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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von pegyliertem Interferon-alpha
für die
Herstellung eines Arzneimittels für die Verwendung in einer verbesserten
Therapie zur Behandlung von Patienten mit Nierenzellen-Karzimom
(RCC), wobei eine therapeutisch wirksame Dosis von pegyliertem Interferon-alpha über einen
Zeitraum verabreicht wird, der ausreicht um mindestens eine teilweise
Tumorreaktion zu erzeugen.
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Metastasierende
Nierenzellen-Karzinome sind im allgemeinen gegen Chemotherapie,
entweder mit einem Einzelagens oder in Kombination, resistent. Bessere
Erfolge wurden mit Immuntherapie, insbesondere der Verwendung von
Interleukin-2 („IL-2") beobachtet. Therapie
mit hohen Dosen an intravenös
verabreichtem IL-2 resultierten in einer objektiven Tumorreaktion
in ungefähr
14% der Patienten, einige mitlanger Dauer. Die Verabreichung von
hohen Dosen an IL-2 ist mit dem „capillary leak symdrome" verbunden, welches
zu Bluthochdruck und verminderter Organdurchblutung führt, welche
schwer und manchmal tödlich
sein können.
Aufgrund der Toxizität
wurde der Gebrauch von IL-2
grundsätzlich
auf eine streng ausgewählte
Patientengruppe beschränkt,
und wird nur von Medizinern verabreicht, die signifikante Erfahrung
in der Verabreichung von IL-2 haben. Der Gebrauch von geringen Dosen
und subkutan (SC) verabreichtem Regime von IL-2 allein oder in Kombination
mit anderen biologischen Wirkstoffen, einschließlich Interferon-α wurde mit
dem Ziel untersucht, eine breiter einsetzbare Therapie für diese
Krankheit zu entwickeln. Zum Beispiel haben Atzpodien, J et al.
in J. Clin. Oncol., 1995 Band 13 Seiten 497–501 beschrieben, daß die Kombinationsbehandlung
von subkutaner ("SC") Ver abreichung von
Interferon alpha-2b und SC Interleukin-2 in geringer Dosierung bei
Patienten mit progressivem metastasierendem RCC eine Tumorreaktion
mit geringer Toxizität
hervorruft. Es ist festzuhalten, daß die Reaktionsraten gering
waren und dreimal wöchentliche
(„TIW") Injektionen von
5 Millionen IU/m2 Interferon alpha-2b benötigt wuren,
um diese Ergebnisse zu erzielen. Darüber hinaus hat Interferon alpha-2b
viele Nebenwirkungen, die eine erhebliche Anzahl von Patienten inakzeptabel
finden, weshalb die Zustimmung der Patienten zu TIW Injektionen
mit Interferon alpha-2b ein Problem geworden ist. WO 98/48840 beschreibt Polyethylenglykol-Interferon
alpha Konjugate, die zur Behandlung viraler Infektionen, insbesondere
Hepatitis C, verwendet werden können,
es wurde aber der Gebrauch solcher Konjugaten für die Behandlung von RCC nicht
offenbart. Dementsprechend besteht ein Bedarf für eine verbesserte Therapie
zur Behandlung von Patienten mit RCC.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung von pegyliertem Interferon-alpha
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Verfügung, das zur Behandlung eines
Patienten mit Nierenzellen-Karzinom angewendet werden soll, wobei
man einem Patienten eine therapeutisch wirksame Dosis von pegyliertem
Interferon-alpha über
einen Zeitraum verabreicht, der ausreicht um mindestens eine teilweise
Tumorreaktion zu erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ferner die Verwendung von pegyliertem Interferon-alpha für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung eines Patienten mit metastasierendem
Nierenzellen-Karzinom, wobei man dem Patienten eine wirksame Menge
an pegyliertem Interferon-alpha einmal wöchentlich, über einen Zeitraum verabreicht,
der ausreicht, um mindestens eine teilweise Tumorreaktion zu erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ferner die Verwendung von pegyliertem Interferon-alpha für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung eines Patienten mit metastasierendem
Nierenzellen-Karzinom, wobei man einem Patienten ungefähr 4,5 Mikrogramm/kg
bis zu ungefähr
9,0 Mikrogramm/kg an pegyliertem Interferon alpha-2b einmal wöchentlich über einen
Zeitraum verabreicht, der ausreicht, um mindestens eine teilweise
Tumorreaktion zu erzeugen.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
die Verwendung von pegyliertem Interferon-alpha für die Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung eines Patienten mit RCC, insbesondere
solche mit metastasierendem RCC. Dieses verbesserte Verfahren ermöglicht eine
sicherere und wirksamere und verträgliche Behandlung von RCC,
durch die Verwendung von wöchentlichen
Injektionen von pegyliertem Interferon-alpha allein oder in Kombination
mit immuntherapeutischen Wirkstoffen wie IL-2 oder Fluorouracil
(5-FU). Die RCC Patienten umfassen solche, bei denen die Krankheit
erstmals diagnostiziert wurde, ebenso wie solche Patienten, die
Interferon-alpha nicht vertragen oder resistent für es sind.
