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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur kontrollierten
Radikalkettenpolymerisation in wässeriger
Dispersion in Gegenwart von ausgewählten Nitroxylradikalen mit
einem definierten Verteilungsgleichgewicht zwischen Wasser und Monomer,
wie durch ihren log p gemessen, worin p der Verteilungskoeffizient
des Nitroxylradikals in Octanol und Wasser ist.
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Polymerisationsverfahren
unter Verwendung von Wasser als eine kontinuierliche Dispersionsphase, worin
anfänglich
die Monomere und nach der Polymerisation die Polymere dispergiert
werden, werden zur Herstellung von Polymeren weit verbreitet verwendet
(wässerige
Dispersionspolymerisation). Meist werden Wasser und wasserunlösliches
Monomer, ein Emulgator und/oder ein Schutzkolloid und ein geeignetes
Initiatorsystem durch allgemein bekannte Verfahren gemischt, die
ein Mizellarsystem aus gequollenen Monomeren oder stabilisierte
Monomertröpfchen
aufbauen.
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Von
besonderem Interesse sind Emulsionspolymerisationen, worin gewöhnlich wasserlösliche Initiatorsysteme
verwendet werden.
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Die
Monomere sind im wesentlichen in der wässerigen Phase unlöslich und
bilden darin fein verteilte Tröpfchen.
Die Zugabe von Dispergiermitteln, wie beispielsweise Natriumdodecylsulfat,
ist in vielen Fällen
notwendig, um solche stabilen Tröpfchen
und Mizellen zu erreichen. Beispiele von Dispergiermitteln werden
beispielsweise in „Ullmann
Enzyklopädie
der technischen Chemie, Bd. 10, 4. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim (1975),
Seite 449" gegeben.
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Verschiedene
Variationen sind nach dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise
Emulgator-freie Emulsionspolymerisation, Miniemulsionspolymerisation
und Mikroemulsionspolymerisation. Diese Variationen sind durch Austausch
der Art und Menge des Emulgators und der Initiatorsysteme gekennzeichnet,
die zu verschiedenen Polymerprodukten führen, insbesondere in bezug
auf Molekulargewicht, Polymerteilchengröße und deren Verteilungen.
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Polymere
oder Copolymere, die durch Radikalkettenpolymerisationsverfahren
hergestellt wurden, haben von Natur aus breite Molekulargewichtsverteilungen
oder Polydispersitäten,
die üblicherweise
höher als etwa
vier sind. Ein Grund dafür
ist, daß die
meisten der Radikalinitiatoren relativ lange Halbwertszeiten haben, die
im Bereich von mehreren Minuten bis zu vielen Stunden liegen, und
daher werden die Polymerketten nicht zum gleichen Zeitpunkt initiiert
und die Initiatoren stellen wachsende Ketten verschiedener Längen zu
jeder Zeit während
des Polymerisationsverfahrens bereit. Ein anderer Grund ist, daß die sich
ausbreitenden Ketten in einem radikalischen Verfahren miteinander
in Verfahrenen reagieren können,
die als Kombination und Disproportionierung bekannt sind, von denen
beide irreversible Kettenbeendende Reaktionsverfahren sind. Bei der
Durchführung
werden Ketten verschiedener Längen
zu unterschiedlichen Zeiten während
des Reaktionsverfahrens beendet, was zu Harzen führt, die aus Polymerketten
bestehen, die in der Länge
weiträumig
von sehr klein bis sehr groß variieren
und die daher breite Polydispersitäten aufweisen. Soll ein Radikalkettenpolymerisationsverfahren
zur Herstellung enger Molekulargewichtsverteilungen verwendet werden,
müssen
alle Polymerketten bei etwa der gleichen Zeit initiiert werden und
die Beendigung des Wachstums von Polymerketten durch Kombinations-
oder Disproportionierungsverfahren muß vermieden werden.
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Ein
Verfahren zur Verminderung der Polydispersität und um die Nachteile der
konventionellen Radikalkettenpolymerisation zu vermeiden, wurde
bereits von Solomon et al.,
US
4 581 429 , erteilt am 8. April 1986, beschrieben, worin
ein Radikalkettenpolymerisationsverfahren offenbart wird, das das
Wachstum der Polymerketten kontrolliert, um kurzkettige oder oligomere
Homopolymere und Copolymere herzustellen, einschließlich Block-
und Pfropfcopolymere. Das Verfahren setzt einen Initiator mit der
Formel (teilweise) R'R''N-O-X ein, worin X eine radikalische
Spezies ist, die ungesättigte
Monomere polymerisieren kann. Die Reaktionen haben typischerweise
niedrige Umwandlungsraten. Speziell sind die genannten R'R''N-O-Gruppen
von 1,1,3,3-Tetraethylisoindolin, 1,1,3,3-Tetrapropylisoindolin,
2,2,6,6-Tetramethylpiperidin, 2,2,5,5-Tetramethylpyrrolidin oder Di-t-butylamin
abgeleitet.
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In
WO 99/00426 wurde Emulsionspolymerisation von ethylenisch ungesättigten
Monomeren in Gegenwart von Nitroxylradikalen ausführlicher
beschrieben, wobei darauf hingewiesen wird, daß die Monomertröpfchen eine
Größe von weniger
oder gleich 500 nm haben.
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Kürzlich wurde
in
EP 970973 Emulsionspolymerisation
in Gegenwart eines stabilen freien Radikals beschrieben, wobei darauf
hingewiesen wird, daß die
Wasserlöslichkeit
des stabilen freien Radikals mindestens 0,1 g/l bei 25°C beträgt. Ferner
wird in WO 99/11674 beschrieben, daß die molale Löslichkeit
der Nitroxylradikale in dem wässerigen
Medium mindestens 10
–6 mol/kg und am stärksten bevorzugt
mindestens 10
–1 mol/kg bei
25°C und
1 bar erfordert.
