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Diese
Erfindung betrifft den Nachweis und die Messung von Biomasse auf
Basis von Verfahren zum enzymatischen Assay von Nicotinamidadenindinukleotid-Verbindungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Untersuchung der Spiegel von biologischem Material ("Biomasse") in Proben ist bei
einem breiten Spektrum von Anwendungen wertvoll. Bei einigen Anwendungen
erfolgt die Untersuchung, um Verfahren zu überwachen, zum Beispiel um
die Spiegel an Mikroorganismen bei Fermentationsverfahren oder anderen
mikrobiologischen Kulturen zu bestimmen. Bei anderen Anwendungen
liefert die Messung von Biomasse einen indirekten Hinweis auf den
Umwelthygienestatus und die Sauberkeit. Dies ist besonders relevant,
wenn beispielsweise die Sauberkeit von Bereichen, die zur Nahrungsmittelzubereitung
und -aufbewahrung verwendet werden, und ferner die Sauberkeit von
Bereichen in Klinikumgebungen überprüft wird.
Bei anderen Anwendungen kann die Messung von Biomasse zum direkten
Nachweis und zur direkten Messung des Vorliegens unerwünschter
Mikroorganismen oder anderer biologischer Materialien in Proben
verwendet werden, von denen erwartet wird, dass sie frei von solchen
Kontaminanten sind, zum Beispiel Petrochemikalien, Schmieröle, Nahrungsmittel,
Industrieverfahrenswasser und andere Wasserversorgungen und -quellen.
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Eine
Vielzahl von Techniken zum Nachweis und zur Messung von Biomasse
ist verfügbar.
Man hat Biomasse aus dem Volumenanteil einer zwischen Cytoplasmamembranen
eingeschlossenen Lösung
abgeschätzt,
wobei sie aus Dielektrizitäts-
oder Kapazitätseigenschaften
zum Beispiel unter Verwendung eines Potentiostats berechnet wurde
(
GB 2 298 046 ).
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Ein
zweites Verfahren misst den Sauerstoffverbrauch einer Lösung unter
Verwendung einer geeigneten Elektrode (
GB 2 280 431 ). Biomasse kann auch
direkt aus den optischen (
US
4 893 935 ) oder den Sedimentationseigenschaften (
DE 38 19 540 ) einer Suspension
von Mikroorganismen bestimmt werden. All diese Verfahren können nur
bei Anwendungen eingesetzt werden, bei denen der Spiegel an Biomasse
hoch ist, zum Beispiel der Analyse industrieller und städtischer
Abwässer,
weil sie relativ unempfindlich sind. Diese Verfahren hängen zudem
von teuren Instrumenten ab.
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Das
Wachstum von Bakterien-, Hefe- und Säugerzellen, die in Fermentern
und Bioreaktoren wachsen, hat man aus der direkten Fluoreszenz von
Kulturen bestimmt, von der mehr als die Hälfte von intrazellulärem NADH
und NADPH stammt (Zabriskie, D. W. und Humphrey, A. E. "Estimation of Fermentation
Biomass Concentration by Measuring Culture Fluorescence" (1978) Applied and
Environmental Microbiology 35, 337–343). Das Verfahren ist relativ
unempfindlich und nur für
Anwendungen geeignet, bei denen die Anzahl lebender Zellen extrem
hoch ist. Weil NAD(P)H, aber nicht NAD(P), ein Fluoreszenzsignal
erzeugt, ist das Verfahren anfällig
für Artefakte
aufgrund von Schwankungen im intrazellulären NAD(P): NAD(P)H-Verhältnis, wenn
sich der Stoffwechselzustand der Zellen ändert. Eine Quantifizierung
von Zellzahlen kann ebenfalls durch interne Screeningeffekte, Veränderungen
in der Mediumzusammensetzung (insbesondere im H) und fluoreszierende Verbindungen
im extrazellulären
Medium behindert werden.
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Eine
weitere zum Nachweis und zur Messung von Biomasse verfügbare Technik
ist die Messung der Produktion von Licht durch eine enzymatische
Reaktion unter Verwendung von ATP als ein Substrat, weil dieses
Molekül
eine ubiquitäre
Komponente ist, die in biologischen Materialien zellulären Ursprungs
vorliegt (Hawronskyj, J. M. und Holah, J. "ATP: A universal hygiene monitor" (1997) Trends in
Food Science and Technology 8, 79–84). ATP erzeugt Licht, das
durch einen geeigneten Photodetektor mess bar ist, in Gegenwart von Leuchtkäfer-Luciferase
(EC 1.13.12.7) und geeigneter Substrate. Alternativ kann das zelluläre Enzym
Adenylatkinase zum Nachweis und zur Messung von Biomasse unter Verwendung
von Leuchtkäfer-Luciferase
zur Messung seiner ATP-Produktion bei Zugabe von ADP zur Probe verwendet
werden (Squirrell, D. J. und Murphy, M. J. "Adenylate kinase as a cell marker in
bioluminescent assays" (1994)
in "Bioluminescence
and Chemiluminescence: Fundamentals and Applied Aspects" Hrsg. Campbell,
A. K., Kricka, L. J. und Stanley, P. E., Verlag Wiley and Sons,
Chichester, GB.).
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Verfahren,
die die Lumineszenzmessung von ATP beinhalten, können quantitative Ergebnisse
innerhalb von Minuten erzeugen. Dies stellt einen Vorteil gegenüber herkömmlichen
Verfahren dar, die mikrobiologische Zählung beinhalten, wie mikrobiologische
Plattenzählung,
die nur Mikroorganismen zählt
und Tage zur Bereitstellung eines Ergebnisses benötigt, weil
dies für
viele Anwendungen zu langsam ist. Plattenzählverfahren messen ferner Populationen
lebensfähiger
Mikroorganismen selektiv je nach den gewählten Kulturbedingungen und
-verfahren. Jedoch erfordern Verfahren, die die Lumineszenzmessung
von ATP beinhalten, obwohl sie relative empfindlich sind, teure
Instrumente und Reagenzien. Insbesondere kann das Lumineszenzergebnis
dieser Verfahren nicht visuell überprüft werden.
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Alternativ
sind Testverfahren zur Messung von Biomasse vorstellbar, bei denen
die Ergebnisse visuell überprüft werden
können
und die daher keine Verwendung eines Instruments erfordern. Ein
Testverfahren, das kein Instrument benötigt, stellt, insbesondere
für den
seltenen Benutzer, eine potenzielle Verbesserung im Hinblick auf
die Kostengünstigkeit
gegenüber
Lumineszenzverfahren dar. Zusätzlich
hätte ein
solches Verfahren die Vorteile einer leichten Interpretation und
niedrigerer Anforderungen an Ausbildung und Wartung.
