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Die
vorliegende Erfindung stellt eine textile Prothese bereit und betrifft
ein Verfahren zum Herstellen einer textilen Prothese.
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Die
Prothese kann verwendet werden, um einen externen fleischigen Körperteil
wie beispielsweise ein Ohr zu regenerieren oder es kann sich dabei um
ein chirurgisches Implantat handeln.
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In
der Ausführung
der textilen chirurgischen Implantate ist es häufig wünschenswert, der textilen Struktur
eine Zuglast hinzuzufügen.
Beispielsweise kann das textile Implantat in orthopädischen
Anwendungen verwendet werden, um ein beschädigtes Band zu ersetzen. Bänder verbinden
Knochen mit Knochen, und während
der Bewegung des Körpers werden
die Bänder
belastet. Zum Verankern des Ersatzbandes an Ort und Stelle kann
es praktisch oder wünschenswert
sein, eine Schraubenfixierungsvorrichtung zu verwenden, um das textile
Implantat derart an dem Knochen zu verankern, dass die Last ordnungsgemäß über das
Gelenk übertragen
wird.
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Wenn
eine Schraube durch die Zwischenräume der Webstruktur getrieben
wird, wird bei einem herkömmlichen
gewebten Textil jede Last, die auf das Textil einwirkt, an einem
Teil der Webstruktur konzentriert, häufig auf einem einzelnen Durchschussfaden, wodurch
der belastete Faden veranlasst wird, sich innerhalb der Webstruktur
zu bewegen, wodurch das Webebindung verzerrt wird und sich der Fixierungspunkt
auf dem Gewebe ändert.
Zur Vermeidung dieser Strukturverzerrung ist eine Reihe von Verfahren vorgeschlagen
worden, um dieses Problem zu überwinden.
Diese Verfahren umfassen die Verwendung von Heftklammern, um eine
Reihe von Kettenden auf dem Gewebe zu überspannen, wodurch die Last
auf einer größeren Anzahl
oder einer größeren Breite von
Durchschussfäden
zu konzentrieren, es sind auch Verstärkungsringe verwendet werden,
welche die Last nicht nur über
die Breite des Gewebes verteilen, sondern auch die Last auf die
Länge des
Gewebes verlängern.
Dieser Ansatz führt
jedoch immer noch zu einer gewissen Verzerrung der Webstruktur, insbesondere,
wenn in dem Gewebe Räume
angelegt werden, um einen Verstärkungsring
hindurchzuführen.
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Es
ist auch bekannt, dass rohrförmige
umflochtene Strukturen mit herkömmlichen
Schrauben schwierig an einer Stelle zu fixieren sind. Die Fasern in
einer solchen Struktur sind in der Regel in einem Winkel zwischen
30° und
60° zur
Längsachse
des Gewebes angeordnet: dies lässt
eine Verzerrung zu, welche größer ist
als die, welche bei Geweben auftritt (bei denen sich der Durchschuss
etwa 90° zur
Kette des Gewebes befindet), weil vom Garn in einem Winkel zur Richtung
der Belastung weniger Belastung aufgenommen wird.
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Es
kann auch erforderlich sein, das textile Implantat an Weichgewebe
wie beispielsweise Muskel zu befestigen. Es ist daher wünschenswert,
dass das textile Implantat mechanisch an Weichgewebe befestigt werden
kann, beispielsweise durch Nähen, und
dass es gleichzeitig Zuglasten auf das Gewebe, an dem es befestigt
ist, übertragen
kann.
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Es
kann auch wünschenswert
sein, dass das textile Implantat das Einwachsen von Gewebe fördern kann,
damit das Implantat biologisch mit dem Weichgewebe verbunden werden
kann.
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EP-A-0744162
beschreibt ein textiles chirurgisches Implantat, das eine Anordnung
von Fasern umfasst, wobei die das Implantat bildenden Fasern durch
Stickerei in dem Implantat positioniert sind.
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WO-A-9203988
beschreibt eine textile Prothese in Übereinstimmung mit dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Ein
allgemeines Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine textile
Prothese bereit zu stellen, insbesondere, aber nicht ausschließlich, ein
chirurgisches Implantat, das Zuglasten besser und mit weniger Strukturverzerrungen
aufnehmen kann.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung ist eine textile Prothese bereitgestellt,
umfassend einen einheitlichen Körper
vorbestimmter Form mit struktureller Integrität, wobei der Körper mindestens
einen Ankerabschnitt zum Anbringen an ein anatomisches Körperteil
enthält,
wobei der Körper aus
einer Kombination von Bindungsgarnen und Zuglast tragenden Garnen
zusammensetzt ist, wobei sich die Bindungsgarne mindestens in den
oder in jedem der Ankerabschnitte befinden, die Bindungsgarne miteinander
durch eine Naht verbunden sind, wobei die Zuglast tragenden Garne
sich zwischen den Nahtstichen befinden, um darauf beschränkt zu sein, entlang
vordefinierten Wegen durch den einheitlichen Körper zu verlaufen und in eine
oder mehrere vorbestimmte Richtungen zu verlaufen, um den Körper gegenüber Dehnung
resistent zu machen, wenn eine Zuglast in einer oder mehreren vorbestimmten Richtungen
angelegt wird, und wobei der mindestens eine der Ankerabschnitte
durch einen ebenen Arealabschnitt von dehnresistentem Gewebe definiert
ist, das von den Bindungsgarnen und Last tragenden Garnen gebildet
wird, und das Gewebe von einer Nähnadel
durchdrungen werden kann, damit der oder jeder Ankerabschnitt an
dem anatomischen Teil durch Nähen
angebracht werden kann, und mindestens ein Zuglast tragendes Garn
fortlaufend über
einen vorbestimmten Bereich des oder jedes ebenen Arealabschnitts
entlang einem vorbestimmten weiträumigen Weg verläuft.