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In
der vorliegenden Erfindung wurde herausgefunden, daß die wichtigste
Eigenschaft der Nitroxylradikale nicht die gute Löslichkeit
in Wasser sondern das Verteilungsgleichgewicht zwischen Wasser und
Monomer ist, wie durch den log p-Wert des Nitroxyls wiedergespiegelt.
Das richtige Gleichgewicht zwischen der Löslichkeit in Wasser und der
Löslichkeit
in den Monomertröpfchen
beeinflußt
stark die Wirksamkeit hinsichtlich Polydispersität, Polymerisationsgeschwindigkeit
und Ausbeute.
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Der
Verteilungskoeffizient p (Octanol/Wasser) ist ein weit verbreitet
verwendeter Parameter, beispielsweise bei der Bewertung der Umweltbelastung
chemischer Verbindungen. Seine Berechnung wird durch W. M. Meylan,
P. H. Howard in J. Pharmaceutical Sciences 84, (1995), 83–92 beschrieben.
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Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Oligomers, eines Cooligomers, eines Polymers oder eines Copolymers
(Block oder statistisch) durch Radikalkettenpolymerisation in einer
wässerigen
Dispersion aus mindestens einem ethylenisch ungesättigten
Monomer oder Oligomer, umfassend
das Bilden einer wässerigen
Dispersion mit dem Monomer in der dispersen Phase und das (Co)polymerisieren des
Monomers oder der Monomere/Oligomere bei erhöhter Temperatur in Gegenwart
von
- a) mindestens einem stabilen freien Nitroxylradikal,
das einen log p (Octanol/Wasser) zwischen –0,5 und 7,5 aufweist, und
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus einer Verbindung der Formel (A), (B), (C), (D),
(E), (F), (G), (H) oder (I) worin
R
Wasserstoff, C1-C18-Alkyl,
das nicht unterbrochen oder durch ein oder mehrere Sauerstoffatome
unterbrochen ist, Cyanoethyl, Benzoyl, Glycidyl, ein einwertiger
Rest einer aliphatischen Carbonsäure
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, einer cycloaliphatischen Carbonsäure mit
7 bis 15 Kohlenstoffatomen oder einer α,β-ungesättigten Carbonsäure mit
3 bis 5 Kohlenstoffatomen oder einer aromatischen Carbonsäure mit
7 bis 15 Kohlenstoffatomen ist;
R101 C1-C12-Alkyl, C5-C7-Cycloalkyl,
C5-C8-Aralkyl, C2-C18-Alkanoyl, C3-C5-Alkenoyl oder
Benzoyl ist;
R102 C1-C18-Alkyl, C5-C7-Cycloalkyl, C2-C8-Alkenyl, das unsubstituiert oder eine Cyano-,
Carbonyl- oder Carbamidgruppe substituiert ist, ist oder Glycidyl,
eine Gruppe der For mel -CH2CH(OH)-Z oder
der Formel -CO-Z oder -CONH-Z, worin Z Wasserstoff, Methyl oder
Phenyl ist, ist;
G6 Wasserstoff ist
und G5 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl ist, und
G1 und
G3 Methyl sind, und G2 und
G4 Ethyl oder Propyl sind, oder G1 und G2 Methyl sind,
und G3 und G4 Ethyl
oder Propyl sind;
R1, R2,
R3 und R4 unabhängig voneinander
C1-C18-Alkyl, C3-C18-Alkenyl, C3-C18-Alkinyl; C1-C18-Alkyl, C3-C18-Alkenyl, C3-C18-Alkinyl, die
durch OH, Halogen oder eine Gruppe -O-C(O)-R5 substituiert
sind, C2-C18-Alkyl,
das durch mindestens eine) O-Atom und/oder NR5-Gruppe
unterbrochen ist, C3-C12-Cycloalkyl oder
C6-C10-Aryl sind,
oder R1 und R2 und/oder
R3 und R4 zusammen
mit dem Verknüpfungs-Kohlenstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen C3-C12-Cycloalkylrest bilden,
R5,
R6 und R7 unabhängig Wasserstoff,
C1-C18-Alkyl oder
C6-C10-Aryl sind;
R8 Wasserstoff, OH, C1-C18-Alkyl, C3-C18-Alkenyl, C3-C18-Alkinyl; C1-C18-Alkyl, C3-C18-Alkenyl, C3-C18-Alkinyl, die durch eine oder mehrere OH,
Halogen oder eine Gruppe -O-C(O)-R5 substituiert
sind, C2-C18-Alkyl,
das durch mindestens ein(e) O-Atom und/oder NR5-Gruppe
unterbrochen ist, C3-C12-Cycloalkyl
oder C6-C10-Aryl,
C7-C9-Phenylalkyl,
C5-C10-Heteroaryl,
-C(O)-C1-C18-Alkyl,
-O-C1-C18-Alkyl
oder -COOC1-C18-Alkyl
ist; und R9, R10,
R11 und R12 unabhängig Wasserstoff,
Phenyl oder C1-C18-Alkyl
sind; und
- b) einem freien Radikalinitiator.
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Die
Alkylreste in den verschiedenen Substituenten können linear oder verzweigt
sein. Beispiele von Alkyl, enthaltend 1 bis 18 Kohlenstoffatome,
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, 2-Butyl, Isobutyl,
t-Butyl, Pentyl, 2-Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, 2-Ethylhexyl, t-Octyl,
Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Hexadecyl
und Octadecyl.
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Alkenyl
mit 3 bis 18 Kohlenstoffatomen ist ein linearer oder verzweigter
Rest, wie beispielsweise Propenyl, 2-Butenyl, 3-Butenyl, Isobutenyl,
n-2,4-Pentadienyl, 3-Methyl-2-butenyl, n-2-Octenyl, n-2-Dodecenyl, iso-Dodecenyl,
Oleyl, n-2-Octadecenyl oder n-4-Octadecenyl. Bevorzugt ist Alkenyl
mit 3 bis 12, besonders bevorzugt mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen.
