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Die
Erfindung betrifft ganz allgemein ein pharmakologisches Gemisch
für die
Behandlung von Hepatitis C-Virus-Infektionen bei Patienten.
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Hepatitis
C-Virus (HCV) ist das vermutliche Agens bei der überwiegenden Zahl der Fälle von
Posttransfusionshepatitis. Trotz der Verbesserung bei der Qualität des Blutspenderpools
und bei der Durchführung der
Prüfung
des Spenderblutes ist doch noch die Zahl der akuten Infektionen
bei Personen nach erfolgter Transfusion recht hoch. Bei mindestens
der Hälfte
der Patienten mit akuter HCV-Infektion (ca. 90 % der Patienten mit
Nicht-A- und Nicht-B-Hepatitis (NANB)) entwickelt sich chronische
Hepatitis und bei mindestens 20 % dieser Gruppe kommt es zur Entwicklung
von Cirrhose. Es wurde bereits eine Vielzahl von Arzneimitteln mit dem
Ziel untersucht, das Fortschreiten von mit HCV in Beziehung stehenden
Erkrankungen zu stoppen oder zu verlangsamem.
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Bestimmte
Untersuchungen haben ergeben, dass α-Interferon (IFA) positive Wirkungen
ausübt
(s. US-PS Nr. 5 849 696). Interferone stellen eine Familie natürlich vorkommender
kleiner Proteine und Glycoproteine dar, die von den meisten, einen
Kern aufweisenden Zellen als Reaktion auf eine Virusinfektion sowie
auf andere Antigenstimuli produziert und sezerniert werden. Interferone
machen die Zellen gegen Virusinfektionen resistent und zeigen eine
breit gefächerte
Wirkung auf Zellen. Sie üben
ihre zelluläre
Aktivität
dadurch aus, dass sie an spezifische Membranrezeptoren auf der Zelloberfläche binden.
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Einer
der Hauptfaktoren, welche die Verwendung von Interferon stark einschränken, ist
die Tatsache, dass sie im Blutkreislauf eine immunogene Reaktion
auslösen.
Diese Reaktion besteht darin, dass der Wirt, dem sie injiziert werden,
Antikörper
gegen das Interferon produziert. Dies bewirkt grippeähnliche
Symptome, die sich als Nebenwirkungen bei der Interferontherapie
einstellen, und verursacht auch den Abbau des Interferons, weshalb
für die
Erzielung einer therapeutischen Wirkung höhere Dosen erforderlich sind.
Es wurde gefunden, dass Interferon (ähnlich wie andere therapeutisch
verwendete Polypeptide) an Polymere gekoppelt werden können, die
praktisch nicht immunogen sind und einen erheblichen Anteil ihrer
erwünschten
physiologischen Aktivität
beibehalten. Die
US-PS 6 177
074 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von chronischer Hepatitis
C-Virus-Infektion durch Verabreichung von mit Polyethylenglycol
mit einem Molekulargewicht von 12.000 konjugiertem Interferon α ("PEG
12.000-IFN α"). Es wurde gefunden,
dass diese Behandlung erhöhte
therapeutische Vorteile hat, wobei die unerwünschten Nebenwirkungen, wie
sie gewöhnlich
mit der Behandlung mit Interferon α verknüpft sind, erheblich reduziert
oder überhaupt
vollständig
vermieden werden können.
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Eine
weitere Klasse von Polypeptidimmunmodifikatoren, die aus der Thymusdrüse gewonnen
werden, die sogenannten Thymosine, lösen bei Lymphozyten Reifungsprozesse
aus, erhöhen
die T-Zellen-Funktion und begünstigen
die Beseitigung von Immundefekten. Das THNα ist ein aus 28 Aminosäuren bestehendes
Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 3100, welches eine starke
immunologische Aktivität
aufweist, einschließlich
der Stimulierung der Erzeugung von α- und γ-Interferon, die Produktion
an die Makrophagenmigration inhibierendem Faktor, die Induzierung
der Expression von T-Zellmarkern und IL-2-Rezeptoren erhöhen und
die T-Helferzellen-Aktivitität
verbessern. Die Isolierung, Kennzeichnung und Verwendung von THNα wird z.B.
in der US-PS Nr. 4 079 127 beschrieben.
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Der
Thymosintherapie kann man sich auch in Kombination mit der Interferontherapie
bedienen, wodurch man die das Immunsystem verstärkende Wirkung der Thymosine
mit den antiviralen Wirkungen der Interferone kombiniert. Dies wird
in der
US-PS 5 849 696 geoffenbart.
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In
einem Versuch zur Behandlung von Infektionen mit chronischer Hepatitis
C wurden verschiedene antivirale Mittel als ausschließliche therapeutische
Mittel eingesetzt, wie z.B. Acyclovir, Vidarbin und Adeninarabinosid.
Die ausschließliche
Therapie mit diesen antiviralen Mitteln erwies sich im Allgemeinen
als nicht erfolgreich, und zwar deshalb, weil entweder das Mittel
zu toxisch war oder zu einer gewissen Inhibierung der anfänglich Virusreplikation
führte,
die Langzeit-Inhibierung der Virenreplikation jedoch nicht aufrechterhalten konnte
(s. z.B. Alexander, G.J.M et al., American J. Med. (1988), 85-2A:
143-146).
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Es
besteht somit weiterhin ein erheblicher Bedarf bezüglich der
Hepatitis C-Therapie, welche wirksam und bei weniger Nebenwirkungen
das Virus angreift, das Immunreaktionssystem modifiziert und die
Rückfallhäufigkeit
vermindert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein pharmazeutisches Gemisch zur Behandlung
von Hepatitis C-Infektion bei Säugern
bereit, das eine wirksame Menge wenigstens eines Thymosins bzw.
eine wirksame Menge wenigstens eines Thymosinfragments in Kombination
mit der Verabreichung einer wirksamen Menge eines pegylierten Interferons
umfasst.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein pharmazeutisches Gemisch zur Behandlung von
Hepatitis C-Infektion bei Säugern
bereitgestellt, das eine pharmazeutische Dosiseinheit für die gleichzeitige
bzw. aufeinander folgende Verabreichung an einen mit Hepatitis C
infizierten Patienten umfasst, die eine therapeutisch wirksame Menge
wenigstens eines Thymosins in Kombination mit einer zur Behandlung
von Hepatitis C wirksamen Menge an pegyliertem Interferon unter
gleichzeitiger erheblicher Verminderung bzw. Beseitigung der Nebenwirkungen,
wie sie gewöhnlich
mit der Verabreichung von Interferon verknüpft sind, umfasst. Gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen
umfasst die Behandlung ein Arzneimittel, das Thymosin α-1 und pegyliertes
Interferon α enthält, sowie die
Verabreichung einer pharmazeutischen Dosiseinheit, welche eine wirksame
Menge eines antiviralen Mittels, vorzugsweise eines Nucleosidanalogons,
umfasst. Gemäß besonders
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Nucleosidanalogon eine antiviral wirksame Menge an Ribavirin.