Behandlung mit pegyliertem Interferon-alpha wird, in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung, für
mindestens sechs Monate durchgeführt,
und bevorzugt für
mindestens zwölf
Monate, sofern es nicht zu klinischen Beweisen für ein Fortschreiten der Krankheit
oder zu inakzeptablen Nebenwirkungen kommt, oder der Patient wünscht, daß die Therapie
abgebrochen wird.
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Wird
das pegylierte Interferon-alpha als pegyliertes Interferon alpha-2b
verabreicht, liegt die therapeutisch wirksame Menge des pegylierten
Interferon alpha-2b im Bereich von ungefähr 4,5 bis 9,0 Mikrogramm pro
Kilogramm pegyliertes Interferon alpha-2b, verabreicht einmal wöchentlich
(QW). Bevorzugt werden ungefähr
4,5 bis ungefähr
6,5 Mikrogramm pro Kilogramm pegyliertes Interferon alpha-2b QW
verabreicht. Noch mehr bevorzugt ist die QW Verabreichung von ungefähr 5,5 bis
ungefähr
6,5 Mikrogramm pro Kilogramm pegyliertes Interferon alpha-2b und
am meisten bevorzugt ist die ist die QW Verabreichung von ungefähr 6,0 Mikrogramm
pro Kilogramm pegyliertes Interferon alpha-2b.
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Wird
das pegylierte Interferon-alpha einmal wöchentlich (QW) als pegyliertes
Interferon alpha-2a verabreicht, liegt die therapeutisch wirksame
Menge des pegylierten Interferon alpha-2a im Bereich von ungefähr 50 Mikrogramm
bis ungefähr
500 Mikrogramm, bevorzugt ungefähr
200 Mikrogramm bis ungefähr
250 Mikrogramm QW.
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Der
Ausdruck „pegyliertes
Interferon alpha" so
wie er hier verwendet wird, bezeichnet Polyethylenglykol-modifizierte
Interferon alpha Konjugate, bevorzugt Interferon alpha-2a und -2b.
Das bevorzugte Polyethylen-Glykol-Interferon alpha-2b Konjugat ist
PEG12000-Interferon alpha-2b. Die Ausdrücke „Polyethylenglykol konjugiertes
Interferon alpha mit einem Molekulargewicht von 12000" und „PEG12000-IFN-alpha" werden hier verwendet, um Konjugate
zu beschreiben, die entsprechend den Verfahren der Internationalen
Anmeldungsnummer WO 95/13090 hergestellt wurden und die Urethan-Bindungen
zwischen den Interferon alpha-2a oder -2b Aminogruppen und dem Polyethylenglykol
enthalten, das ein durchschnittliches Molekulargewicht von 12000
aufweist.
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Das
bevorzugte PEG12000-Interferon alpha-2b
wird dadurch hergestellt, daß ein
PEG-Polymer an die Epsilon-Aminogruppe eines Lysin-Restes in dem
Interferon alpha-2b Molekül
gebunden wird. Ein einzelnes PEG12000 Molekül ist mittels
einer Urethan-Bindung an freie Aminogruppen des IFN alpha-2b Moleküls konjugiert.