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Es
wurden Reagenzien beschrieben, die eine chemische Reaktion ergeben,
die zur einer Farbänderung
in Gegenwart von Analyten, wie Protein, Stärke oder Lipid, führen. Die
diesen Reaktionen zugrunde liegende Chemie ist relativ einfach und
bequem anzuwenden. Obwohl diese Färbungsreaktionen eine gewisse Anwendung
bei der Untersuchung biologischer Materialien finden, die beispielsweise
aus Nahrungsmitteln stammen, sind sie besonders unempfindlich und
insbesondere für
Biomassebestimmungen unter Umständen ungeeignet,
bei denen Mikroorganismen in signifikanten Spiegeln innerhalb der
Proben vorliegen, weil die Färbungen
mit Mikroorganismen nicht leicht reagieren.
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Eine
weitere Technik verwendet die Dehydrogenase-Aktivität von Mikroorganismen
zum Nachweis der in einer Probe vorhandenen Biomasse (
GB 1 603 183 ). Proben aus einem Bioreaktor
oder Abwasserproben werden unter anaeroben Bedingungen 15 bis 20
Minuten mit einem Redox-Indikator,
wie einem farblosen Tetrazoliumsalz, inkubiert. Dieser Indikator
wird durch die verschiedenen, in den Mikroorganismen vorhandenen Dehydrogenase-Enzyme
in ein unlösliches
gefärbtes
Formazanprodukt umgewandelt. Am Ende der Inkubation wird sämtliche
Enzymaktivität
gestoppt, das Formazanprodukt extrahiert und kolorimetrisch gemessen,
um eine Abschätzung
der Biomasse in der Probe zu erhalten. Dieses Verfahren beinhaltet
keine Amplifizierung oder Rückgewinnung
der relevanten Substrate und ist daher relativ unempfindlich, langwierig
und unangenehm und speziell auf die Überwachung von Fermentation
oder den Gehalt von Industrieabwasser zugeschnitten, in denen die
Biomasse vergleichsweise hoch ist.
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Verknüpfte Mehr-Enzym-Assays
wurden beschrieben, die eine sichtbare Farbänderung (WO 94/25619) oder
ein afluorometrisches Signal (Hansen, E. H., Gundstrup, M. und Mikkelsen,
H. S. "Determination
of minute amounts of ATP by flow injection analysis using enzyme
amplification reactions and fluorescence detection." (1993) Journal of
Biotechnology 31, 369–380)
aus sub-nanomolaren ATP-Konzentrationen erzeugen. Es kommt zu Schwierigkeiten,
weil diese Assays Wege beinhalten, die zwei Schritte erfordern,
die beide mindestens zwei Enzymkomponenten enthalten.
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Eine
Verbesserung gegenüber
bestehenden kolorimetrischen Bestimmungen von Biomasse würde einen
signifikanten Nutzen erbringen, wenn sie eine zuverlässige Bestimmung
einer in biologischem Material ubiquitären Verbindung erbrächte, wobei
sie eine gute Leistung in der Breitenspektrumempfindlichkeit mit
der Verwendung eines breiten Spektrums an einfachen und robusten
Formulierungen, leichter Herstellung und Anpassungsfähigkeit
an ein breites Spektrum von Formaten kombinierte.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweisen des
Vorliegens von Biomasse in einer Probe auf Basis des Nachweises
des gesamten Pools von NAD(P) und NAD(P)H, dadurch gekennzeichnet,
dass der gesamte Pool von NAD(P) und NAD(P)H als Marker für das Vorliegen
von Biomasse gemessen wird, indem NAD(P) in der Probe durch Zugabe
eines Enzyms E1 und eines Substrats S1 für das Enzym enzymatisch in
NAD(P)H umgewandelt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Vorliegen von Biomasse nicht
nur nachgewiesen, sondern auch der Spiegel der Biomasse gemessen.
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Vorzugsweise
ist das Enzym E1 eine Dehydrogenase.
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Bei
einer Ausführungsform
erfolgt der Nachweis der reduzierten Form der Nicotinamidadenindinukleotide
fluorimetrisch.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erfolgt der Nachweis oder die Messung
durch Zugabe eines zweiten Enzyms E2 und eines zweiten Substrats
S2, wodurch die folgende Umsetzung stattfindet:
und die Umwandlung von S2
in P2 ein Signal erzeugt, das eine Veränderung im Absorptionsspektrum
ist, einschließlich
einer Farbänderung,
einer Fluoreszenzänderung,
einer Lumineszenzreaktion oder einer elektrochemischen Reaktion,
die zu einer Änderung
im Potenzial oder im Strom an einer Elektrodenoberfläche führt. Vorzugsweise
ist das Signal eine Farbänderung,
die visuell nachgewiesen werden kann.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
kann die Umwandlung von NAD(P)H in NAD(P) alternativ direkt an der
Oberfläche
einer geeignete Elektrode erfolgen, um eine Änderung im Potenzial oder im Strom
an der Elektrodenoberfläche
zu erzeugen, ohne dass ein zweites Enzym E2 oder ein zweites Substrat S2
benötigt
wird.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Substrate S1 und S2 im Überschuss
zur Probe gegeben. So wird ein zyklisches Nachweissystem hergestellt,
das die Empfindlichkeit der Messung verstärkt. Dies ist besonders zur
Untersuchung des Hygienestatus einer Probe geeignet.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist E1 Lactatdehydrogenase, E2 Diaphorase, S1 Lithiumlactat und
S2 Nitro-Blau-Tetrazolium.
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Bei
einer stark bevorzugten Ausführungsform
ist E1 Glucosedehydrogenase, E2 Diaphorase, S1 Glucose und S2 Nitro-Blau-Tetrazolium.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Probe bei einer Temperatur zwischen 25 und 45°C, vorzugsweise
bei 35 bis 45°C,
erwärmt,
so dass die Reaktionsrate erhöht
und die Nachweisdauer minimiert wird.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden vor dem Nachweisen oder Messen der Menge an Biomasse ein
Detergenz und gegebenenfalls anschließend ein Neutralisationsmittel
zur Probe gegeben. Es ist sogar möglich, eine Bestimmung ohne
Anwendung eines Detergenzes und eine mit Anwendung eines Detergenzes
durchzuführen.
Dies gibt die Möglichkeit,
zwischen extra- und intrazellulären
Nicotinamidadenindinukleotid-Pools zu unterscheiden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung des oben genannten
Verfahrens zur Untersuchung des Mikrobengehalts oder des Hygienestatus
einer Probe.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1 und 2 sind
mehr oder weniger allgemeine Schemata enzymatischer Reaktionen,
die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
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3 ist
ein Vergleich von in Nahrungsresten vorliegenden Nicotinamidadenindinukleotid-Verbindungen,
die durch die vorliegende Erfindung gemessen werden, sowie von in
den gleichen Nahrungsmittelresten vorhandenem ATP, das mit dem HY-LiTE®-Hygieneüberwachungssystem
gemessen wird.