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Pegyliertes
Interferon ist mit einem Polymer konjugiertes Interferon. Die Konjugation
kann mit Hilfe unterschiedlicher, aus dem Stand der Technik bekannter
Linker erfolgen. Das Molekulargewicht des Polymers, das vorzugsweise
Polyethylenglycol ist, kann sich in einem Bereich von 300 bis 300.000
Dalton bewegen. Mit dem Interferon kann ein oder können mehrere
Polymere konjugiert sein.
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Die
Ausdrücke "Thymosin α1" und "Tα1" bedeuten Peptide, deren Aminosäuresequenz
in der US-PS Nr. 4 079 137 beschrieben wird, auf die hier ausdrücklich verwiesen
wird.
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Antiviral
wirksame Mengen an Tα1
sind Hepatitis C-Virus reduzierende Mengen an Thymosin α1, die Dosiseinheiten
darstellen, die 0,5 bis 100 mg Thymosin α1 umfassen. Exemplarische Dosierungen
stellten 1,6 mg und 3,2 mg Tα1
dar.
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Den
Patienten können
gegebenenfalls an jedem weiteren Tag weitere Dosierungseinheiten
an Tα1 und
pegyliertem Interferon verabreicht werden. Die Dosierungen an pegyliertem
Interferon und Thymosin α1 können durch
subkutane Injektion verabreicht werden. Gemäß einem Aspekt dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Tα1 enthaltende Dosiseinheit dem
Patienten routinemäßig verabreicht.
So z.B. kann die Dosierungseinheit einmal täglich, wöchentlich, monatlich usw. verabreicht
werden. Die Dosierungseinheit kann ein- bis siebenmal pro Woche
verabreicht werden. Gemäß einer
Ausführungsform
werden 3,2 mg Tα1
zweimal wöchentlich
verabreicht.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung erfolgt die Ver abreichung der Tα1 enthaltenden
Dosiseinheit gleichzeitig mit der Verabreichung von pegyliertem
Interferon während
einer Zeitdauer, die ausreicht, um die HCV-Infektion des Patienten
zu vermindern oder zu beseitigen.
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Bei
der Durchführung
der Erfindung können
die bevorzugten pegylierten Interferon α-2a- oder 2b-Konjugate den mit
dem Hepatitis C-Virus infizierten Patienten verabreicht werden.
PEG-IFN-α-2a
wird dabei der Vorzug gegeben.
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Die
Menge an pegyliertem Interferon-Konjugat, das zur Behandlung von
Hepatitis C verabreicht wird, hängt
dabei jeweils von der Interferonaktivität des polymeren Konjugats ab.
Man geht dabei von einer Menge aus, die in Verbindung mit der Veragbreichung
von Tα1
eine erhebliche positive klinische Wirkung ausübt, wobei weiterhin Nebenwirkungen
unterdrückt
werden. Gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen
liegt die Menge an pegyliertem Interferon α, die verabreicht werden kann,
in einem Bereich von 0,25–900 μg bei einer Einzeldosis
bzw. bei Teildosen je nach der Aktivität des pegylierten Interferons.
Es kann z.B. eine Dosis von 180 μg
PEG-INF α-2a verabreicht
werden.
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Die
Verabreichung der beschriebenen Dosen kann siebenmal pro Woche erfolgen,
vorzugsweise sollte sie jedoch ein- bzw. zweimal die Woche erfolgen.
Die Dosen sollten über
längere
Zeit in Verbindung mit der Verabreichung von Tα1, vorzugsweise jedoch über 24 Wochen
durch subkutane Injektion verabreicht werden.
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Die
Verabreichung der Dosis kann intravenös, subkutan, intramuskulär oder auf
andere akzeptable Weise erfolgen. Je nach dem Urteil des behandelnden
klinischen Arztes hängen
die Menge an zu verabreichendem Arzneimittel sowie die Behandlungsbedingungen
natürlich
von Alter, Geschlecht und Krankheitsgeschichte des zu behandelnden
Patienten, der Neutrophilenzahl (z.B. vom Grad der Neutropenie,
der Schwere der spezifischen Erkrankung und der Verträglichkeit
des Patienten gegenüber
der Behandlung, was in lokaler Toxizität und systemischen Nebenwirkungen
zum Ausdruck kommt, ab. Die Dosierungsmenge und -häufigkeit kann
während
des anfänglichen
Screenings auf Neutrophilenzahl ermittelt werden.
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Gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
wird das Tα1
durch subkutane Injektion verabreicht, und zwar zweimal die Woche
in pharmazeutischen Dosierungseinheiten innerhalb eines Bereichs
von 0,5–4,5
mg, vorzugsweise von ca. 1,6–3,2
mg (z.B. ca. 3,2 mg). In Verbindung mit der Verabreichung von 0,25–900 μg pagyliertes
Interferon α erfolgt
die Applikation nur einmal täglich.
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Obwohl
sich die bevorzugte Ausführungsform
auf pegyliertes Interferon α bezieht,
können
auch andere pegylierte anti-HVC-wirksame
Interferone wie β-
und γ-Interferone
erfindungsgemäß in vorteilhafter
Weise verwendet werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung erfolgt die Verabreichung der Tα1 enthaltenden
Dosierungseinheit gleichzeitig mit der Verabreichung des pegylierten
Interferons und zusammen mit einer Menge von wenigstens einem antiviralen
Mittel während
einer Zeitdauer, die ausreicht, um die HCV-Infektion des Patienten zu vermindern
oder zu beseitigen.
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Erfindungsgemäße antivirale
Mittel, die Pyrimidinnucleosidanaloga darstellen, umfassen ddI,
ddC, AZT und FIAU (Fluor-Iod-Arabinofuranosyl-Uracil))
(s. Tabelle A). Erfindungsgemäße antivirale
Mittel, die Purinnucleosidanaloga darstellen, sind Acyclovir, Ribavirin,
Ganciclovir und Vidarabin (s. Tabelle A). AZT, ddC, ddeI und FIAU
wirken als Polynucleotidkettenabbruchmittel. Ähnlich wirken Acyclovir und
andere Purinanaloga als Polynucleotidkettenabbruchmittel. Diese
Analoga wirken als defekte Substrate und verhindern dadurch die DNA-Transkription.
Die Art der Wirkung von Ribavirin besteht vermutlich in der Wechselwirkung
mit der viralen mRNA, was zur Inhibierung der viralen Replikation
führt.
