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Diese
Anmeldung beansprucht den Nutzen der folgenden Vorläufigen U.S.-Anmeldungen: Seriennr. 60/181,041,
eingereicht am 8. Februar, 2000; Seriennr. 60/193, 220, eingereicht
am 30. März,
2000; Seriennr. 60/206, 624, eingereicht am 24. Mai, 2000; Seriennr.
60/215, 373, eingereicht am 29. Juni, 2000; und Seriennr. 60/260,
041, eingereicht am 5. Januar, 2001, Aktennummer 110. 0125 0164,
mit dem Titel PORCINE REPRODUCTIVE AND RESPIRATORY SYNDROME VIRUS
AND METHODS OF USE.
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HINTERGRUND
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Das
Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen Syndroms (PRRSV)
ist ein Mitglied der Familie Arteriviridae in der Ordnung Nidovirales
(Cavanagh et al., Virol., 176, 306–307 (1990)), das reproduktives Versagen
beim Zuchtschwein und respiratorische Probleme bei jungen Schweinen
verursacht (siehe Rossow, Vet. Pathol., 35, 1–20 (1998)). Das Syndrom wurde
zuerst 1987 als eine „rätselhafte
Schweinekrankheit" in
den Vereinigten Staaten erkannt und wurde 1990 in Europa entdeckt.
Ein Stamm von PRRSV, der in Europa vorherrschend ist, ist isoliert
worden und wird als das Lelystad-Virus bezeichnet (Wensvoort et
al., Vet. Q., 13, 121–130
(1991)). Ein Nordamerikanisches PRRSV, bezeichnet als VR-2332, ist
isoliert worden (Collins et al., J. Vet. Diagn. Investig., 4, 117–126 (1992)).
Die Krankheit ist auch als das Wabash-Syndrom, rätselhafte Schweinekrankheit,
porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom; Schweineseuche,
porcines epidemisches Abort- und respiratorisches Syndrom, blaue
Abort-Krankheit, Blauohren-Krankheit, Abortus blau und seuchenhafter
Spätabort
der Schweine bezeichnet worden. Die Krankheit ist durch reproduktives
Versagen bei trächtigen
Sauen und respiratorische Probleme bei Schweinen in allen Altersgruppen charakterisiert.
Die Krankheit hat einen signifikanten, negativen Einfluss auf die
Schweineindustrie.
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PRRSV
ist ein positives, einzelsträngiges
RNA-Virus mit Hülle.
Die 3'-polyadenylierte RNA
des Virus mit einer 5'-Kappenstruktur
ist polycystronisch, enthaltend (5' zu 3') zwei große offene Replicase-Leserahmen (ORFs),
1a und 1b, und einige kleinere ORFs. In der infizierten Zelle produzieren
Arteriviren einen ineinandergeschachtelten Satz von sechs bis acht
coterminalen, subgenomischen Haupt-mRNAs (sgmRNAs), wobei angenommen
wird, dass jede nur den jeweiligen 5'-terminalen ORF exprimiert. Diese sgmRNAs
haben eine Führungssequenz,
die vom 5'-Ende
des Genoms stammt und die an spezifischen Leaderkörper-Verbindungsstellen,
die stromabwärts
liegen, durch einen unklaren, diskontinuierlichen Transkriptionsmechanimus
verbunden wird (Lai, Adv. Exp. Med. Biol., 380, 463–471 (1995)).
Die sgmRNAs von PRRSV codieren vier Glycoproteine (GP2 bis 5, die
durch die sgmRNAs 2 bis 5 codiert werden), ein nicht glycosyliertes
Membranprotein (M, durch sgmRNA 6 codiert) und ein Nucleokapsid-Protein
(N, codiert durch sgmRNA 7). Der Stamm des europäischen Prototyps von PRRSV,
Lelystad, enthält
alle sechs dieser Proteine im Viruspartikel, aber nur von den Proteinen,
die durch die ORFs 5 bis 7 codiert werden, ist schlüssig dargelegt
worden, dass sie im Virion der Nordamerikanischen Isolate vorhanden
sind.
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Die
Nucleotid- und Aminosäuresequenz-Vergleiche
der 3'-terminalen
ORFs 2 bis 7 haben gezeigt, dass es signifikante Unterschiede zwischen
den PRRSV-Stämmen gibt,
die in Europa beheimatet sind, und jenen, die in Nordamerika gefunden
werden (Kapur et al., J. Gen. Virol., 77, 1271–1276 (1996), Murtaugh et al.,
Arch. Virol., 40, 1451–1460
(1995)). Eine wesentliche Variation erfolgt auch unter den Nordamerikanischen PRRSV-Isolaten.
Ein genotypischer Vergleich zwischen den Stämmen VR-2332 und Lelystad hat
offengelegt, dass der ORF 1a von VR-2332 sowohl in der Länge als
auch in der Sequenz erheblich verschieden von jenem von Lelystad
ist, während
der ORF 1b relativ konserviert zwischen den zwei Stämmen von
PRRSV ist. Die 5'-Leadersequenz
von VR-2332 war 31 Basen kürzer
als jene von Lelystad und unterschied sich beträchtlich in der Nucleotidsequenz.
Regionale Aminosäuresequenz-Vergleiche
legten auch offen, dass die Proteine zwischen diesen Domänen nicht
gut konserviert waren, obwohl die erkannten funktionellen Domänen der
ORF 1a-Proteine in beiden Stämmen
vorhanden waren. Daher sind sie in den Genen, die strukturelle Proteine
codieren, verschieden, obwohl diese zwei PRRSV-Stämme ähnliche
Krankheiten verursachen.
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PRRSV
verursacht weiterhin signifikante wirtschaftliche Verluste überall in
der Welt. Impfstoffe sind erhältlich,
aber sie basieren auf einem PRRSV-Stamm, und es gibt Hinweise, dass
die PRRSV-Stämme
auf den antigenen und genetischen Ebenen variieren. Zusätzlich,
da das Virus in Europa und den Vereinigten Staaten identifiziert
wurde, sind weiterhin neue Krankheits-Phänotypen aufgetaucht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Identifizierung eines neuen Virus
des porcinen reproduktiven und respiratorischen Syndroms (PRRSV)
dar. Es ist auf dem Fachgebiet bekannt, dass es ein großes Ausmaß an Nucleotidsequenz-Variation
zwischen dem europäischen
PRRSV, das mit europäischen
Ausbrüchen
der rätselhaften
Schweinekrankheit (MSD) assoziiert ist, und dem nordamerikanischen
PRRSV gibt, das mit nordamerikanischen Ausbrüchen von MSD assoziiert ist.
Wie hierin verwendet, werden die Begriffe „europäisches PRRSV" und „europäischer Stamm" austauschbar verwendet
und bezeichnen Stämme
von PRRSV, die in Europa vorherrschend sind. Ein Beispiel eines „europäischen PRRSV", das auf dem Fachgebiet
bekannt ist, ist der prototypische europäische Stamm Lelystad, der von
der Collection Nationale De Cultures De Microorganisms, Institut
Pasteur, Frankreich, als Hinterlegungsnummer I-1102 erhältlich ist
(siehe Wensvoort et al., US-Patent 5,620,691). Die Nucleotidsequenz
des Lelystad-Stamms ist unter der Genbank-Zugangsnummer NC_002533
erhältlich.
Wie hierin verwendet, werden die Begriffe „nordamerikanisches PRRSV" und „nordamerikanischer
Stamm" austauschbar
verwendet und bezeichnen Stämme
des PRRSV, die in Nordamerika vorherrschend sind. Ein Beispiel eines „nordamerikanischen
PRRSV", das auf
dem Fachgebiet bekannt ist, ist der prototypische nordamerikanische
Stamm VR-2332, der von der ATCC unter der Hinterlegungsnummer VR-2332
erhältlich
ist. Die Nucleotidsequenz des VR-2332-Stamms ist unter der Genbank-Zugangsnummer U87392
erhältlich.
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Das
hierin beschriebene PRRSV ist früher
nicht beschrieben worden und war mit einem nordamerikanischen Ausbruch
von MSD assoziiert, hat aber unerwarteterweise und überraschenderweise
eine Nucleotidsequenz, die mehr Ähnlichkeit
zu europäischen
PRRSV-Stämmen
aufweist als zu nordamerikanischen PRRSV-Stämmen. Wie hierin verwendet,
wird der Ausdruck „dem
europäischen
Stamm ähnliches
PRRSV" und „dem europäischen Stamm ähnlicher
Stamm" austauschbar
verwendet und bezeichnet das PRRSV der vorliegenden Erfindung. Die
Charakteristika des dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV sind hierin beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein isoliertes Virus, das unter der
ATCC-Zugangsnummer
PTA-2194 hinterlegt ist, und eine isolierte Zelle, die das Virus
umfasst. Durch die Erfindung wird auch ein isoliertes Virus bereitgestellt,
das ein RNA-Polynucleotid einschließt, das die RNA-Nucleotidsequenz
einschließt,
die der SEQ ID NO: 1 entspricht. Die Erfindung liefert ein isoliertes
Polynucleotid, das die Sequenz SEQ ID NO: 1 einschließt. Das
isolierte Polynucleotid kann mindestens etwa 99% Identität mit einem
Polynucleotid aufweisen, das die Sequenz hat, die in SEQ ID NO:
1 gezeigt ist, wobei ein GAP-Algorithmus mit Standardparametern verwendet
wird und wobei das Polynucleotid in einer Zelle repliziert.
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Es
wird auch ein Vektor, der ein Polynucleotid einschließt, das
die in SEQ ID NO: 1 gezeigte Sequenz einschließt, und ein Polypeptid geliefert,
das eine Aminosäuresequenz
einschließt,
die aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 2–10, ausgewählt wurde. Es ist vorstellbar,
dass die Polypeptide, die eine Aminosäuresequenz aufweisen, die mindestens
etwa 95% Identität
zu SEQ ID NO: 2, mindestens etwa 99% Identität zu SEQ ID NO: 3, mindestens
etwa 98% Identität
zu SEQ ID NO: 4, mindestens etwa 94% Identität zu SEQ ID NO: 5, mindestens
etwa 95% Identität
zu SEQ ID NO: 6, mindestens etwa 91% Identität zu SEQ ID NO: 7, mindestens
etwa 99% Identität
zu SEQ ID NO: 9 oder mindestens etwa 99,5% Identität zu SEQ
ID NO: 10 aufweist, auch im Bezug auf die vorliegende Erfindung
nützlich
sein können.
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Die
Beschreibung beschreibt einen Antikörper, der spezifisch ein dem
europäischen
Stamm ähnliches Virus
des porcinen reproduktiven und respiratorischen Syndroms (PRRSV)
bindet, und liefert ein Verfahren zum Herstellen eines Antikörpers. Das
Verfahren schließt
das Verabreichen eines Viruspartikels, das ein RNA-Polynucleotid
einschließt,
das die RNA-Nucleotidsequenz einschließt, die der SEQ ID NO: 1 entspricht, oder
eines Polypeptids, das eine Aminosäuresequenz einschließt, die
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 2–10, ausgewählt wird, oder eines Polynucleotids,
das das Polypeptid codiert, an ein Tier ein. Das Partikel, Polypeptid
oder Polynucleotid wird in einer Menge verabreicht, die wirksam
ist, um die Produktion eines Antikörpers zu verursachen, der für das Viruspartikel
spezifisch ist. Der Antikörper
kann ein polyclonaler Antikörper oder
ein monoclonaler Antikörper
sein, und das Verfahren kann darüber
hinaus das Isolieren des Antikörpers einschließen. Durch
die Beschreibung wird auch der Antikörper erwähnt, der durch das Verfahren
produziert wird.
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Verfahren
zum Nachweisen eines PRRSV sind in der Beschreibung beschrieben.
Ein in vitro-Verfahren schließt
das Inkontaktbringen eines Viruspartikels, zum Beispiel einer biologischen
Probe, mit einem Antikörper
der vorliegenden Erfindung unter Bedingungen, um einen Komplex mit
einem Viruspartikel zu bilden, und Nachweisen des Komplexes ein,
wobei das Vorhandensein des Komplexes auf das Vorhandensein eines PRRSV
hinweist. Das Verfahren kann auch verwendet werden, um PRRSV in
einem porcinen Individuum nachzuweisen. Es wird auch ein Kit für die Verwendung
im Nachweisen von PRRSV in einem porcinen Individuum beschrieben.
Der Kit schließt
den Antikörper
der Erfindung und Anweisungen für
das Verwenden des Antikörpers
ein.
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Verfahren
zum Nachweisen des Vorliegens eines europäischen Stamm ähnlichen
PRRSV werden auch geliefert. Die Verfahren schließen Inkontaktbringen
eines viralen Polynucleotids mit einem ersten Primer und einem zweiten
Primer unter Bendingung ein, die geeignet sind, um ein nachweisbares
Amplifikationsprodukt zu bilden. Der erste Primer schließt eine
Nucleotidsequenz, die komplementär
zu den Nucleotiden 2268 und 2269 von SEQ ID NO: 1 ist, oder das
Komplement davon ein. Das Verfahen schließt des Weiteren das Nachweisen
eines Amplifikationsprodukts ein, wobei der Nachweis darauf hinweist,
dass das virale Polynucleotid ein dem europäischen Stamm ähnliches
PRRSV ist. Beispiele der ersten Primer, die verwendet werden können, schließen 5'ATCGGGAATGCTCAGTCCCCTT
(SEQ ID NO: 12) und 5'AAGGGGACTGAGCATTCCCG
(SEQ ID NO: 14) ein. Das Verfahren kann auch für das Nachweisen der Anwesenheit
eines dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV in einem porcinen Individuum verwendet werden und schließt Inkontaktbringen
einer biologischen Probe eines porcinen Individuums mit dem ersten
Primer und dem zweiten Primer ein. Die biologische Probe schließt vorzugsweise
Lungengewebe ein.
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Durch
die Erfindung wird auch ein Kit für die Verwendung im Nachweisen
von PRRSV in einem porcinen Individuum bereitgestellt. Der Kit schließt die ersten
Primer und zweiten Primer der Erfindung, die geeignet sind für die Verwendung
in der Amplifizierung eines Teils eines PRRSV, und Anweisungen für die Verwendung des
Primerpaars ein. Ein anderer Kit, der durch die Erfindung bereitgestellt
wird, ist für
die Verwendung im Nachweisen des Antikörpers gegen PRRSV in einem
porcinen Individuum. Der Kit schließt das Virus der Erfindung
und Anweisungen für
die Verwendung des Virus ein.
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Durch
die Erfindung wird des Weiteren eine immunogene Zusammensetzung
bereitgestellt. Die Zusammensetzung schließt ein abgeschwächtes oder
inaktiviertes PRRSV ein, das ein Polynucleotid einschließt, das
unter Verwendung eines GAP-Algorithmus
mit Standardparametern mindestens etwa 99% Identität mit einem
Polynucleotid aufweist, das die in SEQ ID NO: 1 gezeigte Sequenz
aufweist. Die immunogene Zusammensetzung kann ein Polypeptid einschließen, das
aus der Gruppe ausgewählt
wurde, die aus SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID
NO: 5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7, SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9, SEQ
ID NO: 10 und einer Kombination davon besteht.
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Verfahren
zum Behandeln eines porcinen Individuums mit einem Risiko einer
Infektion mit einem PRRSV eines porcinen Individuums, oder das Symptome
einer PRRSV-Infektion zeigt, sind auch in der Beschreibung beschrieben.
