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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Biopsievorrichtung für den Mehrfachgebrauch.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Biopsieinstrument für den Einmalgebrauch
zur Verwendung mit der erfindungsgemäßen Biopsievorrichtung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist von einer Vorrichtung zum Sammeln von
Gewebeproben durch Herausschneiden eines Abschnittes des Gewebes und
einem entsprechenden in der WO 99/44505 beschriebenen Verfahren
zum Entnehmen von Gewebeproben abgeleitet. Die Biopsievorrichtung
der WO 99/44505 umfasst ein Biopsieinstrument und einen Halter.
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In
dieser Beschreibung beziehen sich die Ausdrücke "proximal" und "distal" auf die Person, die eine Biopsieprobe
entnimmt; die Ausdrücke "vorne"/"vorder-" und "hinten"/"hinter" haben eine entsprechende
Bedeutung. Das proximale Ende einer Biopsievorrichtung ist daher
ihr hinteres Ende, das von dem Patienten weg zeigt.
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Das
Biopsieinstrument der WO 99/44505 umfasst eine Kanüle mit einem
distalen offenen Schneidende und einer Durchgangsöffnung in
ihrer Wand nahe dem distalen Ende, ein Fingerrohr, das gleitbar
auf der Kanüle
angelegt ist und wobei ein Finger an seinem Ende vorgesehen ist,
sowie ein Stylet, das gleitbar in der Kanüle angelegt ist, wobei der
Finger in die Öffnung
in der Kanülenwand
hineinge steckt werden kann und axial in einer Vorwärtsrichtung
verschiebbar ist, so dass er in Richtung der Achse der Kanüle umgelenkt
werden kann.
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Der
Halter der WO 99/44505 umfasst ein Gehäuse, Mittel zum lösbaren Koppeln
des Biopsieinstruments an das Gehäuse; und komprimierte Spulenmittel,
um die Kanüle
in Kombination mit dem Rohr in eine distale Richtung aufeinanderfolgend
axial zu verschieben und das Rohr in Bezug auf die Kanüle in die
selbe Richtung zu verschieben. Um eine entnommene Biopsieprobe von
der Kanüle
auszuwerfen, umfasst der Halter ferner ein Mittel, um das Rohr sowie
das Rohr in Kombination mit der Kanüle in eine proximale Richtung
aufeinanderfolgend zu verschieben. An ihren jeweiligen distalen
Enden sind die Kanüle,
das Rohr und das Stylet mit Endabschnitten zum Befestigen in dem
Halter versehen.
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Die
WO 99/44505 offenbart auch eine Lade-Baugruppe für den Halter. Die Lade-Baugruppe umfasst
einen Ladearm, der an seinem einen Ende an dem Gehäuse schwenkbar
angebracht ist, einen mittleren Arm, der an seinem einen Ende an
dem Ladearm schwenkbar angebracht ist und an seinem anderen Ende
an einem Fänger,
der den Kanülenendabschnitt
während
des Aufbringens der Spannung und in einer gespannten Stellung in
Bezug auf eine Spannungsfeder oder während der Kompression oder
in einer komprimierten Stellung in Bezug auf eine Kompressionsfeder
(welche letztere bevorzugt wird) hält, wobei der Fänger in
eine proximale Richtung gegen den Widerstand der Feder verschiebbar ist
und dazu ausgebildet ist, zum beabsichtigten Lösen gehalten zu werden.
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Eine
Biopsievorrichtung, die den Halter umfasst sowie die Lade-Baugruppe
der WO 99/44504 können
für den
Einmalgebrauch gefertigt werden. In diesem Fall wird sie dem Kunden
vorzugsweise mit bereits befestigtem Biopsieinstrument der WO 99/44504
geliefert. Sie kann jedoch auch für einen wiederholten Gebrauch
mit Einwegsets des Biopsieinstruments entworfen sein.