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Hiernach
sind verschiedene Aspekte der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen Folgendes
dargestellt ist:
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1 ist
eine Diagrammdarstellung eines Beispiels einer erfindungsgemäßen textilen
Prothese;
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2 ist
ein Diagramm, welches einen Zusammenhang zwischen den Bindungsgarnen
und den Zuglast tragenden Garnen in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht;
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3 ist
ein Schnitt entlang Linie I-I in 2;
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4 ist
ein Schnitt entlang Linie II-II in 2;
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5 ist
ein Schnitt entlang Linie III-III in 2;
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6 ist
ein Diagramm, welches einen anderen Zusammenhang zwischen den Bindungsgarnen
und den Zuglast tragenden Garnen in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung veranschaulicht, welche sich insbesondere zum Ausbilden einer Öffnung eignen;
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7 ist
ein Diagramm, welches den Einbau zusätzlicher Garne zum Ausbilden
einer Öffnung
veranschaulicht;
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8 ist
ein Diagramm einer Draufsicht eines chirurgischen Implantates in Übereinstimmung mit
einer ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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9 ist
eine auseinander gezogene Ansicht des Implantates von 8;
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10 ist
ein vergrößerter Teil
der Draufsicht des Implantates von 8, der eine
alternative Struktur zeigt;
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11 ist
ein Diagramm, das die Bildung von Kettenglidern zum Verbinden eines
Paares von Öffnungen
veranschaulicht;
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12 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer zweiten Ausführungsform in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung;
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13 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer dritten Ausführungsform in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung;
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14 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer vierten Ausführungsform in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung;
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15 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer fünften Ausführungsform in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung;
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16 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer sechsten Ausführungsform
in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung;
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17 ist
ein Diagramm einer Draufsicht, das eine modifizierte Version der
sechsten Ausführungsform
zeigt;
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18 ist
ein schematisches Diagramm einer Metallprothese, an welche die sechste
Ausführungsform
angebracht werden kann;
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19 ist
eine Diagrammansicht, welche die modifizierte sechste Ausführungsform
zeigt, die an die Metallprothese von 18 angebracht
ist;
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20 ist
ein vergrößertes schematisches Diagramm
der modifizierten sechsten Ausführungsform;
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21 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer siebten Ausführungsform in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung;
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22 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer achten Ausführungsform in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung;
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23 ist
ein Diagramm einer Draufsicht einer neunten Ausführungsform in Übereinstimmung mit
der vorliegenden Erfindung;
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24 ist
eine Diagrammzeichnung, welche die neunte Ausführungsform in situ zeigt.
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In 1 bis 5 ist
eine textile Prothese dargestellt, die in Übereinstimmung mit den Prinzipien
der vorliegenden Erfindung konstruiert ist und einen Körper 10 umfasst,
welcher aus Bindungsgarnen 30 zusammengesetzt ist, welche
durch eine Naht verbunden sind, sowie aus Zuglast tragenden Garnen 20,
die in dem Körper
eingeschlossen sind, indem sie sich zwischen den Bindungsgarn-Nahtstichen
befinden.
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Die
Nahtstiche der Bindungsgarne 30 und die Platzierung der
Zuglast tragenden Harne 20 werden bevorzugt durch Anwendung
von Sticktechniken auf einer rechnergesteuerten Stickmaschine, beispielsweise
einer Tajima- oder Barudan-Stickmaschine, hergestellt.
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Eine
solche Maschine enthält
im Allgemeinen einen Nähkopf,
der sich über
einem Basisgewebe befindet, und einen Greiferkopf, der sich unter dem
Basisgewebe befindet. Der Nähkopf
liefert einen Nähfaden,
der vorzugsweise mit einem vom Greiferkopf gelieferten Greiffaden
verflochten wird. Entsprechend wird während des Nähens ein Nähfaden auf die obere Oberfläche des
Basisgewebes gelegt, und ein Greiffa den wird auf die untere Oberfläche des
Basisgewebes gelegt. Das Basisgewebe wird üblicherweise in einem Rahmen
gehalten, der unter der Steuerung des Rechners von einem Pantographen
bewegt wird.
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Mit
dieser herkömmlichen
Technik kann jeder Nahtstich, je nach den Abmessungen des Stickrahmens,
an jeden Punkt innerhalb des Stickrahmens platziert werden, und
die Garnlängenabschnitte
zwischen aufeinander folgenden Nahtstichen können in jedem Winkel positioniert
werden und eine beliebige Länge
aufweisen.
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In
der vorliegenden Erfindung kann das Basisgewebe, auf dem die Stickerei
durchgeführt
wird, entfernt werden, vorzugsweise durch Auflösen in einem geeigneten Lösungsmittel,
nachdem die Stickerei beendet ist, um die textile Prothese als Körper mit eigener
struktureller Integrität übrig zu
lassen.
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Alternativ
kann das Basisgewebe verbleiben, um zusätzliche strukturelle Unterstützung oder
Zugfestigkeit zu verleihen.
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Wie
in 1 angezeigt und als Beispiel ist der Körper 10 so
veranschaulicht, dass er zwei Ankerabschnitte ST und B umfasst,
die, wenn sie an zwei getrennten anatomischen Körperteilen angebracht sind,
Belastungen zwischen diesen Teilen in eine Richtung LD übertragen.
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In Übereinstimmung
mit der Erfindung kann der Körper 10 eine
beliebige Anzahl von Ankerabschnitten ST und/oder B umfassen.
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In
bestimmten Anwendungen, beispielsweise bei der Herstellung eines
künstlichen
anatomischen Körperteils,
kann der Körper 10 nur
einen Ankerabschnitt umfassen und dieser kann entweder ein Ankerabschnitt
ST oder ein Ankerabschnitt 8 sein.
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In Übereinstimmung
mit der Erfindung arbeiten die Bindungsgarne 30 mit den
Last tragenden Garnen 20 zusammen, so dass die Last tragenden Garne 20 darauf
beschränkt
werden, bestimmten Wegen durch den Körper 10 zu folgen.
In manchen Bereichen des Körpers 10,
insbesondere im Ankerabschnitt ST, können die Bindungsgarne 30 miteinander
Wechselwirkungen eingehen, um eine nicht-dehnbare stabile Grundgewebestruktur
zu definieren, vorzugsweise von netzähnlicher Form MS, wie deutlicher
in 2 bis 5 gezeigt ist.
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Die
in 2 bis 5 gezeigte Grundgewebestruktur
MS umfasst eine erste Reihe FS von Nahtstichen 31 von oberen
und unteren Bindungsgarnen 30a, 30b, die Nahtstichlängen 35 aufweisen,
welche in eine Richtung verlaufen, und eine zweite Reihe (SS) von
Nahtstichen 32 von oberen und unteren Bindungsgarnen 30c, 30d,
die Nahtstichlängen 36 aufweisen,
welche in eine andere Richtung verlaufen, bei der es sich in dem
veranschaulichten Beispiel um 90° zur
Richtung der ersten Reihe FS handelt. Es versteht sich jedoch, dass
das Verhältnis
der Winkel der Richtungen der ersten und zweiten Reihe FS, SS größer oder
kleiner als 90° sein
kann.
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In 3 und 4 ist
ein Grundgewebe BF gezeigt, in das die Nahtstiche 31, 32 geformt
sind. Das Grundgewebe BF wird anschließend entfernt, um das netzähnliche
Grundgewebe MS zu bilden.