Die Verfahren schließen
das Verabreichen einer immunogenen Zusammensetzung an ein Tier ein,
die ein abgeschwächtes
oder inaktiviertes PRRSV einschließt, das ein Polynucleotid einschließt, das
mindestens etwa 96% Identität
mit aufweist, umfassend ein RNA-Polynucleotid,
umfassend die RNA-Nucleotidsequenz, die der SEQ ID NO: 1 unter Verwendung
eines GAP-Algorithmus mit Standard-Parametern entspricht. Die immunogene
Zusammensetzung wird in einer Menge verabreicht, die wirksam ist,
um eine Immunantwort auf das PRRSV zu bewirken. Die immunogene Zusammensetzung
kann ein Polypeptid einschließen,
das aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO:
5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7, SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9, SEQ ID
NO: 10, einem immunogenen Analog davon, einem immunogenen Fragment
davon oder einer Kombination davon besteht. Alternativ kann dem
porcinen Individuum ein neutralisierender Antikörper in einer Menge verabreicht
werden, die wirksam ist, um das porcine Individuum zu behandeln.
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Außer wenn
es anderweitig beschrieben ist, werden „ein", „eine", „der", „die", „das" und „mindestens ein/e" austauschbar verwendet
und bedeuten eins oder mehr als eins.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung die Verwendung einer immunogenen Zusammensetzung, die
ein abgeschwächtes
oder inaktiviertes Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen
Syndroms (PRRSV) umfasst, umfassend ein Polynucleotid, das unter
Verwendung eines GAP-Algorithmus mit Standard-Parametern mindestens
etwa 99% Identität
mit einem RNA-Polynucleotid aufweist, das die RNA-Nucleotidsequenz
umfasst, die der SEQ ID NO: 1 entspricht, für die Herstellung einer immunogenen
Zusammensetzung zur Behandlung eines porcinen Individuums mit einem
Risiko einer Infektion mit einem PRRSV oder mit Symptomen einer
PRRSV-Infektion. Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung
einer immunogenen Zusammensetzung, umfassend ein Polypeptid, das
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO:
5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7, SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9, SEQ ID
NO: 10 und einer Kombination davon besteht, für die Herstellung einer immunogenen
Zusammensetzung für
die Behandlung eines porcinen Individuums mit einem Risiko einer
Infektion mit einem Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen
Syndroms (PRRSV) oder mit Symptomen einer PRRSV-Infektion.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
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1.
DNA-Nucleotidsequenz eines Teils des positiven Strangs des Genoms
des dem europäischen Stamm ähnlichen
Stamms (SEQ ID NO: 1). Die RNA-Sequenz, die der SEQ ID NO: 1 entspricht
und in einem viralen Partikel vorliegt, hat Uracil (U)-Nucleotide anstatt
der Thymidin (T)-Reste. Die Reihen 1, 2 und 3 unter der Nucleotidsequenz
repräsentieren
die drei unterschiedlichen Leserahmen. Die vorhergesagte Aminosäuresequenzen,
die durch den dem europäischen
Stamm ähnlichen
Stamm codiert werden, sind für
einige vorhergesagte offene Leserahmen dargestellt, einschließlich SEQ
ID NO: 2 (ORF1a), SEQ ID NO: 3 (ORF1b), SEQ ID NO: 4 (ORF2), SEQ
ID NO: 5 (ORF3), SEQ ID NO: 6 (ORF4), SEQ ID NO: 7 (ORF5), SEQ ID
NO: 8, SEQ ID NO: 9 (ORF6) und SEQ ID NO: 10 (ORF7).
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2.
Die DNA-Nucleotidsequenz eines Teils des positiven Strangs des Genoms
des dem europäischen
Stamm ähnlichen
Stamms (Nucleotide 1830 bis 2618 von SEQ ID NO: 1) im Vergleich
zu einem Teil der DNA-Nucleotidsequenz des prototypischen europäischen Stamms
Lelystad (SEQ ID NO: 11, der den Nucleotiden 1981 bis 2820 der Genbank-Zugangsnummer
NC_002533 entspricht). In der SEQ ID NO: 11 bezeichnen die Großbuchstaben
ausgerichtete, nicht identische Nucleotide; Kleinbuchstaben-Nucleotide
bezeichnen nicht-ausgerichtete Nucleotide; Bindestriche bezeichnen
ausgerichtete, identische Nucleotide; und Punkte bezeichnen eine
Lücke.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Polynucleotide
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Identifizierung eines neuen
Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen Syndroms (PRRSV),
ein positives, einzelsträngiges
RNA-Virus mit Hülle.
Dementsprechend liefert die vorliegende Erfindung isolierte Polynucleotide.
Vorzugsweise kann ein isoliertes Polynucleotid in einer Zelle replizieren.
Vorzugsweise ist ein isoliertes Polynucleotid der vorliegenden Erfindung
nicht größer als
etwa 15,3 Kilobasen. Ob ein isoliertes Polynucleotid in einer Zelle
replizieren kann, kann durch Inserieren des Polynucleotids in einen
Expressionsvektor, der eine infektiöse RNA produziert, Einbringen
der infektiösen RNA
in eine Zelle und Bewerten, ob die infektiöse RNA bewirkt, dass die Zelle
Viruspartikel produziert, bestimmt werden. Diese Verfahren sind
hierin detaillierter beschrieben. Ein bevorzugtes Beispiel eines
Polynucleotids der vorliegenden Erfindung ist SEQ ID NO: 1 (1).
Dieses Polypeptid ist ein Teil eines Polynucleotids, das von einem
dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV erhalten wurde. Vorzugsweise ist das dem europäischen Stamm ähnliche
PRRSV eines, das die Stamm-Bezeichnung MND99-35186 aufweist und
bei der American Type Culture Collection, 10801 University Blvd.,
Manassas, Virginia, 20110-2209, USA, am 7. Juli 2000 hinterlegt
wurde (dem die ATCC-Zugangsnummer PTA-2194 gewährt wurde). Die Hinterlegung
wurde unter dem Budapester Vertrag über die Internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen zu Zwecken eines Patentverfahrens
gemacht. Es wird erwartet, dass die vollständige Nucleotidsequenz des PRRSV,
die in SEQ ID NO: 1 offenbart ist, zusätzliche Nucleotide am 5'-Ende des Polynucleotids
einschließen wird.
Insbesondere wird erwartet, dass etwa 100 bis etwa 200, vorzugsweise
etwa 150 zusätzliche
Nucleotide am 5'-Ende
von SEQ ID NO: 1 vorhanden sein können, wenn die Nucleotidsequenz
des gesamten PRRSV, das durch SEQ ID NO: 1 repräsentiert wird, bestimmt wird.
Es sollte bemerkt werden, dass, während SEQ ID NO: 1 eine DNA-Sequenz
ist, die vorliegende Erfindung die entsprechende RNA-Sequenz und
auch RNA- und DNA-Komplemente
davon in Betracht zieht.
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Wie
hierin verwendet, ist eine „isolierte" Substanz eine, die
von ihrer natürlichen
Umgebung entfernt, unter Verwendung von rekombinanten Techniken
produziert oder chemisch oder enzymatisch synthetisiert worden ist.
Zum Beispiel kann ein Polypeptid, Polynucleotid oder Viruspartikel
dieser Erfindung isoliert sein. Vorzugsweise ist ein Polypeptid,
Polynucleotid oder Viruspartikel dieser Erfindung aufgereinigt,
d.h. im Wesentlichen frei von irgendeinem anderen Typ von Polypeptid,
Polynucleotid oder Viruspartikel und assoziierten zellulären Produkten
oder anderen Unreinheiten. Wie hierin verwendet, bezeichnet der
Begriff „Polynucleotid" eine polymere Form
von Nucleotiden von jeglicher Länge,
entweder Ribonucleotiden oder Desoxyribonucleotiden, und schließt sowohl
doppel- als auch einzelsträngige
DNA und RNA ein. Außer
wenn es anderweitig erwähnt
wird, schließt
ein Polynucleotid das Komplement davon ein. Die Nucleotidsequenz
des Komplements eines Polynucleotids kann leicht durch einen Fachmann
bestimmt werden. Ein Polynucleotid kann Nucleotidsequenzen einschließen, die
unterschiedliche Funktionen haben, einschließlich zum Beispiel codierende
Sequenzen und nicht-codierende
Sequenzen wie regulatorische Sequenzen und/oder nicht-translatierte
Regionen. Ein Polynucleotid kann direkt von einer natürlichen
Quelle erhalten werden oder kann mit der Hilfe von rekombinanten,
enzymatischen oder chemischen Techniken hergestellt werden. Ein
Polynucleotid kann linear oder zirkulär in der Topologie sein. Ein
Polynucleotid kann zum Beispiel ein Teil eines Vektors wie eines
Expressions- oder Clonierungsvektors oder ein Fragment sein.
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„Polypeptid", wie hierin verwendet,
bezeichnet ein Polymer von Aminosäuren und bezieht sich nicht auf
eine bestimmte Länge
eines Polymers von Aminosäuren. Daher
sind zum Beispiel die Begriffe Peptid, Oligopeptid, Protein und
Enzym in der Definition von Polypeptid eingeschlossen. Dieser Begriff
schließt
auch post-Expressions-Modifikationen
des Polypeptids, zum Beispiel Glycosylierungen, Acetylierungen,
Phosphorylierungen und dergleichen ein.
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Die
Begriffe „codierende
Region" und „codierende
Sequenz" werden
austauschbar verwendet und bezeichnen eine Polynucleotidregion,
die ein Polypeptid codiert und, wenn unter die Kontrolle von geeigneten
regulatorischen Sequenzen gesetzt, das codierte Polypeptid exprimiert.
Die Grenzen einer codierenden Region werden im Allgemeinen durch
ein Translations-Startcodon an ihrem 5'-Ende und ein Translations-Stoppcodon an
ihrem 3'-Ende bestimmt.
Eine regulatorische Sequenz ist eine Polynucleotidsequenz, die die
Expression einer codierenden Region reguliert, mit der sie funktionell
verknüpft
ist. Nicht-limitierende Beispiele von regulatorischen Sequenzen
schließen
Promotoren, Transkriptions-Startstellen,
Translations-Startstellen, Translations-Stoppstellen und Terminatoren
ein. „Funktionell
verknüpft" bezeichnet eine
Nebeneinanderstellung, in der die so beschriebenen Komponenten in
einer Beziehung stehen, die ihnen erlaubt, in ihrer vorgesehenen
Weise zu wirken. Eine regulatorische Sequenz ist „funktionell
verknüpft" mit einer codierenden
Region, wenn sie auf eine solche Weise verbunden ist, dass die Expression
der codierenden Region unter Bedingungen erzielt wird, die mit der
regulatorischen Sequenz kompatibel sind.
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„Komplement" und „komplementär" bezeichnen die Fähigkeit
von zwei einzelsträngigen
Polynucleotiden, miteinander Basenpaarungen einzugehen, d.h. zu
hybridisieren, wobei ein Adenin von einem Polynucleotid mit einem
Thymin eines zweiten Polynucleotids eine Basenpaarung eingehen wird
und ein Cytosin von einem Polynucleotid mit einem Guanin eines zweiten
Polynucleotids eine Basenpaarung eingehen wird. Zwei Polynucleotide
sind komplementär
zueinander, wenn eine Nucleotidsequenz in einem Polynucleotid mit
einer Nucleotidsequenz in einem zweiten Polynucleotid eine Basenpaarung
eingehen kann. Zum Beispiel sind 5'-ATGC
und 5'-GCAT komplementär. Die Begriffe
Komplement und komplementär
umspannen auch zwei Polynucleotide, wobei ein Polynucleotid mindestens
ein Nucleotid enthält,
das nicht mit mindestens einem Nucleotid, das auf einem zweiten
Polynucleotid vorhanden ist, unter den unten beschriebenen Hybridisierungsbedingungen
eine Basenpaarung wird. Zum Beispiel wird das dritte Nucleotid von
jedem der zwei Polynucleotide 5'-ATTGC
und 5'-GCTAT nicht
eine Basenpaarung eingehen, aber diese zwei Polynucleotide sind
komplementär,
wie hierin definiert.
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Die
vorliegende Erfindung liefert auch isolierte Polynucleotide, die
den codierenden Regionen, die in SEQ ID NO: 1 vorhanden sind, entsprechen.
Diese codierenden Regionen sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Tabelle
1. Codierende Regionen der SEQ ID NO: 1
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Polynucleotide ein, die strukturelle Ähnlichkeit zu SEQ ID NO: 1
oder zu einer codierenden Region, die in SEQ ID NO: 1 vorhanden
ist, aufweisen. Die Ähnlichkeit
wird als „Prozent-Identität" bezeichnet und wird
durch Ausrichten der Reste der zwei Polynucleotide (d.h. die Nucleotidsequenz
eines Kandidaten-Polynucleotids und die Nucleotidsequenz von SEQ
ID NO: 1 oder einer codierenden Region von SEQ ID NO: 1) bestimmt,
um die Zahl von identischen Nucleotiden entlang der Längen ihrer
Sequenzen zu optimieren; Lücken
in einer oder beiden Sequenzen sind beim Herstellen der Ausrichtung erlaubt,
um die Zahl der geteilten Nucleotide zu optimieren, obwohl die Nucleotide
in jeder Sequenz nichtsdestotrotz in ihrer richtigen Reihenfolge
bleiben müssen.
Ein Kandidaten-Polynucleotid
ist das Polynucleotid, das die Nucleotidsequenz aufweist, die mit
SEQ ID NO: 1 oder mit einer codierenden Region, die in SEQ ID NO: 1
vorhanden ist (z.B. Nucleotide 71 bis 7210 von SEQ ID NO: 1), verglichen
wird. Ein Kandidaten-Polynucleotid kann
von einem Tier, vorzugsweise einem Schwein, das mit PRRSV infiziert
ist, isoliert werden oder kann unter Verwendung von rekombinanten Techniken
produziert oder chemisch oder enzymatisch synthetisiert werden. Vorzugsweise
werden die zwei Nucleotidsequenzen unter Verwendung des GAP-Programms des GCG
Wisconsin Package (Genetics Computer Group, Madison, Wisconsin),
Version 10.0 (Update Januar 1999) verglichen.
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Das
GAP-Programm verwendet den Algorithmus von Needleman und Wunsch
(J. Mol. Biol., 48, 443–453
(1970)), um die Ausrichtung von zwei vollständigen Sequenzen zu finden,
die die Zahl von Anpassungen maximiert und die Zahl von Lücken minimiert.
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Vorzugsweise
werden die Standardwerte für
alle GAP-Suchparameter verwendet, einschließlich Bewertungsmatrix = NewsgapDNA.
cmp, Lückengewicht
= 50, Längengewicht
= 3, durchschnittliche Paarung = 10, durchschnittliche Fehlpaarung
= 0. Im Vergleich der zwei Nucleotidsequenzen unter Verwendung des GAP-Suchalgorithmus wird
eine strukturelle Ähnlichkeit
als „Prozentidentität" bezeichnet. Vorzugsweise schließt ein Polynucleotid
eine Nucleotidsequenz ein, die eine strukturelle Ähnlichkeit
mit einer codierenden Region von SEQ ID NO: 1 von mindestens etwa
99% Identität
aufweist.
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Ein
anderes isoliertes Polynucleotid, das hierin beschrieben ist, ist
ein RNA-Polynucleotid,
an das ein Oligonucleotid hybridisiert, das die Sequenz AGAGCGGGAACAGAATCCTTCCCACCTTTAGCGGTACGCTTG
(SEQ ID NO: 18) aufweist. Vorzugsweise repliziert das RNA-Polynucleotid
in Zellen, um Viruspartikel zu bilden. Solch eine RNA wird als eine
infektiöse
RNA bezeichnet. Die Produktion und Testung von infektiösen RNAs
werden unten detaillierter beschrieben.
