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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer stärkehaltigen
Zusammensetzung, die einen kationischen stärkehaltigen Stoff mit besonderen
kennzeichnenden Eigenschaften hinsichtlich des Gehalts an gebundenem
Stickstoff und hinsichtlich der Viskosität enthält, als Papierherstellungs-Zusatzstoff,
der kein herkömmlicher
Massezusatz ist, oder als Zusatzstoff zur Brauchwasseraufbereitung.
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Sie
betrifft eine solche stärkehaltige
Zusammensetzung in Form eines Industrieproduktes, dessen kationischer
stärkehaltiger
Stoff derart gewählt
wird, dass die Zusammensetzung, unter anderem, auch als herkömmlicher
Massezusatz verwendet werden kann.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff "herkömmlicher
Massezusatz" eine
beliebige Zusammensetzung mit folgenden spezifischen Verwendungsbedingungen
zu verstehen:
- – Verwendung im feuchten Bereich
("wet end") der Papiermaschine
sowie
- – alleinige
und direkte Verwendung, um die Retention der Fasern und/oder Füllstoffe,
das Abtropfverhalten und die physikalischen Eigenschaften des Papiers
zu verbessern, wobei der betreffende Stoff dazu tatsächlich geeignet
sein muss.
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Die
herkömmliche
Verwendung kationischer Stärken
als Massezusätze
ist, zum Beispiel, in den Patentschriften
BE 626.712 ,
EP 139.597 ,
EP 603.727 , WO 97/46591, JP-A-48 069885 und JP-A-11
012979 beschrieben.
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Üblicherweise
wird der herkömmliche
Massezusatz in der Papiermaschine im engeren Sinne frühestens
in dem Bereich eingesetzt, der dem Fachmann unter der Bezeichnung "Stoffbütte" ("machine chest") und spätestens
kurz vor dem Bereich, der dem Fachmann unter der Bezeichnung "Stoffauflaufkasten" ("head box") bekannt ist.
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In
der klassischsten Anwendungsform kommt der Massezusatz einer verdünnten Faserbreizusammensetzung
zum Einsatz, welche im Allgemeinen eine Konzentration von mindestens
20 g/l an Stoffen in Suspension aufweist.
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Unter
dem Begriff "Papierherstellungs-Zusatzstoff,
der kein herkömmlicher
Massezusatz ist" ist
eine beliebige Zusammensetzung zu verstehen, die in mindestens einer
Papierherstellungsanwendung außer
den vorstehend genannten des herkömmlichen Massezusatzes verwendet
werden kann und/oder die an mindestens einem Einsatzort außer den
vorstehend genannten eines herkömmlichen
Massezusatzes zur Anwendung kommen kann.
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Der
Papierherstellungs-Zusatzstoff, der kein herkömmlicher Massezusatz ist, kann
insbesondere an folgenden Orten zum Einsatz kommen:
- – im
Bereich der Stoffbütte
oder im Vorfeld derselben, zum Beispiel in einem beliebigen der
Bereiche, die dem Fachmann unter den Bezeichnungen "Stoffauflöser" ("pulper"), "Mischbütte" ("mixing chest"), "Ausschussbehälter" ("broke chest") bekannt sind, oder
sogar bereits am Ausgang der Faserbreibereitungsanlage, und/oder
- – im
Bereich der Bogenherstellungsanlage im engeren Sinne
- – in
Bereichen, die der Bogenherstellungsanlage nachgeschaltet sind,
insbesondere im Bereich der Vorrichtungen zum Kreppen, zur Oberflächenbehandlung
oder zum Streichen oder ganz allgemein jedweder Vorrichtung zur
Behandlung, zum Beispiel zum Besprühen oder Streichen eines Bogens
dessen Wassergehalt vor der Behandlung weniger als ungefähr 60 %
beträgt,
und/oder
- – im
Bereich der Herstellung von Zusatzstoffzusammensetzungen für die Papierherstellung,
die nicht stärkeartige
Wirkstoffe enthalten.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff "Papierherstellungs-Zusatzstoff,
der kein herkömmlicher
Massezusatz ist" insbesondere
jedwede Zusammensetzung zu verstehen, die in feststofflicher, flüssiger oder
breiartiger Form vorliegt, zum Beispiel in Form eines frei fließenden Pulvers,
einer wässrigen Dispersion,
einer Emulsion oder einer kolloidalen Lösung, und die als Mittel zur
Verringerung des Gehaltes an störenden
Substanzen, insbesondere anionischer Art, welche sich in den Wasserkreisläufen befinden und/oder
auf den Geräten
der Papierherstellungsverfahren zurückgehalten werden, von Nutzen
ist.
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Weiterhin
ist darunter jedwede Zusammensetzung zu verstehen, die bei der Herstellung
von Leimungsmitteln zur Verwendung in der Papierherstellung, insbesondere
als Mittel zu deren Schutz, von Nutzen ist.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff "Zusatzstoff zur Brauchwasseraufbereitung" insbesondere jedwede
Zusammensetzung zu verstehen, die insbesondere als Mittel zur Klärung und/oder
Reinigung von Wässern
von Nutzen ist, die aus menschlichen oder industriellen Tätigkeiten
stammen oder für
solche Tätigkeiten
vorgesehen sind, wie beispielsweise Wässer für die Ernährung von Menschen oder Tieren oder
Industrieabwässer
aus den Branchen Textil und Leder, Papier und Pappe, Erzförderung,
Lebensmittel und Landwirtschaft sowie aus Schlachthöfen.
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In
sämtlichen
der vorstehend genannten Anwendungsbereiche, die nicht dem Anwendungsbereich
der Massezusätze
entsprechen, kommen üblicherweise
Zusammensetzungen auf Basis von Polymeren natürlicher oder synthetischer
Herkunft zum Einsatz, insbesondere kationischer Natur. Dabei kann
es sich insbesondere um kationische stärkehaltige Stoffe handeln,
wie in den folgenden Schriftstücken
beschrieben ist:
- – die Patentschriften EP 626.022 und CA 2.160.103 betreffen deren Verwendung
als Mittel zur Verringerung des Gehaltes an störenden Substanzen, insbesondere
anionischer Natur, die in den Kreisläufen des Papierherstellungsprozesses
enthalten sind.
- – die
Patentschriften WO 97/35068 und WO 99/18288 betreffen deren Verwendung
als Mittel zum Schutz von Leimungszusammensetzung, die bei der Papierherstellung
zum Einsatz kommen, und
- – die
Patentschriften US 5.543.056 und US 5.236.598 betreffen deren
Verwendung als Zusatzstoff zur Brauchwasseraufbereitung.
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In
der Patentschrift
EP 626.022 wird
die Verwendung von kationischen Stärken mit einer notwendigerweise
sehr hohen Ladungsdichte von 1,5 bis 3,5 meqv/g, vorzugsweise von
2 bis 3 meqv/g als Mittel zur Verringerung des Gehaltes an störenden Substanzen
in den Wasserkreisläufen
des Papierherstellungsprozesses beansprucht. Die Spannbreiten entsprechen
kationischen Stärken,
die einen Gesamtstickstoffgehalt von ungefähr 2,1 bis 4,9 %, vorzugsweise
von ungefähr
2,8 bis 4,2 % (trocken/trocken) aufweisen. Das Verfahren zur Herstellung
der zu diesem Zwecke in den Beispielen dieser Patentschrift verwendeten
kationischen Stärken ist
in keiner Weise beschrieben, ebenso wenig wie die botanische Herkunft
der getesteten Stärken.
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Angesichts
des erforderlichen Ausmaßes
der kationischen Beschaffenheit, ist es offensichtlich, dass solche kationischen
Stärken
in industriellem Maßstab
sinnvollerweise nur im Kleisterzustand hergestellt werden können, wie
zum Beispiel in der Patentanmeldung WO 95/18157 beschrieben ist,
die unter dem Namen desselben Anmelders veröffentlicht wurde.
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In
den Beispielen dieses Schriftstücks
ist die Herstellung von hochgradig kationischen Kleistern aus Kartoffelstärken vorgesehen,
die sich durch einen Substituierungsgrad ("DS")
von 0,72 und 0,75 auszeichnen, und zwar ausgehend von sehr konzentrierten
Reaktionsmilieus, die dadurch gekennzeichnet sind, dass ihr Trockenmassegehalt
("MS") mehr als 50 % beträgt, wovon
allein das Kationisierungsreagens ("Raisicat 65") ungefähr die Hälfte ausmacht.
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Das
Herstellungsverfahren solcher hochgradig kationischen und hochgradig
konzentrierten Zusammensetzungen umfasst gemäß den Beispielen einen im Vorfeld
durchzuführenden
Oxidationsschritt, bei welchem die Kartoffelstärke mit Wasserstoffperoxid
behandelt wird.
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Derartige
Kleister weisen indes einige sowohl intrinsische als auch anwendungsbezogene
Nachteile auf.
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Erstens
weisen diese hochgradig kationischen Kleister einen relativ niedrigen
Prozentsatz an gebundenem Stickstoff auf, der allgemein bei weniger
als 65 % liegt, was die Untersuchungen, welche die Anmelderin an
den Produkten vorgenommen hat, die vom Inhaber der oben genannten
Patente
EP 626.022 und
WO 95/18157 unter der Bezeichnung "RAIFIX" vertrieben werden, bestätigen. Aufgrund
dessen verbleibt in den Zusammensetzungen eine große Restmenge
des kationischen Reagens und/oder seiner Hydrolyseprodukte, was
ihre tatsächliche
Wirksamkeit als Mittel zur Entfernung störender Substanzen insbesondere
anionischer Natur beeinträchtigt,
die sich in den Kreisläufen
des Papierherstellungsprozesses befinden.
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Wegen
dieser nur sehr unvollständig
erfolgenden Bindung des kationischen Reagens ist es darüber hinaus
nur schwer vorstellbar, solche Kleister als Zusatzstoffe in der
Brauchwasseraufbereitung, insbesondere der Wässer, die für die menschliche oder tierische
Ernährung
bestimmt sind, einzusetzen.
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Weiterhin
kann der hohe pH-Wert dieser Kleister, der im Allgemeinen höher als
9 ist, zu Problemen hinsichtlich der Sicherheit und der Korrosion
führen,
die mit dem Umgang und der Verwendung alkalischer Stoffe verbunden
sind.