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Die
vorgenannte Biopsievorrichtung, die für den Einmalgebrauch vorgesehen
ist, d.h., dass sie dem Benutzer mit dem bereits befestigten Biopsieinstrument
bereitgestellt wird, erfordert keine anderen manuellen Fertigkeiten
als ihre geeignete medizinische Handhabung auszuführen, d.h.,
dass einem Patienten eine Biopsieprobe entnommen wird und diese Biopsieprobe
danach von der Kanüle
ausgeworfen wird.
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Dies
ist nicht so bei der Biopsievorrichtung für den Mehrfachgebrauch, bei
welcher ein neues Biopsieinstrument für jede Biopsie befestigt werden muss.
Da die Biopsievorrichtung drei Teile umfasst, die in Bezug auf einander
gleitbar verschiebbar sind, erfordert ihre Befestigung in einer
gegebenen räumlichen
Beziehung eine fachkundige Handhabung. Hinzukommt, dass die scharfe
Spitze des Stylets und die vordere Kante der Kanüle Wunden verursachen können, wenn
sie beim Befestigen nicht richtig gehandhabt werden, oder sie können versehentlich
beschädigt
werden, wie auch das dünne
Gewebe-Ausschneidemittel, welches der Finger des Fingerrohrs ist.
Daher ist reichlich Raum für
Verbesserung in Bezug darauf, dass der Lade-Vorgang zu einer Routinemaßnahme wird,
einschließlich,
dass die Biopsievorrichtung und die Lade-Baugruppe verändert wird.
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ERFINDUNGSGEMÄßE AUFGABEN
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Es
ist eine erfindungsgemäße Aufgabe,
eine Biopsievorrichtung bereitzustellen, die eine Lade-Baugruppe
für den
Mehrfachgebrauch umfasst, in welcher ein Einweg-Biopsieinstrument leicht und sicher
befestigt und ausgebaut werden kann.
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Es
ist eine erfindungsgemäße Aufgabe,
ein entsprechendes Biopsieinstrument bereitzustellen.
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Zusätzliche
erfindungsgemäße Aufgaben werden
aus der folgenden kurzen Beschreibung der Erfindung, wobei die begleitenden
Zeichnungen eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform detaillierter beschreiben,
sowie den angefügten
Ansprüchen
offensichtlich.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
und andere erfindungsgemäße Aufgaben
werden durch ein Biopsieinstrument für den Einmalgebrauch der vorgenannten
Art gelöst,
welches dazu entworfen ist, in einer Biopsievorrichtung für den Mehrfachgebrauch
befestigt zu werden, wobei das Biopsieinstrument eine Kartusche,
welche proximale Endabschnitte der Kanüle umschließt, das Fingerrohr und das
Stylet umfasst, wie in Anspruch 1 definiert ist. Vorzugsweise ist
die Kartusche mit einer verschiebbaren Sperre an einer ihrer Seiten
versehen, wobei die Verschiebung im wesentlichen in der Sperrebene
und in einer proximalen Richtung stattfindet. Für die Kartusche wird bevorzugt,
dass sie eine Sicherheitslasche umfasst, die entfernt werden muss,
bevor die Sperre verschoben werden kann. Durch Entfernen der Sicherheitslasche
und Verschieben der Sperre in eine proximale Rich tung ist das Biopsieinstrument
für die
Befestigung an der erfindungsgemäßen Biopsievorrichtung
vorbereitet.
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Insbesondere
umfasst das Biopsieinstrument für
den Einmalgebrauch zur Befestigung an einer Biopsievorrichtung für den Mehrfachgebrauch eine
Kartusche, die proximale Endabschnitte einer Kanüle einschließt, ein
Fingerrohr, das auf der Kanüle
angelegt ist sowie ein Stylet, das gleitbar in der Kanüle angelegt
ist, wobei die Kanüle
und das Fingerrohr proximale Halteabschnitte aufweisen und in Bezug
auf die Kartusche durch ein Verschiebungsmittel verschiebbar sind,
welches in der Biopsievorrichtung angelegt ist, welche in die Halteabschnitte
durch eine oder mehrere Greiföffnungen
in einer Wand der Kartusche greift.