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Vorzugsweise
schließen
die Hybridisierungsbedingungen die Denaturierung von etwa 1 μg Gesamt-RNA
mit Glyoxyl und die Elektrophorese durch ein 2% Agarosegel, das
Transferieren auf eine Nylonmembran (MagnaGraph, MSI, Westboro,
MA) und die Querverenetzung mit der Membran durch ultraviolettes Licht
ein. Vorzugsweise wird das Oligonucleotid am 3'-Ende radioaktiv markiert, zum Beispiel
mit [α32P]dATP (Amersham Life Science, Arlington
Heights, IL) und terminaler Desoxynucleotid-Transferase (TdT) (Promega Corporation,
Madison, WI). Vorzugsweise schließen die Hybridisierungsbedingungen
die Inkubation der Membran, die die quervernetzte RNA mit dem markierten
Oligonucleotid enthält,
in einer Hybridisierungslösung, zum
Beispiel QuikHyb (Stratagene, La Jolla, CA), bei 68°C für 16 Stunden
ein. Die Membran wird dann drei mal in einer Lösung, enthaltend 0,9 M Natriumchlorid/0,09
M Natriumcitrat/pH 7,0 (6 × SSC)
und 0,5% Natriumdodecylsulfat (SDS), bei 78°C gewaschen und dann einem Autoradiographie-Film (NEN Life Science
Products, Boston, MA) oder einem Phosphoabbildungs-Schirm (Molecular
Dynamics, Inc., Sunnyvale, CA) ausgesetzt. Es wird erwartet, dass
unter diesen Bedingungen das Oligonucleotid nicht an das europäische PRRSV
Lelystad oder an das nordamerikanische PRRSV VR-2332 hybridisieren
wird.
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Das
Polynucleotid der vorliegenden Erfindung schließt im Vergleich zu der Nucleotidsequenz
des europäischen
Stamms Lelystad, der unter der Genbank Zugangsnummer NC 002533 verfügbar ist,
eine Deletion ein. Wenn die Nucleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 und
die Genbank-Zugangsnummer NC 002533 verglichen werden, sind die
Nucleotide 2419 bis 2470 der Genbank-Zugangsnummer NC 002533 in
der SEQ ID NO: 1 nicht vorhanden. Die Nucleotide 2268 und 2269 von
SEQ ID NO: 1 sind unmittelbar 5' (stromaufwärts) und
3' (stromabwärts) von
dieser Deletion. Daher schließen
jene Polynucleotide der vorliegenden Erfindung, die die Nucleotide
2268 und 2269 der SEQ ID NO: 1 einschließen, diese Deletion ein. Das
Vorliegen dieser Deletion ist nützlich
im Unterscheiden zwischen einem Polynucleotid der vorliegenden Erfindung
und einigen klinischen PRRSV-Isolaten (hierin detaillierter beschrieben).
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Die
isolierten Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können von
einem Viruspartikel erhalten werden. Wie hierin verwendet, werden
die Begriffe „Viruspartikel" und „virales
Partikel" austauschbar
verwendet und bezeichnen ein PRRSV-Partikel. Ein Viruspartikel schließt ein RNA-Polynucleotid
ein, das in einer Zelle, zum Beispiel einer Zelle in einem Schwein
und/oder einem gezüchteten,
primären
(d.h. frisch isolierten) porcinen alveolären Makrophagen, unter den
geeigneten Bedingungen reproduzieren wird. Ein Viruspartikel schließt auch
eine Hülle
ein, die das Polynucleotid umgibt. Ein Viruspartikel wird typischerweise
von einem Schwein erhalten, das Symptome der rätselhaften Schweinekrankheit
(MSD), einschließlich
Abort, Anorexie, Fieber, Lethargie, Pneumonie, rote/blaue Verfärbung der
Ohren, erschwerte Atmung (Dyspnoe) und eine erhöhte Atmungsfrequenz (Tachypnoe)
zeigt. Während
es nicht limitierend sein soll, kann ein Viruspartikel von solch
einem Schwein durch das Entfernen von Gewebe, vorzugsweise Lungengewebe,
gefolgt von mikroskopischer Untersuchung des Gewebes auf verdickte
alveoläre
Septen, die durch das Vorliegen von Makrophagen, degenerierenden
Zellen und Zertrümmern
in den alveolären
Plätzen
verursacht werden, erhalten werden.
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Diese
Charakteristika weisen auf das Vorliegen einer Infektion durch ein
PRRSV hin. Das Lungen- oder ein anderes porcines Gewebe wird dann
mit einer pharmazeutisch verträglichen,
wässrigen
Lösung
(wie physiologische Salzlösung,
Ringerlösung,
balancierte Hank-Salzlösung,
minimales essentielles Medium und dergleichen) homogenisiert, so
dass das Gewebe eine Menge von etwa 10 Prozent Gewicht/Volumen des
Homogenats einschließt.
Das Virus kann durch eine Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit,
wie in Beispiel 1 beschrieben, isoliert werden, um ein Homogenat
zu bilden. Alternativ kann das Virus durch Passieren des Homogenats
durch Filter mit Porendurchmessern im Bereich von 0,05 bis 10 Mikron,
vorzugsweise durch eine Reihe von 0,45, 0,2 und 0,1 Mikron-Filtern
isoliert werden, um ein Homogenat zu produzieren, das das PRRSV enthält. Als
ein Ergebnis enthält
das Homogenat virale Partikel, die eine Größe von nicht mehr als etwa
1,0 Mikron, vorzugsweise nicht mehr als etwa 0,2 bis 0,1 Mikron
aufweisen. Andere Gewebe, einschließlich fötales Gewebe, können auch
verwendet werden, um das Virus zu gewinnen. Typischerweise wird
solch ein Viruspartikel dann in vivo (d.h. im Körper eines Individuums) oder
in Zellkultur (d.h. in vitro) gezüchtet, um mehr Viruspartikel
zu produzieren. Dieser Vorgang des Infizierens eines Tieres oder
einer Zelle in Kultur, was dem Virus erlaubt, zu reproduzieren,
und dann des Erntens des neu produzierten Virus wird hierin als
Passagieren des Virus bezeichnet. Optionell wird das Virus aufgereinigt.
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Das
oben beschriebene Homogenat kann in Zellkultur durch Beimpfen einer
Reihe von kultivierten Zellen passagiert werden. Die kultivierten
Zellen können
Säugerorgan-Zellen
wie Nieren-, Leber-, Herz- und Gehirn-, Lungen-, Milz-, Hoden-,
Nasenmuschel-, weiße
und rote Blutzellen und Lymphknotenzellen so wie Insekten- und Vogelembryo-Präparate sein.
Vorzugsweise ist die Zelle ein primärer porciner alveolärer Makrophage. Vorzugsweise
werden die primären
porcinen alveolären
Makrophagen von mindestens zwei Schweinen isoliert, und die primären porcinen
alveolären
Makrophagen von jedem Schwein werden nicht kombiniert. Es ist beobachtet
worden, dass es eine gewisse Variabilität in der Fähigkeit des Virus der vorliegenden
Erfindung gibt, in primären
porcinen alveolären
Makrophagen zu replizieren, und die Verwendung von primären porcinen alveolären Makrophagen
von mehr als einem Schwein erhöht
die Fähigkeit,
das Virus in den Makrophagen zu passagieren, signifikant. Kulturmedien,
die für
diese Zellpräparationen
geeignet sind, schließen
jene ein, die Säuger-Zellwachstum
unterstützen,
wie Serum (zum Beispiel fötales
Kälberserum
oder Schweineserum) und Agar, Blutinfusions-Agar, Gehirn-Herz-Infusions-Glucosebrühe und Agar
und dergleichen. Nach dem Beimpfen von kultivierten Zellen mit dem
Homogenat und Züchten
der Kultur können
individuelle Klumpen von kultivierten Zellen geerntet und wieder
in steriles Kulturmedium mit Zellen eingebracht werden. Alternativ
und vorzugsweise werden die Überstände von
kultivierten Zellen einer Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit ausgesetzt
und verwendet, um steriles Kulturmedium, das Zellen enthält, zu beimpfen.
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Ob
ein isoliertes, vorzugsweise aufgereinigtes Viruspartikel, das auf
diese Weise erhalten wurde, in der Lage ist, MSD zu verursachen,
kann durch Beimpfen von 3 bis 4 Wochen alten Schweinen, wie in Beispiel 1
beschrieben, oder durch die Verfahren von Terpstra et al. (Vet.
Q., 13, 131–136
(1991)) und Collins et al. (US-Patent
5,846,805) festgestellt werden. Diese Verfahren testen experimentell,
ob das virale Partikel Spätabort
und reproduktives Versagen bei trächtigen Schweinen oder klinische
Zeichen und mikroskopische Läsionen
in gnotobiotischen Ferkeln ähnlich
zu Ausbrüchen
im Feld reproduziert. Schweine, die experimentell auf diese Weise
beimpft wurden, können
auch für
die in vivo-Passage des Virus durch Gewinnen von Gewebe und Verarbeiten
für die
Isolierung des Virus, wie in Beispiel 1 beschrieben, verwendet werden.
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Nach
der Isolierung, vorzugsweise Aufreinigung des Viruspartikels kann
das Polynucleotid im Partikel zum Beispiel durch Behandeln des Partikels,
um die Hülle
zu entfernen, isoliert werden. Verfahren für das Entfernen der Hülle sind
auf dem Fachgebiet bekannt und schließen zum Beispiel Löslichmachen
mit Phenol:Chloroform oder Guanidunium ein. Optionell wird das Polynucleotid
unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
einschließlich
zum Beispiel Präzipitieren
des Polynucleotids, aufgereinigt.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können in einem Vektor vorhanden
sein. Ein Vektor ist ein replizierendes Polynucleotid wie ein Plasmid,
ein Phage, ein Cosmid oder ein künstliches
Chromosom, an das/den ein anderes Polynucleotid (z.B. ein Polynucleotid
der vorliegenden Erfindung) angehängt sein kann, um die Replikation
des angehängten
Polynucleotids zu bewirken. Wenn ein Polynucleotid der vorliegenden
Erfindung in einem Vektor ist, ist das Polynucleotid eine DNA. Wenn
in einem Vektor vorhanden, kann ein Polynucleotid der Erfindung
als ein „rekombinantes
Polynucleotid" bezeichnet
werden. Die Konstruktion der Vektoren, die ein Polynucleotid der
Erfindung enthalten, wendet Standard-Ligierungstechniken, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, an. Siehe z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual., Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989)
oder Ausubel, R. M., Hrsg. Current Protocols in Molecular Biology
(1994).
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Ein
Vektor kann eine weitere Clonierung (Amplifizierung des Polynucleotids),
d.h. ein Clonierungsvektor, oder die Expression des Polypeptids,
das durch eine codierende Region codiert wird, die im Polynucleotid vorhanden
ist, d.h. ein Expressionsvektor gewährleisten. Die Auswahl eines
Vektors hängt
von einer Vielzahl von erwünschten
Charakteristika im resultierenden Konstrukt wie einem Selektionsmarker,
der Vektor-Replizierungsrate und dergleichen ab. Geeignete Wirtszellen
für das
Clonieren oder Exprimieren der Vektoren hierin sind prokaryontische
oder eukaryontische Zellen, und geeignete Vektoren für die Clonierung
und/oder Expression in prokaryontischen und/oder eukaryontischen
Zellen sind auf dem Fachgebiet bekannt. Wenn der Vektor verwendet
wird, um ein Polynucleotid zu clonieren, ist die Wirtszelle typischerweise
ein Prokaryont. Geeignete Prokaryonten schließen Eubakterien wie Gram-negative
oder Ggram-positive
Organismen ein. Vorzugsweise wird E. coli verwendet. Wirtszellen,
die für
die Expression der Polypeptide der Erfindung geeignet sind, sind unten
detaillierter beschrieben.
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Das
Polynucleotid, das verwendet wird, um die Wirtszelle zu transformieren,
schließt
optionell eine oder mehrere Markersequenzen ein, die typischerweise
ein Molekül
codieren, das eine Verbindung im Kulturmedium inaktiviert oder anderweitig
nachweist oder durch sie nachgewiesen wird. Zum Beispiel kann der
Einschluss einer Markersequenz die transformierte Zelle resistent
gegen ein Antibiotikum machen, oder er kann einen Verbindungs-spezifischen
Metabolismus an die transformierte Zelle verleihen. Beispiele einer
Markersequenz sind Sequenzen, die die Resistenz gegen Kanamycin,
Ampicillin, Chloramphenicol, Tetracyclin, Neomycin und Präparate von
Phleomycin D1, einschließlich
zum Beispiel das Präparat,
das unter dem Handelsnamen ZEOCIN (Invitrogen) erhältlich ist,
verleihen.
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Ein
Expressionsvektor schließt
optionell regulatorische Sequenzen ein, die funktionell mit der
codierenden Sequenz verknüpft
sind. Die Erfindung ist nicht durch die Verwendung von einem bestimmten
Promotor eingeschränkt,
und eine breite Vielfalt ist bekannt. Promotoren wirken als regulatorische
Signale, die eine RNA-Polymerase
in einer Zelle binden, um die Transkription einer stromabwärts (3'-Richtung) liegenden codierenden Sequenz
zu initiieren. Der in der Erfindung verwendete Promotor kann ein
konstitutiver oder ein induzierbarer Promotor sein. Er kann heterolog
in Bezug auf die Wirtszelle sein, muss es aber nicht sein. Beispiele
von Promotoren für
die Verwendung in Vektoren, die in prokaryontischen Zellen vorliegen,
schließen
lac, lacUV5, tac, trc, T7, SP6 und ara ein.
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Promotorsequenzen
sind für
Eukaryonten bekannt. Die meisten eukaryontischen codierenden Sequenzen
haben eine AT-reiche Region, die ungefähr 25 bis 30 Basen stromaufwärts der
Stelle liegt, wo die Transkription initiiert wird. Eine weitere
Sequenz, die 70 bis 80 Basen stromaufwärts vom Start der Transkription
von vielen Genen gefunden wird, ist die CXCAAT-Region, wobei X jedes
Nucleotid sein kann. Am 3'-Ende der
meisten eukaryontischen Gene ist eine AATAAA-Sequenz, die ein Signal
für das
Anfügen
eines poly-A-Schwanzes an das 3'-Ende
der codierenden Sequenz sein kann. All diese Sequenzen werden passend in
eukaryontische Expressionsvektoren inseriert.
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Die
Transkription einer codierenden Sequenz, die ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung codiert, in einer Säuger-Wirtszelle kann zum Beispiel
durch Promotoren kontrolliert werden, die von den Genomen von Viren
wie Polyomavirus, Geflügelpockenvirus,
Adenovirus (wie Adenovirus 2), Papillomvirus des Rindes, Vogel-Sarkom-Virus,
Cytomegalie-Virus, einem Retrovirus und dem Hepatitis-B-Virus erhalten
werden.
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Die
Transkription einer codierenden Sequenz, die ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung codiert, durch Eukaryonten kann durch Inserieren
einer Enhancersequenz in den Vektor erhöht werden. Enhancer sind cis-wirkende
Elemente der DNA, die normalerweise etwa 10 bis 300 bp haben und
die auf einen Promotor wirken, um seine Transkription zu erhöhen. Enhancer
sind relativ orientierungs- und positionsunabhängig, die 5' und 3' von codierenden Sequenzen innerhalb
eines Introns so wie innerhalb der codierenden Sequenz selbst gefunden
worden sind. Viele Enhancersequenzen sind von Säuger-Genen bekannt (Globin, Elastase,
Albumin, alpha-Fetoprotein und Insulin). Enhancer von eukaryontischen
Zell-Viren sind auch bekannt und schließen den SV40-Enhancer auf der
späten
Seite des Replikationsursprungs, den frühen Cytomegalievirus-Promotorenhancer,
den Polyoma-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer ein. Der Enhancer kann in den
Vektor an einer Position 5' oder
3' der codierenden
Sequenz, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert,
gespleißt
werden, ist aber vorzugsweise an einer Stelle 5' des Pomotors gelegen.