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4 ist
ein Beispiel für
die vorliegende Erfindung, die zur Überwachung des Wachstums einer
Bakterienkultur eingesetzt wird.
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5 ist
eine veranschaulichende schematische Ansicht eines längsgeströmten Teststreifens
für die erfindungsgemäße Verwendung.
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In
Figuren, Tabellen und andernorts verwendete Abkürzungen haben die folgenden
Bedeutungen:
- ADP
- Adenosin-5'-diphosphat
- ATP
- Adenosin-5'-triphosphat
- BSA
- Rinderserumalbumin
- DTAB
- Dodecyltrimethylammoniumbromid
- EDTA
- Ethylenediamintetraacetat
- G6P
- Glucose-6-phosphat
- G6PDH
- Glucose-6-phosphatdehydrogenase
- INT
- Iodnitrotetrazolium-Violett
- NAD
- Nicotinamidadenindinukleotid
(oxidierte Form)
- NAD(P)
- Nicotinamidadenindinukleotid
und Nicotinamidadeninphosphat (oxidierte Form)
- NAD(P)H
- Nicotinamidadenindinukleotid
und Nicotinamidadeninphosphat (reduzierte Form)
- NADH
- Nicotinamidadenindinukleotid
(reduzierte Form)
- NADP
- Nicotinamidadenindinukleotidphosphat
(oxidierte Form)
- NADPH
- Nicotinamidadenindinukleotidphosphat
(reduzierte Form)
- NBT
- Nitro-Blau-Tetrazolium
- TVC
- insgesamt lebensfähige Kolonien
(total viable colonies)
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Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Assay von Nicotinamidadenindinukleotiden,
wie NAD, NADH, NADP und NADPH, zum Nachweis und zur Messung von
Biomasse. Diese Verbindungen findet man als Komponenten von Zellen
und frei in der Umgebung.
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Die
Messung von NAD(P)H allein zum Nachweis von Biomasse ist aufgrund
des sich verändernden NAD(P)/NAD(P)H-Verhältnisses
anfällig
für Artefakte.
Es wurde gefunden, dass diese Probleme gelöst werden können, indem das gesamte NAD(P)
in der Probe in NAD(P)H umgewandelt und anschließend NAD(P)H als Marker für den gesamten
Pool an NAD(P) und NAD(P)H in der Probe nachgewiesen wird, was ein
einfaches und empfindliches Verfahren zum Nachweis von Biomasse
liefert.
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Ein
Vorteil in Verbindung mit der Erfindung ist, dass Nicotinamidadenindinukleotide
durch kolorimetrische Enzymassays unter Verwendung von Formulierungen,
die viel einfacher sind als die für kolorimetrische Enzymassays
von Markern, wie ATP und ADP, benötigten, leicht nachgewiesen
und gemessen werden können.
Ein sehr breites Spektrum von Enzymen und Substraten kann eingesetzt
werden. Als zusätzlicher
Vorteil kann die Messung dieser Verbindung erfolgreich auf die Bestimmung
von Biomasse in Proben angewendet werden, die signifikante Spiegel
an Mikroorganismen enthalten, und somit sind diese Messungen für solche Anwendungen
besser geeignet als chemische Färbungen
zur Bestimmung von Protein, Lipid oder Stärke.
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Als
weiterer Vorteil können
Nicotinamidadenindinukleotide im Gegensatz zu derzeitigen Biomassemarkern,
wie ATP, auch leicht durch elektrochemische und direkte spektroskopische
Assays gemessen werden.
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Dem
erfindungsgemäßen Verfahren,
wie im Reaktionsschema I gezeigt, zufolge werden Nicotinamidadenindinukleotide
in der oxidierten Form, zum Beispiel NAD und NADP, die in einer
Probe vorliegen, durch ein geeignetes Enzym (E1) mit seinem zweiten
Substrat (S1) in Nicotinamidadenindinukleotide in der reduzierten
Form, zum Beispiel NADH und NADPH, umgewandelt.
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Ein
geeignetes Enzym E1 ist jedes Enzym, das NAD(P) in NAD(P)H umwandelt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist dieses Enzym eine Dehydrogenase, zum Beispiel Glucose-6-phosphatdehydrogenase.
In der Probe vorliegendes NADH und NADPH wird ebenfalls durch diesen
Assay nachgewiesen. Dies liefert einen signifikanten Nutzen verglichen
mit Assays, wie der UV-Fluoreszenz von Bakterien- und Zellkulturen,
bei denen nur die reduzierte Form gemessen wird, weil das Verhältnis von
oxidierten:reduzierten Nicotinamidverbindungen sich je nach dem
Stoffwechselzustand der Zelle ändert.
Die vorliegende Erfindung unterliegt diesem potenziellen Problem
nicht, weil sowohl die oxidierten als auch die reduzierten Formen
((x+y) NAD(P)H nach Schema I) nachgewiesen werden können.
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Der
Nachweis kann direkt durch Messung der Fluoreszenz des NAD(P)H in
der Probe oder indirekt durch Erzeugen eines nachweisbaren Signals
P2 unter Verwendung einer zusätzlichen
enzymatischen oder chemischen Reaktion, wie z.B. im Reaktionsschema
II dargestellt, erfolgen:
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Das
Signal aus diesen Reaktionen kann eine Änderung der Farbe, anderer
Spektraleigenschaften, der Fluoreszenzeigenschaften, der Lumineszenz
oder des elektrochemischen Potenzials sein. Messungen von Signalen,
die durch die Bestimmung von Nicotinamidadenindinukleotiden erzeugt
werden, können
jeweils unter Verwendung eines Reflektometers oder Spektrometers
bei einem Farbsignal, je nachdem, ob das gefärbte Produkt in löslicher
oder unlöslicher
Form vorliegt, eines Fluorimeters bei einem Fluoreszenzsignal, eines
Luminometers bei einem Lumineszenzsignal oder eines Potenziometers
bei einem elektrochemischen Potenzial oder einem amperometrischen
Signal erfolgen.
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Zur
Verbesserung der Empfindlichkeit werden bei einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung NAD(P) und NAD(P)H, die in der Probe
vorliegen, rückgewonnen.
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Wie
aus Schema II ersichtlich, werden im Hinblick auf eine chemische
oder enzymatische Nachweiseinrichtung NADH und NADPH durch Reaktion
mit einem geeigneten Donormolekül
S2 entweder direkt, über einen
geeigneten chemischen Vermittler oder über eine enzymkatalysierte
Reaktion wieder in NAD oder NADP umgewandelt. Reduktion dieses Donors,
des zweiten Produkts der Dehydrogenase oder der reduzierten Form des
erzeugten Nicotinamidadenindinukleotids führt zu einem Signal P2, das
als Indikator für
das Vorliegen von Biomasse verwendet wird.