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Für die Kartusche
ist es bevorzugt, dass sie einen Kartuschenkörper mit einer Öffnung an
einer seiner Seiten umfasst, welche durch eine Sperre abgedeckt
ist, in welcher eine oder mehrere Greiföffnungen angelegt sind. Die
Verschiebungsöffnung
ist vorteilhaft ein Schlitz, der parallel zur Kanüle verläuft.
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Gemäß einem
ersten bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt
verläuft
die Kartuschensperre außerhalb
der Kartuschenkörperöffnung und
ist in der Sperrebene in der Richtung des Kartuschenkörpers verschiebbar,
um die Öffnung
der Kartuschenkörperöffnung vollständiger zu
bedecken. Es ist vorteilhaft für
die Kartuschensperre, sicherbar in einer verschobenen Stellung an
dem Kartuschenkörper oder
an einem daran gesicherten Element zu sein.
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Gemäß einem
zweiten bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt umfasst das Biopsieinstrument
eine abnehmbare Sicher heitslasche, welche die Kartuschenkörperöffnung teilweise
bedeckt. Hinsichtlich der Kartuschensperre ist insbesondere bevorzugt,
dass sie nur bei Entfernung einer Sicherheitslasche, die einen Abschnitt
der Kartuschenkörperöffnung bedeckt,
verschiebbar ist.
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Gemäß einem
dritten bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt ist der Halteabschnitt
des Stylets an dem Kartuschenkörper
befestigt.
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Gemäß einem
vierten bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt umfasst der Kartuschenkörper seitlich
angelegte Ausstülpungen
zum Anbringen in Haken der Biopsievorrichtung.
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Erfindungsgemäß ist auch
eine Biopsievorrichtung offenbart, welche ein Gehäuse, Mittel
zum ablösbaren
Koppeln des erfindungsgemäßen Biopsieinstrumentes
an das Gehäuse,
in dem Gehäuse angelegte
komprimierte Spulenmittel zum aufeinander folgenden axialen Verschieben
der Kanüle
und des Fingerrohres in Kombination in einer distalen Richtung und
des Rohres in Bezug auf die Kanüle
in dieselbe Richtung umfasst, wobei das Verschieben über ein
erstes Verschiebungselement, welches gleitbar in dem Gehäuse angelegt
ist und mit einem proximalen Endabschnitt der Kanüle kooperiert,
und ein zweites Verschiebungselement erfolgt, welches distal von
dem ersten Verschiebungselement gleitbar in dem Gehäuse angelegt
ist und mit einem proximalen Halteabschnitt des Fingerrohres kooperiert.
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Gemäß einem
fünften
bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt
umfassen das erste und das zweite Verschiebungselement Stifte, welche
durch einen Längsschlitz
in der Kartuschensperre verlaufen und in entsprechende Bohrungen
in den Halteabschnitten der Kanüle
und des Fingerrohres greifen können.
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Gemäß einem
sechsten bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt umfasst die Biopsievorrichtung
einen Mechanismus zur stufenlosen Steuerung des Kanülenhubs.
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Gemäß einem
siebten bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt ist die Biopsievorrichtung
so konzipiert, dass sie die gesamte Biopsieinstrumentkartusche in
einer Öffnung
aufnimmt, die auf einer ihrer Seiten angelegt ist, so dass die sichtbare
Seite der Kartusche (der Kartuschenboden) mit Abschnitten der selben
Seite des Biopsieinstruments bündig ist.
Es ist wichtig für
die Biopsieinstrumentenkartusche, dass sie lösbar sicherbar in der Öffnung ist. Vorzugsweise
ist das Biopsieinstrument mittels eines axial verschiebbaren Rahmens
sicherbar, welcher Haken in der Öffnung
umfasst, wobei die Haken lösbar
in die seitlich angelegten Ausstülpungen
des Kartuschenkörpers
greifen können.