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Ein
Expressionsvektor kann optionell eine Ribosomenbindungsstelle (eine
Shine Dalgarno-Stelle für prokaryontische
Systeme oder eine Kozak-Stelle für
eukaryontische Systeme) und eine Startstelle (z.B. das Codon ATG)
einschließen,
um die Translation der transkribierten Botschaft zu initiieren,
um das Enzym zu produzieren. Er kann auch eine Terminierungssequenz
einschließen,
um die Translation zu beenden. Eine Terminierungssequenz ist typischerweise
ein Codon, für
das es keine entsprechende Aminoacetyl-tRNA gibt, was daher die
Polypeptid-Synthese
beendet. Das Polypeptid, das verwendet wird, um die Wirtszelle zu
transformieren, kann darüber
hinaus optionell eine Transkriptions-Terminierungssequenz einschließen. Die
rrnB-Terminatoren, die ein DANN-Abschnitt sind, der zwei Terminatoren,
T1 und T2, enthält,
ist ein oft verwendeter Terminator, der in bakterielle Expressionssysteme
inkorporiert ist. Transkriptions-Terminierungssequenzen
in Vektoren für
eukaryontische Zellen schließen
typischerweise ein Polyadenylierungssignal 3' der codierenden Sequenz ein.
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Geeignete
Wirtszellen für
den Expressionsvektor, der ein Polynucleotid einschließt, das
ein Polypeptid der Erfindung codiert, können von multizellulären Organismen
stammen. Solche Wirtszellen sind zu Verarbeitungs- und Glycosylierungsaktivitäten in der
Lage. Eine Vertebraten- oder Nichtvertebraten-Kultur kann verwendet werden. Zahlreiche
baculovirale Stämme
und Varianten und entsprechende permissive Insekten-Wirtszellen
von Wirten wie Spodoptera frugiperda, Aedes aegypti, Aedes albopictus,
Drosophila melanogaster, Trichoplusia ni und Bombyx mori sind auf
dem Fachgebiet bekannt.
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Vertebratenzellen
können
auch als Wirte verwendet werden. Beispiele von nützlichen Säuger-Wirtszelllinien sind eine
Affennieren-CV1-Linie, die durch SV40 transformiert ist (CAS-7,
ATCC CRL-1651); eine menschliche, embryonale Nierenlinie (293- oder
293-Zellen, die für
das Wachstum in Suspensionskultur subcloniert wurden, Graham et
al., J. Gen. Virol., 36: 59 (1977)); Babyhamster-Nierenzellen (BHK, ATCC CCL 10); Chinesische
Hamsterovarzellen/-DHFR (CHO); CHO-K1 (ATCC CCL-61); CHO-D; Maus-Sertolizellen
(TM4); Affen-Nierenzellen (CV1, ATCC CCL 70); Nierenzellen der afrikanischen
grünen
Meerkatze (VERO-76, ATCC CRL-1587); menschliche zervikale Karzinomzellen
(HELA, ATCC CCL 2); Hundenierenzellen (MDCK, ATCC CCL 34); Büffelratten-Leberzellen
(BRL 3A, ATCC CRL 1442); menschliche Lungenzellen (WI 38, ATCC CCL 75);
menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065); Maus-Brustdrüsentumor
(MMT 060562, ATCC CCL 51); TRI-Zellen; MRC 5-Zellen; FS4-Zellen;
eine menschliche Hepatomlinie (Hep G2), MARC-145 (Kim et al., Arch. Virol.,
133, 477–483
(1993)) und MA-104 (ATCC CRL-2378).
-
Ein
Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden,
um zu bestimmen, ob ein Polynucleotid der vorliegenden Erfindung
in einer Zelle repliziert. Ein Polynucleotid der Erfindung repliziert
in einer Zelle, wenn die Zellkultur Zeichen einer cytopathischen
Wirkung (CPE), wie in Beispiel 2 beschrieben, zeigt und/oder wenn
Viruspartikel von den Zellen isoliert werden können. Das Polynucleotid, das
im Expressionsvektor vorhanden ist, kann in vitro (d.h. Zell-frei)
transkribiert werden, um RNA-Transkripte zu produzieren. Die RNA-Transkripte
können
in kultivierte Zellen eingebracht werden und unter Bedingungen inkubiert
werden, die für
die Replikation eines PRRSV geeignet sind. Die RNA-Transkripte,
die replizieren, werden die zelluläre Maschinerie (einschließlich zum
Beispiel Ribosomen und tRNAs) verwenden, um zu replizieren.
-
Die
Kultur kann, wie in Beispiel 2 beschrieben, auf CPE getestet werden.
Das Vorliegen einer CPE weist darauf hin, dass das Virus in der
Lage ist, in einer Zelle zu replizieren. Optionell können die
Viruspartikel, die durch die Zellen produziert werden, isoliert
werden. Dieser Typ von Expressionsvektor wird oft in dem Fachgebiet
als ein infektiöser
cDNA-Clon bezeichnet, und die RNA, die durch den Expressionsvektor
produziert wird, wird als eine infektiöse RNA bezeichnet. Verfahren
für die
Clonierung des europäischen
PRRSV Lelystad und das Inserieren davon in einen Vektor sind auf
dem Fachgebiet bekannt (Meulenberg et al., J. Virol., 72, 380–387 (1998)),
und es wird erwartet, dass die Polynucleotide der vorliegenden Erfindung
auf diese Weise verwendet werden können, um infektiöse RNAs
zu produzieren. Darüber
hinaus kann das Verfahren von Meulenberg et al. verwendet werden,
um virale Partikel herzustellen. Dementsprechend kann ein Fachmann
ein Polynucleotid der vorliegenden Erfindung, zum Beispiel SEQ ID
NO: 1, liefern, das Polynucleotid in einen Expressionsvektor einbringen
und infektiöse
RNAs produzieren, die in Zellen eingebracht werden könnten, um
in der Produktion von Viruspartikeln zu resultieren. Die Zellen,
die mit einer infektiösen
RNA transfiziert sind, können
zum Beispiel BHK-21-Zellen, CL2621-Zellen, MA-104-Zellen, MARC-145-Zellen oder primäre porcine
alveoläre
Makrophagen, vorzugsweise primäre
porcine alveoläre
Makrophagen sein. Verfahren für
das wirksame Transfizieren von Zellen schließen die Verwendung von Calciumchlorid
und kommerziell erhältlichen
Produkten, die unter den Handelsnamen LIPOFECTIN und LIPOFECTAMINE
bekannt sind, ein. Verfahren für
das wirksame Transfizieren von primären porcinen alveolären Makrophagen
sind auf dem Fachgebiet bekannt (Groot Bramel-Verheige et al., Virol.,
278, 380–389
(2000)).
-
Polypeptide
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich auch auf Polypeptide, die unter
Verwendung eines GAP-Algorithmus mit Standardparametern mindestens
etwa 99% Identität
mit der in SEQ ID NO: 1 gezeigten Sequenz aufweisen, wobei das Polynucleotid
in einer Zelle repliziert, vorzugsweise isolierte Polypeptide, die
durch Polynucleotide der vorliegenden Erfindung codiert werden.
Vorzugsweise hat ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung eine
immunogene Aktivität. „Immunogene
Aktivität" bezeichnet eine
Aminosäuresequenz,
die in einem Individuum eine immunologische Antwort hervorruft.
Eine immunologische Antwort auf ein Polypeptid ist die Entwicklung
einer zellulären
und/oder Antikörper-vermittelten
Immunantwort auf das Polypeptid in einem Individuum. Normalerweise
schließt
eine immunologische Antwort eine oder mehrere der folgenden Wirkungen ein,
ist aber nicht darauf limitiert: die Produktion von Antikörpern, B-Zellen,
Helfer-T-Zellen, Supressor-T-Zellen und/oder
cytotoxischen T-Zellen (siehe zum Beispiel de Antonio et al., Vet.
Immunol. Immunopathol., 61, 265–277
(1998), und Kwang et al., Res. Vet. Sci., 67, 199–201 (1999)),
die spezifisch gegen ein Epitop oder Epitope des Polypeptidfragments
gerichtet sind. Wie hierin verwendet, ist ein Antikörper, der „spezifisch
binden" kann oder „spezifisch
für" ein Viruspartikel
und/oder ein Polypeptid ist, ein Antikörper, der nur mit einem Epitop
des Antigens interagiert, das die Synthese des Antikörpers induziert
hat, oder mit einem strukturell verwandten Epitop interagiert. Ein
Antigen, das ein dem europäischen
Stamm ähnliches
PRRSV „spezifisch
bindet", ist ein
Antikörper,
der ein europäisches
PRRSV, vorzugsweise ein europäisches
PRRSV, das die Hinterlegungsnummer I-1102 hat, oder ein nordamerikanisches
PRRSV, vorzugsweise ein nordamerikanisches PRRSV, das die Hinterlegungsnummer
VR-2332 hat, nicht spezifisch bindet. Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff „Komplex" auf die Kombination
eines Antikörpers
und eines Viruspartikels und/oder eines Polypeptids, der resultiert,
wenn ein Antikörper
spezifisch an ein Viruspartikel und/oder ein Polypeptid bindet.
-
Bevorzugte
Beispiele von Polypeptiden der Erfindung sind SEQ ID NO: 2, SEQ
ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7,
SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9 und SEQ ID NO: 10 (siehe Tabelle 1).
Die vorliegende Erfindung erwähnt
auch Polypeptide, die eine strukturelle Ähnlichkeit mit den Polypeptiden
der vorliegenden Erfindung aufweisen. Die strukturelle Ähnlichkeit
wird als die Prozentidentität
bezeichnet und wird im Allgemeinen durch Ausrichten der Reste der
zwei Aminosäuresequenzen
(d.h. einer Kandidaten-Aminosäuresequenz
und der Aminosäuresequenz
von einer der SEQ ID NOs: 2–10)
bestimmt, um die Zahl von identischen Aminosäuren entlang der Längen ihrer
Sequenzen zu optimieren; Lücken
in einer oder beiden Sequenzen sind beim Erstellen der Ausrichtung
erlaubt, um die Zahl von identischen Aminosäuren zu optimieren, obwohl
die Aminosäuren
in jeder Sequenz nichtsdestotrotz in ihrer richtigen Reihenfolge
bleiben müssen.
Eine Kandidaten-Aminosäuresequenz
ist die Aminosäuresequenz,
die mit einer Aminosäuresequenz, die
in einem bevorzugten Polypeptid der vorliegenden Erfindung vorhanden
ist, verglichen wird. Vorzugsweise werden zwei Aminosäuresequenzen
unter Verwendung des GAP-Programms des GCG Wisconsin Package (Genetics
Computer Group, Madison, Wisconsin), Version 10.0 (Update Januar
1999) verglichen. Das GAP-Programm verwendet den Algorithmus von
Needleman und Wunsch (J. Mol. Biol., 48, 443–453 (1970), um die Ausrichtung
von zwei vollständigen
Sequenzen zu finden, die die Zahl von Paarungen maximiert und die
Zahl der Lücken
minimiert.
-
Vorzugsweise
werden die Standardwerte für
alle GAP-Suchparameter verwendet, einschließlich Bewertungsmatrix = BLOSUM62.
cmp, Lückengewicht
= 8, Längengewicht
= 2, durchschnittliche Paarung = 2, 912 und durchschnittliche Fehlpaarung
= –2,
003. Im Vergleich der zwei Aminosäuresequenzen unter Verwendung
des GAP-Suchalgorithmus wird eine strukturelle Ähnlichkeit als „Prozent
Identität" bezeichnet. Die
Beschreibung erwähnt
Polypeptide, die eine Aminosäuresequenz
einschließen,
die eine strukturelle Ähnlichkeit mit
SEQ ID NO: 2 von mindestens etwa 95%, mindestens etwa 97%, mindestens
etwa 99% Identität
aufweist. Es werden auch Polypeptide erwähnt, die eine Aminosäuresequenz
einschließen,
die eine strukturelle Ähnlichkeit
mit SEQ ID NO: 3 von mindestens etwa 99% Identität aufweist.
-
Es
werden auch Polypeptide erwähnt,
die eine Aminosäuresequenz
einschließen,
die eine strukturelle Ähnlichkeit
mit SEQ ID NO: 4 von mindestens etwa 98%, mindestens etwa 99% Identität aufweist.
Es werden auch Polypeptide erwähnt,
die eine Aminosäuresequenz
einschließen,
die eine strukturelle Ähnlichkeit
mit SEQ ID NO: 5 von mindestens etwa 94%, mindestens etwa 96%, mindestens
etwa 99% Identität
aufweist.
-
Auch
erwähnt
werden Polypeptide, die eine Aminosäuresequenz einschließen, die
eine strukturelle Ähnlichkeit
mit SEQ ID NO: 6 von mindestens etwa 95%, mindestens etwa 97%, mindestens
etwa 99% Identität
aufweist. Auch erwähnt
werden Polypeptide, die eine Aminosäuresequenz einschließen, die
eine strukturelle Ähnlichkeit
mit SEQ ID NO: 7 von, mit steigendem Grad der Bevorzugung, mindestens
etwa 91%, mindestens etwa 93%, mindestens etwa 95%, mindestens etwa
97%, mindestens etwa 99% Identität
aufweist. Auch erwähnt
werden Polypeptide, die eine Aminosäuresequenz einschließen, die
eine strukturelle Ähnlichkeit mit
SEQ ID NO: 9 von mindestens etwa 99% Identität aufweist.
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Auch
erwähnt
werden Polypeptide, die eine Aminosäuresequenz einschließen, die
eine strukturelle Ähnlichkeit
mit SEQ ID NO: 10 von mindestens etwa 99,5% Identität aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung erwähnt
darüber
hinaus Polypeptidanaloge und Polypeptidfragmente, vorzugsweise immunogene
Polypeptidanaloge und immunogene Polypeptidfragmente. Ein Polypeptidfragment ist
mindestens etwa 8, mindestens etwa 12, mindestens etwa 20 Aminosäuren lang.
Immunogene Analoge von Polypeptiden der vorliegenden Erfindung schließen Polypeptide
ein, die Aminosäuresubstitutionen
haben, die nicht die Fähigkeit
des Polypeptids eliminieren, eine immunologische Antwort hervorzurufen.
-
Substitute
für eine
Aminosäure
können
von anderen Mitgliedern der Klasse, zu der die Aminosäure gehört, ausgewählt werden.
Zum Beispiel schließen
nicht-polare (hydrophobe) Aminosäuren
Alanin, Leucin, Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan
und Tyrosin ein. Polare, neutrale Aminosäuren schließen Glycin, Serin, Threonin,
Cystein, Tyrosin, Aspartat und Glutamat ein. Die positiv geladenen
(basischen) Aminosäuren
schließen
Arginin, Lysin und Histidin ein. Die negativ geladenen (sauren)
Aminosäuren
schließen
Asparginsäure
und Glutaminsäure
ein. Beispiele von bevorzugten konservativen Substitutionen schließen Lys
für Arg
und vice versa ein, um eine positive Ladung beizubehalten; Glu für Asp und
vice versa, um eine negative Ladung beizubehalten; Ser für Thr, so
dass ein freies -OH beibehalten wird; und Gln für Asn, um ein freies NH2 beizubehalten.
