreisrund, elliptisch, oval. - Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikationshilfe (
10 ;20 ) eine atraumatisch gestaltete Kante (16 ;24 ) aufweist. - Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikationshilfe (
10 ;20 ) eine Schneidkante (14 ;26 ) aufweist.
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