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Gemäß einem
achten bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt
ist die Biopsievorrichtung mit einer Lademechanik zur Kompression
einer Sprungfeder ausgestattet, welche das erste und zweite Verschiebungselement
beeinflusst, wobei die Mechanik einen Ladearm, einen Ladefänger und
einen Zwischenarm umfasst, welcher schwenkbar an dem Ladearm und
dem Ladefänger
befestigt ist. Es ist bevorzugt, dass die Vorrichtung Mittel zum
Ablösen
des ersten und zweiten Verschiebungselementes in Kombination umfasst,
um sie in einer distalen Richtung durch Wirkung der Sprungfeder
zu verschieben. Es ist hinsichtlich der Vorrichtung auch bevorzugt,
dass sie einen Hubbegrenzer zum Begrenzen der Verschiebung des zweiten
Verschiebungselementes und/oder des ersten Verschiebungselementes
in einer distalen Richtung umfasst. Vorzugsweise ist die Verschiebung
des zweiten Verschiebungselementes so begrenzt, dass es in einer
distalen Richtung weiter verschiebbar ist als das erste Verschiebungslement.
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Gemäß einem
noch weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Aspekt umfasst die Biopsievorrichtung
Mittel zum Auswurf einer entnommenen Biopsieprobe aus der Kanüle.
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Durch
Definition ist die obere Seite des erfindungsgemäßen Biopsieinstruments die
von einer Sperre abgedeckte Seite. Die obere Seite der erfindungsgemäßen Biopsievorrichtung
ist die mit dem Lademechanismus versehene Seite. Das Biopsieinstrument
ist an der Bodenseite der Biopsievorrichtung befestigt, wobei seine
obere Seite der Vorrichtung zugewandt ist.
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Die
Erfindung wird nun mit Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Biopsieinstruments
und die erfindungsgemäße Biopsievorrichtung
beschrieben. Durch deren Studium werden weitere Vorteile der vorliegenden
Erfindung offensichtlich. Die bevorzugten Ausführungsformen sind in Zeichnungen
dargestellt, die ungefähre perspektivische
Ansichten davon zeigen.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Zeichnungen zeigen das Folgende:
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1 eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Biopsievorrichtung
mit einem befestigten Biopsieinstrument in einer proximalen Sei ten-/Bodenansicht,
wobei der Ladearm an dem Gehäuse
anliegt;
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2 die
Biopsievorrichtung von 1 in einer distalen Seiten-/Draufsicht,
wobei der Ladearm gehoben ist;
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3 die
Biopsievorrichtung von 1 in einer distalen Seiten-/Bodenansicht,
wobei das Biopsieinstrument entfernt ist;
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4 die
Biopsievorrichtung von 2 und in derselben Ansicht,
wobei das Gehäuse
und ein Teil des Lade-Mechanismus entfernt sind, in einer gesicherten
geladenen Bedingung;
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5 die
Biopsievorrichtung von 4 und in derselben Ansicht und
Bedingung, wobei eine kürzere
Hublänge
eingestellt ist;
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6 die
Biopsievorrichtung von 5 in derselben Ansicht, in einer
ungesicherten geladenen Bedingung;
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7 die
Biopsievorrichtung von 5 in derselben Ansicht, in einer
gelösten
Bedingung am Ende der Kanülenbewegung;
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8 die
Biopsievorrichtung von 5 in derselben Ansicht, in einer
gelösten
Bedingung am Ende der Fingerrohrbewegung;
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9 die
Biopsievorrichtung von 5 in derselben Ansicht, nachdem
der Finger von der Kanüle
ge nommen wurde, aber vor dem Auswerfen der Probe und dem Laden;
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10 die
Biopsievorrichtung von 5 in einer vorderen Draufsicht
nach dem Auswerfen der Probe;
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11 die
Biopsievorrichtung von 5, aber mit gezeigtem Ladearm,
in derselben Ansicht, am Beginn eines Ladevorgangs;
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12 die
Biopsievorrichtung von 11 am Ende eines Ladevorgangs;
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13 das
Biopsieinstrument von 1 in einer Drauf-/proximalen
Ansicht, vollständig
mit der Sicherheitslasche;
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14 das
Biopsieinstrument von 1 in einer weiteren Drauf-/proximalen
Ansicht, wobei die Sicherheitslasche entfernt und die Kartuschensperre eingefügt ist;
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15 das
Biopsieinstrument von 1 in einer noch weiteren Drauf-/proximalen
Ansicht, wobei die Kartuschensperre entfernt ist;
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16 das
Biopsieinstrument von 1 in einer Explosions-Drauf-/proximalen
Ansicht ohne die Sicherheitslasche;
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17 die
Kartuschensicherung und Sicherheitslasche des Biopsieinstruments
in 1 in einer Boden-/proximalen perspektivischen
Ansicht, ausgerichtet aber geringfügig separiert;
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18 der
Kartuschenkörper
des Biopsieinstruments in 1 in einer
vorderen/proximalen Ansicht;
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19 der
Kartuschenbefestigungsrahmen in einer Drauf-/proximalen Ansicht.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Anzeigen
seitlicher Richtungen wie beipielsweise 'von oben', 'unterseitig', 'oberseitig' sind durch die Ansichten
der Figuren definiert. Die Stahlspulenkompressionsfedern sind nur
schematisch als Zylinder gezeigt.