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Die
Nahtstiche 31, 32 der Bindungsgarne 30 sind
beabstandet, um in dem netzähnlichen
Gewebe MS offene Räume
OS zu definieren. Die Größe der Räume OS kann
verändert
werden, um die Dichte des netzähnlichen
Gewebes wie gewünscht
zu variieren, indem beispielsweise die Nahtstichlänge zwischen
benachbarten Nahtstichen 31 oder benachbarten Nahtstichen 32 verändert wird,
indem der Abstand zwischen den Reihen von Nahtstichen FS und SS
verändert
wird, indem die Größe der Bindungsgarne 30 verändert wird
und/oder indem zusätz liche Reihen
von Bindungsgarnnahtstichen hinzugefügt werden (d. h. indem mehr
als zwei Reihen von Nahtstichen vorhanden sind). Beispielsweise
ist es möglich,
eine relativ offene netzähnliche
Struktur herzustellen, um das Einwachsen von Gewebe zu fördern, oder
eine relativ geschlossene netzähnliche
Struktur, um das Einwachsen von Gewebe zu hemmen.
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Durch
geeignete Auswahl der Nahtstich- und/oder Garngröße ist es außerdem möglich, die Flexibilität der netzähnlichen
Struktur zu variieren, um der Prothese das gewünschte Maß an Biegung zu verleihen.
In anderen Bereichen des Körpers
können
die Bindungsgarne 30 derart wechselwirken, um nur die Last
tragenden Garne 20 auf die Wege zu beschränken. In
anderen Bereichen können
die Bindungsgarne 30 zusammengenäht werden, um die Bindungsgarne
aufeinander zu schichten, um für eine
bestimmte Region des Körpers 10 eine
bestimmte dreidimensionale Form zu definieren.
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Wie
in 2 gezeigt, werden die Zuglast tragenden Garne 20 derart
platziert, dass sie Längenabschnitte 21 aufweisen,
die in die Richtung einer bestimmten, Zuglast tragenden Richtung
LD des Prothesenkörpers
verlaufen. Wie in 5 deutlicher zu sehen ist, befinden
sich die Zuglast tragenden Garne 20 zwischen oberen und
unteren Nahtstichlängen 35, um
in dem netzähnlichen
Gewebe MS eingeschlossen zu sein.
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Dies
wird erreicht, indem die Last tragenden Garne 20 an dem
Basisgewebe befestigt werden, um dessen weiträumigem Weg zu folgen, und um
anschließend,
nachdem das Last tragende Garn 20 an dem Grundgewebe befestigt
ist, eine Naht des Bindungsgarns 30 zu produzieren. Dies
stellt sicher, dass die von dem Bindungsgarnen 30 produzierte Naht
die zuvor gelegten Last tragenden Garne 20 einschließt.
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Vor
dem Legen der Last tragenden Garne 20 soll eine Vorläuferschicht
von Bindungsgarnen 20 in das Grundgewebe genäht werden,
welche anschließend
von dem Last tragenden Garn 20 überlagert werden.
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Die
Vorläuferschicht
kann eine beliebige Form und einen beliebigen Umfang haben, um die gewünschte Verstärkung und/oder
erhöhte
Dichte des Körpers
in bestimmten Bereichen zu liefern.
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Vorzugsweise
sind die Nahtstiche 31 zu den Außenseiten der Garne 20 eng
beabstandet, so dass die Nahtstichlängen 35 der Bindungsgarne
wirken, um eine laterale Verschiebung der Zuglast tragenden Garne 20 einzuschränken. Darüber hinaus
sind die Nahtstiche 31 und die Größe des Garns 30 vorzugsweise
so gewählt,
dass die Längenabschnitte 35 Seite
an Seite entlang den Längenabschnitten 21 eng beabstandet
sind.
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Damit
die Last tragenden Garne 20 zwischen den Nahtstichlängen 35 eingeschlossen
sein können,
müssen
zuerst die Last tragenden Garne 20 in Position gebracht
und als zweites das Bindungsgarn 30, welches die erste
Reihe von Nahtstichen bildet, genäht werden.
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Die
Platzierung der Last tragenden Garne 20 kann erfolgen,
indem eine Naht 27 zwischen oberen und unteren Garnen 20a, 20b hergestellt
wird (wie in 5 zu sehen).
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Vorzugsweise
wird das Last tragende Garn 20 von dem Greifer der Stickmaschine
bereit gestellt und der Faden, der von der Nadel der Nähmaschine geliefert
wird, ist so gewählt,
dass er viel feiner ist als das Last tragende Garn, so dass bei
der Bildung von Nahtstichen zwischen dem Nadelfaden und dem Last tragenden
Garn 20 die Last tragende Faser flach gegen das Grundgewebe
bleibt und von dem Nadelfaden nicht durch das Grundgewebe gezogen
wird. Alternativ können
Garne 20 mit einer Einlege-Technik in Position gelegt werden,
wobei die Garne 20 vorübergehend
in Position gehalten werden, während eine
Naht 31 hergestellt wird. Bei Einlege-Techniken können während des Einlegevorgangs ein
einzelnes Ende des Garns 20 oder eine gewünschte mehrfache Anzahl
von Garnenden des Garns 20 eingelegt werden.
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Wie
oben in 2 bis 5 gezeigt,
werden die Last tragenden Garne 20 in Position platziert,
indem zwischen oberen und unteren Garnen 20a, 20b Nahtstiche 27 platziert
werden.
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Die
Nahtstichlängen 28 zwischen
benachbarten Nahtstichen 27 sind vorzugsweise so gewählt, dass
sie dem maximalen Abstand entsprechen, der erforderlich ist, um
eine korrekte ausgerichtete Platzierung der Garne 20 während des
Stickprozesses sicherzustellen. Diesbezüglich sind die Nahtstichlängen 28 entlang
geradlinigen Längenabschnitten 21 relativ
lang, wohingegen sie entlang gekrümmten Längenabschnitten 21a relativ
kurz sind.
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Indem
die Garne 20 durch den Stickprozess in Position platziert
werden, versteht es sich, dass das Nähen jeder einzelnen Reihe von
Nahtstichen 27 zwei Garne 20 an Ort und Stelle
platziert. Vor dem Einschließen
der Garne 20 in die Bindungsgarne 30 versteht
es sich entsprechend, dass mehr als eine Reihe von Nahtstichen 27 hergestellt
werden kann, so dass sich zwischen jedem Paar von Nahtstichlängen 35 mehr
als ein Paar von oberen und unteren Garnen 20a, 20b befindet.
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In
dem in 2 bis 5 veranschaulichten Beispiel
ist nur eine Reihe von Nahtstichen 31, d. h. die Nahtstichserie
Fs, gezeigt, die über
die Last tragenden Garne 20 verläuft. Es können zusätzliche Nahtstichserien von
Bindungsgarnen 30 bereitgestellt werden, so dass die Last
tragenden Garne 20 zwischen mehr als einer Reihe von Nahtstichen
eingekapselt sind.
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Wie
in 1 angezeigt umfasst der Körper 10 einen Ankerabschnitt
ST zur Anbringung an einen anatomischen Körperteil, der von Weichgewebe
wie beispielsweise Muskel definiert ist.
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Der
Ankerabschnitt ST der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise von
einem flachen Arealabschnitt von dehnresistentem Gewebe definiert,
das von den Bindungs- und Zuglast tragenden Garnen ausgebildet wird.