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Alkinyl
mit 3 bis 18 ist ein gerader oder verzweigter Rest, wie beispielsweise
Propinyl, (-CH2-C≡CH), 2-Butinyl, 3-Butinyl,
n-2-Octinyl oder n-2-Octadecinyl. Bevorzugt wird Alkinyl mit 3 bis
12, insbesondere bevorzugt mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen.
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Beispiele
für Hydroxy-substituiertes
Alkyl sind Hydroxypropyl, Hydroxybutyl oder Hydroxyhexyl.
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Beispiele
für Halogen-substituiertes
Alkyl sind Dichlorpropyl, Monobrombutyl oder Trichlorhexyl.
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C2-C18-Alkyl, das
durch mindestens ein O-Atom unterbrochen ist, ist beispielsweise -CH2-CH2-O-CH2-CH3, -CH2-CH2-O-CH3 oder -CH2-CH2-O-CH2-CH2-CH2-O-CH2-CH3. Es ist vorzugsweise
von Polyethylenglykol abgeleitet. Eine allgemeine Beschreibung ist
-((CH2)a-O)b-H/CH3, worin a
eine Zahl von 1 bis 6 und b eine Zahl von 2 bis 10 ist.
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C2-C18-Alkyl, das
durch mindestens eine NR5-Gruppe unterbrochen
ist, kann allgemein als -((CH2)a-NR5)b-H/CH3 beschrieben
werden, worin a, b und R5 wie oben definiert
sind.
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C3-C12-Cycloalkyl
ist typischerweise Cyclopropyl, Cyclopentyl, Methylcyclopentyl,
Dimethylcyclopentyl, Cyclohexyl, Methylcyclohexyl oder Trimethylcyclohexyl.
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C6-C10-Aryl ist beispielsweise
Phenyl oder Naphthyl, aber ebenso enthalten sind C1-C4-Alkyl-substituiertes Phenyl, C1-C4-Alkoxy-substituiertes Phenyl, Hydroxy-,
Halogen- oder Nitro-substituiertes
Phenyl. Beispiele für
Alkyl-substituiertes Phenyl sind Ethylbenzol, Toluol, Xylol und
ihre Isomere, Mesitylen oder Isopropylbenzol. Halogen-substituiertes
Phenyl ist beispielsweise Dichlorbenzol oder Bromtoluol.
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Alkoxysubstituenten
sind typischerweise Methoxy, Ethoxy, Propoxy oder Butoxy und ihre
entsprechenden Isomere.
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C7-C9-Phenylalkyl
ist Benzyl, Phenylethyl oder Phenylpropyl.
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C5-C10-Heteroaryl
ist beispielsweise Pyrrol, Pyrazol, Imidazol, 2,4-Dimethylpyrrol,
1-Methylpyrrol, Thiophen, Furan, Furfural, Indol, Cumaron, Oxazol,
Thiazol, Isoxazol, Isothiazol, Triazol, Pyridin, α-Picolin,
Pyridazin, Pyrazin oder Pyrimidin.
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Wenn
R ein einwertiger Rest einer Carbonsäure ist, ist er beispielsweise
ein Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Valeroyl-, Caproyl-, Stearoyl-,
Lauroyl-, Acryloyl-, Methacryloyl-, Benzoyl-, Cinnamoyl- oder β-(3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionylrest.
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C1-C18-Alkanoyl ist
beispielsweise Formyl, Propionyl, Butyryl, Octanoyl, Dodecanoyl,
aber bevorzugt Acetyl, und C3-C5-Alkenoyl
ist insbesondere Acryloyl.
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Die
obigen Verbindungen und deren Herstellung sind in
GB 2335190 und in
GB 2342649 beschrieben.
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Bevorzugt
wird ein Verfahren, worin in Formel (A), (B) und (C)
R Wasserstoff,
C1-C18-Alkyl, Cyanoethyl,
Benzoyl, Glycidyl, ein einwertiger Rest einer aliphatischen Carbonsäure ist;
R101 C1-C12-Alkyl,
C7-C8-Aralkyl, C2-C18-Alkanoyl, C3-C5-Alkenoyl oder
Benzoyl ist;
R102 C1-C18-Alkyl, Glycidyl, eine Gruppe der Formel
-CH2CH(OH)-Z oder der Formel -CO-Z, worin
Z Wasserstoff, Methyl oder Phenyl ist, ist.
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Ein
anderes bevorzugtes Verfahren ist, worin in Formel (D), (E), (F),
(G), (H) und (I) mindestens zwei von R1,
R2, R3 und R4 Ethyl, Propyl oder Butyl sind und die verbleibenden
Methyl sind; oder
R1 und R2 oder
R3 und R4 zusammen
mit dem Verknüpfungs-Kohlenstoffatom,
an das sie gebunden sind, einen C5-C6-Cycloalkylrest bilden und einer der verbleibenden
Substituenten Ethyl, Propyl oder Butyl ist.
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Spezielle
besonders geeignete Verbindungen werden in der folgenden Tabelle
angegeben.
* für die Erfindung
ungeeignete Verbindungen
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Vorzugsweise
beträgt
log p 0 bis 5 und stärker
bevorzugt 1 bis 5.
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Vorzugsweise
ist der Radikalinitiator der Komponente b) eine Bis-azo-Verbindung,
ein Peroxid oder ein Hydroperoxid.