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Die
erfindungsgemäßen antiviralen
Mittel werden in einer geeigneten pharmazeutischen Dosierungsform
verabreicht. Die erfindungsgemäßen Pyrimidinnucleosidanaloga
können
intravenös
oder oral mit Heptatits C infizierten Patienten in das Virus inhibierenden
Dosierungen und entsprechend der Schwere der Erkrankung bzw. in Übereinstimmung
mit klinischen Faktoren verabreicht werden. In Kombination mit einem
Thymosin kann jedoch entsprechend den klinischen Parametern und
den nachfolgend aufgeführten
Tests eine niedrigere Tagesdosis gewählt werden. Ein Fachmann auf
dem vorliegenden Gebiet kann ohne weitere unnötige Versuche je nach der klinischen
Bedingung der Patienten und den nachfolgend diskutierten Parametern
die entsprechenden Dosierungen wählen.
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Eine "inhibitorisch wirksame
Menge" eines antiviralen
Arzneimittels ist eine Menge, welche die HCV-Virus-Replikation inhibiert,
gemessen an der Abnahme der Virus-DNA im Blut, was sich durch PCR-
oder eine andere bekannte Methode feststellen lässt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist eine inhibitorisch wirksame Menge an Ribavirin das antivirale
Mittel, das in das Gemisch für
die Chemotherapie aufgenommen wird.
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Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
liegen die Dosierungseinheiten, die Mengen an Ribavirin umfassen,
die in Verbindung mit der Verabreichung von Tα1 und pegyliertem Interferon
bei der Verminderung des Hepatitis C-Virus des Patienten wirksam
sind, innerhalb eines Dosisbereichs von 100–2000 mg und vorzugsweise von
400–1800
mg. Ganz besonders bevorzugt ist eine zu verabreichende Menge an
Ribavirin von 800–1200
mg.
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Die
das antivirale Mittel umfassende Dosierungseinheit kann dem Patienten
routinemäßig verabreicht werden.
So z.B. kann die Dosierungseinheit einmal täglich, mehrmals täglich (z.B.
zweimal, dreimal oder mehrmals täglich),
wöchentlich,
monatlich usw. verabreicht werden. Besonders bevorzugt wird die
Dosierungseinheit dreimal täglich
verabreicht. Die Dosierungseinheit an antiviralem Mittel kann über längere Zeit
in Verbindung mit der Verabreichung von Thymosin α1 und pegyliertem
Interferon wirksam zur Verminderung bzw. Beseitigung der HCV-Infektion
des Patienten verabreicht werden. Vorzugsweise erfolgt die Verabreichung
während
mindestens ca. 6 Monaten und insbesondere während ca. 6–12 Monaten.
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Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
wird Tα1
durch subkutane Injektion zweimal wöchentlich in pharmazeutischen
Dosierungseinheiten in einem Bereich von 0,5–4,5 mg, vorzugsweise von 1–4 mg (z.B.
ca. 1,6 mg oder ca. 3,2 mg) in Verbindung mit subkutaner Injektion
von 180 μg
pegyliertes α-2a
und 300 mg Ribavirin dreimal täglich
verabreicht.
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Es
versteht sich jedoch von selbst, dass die Tα1, das pegyliertes Interferon
und ein antivirales Mittel enthaltenden pharmazeutischen Dosierungseinheiten
auf jede geeignete Weise unter Verwendung eines pharmazeutisch geeigneten
Trägers
(z.B. physiologische Kochsalzlösung
oder Wasser für
Injektionszwecke) zur Verabreichung auf jede geeignete Weise formuliert
werden können.
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Die
Erfindung ist auf natives, d.h. natürlich vorkommendes Tα1 sowie synthetisches
Tα1 und
rekombinantes Tα1
mit der Aminosäuresequenz
von nativem Tα1,
Aminosäuresequenzen,
die derselben ähnlich sind,
oder einer abgekürzten
Sequenz davon, und ihre biologisch aktiven Analoga mit substituierten,
deletierten, verlängerten,
ersetzten oder auf andere Weise modifizierten Sequenzen, welche
eine mit der Bioaktivität von
Tα1 praktisch
identische Bioaktivität
aufweisen, anwendbar.
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Interferone
sind dafür
bekannt, dass sie eine Vielzahl von Zellfunktionen einschließlich der
DNA-Replikation und der RNA- und Proteinsynthese sowohl in normalen
als auch in infizierten Zellen beeinflussen. Pegyliertes Interferon
vermindert die Nebenwirkungen, die mit der üblichen Interferontherapie
verbunden sind. Thymosin α-1 ist ein Immunsystemmodulator, der eine
entscheidende Rolle bei der Aktivierung der Mechanismen der Wirtsimmunität für die Behandlung
von chronischer Hepatitis C spielen kann. Antivirale Mittel wie
Nucleosidanaloga sind nicht virizid, d.h. sie töten Viren nicht ab. Sie unterdrücken die
Replikation (Reproduktion) der Viren, so dass die Virusbelastung
so stark absinkt, dass sie nicht mehr gemessen werden kann. Die
Viren können
jedoch auch durch Nucleosidanaloga zusammengenommen allein nicht
beseitigt werden.
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Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
ist dann, wenn pegyliertes Interferon mit Ribavirin zusammen mit
Tα1 verwendet
werden, die Wahrscheinlichkeit der Mutation des HCV-Virus geringer,
wodurch sich eine niedrigere Virusbelastung über längere Zeit für eine verstärkte immunologische
Reaktion auf das Tα1
einstellt.
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Die
nachfolgende Tabelle führt
die einzelnen erfindungsgemäß verwendbaren
antiviralen Mittel mit ihren beispielhaften Wirkungsarten, Dosierungen
und Verabreichungsarten an. Tabelle
A
- FIAU
- .sup.1 = Die oben angegebene Wirkungsart ist beispielhaft für die für jedes
Mittel allgemein bekannte Wirkungsart,
- .sup.2 = Die Dosierungen haben nur Beispielcharakter. q4h =
alle 4 Stunden.
- q8h = alle 8 Stunden.
- UV = intravenös
- bid = Verabreichung zweimal täglich.
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BEISPIEL 1
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BEHANDLUNG
DER HEPATITIS C-INFEKTION AN MENSCHEN
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Die
Wirksamkeit der Hepatitis C-Behandlung ergibt sich aufgrund der
Bewertung der biochemischen Reaktion (ALT), der virologischen Reaktion
(HCV DNA), der serologischen Reaktion (HceAg) und der histologischen
Reaktion bei immuntoleranten erwachsenen Patienten mit chronischer
Hepatitis C-Virusinfektion auf die Behandlung mit Tα1 + pegyliertes
Interferon und gegebenenfalls mit Ribavirin.