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In
dem Ankerabschnitt ST sind die Bindungsgarne 30 vorzugsweise
zusammengenäht,
um die netzähnliche
Struktur MS zu definieren, in der eine Reihe von Nahtstichen M1 in einer Querrichtung über das Last tragende Garn 20 verläuft und
in der eine zweite Reihe von Nahtstichen M2 in
einer entgegen gesetzten Querrichtung über das Last tragende Garn 20 verläuft.
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Die
von den Bindungsgarnen 30 ausgebildete, netzähnliche
Struktur definiert eigentlich eine Grundgewebestruktur, die relativ
undehnbar ist und durch welche die Last tragenden Garne 20 darauf
beschränkt
werden, entlang vordefinierten Wegen zu verlaufen.
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In
dem Ankerabschnitt ST ist die Netzstruktur MS vorzugsweise offen,
um das Einwachsen von Gewebe zu fördern, so dass der Ankerabschnitt
ST biologisch an Weichgewebe befestigt werden kann.
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Zur
Verteilung der Last durch den gesamten Ankerabschnitt ST, wenn der
Körper 10 unter
einer Zuglast steht, sind die Last tragenden Garne 20 derart
entlang einem weiträumigen
Weg durch den Ankerabschnitt ST gelegt, dass das Last tragende Garn 20 an
bestimmten Stellen in dem Körper
relativ zur Last tragenden Richtung LD in einer Schleifenform verläuft, um
gegenüber
liegende Schleifen 22, 23 zu definieren. Wenn
entsprechend eine Last auf die Last tragende Richtung LD einwirkt,
neigt die Last dazu, die Schleifen 22, 23 in Richtung
LD zu verengen, und versucht, gegenüber liegende Schleifen 22 und Schleife 23 zueinander
zu ziehen. Die Netzstruktur MS und, falls vorhanden, die Wechselwirkung
der Nahtstiche 27 der Last tragenden Garne 20 mit
den Nahtstichen 31, 32 der Netzstruktur MS wirken
allerdings dieser Bewegung entgegen, da die Schleifen 22, 23 in
der Netzstruktur MS eingebunden sind.
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In
der Praxis verläuft
ein Ankerfaden, beispielsweise ein Nahtfaden, durch die netzähnliche Struktur
MS und in das Weichgewebe, mit dem er verbunden werden soll. Der
Nahtfaden verläuft
also durch die offenen Räume
OS in der netzähnlichen Struktur
und befestigt die netzähnliche
Struktur an dem Weichgewebe. Nach Einwachsen des Gewebes ist die
netzähnliche
Struktur auch biologisch an dem Weichgewebe befestigt.
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Entsprechend
widersteht die netzähnliche Struktur
nach Befestigung der netzähnlichen
Struktur an dem Weichgewebe der Bewegung der gegenüber liegenden
Schleifen 22, 23 zueinander, und die Lasten werden über einen
relativ großen
Bereich an das Weichgewebe abgeführt,
da das Last tragende Garn 20 darauf beschränkt wird,
entlang einem weiträumigen
Weg über
einen relativ großen
Arealabschnitt zu verlaufen.
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Der
in 1 veranschaulichte Körper 10 enthält auch
einen Ankerabschnitt B, der es dem Körper 10 ermöglichen
soll, an einem relativ harten anatomischen Körperteil, wie beispielsweise
einem Knochen, durch ein Fixierungsmittel, wie beispielsweise eine Schraube,
befestigt zu werden.
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Der
Ankerabschnitt B enthält
mindestens eine Öffnung 18,
und die in 6 gezeigte Anordnung zeigt,
wie eine Öffnung 18 ausgebildet
sein kann, um ein Fixierungsmittel, wie beispielsweise eine Knochenschraube,
aufzunehmen.
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In 6 verlaufen
die Zuglast tragenden Garne 20 um die Öffnung 18 herum und
werden von einer sternförmigen
Nahtstichformation 40 in Position gehalten, welche vorzugsweise
von Bindungsgarnen 30 ausgebildet ist. Die Sternformation 40 ist
von aufeinander folgenden Nahtstichen 41, 42 definiert,
welche um die Öffnung 18 herum
beabstandet sind. Die Nahtstiche 41, 42 sind beabstandet,
um eines oder mehrere Garne 20 zu umschließen. Die
Garnabschnitte 45, die zwischen aufeinander folgenden Nahtstichen 41, 42 verlaufen,
definieren Verstärkungsarme 44,
welche von der Öffnung 18 aus
radial nach außen
verlaufen. Wenn der Prothesenkörper entsprechend
einer Zuglast ausgesetzt ist, neigen die Garn-Längenabschnitte 45 dazu,
in Spannung versetzt zu werden, um der einwirkenden Last zu widerstehen,
während
die Verankerung der Garne 20 gewahrt bleibt. In 6 ist
das Last tragende Garn 20 so gezeigt, dass es teilweise
um die Öffnung 18 herum
verläuft.
Es ist beabsichtigt, dass das Last tragende Garn 20 fortlaufend
in einer oder mehreren Drehungen um die Öffnung 18 herum verläuft.
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Als
Ergänzung
oder Alternative zur Platzierung der Garne 20 um die Peripherie
der Öffnung 18 herum
kann ein zusätzliches
Verstärkungsgarn 50 enthalten
sein, wie in 7 gezeigt. Das Verstärkungsgarn 50 wird
derart platziert, dass es fortlaufend in einer wünschenswerten Anzahl von Drehungen
um die Öffnung 18 herum
verläuft,
um einen Ring 51 zu definieren. Der von dem Garn 50 definierte Ring 51 ist
zwischen aufeinander folgenden Nahtstichen 41, 42 eingeschlossen.
Der Ring 50 trägt
zum Widerstand gegen eine Verformung der Form der Öffnung 18 bei,
wenn Zuglasten einwirken.
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Obwohl
die Form der Öffnung
in 6 und 7 als rund gezeigt ist, kann
zum Ausbilden von Öffnungen
einer beliebigen wünschenswerten
Form, beispielsweise einer Schlitzform, dieselbe strukturelle Anordnung
der Garne übernommen
werden.
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Darüber hinaus
kann die Öffnung 18,
falls gewünscht,
von Gewebe verschlossen werden, beispielsweise von einem netzähnlichen
Gewebe, das von Bindungsgarnen 30 erzeugt wird.
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Die
in Übereinstimmung
mit 6 oder 7 konstruierte Öffnung 18 kann
in einer netzähnlichen
Struktur ausgebildet sein, welche von Bindungsgarnen 30 definiert
wird. In einem solchen Fall gehen die Bindungsgarne, welche die
Nahtstichformation 40 definieren, vorzugsweise mit den
Bindungsgarnen, welche die netzähnliche
Struktur MS ausbilden, eine Wechselwirkung ein, um die Nahtstichformation 40 an
der netzähnlichen
Struktur MS zu verankern.