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Das
bei dieser Reaktion erzeugte NAD(P) wird dann wiederum unter Verwendung
des gleichen Enzyms E1, das ursprünglich zur Umwandlung des in
der Probe vorhandenen NAD(P) in NAD(P)H verwendet wurde, wieder
in NAD(P)H überführt. Infolgedessen
wird ein einfaches zyklisches System erzeugt, das die Empfindlichkeit
des Assays verbessert und besonders zum Nachweis kleiner Mengen
an Biomasse geeignet ist. Damit dieses zyklische System gut arbeitet,
ist es notwendig, einen Überschuss
der Enzymsubstrate S1 und S2 bereitzustellen.
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Ein
Schema für
ein zyklisches System, das zwischen der oxidierten und der reduzierten
Form von Nicotinamidadenindinukleotid oszillieren kann, ist in 1 dargestellt.
Durch Einwirkung des Enzyms E1 wird NAD oder NADP bei entsprechender
Oxidation des zweiten Substrates S1 des Enzyms, das im Überschuss vorhanden
ist, in NADH oder NADPH umgewandelt. Das gebildete NAD(P)H wird
mit entsprechender Reduktion eines geeigneten Donormoleküls S2, das
im Überschuss
vorhanden ist, wieder in NAD(P) überführt. Der Nachweis
von in der ursprünglichen
Probe vorhandenem NAD(P) und NAD(P)H kann anhand von Veränderungen
in den Eigenschaften dieses Donormoleküls, wenn es reduziert ist,
oder von Veränderungen
im Substrat S1, wenn es oxidiert ist, erfolgen. Dies kann eine Änderung
im Absorptionsspektrum sein, einschließlich einer Farbänderung,
einer Fluoreszenzänderung,
einer Lumineszenzreaktion oder einer elektrochemischen Reaktion,
die zu einer Veränderung
des Potenzials an einer Elektrodenoberfläche führt. Die Reaktion zwischen NADH
und S2 kann direkt erfolgen oder durch ein chemisches Zwischenprodukt
vermittelt werden oder durch ein Enzym E2 katalysiert werden.
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Alternativ
kann das NADH in einer Probe direkt durch eine elektrochemische
Reaktion, die von einem geeigneten Enzym katalysiert wird, entweder
mit einer Dehydrogenase oder einem anderen Enzym zur Rückgewinnung
von NAD oder allein unter Verwendung eines geeigneten Detektors,
um die notwendige Empfindlichkeit zu erreichen, nachgewiesen werden.
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Ein
spezifischeres Beispiel für
die Erfindung ist in 2 dargestellt. Die Rückgewinnung
wird durch zwei Enzyme erreicht, die mit einer für den Nachweis mit dem Auge
geeigneten Farbänderung
nach Reduktion des Donormoleküls
verbunden sind. Das Enzym E1 ist Hefe-Glucose-6-phosphatdehydrogenase
(EC 1.1.1.49), die 6-Phosphoglucono-δ-lacton und NADPH aus D-Glucose-6-phosphat
und NADP erzeugt. Enzym E2 ist Diaphorase (EC 1.8.1.4), die aus
NADPH und einem Tetrazoliumsalz, zum Beispiel p-Iodnitrotetrazolium-Violett
(INT), ein Formazanprodukt und NADP erzeugt. Das Fortschreiten der
Reaktion, die das Vorliegen von NADP und NADPH in der ursprünglichen
Probe anzeigt, wird durch die Farbänderung nach Produktion von
Formazan überwacht,
die mit dem Auge als rote Farbe oder spektralphotometrisch bei 500
nm verfolgt wird.
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Viele
Dehydrogenasen und die entsprechenden Substrate können anstelle
von Glucose-6-phosphatdehydrogenase und D-Glucose-6-phosphat zur
Reduktion von NAD(P) verwendet werden. Zum Beispiel Glucose-6-phosphatdehydrogenase
aus Leuconostoc mesenteroides (EC 1.1.1.49, die für NAD sowie
NADP spezifisch ist), Glucosedehydrogenase (EC 1.1.1.47), Lactatdehydrogenase
(EC 1.1.1.27), Pyruvatdehydrogenase (EC 1.2.4.1), Malatdehydrogenase
(EC 1.1.1.37), Aldehyddehydrogenase (EC 1.2.1.5) und Alkoholdehydrogenase
(EC 1. 1. 1. 1).
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In
entsprechender Weise können
viele andere Enzyme und ihre entsprechenden geeigneten Substrate
anstelle von Diaphorase zur Oxidation von NAD(P)H und zur Erzeugung
eines nachweisbaren Signals verwendet werden.
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Es
ist zum Beispiel möglich,
aus NADH unter Verwendung von Leber-Alkoholdehydrogenase und eines Nitrosamin-Substrats
eine Farbe zu erzeugen, aber weil das Substrat toxisch ist, sollte
es nicht zum Nachweis von Biomasse z.B. in Nahrungszubereitungs-
oder klinischen Umgebungen verwendet werden.
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Außerdem kann
Diaphorase durch einen chemischen Vermittler, wie Meldola-Blau,
ersetzt werden, das zuerst durch NADH reduziert und dann durch NBT
unter Bildung des gefärbten
Formazansalzes reoxidiert wird. NADH reagiert direkt mit NBT und
bildet ein gefärbtes
Formazan, aber diese Reaktion ist sehr langsam (~ Stunden). Weitere
Verbindungen, die mit NAD(P)H unter Bildung einer Farbänderung
reagieren können, sind
DIP (Dichlorphenolindophenol), Methylenblau und Thionin.
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Ein
Lumineszenznachweis von NADH ist unter Verwendung des Enzyms bakterielle
Luciferase möglich.
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Zum
spezifischen Nachweis von NADPH kann NADPH durch Glutathionoxidase
unter Reduktion von Glutathion in NADP umgewandelt werden, das durch
seine Reaktion mit DTNB (5,5'-Dithiobis-(2-nitrobenzoesäure)) nachgewiesen
werden kann.
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Wenn
NADH amperometrisch nachgewiesen wird, kann die Umwandlung von NAD(P)H
in NAD(P) direkt an der Elektrodenoberfläche erfolgen, so dass kein
zweites Enzym benötigt
wird.
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Geeignete
Substrate, z.B. für
die Reaktion mit Diaphorase, sind Tetrazoliumsalze, die ein gefärbtes Formazanprodukt
ergeben. Beispiele sind NBT oder MTT (3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyl-2-tetrazoliumbromid).