Dieses Konjugat ist durch das Molekulargewicht des angehefte ten
PEG12000 charakterisiert. Das PEG12000-IFN alpha-2b Konjugat wird als lyophilsiertes
Pulver zur Injektion formuliert. Die Zielsetzung der Konjugation
von IFN alpha mit PEG besteht darin, die Verabreichung des Proteins
durch eine signifikante Verlängerung
seiner „Plasma-Halbwertszeit" zu verbessern und
dadurch eine verlängerte
Aktivität
des IFN alphas zu erzielen.
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Der
Ausdruck „Interferon
alpha" wird hier
benutzt, um die Familie der hoch homologen artspezifischen Proteine
zu bezeichnen, welche virale Vermehrung und zelluläre Proliferation
hemmen und die Immunantwort modulieren. Typische, geeignete Interferon-alphas
umfassen, aber sind nicht beschränkt
auf, rekombinantes Interferon alpha-2b, wie zum Beispiel Intron-A
Interferon, erhältlich
von Schering Corporation, Kenilworth, N.J., rekombinantes Interferon
alpha-2b, wie zum Beispiel Roferon Interferon, beziehbar durch Hoffman-LaRoche, Nutley,
N.J, rekombinantes Interferon alpha-2C, wie zum Beispiel Berofor
alpha 2 Interferon, erhältlich
von Boehringer Ingelheim Pharmaceutical Inc., Richfield CT., Interferon
alpha-n1, eine gereinigte Mischung von natürlichen alpha Interferonen,
wie zum Beispiel Sumiferon, beziehbar durch Sumitomo, Japan, oder
als Wellferon Interferon alpha-n1 (INS) erhältlich von Glaxo-Wellcome Ltd., London,
Großbritannien,
oder ein Konsens alpha Interferon, wie in den US Patenten Nummer
4,897,471 und 4,695,623 (insbesondere hierin die Beispiele 7, 8
oder 9) beschriebenen, und das spezifische Produkt das von Amgen
Inc., Newbury Park, CA erhältlich
ist, oder Interferon alpha-n3, eine Mischung aus natürlichen
Interferonen, hergestellt von Interferon Sciences und unter dem
Handelsnamen Alferon von Purdue Frederick Co., Norwalk, CT erhältlich.
Die Verwendung von Interferon alpha-2a oder alpha-2b ist bevorzugt.
Da Interferon alpha-2b, von allen Interferonen, weltweit die größte Zulassung
für die
Behandlung von chronischer Hepatitis C Infektion hat, ist dies am
meisten bevorzugt. Die Herstellung von Inter feron alpha-2b wird
in dem US Patent Nummer 4,530,901 beschrieben.
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Andere
Interferon alpha Konjugate können
hergestellt werden, indem ein Interferon alpha an ein wasserlösliches
Polymer gebunden wird. Eine nicht einschränkende Liste solcher Polymere
umfaßt
andere Polyalkylen-Oxid-Homopolymere, wie zum Beispiel Polypropylenglykole,
Polyoxyethylenierte Polyole, sowie Kopolymere und Block-Kopolymere
dieser Substanzen. Als eine Alternative zu den auf Polyalkylen-Oxid-basierenden
Polymeren können
wirksame, nicht-antigene Stoffe wie zum Beispiel Dextran, Polyvinylpyrrolidon,
Polyacrylamid, Polyvinylalkohole, auf Kohlenhydratbasierte Polymere
und ähnliche
Stoffe verwendet werden. Derartige Interferon-alpha Konjugate sind
im US Patent Nummer 4,766,106, US Patent Nummer 4,917,888, in der Europäischen Patentanmeldung
Nummer 0235987, den Europäischen
Patentanmeldungen Nummer 0 510 356, 0 593 868 und 0 809 996 (pegyliertes
Interferon alpha-2a) der Internationalen Veröffentlichung Nummer WO 95/13090
beschrieben.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen von pegyliertem Interferon alpha, welche für die parenterale Verabreichung
geeignet sind, können
unter Verwendung eines geeigneten Puffers, zum Beispiel, Tris-HCl, Acetat
oder Phosphat, wie zum Beispiel Puffer aus dibasischem Natriumphosphat/monobasischem
Natriumphosphat, und unter Verwendung von pharmazeutisch geeigneten
Hilfsstoffen (zum Beispiel Saccharose), Trägerstoffen (zum Beispiel humanes
Serumalbumin), Toxizitätsagentien
(zum Beispiel NaCl), Konservierungsmitteln (zum Beispiel Thimerosol,
Kresol, oder Benzylalkohol) und oberflächenaktiven Stoffen (zum Beispiel Tween
oder Polysorbat) in sterilem Wasser zur Injektion formuliert werden.