-
Immunogene
Analoge, wie der Begriff hierin verwendet wird, schließen auch
modifizierte Polypeptide ein. Modifikationen von Polypeptiden der
Erfindung schließen
chemische und/oder enzymatische Derivatisierungen an einer oder
mehreren einzelnen Aminosäuren
ein, einschließlich
Seitenketten-Modifizierungen, Gerüst-Modifizierungen und N- und
C-terminale Modifizierungen, einschließlich Acetylierung, Hydroxylierung, Methylierung,
Amidierung und die Anlagerung von Kohlenhydrat- oder Lipid-Einheiten,
Cofaktoren und dergleichen. Immunogene Fragmente eines Polypeptids
schließen
einen Teil des Polypeptids ein, das Deletionen oder Additionen von
einer oder mehreren benachbarten oder nicht-benachbarten Aminosäuren enthält, so dass das resultierende
Polypeptid immunogen ist.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können von zum Beispiel einer
biologischen Probe eines porcinen Individuums, das mit einem dem
europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV infiziert ist, das das Polypeptid codiert, erhalten werden.
Vorzugsweise ist das dem europäischen
Stamm ähnliche
PRRSV eines, das die SEQ ID NO: 1 einschließt, mehr bevorzugt ist es das
dem europäischen
Stamm ähnliche
PRRSV, das die ATCC-Nummer PTA-2194 hat. Das Polypeptid kann von
kultivierten Zellen, vorzugsweise primären porcinen alveolären Makrophagen,
erhalten werden, die zum Beispiel mit einem dem europäischen Stamm ähnlichen PRRSV
infiziert worden sind, das das Polypeptid codiert oder ein rekombinantes
Polynucleotid, vorzugsweise ein Polynucleotid der Erfindung, das
ein Polypeptid der Erfindung codiert, enthält.
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Alternativ
kann das Polypeptid von einer prokaryontischen Zelle oder einer
eukaryontischen Zelle, die einen Expressionsvektor enthält, der
ein Polynucleotid einschließt,
das ein Polypeptid der Erfindung codiert, erhalten werden. Die Polypeptide
der vorliegenden Erfindung können
auch durch chemische Synthese erhalten werden.
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Viren
-
Die
dem europäischen
Stamm ähnlichen
Viruspartikel der vorliegenden Erfindung umfassen ein RNA-Polynucleotid,
das die RNA-Nucleotidsequenz umfasst, die der SEQ ID NO: 1 entspricht.
Ein bevorzugtes Beispiel eines Viruspartikels ist eines, das die
SEQ ID NO: 1 einschließt.
Das Viruspartikel der vorliegenden Erfindung ist das Virus, das
die ATCC-Zugangsnummer PTA-2194 hat. Ein Viruspartikel der vorliegenden
Erfindung schließt
eine Hülle
ein und kann, wenn es zu einer kultivierten Zelle zugefügt wird,
replizieren, um in der Produktion von mehr viralen Partikeln zu
resultieren.
-
Wie
oben diskutiert, kann ein Viruspartikel der vorliegenden Erfindung
von einem Schwein erhalten werden, das Symptome der MSD zeigt. Ein
Viruspartikel kann durch Passage in vivo oder in Zellkultur gezüchtet werden.
Die Passage in vivo schließt
das Impfen eines Schweins, zum Beispiel wie im Beispiel 1 beschrieben,
ein. Die Passage in Zellkultur schließt das Aussetzen von kultivierten
Zellen gegenüber
dem Viruspartikel und Inkubieren der Zellen unter Bedingungen ein,
die für
das Virus geeignet sind, um zu reproduzieren und mehr Viruspartikel
zu produzieren.
-
Vorzugsweise
sind die kultivierten Zellen nicht eine immortalisierte oder transformierte
Zelllinie (d.h. die Zellen sind nicht in der Lage, sich unendlich
zu teilen). Vorzugsweise werden primäre porcine alveoläre Makrophagen
für die
Passage in der Zellkultur verwendet. Die Verwendung von primären porcinen
alveolären Makrophagen
ist in Beispiel 2 beschrieben. Ein Viruspartikel kann auch von Zellen
erhalten werden, die mit einer infektiösen RNA transfiziert sind,
wie hierin beschrieben.
-
Ein
Virus der vorliegenden Erfindung kann inaktiviert, d.h. unfähig zum
Reproduzieren in vivo und/oder in Zellkultur gemacht werden. Verfahren
der Inaktivierung sind auf dem Fachgebiet bekannt und schließen zum Beispiel
die Behandlung eines Virus der Erfindung mit einem chemischen Standard- Inaktivierungsmittel
wie einem Aldehyd-Reagenz, einschließlich Formalin, Acetaldehyd
und dergleichen; reaktiven sauren Alkoholen, einschließlich Cresol,
Phenol und dergleichen; Säuren
wie Benzoesäure,
Benzolsulfonsäure
und dergleichen; Lactonen wie beta-Propiolacton und Caprolacton;
und aktivierten Lactamen, Carbodiimiden und diheteroaromatischen
Carbonyl-Verbindungen wie Carbonyldiimidazol ein. Bestrahlung wie
mit ultravioletter und gamma-Bestrahlung kann auch verwendet werden,
um das Virus zu inaktivieren.
-
In
der vorliegenden Erfindung sind auch abgeschwächte dem europäischen Stamm ähnliche
PRRSV (d.h. Viren, die eine reduzierte Fähigkeit aufweisen, die Symptome
von MSD in Schweinen hervorzurufen) und Verfahren zum Herstellen
eines abgeschwächten
dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV eingeschlossen. Verfahren zum Produzieren eines abgeschwächten Virus
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Typischerweise wird ein Virus der
vorliegenden Erfindung passagiert, d.h. verwendet, um eine Zelle
in Kultur zu infizieren, dann läßt mann
es reproduzieren und dann wird es geerntet. Dieser Vorgang wird
wiederholt, bis die Virulenz des Virus in Schweinen vermindert ist.
Zum Beispiel kann das Virus zehnmal in Zellkultur passagiert und dann
die Virulenz des Virus gemessen werden. Wenn die Virulenz nicht
abgenommen hat, wird das Virus, das nicht in das Tier injiziert
wurde, zusätzliche
zehnmal in Zellkultur passagiert. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis
die Virulenz abgenommen hat. Im Allgemeinen wird die Virulenz durch
Beimpfen von Schweinen mit dem Virus und Bewerten des Vorliegens
von klinischen Symptomen und/oder der LD50 (siehe
zum Beispiel Beispiel 1, Halbur et al., J. Vet. Diagn. Invest.,
8, 11–20
(1996), und Halbur et al., Vet. Pathol., 32, 200–204 (1995), und Park et al.,
Am. J. Vet. Res., 57, 320–323
(1996)) gemessen. Vorzugsweise ist die Virulenz vermindert, so dass das
abgeschwächte
Virus nicht den Tod von Tieren verursacht und vorzugsweise keine
klinischen Symptome der Krankheit verursacht.
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Typischerweise
schließt
eine Zellkultur, die für
das Produzieren eines abgeschwächten
Virus der vorliegenden Erfindung nützlich ist, Zellen von nicht-porcinem Säuger-Ursprung
ein. Beispiele von nicht-porcinen Säuger-Zellkulturen schließen zum
Beispiel die Zelllinie MA-104 (ATCC CRL-2378), die Zelllinie MARC-145 (Kim et al.,
Arch. Virol., 133, 477–483
(1993)) und die Zelllinie CL-2621 (Baustia et al., J. Vet. Diagn.
Invest., 5, 163–165
(1993)) ein. Vorzugsweise wird eine gemischte Zellkultur für das Produzieren
eines abgeschwächten
Virus der vorliegenden Erfindung verwendet. In einer gemischten
Zellkultur sind mindestens zwei Typen von Zellen vorhanden. Vorzugsweise
schließt
eine gemischte Zellkultur eine immortalisierte oder transformierte
Zelllinie und eine primäre
Zellkultur ein. Eine gemischte Zellkultur ist besonders nützlich,
wenn ein Virus langsam oder gar nicht in einer immortalisierten
oder transformierten Zelllinie reproduziert. Bevorzugte Beispiele
einer immortalisierten oder transformierten Zelllinie für die Verwendung
in einer gemischten Zellkultur schließen zum Beispiel die Zelllinie
MARC-145 (Kim et al., Arch. Virol., 133, 477–483 (1993)) und die Zelllinie MA-104
(ATCC CRL-2378) ein. Vorzugsweise sind die primären Zellkulturen für die Verwendung
in einer gemischten Zellkultur von porcinem Ursprung. Ein bevorzugtes
Beispiel einer primären
Zellkultur für
die Verwendung in einer gemischten Zellkultur sind primäre porcine
alveoläre
Makrophagen.
-
Verfahren
der Verwendung
-
Die
Viruspartikel, Polynucleotide, Polypeptide und immunogenen Analoge
und immunogenen Fragmente davon der vorliegenden Erfindung können verwendet
werden, um Antikörper
zu produzieren. Laborverfahren zum Produzieren, Charakterisieren
und optionell Isolieren von polyclonalen und monoclonalen Antikörpern sind
auf dem Fachgebiet bekannt (siehe zum Beispiel Harlow E. et al.
Antibodies: A laboratory manual Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor (1988). Zum Beispiel kann ein Virus der vorliegenden
Erfindung an ein Tier, vorzugsweise einen Säuger in einer Menge verabreicht
werden, die wirksam ist, um die Produktion eines Antikörpers zu
verursachen, der spezifisch für
das verabreichte Virus ist. Polypeptide der vorliegenden Erfindung
und immunogene Analoge und immunogene Fragmente davon können auch
an ein Tier, vorzugsweise einen Säuger verabreicht werden, um
Antikörper
zu produzieren. Optionell wird ein Viruspartikel oder eine Polypeptid
mit einem Adjuvans, zum Beispiel inkomplettem Freundschem Adjuvans
gemischt, um die Produktion von Antikörpern nach der Verabreichung
zu stimulieren. Vorzugsweise ist der Antikörper ein monoclonaler Antikörper.
-
Vorzugsweise
ist ein Antikörper,
der unter Verwendung eines Virus der vorliegenden Erfindung produziert
wird, oder ein Polypeptid oder immunogenes Analog oder immunogenes
Fragment davon ein neutralisierender Antikörper. Ein neutralisierender
Antikörper
ist einer, der ein Virus der vorliegenden Erfindung vom Reproduzieren
in Zellkultur, vorzugsweise in primären porcinen Makrophagen abhält.
-
Optionell
und vorzugsweise binden Antikörper,
die unter Verwendung eines Viruspartikels der vorliegenden Erfindung
produziert wurden, ein Polypeptid oder Polynucleotid der vorliegenden
Erfindung oder immunogene Analoge und immunogene Fragmente davon
nicht spezifisch an das europäische
PRRSV, das als I-1102 bei der Collection Nationale De Cultures De
Microorganisms, Institute Pasteur, Frankreich, hinterlegt wurde,
oder das nordamerikanische PRRSV, das als VR-2332 bei der ATCC hinterlegt
wurde. Ob ein Antikörper
der vorliegenden Erfindung spezifisch an eines oder beide jener
Viren bindet, kann unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, bestimmt werden.
-
Die
Beschreibung der vorliegenden Erfindung beschreibt Verfahren zum
Nachweisen eines PRRSV, vorzugsweise eines Virus der vorliegenden
Erfindung. Diese Verfahren sind zum Beispiel für das Nachweisen eines PRRSV
in einem Tier, das Nachweisen eines PRRSV in einer Zellkultur oder
das Diagnostizieren einer Krankheit, die durch ein PRRSV verursacht
wird, nützlich.
Vorzugsweise liegen solche diagnostischen Systeme in Kit-Form vor.
Die Kits werden unten detaillierter beschrieben. In manchen Aspekten
der Erfindung schließt
das Nachweisen eines PRRSV das Nachweisen von Antikörpern ein,
die spezifisch an ein Virus der vorliegenden Erfindung, ein Polypeptid
der vorliegenden Erfindung und/oder ein immunogenes Analog oder immunogenes
Fragment davon binden.
-
Das
Verfahren schließt
das Bereitstellen einer biologischen Probe, vorzugsweise eines flüssigen Homogenats
einer Gewebeprobe, von einem porcinen Individuum ein. Das Individuum
kann verdächtigt
werden, das PRRSV zu beherbergen, oder kann ein Mitglied einer Herde
sein, die auf das Vorliegen des PRRSV durchmustert wird. Ein Antikörper wird
zu der biologischen Probe zugefügt
und unter Bedingungen inkubiert, um einen Komplex mit einem PRRSV
in der biologischen Probe zu bilden. Vorzugsweise wird der Antikörper unter Verwendung
eines Viruspartikels der vorliegenden Erfindung, eines Polypeptids
oder Polynucleotids der vorliegenden Erfindung oder eines immunogenen
Analogs oder immunogenen Fragments davon produziert. Vorzugsweise
bindet der Antikörper
ein europäisches
PRRSV oder ein nordamerikanisches PRRSV nicht spezifisch. Der Komplex
wird dann nachgewiesen, und die Anwesenheit des Komplexes weist
auf die Anwesenheit eines PRRSV in der biologischen Probe hin. Der
Nachweis von Antikörpern
ist auf dem Fachgebiet bekannt und kann zum Beispiel Immunfluoreszenz
und Peroxidase einschließen.
Typische Formate, in denen die Antikörper der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
schließen
zum Beispiel den enzymverknüpften Immunadsorptionstest
(ELISA); den Radioimmuntest (RIA), den Immunfluorezenztest (IFA)
und den Western-Immuntest ein.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet eine „biologische Probe" eine Probe eines
Gewebes oder einer Flüssigkeit,
die von einem Individuum erhalten wurde, einschließlich, aber
nicht limitiert auf, zum Beispiel Lunge oder Atmungstrakt. Eine „biologische
Probe" schließt auch
Proben von Zellkultur-Komponenten ein, einschließlich der Zellen und der Medien,
die aus dem Wachstum der Zellen und Gewebe im Kulturmedium resultieren,
aber nicht limitiert darauf. Die Zellen können mit PRRSV infiziert sein
oder können
einen Vektor enthalten, der ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung
einschließt
und vorzugsweise eine codierende Region, die ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung codiert, einschließt.
-
Andere
Verfahren, die für
das Nachweisen eines dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV geliefert werden, schließen
die Amplifizierung eines Polynucleotids, vorzugsweise durch die
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ein. Insbesondere bezieht sich die
vorliegende Erfindung auf ein in vitro-Verfahren zum Nachweisen
des Vorliegens eines dem europäischen
Stamm ähnlichen
Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen Syndroms (eines
dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV), umfassend: Inkontaktbringen eines viralen Polynucleotids
mit einem ersten Primer und einem zweiten Primer unter Bedingungen,
die geeignet sind, um ein nachweisbares Amplifizierungsprodukt zu
bilden, wobei der erste Primer eine Nucleotidsequenz umfasst, die
komplementär
zu einem Teil der SEQ ID NO: 1 ist, der die Nucleotide 2268 und
2269 von der SEQ ID NO: 1 oder das Komplement davon umfasst; und
Nachweisen eines Amplifizierungsprodukts, wobei der Nachweis darauf
hinweist, dass das virale Polynucleotid ein dem europäischen Stamm ähnliches
PRRSV ist. Das Polynucleotid kann eines sein, das zum Beispiel in
einer biologischen Probe eines porcinen Individuums, das verdächtigt wird,
das PRRSV zu beherbergen, oder eines Mitglieds einer Herde vorhanden
ist, die auf das Vorliegen des PRRSV gescreent wird. Darüber hinaus
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein in vitro-Verfahren
zum Nachweisen des Vorliegens eines dem europäischen Stamm ähnlichen
Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen Syndroms (eines
dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV) in einem porcinen Individuum, umfassend:
Inkontaktbringen
einer biologischen Probe eines porcinen Individuums mit einem ersten
Primer und einem zweiten Primer und Inkubieren unter Bedingungen,
die geeignet sind, ein nachweisbares Amplifizierungsprodukt zu bilden,
wobei der erste Primer eine Nucleotidsequenz umfasst, die komplementär zu einem
Teil von SEQ ID NO: 1 ist, der die Nucleotide 2268 und 2269 von
SEQ ID NO: 1 oder das Kompliment davon umfasst; und
Nachweisen
eines Amplifizierungsprodukts, wobei der Nachweis darauf hinweist,
dass das porcine Individuum ein dem europäischen Stamm ähnliches
PRRSV aufweist.