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Die
Enzymreaktionen können
in jedem Standardpuffer durchgeführt
werden, der mit den eingesetzten Enzymen kompatibel ist. Ein Beispiel
für ein
bevorzugtes Puffersystem sind ein Puffer, der aus 200 mM Tris, 50%
Glycerin, 0,01% Proclin, 0,3% Tween 80, pH 8, besteht, und eine
Substratformulierung, die aus 10 mM Natriumcitrat-Puffer, pH 6,
0,01% Proclin und 2% (w/v) alpha-Cyclodextrin besteht.
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Ein
vorzeitige Farbreaktion kann verhindert werden, indem die Formulierung
als Zwei-Reagenzien-Vormischungen hergestellt wird, die zum Einleiten
der Reaktion mit Probe vermischt werden.
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Die
Messung von NADH und NADPH unter Verwendung einer hohen Konzentration
einer gereinigten Dehydrogenase in der erfindungsgemäßen Assayformulierung
liefert eine bessere Empfindlichkeit gegenüber kolorimetrischen Verfahren,
die zum Beispiel auf dem Assay der endogenen Dehydrogenaseaktivität von Mikroorganismen
durch Reduktion eines Redox-Indikators basieren (
GB 1 603 183 ).
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Nicotinamidadenindinukleotide
können
als Marker für
Biomasse unter Verwendung eines sehr großen Spektrums an Testformaten
nachgewiesen und gemessen werden. Geeignete Testformate sind u.a.
Mikrotitervertiefungen oder Teströhrchen sowie Tupfer, Teststreifen,
Sensoren, Röhrchen
und ferner Filter- und Membranoberflächen. Insbesondere kann die
in flüssigen
Proben vorhandene Biomasse vor dem Assay durch Filtration auf der
Oberfläche
geeigneter Membranen konzentriert werden.
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Von
Oberflächen
können
zum Beispiel Proben unter Verwendung eines Teststreifens genommen
werden, der einen Kunststoffträger
enthält,
auf dem an einem Ende ein geeigneter Papierflecken befestigt ist,
oder alternativ kann der Teststreifen durch einen herkömmlichen
Tupfer, der einen Kunststoffschaft beinhaltet, um den an einem Ende
ein Baumwoll- oder
Synthetikmaterial fest gewunden ist, um einen Kopf herzustellen,
oder alternativ eine ähnliche
geeignete Probennahmevorrichtung ersetzt werden. Die Probennahmevorrichtung kann
vor der Probennahme, wenn nötig,
durch eine geeignete Benetzungslösung
benetzt werden.
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Als
weiterer Aspekt innerhalb der vorliegenden Erfindung können Nicotinamidadenindinukleotide
als Marker für
Biomasse unter Verwendung von Verfahren nachgewiesen und gemessen
werden, bei denen die Rate der Reaktionschemie durch Anwendung von
Wärme erhöht wird.
Weil bekannt ist, dass die Enzymaktivität proportional zur Temperatur
ist und dass Enzyme durch Anwendung von Wärme zerstört werden, liegt die bevorzugte
Temperatur für
das erfindungsgemäße Verfahren
zwischen 20 und 45°C.
Ideale Temperaturen zur Verstärkung
der Reaktion sind zwischen 25 und 45°C, vorzugsweise zwischen 35
und 45°C.
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Als
weiterer Aspekt innerhalb der vorliegenden Erfindung können Nicotinamidadenindinukleotide
als Marker für
Biomasse unter Verwendung von Verfahren nachgewiesen und gemessen
werden, bei denen die biochemischen Reaktionen durch Zugabe eines
geeigneten Reagenzes nach einem definierten Zeitraum abgestoppt
werden. Die Reaktion kann chemisch oder durch Abwaschen der Reagenzien
von der Probennahmevorrichtung gestoppt werden. Wenn z.B. ein gefärbtes Formazanprodukt
auf einem Teststreifen erzeugt und der Teststreifen mit Wasser gewaschen
wird, klebt das unlösliche
Formazanprodukt am Teststreifen, während die anderen Reagenzien
(Enzyme usw.) abgewaschen werden.
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Als
weiterer Aspekt innerhalb der vorliegenden Erfindung können Nicotinamidadenindinukleotide
nach der Freisetzung aus Proben, die auf zellulären Materialien, beispielsweise
Mikroorganismen, basieren, unter Verwendung einer geeigneten physikalischen
oder chemischen Behandlung, wie Detergenzextraktion, nachgewiesen
werden. Extraktionsreagenzien, wie Detergenzien, in einer geeigneten
Formulierung können
in Gemische mit anderen Assaykomponenten eingebracht oder getrennt
ohne Schaden für
die Assay-Biochemie/-Chemie zugegeben werden.
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Bei
dieser Erfindung wird insbesondere vorgeschlagen, dass intrazelluläre Nicotinamidadenindinukleotide
aus Bakterien- und anderen Mikrobenzellen unter Verwendung eines
kationischen Detergenzes, zum Beispiel einer quaternären Ammoniumverbindung,
z.B. DTAB, extrahiert werden, gefolgt von der Verwendung eines Neutralisationsmittels,
wie alpha- oder beta-Cyclodextrin,
zur Neutralisation des Detergenzes. Die freigesetzten Nicotinamidadenindinukleotide
sind dann für
die Messung ohne potenzielle Störung
durch das kationische Detergenz zugänglich (WO 92/12253). Nichtionische
oder zwitterionische Detergenzien können ebenfalls zur Lyse von
Säuger-
oder anderen eukaryotischen Zellen für die Extraktion intrazellulärer Nicotinamidadenindinukleotide
verwendet werden.
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Als
weiterer Aspekt innerhalb der vorliegenden Erfindung können Protokolle
in Betracht gezogen werden, bei denen aus eukaryotischen Zellen
stammendes und frei in der Probe befindliches Hintergrund-NAD(P)(H)
unter Verwendung milder Verfahren, wie nichtionischer Detergenzien,
extrahiert und dann durch eine geeignete NADase zerstört wird,
bevor NAD(P)(H) aus mikrobiellen Quellen durch Verwendung stärkerer Extraktionsmittel,
wie kationischem Detergenz, extrahiert wird. Auf diese Weise kann
mikrobielles NAD(P)(H) in Gegenwart von erhöhtem NAD(P)(H), das aus dem
Hintergrund oder eukaryotischen Zellen stammt, selektiv gemessen
werden.