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Spezielle
bevorzugte Radikalquellen sind 2,2'-Azobisisobutyronitril, 2,2'-Azobis(2-methylbutyronitril), 2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril),
2,2'-Azobis(4-methoxy-2,4-dimethylvaleronitril),
1,1'-Azobis(1-cyclohexancarbonitril),
2,2'-Azobis(isobutyramid)dihydrat,
2-Phenylazo-2,4-dimethyl-4-methoxyvaleronitril, Dimethyl-2,2'-azobisisobutyrat,
2-(Carbamoylazo)isobutyronitril, 2,2'-Azobis(2,4,4-trimethylpentan), 2,2'-Azobis(2-methylpropan),
2,2'-Azobis(N,N'-dimethylenisobutyramidin),
freie Base oder Hydrochlorid, 2,2'-Azobis(2-amidinopropan), freie Base
oder Hydrochlorid, 2,2'-Azobis{2-methyl-N-[1,1-bis(hydroxymethyl)ethyl]propionamid}
oder 2,2'-Azobis{2-methyl-N-[1,1-bis(hydroxymethyl)-2-hydroxyethyl]propionamid};
Acetylcyclohexansulfonylperoxid, Diisopropylperoxydicarbonat, t-Amylperneodecanoat,
t-Butylperneodecanoat, t-Butylperpivalat, t-Amylperpivalat, Bis(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid,
Diisononanoylperoxid, Didecanoylperoxid, Dioctanoylperoxid, Dilauroylperoxid,
Bis(2-methylbenzoyl)peroxid, Dibernsteinsäureperoxid, Diacetylperoxid,
Dibenzoylperoxid, t-Butylper-2-ethylhexanoat, Bis-(4-chlorbenzoyl)-peroxid,
t-Butylperisobutyrat, t-Butylpermaleinat, 1,1-Bis(t-butylperoxy)3,5,5-trimethylcyclohexan,
1,1-Bis(t-butylperoxy)cyclohexan, t-Butylperoxyisopropylcarbonat,
t-Butylperisononaoat, 2,5-Dimethylhexan-2,5-dibenzoat, t-Butylperacetat,
t-Amylperbenzoat, t-Butylperbenzoat, 2,2-Bis(t-butylperoxy)butan,
2,2-Bis(t-butylperoxy)propan, Dicumylperoxid, 2,5-Dimethylhexan-2,5-di-t-butylperoxid,
3-t-Butylperoxy-3-phenylphthalid, Di-t-amylperoxid, α,α'-Bis(t-butylperoxyisopropyl)benzol,
3,5-Bis(t-butylperoxy)3,5-dimethyl-1,2-dioxolan, Di-t-butylperoxid,
2,5-Dimethylhexin-2,5-di-t-butylperoxid, 3,3,6,6,9,9-Hexamethyl-1,2,4,5-tetraoxacyclononan,
p-Menthanhydroperoxid, Pinanhydroperoxid, Diisopropylbenzolmono-α-hydroperoxid,
Cumenhydroperoxid oder t-Butylhydroperoxid.
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Der
Radikalinitiator hat vorzugsweise eine Wasserlöslichkeit von mindestens 1
g/l bei 20°C.
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Am
stärksten
bevorzugt sind die folgenden Verbindungen, die alle kommerziell
erhältlich
sind.
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Es
ist auch möglich,
Kombinationen von Fe-Verbindungen oder Co-Verbindungen mit Peroxosalzen oder
Salzen von Bisulfiten oder Hydrosulfiten zu verwenden. Diese Kombinationen
sind als Redoxsysteme bekannt.
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Vorzugsweise
ist das ethylenisch ungesättigte
Monomer aus der Gruppe ausgewählt,
bestehen aus Styrol, substituiertem Styrol, konjugierten Dienen,
Acrolein, Vinylacetat, Vinylpyrrolidon, Vinylimidazol, Maleinsäureanhydrid,
(Alkyl)acrylsäureanhydriden,
(Alkyl)acrylestern, (Meth)acrylnitrilen, (Alkyl)acrylamiden.
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Stärker bevorzugt
ist das ethylenisch ungesättigte
Monomer ein Acrylsäureester,
Acrylamid, Acrylnitril, Methacrylsäureester, Methacrylamid, Methacrylnitril.
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Ein
bevorzugtes ethylenisch ungesättigtes
Monomer entspricht der Formel CH2=C(Ra)-(C=Z)-Rb, worin Ra Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl ist, Rb NH2, Glycidyl, unsubstituiertes C1-C18-Alkoxy, C2-C100-Alkoxy, unterbrochen durch mindestens
ein N- und/oder O-Atom, oder Hydroxy-substituiertes C1-C18-Alkoxy, unsubstituiertes C1-C18-Alkylamino, Di(C1-C18-alkyl)amino, Hydroxy-substituiertes C1-C18-Alkylamino
oder Hydroxysubstituiertes Di(C1-C18-alkyl)amino oder -O-CH2-CH2-N(CH3)2 ist;
Z
Sauerstoff oder Schwefel ist.
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Beispiele
für R
b als C
2-C
100-Alkoxy, das durch mindestens ein O-Atom
unterbrochen ist, besitzen die Formel
worin R
c C
1-C
25-Alkyl, Phenyl
oder Phenyl ist, das durch C
1-C
18-Alkyl
substituiert ist, R
d Wasserstoff oder Methyl ist
und v eine Zahl von 1 bis 50 ist. Diese Monomere werden beispielsweise
von nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mitteln durch Acrylierung der entsprechenden alkoxylierten Alkohole
oder Phenole abgeleitet. Die Wiederholungseinheiten können von
Ethylenoxid, Propylenoxid oder Gemischen aus beiden abgeleitet werden.
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Weitere
Beispiele von geeigneten Acrylat- oder Methacrylatmonomeren werden
nachstehend gegeben.
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Beispiele
für geeignete
andere Monomere als Acrylate sind
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Bevorzugt
ist Ra Wasserstoff oder Methyl, ist Rb NH2, Gycidyl, unsubstituiertes
oder mit Hydroxy substituiertes C1-C4-Alkoxy, unsubstituiertes C1-C4-Alkylamino, Di(C1-C4-alkyl)amino, Hydroxy-substituiertes C1-C4-Alkylamino oder
Hydroxy-substituiertes Di(C1-C4-alkyl)amino;
und ist Z Sauerstoff.