Das pegylierte Interferon alpha kann als lyophilisiertes Pulver
in der Kälte
bei 2°–8°C aufbewahrt
werden. Die rekonstituierten wässerigen
Lösungen
sind nach der Rekonstitution haltbar wenn sie bei 2°–8°C aufbewahrt
und innerhalb von 24h verbraucht werden. Siehe zum Beispiel die
US Patente Nummer 4,492,537; 5,762,923 und 5,766,582. Die rekonstituierten wässerigen
Lösungen
können
ebenfalls in vorgefüllten,
Mehrfachdosis-Spritzen aufbewahrt werden, wie sie zur Verabreichung
von Medikamenten wie Insulin verwendet werden. Typische, geeignete
Spritzen beinhalten Systeme die ein vorgefülltes Gefäß einschließen, das an eine stiftartige
Spritze gekoppelt ist, wie zum Beispiel den „NOVOLET Novo Pen" von Novo Nordisk,
sowie vorgefüllte
stiftartige Spritzen, die eine einfache Selbstinjektion durch den
Anwender erlauben. Andere Spritzensysteme beinhalten stiftartige
Spritzen die aus einer Glaspatrone bestehen, die ein Lösungsmittel
und das lyophilisierte pegylierte Interferon alpha Pulver in getrennten
Segmenten enthält.
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Der
Ausdruck „Tumorreaktion" wird hier dazu verwendet,
um auf eine Reduktion oder ein Verschwinden aller meßbaren Läsionen zu
verweisen.
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Die
Merkmale für
eine Tumorreaktion basieren auf den WHO Berichts Merkmalen [WHO
Offset Publication, 48-World Health Organisation, Geneva, Switzerland,
(1979)]. Idealerweise sollten alle ein- und 2-Dimensionalen Läsionen bei
jeder Beurteilung gemessen werden. Sollten in irgendeinem Organ
mehrere Läsionen
vorliegen, kann es sein, daß solche
Messungen nicht möglich
sind, unter diesen Umständen
sollten, wenn möglich,
bis zu 6 repräsentative
Läsionen
ausgewählt
werden.
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Der
Ausdruck „vollständige Reaktion" („CR") wird hier dazu
benutzt, um auf ein vollständiges
Verschwinden aller klinisch feststellbaren malignen Erkrankungen
zu verweisen, die durch 2 Untersuchungen, die nicht weniger als
4 Wochen auseinander lagen, festgestellt wurden. Eine vorläufige Beurteilung
kann an Hand von 2 Messungen erstellt werden.
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Der
Ausdruck „teilweise
Reaktion" („PR") wird hier dazu
verwendet, um auf (a) zweidimensionale meßbare Krankheit, bedeutet einen
Verringerung um mindestens ungefähr
50% der Summe des Produktes der größten lotrechten Durchmesser
aller meßbarer
Läsionen,
festgestellt in 2 Beobachtungen, die nicht weniger als 4 Wochen
auseinander lagen und auf (b) eindimensional meßbare Krankheit, bedeutet Verringerung
um mindestens ungefähr
50% der Summe des Produktes der größten Durchmesser aller meßbaren Läsionen, festgestellt
in 2 Beobachtungen, die nicht weniger als 4 Wochen auseinander lagen,
zu verweisen. Es ist nicht notwendig, daß alle Läsionen kleiner geworden sind,
um als eine teilweise Reaktion qualifiziert zu werden, aber es darf
keine Progression der Läsionen
stattfinden und es dürfen
keinen neuen Läsionen
auftreten. Fortlaufende Evidenz von merklichen Veränderungen
muß erreicht
werden und muß für spätere Nachprüfung zur
Verfügung
gestellt werden. Die Beurteilung sollte objektiv sein.