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Wie
in 1 gezeigt, kann der Körper 10 wahlweise
eine Zugschnur oder ein Band PS enthalten, die bzw. das aus dem
Bindungsgarnen 30 und Last tragenden Garnen 20 zusammengesetzt
ist.
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Die
Last tragenden Garne 20 der Schnur bzw. des Bandes PS sind
mit dem Rest des Körpers 10 verbunden,
vorzugsweise, indem eine Fortsetzung der Last tragenden Garne 20 gebildet
wird, welche derart durch den Rest des Körpers 10 verläuft, dass
auf das Band PS einwirkende Zuglasten durch den Körper 10 übertragen
werden. Dies ist insofern vorteilhaft, als es einem Chirurgen ermöglicht,
einen ersten Ankerabschnitt (im Fall von 1 Ankerabschnitt
ST) anzubringen und dann an dem Band PS zu ziehen, um den Körper 10 zu
spannen, während der
zweite Ankerabschnitt B angebracht wird. Dies stellt sicher, dass
die Last tragenden Garne 20, die zwischen den Ankerabschnitten
ST und B verlaufen, unter ein gewünschtes Maß an Spannung gesetzt werden.
Das Band PS kann anschließend
abgetrennt und entfernt werden.
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Alternativ
kann das Band PS für
den Chirurgen eine Alternative oder zusätzliche Mittel zum Befestigen
des Körpers 10 an
einen anatomischen Körperteil
bereitstellen, indem das Band PS an diesen Teil gebunden wird.
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Die
Bindungsgarne 30 und die Last tragenden Garne 20 können kombiniert
werden, um viele verschiedene Arten von Körpern 10 zu bilden,
welche aus verschiedenen Kombinationen von Ankerabschnitten, Gewebekonstruktionen
und/oder dreidimensionalen Formen hergestellt sind, die auf spezifische
Implantatanwendungen zugeschnitten sind.
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Als
Beispiel sind unten verschiedene spezifische Ausführungsformen
beschrieben. In 8 ist eine erste Ausführungsform
gezeigt, bei der es sich um ein chirurgisches Implantat handelt,
die für
die Reparatur der Schulter eines Menschen geeignet und dafür bestimmt
ist, das natürliche,
aber verletzte Gewebe zu verstärken.
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Das
Implantat umfasst einen Körper 10,
der im Allgemeinen flach ist, und enthält einen ersten diskreten Körperabschnitt 14,
einen zweiten diskreten Körperabschnitt 15 und
einen dritten diskreten Körperabschnitt 16.
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Der
erste Körperabschnitt 14 definiert
einen Ankerabschnitt ST, der eine netzähnliche Struktur MS1 umfasst, welche aus Bindungsgarnen 30 ausgebildet
ist, in denen Last tragende Garne 20 eingeschlossen sind.
Der Ankerabschnitt ST soll an das natürliche Sehnenmaterial, welches
die Rotatorenmanschette der Schulter bildet, angenäht werden.
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Der
Körperabschnitt 15 definiert
einen Ankerabschnitt B und enthält
vorzugsweise drei Öffnungen 18,
von denen es eine jede ermöglicht,
eine Knochenschraube hindurch zu führen, um den Körperabschnitt 15 an
dem Humerusknochen zu befestigen. Es sind drei Öffnungen 18 bereit
gestellt, um alternative Stellen für die Knochenschraube zu bieten und/oder
mehrere Stellen zu bieten, an denen mehr als eine Knochenschraube
verwendet werden können.
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Die
Anzahl der Öffnungen 18 kann
weniger oder mehr als drei betragen. Jede der Öffnungen 18 hat eine
Struktur, die auf der unter Bezugnahme auf 6 und 7 Beschriebenen
beruht.
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Der
Körperabschnitt 16 definiert
Band PS, um es dem Chirurgen zu ermöglichen, an dem Körper 10 nach
dem Anbringen von Körperabschnitt 14 zu
ziehen, um vor dem Anbringen von Körperabschnitt 15 Spannung
anzulegen.
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Nach
dem Anbringen der beiden Körperabschnitte 14 und 15 kann
der Körperabschnitt 16 durch Abtrennen
von dem Körperabschnitt 15 entfernt
werden.
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Der
Körper 10 wird
konstruiert, indem mehrere Garne verwendet werden, die durch Nahtstiche miteinander
verbunden sind.
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In 9 ist
die Struktur des Implantats 10 deutlicher gezeigt.
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Das
Zuglast tragende Garn 20 wird auf dem Grundgewebe (nicht
gezeigt) durch Nahtstiche 27 platziert, die zwischen oberen
und unteren Garnen 20a, 20b an mindestens jedem
Punkt des Richtungswechsels des Garns 20 ausgebildet sind.
Dies stellt lange Längenabschnitte 21 von
Garn 20 bereit.
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Wie
in 9 ersichtlich ist, verläuft das Garn 20 vorzugsweise
fortlaufend vom terminalen Ende des Körperabschnitts 14 durch
Körperabschnitt 15 und
in Körperabschnitt 16.
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Vorzugsweise
wird das gleiche Garn 20 (das aus einem oder mehreren Garnenden
zusammengesetzt ist, die entweder zusammengenäht sind oder eingelegt sind)
entlang einem weiträumigen
Weg platziert, um fortlaufend entlang Körperabschnitt 14, 15 und 16 zu
verlaufen und fortlaufend über
den Bereich von Körperabschnitt 14 zu
verlaufen.
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Wie
in 8 zu sehen ist, beginnt das Garn 20 vorzugsweise
außerhalb
von Körper 12 an
Punkt SP und endet außerhalb
des Körpers 12 an
Punkt FP.
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Das
Garn 20 wird in Körperabschnitt 15 platziert,
um ein Fenster 17 zu definieren, das der Position der Öffnungen 18 entspricht.
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Auf
die Garnabschnitte 21 von Körperabschnitt 15 werden
Ringe 51 des Verstärkungsgarns 50 platziert,
und anschließend
werden Sternformationen 40 so platziert, um die Spiralen 51 und
auch die Garnabschnitt 21 zu enthalten.
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Schließlich werden
Bindungsgarne 30 in Position platziert, indem aufeinander
folgende Nahtstiche gebildet werden, um die netzähnliche Struktur MS zu bilden,
welche die Zuglast tragenden Garne 20 wie oben beschrieben
umschließt.
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Eine
modifizierte Konstruktion des Ankerabschnitts B für die erste
Ausführungsform
ist in 10, 11 veranschaulicht.
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In 10 verläuft das
Last tragende Garn 20 nicht so, dass es ein längliches
Fenster 17 definiert, sondern um die Öffnung 18 herum und
ist in Sternformationen 30 eingeschlossen.
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Das
Garn 20 wird so gelegt, dass es eigentlich Kettenglieder 28 (in 11 schematisch
gezeigt) definiert, welche jeweils um eine Öffnung 18 herum verbunden
sind.