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Das
in den 1 und 13–19 gezeigte
Biopsieinstrument umfasst eine Kanüle, ein Fingerrohr 201 und
ein Stylet 301 von derselben Art wie es in der 4 der
WO 99/44505 gezeigt ist; siehe auch U.S.-Patent Nr. 5,644,542, wo
der Entwurf und die Funktion dieser Elemente im Detail erklärt ist. In
der 16 sind hintere (proximale) Endabschnitte des
Fingerrohrs 201, die die Kanüle und das Stylet 301 umschließen, gezeigt,
um ihre Beziehung zu ihren jeweiligen Haltern 200, 300 zu
zeigen, wobei jeder in einem Stück
aus einem Polymermaterial gefertigt ist, vorzugsweise einem ABS-Polymer
(Acrylnitril-Butadien-Styrol-Polymer)
oder einem weiteren Polymer mit hoher Schlag- und Reißfestigkeit.
In 16 ist auch der Kanülenhalter 100 gezeigt.
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Die
Kanüle,
das Fingerrohr 201 und das Stylet 301 sind in
einem Kartuschenkörper 700 befestigt, von
welchem ein distaler Abschnitt durch eine Sperre 701 und
einen daran durch eine Sicherheitslasche 702 proximal angrenzenden
Abschnitt abgedeckt ist. Die Kartuschensperre 701 ver läuft über das
distale Ende des Kartuschenkörpers 700 und
wird durch die Auskragungen 706, 707 in seitlichen
Schlitzen 704, 705 des letzteren so gehalten,
dass sie nach dem Entfernen der Sicherheitslasche 702 in
einer distalen Richtung verschoben werden kann, um den größten Teil
des Kartuschenkörpers 700 abzudecken.
Anfänglich
ist die Sicherheitslasche 702 in Bezug auf die Kartuschensperre
durch Stifte 708, die von ihrer distalen Endwand verlaufen
und in entsprechenden Bohrungen in der proximalen Endwand der Kartuschensperre 701 eingefügt sind,
sowie durch einen Querflansch 709, der an seiner Unterseite
gegen die hintere Wand 710 des Kartuschenkörpers 700 anliegt,
räumlich
stabilisiert. In dieser Konfiguration wird das erfindungsgemäße Biopsieinstrument
dem Benutzer geliefert, um es an der erfindungsgemäßen Biopsievorrichtung
durch einen Arbeitsablauf zu befestigen, der weiter unten beschrieben
ist. Die Kanüle, das
Stylet 301 und das Fingerrohr 201 sind in dem Kartuschenkörper 700 in
einem zusammengebauten Zustand, das heißt, wobei die Kanüle in das
Fingerrohr 301 und das Stylet 201 in die Kanüle eingefügt ist,
befestigt. Die Kanüle,
das Stylet und das Fingerrohr verlaufen durch einen Schlitz 703 in
der vorderen Wand des Kartuschenkörpers 700 in einer
distalen Richtung. Der Hals 302 des Stylethalters 300, welcher
ein I-Profil aufweist, schnappt zwischen zwei Schnappzungen 713 ein,
die von dem Boden 714 des Kartuschenkörpers 700 verlaufen.