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Wirksamkeit
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Die
primären
Ziele sind der vollständige
virologische Reaktionsgrad, definiert als Prozentanteil an Patienten
mit negativer Serum-HCV-DNA (ermittelt durch den Chiron-QuantiplexTM HCV-DNA (cDNA)-Assay und HCeAg nach 6-monatiger
Behandlung bzw. am Ende einer 12-Follow-up-Periode.
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Sicherheit
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Hier
werden die Sicherheitsdaten untersucht, einschließlich des
klinischen Zustandes, hämatologischer
Messungen und Messungen der Leber- und Nierenfunktion während der
6- und nachfolgenden 12-monatigen Behandlung nach der letzten Verabreichung
von Tα1
+ pegyliertes Interferon und gegebenenfalls Ribavirin.
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Studienteilnehmer
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Kriterien für die Aufnahme
in die Studie
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- 1 Alter > 18
Jahre und < 65
Jahre.
- 2 Männlich
oder weiblich.
- 3 Dokumentierter Nachweis von HCsAg im Serum während wenigstens
6 Monaten.
- 4 ALT = < 2,5-fach
der oberen Grenze des Normalen nach 2 4-wöchigen Bestimmungen bzw. wenn
der Durchschnittswert aus 3 ALTs während der Screening-Phase unterhalb
des 2,5-fachen der oberen Grenze des Normalen liegt.
- 5 ALT = < 100
U/L während
der Screening-Phase.
- 6 HCV DNA > 4.000
MÄq/ml
nach 2 > 4-wöchigen Bestimmungen.
Liegt die zweite HCV DNA-Bestimmung bei < 4.000 MÄq/ml, muss 4 Wochen nach der
2. Bestimmung eine dritte erfolgen. Diese muss bei > 4.000 MÄq./ml liegen
(ermittelt durch den Chiron-Quantiplex (cDNA)-Assay).
- 7 Positive HCeAg an 2 > 4-wöchigen Bestimmungen.
- 8 Leberbiopsie innerhalb von 12 Monaaten vor der Aufnahme wegen
chronischer Hepatitis.
- 9 Kompensierte Lebererkrankung mit einer weniger als 5 Sek. über der
Kontrolle liegenden Prothrombinzeit, Serumalbumin > 30 g/l Bilirubin < 68 mmol/l.
- 10 Hämatokritwert ≥ 30 g/l, Plättchenzahl ≥ 100 × 109/l, WBC ≥ 3,5 × 109/l und Neutrophilenzahl ≥ 1,7 × 109/l.
- 11 Adäquate
Nierenfunktion: berechnete Kreatinin-Clearance ≥ 60 ml/min.
- 12 Bei Frauen im gebärfähigen Alter
Anwendung einer entsprechenden Empfängnisverhütungsmethode.
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Kriterien
für den
Ausschluss aus der Studie
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- 1 Begleitende zeitlich unbegrenzte Verwendung
eines Arzneimittels, das für
seine Hepatoxizität
bekannt ist.
- 2 Begleitende zeitlich unbegrenzte Verwendung eines Immunosuppressivums.
- 3 Durch HIV-Seropositivität
diagnostizierte und durch Western-Blot bestätigte HIV-Infektion.
- 4 Gleichzeitige oder frühere
Malignität
außer
therapeutisch behandelter Hautkrebs oder chirurgisch in situ geheiltes
Cervix-Karzinom.
- 5 Ein anderer aktiver infektiöser Prozess als HCV, der nicht
von selbstbegrenzender Natur ist. TB und AIDS sind Beispiele für infektiöse, nicht
selbstbegrenzende Prozesse.
- 6 Zirrhose.
- 7 Hepatische Encephalopathie oder blutende Ösophagusvarizen.
- 8 Durch Urin-HCG-Schwangerschaftstest dokumentierte Schwangerschaft.
- 9 Missbrauch von intravenösebn
Arzeimitteln und Alkohol innerhalb der vergangenen 5 Jahre.
- 10 Patienten, die nur ein geringes medizinisches oder psychiatrisches
Risiko darstellen und eine nicht maligne systemische Erkrankung
aufweisen, so dass es der Meinung des Forschers nach unwahrscheinlich ist,
dass der Patient das Protokoll erfüllen könnte.
- 11 Gleichzeitige Teilnahme an weiteren Arzneimittelstudien oder
an klinischen Versuchen unter Anwendung von experimentellen Arzneimitteln
innerhalb von 30 Tagen vor Beginn der Studie.
- 12 Jeder Hinweis darauf, dass der Patient die Bedingungen des
Studienprotokolls nicht erfüllen
würde.
- 13 Vorausgehende Therapie mit Interferon oder einem anderen
Typ von Immunotherapie innerhalb eines Jahres nach Beginn der Studie
oder Behandlung mit Adrenocorticoidsteroiden innerhalb von 6 Monaten nach
Beginn der Studie.
- 14 Andere Lebererkrankungen einschließlich Hepatitis B, Hepatitis
D, alkoholbedingte Lebererkrankung, arzneimittelinduzierte Leberschädigung,
primäre
biliäre
Cirrhose, sklerosierende Cholangitis, Autoimmunhepatitis, Hämochromatose, α1-Anititrypsin-Mangel
(Wilson-Krankheit).
- 15 Vorausgehende Behandlung mit Tα1.
- 16 Vorausgehende Behandlung mit Interferon.
- 17 Vorausgehende Behandlung mit Ribavirin.
- 18 Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
gegenüber
Thymosin α1.
- 19 Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
gegenüber
Interferon.
- 20 Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit
gegenüber
Ribavirin.
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Durchführung der Studie
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Screening-Bewertung
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Alle
Patienten werden der Screeningbewertung unterzogen, um die Eignung
für die
Aufnahme in die Studie festzustellen. Die Bewertung besteht aus
zwei, gelegentlich aus drei getrennten Screening-Visiten. Alle Daten
der Screening-Visiten werden aufgezeichnet.
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Erste Screening-Visite
(Screeningvisite 1)
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A. Eignung
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Um
für die
Screeningvisite 1 geeignet zu sein, muss der Patient eine Geschichte
an chronischer Hepatitis aufweisen, nachgewiesen durch positive
HCsAg während
mindestens 6 Monaten.
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B. Screeningverfahren
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Die
Laborscreeningtests bei der Screeningvisite 1 umfassen Hepatitis
B-Antikörper,
Hepatitis C-Antikörper,
Hepatitits D-Antikörper,
HBV DNA und ALT.
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Vollständige Krankheitsgeschichte
und physikalische Prüfung.
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Bewertung
der Leberbiopsie, erhalten innerhalb von 12 Monaten vor der Aufnahme.