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Die
Verbindung zwischen den Kettengliedern 28 sorgt dafür, dass
Lasten, die in Richtung LD zwischen dem Ankerabschnitt ST und dem
Zugband PS einwirken, durch Körperabschnitt 15 übertragen
werden, ohne eine Verzerrung zu verursachen.
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Vorzugsweise
sind die Kettenglieder 28 derart selbststützend, dass,
wenn ein Kettenglied 28 abgetrennt wird, die Last tragende
Fähigkeit
des nächsten
benachbarten Kettenglieds 28 unbeeinflusst bleibt.
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Das
bedeutet beispielsweise, dass der Körperabschnitt 15 nach
Anbringen des Ankerabschnitts B durch Einsetzen einer Knochenschraube
durch Öffnung 18b entlang
Linie Sv abgetrennt werden kann, damit der
Chirurg das Zugband PS und den noch daran angebrachten verbleibenden
Abschnitt des Körperabschnitts 15 entfernen
kann. Nach dem Abtrennen entlang Linie Sv ist
das Kettenglied 28a noch intakt und kann somit Lasten zwischen Öffnung 18b und
dem Ankerabschnitt ST übertragen.
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Die
Ausbildung jedes Kettenglieds 28 wird vorzugsweise erreicht,
wie in 11 schematisch veranschaulicht
ist.
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Ein
erstes Kettenglied 128 wird gebildet, indem das Last tragende
Garn 20 entlang einem Schleifenweg, wie durch einzelne
Pfeile A1 angezeigt ist, um ein erstes Paar
benachbarten Öffnungen 18a, b
gelegt wird. Die Form des Schleifenwegs wird durch die Position
von Nahtstichen 27 zwischen oberen und unteren Garnen 10a, 20b bestimmt
und schafft einen relativ langen geradlinigen Gliederabschnitt 130 und
einen gekrümmten
Gliederabschnitt 131, welcher etwa halb um die Öffnung 18 herum
verläuft.
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Das
Garn 20 wird in einer gewünschten Anzahl von Drehungen
zur Schleife geformt, beispielsweise um 6 Drehungen, und wird dann
um den nächsten
benachbarten Schleifenweg, wie durch den Doppelpfeil A2 angezeigt
ist, um ein zweites Paar benachbarter Öffnungen 18b, 18c zur
Schleife geformt. Der Vorgang wird anschließend wiederholt, um das nächste Kettenglied 28 zu
bilden.
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Vorzugsweise
sind Sternformationen 40 und/oder Ringe 51 bereit
gestellt, um jede Öffnung 18 zu
verstärken.
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In 12 ist
eine Prothese 300 veranschaulicht, die mehrere Ankeröffnungen 18 enthält, welche durch
Kettenglieder 28 miteinander verbunden sind, um für eine Verteilung
von Lasten in mehreren verschiedenen Richtungen zu sorgen.
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In
Prothese 300 sind die Öffnungen 18a, 18b durch
ein Kettenglied 28A miteinander verbunden. Öffnung 18b ist
durch Kettenglieder 28b und 28c mit zwei weiteren Öffnungen 18c, 18d verbunden.
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In 13 ist
eine Prothese 400 veranschaulicht, die zur Verwendung als
eine vordere Wirbelsäulenplatte
geeignet ist.
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Die
Prothese 400 umfasst sechs Arme 401, von denen
jeder durch eine Reihe von Öffnungen 18 gebildet
ist, welche durch Kettenglieder 28 miteinander verbunden
sind. Die Arme 401 verlaufen radial von drei Hauptfixierungsöffnungen 18a, 18b und 18c aus.
Diese Öffnungen 18a, 18b und 18c sind
an den LS-Wirbel eines Patienten angebracht, und die Arme 401 sind
an das Kreuzbein angebracht. Aufgrund der Vielzahl von Armen 401 und
der Mehrzahl von Öffnungen 18,
die sie enthalten, ist es möglich,
eine gute Verankerung auf der komplexen, dreidimensionalen Form
des Kreuzbeins zu erhalten.
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Wie
in 13 gezeigt ist, ist die Endöffnung 18d eines jeden äußeren Paars
von Armen 401 vorzugsweise durch ein Glied 28a mit
mindestens zwei der Öffnungen 18a–18d verbunden,
um für
eine gewünschte
Verteilung von Belastungen zu sorgen.
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In 14 ist
eine Prothese 500 veranschaulicht, die zum Gebrauch als
ein Wirbelsäulengurt
geeignet ist, um benachbarte Wirbel in einer Wirbelsäule aneinander
zu befestigen.
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Die
Prothese 500 enthält
zwei Öffnungen 18a, 18b,
die durch ein Kettenglied 28 miteinander verbunden sind,
welches von dem Last tragenden Garn 20. Last tragende Garne 20 verlaufen
vorzugsweise auch zwischen den Öffnungen 18a, 18b,
um diagonale Abschnitt 28c zu definieren. Die diagonalen
Abschnitte 28c ermöglichen,
dass der Gurt gedreht wird, ohne dass er seine Last tragende Wirkung verliert.
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Vorzugsweise
sind die Last tragenden Garne 20 in einer Netzstruktur
MS eingeschlossen, die von Bindungsgarnen 30 definiert
wird. Vorzugsweise ist die zentrale Region MSd der Netzstruktur
dichter als der Rest der Netzstruktur MS, um dem entgegen zu wirken,
dass die Last tragenden Garne in den Knochen des Wirbels der Wirbelsäule einschneiden.
Es ist beabsichtigt, dass die Kettengliedabschnitte 28a, welche
zwischen Öffnungen 18a, 18b verlaufen, weggelassen
werden können,
so dass Öffnungen 18a, 18b nur
durch die diagonalen Abschnitte 28c miteinander verbunden
sind.
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Dies
ist insofern besonders vorteilhaft, wenn Öffnungen 18a und 18b nicht
in derselben zweidimensionalen Ebene liegen, weil die diagonalen
Glieder 18c ein Element einer Achsendrehung ermöglichen,
während
zwischen den Öffnungen
eine Gesamtspannung aufrecht erhalten wird.
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In 15 ist
eine zweite Ausführungsform 60 der
vorliegenden Erfindung gezeigt, bei der es sich um eine Prothese
mit drei Ankerabschnitten ST1, ST2, ST3 handelt, die
von Körperabschnitten 61, 62 und 63 definiert
sind, von denen jeder so konzipiert ist, dass er an eine der drei
Sehnen der Rotatorenmanschette angebracht wird. Die Körperabschnitte 61, 62 und 63 verlaufen
von einem ringförmigen Körperabschnitt 67 mit
einer zentralen Öffnung 68.
Der ringförmige
Körperabschnitt
wird aus einem Ring 51 und einer Sternformation 40 gebildet.