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Der
Ausdruck „Stabile
Krankheit" (SD") wird hier dazu
verwendet, um auf (a) zweidimensionale meßbare Krankheit, bedeutet eine
Verringerung um weniger als ungefähr 0% oder weniger als 25%
Zunahme der Summe des Produktes der größten lotrechten Durchmesser
aller meßbaren
Läsionen,
und auf (b) eindimensionale meßbare
Krankheit, bedeutet einen Verringerung um weniger als ungefähr 50% oder
weniger als 25% Zunahme der Summe des Produktes der größten Durchmesser
aller meßbaren
Läsionen,
zu verweisen. Es sollten keine neuen Läsionen auftreten.
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Der
Ausdruck „progressive
krankheit" („PD") wird hier dazu
verwendet, um auf eine Zunahme um mehr als oder um nahezu ungefähr 25% in
der Größe von zumindest
einer zweidimensional (Summe der größten lotrechten Durchmesser)
oder eindimensional meßbarer
Läsion
oder das Auftreten neuer Läsionen
zu verweisen. Das Auftreten von pleuralen Blutergüssen oder
Aszites wird auch als progressive Krankheit gewertet, wenn dies
durch zytologische Befunde unterstützt wird. Pathologische Knochenbrüche oder
Knochenzerfall sind nicht unbedingt Beweise für einen Krankheitsfortschritt.
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Tumorreaktion in Testpersonen
allgemein
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Die
Feststellung der allgemeinen Testpersonen-Tumorreaktion für ein- und
zweidimensional meßbare Krankheit
wird entsprechend der nachfolgenden Tabelle durchgeführt:
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Beurteilung der Reaktion
in Gegenwart von nicht-meßbarer
Krankheit
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Nicht-meßbare Krankheit
wird nicht zur Bestimmung der allgemeinen Testpersonen-Tumorreaktion gebraucht,
außer
in den folgenden Situationen:
- a) Allgemeine
Vollständige
Reaktion: wenn nicht-meßbare
Krankheit vorliegt sollte diese vollständig verschwinden. Anderenfalls
kann die Reaktin der Testperson nicht als ein „allgemeine vollständige Reaktion" betrachtet werden
- b) Allgemeine Progression: im Falle einer signifikanten Zunahme
in der Größe der nicht-meßbaren Krankheit
oder dem Auftreten einer neuen Läsion,
ist die allgemeine Reaktion ein Fortschreiten der Krankheit.
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Der
Ausdruck "Patienten
mit Nierenzellen-Karzinom oder RCC", wird hier benutzt, um auf Patienten mit
RCC zu verweisen und umfaßt
sowohl unbehandelte Patienten als auch Patienten, die vorbehandelt
wurden, sowie Patienten die sich in der Metastasierenden Phase der
RCC befinden.
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Der
Ausdruck „unbehandelte
Patienten", wird
hier benutzt und umfaßt
Patienten mit RCC – einschließlich neu-diagnostizierte
Patienten mit CML – die
nie zuvor mit Strahlentherapie, irgendwelchen Chemotherapien, zum
Beispiel Fluorouracil („5-FU") oder Hormontherapie,
oder Immuntherapie, zum Beispiel IL-2 ebenso wie anderes Interferon,
einschließlich
aber nicht beschräkt
auf Interferon alpha oder pegyliertes Interferon alpha, behandelt
wurden.