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Und
schließlich
führen
die folgenden intrinsischen Eigenschaftsmerkmale dieser Kleister
dazu, dass sie im Allgemeinen wenig geeignet sind:
- – aufgrund
ihrer relativ hohen Viskosität,
wodurch es, beim Verdünnen
oder bei der Zugabe zu einem wässrigen
Milieu, zu einer Abnahme oder zu Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der
Wirksamkeit dieser Kleister aber folglich auch der (hauptsächlich kationischen)
Stärken,
die außerdem
im Faserbrei zur Papierherstellung verwendet werden, kommen kann,
und/oder
- – aufgrund
ihres ausgeprägten
hydrophilen Charakters, und zwar beim Trocknen oder bei der Vorbereitung der
Gelbildung, mit dem Zweck, Pulver oder Flitterteilchen zu erhalten,
sowie bei der anschließenden
Rehydrierung der Pulver oder Flitterteilchen.
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Bei
Stärkegrundstoffen
aus Getreide (Mais und insbesondere Weizen) treten diese Nachteile
in noch stärkerer
Form auf, wobei weder die Herstellung noch die Verwendung solcher
Grundstoffe in kationischer Form in den Beispielen der oben genannten
Patentschriften
EP 626.022 und
WO 95/18157 Erwähnung
findet.
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Auf
das Patent WO 99/18288, das auf den Namen desselben Anmelders lautet,
welcher die Verwendung von Stärken
mit ebenfalls stark ausgeprägtem
kationischen Charakter (DS zwischen 0,15 und 1,30, vorzugsweise
zwischen 0,50 und 0,80) bei der Herstellung von Kolophoniumemulsionen
für die
Papierleimung beansprucht, trifft diese Feststellung ebenfalls zu.
Es wird angegeben, dass der Gesamtstickstoffgehalt dieser kationischen
Stärken
vorzugsweise zwischen 3 und 5 % und idealerweise bei 3,5 % liegt,
wobei solche Stoffe gemäß dem Verfahren,
das in der oben genannten Patentschrift WO 95/18157 beschrieben
ist, vorteilhafterweise direkt erhalten werden können.
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In
den Beispielen dieses Schriftstücks
finden ausschließlich
Kartoffelstärken
mit einem Gesamtstickstoffgehalt von 3,5 % Erwähnung.
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Auf
demselben Anwendungsgebiet, d.h. der Herstellung von Leimungsmittelzusammensetzungen, empfiehlt
die Patentschrift WO 97/35068 ebenfalls den Einsatz hochgradig kationischer
Stärken,
die über sämtliche
der folgenden Merkmale verfügen:
- – einen
DS-Wert von mehr als 0,1, vorzugsweise zwischen 0,4 und 1,0, und
- – eine
Ladungsdichte zwischen 0,5 und 3,5 meqv/g, vorzugsweise zwischen
1,0 und 2,0 meqv/g.
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So
weist der kationische Stoff, der in abgebauter und flüssiger Form
in den Beispielen dieses Patents verwendet wird, einen DS-Wert von
0,48 (entsprechend einem Gehalt an gebundenem Stickstoff von ungefähr 2,7 bis
2,8 %) sowie eine Ladungsdichte von 1,32 meqv/g auf. Die botanische
Herkunft und die Herstellungsbedingungen, insbesondere was den Abbau
betrifft, sind indes nicht angegeben.
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Die
japanische Patentanmeldung JP-A-11 012979 erläutert und beschreibt die Verwendung
einer kationischen Stärke,
die mit einer alpha-Amylase behandelt wurde und in Form einer Zusammensetzung
mit 15 % Trockenmasse und einer bei 25°C bestimmten Viskosität zwischen
5 und 500 Centipoise (oder mPa.s) vorliegt, als alleinigen herkömmlichen
Zusatzstoff in der Papierherstellung im Masseverfahren.
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Ebenso
geht aus der Tabelle 2, die sich auf die Beispiele bezieht, eindeutig
hervor, dass die Zusammensetzung als herkömmlicher Massezusatz und als
nichts anderes verwendet wird, selbst wenn in der Beschreibung der
japanischen Patentanmeldung JP-A-48 069885 jegliche Angaben zur
Nutzung von Produkten, die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt
wurden, fehlen.
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Das
technische Problem, welches die Papierherstellungszusatzstoffe,
die keine herkömmlichen
Massezusätze
sind, aufwerfen, findet in der Anmeldung keine Erwähnung und
ist vor allem auch nicht Gegenstand eines Lösungsvorschlages.
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Die
belgische Patentanmeldung
BE 626712 beschreibt
die Verwendung von gekörnten
kationischen Stärken
von geringem Substituierungsgrad (DS-Wert), die als "Flockungsmittel" eine verringerte
Viskosität
entwickeln können,
wenn sie bei der herkömmlichen
Papierherstellung im Masseverfahren eingesetzt werden.
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Bei
dieser Anwendung ermöglichen
es die betreffenden kationischen Stärken auf herkömmliche
Weise, die Retention der Füllstoffe
und der Pigmente, die bei der Herstellung des Papiers verwendet
werden, zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit des Papiers zu erhöhen.
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Somit
tragen diese jüngsten
Schriftstücke
des Standes der Technik, d.h. die japanischen Patentanmeldungen
JP-A-11 012979 und
JP-A-48 069885 sowie die belgische Patentanmeldung BE-A-626712 den
Umständen,
die der Verwendung von kationischen Stärken zu anderen Zwecken als
denen eines herkömmlichen Massezusatzes
in der Papierherstellung eigen sind, nicht Rechnung und behandeln
folglich auch nicht die damit verbundenen technischen Probleme.
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Auf
dem Gebiet der Brauchwasseraufbereitung wurde in jüngerer Zeit
in der amerikanischen Patentschrift
US
5.236.598 vorgeschlagen, kationische Stärken mit einem DS-Wert, der
vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,2 liegt, einzusetzen, wobei dieser
Wert deutlich unter denen liegt, die in den oben genannten Patenten beansprucht
werden. In der betreffenden Anwendung (Behandlung von Abwässern aus
der Anstrichmittelbranche) müssen
solche kationischen Stärken
indes notwendigerweise in Verbindung mit hydrolysierten Polyacrylamiden
eingesetzt werden, um wirksam zu sein. Weiterhin verwenden die Autoren
in den Beispielen ausschließlich
in Verbindung mit Polyacrylamid kationische nicht abgebaute Kartoffelstärke, wobei
es sich um das Produkt HI-CAT
® 142 handelt, wofür die Autoren
folgende Begründungen
nennen:
- 1) Andere Stärkegrundstoffe als Kartoffelstärke, insbesondere
Maisstärke,
sind nicht geeignet (siehe Spalte 4, 1. 62-66) und
- 2) Das Molekulargewicht der kationischen Stärke ist kein kritischer Parameter
(siehe Spalte 4, 1. 44-45).
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Auf
dem Sondergebiet der Trinkwasseraufbereitung wurde ebenfalls in
jüngerer
Zeit geraten, innerhalb von Mischungen ein so genanntes primäres Koagulationsmittel
wie etwa Chitosan oder eine kationische Stärke in Verbindung mit einem
Ton einzusetzen, wobei letzterer an den Mischungen einen großen Anteil
haben kann.
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Die
kationische Ladung der untersuchten primären Koagulationsmittel, insbesondere
der kationischen Stärken,
findet keine spezielle Erwähnung.
Es sei indes daran erinnert, dass Chitosan eine hohe Ladungsdichte
aufweist (siehe Spalte 5, 1. 41-45). Mit Hinblick auf die Verwendung
des primären
Koagulationsmittels, insbesondere einer kationischen Stärke, wird
darüber
hinaus nirgendwo auf dessen möglichen
Abbau Bezug genommen.
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Auch
hier bevorzugen die Autoren hingegen kationische Stärken auf
Basis von Kartoffelstärke,
denn nur diese Stärken
werden in den Beispielen verwendet.
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Was
die belgische Patentanmeldung
BE
626712 betrifft, so weist diese bereits bei der Untersuchung des
Standes der Technik hinsichtlich des Flockungsvermögens gegenüber Erzen
daraufhin, dass die bislang gefundenen Lösungen ausschließlich auf
dem Prinzip einer Flockungswirkung in Abhängigkeit vom Substituierungsgrad
beruhen.
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In
der Anmeldung hingegen wird behauptet, der Substituierungsgrad sei
nicht kritisch, und dass die Wirkung hauptsächlich mit einer "kritisch" genannten Viskosität verbunden
sei, tatsächlich
aber einem breiten Ursachenfeld zuzurechnen sei.
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Daneben
begnügt
sie sich mit geringen DS-Werten, denn diese sind kleiner als 0,05.
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Aus
den obigen Ausführungen
ergibt sich, dass es zum jetzigen Zeitpunkt kein Mittel gibt, welches
vorteilhafterweise sämtliche
der folgenden Eigenschaften aufweist:
- – Wirksame
Verwendbarkeit als Mittel zur Verringerung des Gehaltes an störenden Substanzen,
insbesondere solcher anionischer Natur, die in den Wasserkreisläufen des
Papierherstellungsprozesses enthalten sind und/oder auf den Anlagen
der Papierherstellungsverfahren zurückgehalten werden, sowie, wenn
möglich,
ganz allgemein die Verwendbarkeit als Papierherstellungs-Zusatzstoff,
der kein herkömmlicher
Massezusatz ist,
- – Wirksame
Verwendbarkeit als Zusatzstoff zur Brauchwasseraufbereitung,
- – Mögliche Verwendbarkeit
auf anderen Gebieten, einschließlich
der Papierherstellung im Masseverfahren,
- – Verwendbarkeit
in Form von verdünnten
oder nicht verdünnten
Kleistern, von wässrigen
Suspensionen oder in Form von Feststoffen wie Pulvern oder Flitterteilchen,
- – Möglichkeit
der Herstellung aus sämtlichen
Stärkegrundstoffen,
einschließlich
Getreide, und
- – Möglichkeit
der einfachen und kostengünstigen
Herstellung mit Hilfe herkömmlicher
Umwandlungsverfahren für
stärkehaltige
Stoffe, insbesondere mit Hilfe der Kationisierung.
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Der
anmeldenden Firma kommt das Verdienst zu, nach umfangreichen Forschungsarbeiten
entdeckt zu haben, dass eine stärkehaltige
Zusammensetzung mit ausgewählten
kennzeichnenden Eigenschaften hinsichtlich des Gehaltes an gebundenem
Stickstoff und der Viskosität
ein solches Mittel darstellen könnte.