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Zweite Screeningvisite
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A. Eignung
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Um
für die
Fortsetzung der Screeningvisite 2 geeignet zu sein, müssen die
Patienten positive HCsAg, HCeAg und HCV-DNA aufweisen und für Antikörper gegen
Hepatitis B und D negativ sein.
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B. Zeitliche Planung
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Die
Screeningvisite 2 erfolgt frühestens
4 Wochen nach der Screeningvisite 1 und spätestens 2 Monate nach derselben.
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C. Screeningverfahren:
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Die
folgenden Tests wurden im Zusammenhang mit der Screeningvisite 2
durchgeführt:
- – Gesamtblutkörperchenzahl
(FBC), umfassend RBC, Hämatokrit,
Hämoglobin,
WBC und die Einzelzählungen.
- – Thrombozytenzahl
- – Prothrombinzeit
(PT)
- – Chemische
Prüfung
einschließlich
BUN und Kreatinin
- – ALT
- – Serumalbumin
und Gesamtprotein
- – Bilirubin
- – HceAg
- – HCV
DNA
- – Anti-HIV
- – Ferritin
- – Antinukleäre Antikörper
- – a-Fötoprotein
- – Urinschwangerschaftstest
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Dritte Screeningvisite
(Screeningvisite 3)
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A. Eignung
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Eine
dritte Screeningvisite ist nur dann erforderlich, wenn der HCV DNA-Wert
bei der Screeningvisite 2 bei < 4.000
MÄq./ml
liegt oder wenn einer der ALT-Werte beim 1. und 2. Screening mehr
als das 2,5-fache der oberen Grenze des Normalen ausmacht und der
amdere Wert unter dem 2,5-fachen der oberen Grenze des Normalen
liegt.
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B. Zeitliche Planung
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Die
Screeningvisite 3 wird, wenn erforderlich, frühestens 4 Wochen und spätestens
2 Monate nach der Screeningvisite 2 durchgeführt.
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C. Verfahren
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Die
Labortests bei der Screeningvisite 3 umfassen HBV DNA, HCeAg und
ALT.
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Aufnahme in die Studie
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Nach
der Screeningbewertung werden die Patienten untersucht, ob sie den
Kriterien für
Aufnahme oder Ausschluss entsprechen.
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Nachdem
die Patienten informiert wurden und ihre Zustimmung eingeholt wurde,
wird ≤ 4
Wochen nach Abschluss der Screeningbewertung mit der Behandlung
begonnen.
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Behandlungsphase
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Die
Patienten erhalten folgende Behandlung:
3,2 mg Tα1 zweimal
wöchentlich
(während
6 Monaten).
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Subkutan
180 μg Peg-INFα2a (einmal
täglich,
während
6 Monaten).
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Gegebenenfalls
peroral 300 mg Ribavirin PO TID (dreimal täglich, während 6 Monaten).
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Alle
Patienten werden nach Abschluss der Therapie in einem Zeitraum von
wenigstens 12 Monaten beobachtet (Follow-up-Periode). Während der Behandlung bzw. Beobachtung
im Verlaufe der Studie werden folgende spezifischen Bewertungen
durchgeführt:
Im
Monat 0, 1, 3 und 6 während
der Behandlung und dann nach jeweils 6 Monaten im Verlauf von 12
Monaten:
HCV-DNA
HCeAg
Anti-HCeAg (lediglich dann
wenn HCeAg negativ ist)
HCsAg
Polyklonales HCsAg (lediglich
dann wenn aufgrund eines monoklonalen Test HCsAg negativ wird)
Anti-HCc
Anti-HCs
(lediglich dann, wenn HCsAg negativ ist)
Begrenzte Geschichte
und begrenzte physikalisch Prüfung
Chemische
Prüfung:
ALT (SGPT), AST (SGOT), alkalische Phosphatase, Gesamtbilirubin,
BUN und Kreatinin.
Hämatologie:
RBC, Hämatokritwert,
WBC, Differentialblutbild, Thrombozytenzahl.
Prothrombinzeit
Urinalyse
(spezifisches Gewicht, Glucose, Protein, mikroskopisch)
Nach
18 Monaten:
Wiederholung der Leberbiopsie
Nur in Woche
0: Urinschwangerschafttest (nur bei Frauen nach der Menarche).
Nachbehandlungsuntersuchung
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Fortsetzung
der Nachbehandlungsuntersuchung während wenigstens 12 Monaten,
wie oben angegeben, wobei die oben aufgeführten Daten gesammelt werden.
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Definition der zeitlichen
Begrenzung
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Sind
alle vier Wochen Tests erforderlich, wird erwartet, dass die Patienten
sich den festgelegten klinischen Untersuchungen und dem Test innerhalb
einer Woche nach dem im Protokoll angeführten Tag unterziehen. Werden
die Visiten versäumt
oder werden sie eine Woche vor oder nach dem Tag laut Plan durchgeführt, gilt
dies als Übertretung
des Protokolls, wobei diese Patienten jedoch nicht aus der Datenanalyse
ausgeschlossen werden. Ist die Testierung in annähernd drei Monatsintervallen
geplant, sollte sie innerhalb von 3 Wochen nach dem angegebenen
Datum erfolgen.
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Studie über die
Medikation, die Bereitstellung der Arzneimittel und deren Verpackung
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Dosierung und Verabreichung
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Die
Dosierung von Tα1
wird für
alle behandelten Patienten bei 3,2 mg pro Injektion PEG-INFα2a in einer
einmaligen Tagesdosis von 180 μg
verabreicht.
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Ribavirin
wird gegebenenfalls in einer Dosis von 300 mg dreimal täglich während sechs
Monaten verabreicht.
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Dosierungsanpassung
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In
der vorliegenden Studie ist keine Dosierungsanpassung vorgesehen.
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Arzneimittelbereitstellung
und Verpackung
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Synthetisches
Tα1, das
mit Mannit und Natriumphosphat formuliert wird, wird von oder für die Firma SciClone
Pharmaceuticals in Einzeldosenampullen für Injektionen hergestellt.
Der Inhalt der Ampullen musste für
Injektionszwecke mit sterilem Wasser verdünnt werden. Die Ampullen werden
mit dem Arzneimittelnamen und der Dosierung etikettiert. Es handelt
sich hier um eine offene Studie.
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PEG-INFα2a wird in üblichen
pharmazeutischen, für
Injektionszwecke geeigneten Zubereitungen bereitgestellt. Sie umfassen
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger,
ein Hilfsmittel, ein Verdünnungsmittel, ein
Konservierungsmittel und/oder einen Lösungsvermittler. Die Einzeldosenampullen
werden mit dem Arzneimittelnamen und der Dosierung etikettiert.