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Als
weiterer Aspekt innerhalb der vorliegenden Erfindung ist es durch
Verwendung geeigneter Messungen und Kontrollen möglich, vergleichende Bestimmungen
der Spiegel an Nicotinamidadenindinukleotiden vorzunehmen. Zum Beispiel
kann eine vergleichende Bestimmung der Spiegel an Nicotinamidadenindinukleotiden
in einer Probe mit und ohne Extraktion durch Detergenz dazu verwendet
werden, den Spiegel an Nicotinamidadenindinukleotiden, die spezifisch
innerhalb zellulärer
Materialien, wie Bakterien, vorliegen, und somit annähernd die
Zellen zu quantifizieren. Als weiteres Beispiel kann die Bestimmung
der Veränderungen
in den Spiegeln von Nicotinamidadenindinukleotiden mit der Zeit
zum Nachweis von Wachstum und zur Bestimmung und Messung von Wachstumskurven
lebender Zellen in einer Probe verwendet werden [siehe Beispiel
4]. Dies ist ein wichtiger Aspekt, bei dem die Bequemlichkeit der
Handhabung und auch die Empfindlichkeit einen Vorteil gegenüber optischen
Verfahren bringt, während
die Zeit ein erheblicher Vorteil gegenüber Plattenzählverfahren
ist. Es ist ebenfalls möglich,
ein kolorimetrisches Signal zu erhalten, zum Beispiel zum Nachweis
von Wachstum in Bakterien-Brühekulturen,
bevor es möglich
ist, das Wachstum visuell mit dem Auge zu sehen Als ein Aspekt der
vorliegenden Erfindung können
Nicotinamidadenindinukleotide als Marker für Biomasse aus einem sehr breiten
Spektrum an Proben nachgewiesen und gemessen werden. Dazu gehören
- • Nahrungsmittelherstellungs-,
-zubereitungs-, -handhabungs-, aufbewahrungsoberflächen- und
-flüssigkeitsproben
sowie andere Proben zur Hygienetestung.
- • Nahrungsmittel
und Nahrungsmaterialien (einschließlich Milchprodukten und Getränken)
- • Verfahrenswasser-,
Kühlturm-
und Wärmeaustauschersystem-,
Rohrleitungs- und andere Industriewasserproben
- • Öl-, Mineralöl-, Schmierstoff-,
petrochemische Proben
- • Reinigungsproben
und -lösungen
- • Dusche-,
Bad-, Toiletten-, Swimmingpool-Proben
- • Krankenhaus-
und klinische/Klinik-/zahnärztliche
Proben
- • Medizinische
und veterinärmedizinische
Proben
- • Luftproben
im Allgemeinen; Aerosole im Allgemeinen
- • Proben
aus Gebäude-
und Haushaltsumgebungen im Allgemeinen
- • Biofilme
(Filme von Mikroorganismen auf/haftend an Oberflächen)
- • Luftübertragene
Mikroorganismen [biologische Kriegsführung]
- • Umweltproben
- • Mikrobiologische
Brühekulturen
- • Mikrobiologische
Fermentationen [Bier, Joghurt usw.]
- • Zellgewebekultur
- • Fermentationsstarterkulturen
- • Proben
aus Biowiederaufbereitungs- und Wasserbehandlungssystemen
- • Assays
unter Verwendung der Hemmung von Zellwachstum oder Bakterienwachstum
zur Untersuchung von Schmutzstoffen oder pharmakologisch wirksamen
oder anderen inhibitorischen Verbindun gen
- • Messung
von Bakterien- und Algenwachstum in Süßwasserflüssen und -seen
- • Proben,
die hinsichtlich der Wirksamkeit einer Biozidbehandlung getestet
werden.
-
Offenbart
ist ein Testkit, das zumindest die Reagenzien, die zur Durchführung der
enzymatischen Umwandlung von NAD(P) in NAD(P)H nötig sind, und vorzugsweise
auch die Reagenzien umfasst, die zum Nachweis von NAD(P)H durch
Erzeugung eines Signals nötig
sind. D.h. dass die Reagenzien die Enzyme E1 und E2 und die Substrate
S1 und S2 in einem oder mehreren Behältern enthalten. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Testkit eine Benetzungslösung (z.B. Wasser oder ein
Gemisch von Wasser mit einem Alkohol, wie Isopropanol, oder ein
Gemisch von Wasser mit einem Sterilisierungsmittel, wie Natriumhypochlorit),
eine Substratlösung
die z.B. NBT, Glucose, eine geeignete Pufferlösung usw. enthält) und
eine Enzymlösung
(z.B. Diaphorase, Glucosedehydrogenase, eine geeignete Pufferlösung usw.).
Bei einer anderen bevorzugtem Ausführungsform umfasst das Testkit
einen Behälter
mit allen Enzymen und Substraten.
-
Vorzugsweise
enthält
das Testkit auch eine Probennahmevorrichtung in Form eines Teststreifens,
eines Tupfers, eines absorbierenden Materials auf einem festen Träger usw.
Zusätzlich
können
weitere Hilfsmittel, wie Standardlösungen, ein schriftliches Protokoll
des Nachweisverfahrens, eine Standard-Farbtabelle usw. hinzugefügt werden.
-
Offenbart
ist eine längsgeströmte Testvorrichtung
zum Nachweis des Vorliegens von Biomasse in einer Probe gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Die Testvorrichtung beinhaltet einen Teststreifen mit einem trockenen
Matrixmaterial, das eine Flüssigkeit
mittels Kapillarität
dort entlang transportieren kann und mindestens eine Startzone zum
Aufgeben der Probe und eine Reaktionszone mit mindestens einer Art
eines darin immobilisierten Enzyms besitzt.
-
Die
Startzone befindet sich vorzugsweise an einem Ende des Teststreifens.
Die zu analysierende Probe wird auf die Startzone aufgegeben. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Startzone ein Probenflecken, der aus einem absorbierenden
Papier besteht. Glasfasermaterialien, faserförmige Kunststoffmaterialien,
wie Porex®-Schicht materialien
(Porex Corporation), und Vliesstoffe, die Materialien, wie Viskose
und Polyester, enthalten, können
ebenfalls verwendet werden. Vorzugsweise sollte solche Materialien
eine einzige Schicht oder Lage bilden. Das Fassungsvermögen des
Probenfleckens legt die anfängliche
Probenaufnahme der Vorrichtung fest. Der Probenflecken kann auch
als Filter wirken, der dazu beiträgt, ungewünschte teilchenförmige Materialien
am Erreichen der Reaktionszone zu hindern. Das Material der Startzone
trägt dazu
bei, die Freisetzung jeglicher imprägnierter immobilisierter Komponenten
des Assays an die übrige
Vorrichtung zu steuern und sollte daher mit diesem Zweck kompatibel
sein. Flüssige
Proben können
zur Startzone als einzelne Tropfen, z.B. unter Verwendung einer
Pipette oder durch Eintauchen der Startzone in die flüssige Probe, gegeben
werden. Die Startzone kann Komponenten enthalten, die auf sie aufgetrocknet
werden, wie Komponenten des Enzymassays und/oder Chemikalien zur
Verhinderung ("Blockierung") unspezifischer
Bindungseffekte an der Reaktionszone und/oder Chemikalien zur Verstärkung von
hydrophilen Eigenschaften, Rehydratisierung von Assaykomponenten
und Längsströmungseigenschaften
und/oder Analytfreisetzungsreagenzien und/oder Extraktionsmittel,
vorzugsweise Detergenz-Extraktionsmittel.