Das Stylet 301 ist so starr an dem Kartuschenkörper 701 gesichert.
Die Kanüle
und das Fingerrohr 201 sind demgegenüber nicht eindeutig befestigt,
sondern nur in ihrer Bewegung in der Kartusche eingeschränkt. Die
distale Wand einer seitlichen Aussparung 715 in der Kartuschensperre 701 kooperiert
mit der Spitze 214 einer Zunge 213 des Fingerrohrhalters 200,
die oberhalb seiner Oberseite herausragt. Dadurch können der Fingerrohrhalter 200 und
der Kanülenhalter 100,
die proximal daran anstoßen,
in einer proximalen Richtung verschoben werden, indem die Kartuschensperre 701 vollständig über den
Kartuschenkörper 700 geschoben
wird, sobald die Sicherheitslasche 702 entfernt wurde,
indem sie nach hinten gezogen wird, während sie leicht angehoben
wird, um sich so von dem Querflansch 709 von der hinteren
Wand 710 des Kartuschenkörpers zu lösen. Die Kartuschensperre 701 wird
nach hinten geschoben, bis eine Schnappzunge 716, die von
ihrer proximalen Endwand verläuft,
in einen erhabenen Querabschnitt 304 des Stylethalters 300 eingreift.
Dies bereitet das Biopsieinstrument für die Befestigung an der Biopsievorrichtung vor.
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Die
erfindungsgemäße Biopsievorrichtung umfasst
ein Gehäuse 500,
das aus zwei im wesentlichen symmetrischen Hälften besteht, die senkrecht zu
den größeren Flächen der
Halter 100, 200 unterteilt sind. Das Gehäuse 500,
welches etwa die Form eines rechteckigen Riegels aufweist, kann
aus einem geeigneten Polymer, beispielsweise Polycarbonat, aber
bevorzugt aus Metall sein, wie beispielsweise Aluminium oder rostfreiem
Stahl, weil die Biopsievorrichtung rauhen Reinigungs- und Sterilisierungsbedingungen
widerstehen muss. Die Gehäusehälften passen
durch geeignete Entwürfe
von Rändern
und anderen Elementen, wie beispielsweise Schnappteilen (nicht gezeigt),
können
aber auch durch Bolzen oder ähnliche
Mittel verbunden werden. Das Gehäuse
umfasst eine Lade-Baugruppe gemäß der WO 99/44505,
worauf Bezug genommen wird, und wodurch Halter 100, 200 in
eine 'geladene' Stellung gebracht
werden, von welcher sie zur Entnahme von Gewebeproben gelöst werden
können.
Anstelle der einzelnen Federspule der Vorrichtung der WO 99/44505
sind drei parallel angeordnete Federspulen 601 bereitgestellt;
aus Grün den
der Einfachheit wurden sie in den Zeichnungen nur als Zylinder dargestellt.
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Im
Gegensatz zu der Anordnung in der WO 99/44505, in welcher die Halter 100, 200 des
Biopsieinstruments direkt gegen die Kraft einer Federspule in dem
Ladevorgang verschoben werden, verwendet die vorliegende Erfindung
Zwischenstrukturen, welche die Biopsievorrichtung betreffen und
als Fingerrohr und Kanülenkontrollteile 543, 544 bezeichnet werden,
welche eine Steuerung des Biopsieinstruments durch die Biopsievorrichtung
bereitstellen. Das Fingerrohr und die Kanülenkontrollteile weisen Koppelstifte
auf, die an ihren unteren Seiten für einen Eingriff mit dem Fingerrohrhalter
bzw. dem Kanülenhalter
angelegt sind. Das Fingerrohrkontrollteil 543 weist ein
Paar von Koppelstiften 546 auf, das Kanülenkontrollteil 544 weist
auch ein Paar 547 auf. Zusätzlich weist das Fingerrohrkontrollteil
ein Paar von Führungsstiften 548 auf,
die distal von den Fingerrohrkoppelstiften 546 angelegt
sind, welche Führungsstifte 548 kürzer sind
als die Koppelstifte. Damit ergeben sich zwei longitudinal verlaufende
Reihen von Koppel- und Führungsstiften.