-
Ribavirin
wird als 300 mg-Tabletten bereitgestellt.
-
Alle
Arzneimittelvorräte
müssen
an einem sicheren Ort aufbewahrt werden und dürfen nur von Pharmazeutem oder
anderen Teilnehmern an der Studie, die von den Forschern eigens
benannt werden und für die
Teilnahme an dieser Studie approbiert wurden, ausgegeben werden.
-
Parallele Medikationen
und Lebensweise
-
Immunomodulatorische
Arzneimittel (mit Ausnahme von Tα1),
Glucocorticoide (wie Prednison) und Immunosuppressiva sowie als
hepatoxisch bekannte Arzneimittel sind verboten.
-
Anderen
Einschränkungen
im Hinblick weiterer paralleler Medikationen bzw. der Lebensweise
wird der Patent nicht unterworfen. Er sollte jedoch auf übermäßigen Genuss
alkoholi scher Getränke
verzichten.
-
Feststellung der Compliance
-
Die
Compliance im Hinblick auf die Medikationsdosierung für die Studie
wird definiert als der Patient, der > 80 % der geplanten Menge bzw. der Studienmedikation
monatlich erhält.
-
Für jede Injektion
von Tα1
werden die Patienten klinisch untergebracht und die Verabreichung
der Dosis wird von der Person dokumentiert, die die Verabreichung
durchführt.
Unter Wahrung der Diskretion seitens des Untersuchenden kann ein
Patient, von dem angenommen werden kann, dass er in hohem Maße das Protokoll
erfüllt,
Vereinbarungen für
zu Hause treffen bzw. es sich selbst verabreichen.
-
Im
Fall der Verabreichung des Medikaments zu Hause durch den Patienten
selbst und/oder durch einen Elternteil bzw. die Eltern des Patienten
kann, wenn erwünscht,
ein benannter Mitarbeiter des Gesundheitsamtes entsprechende Instruktionen über die
Selbstinjektion erhalten oder die Injektion kann von einer Krankenschwester,
die an der Studie teilnimmt, überwacht
werden. Letztere überwacht
weiterhin die Verabreichung des zu untersuchenden Arzneimittels,
bis gesichert ist, dass der Patient selbst in der Lage ist, sich
das Arzneimittel zu verabreichen oder ein Elternteil dazu in der
Lage ist, die Injektionen durchzuführen. Die Krankenschwester
spricht mit dem Patienten oder dem betreffenden Elternteil jede
Woche und hält
das Einverständnis mit
diesen Injektionen fest. Der Patient bzw. der Elternteil führt Tagebuch über die
täglich
verabreichten Injektionen und etwaige negative Erfahrungen.
-
Patienten,
die sich zu Hause das Arzneimittel injizieren, erhalten einen geeigneten
Behälter
für die
Entsorgung gebrauchter Nadeln und Spritzen und werden über die
entsprechende Entsorgungstechnik instruiert.
-
Entbindung
von Patienten von der Studie Kriterien für die Entbindung von Patienten
- 1. Ein behandelter Patient bzw. eine behandelte
Patientin, die eine negative Reaktion auf die Behandlung, welche
sein bzw. ihr Wohlbefinden beeinträchtigt, zeigen, werden nicht
weiterbehandelt. Der Patient bzw. die Patientin wird zur Beseitigung
der negativen Wirkung weiter überwacht,
und zwar entsprechend dem Protokollplan, bis die Studie abgeschlossen
ist.
- 2. Jeder Patient bzw. jede Patientin, der bzw. die eine erhebliche
Verschlechterung seines bzw. ihres klinischen Zustandes, der hämatologischen
Parameter oder bei den biochemischen Tests auf Leber- und/oder Nierenfunktion
zeigt, wird vom Untersuchenden und vom Überwachungskomitee beurteilt.
Auf die Verschlechterung des klinischen Zustandes lässt sich
aus folgenden Fakten schließen:
a)
Fortschreitende Zunahme der ALT- bzw. AST-Werte über einen Zeitraum von 6 Monaten.
Zu beachten ist, dass eine vorübergehende
Erhöhung
der ALT- bzw. AST-Werte einer behandlungsbedingten oder spontanen
Remission vorausgehen kann, was jedoch keinen Grund für die Entlassung
des Patienten bzw. der Patientin aus der Studie abgeben kann.
b)
Fortschreitende Zunahme des Gesamtserumbilirubins innerhalb von
6 Monaten.
c) Subjektive Zunahme der Symptomatik, die den Patienten
bzw. die Patientin daran hindert, den täglichen Tätigkeiten mit derselben Intensität nachzugehen
wie zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Studie.
d) Hämatologische
und renale Parameter außerhalb
des für
die Aufnahmekriterien angegebenen Bereichs.
- 3. Der Patient bzw. die Patientin scheidet aus der Studie freiwillig
aus.
- 4. Der Patient nimmt nicht – aus
welchen Gründen
auch immer – die
durch Medikationsdosierung in sich auf, d.h. wenn er bzw. sie weniger
als 80 % der durch die Studie vorgesehenen monatlichen Menge bzw. Medikation
verabreicht bekommt oder andere Forderungen des Studienprotokolls
nicht erfüllt
werden.
- 5. Wenn nach Ansicht des Untersuchenden zum Besten des Patienten
bzw. der Patientin die Behandlung abgesetzt wird.
- 6. Tod des Patienten bzw. der Patientin im Verlaufe der Studie.
- 7. Wenn der Patient bzw. die Patientin die gesamte 6-monatige
Behandlung + 12-monatige Follow-up-Periode durchlaufen hat.
-
Vorgehen bei Behandlungsausfällen
-
Patienten,
die aufgrund der Nichtbefolgung (Noncompliance) der durch die Studie
vorgesehenem Medikationsdosierung, d.h. wenn der Patient bzw. die
Patientin nicht weniger als 80 der durch die Studie vorgesehenen
monatlichen Menge bzw. Medikation verabreicht bekommt, aus der Studie
herausgenommen werden, werden ersetzt.
-
Alle
aus der Studie herausgenommenen Patienten werden weiterhin überwacht
und der Verlauf ihrer Krankheit wird im abschließenden Bericht berücksichtigt.
-
Negative Erfahrungen
-
Dokumentation negativer
Erfahrungen
-
Informationen über negative
Erfahrungen werden während
der gesamten 6-monatigen Behandlung + 12-monatiger Follow-up-Periode dokumentiert.
Negative Erscheinungen, die zum Zeitpunkt der letzten planmäßigen Visite
noch andauern, werden solange überwacht,
bis sie gelöst
oder erklärt
sind oder bis sich diese Erscheinung stabilisiert und das gesamte
klinische Ergebnis feststeht.