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Genauer
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer stärkehaltigen
Zusammensetzung, die mindestens einen kationischen stärkehaltigen
Stoff enthält,
als Papierherstellungs-Zusatzstoff zu anderen Zwecken als denen
eines herkömmlichen
Massezusatzes oder als Zusatzstoff in der Wasseraufbereitung, wobei
die Zusammensetzung durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet
ist:
- – einen
Gehalt an gebundenem Stickstoff von höchstens 2 %, vorzugsweise zwischen
0,1 und 1,9 %, wobei die Prozentangaben sich auf das Trockengewicht
im Verhältnis
zum Trockengewicht der Zusammensetzung beziehen, und
- – eine
Viskosität
von höchstens
1600, vorzugsweise zwischen 5 und 1500 mPa·s, wobei die Bestimmung gemäß einem
Test A erfolgt.
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Der
Test A, der zur Messung der Viskosität der Zusammensetzung verwendet
wird, kann unabhängig davon
Anwendung finden, ob diese in flüssiger,
breiartiger oder feststofflicher Form vorliegt.
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Er
besteht darin, mittels eines beliebigen herkömmlichen Verfahrens, das dem
Fachmann bekannt ist, den Trockenmassegehalt (MS) der Zusammensetzung
zu messen und die Zusammensetzung gegebenenfalls mit destilliertem
Wasser zu verdünnen,
bzw. sie mit Hilfe eines beliebigen geeigneten Mittels, welches
das mittlere Molekulargewicht des enthaltenen kationischen stärkehaltigen
Stoffes nicht nennenswert verändert,
aufzukonzentrieren, bis der MS-Wert der Zusammensetzung auf 20 %
eingestellt ist.
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Anschließend wird
die Brookfield-Viskosität
der erhaltenen Zusammensetzung mit 20 % MS auf an sich bekannte
Weise bei 25°C
und 20 Umdrehungen/Minute gemessen.
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Gemäß einer
Variante liegt die erfindungsgemäße stärkehaltige
Zusammensetzung in feststofflicher Form vor, zum Beispiel in Form
eines frei fließenden
Pulvers, oder aber in flüssiger
Form, zum Beispiel in Form eines Kleisters, mit einem MS-Wert von
5 bis 65 %, vorzugsweise von 10 bis 50 %. Dieser Trockenmassegehalt
kann vorteilhafterweise höher
als 15 % und geringer als 45 % sein und insbesondere zwischen 18
und 40 % liegen.
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Es
muss ausdrücklich
darauf hingewiesen werden, dass die Trockenmasse der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
ausschließlich
oder nahezu ausschließlich
aus mindestens einem kationischen stärkehaltigen Stoff bestehen
kann, wobei dieser weitere Spezies, die aus dem Kationisierungsverfahren
stammen, sowie darüber
hinaus einen oder mehrere Bestandteile, die vorzugsweise aus den
Stärken
und deren anionischen oder nichtionischen Derivaten, den hydrierten
Zuckern wie etwa den Hydrolysaten hydrierter Stärken, möglicherweise kationisiertem
Sorbit, kationischen Stoffen, die nicht von Stärke abgeleitet sind, Bioziden
und anderen Wirkstoffen zur Verwendung in der Papierherstellung
oder für
andere Verwendungszwecke ausgewählt
werden, enthalten kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante der vorliegenden Erfindung weist die stärkehaltige
Zusammensetzung einen Gehalt an gebundenem Stickstoff zwischen 0,2
und 1,5 % (trocken/trocken) auf. Auf noch vorteilhaftere Weise liegt
der Gehalt an gebundenem Stickstoff zwischen 0,4 und 1,5 % (trocken/trocken)
und insbesondere zwischen 0,5 und 1,5 % (trocken/trocken).
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Insbesondere
mit Hinblick auf die Angaben in der oben genannten Patentschrift
EP 626.022 ist es als überraschend
und unerwartet zu bezeichnen, dass die anmeldende Firma entdeckt
hat, dass stärkehaltige
Zusammensetzungen mit einem relativ geringen Gehalt an gebundenem
Stickstoff, d.h. von höchstens
2 %, wobei dieser vorzugsweise zwischen 0,1 und 1,9 % und insbesondere
zwischen 0,2 und 1,5 % gewählt
wird, und mit besonderen kennzeichnenden Eigenschaften hinsichtlich
der Viskosität
sehr wirksame Papierherstellungs-Zusatzstoffe darstellen können, insbesondere
zur Verwendung als Mittel zur Verringerung des Gehaltes an störenden Substanzen,
die in den Kreisläufen
des Papierherstellungsprozesses enthalten sind und/oder auf den
Geräten
der Papierherstellungsverfahren zurückgehalten werden.
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Einer
der Vorteile solcher stärkehaltiger
Zusammensetzungen mit relativ geringem Gehalt an gebundenem Stickstoff
besteht darin, dass sie auf einfache und effiziente Weise gemäß einer
Vielzahl von Varianten erhalten werden können. Der Kationisierungsschritt
kann sowohl in wässrigem
Milieu durchgeführt
werden, wie zum Beispiel im Patent
EP
139.597 beschrieben ist, als auch in der Festphase, wie
zum Beispiel im Patent
FR 2.434.821 beschrieben
ist, oder auch in einer Lösemittelphase,
und zwar derart, dass eine oder mehrere positiv geladene oder sogar
mehrfach positiv geladene stickstoffhaltige Gruppen sich an die
gesamte stärkehaltige
Substanz, die in den Zusammensetzungen enthalten ist, binden können.
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Es
muss ausdrücklich
darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den kationischen stärkehaltigen Stoffen,
die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
um amphotere Stoffe, das heißt
um Stoffe, die gleichzeitig kationisch und anionisch sind, handeln
kann. Die anionischen Substituenten können beispielsweise aus der
Gruppe gewählt
werden, die Phosphate, Phosphonate, Sulfate, Sulfoalkylgruppen,
Carboxylgruppen, Carboxyalkylgruppen und Sulfocarboxylgruppen umfasst.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem Begriff "stärkehaltiger
Stoff" die Gesamtheit
der Stärken
natürlicher
oder hydridischer Herkunft zu verstehen, einschließlich solcher,
die aus Mutationen oder gentechnischen Veränderungen hervorgehen. Die
Stärken
können
insbesondere nicht nur von der Kartoffel stammen, sondern auch von
der Kartoffel mit hohem Amylopektingehalt (Kartoffeltyp "waxy"), von Mais, von Weizen,
von Weizen mit hohem Amylopektingehalt (Weizentyp "waxy") von Mais mit hohem
Amylopektingehalt (Maistyp "waxy"), von Mais mit hohem
Amylosegehalt, von Reis, von der Erbse, von Gerste oder von Maniok sowie
aus Gemischen oder Fraktionen, die hergestellt oder gewonnen werden
können,
wie etwa aus Amylose, Amylopektin und Korngrößenklassen, die dem Fachmann
unter den Bezeichnungen Weizenstärke "A" und Weizenstärke "B" bekannt
sind, sowie aus beliebigen Mischungen mindestens zweier der oben
genannten Produkte, zum Beispiel aus einer Mischung mindestens einer
Knollenstärke
(insbesondere Kartoffelstärke)
und mindestens einer Getreidestärke
(Weizenstärke "A", Weizenstärke "B",
Mais, und insbesondere Maistyp "waxy") oder aus einer
Mischung zweier Getreidestärken.
Bei den erfindungsgemäß verwendbaren
stärkehaltigen Verbindungen
kann es sich ebenfalls um Mehle oder andere Mischungen handeln,
die Stärke(n)
und pflanzliche(s) Protein(e) enthalten, wobei der "Stärke"-Bestandteil überwiegen
muss.
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Es
kann sich weiterhin um Stärkederivate
handeln, welche vor dem Kationisierungsschritt, während dieses
Schrittes oder danach mindestens einer weiteren Behandlung unterzogen
werden, wie im Weiteren noch beschrieben wird.
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Es
kann sich insbesondere um Derivate, die durch Hydrolyse von Stärke gewonnen
werden, im Speziellen um Maltodextrine mit einem Dextroseäquivalent
("DE") von höchstens
ungefähr
5 handeln, wie um das Produkt, welches unter der Bezeichnung GLUCIDEX® 2
von der Anmelderin vertrieben wird, wobei diese im Rahmen der Erfindung
nach dem Hydrolyseschritt kationisiert werden.
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Wie
oben erwähnt,
weist die stärkehaltige
Zusammensetzung, die erfindungsgemäß verwendet werden kann, eine
Viskosität
von höchstens
1600 mPa.s, vorzugsweise zwischen 5 und 1500 mPa.s auf, wobei die
Bestimmung gemäß dem oben
beschriebenen Test A erfolgt.
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Solche
Viskositätswerte
sind bemerkenswert niedrig und erfordern im Allgemeinen eine Modifizierungsbehandlung,
insbesondere einen Abbau, des stärkehaltigen
Stoffes, welcher in der Zusammensetzung enthalten ist, und zwar,
wie bereits erwähnt,
entweder vor, während
oder nach dem eigentlichen Kationisierungsschritt.
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Diese
Behandlung kann mit einem beliebigen Mittel, insbesondere einem
chemischen, enzymatischen und/oder physikalischen, durchgeführt werden,
welches dem Fachmann bekannt ist und welches dazu geeignet ist,
direkt oder indirekt eine stärkehaltige
Zusammensetzung mit einer Viskosität wie der beanspruchten zu erhalten,
wobei die Bestimmung gemäß Test A
erfolgt. Sie kann kontinuierlich oder nicht-kontinuierlich, in einem
oder in mehreren Schritten und gemäß einer Vielzahl von Varianten
durchgeführt
werden, wobei letztere die Art, die Menge oder die Form, in der
das Modifizierungsmittel vorliegt, betreffen können sowie die Reaktionstemperatur
und -dauer, den Wassergehalt des Reaktionsmilieus, die Art des Substrats
(stärkehaltiger
Stoff, der bereits kationisiert ist oder der noch nicht kationisiert
ist) usw. Es kann sich insbesondere um eine Behandlung des Typs
chemische Verflüssigung
handeln, wobei diese in wässrigem
Milieu oder in der Festphase erfolgen kann, wie die Behandlungen,
die im Patent
EP 902.037 erwähnt oder
beschrieben sind, welches auf den Namen der Anmelderin lautet.
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Weiterhin
kann es sich vorteilhafterweise um eine Behandlung des Typs enzymatische
Verflüssigung handeln
(die auch als enzymatische Umwandlung bezeichnet wird), wobei diese
zum Beispiel gemäß den Ausführungen
des Patents
FR 2.149.640 ,
welches von der Anmelderin veröffentlicht
wurde, durchgeführt
werden kann. Zu diesen enzymatischen Mitteln gehören Enzyme, die thermostabil
sein können
oder nicht, des Typs α-Amylase, die aus
Bakterien, Pilzen oder anderen Quellen gewonnen wird.