-
Das
Polynucleotid kann von einem isolierten, vorzugsweise aufgereinigten
Viruspartikel erhalten werden. Wenn das Polynucleotid von einem
Viruspartikel erhalten wird, wird das Polynucleotid durch reverse
Transkription von einem RNA-Polynucleotid
zu einem DNA-Polynucleotid umgewandelt (siehe zum Beispiel Beispiel
3). In manchen Aspekten der vorliegenden Erfindung nutzen die Verfahren
zum Nachweisen eines dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV und seines Unterscheidens von einem europäischen PRRSV und einem nordamerikanischen
PRRSV das Vorliegen einer Deletion aus, die in dem europäischen Stamm ähnlichen PRRSV
vorhanden ist. Diese Deletion wird oben im Abschnitt, der mit „Polynucleotide" bezeichnet ist,
beschrieben.
-
In
einem Aspekt des Nachweisens eines PRRSV durch das Amplifizieren
eines Polynucleotids richtet sich die Erfindung auf das Nachweisen
eines Virus der vorliegenden Erfindung unter Bedingungen, mit denen europäische PRRSV
und nordamerikanische PRRSV nicht nachgewiesen werden. Das Verfahren
schließt
das Inkontaktbringen eines viralen Polynucleotids, das verdächtigt wird,
ein dem europäischen
Stamm ähnliches PRRSV
zu sein, mit einem Primerpaar und Inkubieren unter Bedingungen,
um ein nachweisbares, amplifiziertes Polynucleotid zu bilden, ein.
Wie hierin verwendet, bezeichnet ein „Primerpaar" zwei einzelsträngige Polynucleotide,
die zusammen verwendet werden können,
um eine Region eines Polynucleotids vorzugsweise durch eine Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) zu amplifizieren. Das Polynucleotid, das aus dem Amplifizieren einer
Region eines Polynucleotids resultiert, wird als ein „Amplifizierungsprodukt" oder ein „amplifiziertes
Polynucleotid" bezeichnet.
Der Ausdruck "unter
Bedingungen, die geeignet sind, ein nachweisbares Amplifizierungsprodukt
zu bilden" bezeichnet
die Reaktionsbedingungen, die in einem Amplifizierungsprodukt resultieren.
Zum Beispiel schließen
im Fall einer PCR die Bedingungen, die geeignet sind, ein nachweisbares
Amplifizierungsprodukt zu bilden, die geeigneten Temperaturen, Ionen
und Enzyme ein.
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Einer
der Primer des Primerpaars ist komplementär zu einem Teil des viralen
Polynucleotids, der den Nucleotiden 2268 und 2269 der SEQ ID NO:
1 oder dem Komplement davon entspricht. Die Verwendung eines solchen
Primers resultiert in der Produktion eines amplifizierten Polynucleotids,
wenn eine Deletion vorliegt. Im Gegensatz dazu wird die Verwendung
eines solchen Primers bei einem europäischen PRRSV nicht in der Produktion
eines amplifizierten Polynucleotids resultieren, weil etwa 51 Nucleotide
zwischen den Nucleotiden vorhanden sind, die den Nucleotiden 2268
und 2269 der SEQ ID NO: 1 oder dem Komplement davon entsprechen.
Zum Beispiel wird die Verwendung eines solchen Primerpaars nicht
in einem amplifizierten Polynucleotid resultieren, wenn das virale
Polynucleotid vom Lelystad-PRRSV stammt. Ein Beispiel eines Primerpaars,
das in diesem Verfahren verwendet werden kann, schließt den Vorwärtsprimer
5'ATCGGGAATGCTCAGTCCCCTT
(SEQ ID NO: 12), der den Nucleotiden 2255 bis 2276 von SEQ ID NO:
1 entspricht, und den Rückwärtsprimer
Euro2714 5'-GCGCATAAGACAGATCCA
(SEQ ID NO: 13) ein, wobei erwartet wird, dass ein amplifiziertes
Polynucleotid von etwa 467 Nucleotiden resultiert. Ein anderes Primerpaar
ist der Rückwärtsprimer: 5'-AAGGGGACTGAGCATTCCCG
(SEQ ID NO: 14), der dem Komplement der Nucleotide 2257 bis 2276
von SEQ ID NO: 1 entspricht, und der Vorwärtsprimer Euro20/5'-CAGAAGGGTTCGAGGAAG
(SEQ ID NO: 15), wobei erwatet wird, dass ein amplifizierten Polynucleotid
von etwa 170 Nucleotiden resultiert.
-
In
einem anderen Aspekt des Nachweisens eines PRRSV durch die Amplifizierung
eines Polynucleotids richtet sich die Erfindung auf das Nachweisen
eines Virus der vorliegenden Erfindung unter Bedingungen, bei denen
sowohl das dem europäischen
Stamm ähnliche
PRRSV als auch das europäische
PRRSV nachgewiesen werden und sich die Molekulargewichte der amplifizierten
Polynucleotide unterscheiden. Das in diesem Aspekt verwendete Primerpaar
produziert ein amplifiziertes Polynucleotid, dass die Region der
Deletion, d.h. die Nucleotide 2268 und 2269 von SEQ ID NO: 1, und
die entsprechenden Nucleotide eines europäischen PRRSV einschließt. Wenn
sowohl ein dem europäischen
Stamm ähnliches
PRRSV als auch ein europäisches PRRSV
amplifiziert werden und die resultierenden amplifizierten Polynucleotide
verglichen werden, wird das amplifizierte Polynucleotid, das von
dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV resultiert, ein Molekulargewicht haben, das etwa 51 Nucleotide
weniger ist als ein amplifiziertes Polynucleotid eines europäischen PRRSV.
Verfahren des Bestimmens des ungefähren Molekulargewichts eines
amplifizierten Polynucleotids sind auf dem Fachgebiet bekannt und
schließen
zum Beispiel das Auflösen
des Polynucleotids auf einem Acrylamid- oder Agarosegel ein.
-
Ein
Beispiel eines Primerpaars, das in diesem Verfahren verwendet werden
kann, schließt
den Vorwärtsprimer
Euro1671/5'-GCCTGTCCTAACGCCAAGTAC
(SEQ ID NO: 16) und den Rückwärtsprimer Euro3165-rc:
5'-CATGTCCACCCTATCCCACAT
(SEQ ID NO: 17) ein, was in einem amplifizierten Polynucleotid in
einem europäisch-ähnlichen
PRRSV von etwa 1494 Nucleotiden und einem amplifizierten Polynucleotid in
einem europäischen
PRRSV von etwa 1544 Nucleotiden resultiert. Andere Primerpaare schließen den
Vorwärtsprimer
Euro20/5'-CAGAAGGGTTCGAGGAAG
(SEQ ID NO: 15) und den Rückwärtsprimer/Euro3207 5'-GCTTGGAACTGCGAGG
(SEQ ID NO: 19) (erwartete Größe des amplifizierten
Polynucleotids von einem dem europäischen Stamm ähnlichen
PRRSV: etwa 910 Nucleotide); den Vorwärtsprimer Euro20/5'-CAGAAGGGTTCGAGGAAG (SEQ ID NO: 15) und
den Rückwärtsprimer/Euro2714
5'-GCGCATAAGACAGATCCA (SEQ
ID NO: 13) (erwartete Größe des amplifizierten
Polynucleotids eines dem europäischen
Stamm ähnlichen
PRRSV: etwa 616 Nucleotide) ein. Wenn diese Primer verwendet werden,
um ein europäisches
PRRSV zu amplifizieren, wird erwartet, dass die Größe des amplifizierten
Polynucleotids etwa 51 Nucleotide größer ist.
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In
einem weiteren Aspekt des Nachweisens eines PRRSV durch das Amplifizieren
eines Polynucleotids richtet sich die Erfindung auf das Nachweisen eines
Virus der vorliegenden Erfindung unter Bedingungen, bei denen ein
europäisches
PRRSV nachgewiesen wird und dem europäischen Stamm ähnliche
PRRSV nicht nachgewiesen werden. In diesem Aspekt der Erfindung
ist mindestens einer der Primer eines Primerpaars komplementär zu einem
Teil der Nucleotide 2419 bis 2470 des Prototyps des europäischen PRRSV,
Lelystad (Genbank-Zugangsnummer
NC 002533) oder dem Komplement davon. Ein Beispiel eines Primerpaars,
das in diesem Verfahren verwendet werden kann, schließt den Vorwärtsprimer
Euro1/: 5'TGAAGGTGCTCTGGTCT (SEQ
ID NO: 20) und den Rückwärtsprimer/Euro2:
5'AAATTCCCGCCTACC
(SEQ ID NO: 21) ein, was in einem amplifizierten Polynucleotid von
einem europäischen
PRRSV von etwa 51 Nucleotiden resultiert.
-
Die
vorliegende Erfindung liefert auch einen Kit für die Verwendung im Nachweisen
eines Virus der vorliegenden Erfindung, wobei der Kit den ersten
Primer und einen zweiten Primer von Anspruch 13 oder 14, geeignet
für die
Verwendung im Amplifizieren eines Teils eines PRRSV, und Anweisungen
für die
Verwendung umfasst. Die Beschreibung beschreibt einen Kit für das Nachweisen
eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung oder eines immunogenen
Analogs oder eines immunogenen Fragments davon. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich auch auf einen Kit für die Verwendung im Nachweisen
eines Antikörpers
gegen das Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen
Syndroms (PRRSV) in einem porcinen Individuum, wobei der Kit das
Virus von Anspruch 1 oder 3 und Anweisungen für einen Antikörper, der
spezifisch ein Virus der vorliegenden Erfindung bindet, oder ein
Primerpaar, wie hierin beschrieben (wenn ein Polynucleotid amplifiziert
wird) in einem geeigneten Verpackungsmaterial in einer Menge, die
für mindestens
einen Test ausreichend ist, umfasst. Vorzugsweise bindet der Antikörper das
europäische
PRRSV, das als I-1102 bei der Collection Nationale De Cultures De
Microorganisms, Institute Pasteur, Frankreich, hinterlegt wurde,
oder das nordamerikanische PRRSV, das als VR-2332 bei der ATCC hinterlegt
wurde, nicht spezifisch. Wenn ein Antikörper gegen das Virus nachgewiesen
wird, schließt
der Kit ein Virus der vorliegenden Erfindung ein. Optionell sind
andere Reagenzien wie Puffer und Lösungen, die benötigt werden,
um die Erfindung auszuführen,
auch eingeschlossen. Anweisungen für die Verwendung des verpackten
Virus oder Polypeptids oder Primerpaars sind typischerweise auch
eingeschlossen.
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Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „Verpackungsmaterial" eine oder mehrere
physikalische Strukturen, die verwendet werden, um die Bestandteile
des Kits zu beherbergen. Das Verpackungsmaterial wird durch wohlbekannte
Verfahren konstruiert, vorzugsweise um eine sterile, kontaminationsfreie
Umgebung zu liefern. Das Verpackungsmaterial hat eine Beschriftung,
die darauf hinweist, dass das Polypeptid oder Primerpaar für das Nachweisen
eines Virus der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Zusätzlich enthält das Verpackungsmaterial
Anweisungen, die darauf hinweisen, wie die Materialien im Kit angewendet
werden, um ein Virus der vorliegenden Erfindung nachzuweisen. Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „Verpackung" eine feste Matrix
oder ein Material wie Glas, Plastik, Papier, Folie und dergleichen,
das zum Halten eines Virus oder eines Primerpaars in festgesetzten
Grenzen in der Lage ist. Daher kann zum Beispiel eine Verpackung
ein Glasröhrchen
sein, das verwendet wird, um Milligramm-Mengen eines Primerpaars
zu enthalten, oder sie kann eine Vertiefung einer Mikrotiterplatte
sein, in der Mikrogramm-Mengen eines Virus befestigt worden sind.
-
„Anweisungen
für die
Verwendung" schließen typischerweise
einen handfesten Ausdruck ein, der die Reagenten-Konzentration oder
mindestens einen Testverfahrens-Parameter wie die relativen Mengen
von Reagenz und Probe, die zusammengemischt werden sollen, Aufrechterhaltungs-Zeiträume für Reagenz/Proben-Gemische,
Temperatur, Pufferbedingungen und dergleichen beschreibt.
-
Die
vorliegende Erfindung richtet sich auch auf eine immunogene Zusammensetzung,
die ein abgeschwächtes
oder inaktiviertes Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen
Syndroms (PRRSV) umfasst, umfassend ein Polynucleotid, das unter
Verwendung eines GAP-Algorithmus mit Standardparametern mindestens
etwa 99% Identität
mit der in SEQ ID NO: 1 gezeigten Sequenz aufweist, und auf eine
immunogene Zusammensetzung, umfassend ein Polypeptid, das von der
Gruppe ausgewählt
wird, die aus SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO:
5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7, SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9, SEQ ID
NO: 10 und einer Kombination davon besteht. Darüber hinaus bezieht sich die
vorliegende Erfindung auf die Verwendung einer immunogenen Zusammensetzung,
umfassend ein abgeschwächtes
oder inaktiviertes Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen
Syndroms (PRRSV), umfassend ein Polynucleotid, das mindestens unter
Verwendung eines GAP-Algorithmus
mit Standardparametern etwa 99% Identität mit einem RNA-Polynucleotid aufweist,
umfassend die RNA-Nucleotidsequenz, die der SEQ ID NO: 1 entspricht,
für die
Herstellung einer immunogenen Zusammensetzung für die Behandlung eines porcinen
Individuums mit einem Risiko einer Infektion mit einem PRRSV oder
das Symptome einer PRRSV-Infektion zeigt, und die Verwendung einer
immunogenen Zusammensetzung, umfassend ein Polypeptid, das aus der
Gruppe ausgewählt wird,
die aus SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5,
SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7, SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO:
10 und einer Kombination davon besteht, für die Herstellung einer immunogenen
Zusammensetzung zum Behandeln eines porcinen Individuums mit einem
Risiko einer Infektion mit einem Virus des porcinen reproduktiven
und respiratorischen Syndroms (PRRSV) oder das Symptome einer PRRSV-Infektion
zeigt. Die Behandlung kann prophylaktisch sein oder kann alternativ
nach der Entwicklung von MSD in einem porcinen Individuum initiiert
werden. Ein Impfstoff kann zum Beispiel eine immunogene Zusammensetzung
oder einen neutralisierenden Antikörper einschließen. Der
Begriff „Impfstoff" bezeichnet eine
Zusammensetzung, die bei der Verabreichung an ein Individuum einen
Schutz gegen ein Virus der vorliegenden Erfindung liefern wird.
Wenn der Impfstoff eine immunogene Zusammensetzung einschließt, wird
die Verabreichung an das Individuum auch eine immunologische Antwort
auf ein Polypeptid produzieren und in einer Immunität resultieren.
-
Eine
immunogene Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann ein abgeschwächtes oder
inaktiviertes Virus der vorliegenden Erfindung und/oder ein oder
mehrere Polypeptide der vorliegenden Erfindung oder immunogene Analoge
oder immunogene Fragmente davon und/oder ein Polynucleotid einschließen.
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Begriff „immunogene Zusammensetzung" eine Zusammensetzung
oder ein Präparat,
die/das in einer Menge verabreicht wird, die wirksam ist, um in
einem/einer gewissen therapeutischen Nutzen oder Wirkung zu resultieren,
um zu einer Immunantwort zu gelangen, die MSD in einem Individuum
inhibiert oder verhindert, oder um in der Produktion von Antikörpern gegen
ein PRRSV der vorliegenden Erfindung zu resultieren. Sowohl die
lokale als auch die systemische Verabreichung wird in Betracht gezogen.