-
Die
Patienten werden auf signifikante Nebenwirkungen oder allergische
Manifestationen, die gegebenenfalls Folge der Behandlung sind, überwacht.
Auch wenn keine lokalen oder systemischen Nebenwirkungen mit Tα1 beobachtet
werden, erfolgen keine weiteren Injektionen, wenn sich systemische Überempfindlichkeitsreaktionen
wie Urticaria oder Stridor einstellen. Die Patienten werden über die
Symptome starker anaphylaktischer Reaktionen aufgeklärt und über entsprechende
Gegenmaßnahmen
informiert.
-
Alle
Patienten werden aufgefordert, über
etwaige Probleme, die seit der letzten Visite aufgetreten sind, zu
berichten. Um Voreingenommenheiten seitens des Beobachters zu vermeiden,
werden sämtlichen
Patienten im Verlaufe der gesamten Studie nichtzielgerichtete Fragen
bezüglich
negativer Ergebnisse gestellt. Nichtzielgerichtete Fragen sind etwa: "Hatten Sie seit Ihrem
letzten Besuch irgendwelche Probleme?" Wenn von Problemen berichtet wird,
wird dann näher
auf sie eingegangen. Der Untersuchende ermittelt dann, ob es gerechtfertigt
ist, das negative Phänomen
mit der Studienmedikation in Zusammenhang zu bringen. Alle negativen
Ergebnisse werden aufgezeichnet einschließlich des Beginns der Erscheinung,
der Dauer und ihres Schweregrades.
-
Angabe des Schweregrades
von negativen Erfahrungen
-
Der
Schweregrad negativer Erfahrungen wird als leicht, mäßig oder
schwer angegeben:
-
Zusätzlich zur
Einteilung der negativen Erscheinungen in leicht, mäßig oder
schwer sollte der Untersuchende auch ermitteln, ob ein Ergebnis
ernst zu nehmen ist. Ernst zu nehmende Ergebnisse sind solche, die
als fatal zu gelten haben, lebensbedrohlich sind (z.B. Anaphylaxe),
eine starke oder vorzeitige Behinderung hervorrufen, oder Erscheinungen,
die zu einer Verlängerung
des Krankenhausaufenthaltes des Patienten führen, eine angeborene Anomalie,
Krebs oder einer Arzneimittelüberdosierung
(zufällig
oder beabsichtigt).
-
Fesststellung der Ursächlichkeit
-
Der
Untersuchende sollte alle Anstrengungen unternehmen, um alle negativen
Erfahrungen zu erklären
und seinen gegebenenfalls vorhandenen Zusammenhang mit der Arzneimittelbehandlung
im Rahmen der Studie festzustellen. Die Ursächlichkeit wird in folgende
Kategorien eingeteilt: Kein Zusammenhang, vermutlicher Zusammenhang,
möglicher
Zusammenhang und Zusammenhang.
-
Der
Grad der Gewissheit, mit der negative Erscheinungen der Arzneimittelbehandlung
(oder andere Gründen
wie z.B. die natürliche
Geschichte von Hintergrunderkrankungen, begleitende Therapien usw.)
zugeschrieben werden, wird ermittelt im Hinblick darauf, wie gut
das Ereignis im Hinblick auf einen oder mehrere der nachfolgend
genannten Faktoren verstanden werden kann:
- 1.
Bekanntheit der Pharmakologie des Arzneimittels.
- 2. Reaktion von ähnlicher
Art, wie sie bereits früher
mit diesem Arzneimittel oder der Arzneimittelklasse gemacht wurde.
- 3. Ereignisse, über
die häufig
in der Literatur bei ähnlichen
Arzneimitteln berichtet wurde wie z.B. Hautausschläge und Blutdyskrasie.
- 4. Ereignisse, die zeitlich mit der Einstellung der Arzneimittelaufnahme
bei Entlassung aus der Studie oder bei Wiederaufnahme in die Studie
zusammenhängen.
-
Follow-up bei der negativen
Erscheinungen
-
Die
Untersuchenden sollten die Patienten mit negativen Erfahrungen solange überwachen,
bis das Phänomen
abgeklungen bzw. verschwunden ist oder bis sich die Lage stabilisiert
hat. Berichte über
die nachfolgende Behandlung des Patienten sollten demjenigen, der
die klinische Studie überwacht,
mitgeteilt werden.
-
Überdosierung
-
Jeder
Fall von Überdosierung
(vermutet oder bestätigt)
muss dem Untersuchenden innerhalb von 24 Stunden mitgeteilt und
als ernst zu nehmendes negatives Ereignis vollständig dokumentiert werden. Details von
Anzeichen bzw. Symptomen und deren Behandlung sollten ebenso festgehalten
werden, einschließlich Details
bezüglich
eines verabreichten Gegenmittels bzw. verabreichter Gegenmittel.
-
Schwangerschaft
-
Bei
Patientinnen, die während
der Studie schwanger geworden sind, sollte die Behandlung unverzüglich eingestellt
werden.
-
Die
Patientinnen sollten darüber
informiert werden, dem Untersuchenden Mitteilung zu machen, sofern
dies nach Abschluss der Studie festgestellt wird, dass sie während der
Behandlung oder innerhalb von 30 Tagen nach Beendigung der Behandlung
schwanger geworden sind.
-
Wann
immer nur möglich,
sollte eine Schwangerschaft bis zu ihrem Ende überwacht werden, ebenso auch
vorzeitige Beendigungen von Schwangerschaften und der Zustand von
Mutter und Kind nach der Geburt.
-
Administrative Erfordernisse
-
Forderungen
nach Prüfung
und Einverständnis
-
Ethikkommission
-
Der
Geldgeber stellt dem Forscher alle notwendigen Daten zur Vorlage
bei der Ethikkommission (Prüfungskommission)
bei der Institution des Forschers zur Verfügung.
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Ethik und "Informed Consent"
-
Alle
Patienten unterschreiben die von der Prüfungskommission des betreffenden
Krankenhauses bestätigten
Vordrucke über
den "Informed consent". Der Vordruck stellt
die Art der Forschungsstudie, die Behand-lungsmöglichkeiten, die Art der zu
gewinnenden Proben und die möglichen
Risiken und Vorteile fest. Der Forscher bzw. die von ihm benannte
Person erhalten den "Informed
consent", nachdem
sie festgestellt haben, dass der Patient den Inhalt des Vordrucks
voll und ganz verstanden hat. Eine Kopie des unterschriebenen "Consents" erhält dann
der Patient. Die Vertraulichkeit bezüglich des Patienten gilt für die Gesamtdauer
der Studie. Die Patienten lassen sich in den Fallberichtblättern lediglich
durch eine ihnen zugeordnete Nummer innerhalb der Studie identifizieren.