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Darüber hinaus
kann es sich vorteilhafterweise um eine Behandlung handeln, die
es ermöglicht,
den kationischen stärkehaltigen
Stoff in einem wässrigen
Milieu wirksam umzuwandeln, wobei Enzyme zum Einsatz kommen, die
aus der Gruppe ausgewählt
werden, welche die Verzweigungsenzyme (EC 2.4.1.18) und die Cyclodextrin-Glycosyltransferasen
oder "CGTasen" (EC 2.4.1.19) umfasst.
Bei den Verzweigungsenzymen kann es sich insbesondere um Verzweigungsenzyme
für Stärke und
Glykogen handeln, die aus Algen oder Bakterien gewonnen wurden,
wie etwa diejenigen, deren Verwendung in den Patentschriften WO
00/18893 und WO 00/66633, welche auf den Namen der Anmelderin lauten,
beschrieben ist.
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Die
anmeldende Firma hat beobachtet, dass die kationischen stärkehaltigen
Stoffe, die vor, während oder
nach der Kationisierung mit einem Verzweigungsenzym behandelt wurden,
sich im Allgemeinen durch eine Lagerfähigkeit auszeichnen, die gegenüber den
Stoffen, die mit einer alpha-Amylase behandelt wurden, weiter verbessert
wurde. Ohne sich auf eine verbindliche Theorie festlegen zu wollen,
ist die Anmelderin der Auffassung, dass dieses bemerkenswerte Ergebnis
mindestens teilweise darauf zurückzuführen ist,
dass die Behandlung mit Verzweigungsenzymen es ermöglicht,
hydrolysierte stärkehaltige
Stoffe zu erhalten, die homogener sind, was bedeutet, dass die Saccharide,
aus denen sich die erhaltenen Stoffe zusammensetzen, eine Molekulargewichtsverteilung
aufweisen, die einer regelmäßigeren,
symmetrischeren und engeren Gaußverteilung
folgt als dies bei Produkten, die mit einer alpha-Amylase erhalten
werden, der Fall ist. Vorzugsweise wird die Behandlung mit einem
Verzweigungsenzym nach dem Kationisierungsschritt durchgeführt, wobei
es übrigens
bemerkenswert und überraschend
ist, dass das Vorhandensein von relativ großen kationischen Gruppen die Übertragung
der Oligo- und Polysaccharidketten
durch diese Enzyme nicht behindert.
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Durch
die Verwendung thermostabiler Enzyme wird es möglich, wenn dies wünschenswert
ist, enzymatische Verflüssigungen
bei Temperaturen in der Größenordnung von
90 bis 100 °C
durchzuführen,
wobei solche Bedingungen besonders vorteilhaft für die Herstellung kolloidaler
Lösungen
von guter Qualität
sind, insbesondere was die Löslichkeit
und die Dauerhaftigkeit der Viskositätseigenschaften betrifft.
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Im
Rahmen der Modifizierungsbehandlung kann ebenfalls als nichteinschränkender
Beispiele ein Verflüssigungsverfahren
durchgeführt
werden, bei dem die Säurenbehandlung
und die enzymatische Behandlung in Verbindung mit einer dextrinbildenden
Behandlung oder einer Umwandlungsbehandlung durch Wärmeeinwirkung
zur Anwendung kommen.
-
Sämtliche
der oben genannten Mittel werden zur Behandlung des stärkehaltigen
Stoffes (welcher bereits kationisiert ist oder nicht) und welcher
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
bereits enthalten ist oder ihr noch beigefügt wird, derart eingesetzt,
dass das mittlere Molekulargewicht des Stoffes im Allgemeinen weniger
als 107 Dalton, vorzugsweise weniger als
5 × 106 Dalton beträgt.
-
Vorteilhafterweise
beträgt
dieses Molekulargewicht zwischen 104 und
4 × 106 Dalton.
-
Die
anmeldende Firma hat in der Tat festgestellt, dass der Einsatz abgebauter
kationischer stärkehaltiger
Stoffe mit einem Molekulargewicht, das in der oben angegebenen Spannbreite
liegt, nicht nur gewährleistet,
dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
insbesondere als Papierherstellungs-Zusatzstoffe, die keine herkömmlichen
Massezusätze
sind, oder als Zusatzstoffe zur Brauchwasseraufbereitung hochwirksam sind,
sondern auch dafür
sorgt, dass diese eine sehr gute Stabilität aufweisen, und zwar im Hinblick
auf ihr Verhalten beim Umgang, bei der Lagerung, beim Transport,
bei der Pumpförderung
sowie bei der Zugabe zum Anwendungsmilieu wie beispielsweise beim
Einleiten in Kreislaufsysteme und Anlagen zur Papierherstellung oder
beim Zusatz zu Leimungsmittelemulsionen, Zusammensetzungen für die Kreppbehandlung,
Oberflächenbehandlung
oder für
das Streichen, zu Erzsuspensionen oder zu Wässern, die zu Trinkwasser aufbereitet werden
sollen.
-
Gemäß einer
weiteren Variante der Zusammensetzung, die erfindungsgemäß verwendet
werden kann, weist diese einen Ladungsdichte-Index ("IDC") von mehr als 600,
vorzugsweise von mehr als 650 auf, wobei der Index nach der folgenden
Formel bestimmt wird:
-
Die
Ladungsdichte wird mit einem Teilchenladungsdetektor wie nachstehend
in Beispiel 1 beschrieben gemessen.
-
Der
Gesamtstickstoffgehalt wird gemäß dem herkömmlichen
Verfahren nach KJELDAHL gemessen und als Trockengehalt bezogen auf
die Trockenmasse der Zusammensetzung ausgedrückt.
-
Der
oben genannte IDC-Index spiegelt die Wirksamkeit wider, mit welcher
die stickstoffhaltigen Gruppen, die während des Kationisierungsschritts
eingeführt
werden, tatsächlich
an den stärkehaltigen
Stoff, der in der Zusammensetzung enthalten ist, gebunden werden
und auf diese Weise deren Ladungsdichte erhöhen.
-
Die
anmeldende Firma hat herausgefunden, dass erfindungsgemäße Zusammensetzungen,
die einen IDC-Index zwischen 660 und 800 aufweisen, sehr vorteilhafterweise
als Papierherstellungs-Zusatzstoffe oder als Zusatzstoffe zur Brauchwasseraufbereitung
verwendet werden können.
-
Derartige
Werte des IDC-Indexes liegen sehr deutlich über denjenigen, die für die Produkte
des Standes der Technik gefunden oder abgeleitet werden konnten,
wobei letztere insbesondere aufgrund des dort ausgeprägten Vorkommens
von nicht gebundenen stickstoffhaltigen Spezies (kationisches Reagenz
und dessen Hydrolyseprodukte) entsprechende Werte von weniger als
600 oder sogar weniger als 500 aufweisen und darüber hinaus für bestimmte
Anwendungen wie die Aufbereitung von Trinkwasser kaum oder gar nicht
nutzbar sind.
-
Dies
trifft insbesondere auf die oben erwähnten Zusammensetzungen der
Produktreihe "RAIFIX" zu, aber auch für die hochgradig
kationische Stärke
in den Beispielen des oben genannten Patents WO 97/35068, für welche
ein DS-Wert von 0,48 angegeben wird, was einem theoretischen Gehalt
an gebundenem Stickstoff von ungefähr 2,7 % bis 2,8 % (trocken/trocken)
bei einer Ladungsdichte von 1,32 meqv/g, also 1320 μeqv/g, entspricht.
Ein solches Produkt weist also einen IDC-Index von ungefähr 1320/4, d.h. ungefähr 330 auf.
-
Der
pH-Wert der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
kann einen Wert von 10 erreichen oder sogar überschreiten, aber gemäß einer
weiteren bevorzugten Variante weist die stärkehaltige Zusammensetzung gemäß der Erfindung
einen pH-Wert von weniger als 9 auf, der vorzugsweise zwischen 4
und 8,5 liegt, wobei der pH-Wert auf herkömmliche Weise gemessen wird,
und zwar unter Vorlage einer Zusammensetzung, deren MS-Wert (falls
erforderlich) auf 20 % eingestellt wurde, wie anhand der Probenvorbereitung
gemäß dem oben erwähnten Test
A beschrieben wird.
-
Auch
aufgrund dieser Größenordnungen
an pH-Werten unterscheiden sich die beanspruchten Zusammensetzungen
grundsätzlich
von den Produkten der Reihe "RAIFIX", die dem Stand der
Technik angehören und
sehr viel alkalischer und somit, sowohl gegenüber dem Menschen als auch gegenüber den
Anlagen, potenziell schädlicher
und ätzender
sind. Diese Größenordnungen
an pH-Werten ermöglichen
es also, die Anwendung auf Gebiete auszudehnen, die über diejenigen
hinausgehen, auf die sich die Produkte des Standes der Technik in
der Praxis beschränken.
-
Folglich
wird ein neues Mittel bereitgestellt, das dazu geeignet ist, auf
wirksame Weise sowohl als Papierherstellungs-Zusatzstoff, der kein
herkömmlicher
Massezusatz ist, als auch als Zusatzstoff zur Brauchwasseraufbereitung
verwendet zu werden, wobei es sich insbesondere als Mittel zur Verringerung
des Gehaltes an störenden
Substanzen eignet, die in Wasserkreisläufen enthalten sind und/oder
auf Verfahrensanlagen zurückgehalten
werden, und zwar unabhängig
davon, ob der Einsatz im Bereich der Papierherstellung oder in anderen
Bereichen erfolgt, und ferner insbesondere als Zusatzstoff bei der
Herstellung von Leimungsmittel-Zusammensetzungen für Papier
geeignet ist.
-
Weiterhin
hat die Anmelderin festgestellt, dass dieses Mittel für folgende
Verwendungszwecke besonders geeignet ist:
- – als Zusatzstoff
bei der Herstellung von Zusammensetzungen für die Kreppbehandlung, Oberflächenbehandlung
oder für
das Streichen von Papier,
- – als
Zusatzstoff bei der Herstellung von Zusammensetzungen, die optische
Aufheller, Farbstoffe und/oder synthetische Polymere wie etwa Polyacrylamide
oder Polyvinylamine enthalten, wobei die Zusammensetzungen an sich
als Papierherstellungs-Zusatzstoffe, die keine herkömmlichen
Massezusätze
sind, verwendet werden können.
-
Die
Gewichtsverhältnisse
zwischen synthetischem/n Polymer(en) und kationischem/n stärkehaltigen Stoff(en)
können
zwischen 1/100 und 100/1 betragen, wobei die Verhältnisse
in Form der Trockenmassen einerseits des/der synthetischen Polymers/e
und andererseits des/der kationischen stärkehaltigen Stoffe(s) ausgedrückt werden.