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Vorzugsweise
beträgt
die wässerige
Phase von 25 bis 95 Gew.-%, stärker
bevorzugt von 40 bis 80 Gew.-% und am stärksten bevorzugt 45 bis 75
Gew.-%, basierend auf dem gesamten Gemisch.
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Das
gesamte Gemisch enthält
Wasser, mindestens ein Monomer, den oben genannten Regulator und Initiator
und in vielen Fällen
mindestens ein oberflächenaktives
Mittel und/oder ein organisches Lösungsmittel.
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Gegebenenfalls
können
andere wassermischbare Lösungsmittel
vorliegen, gewöhnlich
weniger als 10 Gew.-%, basierend auf dem Wassergehalt. Exemplarische
Hilfslösungsmittel,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, können aus
der Gruppe ausgewählt
werden, bestehend aus aliphatischen Alkoholen, Glykolen, Ethern,
Glykolethern, Pyrrolidinen, N-Alkylpyrrolidinonen, N-Alkylpyrrolidonen,
Polyethylenglykolen, Polypropylenglykolen, Amiden, Carbonsäuren und
Salzen davon, Estern, Organosulfiden, Sulfoxiden, Sulfonen, Alkoholderi vaten,
Hydroxyetherderivaten, wie Butylcarbitol oder Cellosolve, Aminoalkoholen,
Ketonen, sowie Derivaten davon und Gemischen davon.
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Spezielle
Beispiele umfassen Methanol, Ethanol, Propanol, Dioxan, Ethylenglykol,
Propylenglykol, Diethylenglykol, Glycerol, Dipropylenglykol, Tetrahydrofuran,
und andere wasserlösliche
oder wassermischbare Materialien, und Gemische davon.
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Bevorzugt
sind Wasser, Wasser-Alkohol-Gemische, Wasser-Ethylenglykol- oder
-Propylenglykol-Gemische, Wasser-Aceton-, Wasser-Tetrahydrofuran-
oder Wasser-Dimethylformamid-Gemische.
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Vorzugsweise
liegt der Feststoffgehalt der resultierenden Polymerdispersion zwischen
15 und 60 Gew.-%.
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Vorzugsweise
liegt das Nitroxylradikal der Komponente a) in einer Menge von 0,001
Mol-% bis 20 Mol-% vor, basierend auf dem Monomer oder Monomergemisch.
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Bei
Monomergemischen wird ein durchschnittliches Molekulargewicht berechnet.
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Vorzugsweise
liegt der Radikalinitiator in einer Menge von 0,01 Mol-% bis 20
Mol-%, stärker
bevorzugt von 0,1 Mol-% bis 10 Mol-% und am stärksten bevorzugt von 0,2 Mol-%
bis 5 Mol-%, basierend auf dem Monomer oder Monomergemisch, vor.
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Vorzugsweise
beträgt
das Molverhältnis
von Radikalinitiator zu stabilem freiem Nitroxylradikal 20 : 1 bis
1 : 2, stärker
bevorzugt 10 : 1 bis 1 : 2.
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Die
Temperatur für
die Polymerisation beträgt
vorzugsweise 60°C
bis 180°C,
stärker
bevorzugt 80°C bis
140°C und
am stärksten
bevorzugt 80°C
bis 110°C.
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Der
Druck während
der Reaktion ist abhängig
von der angewandten Temperatur und beträgt vorzugsweise zwischen 0,1
bar und 20 bar, stärker
bevorzugt zwischen 1 und 10 bar.
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Das
Reaktionsgemisch kann auch einen Puffer enthalten, um den pH-Wert
einzustellen und zu halten, vorzugsweise zwischen 4,5 und 9. Phosphat-
oder Zitronensäurepuffer
sind bevorzugt.
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Das
Verfahren ist zur Herstellung von Blockcopolymeren besonders nützlich.
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Blockcopolymere
sind beispielsweise Blockcopolymere von Polystyrol und Polyacrylat
(beispielsweise Polystyrol-co-acrylat) oder Poly(styrol-co-acrylat-co-styrol)).
Sie sind als Haftmittel oder als Verträglichkeitsvermittler für Polymermischungen
oder als Polymerzähigmacher
nützlich.
Poly(methylmethacrylat-co-acrylat)-Diblockcopolymere oder Poly(methylacrylat-co-acrylat-co-methacrylat)-Triblockcopolymere
sind als Dispergiermittel für
Beschichtungssysteme, als Beschichtungsadditive (beispielsweise
Rheologiemittel, Verträglichkeitsvermittler,
reaktive Verdünnungsmittel)
oder als Harzkomponente in Beschichtungen (beispielsweise Anstriche mit
hohem Feststoffgehalt) nützlich.
Blockcopolymere von Styrol, (Meth)acrylaten und/oder Acrylnitril
sind als Modifikatoren für
Kunststoffe, Elastomere und Haftmittel nützlich.
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Außerdem sind
Blockcopolymere dieser Erfindung, worin die Blöcke zwischen polaren Monomeren und
nicht-polaren Monomeren wechseln, in vielen Anwendungen als amphiphile
oberflächenaktive
Mittel oder Dispergiermittel zur Herstellung sehr einheitlicher
Polymermischungen nützlich.
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Insbesondere
ist Emulsionspolymerisation besonders nützlich, um Polymerteilchen
mit spezieller Morphologie aufzubauen. Beispielsweise können Kern/Hüllestrukturen
durch fortlaufenden Monomeraustausch während der Polymerisation erreicht
werden. Diese speziellen Teilchen sind für die Verbesserung der Schlagfestigkeit
von Kunststoffen nützlich.