Das Garn 20 verläuft
von jedem Körperabschnitt 61, 62, 63 aus, um
von der Sternformation und den Bindungsgarnen 30 fest verankert
zu werden. Die Körperabschnitte 61, 62 und 63 weisen
im Allgemeinen eine Fächerform
auf, und die Garnabschnitte 21 des Zuglast tragenden Garns
sind vorzugsweise mit dazwischen liegenden Schleifenabschnitten 27 ausgestattet,
um einen im Wesentlichen gleichen Abstand zwischen Garnabschnitten 21 zu
vermitteln, obwohl sich die Garnabschnitte ausfächern, wenn der fächerförmige Körperabschnitt
breiter wird. Jeder der Körperabschnitte 61, 62 und 63 besteht
vorzugsweise aus der netzähnlichen
Struktur MS und weist vorzugsweise weitere Verstärkungsgarne 66 auf,
die um die zentrale Öffnung 68 herum
verlaufen. Dieses zusätzliche Verstärkungsgarn 66 soll
dem Chirurgen helfen und ihn dabei unterstützen, die Nahtstiche so zu
platzieren, um den Flügel
des Implantats an der Sehne zu halten, und zeigen außerdem eine
Stelle an, über
die hinaus die Vorrichtung geschnitten oder zu einer Form zugeschnitten
werden kann, wobei die radial verlaufenden Garnabschnitte 21 einen
Bereich mit besonderer Festigkeit bereit stellen, um die Möglichkeit
eines etwaigen Auflösens
der textilen Struktur zu minimieren.
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Die
Region der zentralen Öffnung 68,
durch die der Stamm eines modularen Humeruskopfes passt, ist unter
Verwendung eines Rings 51 und einer Sternformation 40 verstärkt, und
diese, in Kombination mit den Bindungsgarnen 30, halten
die Zuglast tragenden Garne 20, die aus den Körperabschnitten 61, 62, 63 heraus
verlaufen. Dies ist wünschenswert, da
die Belastung der Prothese 60 in der ersten Phase der Rehabilitation
des Patienten recht hoch sein kann.
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Bei
der in 16 gezeigten Ausführungsform 80 handelt
es sich um eine Prothese zur Verstärkung mehrerer Bänder. Die
Prothese 80 umfasst drei fächerförmige Ankerabschnitte ST1, ST2, ST3, die von den Körperabschnitten 81, 82 und 83 definiert sind,
welche von einem verbindenden Körperabschnitt 84 miteinander
verbunden sind.
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Die
Körperabschnitte 81, 82 und 83 sind
von ähnlicher
Struktur wie die oben beschriebenen Körperabschnitte 61, 62, 63,
mit der Ausnahme, dass das Verstärkungsgarn 66 durch
ein Verstärkungsgarn 86 ersetzt
ist, welches von einer Aufeinanderfolge von Nahtstichen 87 platziert
wird, welche gebogene Zick-Zack-Formationen 88 definieren,
die dazu dienen, ein Ausfransen des Gewebes zu verhindern, nachdem
ein Chirurg zwischen die Formationen 88 geschnitten hat.
Vorzugsweise weist das Garn 86 eine Kontrastfarbe gegenüber den
anderen Garnen auf, um dem Chirurgen einen leicht erkennbaren Hinweis
zum Schneiden zu geben.
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Vorzugsweise
umfasst die Prothese 80 zwei Armabschnitte 90,
die Zugbänder
PS bilden, welche mit dem Körperabschnitt 84 verbunden
sind. Durch beide Armabschnitte 90 und den verbindenden
Körperabschnitt 84 verlaufen
fortlaufend Last tragende Garne 20. Armabschnitte 90 helfen
beim Befestigen der textilen Prothese auf einer Metallprothese,
die im Knochen des Patienten verankert ist. Wahlweise hängen weitere
Bänder 91 von ähnlicher
Struktur wie die Arme 90 von dem verbindenden Körperabschnitt 84,
um das Verankern der textilen Prothese um die Metallprothese herum
weiter zu unterstützen.
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Wie
in 17 gezeigt ist, kann die Prothese 80 modifiziert
werden, um ein Paar von Öffnungen 85 zu
enthalten, damit die Prothese 80 mit der Metallprothese
verbunden werden kann.
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In
diesem Zusammenhang ist in 18 eine geeignete
Metallprothese 300 gezeigt, die einen Körper 301 aufweist,
welcher an einem Knochen des Patienten angebracht werden soll, beispielsweise
durch Knochenschrauben. Der Körper 301 umfasst
einen Flansch 303, der mindestens eine Bohrung 304 aufweist,
welche durch ihn hindurch verläuft.
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Es
ist ein Ankerelement 310 bereit gestellt, das einen im
Allgemeinen U-förmigen
Körper 311 aufweist,
welcher, wie gezeigt, durch dien Bohrung 304 eingeführt werden
kann.
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Der
Körper 311 weist
zwei Arme 312 auf, welche an ihren terminalen Enden Hakenformationen 314 aufweisen.
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Die
Hakenformationen 314 sind durch einen Abstand beabstandet,
der dem Abstand zwischen den Öffnungen 85 entspricht,
wodurch die Prothese 80 an dem Ankerelement 310 befestigt
werden kann, indem die Hakenformationen 314 in die Öffnungen 85 eingeführt werden.
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Wie
in 20 deutlicher zu sehen ist, verlaufen die durch
einen Armabschnitt 90 verlaufenden Last tragenden Garne 20 in
einer Schleife um die nächst
liegende Öffnung 85.
Dadurch kann der Armabschnitt 90 Belastungen von dem Hakenabschnitt 314,
der durch die Öffnung 85 verläuft, direkt entlang
das Last tragende Garn 20 übertragen.
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In ähnlicher
Weise verlaufen Last tragende Garne 20, die durch den zentralen
Körperabschnitt 82 verlaufen,
ebenfalls in einer Schleife durch die Öffnungen 85, damit
Belastungen von den Hakenformationen 314 direkt und in
einer Richtung entlang der Länge
des zentralen Körperabschnitts 82 übertragen werden
können.
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Die
in 21 gezeigte Ausführungsform umfasst einen Körper 12 mit
zwei diskreten Ankerabschnitten B1, B2, die von zwei Körperabschnitten 101, 102 definiert
sind, welche nur von Längenabschnitten 21 des
Zuglast tragenden Garns miteinander verbunden sind.
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Das
Garn 20 ist durch Sternformationen 40 und Bindungsgarne 30,
welche vorzugsweise eine netzähnliche
Struktur MS bilden, in den Körperabschnitten 101, 102 gefestigt.