-
Vorteilhafterweise
handelt es sich bei diesem Mittel insbesondere um eine stärkehaltige
Zusammensetzung wie sie oben beschrieben ist, die im Weiteren in
den Beispielen verwendet wird und die dadurch gekennzeichnet ist,
dass sie folgende Eigenschaftsmerkmale aufweist:
- – einen
Gehalt an gebundenem Stickstoff zwischen 0,4 und 1,5 % (trocken/trocken)
und
- – eine
Viskosität
zwischen 10 und 800 mPa.s, wobei die Bestimmung gemäß Test A
erfolgt.
-
Die
anmeldende Firma hat insbesondere entdeckt, dass einerseits der
Stickstoffgehalt vorteilhafterweise zwischen 0,5 und 1,5 %, insbesondere
zwischen 0,6 und 1,5 %, liegen kann und dass andererseits die Viskosität vorteilhafterweise
im Bereich von 50 bis 700 mPa.s liegen kann.
-
Überraschenderweise
hat sie beobachtet, dass die verflüssigten Zusammensetzungen,
die erfindungsgemäß verwendet
werden können
und gemäß dem Test
A eine Viskosität
in dieser bevorzugten Größenordnung
aufweisen, es ermöglichen,
eine höhere
Ladungsdichte zu erzielen als dies bei erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die denselben Gehalt an gebundenem Stickstoff aber eine höhere Viskosität aufweisen, der
Fall ist.
-
Auf
besonders vorteilhafte Weise beträgt darüber hinaus der Trockenmassegehalt
(MS) der Zusammensetzungen, die erfindungsgemäß verwendet werden können, mehr
als 15 % und weniger als 45 %, insbesondere liegt er zwischen 18
und 40 %.
-
Weiterhin
beruht die vorliegende Erfindung im Allgemeinen darauf, dass ein
kationischer stärkehaltiger Stoff
mit einem Gehalt an gebundenem Stickstoff von höchstens 2 % und einem mittleren
Molekulargewicht von weniger als 107 Dalton
zur Herstellung einer stärkehaltigen
Zusammensetzung gemäß einer
der oben beschriebenen Varianten verwendet wird.
-
Vorteilhafterweise
wurde der kationische stärkehaltige
Stoff erhalten, indem ein stärkehaltiger
Stoff vor, während
und/oder nach der Kationisierung, vorzugsweise jedoch danach, mit
mindestens einem Enzym behandelt wurde, das aus der Gruppe ausgewählt wird,
welche die Verzweigungsenzyme (EC 2.4.1.18) und die Cyclodextrin-Glycosyltransferasen
oder "CGTasen" (EC 2.4.1.19) umfasst,
wobei diese thermostabil sein können
oder nicht.
-
Weiterhin
beruht die vorliegende Erfindung im Allgemeinen auf der Verwendung
eines kationischen stärkehaltigen
Stoffes mit den folgenden Eigenschaftsmerkmalen:
- – einem
Gehalt an gebundenem Stickstoff von höchstens 2 %,
- – einem
Molekulargewicht von weniger als 107 Dalton,
- – einer
Viskosität
von höchstens
1600 mPa.s gemäß dem Test
A sowie
- – einem
IDC-Index von mehr als 600,
für die Herstellung einer stärkehaltigen
Zusammensetzung, die als Papierherstellungs-Zusatzstoff, der kein herkömmlicher
Massezusatz ist, oder als Zusatzstoff zur Brauchwasseraufbereitung
von Nutzen ist.
-
Darüber hinaus
hat die anmeldende Firma herausgefunden, dass einige der oben beschriebenen
stärkehaltigen
Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
auch vorteilhafterweise auf anderen Anwendungsgebieten zum Einsatz
kommen können,
und zwar insbesondere in Verbindung mit Wirkstoffen, die in der
Papierherstellung im Masseverfahren verwendbar sind, wie etwa Leimungsmittel,
synthetische(s) Polymer(e), optische(r) Aufheller und/oder Farbstoff(e).
-
Im
Hinblick auf eine solche gemeinsame Verwendung können die gemeinsam verwendeten
Bestandteile im Massezusatz selbst gemischt werden oder einzeln,
gleichzeitig oder zeitlich getrennt, zum Einsatz kommen.
-
Die
Gewichtsverhältnisse
zwischen synthetischen(m) Polymer(en) und stärkehaltiger(n) Stoff(en) bei einer
solchen gemeinsamen Verwendung können
insbesondere zwischen 1/100 und 100/1 (trocken/trocken) liegen.
-
Gemäß einer
weiteren Variante sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen durch
einen Gehalt an gebundenem Stickstoff gekennzeichnet, der zwischen
0,5 und 1,5 % gewählt
wird und insbesondere zwischen 0,6 und 1,5 % liegt, sowie durch
eine Viskosität,
die zwischen 10 und 800 mPa.s gewählt wird und insbesondere zwischen
50 und 700 mPa.s liegt, wobei letztere Bestimmung gemäß dem Test
A erfolgt.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
einen pH-Wert aufweisen, der einen Wert von 10 erreicht oder sogar übersteigt.
Vorzugsweise ist ihr pH-Wert jedoch niedriger als 9 und liegt insbesondere zwischen
4 und 8,5, und sie weisen eine Ladungsdichte IDC von mehr als 600
auf.
-
Nach
dem Wissensstand der Anmelderin stellen die nach diesen Vorgaben
ausgewählten
Zusammensetzungen neuartige Produkte dar, deren industrieller Nutzwert sich
insbesondere aus ihrer Eignung ergibt, mittels einfacher und kostengünstiger
Verfahren aus jedwedem stärkehaltigen
Stoff hergestellt werden zu können
und auf wirksame und vollkommen unschädliche Weise auf sämtlichen
Anwendungsgebieten in der Papierherstellung oder anderswo verwendet
zu werden (einschließlich
der Papierherstellung im Masseverfahren und der Wasseraufbereitung),
wobei gemeinhin kationische stärkehaltige
Stoffe zum Einsatz kommen, sowie aus ihrer Eignung für Anwendungen
wie zum Beispiel die Herstellung von Zusammensetzungen, die optische Aufheller
enthalten und in denen der Einsatz derartiger Stoffe unbekannt ist.
-
Wie
bereits angegeben wurde, können
die stärkehaltigen
Zusammensetzungen zum Zeitpunkt ihres Einsatzes bereits als Mischungen
aus beliebigen Mengenanteilen einerseits des hydrolysierten kationischen stärkehaltigen
Stoffes und andererseits eines oder mehrerer anderer Stoffe vorliegen,
welche insbesondere für eine
Verwendung als Papierherstellungs-Zusatzstoffe (für den Massezusatz
oder andere Verfahren) oder in der Wasseraufbereitung bestimmt sind,
wobei der kationische stärkehaltige
Stoff gemeinsam mit einem Wirkstoff eingesetzt wird, der aus der
Gruppe ausgewählt
wird, die optische Aufheller, Farbstoffe und synthetische Polymere
umfasst.
-
Wie
die Anmelderin darüber
hinaus festgestellt hat, kann die Hydrolyse des kationischen stärkehaltigen
Stoffs problemlos durchgeführt
werden, während
der Stoff bereits in Mischung mit einem anderen Wirkstoff, zum Beispiel
mit einem Polyacrylamid, innerhalb des Zusatzstoffs vorliegt.
-
Gemäß einer
weiteren Variante können
die stärkehaltigen
Zusammensetzungen ausschließlich
den hydrolysierten kationischen stärkehaltigen Stoff als Wirkstoff
enthalten und gemeinsam mit einem oder mehreren Papierherstellungs-Zusatzstoffen
(für den
Massezusatz oder andere Verfahren) oder Zusatzstoffen für die Wasseraufbereitung,
welche weitere Wirkstoffe wie die oben genannten enthalten, Anwendung
finden, wobei die Zugabe getrennt voneinander erfolgt, und zwar
gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
-
Beispielsweise
kann eine erfindungsgemäße stärkehaltige
Zusammensetzung folgendermaßen
verwendet werden:
- – in Verbindung mit einem Wirkstoff
wie einem Polyacrylamid, der sich innerhalb ein und desselben Zusatzstoffs
befindet, welcher im feuchten Bereich ("wet end") des Papierherstellungsverfahrens zum
Einsatz kommt,
- – in
Verbindung mit einem Wirkstoff wie einem optischen Aufheller oder
einem Farbstoff, der sich innerhalb ein und desselben Zusatzstoffs
befindet, welcher in der Papierherstellung im Masseverfahren oder
bei einer Oberflächenbehandlung
oder einem Streichvorgang zum Einsatz kommt,
- – in
Verbindung mit einem Polyacrylamid zur Aufbereitung eines Brauchwassers,
wobei das Polyacrylamid und die stärkehaltige Zusammensetzung
getrennt voneinander zugegeben werden, und zwar gleichzeitig oder
zu unterschiedlichen Zeitpunkten,
- – in
Verbindung mit einem optischen Aufheller und/oder Farbstoff im feuchten
Bereich der Papierherstellungsverfahrens, wobei die Stoffe getrennt
voneinander an derselben Stelle des Kreislaufs (zum Beispiel im
Stoffauflöser)
oder an unterschiedlichen Stellen des Kreislaufs (zum Beispiel der
optische Aufheller im Stoffauflöser
und die stärkehaltige
Zusammensetzung im weiteren Verfahrensablauf) zugegeben werden, und
zwar gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
-
Folglich
betrifft die vorliegende Erfindung ebenfalls die Verwendung einer
stärkehaltigen
Zusammensetzung wie der oben beschriebenen, bei welcher die stärkehaltige
Zusammensetzung in Verbindung mit mindestens einem weiteren Wirkstoff,
der vorzugsweise aus den Leimungsmitteln, den optischen Aufhellern,
den Farbstoffen und den synthetischen Polymeren, insbesondere den
Polyacrylamiden oder den Polyvinylaminen, ausgewählt wird, zum Einsatz kommt,
und zwar gleichzeitig oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
-
Die
vorliegende Erfindung wird noch ausführlicher anhand der folgenden
Beispiele beschrieben, die in keiner Weise einschränkend wirken.
-
Referenzbeispiel 1
-
Ein
Kartoffelstärkepulver
mit einem Gesamtstickstoffgehalt von 1,48 % (trocken/trocken), welches
in der Festphase gemäß dem oben
genannten Patent
FR 2.434.821 hergestellt
wurde, wird in entmineralisiertes kaltes Wasser eingestreut und
in Suspension gebracht, sodass eine kationische Stärkemilch
mit 31 % Trockenmasse ("MS") entsteht.