Oft sind diese Kern/Hüllestrukturen
Polymermischungen aus mindestens zwei Polymerarten, die in dem Polymerteilchen
während
der Emulsionspolymerisation gebildet werden. Durch Anwendung von
Radikalkettenpolymerisation während
fortlaufender Monomerzufuhr werden Blockcopolymere gebildet, die
die Kompatibilisierungswirkung der verschiedenen Polymere in dem
Polymerteilchen verbessern. Ferner können Kern/Hüllestrukturen durch Pfropfen
eines anderen Monomers während
der Emulsionspolymerisation auf Polymerteilchen, die Ungesättigtheiten
enthalten, beispielsweise Butadien(co-)polymere, synthetisiert werden.
Die Anwendung von kontrollierter Radikalkettenpolymerisation in
diesem Pfropfverfahren führt
zu Pfropfpolymeren mit einheitlichen Pfropfarmlängen und sogar neue Pfropfpolymere
sind zugänglich.
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Folglich
ist die Bildung von Block- und Pfropfpolymeren ein Gegenstand der
vorliegenden Erfindung.
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Die
(Co)polymere der vorliegenden Erfindung können ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von 1.000 bis 400.000 g/mol, vorzugsweise von 2.000 bis 250.000
g/mol und stärker
bevorzugt 2.000 bis 200.000 g/mol, aufweisen. Das zahlenmittlere
Molekulargewicht kann durch Größenausschlußchromatographie
(SEC), matrixgestützte
Laser-Desorptions/Ionisations-Massenspektrometrie
(MALDI-MS) oder, wenn der Initiator eine Gruppe trägt, die
leicht von dem/den Monomer(en) unterschieden werden kann, durch
NMR-Spektroskopie oder andere konventionelle Verfahren bestimmt
werden.
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Die
Polymere oder Copolymere der vorliegenden Erfindung weisen bevorzugt
eine Polydispersität
von 1,1 bis 2, stärker
bevorzugt 1,2 bis 1,8 auf.
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Der
durchschnittliche Teilchendurchmesser der dispergierten Polymerteilchen
beträgt
vorzugsweise 25 nm bis 1.000 nm, stärker bevorzugt 200 nm bis 700
nm. Die Teilchengröße kann
beispielsweise durch eine Hochleistungszentrifuge oder durch Photonenkorrelationsspektroskopie
gemessen werden.
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Die
Teilchengrößenverteilung
kann monomodal oder bimodal sein.
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Das
Verfahren der Emulsionspolymerisation ist an sich bekannt und wird
beispielsweise in WO 99/00426 oder in WO 00/50480 beschrieben. Es
kann als ein diskontinuierliches Verfahren oder in einem kontinuierlichen
oder halbkontinuierlichen Verfahren durchgeführt werden.
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Der
Initiator und/oder Regulator kann beispielsweise zu Beginn der Reaktion
zugegeben werden, wobei es jedoch auch möglich ist, einen oder die anderen
in Teilen oder kontinuierlich zu Beginn und während der Reaktion zuzugeben.
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Geeignete
oberflächenaktive
Mittel oder oberflächenaktive
Verbindungen, die zugegeben werden können, sind in der Technik bekannt.
Die typischerweise verwendeten Mengen liegen im Bereich von 0,01
Gew.-% bis 10 Gew.-%, basierend auf dem Monomer oder den Monomeren.
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Geeignete
oberflächenaktive
Verbindungen sind Schutzkolloide, wie Polyvinylalkohole, Stärke, Cellulosederivate
oder Copolymere, enthaltend Vinylpyrrolidon. Weitere Beispiele werden
in „Houben-Weyl,
Methoden der Organischen Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe,
G. Thieme Verlag Stuttgart 1961, 411–420" gegeben.
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Typische
oberflächenaktive
Mittel, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, sind von nicht
ionischer, kationischer oder anionischer Art.
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Beispiele
für anionische
oberflächenaktive
Mittel sind Alkali- und Ammoniumsalze von C
12-C
18-Alkylsulfonsäure, Dialkylester von Bernsteinsäure, oder
Schwefelsäurehalbester
von ethoxylierten Alkanolen. Diese Verbindungen sind beispielsweise
aus
US 4 269 749 und
zahlreichen Handelswaren, wie unter dem Markennamen Dowfax
® 2A1
(Dow Chemical Company), bekannt.
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Nicht
ionische oberflächenaktive
Mittel sind beispielsweise aliphatische oder araliphatische Verbindungen,
wie ethoxylierte Phenole (mono, di, tri) mit einem Ethoxylierungsgrad
von 3 bis 50 und Alkylgruppen in dem Bereich von C4-C9, ethoxylierte langkettige Alkohole oder
Polyethylenoxid/Polypropylenoxidblockcopolymere.
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Die
Emulsionspolymerisation kann als keimkristallfreies Verfahren oder
gemäß einem
Keimkristallatexverfahren durchgeführt werden, wobei der Keimkristallatex
auch in situ hergestellt werden kann. Solche Verfahren sind bekannt
und beispielsweise in EP-A-614 922 oder in EP-A-567 812 beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
in dem Syntheseblock auch Multiblock-, Stern-, Gradienten-, statistische,
hochverzweigte und dendritische Copolymere, sowie Pfropfcopolymere.
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Die
Polymere, die durch die vorliegende Erfindung hergestellt wurden,
sind für
die folgenden Anwendungen nützlich:
Klebstoffe,
Reinigungsmittel, Dispergiermittel, Emulgatoren, oberflächenaktive
Mittel, Entschäumer,
Adhäsionspromotoren,
Korrosionsinhibitoren, Viskositätsverbesserer,
Schmiermittel, Rheologiemodifikatoren, Verdickungsmittel, Vernetzungsmittel,
Papierbehandlung, Wasserbehandlung, elektronische Materialien, Farben, Beschichtungen,
Photographie, Druckermaterialien, Bildmaterialien, Superabsorbiermittel,
Kosmetika, Haarprodukte, Konservierungsmittel, Biozidmaterialien
oder Modifikatoren für
Asphalt, Leder, Textilien, Keramiken und Holz.