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Der
Ausdruck „vorbehandelte
Patienten", wird
hier benutzt und umfaßt
Patienten, die zuvor eine Form von Strahlentherapie, oder Hormontherapie,
oder Chemotherapie, einschließlich
aber nicht beschräkt
auf 5-FU oder Immuntherapie, einschließlich aber nicht beschräkt auf IL-2
begonnen haben. Interleukin-2 ist unter dem Handelsnamen PROLEUKIN®,
von Chiron Corporation, Emeryville, CA 94608-3997, erhältlich.
Fluorouracil oder 5-FU ist als injizierbare Lösung unter dem Handelsnamen
ADRUCIL® von
Pharmacia & Upjohn
Co, Bridgewater, NJ 08807-12665 erhältlich.
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Die
wirksame Menge an IL-2 liegt im Bereich von ungefähr 5 bis
ungefähr
20 Millionen Internationalen Einheiten („IU") pro Quadratmeter Körperoberfläche (m2)
dreimal wöchentlich
(TIW) subkutan verabreicht. In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung liegen die Dosis und das
Dosisregime für
SC Verabreichungen von IL-2 in Kombination mit pegyliertem Interferon-alpha
bei ungefähr
20 Millionen IU/m2 TIW in der ersten und
jeder vierten Woche, hiernach bei ungefähr 5 Millionen IU/m2 TIW in den folgenden Wochen der Behandlung,
zum Beispiel den Wochen 2, 3, 5, 6, 7, 9, 10, 11 et seq.
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Die
wirksame Menge an5-FU liegt im Bereich von ungefähr 12 mg/kg/Tag IV (und soll
800mg nicht überschreiten)
für 5 Tage.
Wenn keine Toxizität
auftritt 6 mg/kg/Tag IV an den Tagen 7, 9, 11 und 13. Zur Aufrechterhaltung,
wenn die Toxizität
auf den ersten Durchgang minimal war, wird dieser Durchgang entweder
alle 30 tage wiederholt, oder es werden 10 bis 15 mg/kg (und soll
1g nicht überschreiten)
einmal wöchentlich
verabreicht, nachdem die Erholung von der anfänglichen Toxizität vollständig ist.
Diese Dosen können
durch den Kliniker reduziert werden, abhängig von der Schwere der Krankheit
und der Verfassung des Patienten und seiner Reaktion auf das pegylierte
Interferon alpha. Eine konstante Infusion mittels implantierbarer
Pumpe könnte wirksamer
und weniger toxisch sein, als periodische Bolus Injektionen.
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Formulierungen
von pegyliertem Interferon alpha sind häufig nicht wirksam, wenn sie
oral verabreicht werden, deshalb ist das bevorzugte Verfahren zur
Verabreichung von pegyliertem Interferon alpha parenteral, bevorzugt
durch subkutane, IV-, oder IM-Injektion. Natürlich werden auch andere Wege
der Verabreichung beider Medikamente erwogen, falls sie verfügbar werden,
wie zum Beispiel als nasales Spray, transdermal, als Suppositorium,
in Form kontinuierlicher Freisetzung, und als pulmonare Inhalation.
Jede Form der Verabreichung wird wirksam sein, so lange die exakte
Dosis verabreicht wird, ohne den wirksamen Bestandteil zu zerstören.
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Der
nachfolgende Entwurf von klinischen Studien kann benutzt werden,
um RCC Patienten in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zu behandeln. Eine
Vielzahl von Abwandlungen des Entwurfes klinischer Studien werden
für den
erfahrenen Kliniker offensichtlich sein, und der folgende Studien-Entwurf
soll nicht als Beschränkung
des Umfanges des Verfahrens der Erfindung interpretiert werden, welches
durch die Patentansprüche
definiert wird, die nachfolgend aufgelistet werden.
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Gestaltung
klinischer Studien
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In
einer bevorzugen Ausführungsform
des Behandlungsverfahrens der vorliegenden Erfindung erhalten Testpersonen
mit metastasierendem RCC pegyliertes Interferon alpha 2b, das heißt PEG12000-interferon alpha 2b mit einer Dosis
von 6, 0 Mikrogramm pro Kilogramm einmal wöchentlich mittels subkutaner
Injektion.