-
Verschiedene
Proben dieser Milch werden mit unterschiedlichen Mengen einer α-Amylase
des Typs "FUNGAMYL
800 L" behandelt.
Die enzymatische Umwandlungsbehandlung wird in einem offenen Behälter durchgeführt, indem
die Temperatur innerhalb von 20 Minuten von 20 auf 95 °C erhöht wird
und dann 5 Minuten bei 95 °C
gehalten wird, und zwar mit dem Ziel, kationische stärkehaltige
Zusammensetzungen zu erhalten, die eine Brookfield-Viskosität von ungefähr 300 bis
3000 mPa.s (gemessen bei 25 °C
und 20 Umdrehungen/Minute) sowie einen MS-Wert von ungefähr 20-22
% aufweisen.
-
In
der Praxis liegt der MS-Wert der erhaltenen fertigen kolloidalen
Lösungen
bei 21,5 %. Für
jede der erhaltenen Lösungen
werden, in Abhängigkeit
von der eingesetzten Menge an abbauendem Enzym (ausgedrückt in %/Trockenmasse
der Ausgangsmilch) die folgenden Kennwerte gemessen:
- – die
Brookfield-Viskosität
bei 25°C
und 20 Umdrehungen/Minute, ausgedrückt in mPa.s sowie
- – die
Ladungsdichte, ausgedrückt
in Mikroäquivalenten/Gramm
der Trockenmasse der Lösung
(μeqv/g), wobei
die Messung mit Hilfe eines Teilchenladungsdetektors des Typs "MUTEK PCD02" in Verbindung mit einer
automatischen Titriervorrichtung des Typs "METTLER DL21" durchgeführt wird.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse sind unten aufgeführt:
-
Überraschenderweise
ist festzustellen, dass im vorliegenden Fall einer kationischen
Stärke
mit einem Gehalt an gebundenem Stickstoff von höchstens 2 %, genauer gesagt
von ungefähr
1,5 %, welche in einem nicht kontinuierlichen Verfahren enzymatisch
verflüssigt
wurde, die Ladungsdichte dazu neigt, mit zunehmendem Verflüssigungsgrad
ebenfalls deutlich zuzunehmen. Im vorliegenden Fall erreicht die
Ladungsdichte ihr Maximum bei den Proben, die einen MS-Wert von 21,5 % und
eine Viskosität
von weniger als 800 mPa.s und insbesondere von weniger als 380 mPa.s
aufweisen, was einer Viskosität
von weniger als ungefähr
700 mPa.s und insbesondere von weniger als ungefähr 330 mPa.s entspräche, wenn
der MS-Wert gemäß Test A
auf 20 % eingestellt worden wäre.
-
Darüber hinaus
hat die anmeldende Firma festgestellt, dass sämtliche oben beschriebenen
Zusammensetzungen auf Basis eines verflüssigten kationischen stärkeartigen
Stoffes eine bemerkenswerte Lagerstabilität zeigten, d.h. dass nach 17
Tagen oder 4 Monaten Lagerung bei 25 °C keinerlei Viskositätszunahme oder
Retrogradation beobachtet wurde.
-
REFERENZBEISPIEL 2
-
In
diesem Beispiel wird die kationische Kartoffelstärke mit einem Gesamtstickstoffgehalt
von 1,48 %, die in Beispiel 1 beschrieben ist, einer enzymatischen
Umwandlung in einem kontinuierlichen Verfahren unterzogen. Zu diesem
Zwecke wird eine Mischung aus dem Enzym "FUNGAMYL 800 L" und Wasser hergestellt, wobei 6,7 Milliliter
des Enzyms auf 100 Liter Wasser kommen. Die kationische Stärke wird
anschließend
auf kontinuierliche Weise unter den folgenden Bedingungen verflüssigt:
- – Einspeiserate
der Wasser/Enzym-Mischung: 90 l/h,
- – Einspeiserate
des kationischen Stärkepulvers:
60 kg/h, sodass eine Milch mit einem MS-Wert von ungefähr 40 %
erhalten wird,
- – Reaktionszeit:
30 Minuten,
- – Reaktionstemperatur:
60 °C.
-
Die
enzymatische Aktivität
wird beim Durchfließen
eines Inhibitionsrohres gehemmt, dessen Temperatur von 140 °C 1 Minute
und 30 Sekunden lang einwirkt. Unter diesen Bedingungen werden Endprodukte
mit einem MS-Wert in der Größenordnung
von 26-30 % erhalten, welche besonders vorteilhaft sind, da sie
es ermöglichen,
Viskositätswerte
von weniger als 2000 mPa.s und insbesondere zwischen 250 und 500
mPa.s zu erreichen.
-
Weiterhin
wurden im speziellen Fall einer Zusammensetzung mit einem MS-Endwert
von 28 % im Laufe der Zeit Proben gezogen, anhand derer die Ladungsdichte
in Abhängigkeit
von der Viskosität
gemessen wurde.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse sind unten aufgeführt:
Viskosität | Ladungsdichte |
(mPa.s) | (μeqv/g) |
250 | 970 |
300 | 975 |
375 | 980 |
405 | 980 |
450 | 950 |
500 | 965 |
-
Es
ist festzustellen, dass im vorliegenden Fall einer kontinuierlich
durchgeführten
enzymatischen Verflüssigung
und einer Spannbreite von Viskositätswerten (250-500 mPa.s bei
28 % MS (Trockenmasse), die im Großen und Ganzen einer mittelstarken
Verflüssigung
entspricht, keine Korrelation zwischen der Viskosität und der
Ladungsdichte besteht.
-
Unabhängig davon
zeigt sich im Rahmen dieses Beispiels, dass, im Hinblick auf die
erzielten Ladungsdichten, Viskositätswerte von ungefähr 300 bis
400 mPa.s besonders vorteilhaft sind.
-
Wenn
solche Zusammensetzungen verdünnt
werden, um den MS-Wert gemäß dem oben
beschriebenen Test A auf 20 % einzustellen, werden die bevorzugten
Viskositätswerte
von weniger als 150 mPa.s und insbesondere Werte in der Größenordnung
von 100 bis 130 mPa.s erhalten.
-
REFERENZBEISPIEL 3
-
Im
Rahmen dieses Beispiels wird ein Stärkederivat kationisiert; in
diesem Fall handelt es sich um das Maltodextrin GLUCIDEX
® 2
aus Maisstärke
des Typs waxy, welches von der Anmelderin vertrieben wird. Von diesem
Derivat wird eine wässrige
Lösung
mit einem MS-Wert von 50 % hergestellt, welche auf eine Temperatur
von 70-80 % erwärmt wird.
Anschließend
werden 40 % eines kationischen Reagens des Typs TMAEP gemäß der Beschreibung
im oben genannten Patent
FR 2.434.821 sowie
1,5 % Soda hinzugefügt,
wobei diese Prozentangaben sich auf die Trockenmasse im Verhältnis zur
Trockenmasse des Maltodextrins beziehen.
-
Nach
der Reaktion (5 Stunden bei 50 °C)
wird auf einen pH-Wert von 6,7 neutralisiert, um eine stärkehaltige
Zusammensetzung mit einen MS-Wert von 49 % zu erhalten, deren Viskosität ungefähr 40 mPa.s
beträgt,
wobei die Messung gemäß dem Test
A nach Einstellen des MS-Wertes auf 20 % erfolgt.
-
Der
kationische stärkehaltige
Stoff, der in der Zusammensetzung enthalten ist, weist einen Gehalt
an gebundenem Stickstoff von 1,8 % (trocken/trocken) auf, was angesichts
des Gesamtstickstoffeintrages (2,16 %) durch Zugabe des Kationisierungsreagens
auf einen erzielten Bindungsgrad in der Größenordnung von 83 % schließen lässt.
-
BEISPIEL 4
-
In
diesem Beispiel werden die kennzeichnenden Eigenschaften von erfindungsgemäßen stärkehaltigen
Zusammensetzungen wie den oben beschriebenen mit denen einer kationischen
stärkehaltigen
Zusammensetzung verglichen, die unter der Bezeichnung "RAIFIX 120" vertrieben wird
und im Folgenden als "ZUSAMMENSETZUNG
T" bezeichnet wird,
wobei der Vergleich im Hinblick auf eine Verwendung als Mittel zur Verringerung
des Gehaltes an störenden
Stoffen erfolgt, die in den Kreislaufsystemen des Papierherstellungsprozesses
vorhanden sind. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die
im Folgenden als ZUSAMMENSETZUNGEN 1, 2 und 3 bezeichnet werden,
stammen aus den entsprechenden BEISPIELEN 1,2 bzw. 3.
-
Die
gemessenen kennzeichnenden Eigenschaften betreffen die Trockenmasse
("MS" in %), den pH-Wert,
den Gesamtstickstoffgehalt ("N
GESAMT" in trocken/trocken),
den Gehalt an gebundenem Stickstoff ("N GEBUNDEN" in % trocken/trocken), die Brookfield-Viskosität gemäß dem Test
A bei 25 °C
und 20 U/min. ("VISKOSITÄT" in mPa.s), das mittlere
Molekulargewicht des kationischen stärkehaltigen Stoffs, der in
der Zusammensetzung enthalten ist ("MM" in
Millionen Dalton oder 106 Da, bestimmt mittels
sterischer Ausschlusschromatographie, gekoppelt mit einem Streulichtdetektor),
die Ladungsdichte ("DC" in μeqv/g) sowie
den IDC-Index, welcher dem Verhältnis
DC/N GESAMT entspricht.
-
Es
werden die folgenden Ergebnisse erhalten:
-
Es
ergibt sich im Großen
und Ganzen, dass die erfindungsgemäßen ZUSAMMENSETZUNGEN, welche
einen stärkehaltigen
Stoff enthalten, der zum einen deutlich weniger stark kationisiert
und zum anderen stärker
verflüssigt
ist als derjenige, der in der ZUSAMMENSETZUNG T des Standes der
Technik enthalten ist, sich durch einen hohen IDC-Index auszeichnen,
welcher denjenigen der ZUSAMMENSETZUNG T deutlich übertrifft.
-
Diese
hohen IDC-Indexwerte von mehr als 600 oder sogar mehr als 650 spiegeln
eine bessere Bindung des Stickstoffs wider, welcher im Kationisierungsschritt
eingetragen wird, und zeigen somit auch einen geringeren Restgehalt
von stickstoffhaltigen und salzartigen Stoffen in den ZUSAMMENSETZUNGEN
1 bis 3 an.