Die systemische Verabreichung wird bevorzugt.
-
Ein
in einem Impfstoff der Erfindung verwendetes Polynucleotid ist vorzugsweise
eines, das eine Nucleotidsequenz einschließt, die ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung oder ein immunogenes Analog oder immunogenes
Fragment davon codiert. Das Polynucleotid kann eine DNA, RNA oder
eine Kombination davon einschließen. Das Polynucleotid kann
als Teil eines Vektors oder als ein „nacktes" Polynucleotid bereitgestellt werden.
Allgemeine Verfahren für
die Konstruktion, Produktion und Verabreichung von Polynucleotid-Impfstoffen
sind auf dem Fachgebiet bekannt, z.B. F. Vogel et al., Clin. Microbiol.
Rev. 8: 406–410
(1995); WO 93/02556; Felgner et al., US-Patent Nr. 5,580, 859, Pardoll
et al., Immunity 3: 165 (1995); Stevenson et al., Immunol. Rev.
145: 211 (1995); Molling, J. Mol. Med. 75: 242 (1997); Donnelly
et al., Ann. N. Y. Acad. Sci. 772: 40 (1995); Yang et al., Mol.
Med. Today 2: 476 (1996); und Abdallah et al., Biol. Cell 85: 1
(1995)). Ein Nucleinsäuremolekül kann durch
Mittel, die auf dem Fachgebiet Standard sind, wie durch rekombinante
Techniken oder durch enzymatische oder chemische Synthese hergestellt
werden.
-
Vorzugsweise
schließt
die Verabreichung eines Polynucleotids, das ein Teil eines Impfstoffs
ist, das Einbringen eines Expressionsvektors ein, der das Polynucleotid
einschließt.
Es gibt zahlreiche Plasmide, die Fachleuten bekannt sind und die
nützlich
für die
Produktion von Polynucleotid-Impfstoffplasmiden sind, einschließlich zum
Beispiel des Plasmids pVAX1 als der Vektor (InVitrogen Corporation,
Carlsbad, CA). Zusätzlich kann
das Vektorkonstrukt immunstimulierende Sequenzen enthalten, die
das Immunsystem des Tiers stimulieren. Beispiele von immunstimulierenden
Sequenzen schließen
zum Beispiel Sequenzen mit CpG-Motiven, zwei 5'-Purinen, einem nicht-methylierten CpG-Dinucleotid oder
zwei 3'-Pyrimidinen
ein (siehe zum Beispiel Lowie et al., DNA Vaccines Methods and Protocols,
Humana Press, Totowa, NJ (2000)). Andere mögliche Anfügungen an die Polynucleotidimpfstoff-Konstrukte
schließen
Nucleotidsequenzen ein, die Cytokine wie den Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden Faktor
(GM-CSF) oder Interleukin-12 (IL-12) codieren. Die Cytokine können in
verschiedenen Kombinationen verwendet werden, um die Antwort des
Immunsystems des Tieres, einschließlich sowohl die Antikörper- als
auch die cytotoxischen T-Lymphocyten-Antworten fein abzustimmen,
um den bestimmten Spiegel der Antwort hervorzubringen, der benötigt wird,
um eine Immunantwort zu produzieren. Alternativ kann der Impfstoffvektor
ein viraler Vektor, einschließlich
eines Adenovirus-Vektors und ein Adenovirus-assoziierter Vektors
oder ein retroviraler Vektor sein.
-
Immunogene
Träger
können
verwendet werden, um die Immunogenität eines Impfstoffs, der eine
immunogene Zusammensetzung einschließt, zu verstärken. Solche
Träger
schließen
andere Polypeptide, Polysaccharide, Liposomen und bakterielle Zellen
und Membranen ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Polypeptid-Träger können mit
dem abgeschwächten
oder inaktivierten Virus der vorliegenden Erfindung und/oder einem
Polypeptid der vorliegenden Erfindung oder einem immunogenen Analog
oder einem immunogenen Fragment davon verbunden sein, um Fusionspolypeptide
durch rekombinante oder synthetische Mittel oder durch chemische
Kopplung zu bilden. Nützliche
Träger
und Mittel zum Koppeln solcher Träger an Polypeptid-Antigene
sind auf dem Fachgebiet bekannt.
-
Der
Impfstoff schließt
vorzugsweise einen pharmazeutischen Träger ein, der kompatibel mit
einem porcinen Individuum ist. Der Impfstoff kann oral, parenteral,
intranasal oder intravenös
verabreicht werden. Faktoren, die einen Einfluß auf die Impfstoffdosis haben,
schließen
zum Beispiel das Alter, Gewicht und den Spiegel des maternalen Antikörpers des
infizierten Schweins ein. Die Impfstoffdosen sollten über etwa
14 bis 28 Tage angewendet werden, um zu versichern, dass das Schwein
eine Immunität
gegen die MSD-Infektion entwickelt hat.
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Der
Impfstoff der vorliegenden Erfindung kann in einer Vielzahl von
unterschiedlichen Dosierungsformen verabreicht werden. Ein wässriges
Medium, das den Impfstoff enthält,
kann getrocknet und mit pharmazeutisch verträglichen, inerten Excipienten
und puffernden Agenzien wie Lactose, Stärke, Calciumcarbonat, Natriumcitrat
in Tabletten, Kapseln und dergleichen kombiniert werden. Diese Kombinationen
können
auch in ein Pulver geformt oder in einer wässrigen Lösung suspendiert werden, so
dass diese Pulver und/oder Lösungen
zum Tierfutter oder zum Tränkwasser
der Tiere zugefügt
werden können.
Diese Zusammensetzungen können
passenderweise gesüßt oder
durch verschiedene bekannte Mittel geschmacklich verändert werden, um
die orale Aufnahme des Impfstoffs durch das Schwein zu fördern.
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Für die Zwecke
der parenteralen Verabreichung kann die Zusammensetzung mit (einem)
pharmazeutisch verträglichen
Träger(n),
der (die) auf dem Fachgebiet wohlbekannt ist (sind), wie Salzlösung, Wasser, Propylenglycol
usw. kombiniert werden. In dieser Form kann der Impfstoff parenteral,
intranasal und oral durch wohlbekannte Verfahren, die auf dem veterinärmedizinischen
Fachgebiet bekannt sind, angewendet werden. Der Impfstoff kann auch
intravenös
durch eine Spritze verabreicht werden. In dieser Form wird der Impfstoff mit
(einem) pharmazeutisch verträglichen,
wässrigen
Träger(n)
wie einer Salzlösung
kombiniert. Die parenteralen und intravenösen Präparate der Zusammensetzung
können
auch emulgierende und/oder auch suspendierende Agenzien zusammen
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel
einschließen,
um die Abgabe und die Dosismenge der Zusammensetzung zu kontrollieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele illustriert.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Nachweis des Virus in
infizierten Schweinen.
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Dieses
Beispiel beschreibt die Isolierung eines neuen PRRSV von infizierten
Schweinen. Dem PRRSV wurde die Bezeichnung MND99-35186 gegeben,
und es wird in diesen Beispielen als dem europäischen Stamm ähnlich bezeichnet.
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Verfahren
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Drei
lebende, 3 bis 4 Tage alte Schweine von einer Herde mit einer klinischen
Geschichte von Spätaborten
und lebensschwach-geborenen Schweinen wurden zum Minnesota Veterinary
Diagnostic Laboratory (St. Paul, Minnesota) gebracht. Die Schweine
wurden durch eine intravenöse Überdosis
von Barbiturat euthanasiert und einer Nekropsie (Autopsie) unterzogen.
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Teile
der Lunge, Lymphknoten, des Gehirns, der Milz, der Niere, der Tonsille
und des Herzens wurden gewonnen und als eine Probe gepoolt. Die
Probe wurde für
die Isolierung des Virus des porcinen reproduktiven und respiratorischen
Syndroms (PRRSV), des Pseudorabies-Virus (PRV) und des Schweine-Influenzavirus (SIV)
behandelt.
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Für die Isolierung
von PRRSV wurden die Proben auf MARC-145-Zellen und primäre porcine
alveoläre Makrophagen
beimpft. Vor der Beimpfung wurden die Proben, wie von Rossow et
al. (Vet. Pathol., 32, 361–373 (1995))
beschrieben, behandelt. Kurz, balancierte Hank Salzlösung wurde
zu der Gewebeprobe oder den Seren zugefügt, um eine ungefähr 10% (Vol/Vol)
Suspension herzustellen, und dann homogenisiert. Das Homogenat wurde
bei 4133 × g
für 20
Minuten zentrifugiert und der Überstand
entfernt und aufbewahrt. Das pelletierte Material wurde verworfen.
Die Bedingungen für
das Beimpfen von MARC-145-Zellen und primären porcinen alveolären Makrophagen
sind unten beschrieben. Zusätzlich
wurde Serum von jedem Schwein zusammen in eine Probe gepoolt und
dann verwendet, um MARC-145-Zellen
und primäre
porcine alveoläre
Makrophagen zu beimpfen.
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Teile
der Lunge, der Lymphknoten, des Magens, des Gehirns, der Leber,
der Niere, der Tonsille, des Herzens und des Ileums (ein Abschnitt
des Dünndarms)
wurden in 10% Formalin, gepuffert mit einem Gemisch von dibasischem
Natriumphosphat und monobasischem Natriumphosphat, um pH 7,0 zu
ergeben, konserviert. Die Gewebe wurden im Formalin für mindestens
12 Stunden vor der nachfolgenden Verwendung in den Tests inkubiert.
Teile von jedem Gewebe wurden in Paraffin eingebettet.
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Formalin-fixierte
Gewebe wurden durch Hämatoxilin
und Eosin (H und E)-Färbung gefärbt.
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Formalin-fixierte
Gewebe wurden auch für
das PRRSV-Testen durch immunhistochemische Technik durch das Verfahren
von Christopher-Hennings et al., (Vet. Pathol., 35, 260–267 (1998))
getestet. Kurz, von einer Formalin-fixierten, in Paraffin eingebetteten
Lunge wurden Schnitte von ungefähr
4 Mikron angefertigt, und die Schnitte wurden auf Glas-Objektträger aufgetragen.
Die Gewebeschnitte wurde mit dem monoclonalen Antikörper SDOW-17
bedeckt und in einer befeuchteten Kammer inkubiert. SDOW-17 ist
ein monoclonaler anti-PRRSV-Antikörper, der ein Epitop erkennt,
das auf dem Lelystad-PRRSV und auf dem VR-23332-PRRSV vorhanden
ist. Der Antikörper,
der an PRRSV in der Lunge bindet, wurde unter Verwendung eines modifizierten Avidin-Biotin-Komplex-Verfahrens
(Hsu et al., J. Histochem. Cytochem., 29, 577–580 (1981)) identifiziert.
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Die
Lungenschnitte wurden schnell in Isopentan bei –30°C eingefroren. Die gefrorenen
Schnitte wurden durch eine direkte Fluoreszenz-Antikörpertechnik
unter Verwendung des monoclonalen Antikörpers SDOW-17 auf PRRSV untersucht.
Die direkte FA-Untersuchung des Gewebes wurde durch das Verfahren
von Rossow et al. (Vet. Pathol., 32, 361–373 (1995)) durchgeführt. Kurz,
die Gewebe wurden eingefroren, Schnitte von ungefähr 5 Mikron
angefertigt und auf Glas-Objektträger übertragen. Die Gewebeschnitte
wurde mit Fluoreszenz-konjugiertem SDOW-17, einem monoclonalen anti-PRRSV-Antikörper (erhalten
von E. Nelson, South Dakota State University, South Dakota), bedeckt.
Die Gewebeschnitte wurden dann in einer befeuchteten Kammer für etwa 1
Stunde inkubiert und überschüssiger,
ungebundener Antikörper
wurde durch Waschen in phosphatgepufferter Salzlösung entfernt. Die Anwesenheit
des Antikörpers,
der an PRRSV in der Lunge bindet, wurde mit einem Fluoreszenzmikroskop
sichtbar gemacht.
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Gehirn-,
Lungen- und Leberproben wurden auf Blutagar-Platten kultiviert,
um die Anwesenheit von aeroben Bakterien nachzuweisen.
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Gepoolte
Gewebe wurden unter Verwendung des Verfahrens von Smith et al. (Cornell
Vet., 57, 517–526
(1967)) auch auf Leptospiren untersucht.
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Ergebnisse
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PRRSV
wurde in Lungenschnitten von jedem Schwein durch den immunhistochemischen
und direkten fluoreszenten Antikörper
identifiziert.
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Lichtmikroskopische
Gewebeläsionen
(H- und E-Objektträger)
waren kompatibel mit einer PRRSV-Infektion. Die Histopathologie
der Lungen zeigte diffuse Septumverdickungen durch Makrophagen.
Manche Alveolen enthielten nekrotische Zelltrümmer. Die Lymphknoten waren
durch germinale Zentren, die mit Blasten-Lymphocyten und kleinen Nekrosefoci
gefüllt
waren, charakterisiert. Die Muskelschicht in einem Magen war durch
lymphoplasmacytische Perineuritis und Perivasculitis charakterisiert.
Gehirn, Leber, Niere, Tonsille, Herz und Ileum hatten keine Läsionen.
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Tests
auf PRV und SIV waren negativ, und keine bakteriellen Pathogene
wurden in den Geweben der infizierten Schweine identifiziert.
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PRRSV
wurde vom gepoolten Gewebehomogenat und den gepoolten Seren, die
in den alveolären Makrophagen
kultiviert wurden, isoliert. Er waren jedoch wenige Zellen mit PRRSV
infiziert. PRRSV wurde von keiner Probe, die in MARC-145-Zellen kultiviert
wurde, isoliert.
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Da
dieses PRRSV in den alveolären
Makrophagen schwach wuchs, wurden 3 bis 4 Wochen-alte Schweine von
einem dokumentierten, PRRSV-freien Hof mit ungefähr 1 ml des Virus, das vom Überstand
der infizierten alveolären
Makrophagen erhalten wurde, geimpft (intramuskulär und intranasal). Das Virus
wurde durch Zugabe von etwa 9 ml balancierter Hank-Salzlösung zu
etwa 1 ml Virus-enthaltendem Überstand
verdünnt.
Klinisch zeigten die experimentell infizierten Schweine dieselben
Symptome von milden, transienten Zeichen von Lethargie innerhalb
von etwa 1–2
Tagen, die auch nach einer Infektion eines Schweins mit dem Lelystad-Virus
oder VR-2332 gesehen werden. Jedes infizierte Schwein serokonvertierte
zu der PRRSV-Infektion. Die Serokonversion wurde durch den IDEXX-EIisa-Test
(HerdCheck-PRRSV, IDEXX Laboratories Inc. Westbrook, ME) gemessen.
Die Serokonversion wurde auch durch indirekten fluoreszenten Antikörper-Test unter
Verwendung von Lelystad-infizierten Zellen und dem Verfahren von
Yoon et al. (J. Vet. Diagn. Invest., 4, 144–147 (1992)) gemessen. Das
dem europäischen
Stamm ähnliche
PRRSV wurde von den infizierten Schweine-Geweben und dem Serum, das in porcinen
alveolären
Makrophagen kultiviert wurde, re-isoliert und in den Geweben durch
Immunhistochemie identifiziert.
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Beispiel 2
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Infektion
von porcinen alveolären
Makrophagen mit PRRSV
-
Porcine
alveoläre
Makrophagen wurden durch Gewinnen von PRRSV-negativen Schweinen, die weniger als
6 Wochen alt waren, isoliert. Die Schweine wurde euthanasiert und
Trachea und Lungen wurden entfernt und die Luftwege mit steriler
phosphatgepufferter Salzlösung
gespült.