Die Garnlängen 21 kreuzen
in ihrem Verlauf zwischen den Körperabschnitten 101, 102 von
rechts nach links und von links nach rechts. Durch geeignete Platzierung
mithilfe der Stickmaschine ist jeder Längenabschnitt 21 von
einer vorgegebenen Länge,
so dass auf alle Längenabschnitte 21 die
gleiche Zuglast einwirkt, wenn die Körperabschnitte 101, 102 auseinander
gezogen werden. Dies hat den Vorteil, dass es nicht zu einem kaskadenartigen
Versagen kommt, wenn eine Garnlänge 21 nach
der anderen reißt,
sobald eine erste der Längen 21 zerrissen
ist.
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Bei
der in 22 gezeigten Ausführungsform
handelt es sich um eine textile Prothese in der Form eines Ohrs.
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Die
Prothese 110 umfasst drei Öffnungen 18 für Knochenschrauben
(nicht gezeigt). Jeder der Öffnungen 18 ist
von einem Ring 51 und einer Sternformation 40 gebildet,
wie oben beschrieben ist.
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Durch
den Körper
der Prothese verlaufen Zuglast tragende Garne 20 entlang
einem vorgegebenen weiträumigen
Weg, um an gewünschten
Stellen eine Verstärkung
zu bieten und der Prothese die gewünschte Form und das gewünschte Volumen
zu geben.
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Die
Prothese 110 kann in ein Zellkulturmedium platziert werden,
um ein Einwachsen von Gewebe in das textile Gewebe der Prothese
zu ermöglichen,
bevor sie in eine Position neben dem Kopf des Patienten platziert
wird, um ein weiteres Einwachsen von Gewebe vom Körper des
Patienten aus zu ermöglichen.
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Die
in 23, 24 gezeigte Ausführungsform 120 ist
ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Prothese,
die als eine selbstbewegliche Übertragungsvorrichtung
verwendet werden kann.
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Die
selbstbewegliche Übertragungsvorrichtung
von 23 dient dazu, eine Bewegung um den Ellbogen eines
Patienten herum zu erzeugen. Die Prothese umfasst einen Körper 10 mit
einer ersten diskreten Region 121, einer zweiten diskreten
Region 122 und einer dritten diskreten Region 123.
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Die
erste Region 121 ist von einem Ankerabschnitt ST definiert,
der um den hinteren Deltamuskel herum geführt und daran befestigt werden
soll, wie in 23 schematisch gezeigt ist.
Der Ankerabschnitt ST wird zuerst durch Annähen und dann biologisch durch
Einwachsen von Gewebe befestigt.
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Die
dritte diskrete Region 123 wird an dem Unterarm befestigt,
beispielsweise durch einen Knochenanker oder eine Knochenschraube.
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Damit
Kontraktionen des hinteren Deltamuskels in eine axiale Verschiebung
der dritten Region 123 übersetzt
werden können,
muss die dazwischen liegende zweite diskrete Region 122 relativ
zu dem Gewebe des Patienten, das sie passiert (typischerweise knapp
unterhalb der Haut des Patienten), axial frei beweglich bleiben.
Die zweite Region 122 umfasst daher eine geschlossene netzähnliche
Struktur MSc, die von Bindungsgarnen 30 gebildet
wird, welche ein Einwachsen von Gewebe verhindern.
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In
den obigen Beispielen wird sowohl für den Näh- als auch für den Greiferkopf
der Stickmaschine derselbe Garntyp verwendet, wenn die Zuglast tragenden
Garne 20 oder die Bindungsgarne 30 platziert oder
die Ringe 51 oder die Sternformationen 40 gebildet
werden. Es versteht sich jedoch, dass, falls gewünscht, im Näh- und im Greiferkopf verschiedene Garne
verwendet werden können.
Darüber
hinaus handelt es sich bei dem für
das Zuglast tragende Garn 20 verwendete Garn vorzugsweise
um ein geflochtenes Polyestergarn, wie es für Nähte verwendet wird. Vorzugsweise
weist das Last tragende Garn 20 eine diametrische Größe auf,
die zwischen 0,2 und 0,5 mm variiert, vorzugsweise etwa 0,35 mm
beträgt.
Falls gewünscht,
können
auch andere Garntypen verwendet werden, beispielsweise Polypropylen, Polyethylen,
Polyamid.
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Anstelle
eines geflochtenen Polyesterfadens oder eines Polypropylen-, Polyethylen-
oder Polyamidgarns können
Garne, die aus Fasern anderen Materials ausgebildet sind, wie beispielsweise
Drähte
geeigneter Metalle wie beispielsweise SMA (Shape Memory Alloy bzw.
Formgedächtnislegierung), Aramidfasern,
Glasfasern, etc., verwendet werden.
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Im
Allgemeinen ist beabsichtigt, dass ein Garn verwendet wird, welches
aus einer beliebigen Faser ausgebildet ist, welche die gewünschten
Zuglast tragenden Fähigkeiten
und Biegeflexibilität
aufweist, um entlang einem weiträumigen
Weg zu liegen.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem für
die Bindungsgarne 30 verwendeten Garn ebenfalls um einen
geflochtenen Polyesterfaden. Vorzugsweise hat das Bindungsgarn 30 eine
diametrische Größe zwischen
0,1 und 0,2 mm.
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Aus
Obigem versteht sich, dass die vorliegende Erfindung den Gebrauch
eines verbesserten Verfahrens zum Platzieren von Fasern zur Herstellung
textiler Prothesen betrifft, wie beispielsweise chirurgische Implantate
(und andere Produkte), wobei die Gewebestruktur von Körperabschnitten
der Prothese fester sind und/oder bessere Integrität aufweisen
und/oder bessere belastungsverteilende Eigenschaften aufweisen und/oder
bessere Lastkonzentrationseigenschaften aufweisen und/oder wenige
Verzerrung um Öffnungen
herum zeigen und/oder fester sind und/oder sich unter Belastung weniger
verzerren und/oder unter Belastung eine geringere Kriechverformung
aufweisen und/oder verbesserte Netzeigenschaften aufweisen, um das
Einwachsen von Gewebe zu verbessern, und/oder eine Struktur aufweisen,
welche dazu dient, das Einwachsen von Gewebe zu vermindern.
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Obgleich
die obigen Ausführungsformen
textile Prothesen betreffen, die hauptsächlich zum Verbinden von Teilen
eines Körpers
aneinander verwendet werden, versteht es sich, dass die Prinzipien
der Erfindung in anderen Anordnungen verwendet werden können, die
keinen Teil der Erfindung darstellen, um textile Verbindungselemente
herzustellen, insbesondere Verbindungselemente, die verwendet werden
können,
um mechanische Komponenten miteinander zu verbinden. Es ist außerdem beabsichtigt, dass
die Prothese der vorliegenden Erfindung eine Verstärkung zur
Verkapselung in einem Matrixmaterial ausbildet, z. B. einem synthetischen
Harz, um eine Kompositkomponente zu bilden, oder Elemente aufweisen
kann, die in einem Matrixmaterial verkapselt sind, und Elemente,
die aus dem Matrixmaterial heraus verlaufen, d. h. Elemente, die
locker sind.