-
Die
Reaktionszone kann sich direkt neben der Startzone oder weiter abwärts des
Teststreifens befinden. Sie enthält
eine oder mehrere Komponenten des Enzymassays in einem stabilen
Zustand, insbesondere mindestens eine Art Enzym, das an die Reaktionszone
immobilisiert ist. Zusätzliche
Komponenten können
zusätzliche
immobilisierte Enzyme und/oder immobilisierte oder getrocknete Enzymsubstrate,
Co-Substrate, Cofaktoren usw. sein. Die Reaktionszone kann ein Fleck
oder eine Membran sein, die so ausgewählt werden, dass sie für Verfahren
zur nichtkovalenten oder kovalenten Immobilisierung von Protein
ohne Denaturierung und auch für
die Längsströmungseigenschaften
des Materials geeignet sind. Die Reaktionszone kann aus einer Nitrocellulosemembran
mit hoher Proteinbindungskapazität
bestehen. Eine solche Membran kann auch Celluloseacetat enthalten.
Der Flecken oder die Membran kann vor und/oder nach der Enzymimmobilisierung behandelt
werden, um ungewünschte
Effekte, wie unspezifische Bindung des Analyten und/oder von Assaykomponenten,
zu minimieren und/oder hydrophile Eigenschaften und Längsströmung zu
verstärken.
An der Reaktionszone finden die Reaktionen statt, die den Assay
ausmachen, und wird das Produkt gebildet, das das Vorhandensein
des Analyten in der ursprünglichen
Probe anzeigt.
-
Der
Teststreifen enthält
vorzugsweise ferner eine Reagenzzone, die üblicherweise aus Materialien ähnlich denjenigen,
die für
den Probenflecken eingesetzt werden, und vorzugsweise aus absorbierendem
Papier oder Glasfaser oder Polyethylenfaser oder Polyester besteht
und zwischen der Startzone und der Reaktionszone oder teilweise überlappend
mit einer oder beiden Zonen angeordnet ist. Die Reagenzzone enthält eine
oder mehrere Komponenten des Assays, die in einem stabilen Zustand
getrocknet sind, wie Enzymsubstratkomponenten und/oder Chemikalien
zur Verhinderung ("Blockierung") unspezifischer
Bindungseffekte an der Reaktionszone und/oder Chemikalien zur Verstärkung von
hydrophilen Eigenschaften, Rehydratisierung von Assaykomponenten
und Längsströmungseigenschaften
und/oder Analytfreisetzungsmittel und/oder Extraktionsmittel, vorzugsweise
Detergenz-Extraktionsmittel anstelle der oder zusätzlich zur
Startzone.
-
Vorzugsweise
enthält
der Teststreifen einen Docht oder eine vergleichbare Einrichtung,
die flüssige Probe
aus der Matrix des Teststreifens durch die Vorrichtung saugt und
dadurch den Kapillarstrom vom Probenflecken antreibt. Der Strom
der Lösung
in den Docht gewährleistet
einen nachhaltigen Strom von den Proben- und Reagenzflecken über die
Reaktionsstelle der immobilisierten Enzyme, um die Menge an gebildetem Produkt
zu maximieren. Der Docht besteht vorzugsweise aus ähnlichen
Materialien, wie sie für
den Probenflecken eingesetzt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
besteht der Docht aus einem absorbierenden Papier. Der Assay erreicht
unter der Annahme, dass das Probenvolumen nicht limitierend ist,
nur den Endpunkt, wenn das Fassungsvermögen des absorbierenden Fleckens
gefüllt
wird.
-
Der
Teststreifen enthält
ferner ein Kunststoffgehäuse
oder eine andere Umhüllung,
um der Vorrichtung zusätzliche
Festigkeit und Steifigkeit zu verleihen und die Handhabung der Vorrichtung,
ohne sie zu kontaminieren, zu erleichtern. Vorzugsweise ist der
Teststreifen nur teilweise mit der Umhüllung bedeckt. Die Startzone ist
vorzugsweise nicht mit der Umhüllung
bedeckt, um leichtes Aufgeben der Probe zu gewährleisten.
-
Die
verschiedenen absorbierenden Zonen des Teststreifens befinden sich
sämtlich
in der gleichen Ebene, so dass Kapillarstrom einer flüssigen Probe
zwischen den Zonen möglich
ist. Bei dem Verfahren wird (werden) jegliche Komponente(n), die
im trockenen Zustand auf den Teststreifen aufgebracht wird (werden), wie
Detergenz zur Extraktion des Analyten aus Matrices innerhalb der
Probe, in Lösung
rekonstituiert. Alle Zonen können
weitere Reagenzien, wie Stabilisierungsmittel oder Puffer, enthalten,
die z.B. die Aufbewahrung der Komponenten der Enzymreaktion unterstützen oder
Reaktionsbedingungen (z.B. pH) bereitstellen, die für die Enzymreaktion
geeignet sind. Bei einigen Anwendungen kann es vorteilhaft sein,
die Enzymreaktion mit einer chemischen Reaktion zu kombinieren,
um z.B. die Erzeugung eines nachweisbaren Signals zu verbessern.
In diesem Fall werden die Komponenten der chemischen Reaktion ebenfalls
im trockenen Zustand in die Zonen des Teststreifens gegeben.
-
Vorzugsweise
werden die Substrate der Enzymreaktion im Reagenzflecken platziert,
weil sie üblicherweise
ein niedriges Molekulargewicht besitzen und in Lösung mobil sind. Die Enzyme
werden am Reaktionsflecken positioniert, weil sie ein höheres Molekulargewicht
haben und relativ unbeweglich sind. Bei einer stark bevorzugten
Ausführungsform
besteht der Reak tionsflecken aus einer Nitrocellulosemembran, an
die die Enzyme so fest binden, dass sie effizient immobilisiert
werden.
-
Vorzugsweise
enthält
der Teststreifen eine Startzone, die ein getrocknetes Detergenz-Extraktionsmittel
enthält,
eine Reagenzzone, die ein oder mehrere getrocknete Enzymsubstrate
und/oder Cofaktoren enthält, und
eine Reaktionszone, die mindestens eine Art von immobilisiertem
Enzym enthält.
-
5 ist
eine veranschaulichende schematische Ansicht eines längsgeströmten Teststreifens
für die erfindungsgemäße Verwendung.
Auf einer selbstklebenden Kunststoffbasis (6) befinden
sich ein Probenflecken als Startzone (1), eine Reagenzzone
(2), die partiell mit der Startzone überlappt, eine Reaktionszone
(4) mit dem darauf immobilisierten Enzym (3).