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Dauer der
Studie und Besuchsplan
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Die
Dauer dieser Studie basiert auf der Erreichung einer therapeutischen
Reaktion und wird für
jede Testperson individuell festgelegt werden.
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Die
Behandlung mit PEG Intron wird für
ein Minimum von 6 Monaten fortgesetzt, außer wenn es Hinweise auf ein
Fortschreiten der Krankheit gibt, inakzeptable Toxizität auftritt,
oder die Testperson den Abbruch der Therapie verlangt. Tumorreaktionen
werden mit Beginn von Woche 8 beurteilt und werden hiernach alle
8 Wochen während
des erstens Jahres der Studienbehandlung beurteilt. Populations-Pharmakokinetik
wird zu verschiedenen Zeitpunkten während der Studie durchgeführt. zusätzlich werden
Daten zur Lebensqualität
uns zu dem allgemeine Überleben
gesammelt. Testpersonen, die eine vollständige oder teilweise Tumorreaktion nach
6 Monaten erreichen, werden für
weitere 6 Monate behandelt.
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Da
nachfolgende klinische Protokoll kann benutzt werden um die RCC
Therapie der vorliegenden Erfindung durchzuführen.
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Die
Studiengruppe beinhaltet männliche
und weibliche Patienten mit metastasierendem RCC und sie werden
aufgenommen, wenn sie die folgenden Einschlußkriterien erfüllen:
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Testpersonen Einschluß-Kriterien
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Eine
Testperson ist berechtigt an dieser Studie teilzunehmen wenn er
oder sie:
- a) histologisch dokumentiertes Nierenzellen-Karzinom
hat.
- b) einen ECOG Leistungsstatus von 0 oder 1 hat.
- c) ≥ 18
und ≤ 70
Jahre alt ist.
- d) eine Lebenserwartung von > 8
Wochen hat.
- e) adäquate
End-Organ Funktionen (Leber, Nieren, Knochenmark, Herz) hat, indiziert
durch im folgenden dargelegte Laborwerte:
1) Hämatologie
• Absolute
Neutrophilen Werte (ANC) ≥ 3.000
Zellen/μl
• Blutplättchenzahl ≥ 100.000 Zellen/μl
• Hämoglobin
Konzentration ≥ 9g/dl
2)
Nieren- und Leberfunktion
• Serum
Kreatinin ≤ 1,8
mg/dl oder berechnete Kreatinin Klärung von ≥ 50 ml/Minute
• Serum Bilirubin ≤ 1,25-fach
der oberen Grenzwert des Normalen (ULN) außer als Folge einer Infiltration durch
die Krankheit
• AST/ALT
(SGOT/SGRT) 1,25-fach ULN, außer
als Folge einer Infiltration durch die Krankheit
• Negative
HBs Ag
3) Normale Plasma Kalzium Werte
- f) eine schriftliche, freiwillige Einverständniserklärung vor Studienbeginn unterschreiben
hat, gemäß der die Person
bereit ist, an der Studie und allen Nachfolgeuntersuchungen teilzunehmen.
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Testpersonen
Ausschlußkriterien
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Eine
Testperson ist nicht berechtigt an dieser Studie teilzunehmen wenn
er oder sie:
- a) vor Studienbeginn irgendeine
nicht-chirurgische Behandlung des RCC einschließlich Chemotherapie, adjuvante
Chemotherapie, Immuntherapie, Strahlentherapie oder Hormon Therapie
erhalten hat.
- b) Nachweis von ZNS Metastasen hat.
- c) eine bekannte Hypersensibilität für Interferon-α hat.
- d) schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das heißt Herzrhythmusstörungen die
chronischer Behandlung bedürfen,
kongestive Herzinsuffizienz (NY-HA Klasse III oder IV), symptomatische
ischämische
Herzkrankheit (Angina Pectoris) hat.
- e) eine neuro-psychiatrischen Krankengeschichte hat, die klinischer
Behandlung bedürfen.
- f) eine Historie von Epilepsie hat.