Die phosphatgepufferte Salzlösung wurde
durch Kombinieren von 8,5 Gramm NaCl, 1,1 Gramm Dinatriumphosphat
und 0,32 Gramm Natriummonophosphat in 10 Liter destilliertem Wasser
hergestellt. Die porcinen alveolären
Makrophagen wurden durch Zentrifugation konzentriert, durch Isolierung
und Untersuchen unter Verwendung eines direkten fluoreszenten Antikörpers, wie
in Beispiel 1 beschrieben, als negativ für PRRSV bestätigt und
sofort verwendet oder in flüssigem
Stickstoff in einer Konzentration von 106 Zellen/ml gelagert.
Gefrorene alveoläre
Makrophagen sollten innerhalb von 6 Monaten verwendet werden.
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Frisch
geerntete porcine alveoläre
Makrophagen (etwa 107) oder gefrorene Zellen
(106 Zellen) wurden auf einer Platte mit
48 Vertiefungen oder einer 1 × 75
cm-Flasche plattiert
und man ließ sie
für 4 Stunden
bis über
Nacht in etwa 10 bis 25 ml komplettem RPMI-1640-Medium anhaften.
Man kann die Zellen nicht für
mehr als einen Tag inkubieren lassen, bevor das Virus zugefügt wird.
Das komplette RPMI-1640-Medium
wird durch Kombinieren von 500 ml RPMI-1640-Medium, enthaltend 300
mg/Liter L-Glutamin, 25 mM HEPES [N-(2-Hydroxyethyl)piperazin-N'-(2-ethansulfonsäure)] (Katalog
# 10-041-CV, Mediatech Inc., Herndon, Virginia), 40 ml hitzeinaktiviertes
fötales
Rinderserum (Kat. # 12133-78P; JRH Bioscience, Inc., Lenexa, Kansas),
1 Gramm Neomycinsulfat (Gibco Life Technologies, Rockville, Maryland),
40 ml balancierte Hank Salzlösung
(HBSS) (Gibco Life Technologies, # 14180053, Rockville, Maryland),
enthaltend Neomycinsulfat in einer Endkonzentration von 150 μg/ml Medium),
66 ml HBSS, enthaltend Penicillin G-Kaliumsalz (Sigma # P7794, ST. Louis, Missouri),
Streptomycinsulfat (Sigma # S9137) und gelöstes Amphotericin B (Sigma
A-9528) in einer Endkonzentration von 2500 E Penicillin G, 0,45
mg Streptomycinsulfat/ml Medium und 120 μg/ml Amphotericin B/ml Medium
hergestellt.
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Das
Medium wurde entfernt, und die Zellen wurden einmal in HBSS gewaschen,
und die Zellen wurden mit 1 ml Virus in 1 ml inkomplettem RPMI-Medium (dasselbe
wie das komplette RPMI, aber ohne zugefügtes FRS) infiziert. Der Virustiter
kann variieren und ist, wenn das Virus von einem Gewebe ist, das
von einem PRRSV-infizierten Schwein isoliert wurde, unbekannt. HBSS
war 500 ml HBSS, ergänzt
mit 5 ml 100 × Neomycin
(10 mg/ml) und 5 ml 100 × Penicillin
(10 000 E/ml), Streptomycin (10 mg/ml) und Fungizon (25 μg/ml).
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Die
Platte wurde für
1 Stunde bei Zimmertemperatur sanft rotiert. Neun ml komplettes
RPMI-Medium wurden zugefügt,
und die infizierten Zellen wurden bei 37°C inkubiert. Die Zellen wurde
täglich
betrachtet, bis ein 60–80%
cytopathischer Effekt (CPE) gesehen wurde (2–3 Tage). Der CPE erscheint
als fragmentierte, vakuolisierte, missgebildete, geschrumpfte Zellen.
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Das
Virus wurde durch Entfernen des Mediums und Zentrifugieren bei etwa
4000 × g
für 10
Minuten, um die zellulären
Trümmer
zu entfernen und das Virus im Überstand
zu lassen, isoliert.
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Das
Vorliegen von PRRSV in den primären
porcinen alveolären
Makrophagen wurde durch Färben
mit dem monoclonalen SDOW-17-Antikörper bestätigt, wie von Nelson et al.
(J. Clin. Microbiol., 34, 3184–3189 (1993))
beschrieben.
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Beispiel 3
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Sequenzanalyse des Virus
-
1. PRRSV-RNA-Extraktion:
-
Die
virale RNA wurde von den Makrophagen-Kulturüberständen unter Verwendung des QIAamp
Viral RNA Mini Spin Kit (QIAgen, Inc., Valencia, Kalifornien) extrahiert.
Kurz, 280 μl
Zellkulturflüssigkeit
wurden zu 1120 μl
Puffer AVL/Träger-RNA
zugefügt,
für 15
Sekunden puls-gevortext, bei Zimmertemperatur für 10 Minuten inkubiert und
kurz zentrifugiert. Nach diesem Schritt wurde 1120 μl 100% Ethanol
zu der Reaktion zugefügt, für 15 Sekunden
puls-verwirbelt und kurz zentrifugiert. Der Reaktionsansatz wurde
dann auf eine QIAamp-Spin-Säule
(in einem 2 ml-Sammelröhrchen)
in 630 μl-Aliquots
(4×) aufgetragen
und bei 6000 × g
(800 UpM) für
1 Minute zentrifugiert, wobei jedes Mal der Durchfluss verworfen
wurde. Wenn die ganze Probe auf den Filter aufgetragen war, wurde
die QIAamp-Spin-Säule in ein
sauberes 2 ml-Sammelröhrchen
platziert und wieder zentrifugiert. Der Puffer AW1 (500 μl) wurde
zu dem Filter, enthaltend virale RNA, zugefügt, und dieser Reaktionsansatz
wurde bei 6000 × g
(8000 UpM) für
1 Minute zentrifugiert. Der Puffer AW2 (500 μl) wurde zu der Spin-Säule zugefügt, und
die Säule
wurde bei höchster
Geschwindigkeit (20000 × g;
14000 UpM) für
3 Minuten zentrifugiert. Das Sammelröhrchen wurde verworfen, und
die QIAamp-Spin-Säule
wurde in ein sauberes 1,5 ml-Zentrifugenröhrchen platziert. Puffer AVE
(60 μl)
wurde zu der Spin-Säule zugefügt, die
Säule bei Zimmertemperatur
für 1 Minute
inkubiert und dann bei 6000 × g
(8000 UpM) für
1 Minute zentrifugiert.
-
2. RT-PCR:
-
Zwei
Verfahren wurden verwendet, um die virale RNA revers zu transkribieren
und DNA für
die Verwendung in der DNA-Sequenzanalyse zu erhalten. Im Allgemeinen
wurden die Primer ausgewählt,
um an einen geeigneten Teil der SEQ ID NO: 1 zu hybridisieren und
ein DNA-Fragment zu amplifizieren, das dann in den DNA-Sequenzierungsreaktionen
verwendet wurde.
-
a. Qiagen-OneStep-RT-PCR:
-
Fünf Microliter
extrahierte RNA wurde zu einem Reaktionsgemisch zugefügt, das
1 × Qiagen-RT-PCR-Puffer;
je 400 nM dATP, dCTP, dGTP und dTTP; 0,08 Einheiten/Reaktion RNase-Inhibitor
(20 E/μl,
Perkin Elmer, Boston Massachusetts); 1/25 Volumen Qiagen-Enzym-Gemisch;
je 300 nM Vorwärts-
und Rückwärtsprimer;
enthielt, um ein Gesamtreaktionsvolumen von 25 ml auszumachen. Die
Thermocycler-Bedingungen bestanden aus: 1 Zyklus 50°C für 30 Minuten;
1 Zyklus 95°C
für 15
Minuten; 35 Zyklen 57°C
für 30 Sekunden,
72°C für 45 Sekunden,
94°C für 45 Sekunden;
1 Zyklus 57°C
für 30
Sekunden; 1 Zyklus 72°C
für 10
Minuten und Halten bei 4°C.
-
b. RT- und RCR-2-Schrittreaktion
-
- b1. Reverse Transkription: Zufällig geprimte
cDNA wurde auf folgende Weise hergestellt: 2 μl 50 μM zufällige Hexamere wurde zu 6 μl RNA-Extrakt
zugefügt.
Dies wurde auf 70°C
für 5 Minuten
erhitzt und schnell auf Eis abgekühlt. Dann 32 μl eines Mastermix,
enthaltend 5 mM MgCl2 (Perkin Elmer), 1 × Perkin
Elmer-Puffer II (50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl, (pH 8,3 bei Zimmertemperatur)),
1 mM dNTPs (Perkin Elmer), 1 E/μl
RNase-Inhibitor (20 E/μl,
Perkin Elmer) und 25 E/μl
MuLV-RT (murine, reverse Leukämievirus-Transkriptase;
Perkin Elmer). Die Thermocycler-Bedingungen bestanden aus: 1 Zyklus
22°C für 10 Minuten;
1 Zyklus 42°C
für 15
Minuten; 1 Zyklus 95°C
für 10
Minuten, 1 Zyklus 5°C
für 5 Minuten
und Halten bei 4°C.
- b2. PCR: Das Reaktionsgefäß, enthaltend
40 μl 5
mM MgCl2 (Perkin Elmer), 1 × Perkin
Elmer-Puffer II, 300 nM Vorwärtsprimer,
300 nM Rückwärtsprimer
und 0,25 E/μl
Amplitaq Polymerase (Perkin Elmer), wurde zu 10 μl cDNA zugefügt, die von der reversen Transkription
erhalten wurde (Absatz b1, oben). Alternativ, um längere Abschnitte
von zufällig
geprimter cDNA zu amplifizieren, wurde der Expand Long Template
PCR Kit (Boehringer Mannheim, Indianapolis, Indiana) verwendet.
Die Thermocycler-Bedingungen bestanden aus: 1 Zyklus 93°C für 4 Minuten;
35 Zyklen 57°C
für 30
Sekunden, 72°C
für 45
Sekunden, 93°C
für 45
Sekunden; 1 Zyklus 57°C
für 30
Sekunden; 1 Zyklus 72°C
für 10
Minuten und Halten bei 4°C.
(Die Anlagerungstemperatur würde
gemäß dem Primerpaar,
das angewendet wurde, um die cDNA zu amplifizieren, variieren).
-
3.
Die Ergebnisse von jeder PCR wurden bewertet und für die DNA-Sequenzierung
vorbereitet. Die Sequenzanalyse wurde durch das Advanced Genetic
Analysis Center (AGAC) (University of Minnesota, Minneapolis, Minnesota)
unter Verwendung eines ABI Modell 377-DNA-Sequenziergeräts durchgeführt.
-
I. Bewertung der PCR-Reaktionen
auf einem Agarosegel.
-
Ein
Gramm Agarose wurde zu 100 ml 1 × TAE-Puffer zugefügt. Dies
wurde für
2 Minuten in der Mikrowelle erhitzt, und 4 μl von 10 mg/ml EtBr wurden zu
100 ml Agarose zugefügt.
Das Gel wurde gegossen und man ließ es über etwa 15–30 Minuten, fest werden. 4 μl des PCR-Produkts
wurden mit 1 μl
Ladefarbstoff gemischt und zu dem Gel zugefügt, das bei 140 Volt für 1 Stunde
oder bei 75 Volt für
2 Stunden laufen gelassen wurde.
-
II. Aufreinigung des PCR-Produkts
mit dem Qiagen-Qiaquick-PCR-Aufreinigungskit
-
Für jede Probe,
die aufgereinigt werden soll, wurde eine Säule in ein Sammelröhrchen platziert.
100 μl PB-Puffer
wurden zu der 20 μl-PCR-Reaktion,
die im PCR-Röhrchen
verblieben ist, zugefügt
und gründlich gemischt.
Das gesamte PCR-Produkt/PB-Puffer-Gemisch wurde zu der Säule zugefügt, und
die Säule
wurde für
1 Minute bei höchster
Geschwindigkeit in einer Eppendorf-Mikrofuge zentrifugiert. Der
Durchfluss des Sammelröhrchens
wurde verworfen, und die Säule
wurde zurück
in das Röhrchen
platziert. 750 μl
PE-Puffer wurden zugefügt,
und die Säule
wurde für
eine weitere Minute bei höchster
Geschwindigkeit zentrifugiert. Nach dem Verwerfen des Durchflusses
vom Sammelröhrchen
wurde die Säule
für eine
weitere Minute bei höchster Geschwindigkeit
zentrifugiert, um jeglichen Rest-PE-Puffer aus der Säule zu entfernen.
Die Säule
wurde in ein sauberes Mikrofugen-Röhrchen übertragen, und 30 μl H2O wurden zu der Säule zugefügt und für mindestens eine Minute bei
Zimmertemperatur inkubiert. Die Säule wurde für eine Minute bei höchster Geschwindigkeit zentrifugiert.
Das PCR-Produkt/H2O eluiert in das Mikrofugen-Röhrchen und war bereit, zu der
Sequenzierungsreaktion zugefügt
zu werden.
-
Beispiel 4
-
Nachweis des dem europäischen Stamm ähnlichen
PRRSV.
-
In
diesem Beispiel wurden virale DNAs unter Verwendung von Primern
amplifiziert, die das dem europäischen
Stamm ähnliche
PRRSV, das europäische
PRRSV und das nordamerikanische PRRSV amplifizieren. Die amplifizierte
Region schloss die Deletion ein, die im dem europäischem Stamm-ähnlichen
PRRSV vorhanden ist.
-
Die
virale RNA von Lelystad wurde von Überständen von infizierten MA-104-Zellen erhalten,
die virale RNA von VR-2332 wurde von Überständen von infizierten MA-104
Zellen erhalten, und die virale RNA von dem europäischen Stamm ähnlichem
PRRSV wurde von Überständen von
infizierten primären
porcinen alveolären Makrophagen
erhalten. Die cDNA der viralen RNA wurde, wie oben in Beispiel 3
beschrieben, hergestellt.
-
Die
viralen cDNAs wurde unter Verwendung der Primer Euro1671/: 5'-GCCTGTCCTAACGCCAAGTAC (SEQ ID NO: 16)
und/Euro3165-rc: 5'-CATGTCCACCCTATCCCACAT
(SEQ ID NO: 17) amplifiziert. Die Amplifizierungsbedingungen sind
in Tabelle 2 aufgelistet.
-
Tabelle
2. Allgemeine PCR-Bedingungen (für
eine 50 μl-Reaktion)
-
Ergebnisse
-
Die
Amplifizierung der viralen DNA von Lelystad, VR-2332 und des dem
europäischen
Stamm ähnlichen
PRSV resultierte in Amplifizierungsprodukten, die bei den vorhergesagten
Molekulargewichten wanderten. Wie erwartet, wanderte das Produkt
des Amplifizierens der dem europäischen
Stamm ähnlichen
DNA bei etwa 1,5 Kilobasen, ungefähr 51 Basenpaare weniger als
Lelystad. Sequenzprotokoll
freier Text
SEQ
ID NO: 1 | Teil
der Nucleotidsequenz eines Virus des porcinen reproduktiven und
respiratorischen Syndroms |
SEQ
ID NO: 2–10 | Polypeptide,
die von den offenen Leserahmen von SEQ ID NO: 1 vorhergesagt wurden. |
SEQ
ID NO: 11 | Nucleotide
1981 bis 2820 des Lelystad-Virus |
SEQ
ID NO: 12–17 | Primer |
SEQ
ID NO: 18 | Oligonucleotid |
SEQ
ID NO: 19–21 | Primer |
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