-
BEISPIEL 5
-
Die
ZUSAMMENSETZUNG T (nicht erfindungsgemäß) und die ZUSAMMENSETZUNGEN
2 und 3, die oben beschrieben sind (erfindungsgemäß) werden
einem Vergleichstest unterzogen, und zwar als Mittel zur Verringerung
des Gehaltes an störenden
Substanzen anionischer oder anderer Art (gemeinsam im Folgenden
als "Pitchs" bezeichnet), welche
sich in den Wasserkreislaufsystemen (und/oder auf den Anlagen) des
Papierherstellungsprozesses oder anderer Verfahren befinden können.
-
Im
vorliegenden Fall besteht das Anwendungsmilieu aus einem Brei zur
Papierherstellung, der im Großen
und Ganzen gewichtsmäßig aus
ungefähr
80 % neuem Zellstoff (Mischung aus Laubholz und Nadelholz) und 20
Fertigungsausschuss besteht. Der Brei weist eine Konzentration von
ungefähr
10 g/kg, eine Leitfähigkeit
von ungefähr
1400 μS/cm,
ein Zetapotential von –13,4
mV, einen pH-Wert von 7,7 und eine Ladungsdichte von 85 μeq/l auf,
wobei Letztere im Überstand
nach Filtration über
ein Filter von 140 μm
gemessen wird.
-
Die
ZUSAMMENSETZUNGEN T, 2 und 3, deren MS-Wert auf 20 % eingestellt
wurde, werden dem Brei in einer Menge von 0,3 % (trocken/trocken)
zugesetzt. Die Kontaktzeit zwischen der jeweiligen ZUSAMMENSETZUNG
und dem Brei beträgt
5 Minuten, wobei mit 1000 U/min. gerührt wird.
-
Ein
Versuch wird ohne jede Zugabe einer stärkehaltigen Zusammensetzung
durchgeführt.
Die Auszählung
der "Pitchs" erfolgt herkömmlicherweise
mittels einer Vorrichtung, die auch THOMAS-Zelle genannt wird, und
zwar aus dem gefilterten Wasser, das nach der oben genannten Behandlung über ein
30-μm-Filter geschickt
wurde.
-
Der
erhaltenen Ergebnisse für
das Zetapotential ("POTENTIAL" in mV), die Ladungsdichte
("SCD" in μeq/l) und
die Anzahl der "Pitchs" ("PITCHS" in Tausend oder
10
3/mm
3 gefiltertem
Wasser) sind im Folgenden aufgeführt:
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäßen ZUSAMMENSETZUNGEN, obwohl
sie einen relativ geringen Stickstoffgehalt aufweisen, als Mittel
zur Verringerung der Anzahl der "Pitchs" eine sehr gute Wirkung
zeigen. Sie sind im Großen
und Ganzen ebenso wirksam wie die ZUSAMMENSETZUNG T, welche indes
schwieriger in der Herstellung und sehr viel stärker kationisiert ist, weshalb
sie kostenaufwendiger ist und mehr Rückstände verschiedener Art enthält.
-
Insbesondere
die ZUSAMMENSETZUNG 2 ist für
diese Anwendung bemerkenswert gut geeignet. Darüber hinaus hat die Anmelderin
beobachtet, dass sie ebenfalls als Flockungsmittel für biologische
und/oder mineralische Schlämme
aus Kläranlagen
oder als Klärungsmittel
für Wasser
aus Papiermaschinen verwendet werden kann.
-
BEISPIEL 6
-
Im
Rahmen dieses Beispiels werden die Emulgatoreigenschaften der erfindungsgemäßen ZUSAMMENSETZUNG
2 untersucht, wenn diese in Form eines Kleisters mit 27 % MS vorliegt.
Zu 100 g dieses Kleisters, der folglich insgesamt 27 g kationische
stärkehaltige
Substanz enthält,
werden 13,5 g des Leimungsmittels "FIBRAN 76" auf Basis von Alkenylbernsteinsäureanhydrid
("ASA") hinzugefügt.
-
Die
erhaltene Leimungszusammensetzung, welche ein Gewichtsverhältnis von
2/1 zwischen stärkehaltiger
Substanz (Trockenmasse) und Leimungsmittel aufweist, wird anschließend einer
starken Scherkraft ausgesetzt, und zwar einer 5-minütigen Homogenisierung
bei 20.000 Umdrehungen/Minute.
-
Die
auf diese Weise erhaltene Emulsion wird anschließend, ohne zu rühren, in
einem 1-Liter-Messkolben
derart mit Brunnenwasser verdünnt,
dass eine "FIBRAN
76"-Emulsion mit
einem Leimungsmittelgehalt von 1,35 % ("EMULSION 1") erhalten wird, wobei ein Teil der
EMULSION 1 unter den gleichen Bedingungen erneut verdünnt wird,
um eine Emulsion mit einem Leimungsmittelgehalt von 0,3 % zu erhalten
("EMULSION 2").
-
Regelmäßig über einen
Zeitraum von 54 Stunden angestellte Beobachtungen zeigen, dass die
derart hergestellten EMULSIONEN 1 und 2 vollkommen stabil und homogen
bleiben.
-
REFERENZBEISPIEL 7
-
Im
Rahmen dieses Beispiels wird ein erfindungsgemäßer Zusatzstoff hergestellt,
indem eine kationische Stärke
gemäß der Beschreibung
in BEISPIEL 4 in der oben genannten Patentschrift WO 00/66633 mit einem Glykogen-Verzweigungsenzym
behandelt wird.
-
Zu
diesem Zwecke wird eine verdünnte
Enzymlösung
hergestellt, indem 150 Milliliter des Enzyms in 2 Liter entmineralisiertes
Wasser gegeben werden, wobei dessen pH-Wert zwischen 7 und 8 liegt
und dessen Temperatur zuvor auf 30 °C gebracht und gehalten wurde.
-
In
die verdünnte
Enzymlösung
wird dann langsam eine Kartoffelstärke eingestreut, welche identisch mit
derjenigen ist, die im BEISPIEL 1 verwendet wurde, d.h. eine Kartoffelstärke mit
einem Gesamtstickstoffgehalt von 1,5 % (trocken/trocken) und einem
Gehalt an gebundenem Stickstoff von 1,2 % (trocken/trocken).
-
Um
eine kolloidale Lösung
der kationischen Kartoffelstärke
mit einer Konzentration von 110 bis 120 g/l zu erhalten, muss dieser
Schritt auf eine möglichst
gleichmäßige Weise
durchgeführt
werden, wobei es weder zu einer übermäßigen Quellung
noch zu einem übermäßigen Energieeinsatz
beim Rühren
kommen darf.
-
Während dieser
Zubereitungsphase muss sorgfältig
darauf geachtet werden, dass die Temperatur bei 30 °C bleibt,
wobei der pH-Wert zwischen 6 und 8, vorzugsweise zwischen 6,5 und
7 liegt.
-
Unter
diesen Bedingungen wird die Umwandlung 4 Stunden lang fortgesetzt.
-
Sie
wird abgebrochen, indem das Enzym durch 15minütiges Einwirken einer Temperatur
von 95 °C deaktiviert
wird.
-
In
der Praxis weist die kolloidale Lösung, die nach Beendigung sämtlicher
der genannten Schritte erhalten wird, einen MS-Wert von 10 % auf
sowie die folgenden kennzeichnenden Eigenschaften auf:
- – Brookfield-Viskosität: 50 mPa.s
(25 °C-20
U/min.)
- – Ladungsdichte
(DC): 922 μeqv/g
- – IDC:
615
- – Mittleres
Molekulargewicht (MM): ungefähr
3,2 × 106 Dalton.
-
Im
vorliegenden Fall einer enzymatischen Umwandlung durch ein Verzweigungsenzym
fällt auf,
dass eine relativ geringe Viskosität, die gemäß dem Test A einen Wert von
deutlich unter 300 mPa.s ergeben würde, mit dem Erhalt eines relativ
hohen Molekulargewichts, d.h., von mehr als 2 × 106 Dalton,
vereinbar ist.
-
Die
erhaltene stärkehaltige
Zusammensetzung weist sowohl in unveränderter Form als auch nach
Aufkonzentrierung bis zu einem MS-Wert von ungefähr 21,5 % eine Lagerstabilität auf, die
sogar noch besser ist als diejenige der Zusammensetzungen, die in
BEISPIEL 1 erhalten wurden.
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BEISPIEL 8
-
Im
Rahmen dieses Beispiels wird unter den gleichen Bedingungen wie
denen, die in BEISPIEL 7 beschrieben wurden, eine stärkehaltige
Zusammensetzung hergestellt, mit folgenden Abweichungen:
- 1) Die Kartoffelstärke weist einen Gesamtstickstoffgehalt
von ungefähr
1,1 % (trocken/trocken) und einen Gehalt an gebundenem Stickstoff
von ungefähr
1,0 % (trocken/trocken) auf.
- 2) Die Umwandlung durch das Verzweigungsenzym wird während einer
Zeitdauer von 45 Minuten (anstatt 4 Stunden) durchgeführt und
- 3) der endgültige
MS-Wert der erhaltenen kolloidalen Lösung beträgt 16,3 % (anstatt 10 %).
-
Die
auf diese Weise erhaltene stärkehaltige
Zusammensetzung weist die folgenden kennzeichnenden Eigenschaften
auf:
- – Brookfield-Viskosität: 625 mPa.s
- – Ladungsdichte
(DC): 716 μeqv/g
- – IDC:
650
- – Mittleres
Molekulargewicht (MM): ungefähr
2,5 × 106 Dalton.
-
Sie
weist eine bemerkenswerte Lagerstabilität auf.
-
Darüber hinaus
hat die anmeldende Firma durch Überprüfung festgestellt,
dass die Zusammensetzung sich uneingeschränkt als Mittel zur Verringerung
des Gehaltes an störenden
Stoffen in den Kreisläufen des
Papierherstellungsprozesses eignet, da bei Verwendung der Zusammensetzung
unter den oben in BEISPIEL 5 beschriebenen Versuchsbedingungen Wirkungen
erzielt werden konnten, die mit denen der ZUSAMMENSETZUNGEN 2 oder
3 vergleichbar sind, in diesem Falle ein Zetapotential von – 6,4 mV,
ein Ladungsdichtewert von 65 μeq/l
und eine "Pitch"-Anzahl von 16,4 × 103/mm3 an filtriertem
Wasser.
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BEISPIEL 9
-
Im
Rahmen dieses Beispiels wird der Nutzwert einer erfindungsgemäßen stärkehaltigen
Zusammensetzung bei einer Verwendung in Verbindung mit einem optischen
Aufheller sowie, möglicherweise,
Farbstoffen untersucht.