Die Koppelstifte jeder Stiftreihe sind so angeordnet, dass sie in
entsprechenden Bohrungen eingreifen, die an den Fingerrohrhalterbohrungen 210 und
den Kanülenhalterbohrungen 110 angelegt
sind. Die Kontrollteile 543, 544 mit ihren Führungs-
und Koppelstiften sind von außen
durch eine Öffnung
in der Bodenwand des Gehäuses 500 zugänglich.
Die Öffnung
weist eine Größe auf,
die es der Kartusche gestattet, vollständig eingeführt zu werden und in der eingeführten Stellung
durch einen axial verschiebbaren Befestigungsrahmen 570 gesichert
zu werden, welcher ein Paar von Haken 571, 572 aufweist,
die in rechteckige vordere und hintere Schultern 720, 721 eingreifen,
welche seit lich von dem Kartuschenkörper 700 verlaufen.
Der Befestigungsrahmen 570 kann von außen durch Knöpfe 573 betätigt werden,
die durch Öffnungen
in den seitlichen Wänden
des Gehäuses 500 verlaufen.
Der Eingriff der Paare von Koppelstiften 546, 547 der
Kontrollteile 543, 544 mit den Paaren von Bohrungen 210, 110 in
dem Fingerrohrhalter 200 bzw. dem Kanülenhalter 100 ist
durch zwei longitudinal verlaufende Schlitze 730, 731 in
der Kartuschensperre 701 bereitgestellt. Um ein leichtes
Laden bereitzustellen, verwendet die Lade-Baugruppe drei Elemente,
einen Ladearm 520, einen Zwischenarm 530 und einen
Ladefänger 540,
der einen Fängerarm 541 umfasst,
welcher das Fingerrohrkontrollteil 543 während der
Kompression der Federspulen 601 und in ihrem komprimierten
(geladenen) Zustand hält.
Mit seinem hakenartigen vorderen Ende des Fängerarms 541 greift
der Fänger 540 einen
Ladegriff 542 des Fingerrohrkontrollteils 543.
Das Kanülenkontrollteil 544 wiederum
wird durch das Fingerrohrkontrollteil 543 in Stellung gehalten.
Die Kanülenhalter-/Fingerrohrhalter-Baugruppe 100, 200 kann
von dem geladenen Zustand durch einen rechteckigen Auslöser gelöst werden,
der distal/seitlich des Fängers 540 angelegt
ist. Das hintere Ende des Triggers 600, der einen Freigabeknopf 602 bildet,
geht durch eine Öffnung
in der hinteren Wand des Gehäuses 500.
Durch Drücken
des Freigabeknopfs 602 wird der Auslöser 600 nach vorne
geschoben, wodurch ein schräger
Abschnitt 603 davon an einer hinteren schrägen Fläche 549 des
Fängerarms 541 angreift, welcher
drehbar an 545 gelagert ist, so dass er um ein paar Grad
schwenkt, wodurch der Griff 542 freigegeben wird und damit
das Fingerrohrkontrollteil 543 und der Fingerrohrhalter 200.
Die Biopsievorrichtung kann in dem geladenen Zustand durch einen quer
verschiebbaren Spundstift 604, der nahe dem hinteren Ende
des Gehäuses
in Durchgangsbohrungen 605 des Gehäuses angelegt ist, ge sichert
werden. In einer gesicherten Stellung kooperiert der Spundstift 604 mit
einem bogenförmigen
Ausschnitt des Auslösers 600.
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Ein
Biopsieprobennahmezyklus wird nun unter Bezugnahme auf 4–10 beschrieben.