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Da
die vorliegende Polymerisation eine „lebende" Polymerisation ist, kann sie praktisch
auf Wunsch begonnen und gestoppt werden. Ferner behält das Polymerprodukt
die funktionelle Alkoxyamingruppe, die einen Fortgang der Polymerisation
in einer lebenden Substanz gestattet. Folglich kann in einer Ausführungsform dieser
Erfindung, wenn das erste Monomer in dem anfänglichen Polymerisierungsschritt
verbraucht ist, dann ein zweites Monomer zugegeben werden, damit
sich in einem zweiten Polymerisationsschritt ein zweiter Block auf
der wachsenden Polymerkette bilden kann. Daher ist es möglich, weitere
Polymerisationen mit dem gleichen oder verschiedenen Monomer(en)
durchzuführen,
um Multiblockcopolymere herzustellen.
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Ferner
können,
da dies eine Radikalkettenpolymerisation ist, Blöcke im wesentlichen in jeder
Größenordung
hergestellt werden. Man ist nicht notwendigerweise darauf beschränkt, Blockcopolymere
herzustellen, wo die sequentiellen Polymerisierungsschritte von
dem am wenigsten stabilisierten Polymerzwischenprodukt zu dem am
stärksten
stabilisierten Polymerzwischenprodukt fließen müssen, wie bei der ionischen
Polymerisation. Folglich ist es möglich, ein Multiblockcopolymer
herzustellen, worin zuerst ein Polyacrylnitril- oder ein Poly(meth)acrylatblock
hergestellt, dann ein Styrol- oder Butadienblock daran angelagert
wird und so weiter.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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Allgemeines
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Polymere
werden durch Gelpermeationschromatographie (GPC) mit einem Hewlett
Packard HP 1090 LC, Säule
PSS 1, Länge
60 cm, Elution mit Tetrahydrofuran (THF), Geschwindigkeit 1 ml/min,
Konzentration 10 mg Polymer in 1 ml THF, Kalibrierung mit Styrol
charakterisiert.
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Die
Polydispersität
wird aus Mn (g/mol) und Mw (in g/mol) als PD = Mw/Mn berechnet.
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Log
p wird unter Verwendung des folgenden Programms berechnet:
LOGKOWNT
Programm (Windows NT Konsolenapplikation)
Syracuse Research
Corporation
6225 Running Ridge Road
North Syracuse
NY
13212
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Nitroxyle
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Die
Nitroxyle werden gemäß
GB 2335190 und
GB 2342649 hergestellt.
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Initiatoren
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Die
verwendeten Initiatoren sind kommerzielle Produkte von Aldrich und
WAKO Chemicals.
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Emulsionspolymerisation
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Die
Beispiele 1 bis 10 werden unter Verwendung von 40 g Styrol, 320
g Wasser und 1,8 g Natriumdodecylsulfat durchgeführt. Das Gemisch wird mit Argon
entgast.
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Für die Beispiele
1 bis 10 ist der Initiator entweder 0,3322 g WAKO VA086 (kommerzieller
Azo-Initiator) oder 0,3115 g Kaliumperoxodisulfat (KPS), beide gelöst in weiteren
20 g Wasser und entgast mit Argon.
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Die
Nitroxylradikale werden zugegeben, wie in Tabelle 1 angegeben, entweder
gelöst
in weiteren 20 g Wasser oder in weiteren 20 g Styrol, entgast mit
Argon.
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Polymerisation bei 100°C
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Die
Polymerisation bei 100°C
wird in einem Dreihalskolben mit Rückflußkondensator, Tropftrichter
mit Stickstoffballon und Rührer
durchgeführt.
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Die
Regulatorlösung
und das Styrol-Wasser-Gemisch werden unter Stickstoffatmosphäre unter
Rühren
bei 320 Umdrehungen pro Minute in den Dreihalskolben gefüllt. Das
Gemisch wird in 45 Minuten auf 100°C erhitzt und die Initiatorlösung tropfenweise über 2 Minuten
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird für 23 Stunden bei 100°C gehalten
und bei 320 Umdrehungen pro Minute gerührt. Nach dem Abkühlen des
Reaktionsgemisches und Trocknen des Restes unter Vakuum, wurde die
Ausbeute gravimetrisch bestimmt. Die Polymercharakterisierung wird
aus einer Lösung
des Polymers in Tetrahydrofuran durchgeführt.
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Polymerisation bei 120°C
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Die
Polymerisation bei 120°C
wird in einem Doppelwanddreihalskolben mit Rückflußkondensator, Druck- und Vakuumeinheit
und Rührer
durchgeführt.
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Die
Polymerisation wird durchgeführt,
wie oben beschrieben, mit den folgenden Unterschieden: Rührgeschwindigkeit:
600 Umdrehungen pro Minute; Stickstoffdruck: 5 bar; Temperatur:
120°C und
Reaktionszeit 9 Stunden.
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Die
Polymerisationsdurchläufe
werden in Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
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Die
Ergebnisse werden in Tabelle 2 angegeben. Tabelle
2
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Beispiele B11 und B12:
Initiatorvariationen
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Die
Emulsionspolymerisationen werden durchgeführt, wie in dem allgemeinen
Verfahren beschrieben, aber durch variieren der Art und Menge der
Initiatoren. Des weiteren wird die Menge der Nitroxylverbindung Nr.