-
Die
erfindungsgemäße stärkehaltige
Zusammensetzung wurde durch enzymatische Umwandlung einer Kartoffelstärke mit
alpha-Amylase erhalten, wobei die Kartoffelstärke einen Gesamtstickstoffgehalt
von ungefähr
1,65 % und einen Gehalt an gebundenem Stickstoff von ungefähr 1,5 %
aufwies.
-
Sie
liegt in Form eines Kleisters vor, welcher die folgenden kennzeichnenden
Haupteigenschaften aufweist:
- – Trockenmasse
(MS): 27,9 %
- – Brookfield-Viskosität: 450 mPa.s
(25 °C-20
U/min.)
- – Ladungsdichte:
1056 μeqv/g
- – IDC:
ungefähr
640
-
Im
vorliegenden Fall werden die Wirkstoffe der Masse eines Faserbreis
zugesetzt, der ungefähr
folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung
aufweist:
- – 20
% Faserbrei für
Kraftpapier aus Nadelholz
- – 60
% Faserbrei für
Kraftpapier aus Laubholz, und
- – 20
% Ausschuss
-
Nachdem
eine Stofflösevorrichtung
mit dem Faserbrei beschickt wurde, werden dem Füllwasser dieser Vorrichtung
schrittweise folgende Stoffe zugesetzt:
- a)
entweder eine kationische stärkehaltige
Zusammensetzung nach der obigen Beschreibung oder ein kationisches
Polyacrylamid, und zwar in einer Menge, die der Trockenmasse der
stärkehaltigen
Zusammensetzung entspricht, und dann
- b) ein optischer Aufheller, und zwar in einer Menge die ungefähr 5-mal
größer ist
als die Menge des unter a) eingesetzten kationischen Stoffes sowie,
möglicherweise,
eine Mischung aus Farbstoffen, und zwar in einer Menge die ungefähr 2,5-mal
größer ist
als die Menge des unter a) eingesetzten kationischen Stoffes.
-
Nach
Zugabe des Faserbreis und dessen Aufschluss während einer Zeitdauer von 30
Minuten werden mit Hilfe der Anlage "TECHPAP" Bögen
mit einem Flächengewicht
von 80 g/m2 hergestellt.
-
Anhand
dieser Bögen
werden in erster Linie der Weißegrad
und die Fluoreszenz bestimmt.
-
Die
erhaltenen Ergebnisse zeigen im Großen und Ganzen, dass die erfindungsgemäße stärkehaltige Zusammensetzung,
die einen enzymatisch umgewandelten kationischen stärkehaltigen
Stoff enthält,
es ermöglicht,
einen Wirkungsgrad des optischen Aufhellers zu erzielen, der mindestens
ebenso gut, im Allgemeinen aber besser ist als derjenige, der mit
dem synthetischen kationischen Polymer erzielt wird, und zwar sowohl
in Gegenwart als auch in Abwesenheit von Farbstoffen.
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BEISPIEL 10
-
Im
Rahmen dieses Beispiels wird der Nutzwert von stärkehaltigen Zusammensetzungen,
welche der vorliegenden Erfindung entsprechen oder nicht, auf dem
Gebiet der Wasseraufbereitung untersucht, und zwar in Verbindung
mit einem synthetischen Koagulationsmittel, in diesem Fall mit dem
kationischen Polyacrylamid "PERFORM
PA 9430", welches
von der Firma HERCULES vertrieben wird.
-
Im
Rahmen der VERSUCHE A, B und C wird das Polyacrylamid in Verbindung
mit einem stärkehaltigen
Kleister getestet, der jeweils auf den folgenden Grundstoffen basiert:
- – VERSUCH
A: auf einer kationischen Kartoffelstärke mit einem Gehalt an gebundenem
Stickstoff von ungefähr
0,64 % (trocken/trocken), welche nicht hydrolysiert wurde und somit
nicht der vorliegenden Erfindung entspricht.
- – VERSUCH
B: auf einer kationischen Kartoffelstärke mit einem Gehalt an gebundenem
Stickstoff von ungefähr
1,5 % (trocken/trocken), welche gemäß der Erfindung mittels einer
alpha-Amylase hydrolysiert wurde, oder
- – VERSUCH
C: auf einer kationischen Kartoffelstärke (gebundener Stickstoff:
ungefähr
1,5 % trocken/trocken), welche gemäß der Erfindung mit einem Verzweigungsenzym
hydrolysiert wurde.
-
Weiterhin
wird ein Blindversuch ("VERSUCH
T") durchgeführt, bei
welchem das Polyacrylamid ohne jegliche stärkehaltige Zusammensetzung
verwendet wird.
-
Bei
sämtlichen
dieser Versuche wird ein Abwasser aus der Papierherstellung behandelt,
welches einen Gehalt an Stoffen in Suspension aufweist, der in der
Größenordnung
von 1,6 g/l liegt.
-
Die
Abwasserprobe wird unmittelbar nach ihrer Entnahme fortwährend gerührt. Anschließend werden nacheinander
die folgenden Schritte durchgeführt:
- – Bei
t = 1 Minute: Zugabe (VERSUCHE A bis C) oder keine Zugabe (VERSUCH
T) der stärkehaltigen
Zusammensetzung zum gerührten
Abwasser, und zwar in einer Menge von 0,03 ‰ (trocken/trocken).
- – Bei
t = 6 Minuten: Zugabe des synthetischen Koagulationsmittels (VERSUCHE
T und A bis C), und zwar in einer Menge von 0,001 ‰, ausgedrückt in Gewicht
des Handelproduktes/Trockenmasse des Abwassers,
- – Bei
t = 7 Minuten: Einstellen des Rührens,
- – Von
t = 7 Minuten bis t = 9 Minuten: Beobachten des Absetzvorgangs,
- – Ab
t = 12 Minuten: Messen des Trockenmassegehaltes des Überstandes
("MSS" in g/l) und der
optischen Dichte des Überstandes
("DO").
-
Für die nicht
erfindungsgemäßen VERSUCHE
T und A sowie für
die erfindungsgemäßen VERSUCHE B
und C, werden die folgenden Ergebnisse erhalten:
-
Diese
Ergebnisse zeigen im Großen
und Ganzen, dass die erfindungsgemäßen stärkehaltigen Zusammensetzungen
vorteilhafterweise in der Wasseraufbereitung verwendet werden können, insbesondere
in Verbindung mit einem synthetischen Polymer wie einem kationischen
Polyacrylamid (siehe VERSUCHE B und C).
-
Diese
stärkehaltigen
Zusammensetzungen ermöglichen
es, die Klärung
von Abwässern
sehr deutlich zu verbessern, indem sie den Trockenmassegehalt und
die optische Dichte des Überstandes
verringern, und zwar in sehr viel stärkerem Ausmaß als dies
mit einer nicht erfindungsgemäßen stärkehaltigen
Zusammensetzung (siehe VERSUCH A) erreicht werden kann.
-
Die
in VERSUCH C getestete stärkehaltige
Zusammensetzung auf Basis eines kationischen stärkehaltigen Stoffes, der mit
einem Verzweigungsenzym umgewandelt wurde, erweist sich als besonders
leistungsfähig
in Verbindung mit einem kationischen Polyacrylamid.
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BEISPIEL 11
-
Im
Rahmen dieses Beispiels wird innerhalb ein und desselben Zusatzstoffes,
welcher in der Papierherstellung (für den Massezusatz oder andere
Verfahren) oder in der Wasseraufbereitung verwendet wird, ein erfindungsgemäßer hydrolysierter
kationischer stärkehaltiger
Stoff in Verbindung mit einem kationischen Polyacrylamid wie etwa
dem Produkt "PRAESTOL
853 BC", das in
Pulverform von der Firma STOCKHAUSEN vertrieben wird, eingesetzt.
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Ein
solcher gemeinsamer Einsatz kann vorteilhafterweise durchgeführt werden,
indem, wie im vorliegenden Fall, der stärkehaltige Stoff und der synthetische
Stoff bereits im Vorfeld des Umwandlungsschritts zur Hydrolyse des
kationischen stärkehaltigen
Stoffes miteinander in Kontakt gebracht werden.
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Ausgehend
von der gleichen pulverförmigen
kationischen Kartoffelstärke
wie derjenigen, die in BEISPIEL 1 zum Einsatz kommt, wird eine Stärkemilch
mit einem MS-Wert von 30 % hergestellt. Anschließend wird der Suspension 5
% an kationischem Polyacrylamid zugesetzt, wobei diese Prozentangabe
als Gewicht des Polyacrylamid-Handelsproduktes
im Verhältnis
zum Gewicht der trockenen Stärke
ausgedrückt
ist.
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Anschließend werden
0,15 ‰ einer
alpha-Amylase des Typs "FUNGAMYL
800 L" hinzugefügt, wobei dieser
Wert als Gewicht des Handelsproduktes im Verhältnis zur Trockenmasse der
Stärke
ausgedrückt
ist.
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Die
enzymatische Umwandlungsbehandlung wird dann in einem offenen Behälter durchgeführt, indem die
Temperatur innerhalb von 20 Minuten mit Hilfe von Frischdampf von
20 auf 95 °C
erhöht
wird und dann 5 Minuten bei 95 °C
gehalten wird, um das Enzym zu hemmen.
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Anschließend wird
der MS-Wert der erhaltenen Zusammensetzung auf ungefähr 22 %
eingestellt.
-
Die
erhaltene stärkehaltige
Zusammensetzung, in welcher der hydrolysierte kationische Stoff
und das kationische Polyacrylamid gemeinsam vorliegen, weisen die
folgenden kennzeichnenden Haupteigenschaften auf:
- – MS: 22,2
%
- – Brookfield-Viskosität: 1500
mPa.s (25 °C-20
U/min.)
- – Ladungsdichte:
1040 μeqv/g
-
Es
ist festzustellen, dass die Viskosität dieser Zusammensetzung mit
Hinblick auf diejenige, die gemäß BEISPIEL
1 ohne synthetisches Polymer mit 0,15 ‰ alpha-Amylase erhalten wurde, erhöht ist.
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Dieser
Viskositätswert
entspricht indes der Vorgabe, d.h. einem Wert von höchstens
1600 mPa.s (gemäß dem Test
A).
-
Weiterhin
hat die Anmelderin durch Beobachtung festgestellt, dass diese Zusammensetzung
stabil bleibt, selbst nach einer Lagerdauer von 25 Tagen bei 25 °C, und dass
der darin enthaltene hydrolysierte kationische stärkehaltige
Stoff vollkommen solubilisiert ist.