In 4 ist das Biopsieinstrument in einer geladenen und
gesicherten Stellung. In 5 wurde die Hublänge von
der maximal möglichen
Stellung reduziert, indem der Hubbegrenzer 580 in einer
distalen Richtung mittels eines Schraubenmechanismus verschoben wird.
Von diesem Schraubenmechanismus sind die Schraube 581 und
der Knopf 582 gezeigt, welche an der vorderen Seite der
Biopsievorrichtung zum kontinuierlichen Setzen der Hublänge angelegt
sind, während
ein zusätzlicher
Freigabemechanismus, durch welchen eine beliebige Hubeinstellung
freigegeben werden kann, um eine maximale Hublänge bereitzustellen, nicht
gezeigt ist. Als nächstes
(6) wird der Spundstift 604 gelöst (das
Stylet 301 wird in dieser Phase in das Gewebe eingedrungen
sein, aber dies ist nicht gezeigt) und der Auslöser 600 wird vorwärts geschoben,
indem der Freigabeknopf 602 gedrückt wird. Die Figur zeigt die
Situation direkt nachdem das vordere Ende des Fängerarms den Ladegriff 542 des
Fingerrohrkontrollteils 543 freigegeben hat. In 7 ist
die Situation am Ende der ersten Phase der Biopsieprobennahme gezeigt,
d.h., wenn die kombinierte distale Bewegung der Kanüle und des
Fingerrohrs 201 entlang dem Stylet 301 zu einem Ende
gekommen ist, wodurch die distale Bewegung der Kanüle durch
die vordere Seite des Kanülenkontrollteils 544 angehalten
ist, welches auf die Seiten-Riegel-Endseiten des U-förmigen Hubbegrenzers 580 trifft.
Die 8 zeigt die Situation am Ende der zweiten Phase
der Biopsieprobennahme, d.h., wenn die distale Bewegung des Fingerrohrs 201 durch
die Grundplatte des U- förmigen Hubbegrenzers 580 angehalten
wird. In 9 hat die Person, welche eine
Biopsieprobe nimmt, mit dem Daumendruck auf den Freigabeknopf 602 aufgehört. Dies
gestattet es dem Fängerarm 541,
zurück
in seine ursprüngliche
Position zu schwenken, wodurch es einem federgespannten (bei 550)
L-förmigen
Hebel 554 gestattet ist, um einige Grad um ein Ritzel (pinion) 551 zu
schwingen, durch welches er an einer oberen Seite des Fingerrohrkontrollteils 543 befestigt ist.
An seinem vorderen Querabschnitt weist der L-förmige Hebel 554 eine
L-förmige
Durchgangsöffnung 555 auf,
die dieselbe Orientierung wie der Hebel 554 aufweist. Ein
Stift 556 verläuft
von der oberen Fläche
des Kanülenkontrollteils 544 und
verläuft
in die Öffnung 555,
in welcher er bis jetzt entlang dem vertikalen L-Riegel der Öffnung 555 angelegt
war. Durch die geringfügige
Drehung des Hebels ist der Stift 556 nun an dem freien
Ende des quer angeordneten L-Riegels der Öffnung 555 angeordnet,
während
das Fingerrohrkontrollteil 543 geringfügig von dem Kanülenkontrollteil
zurückgezogen
wurde, was ausreichend ist, die Fingerspitze des Fingerrohrs 201 von
der Öffnung
in der Kanülenwand
zurückzuziehen.
In Kombination mit der Freigabe (nicht gezeigt) des Hubbegrenzers 580,
so dass es ihm ermöglicht ist,
in die Stellung maximalen Hubs zurück bewegt zu werden, stellt
dies den Auswurf der Biopsieprobe von der Kanüle in dem nächsten Schritt bereit, dessen Endsituation
in der 10 gezeigt ist. Danach wird die
Biopsievorrichtung erneut geladen und das benutzte Biopsieinstrument
von der Vorrichtung freigegeben, indem der Befestigungsrahmen 570 mittels der
Knöpfe 571 in
eine distale Richtung verschoben wird.