102 variiert. Die Beispiele werden in Tabelle 3 zusammengefaßt. Tabelle
3
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Alle
Polymerisationen werden bei 100°C
für 23
h durchgeführt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 4 dargestellt. Tabelle
4
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Vergleichspolymerisationsdurchläufe werden
in Tabelle 5 und 6 angegeben. Tabelle
5
-
Die
Ergebnisse der Vergleichsbeispiele werden in Tabelle 6 dargestellt. Tabelle
6
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Aus
den Vergleichsexperimenten wird offensichtlich, daß PD 2 signifikant übersteigt,
was ein Anzeichen dafür
ist, daß im
wesentlichen keine Kontrolle der Polymerisation existiert.
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Beispiel B13: Emulsionspolymerisation
von n-Butylacrylat
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Die
folgende Formulierung wird bei 100°C für 23 h emulsionspolymerisiert,
wie in der allgemeinen Verfahrensweise beschrieben:
60 g n-Butylacrylat
344
g Wasser
1,8 g Natriumdodecylsulfat
0,2537 g Kaliumperoxodisulfat
(KPS)
0,5099 g von Verbindung Nr. 102
Ausbeute: 6%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
820 g/mol |
| Mw:
930 g/mol |
| PD:
1,1 |
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Beispiel B14: Emulsionscopolymerisation
von n-Butylacrylat und Zonyl® TA-M
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Die
folgende Formulierung wird bei 120°C für 9 h emulsionspolymerisiert,
wie in der allgemeinen Verfahrensweise beschrieben:
40 g n-Butylacrylat
20
g Zonyl TA-M (kommerziell erhältliche
Fluoracrylatzusammensetzung;
CAS RN 132324-93-7)
340 g
Wasser
1,8 g Natriumdodecylsulfat
0,1080 g VA086
0,1587
g von Verbindung Nr. 103
Ausbeute: 34%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
15.200 g/mol |
| Mw:
17.500 g/mol |
| PD:
1,2 |
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Beispiel B15: Emulsionscopolymerisation
von Styrol und Acrylnitril
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Die
folgende Formulierung wird bei 100°C für 23 h emulsionspolymerisiert,
wie in der allgemeinen Verfahrensweise beschrieben:
60 g Styrol
20
g Acrylnitril
320 g Wasser
1,8 g Natriumdodecylsulfat
0,5169
g Kaliumperoxodisulfat (KPS)
0,6413 g von Verbindung Nr. 102
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Acrylnitril
wird 30 min. nach der Zugabe des Initiators zugegeben.
Ausbeute:
52%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
17.300 g/mol |
| Mw:
24.500 g/mol |
| PD:
1,4 |
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Beispiel B16: Reinitiierung
von PS-Makroinitiator mit Styrol
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2,5
g des Produktes aus Beispiel B5 werden in 25 ml Styrol gelöst. Die
Lösung
wird mit Argon gespült und
für 24
h auf 130°C
erhitzt. Das Produkt wird in Methanol ausgefällt und getrocknet.
Ausbeute:
90%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
47.000 g/mol |
| Mw:
60.000 g/mol |
| PD:
1,3 |
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Beispiel B17: Synthese
von Polystyrol-block-n-butylacrylat:
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5
g des Produktes aus Beispiel B5 werden in 25 g n-Butylacrylat gelöst. Die
Lösung
wird mit Argon gespült
und für
24 h auf 145°C
erhitzt. Das Produkt wird in Methanol ausgefällt und getrocknet.
Ausbeute:
14%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
13.000 g/mol |
| Mw:
16.500 g/mol |
| PD:
1,3 |
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Beispiel B18: Reinitiierung
von PS-Makroinitiator mit Styrol
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5
g des Produktes aus Beispiel B9 werden in 50 ml Styrol gelöst. Die
Lösung
wird mit Argon gespült und
für 24
h auf 130°C
erhitzt. Das Produkt wird in Methanol ausgefällt und getrocknet.
Ausbeute:
77%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
69.000 g/mol |
| Mw:
99.400 g/mol |
| PD:
1,4 |
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Beispiel B19: Synthese
von Polystyrol-block-n-butylacrylat
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5
g des Produktes aus Beispiel B9 werden in 25 g n-Butylacrylat gelöst. Die
Lösung
wird mit Argon gespült
und für
24 h auf 145°C
erhitzt. Das Produkt wird in Methanol ausgefällt und getrocknet.
Ausbeute:
38%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
24.500 g/mol |
| Mw:
34.600 g/mol |
| PD:
1,4 |
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Beispiel B20: Synthese
von Polystyrol-block-n-butylacrylat in Emulsion (Eintopf)
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Die
folgende Formulierung wird bei 100°C für 36 h emulsionspolymerisiert,
wie in der allgemeinen Verfahrensweise beschrieben:
60 g Styrol
340
g Wasser
1,8 g Natriumdodecylsulfat
0,3122 g Kaliumperoxodisulfat
(KPS)
0,6211 g von Verbindung Nr. 102
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Nach
36 h wird eine Probe genommen und die Molekulargewichtsverteilung
charakterisiert:
GPC-Ergebnisse: | Mn:
17.900 g/mol |
| Mw:
23.600 g/mol |
| PD:
1,3 |
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Nach
der tropfenweise Zugabe von 60 g n-Butylacrylat über 15 min wird die Emulsionspolymerisation für weitere
60 Stunden bei 100°C
fortgesetzt. Das Produkt wird gemäß der zuvor beschriebenen allgemeinen Verfahrensweise
aufgearbeitet.
Gesamtumsatz: 63%
GPC-Ergebnisse: | Mn:
25.000 g/mol |
| Mw:
32.400 g/mol |
| PD:
1,3 |
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Das
Blockcopolymer wird durch
1H-NMR (CDCl
3-Lösung)
analysiert, was die folgende Comonomerzusammensetzung zeigte:
erster
Block: | 100
Mol-% Styrol |
zweiter
Block: | 69
Mol-% n-Butylacrylat, 31 Mol-% Styrol. |