-
Prozeduren und mögliche Risiken
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Venendurchstich und -eröffnung (Phlebotomie)
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Vor
Beginn der Teilnahme an der Studie werden den Patienten ca. 30 ml
Blut entnommen – anfangs etwa
monatlich und später
für den
Rest der Studie alle drei Monate. Bei kleineren Personen ist man
bestrebt, lediglich die minimale, für die im Protokoll vorgesehenen
Test erforderliche Menge zu entnehmen. Patienten, die den Kriterien
für die
Aufnahme in diese Studie entsprechen, verspüren den Blutverlust infolge
des Testens nicht als signifikant. Das Risiko von Venendurchstich
und -eröffnung
wird aufgrund des Einsatzes von erfah renem Personal zur Durchführung dieser
Prozeduren auf ein Minimum herabgesetzt – außerdem auch dadurch, dass aseptisch
gearbeitet wird.
-
Leberbiopsie
-
Vor
Beginn der Teilnahme an der Studie und am Ende der 12-monatigen Überwachungsperiode
werden die Patienten einer perkutanen Leberbiopsie unterzogen. Diese
wird von einem erfahrenen Hepatologen durchgeführt. Die Zahl der Fälle von
Komplikationen liegt unter 5 %. Dazu gehören Schmerzen an der Einstichstelle,
Hämorrhagie,
gallige Peritonitis, Pneumothorax, Perforation der abdominalen Eingeweide
und Sepsis. Die Sterblichkeitsrate liegt unter 0,1 %.
-
Laboruntersuchungen
-
Die
Laboruntersuchungen erfolgen in einem zertifizierten Labor nach
Wahl des Forschers. Der Forscher sollte während der gesamten Studie immer
dasselbe Labor benutzen. Es lässt
dem Geldgeber eine Kopie der anekannten Zertifizierung des Labors,
eine Liste der zum Einsatz gelangenden Testmethoden sowie eine Liste
der Normalwertebereiche für
die im Protokoll vorgesehenen Tests zukommen. Gegebenenfalls sollten
auch die Normalwerte für
das jeweilige Alter und das jeweilige Geschlecht beigefügt werden.
Diese Listen müssen
bei Beginn der Studie vorliegen und dienen dann zur Interpretation
der im Verlaufe der Studie erzielten Ergebnisse. Ist ein Wechsel
des Labors im Verlaufe der Studie erforderlich oder ändert das
Labor die Methodik bzw. die Normalwerte, müssen die Krankengeschichten
die Veränderungen
dieser Werte enthalten. Wenn möglich
sollten jedoch die Labormethoden im Verlaufe der Studie nicht geändert werden.
-
Für bestimmte
Tests kann der Geldgeber die Benennung eines konkreten Testlabors
wünschen.
Ein derartiger Test ist z.B. die Bestimmung der HCV-DNA. Das wird
dann mit dem Forscher vereinbart. Das wird dann mit dem Forscher
vereinbart.
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Bewertung der Ergebnisse
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Kriterien für die Wirksamkeit
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Primäre Endergebnisse
-
Die
primären
Endergebnisse sind die vollständige
virologische Reaktion, definiert als der Prozentanteil an Patienten
mit negativer HCV-DNA (ermittelt nach dem Chiron QuantiplexTM HCV-DNA (cDNA)-Assay) und HCeAg am Ende
der 6-monatigen Behandlungsperiode und am Ende der 12-monatigen
Follow-up-Periode.
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Sekundäre Endergebnisse
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- 1. Die prozentale Veränderung ausgehend vom Ausgangsniveau
der HCV-DNA am Ende der 6-monatigen Behandlung und der 12-monatigen Follow-up-Periode;
- 2. Der Anteil der Patienten, bei denen eine Verminderung der
ALT-Konzentration auf unterhalb der oberen Grenze des Normbereichs
am Ende der Behandlungsperiode und am Ende der 12-monatigen Follow-up-Periode;
- 3. Der Anteil der Patienten mit Verlust an Hepatitis C-Antigen
am Ende der Behandlungsperiode und am Ende der 12-monatigen Follow-up-Periode;
- 4. Der Anteil der Patienten mit einer Verbesserung der Knodell-Rillen
der Leberhistologie.
-
Bewertung der Sicherheit
-
Klinische
Bewertungen und häufige
Bluttests ermöglichen
die Überwachung
der Patienten im Hinblick auf die Arzneimittelsicherheit und die
Minimierung des Risikos von unentdeckten negativen Reaktionen.
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Statistische Bewertung
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Analyse
-
Die
erzielten Ergebnisse werden sowohl von den Forschern als auch von
der Firma SciClone Pharmaneuticals bzw. von ihren Statistikberatern
analysiert. Die Ergebnisse werden auf Normalität, Schiefe und Heterogenität der Variationen
hin geprüft.
Gegebenenfalls werden die Daten mit Hilfe einer logarithmischen
Funktion transformiert.
-
Die
Analysen umfassen:
- – die Beschreibung und Analysen
demographischer Variablen wie Alter und Geschlecht sowie
- – die
Ausgangskenndaten wie Krankheitsgeschichte und medizinische Untersuchung.
-
Alle
Signifikanztests erfolgen unter Verwendung von "Twotailed-Tests" und die statistische Signifikanz geht
dabei von einem α-Niveau
von 0,05 aus. Die Datenaufstellungen, Kreuztabellen und Graphiken
dienen der Unterstützung
der Analysen und der Erstellung des Berichts.
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Sicherheitsanalyse
-
Die
Sicherheitsanalyse beruht auf der Analyse der beobachteten klinischen,
lokalen oder systemischen Wirkungen. Dargelegt wird dabei die Inzidenz
von Abweichungen bei den einzelnen Laborergebnissen. Abweichungen
bei den Laborergebnissen einzelner Patienten werden mit Hilfe medizinischer Überwachungsgeräte gemäß den spezifischen
Kriterien geprüft.
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Untergruppenanalyse
-
Es
werden die nachfolgend genannten Untergruppen von Faktoren analysiert.
Die Ergebnisse sind dabei gegebenenfalls je nach der Zahl der Patienten
in jeder Gruppe statistisch nicht signifikant. In einem solchen Fall
können
die Informationen als Richtlinien für künftige Studien dienen.
- 1. Patienten und Patientinnen
- 2. Leberbiopsie:
– Die
Patienten/Patientinnen zeigen minimale Veränderungen.
– Die Patienten
zeigen chronisch-persistente Hepatitis.
– Die Patienten zeigen chronisch-aktive
Hepatitis.
- 3. Bekannte Dauer der Virusinfektion des Patienten bzw. der
Patientin.
- 4. Alter des Patienten bzw. der Patientin.