- g) Schilddrüsen-Fehlfunktion
hat und nicht auf eine Therapie anspricht.
- h) nicht kontrollierte Diabetes mellitus hat.
- i) einen lebensbedrohlichen, zweiten aktiven bösartigen
Tumor hat.
- j) eine anhaltende aktive Infektion hat, die mit Antibiotika
behandelt werden muß.
- k) chronische Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden braucht.
- l) eine Historie mit HIV Serumpositivität hat
- m) schwanger sind, stillt oder potentiell fortpflanzungsfähig ist
und keine wirksame Geburtenkontrolle durchführt.
- n) aktive Hepatitis hat
- o) es bekannt ist das sie alkohol- oder drogenabhängig ist.
- p) innerhalb von 30 Tagen vor der Registrierung für die Studie
andere experimentelle Therapien erhalten hat
- q) sich nicht von den Folgen irgendeiner kürzlich durchgeführten Operation
erholt hat.
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Testpersonen
Testbeendigungskriterien
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Es
ist das Recht und die Pflicht des Forschers die Behandlung einer
Testperson zu unterbrechen wenn, deren Gesundheit oder Wohlbefinden
durch die Fortsetzung der Studie gefährdet sein könnte.
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Testpersonen
können
vor dem Ende der Studie ausgeschlossen werden, wenn er oder sie:
- a) ein klinisch signifikant negativen Vorkommnis
hat, welches durch den federführenden
Wissenschafter festgestellt wird.
- b) fordert aus der Studie entlassen zu werden.
- c) aus unvorhersehbaren Umständen
nicht in der Lage ist, die Studien-Evaluierung und -Besuche zu Ende zu
führen
- d) anderer Umstände
entwickelt, aus denen, es nach Auffassung des federführenden
Wissenschaftlers für die
Testperson am besten ist, aus der Studie ausgeschlossen zu werden.
- e) schwere Depressionen oder irgendeine andere psychiatrische
Krankheit entwickelt, die stationär behandelt werden muß.
- f) schwere allergischer Reaktion auf das Studienmedikament zeigt,
die sich als Angioödem,
Bronchokonstriktion oder Anaphylaxie niederschlägt.
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Weitere Gestaltung
klinischer Studien
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des Behandlungsverfahrens der vorliegenden Erfindung werden Testpersonen
mit metastasierendem RCC pegyliertes Interferon alpha 2b, das heißt PEG12000-interferon alpha 2b in Dosen von 6,
0 Mikrogramm pro Kilogramm einmal wöchentlich als subkutane Injektion erhalten,
in Kombination mit SC Verabreichung von IL-2 in Übereinstimmung mit dem folgenden
Prozedere: 20 Millionen IU von IL-2/m2 TIW
in Woche 1 und jede 4te Woche hiernach 5 Millionen IU von IL-2/m2 TIW in den Wochen 2, 3, 5, 6, 7, 9, 10,
11 et seq.
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Analyse von
primären
und sekundären
Endpunkten
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Der
primäre
Wirksamkeits-Endpunkt wird die Tumorreaktion nach 6 Monaten sein.
Die primäre
Analyse wird der Vergleich der Behandlungsgruppen im Hinblick auf
die Relation von Testpersonen mit wesentlicher Tumorreaktion nach
6 Monaten sein, wobei der Cochran Mantel-Haenszel Test, korrigiert
für Strata,
angewendet wird. Chancenverhältnis
und 95% Konfidenz-Intervalle der Chancenverhältnisse werden zusammengefaßt.
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Die
sekundären
Endpunkte der Studie werden die rezidiv-freie Überlebensrate nach 3, 6 und
12 Monaten und die Gesamtüberlebensrate
sein. Die rezidiv-freie Überlebensrate
und Gesamtüberlebensrate
werden log-rank Statistik analysiert. Kaplan-Meier Abschätzungen
der Überlebenskurven
werden zur Ver fügung gestellt.
Gefährdungswahrscheinlichkeiten
und 95% Konfidenz-Intervalle werden mit Hilfe des „Cox proportional
hazard models" berechnet.