Neben der Reaktionszone befindet sich ein Docht (5).
-
Diese
längsgeströmte Testvorrichtung
enthält
zumindest die Reagenzien, die für
die enzymatische Umwandlung von NAD(P) in NAD(P)H nötig sind,
und vorzugsweise auch zumindest die Reagenzien, die zum Nachweis
von NAD(P)H durch Erzeugen eines Signals notwendig sind.
-
Vorzugsweise
enthält
die Startzone, die aus einem absorbierenden Papier besteht, ein
getrocknetes Detergenz-Extraktionsmittel, die Reagenzzone, die ebenfalls
aus absorbierendem Papier oder Glasfaser besteht, die Substrate
für die
bei dem Assay verwendeten Enzyme, während die Enzyme selbst an
der Reaktionszone immobilisiert sind, die aus einer Nitrocellulosemembran
mit hoher Proteinbindungskapazität
besteht. Bevorzugte Reagenzien für
den Assay sind DTAB (Dodecyltrimethylammoniumbromid) als Detergenz-Extraktionsmittel
an der Startzone, die an der Reaktionszone immobilisierten Enzyme
Glucosedehydrogenase und Diaphorase und die entsprechenden Substrate
NBT und Glucose, die auf der Reagenzzone aufgetrocknet sind.
-
Alternativ
kann DTAB in das auf der Reagenzzone aufgetrocknete Substratreagenz
eingebracht werden.
-
Eine
an der Startzone aufgetragene flüssige
Probe bewegt sich durch Kapillarwirkung in die Reagenzzone, wo die
Enzymsubstrate rehydratisiert werden und mit der Probe zu den an
der Reaktionszone immobilisierten Enzymen wandern. In Gegenwart
der Analyten NAD, NADH, NADP und/oder NADPH wird das gelbe NBT durch
Einwirkung der Enzyme und ihrer Substrate in das dunkelblaue Formazansalz
umgewandelt, was eine für
das Auge sichtbare Farbänderung
hervorruft. Die verringerte Löslichkeit
des Formazanprodukts bewirkt dessen Konzentration nahe der Reaktionsstelle,
was eine intensivere Farbe ergibt. Eine hohe Empfindlichkeit wird
erzielt, weil die beiden Enzyme NAD(P) und NAD(P)H zurückgewinnen,
wodurch viele gefärbte Moleküle für jedes
in der Probe vorhandene Analytmolekül erzeugt werden, vorausgesetzt,
dass Substrate aus der Reagenzzone zugeführt werden.
-
Andere
Tetrazoliumverbindungen oder Diaphorase-Substrate können anstelle
von NBT eingesetzt werden, um mit NAD(P)H und Diaphorase ein leicht
nachweisbares Produkt zu erzeugen. Bei einer anderen Ausführungsform
kann das Enzym Diaphorase durch geeignete Reagenzien ersetzt werden,
zum Beispiel Meldola-Blau und NBT, die in Gegenwart von NAD(P)H
ein leicht nachweisbares Produkt erzeugen.
-
Die
Kapazität
des Probenfleckens ist derart, dass ein einzelner Tropfen einer
geeigneten Benetzungslösung
den Probenflecken, aber nicht die anderen Komponenten der Testvorrichtung
benetzt, so dass der Flecken zur Probennahme von einer Versuchsoberfläche verwendet
werden kann, ohne die signalproduzierenden Reaktionen einzuleiten.
Anschließend
leitet ein zweiter Tropfen Benetzungslösung den Kapillarstrom ein,
so dass die Assayreagenzien durch Benetzung der gesamten Vorrichtung
rehydratisiert werden, wodurch es zur Signalproduktion in Gegenwart
von NAD(P) oder NAD(P)H kommt.
-
Um
die Messung zweier wichtiger Parameter zu ermöglichen, z.B. die Probenhygiene
durch eine einzige Vorrichtung in der gleichen Probe zu überwachen,
können
Reagenzien, die eine kolorimetrische Reaktion mit Protein hervorrufen,
auf dem Reaktionsstreifen an einer von den Enzymen und Substrate,
die zum Nachweis von NAD(P) und NAD(P)H verwendet werden, getrennten
Stelle immobilisiert werden. Ein Assay von Protein und NAD in der
gleichen Probe liefert zusätzliche
Empfindlichkeit und Information in Bezug auf die Zusammensetzung
der Probe.
-
Als
Reagenz zum Nachweis von Protein sind beim erfindungsgemäßen Verfahren
diejenigen einsetzbar, die zum Nachweis gemäß den verschiedenen Proteinnachweisverfahren,
wie Biuret-Reaktionsverfahren, Lowry-Verfahren, Coomassie-Färbeverfahren,
BCA-Verfahren und Ninhydrin-Reaktionsverfahren,
benötigt werden.
Das Reagenz zum Nachweis von Protein wird vorzugsweise aus der Gruppe
der nicht-octahalogenierten Sulfophthaleine, wünschenswerterweise aus der
Gruppe, die aus Phenolsulfophthaleinen und Kresolsulfophthaleinen
besteht, ausgewählt.
Geeignete Reagenzien sind zum Beispiel Bromphenolblau, Bromkresolgrün, Bromkresolpurpur,
Bromphenolrot, Bromthymolblau und Bromchlorphenol.
-
Es
wird angenommen, dass ein Fachmann unter Verwendung der vorhergehenden
Beschreibung die vorliegende Erfindung in ihrem vollsten Ausmaß nutzen
kann. Die bevorzugten spezifischen Ausführungsformen und Beispiele
sollen daher als rein veranschaulichend und nicht als auf irgendeine
Weise beschränkend für den Rest
der Offenbarung verstanden werden.
-
Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele stellen praktische Anwendungen der Erfindung
dar.
-
Beispiel 1:
-
Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung zum praktischen Nachweis von
Nahrungsmittelrückständen ist
in 3 dargestellt. Eine Reihe üblicher Nahrungsmittel wird,
homogenisiert in 1 ml reinem Wasser, als Proben in einem kolorimetrischen
Assay, ähnlich
dem in 1 beschriebenen, verwendet. Die Reduktion des Tetrazoliumsalzes
Nitro-Blau-Tetrazolium (NBT) wird durch das Enzym Diaphorase vermittelt.
Die zur Umwandlung von NAD in NADH verwendete Dehydrogenase ist
Glucosedehydrogenase. Bei diesem Beispiel werden Glucose, Diaphorase
und eine Probe, die aus NAD bekannter Konzentration (1 μM) oder Nahrungsmittelprobe
besteht, zu einem geeigneten Puffer (75 mM Tris, 25 mM Kaliumchlorid,
5 mM Magnesiumacetat, 2 mM EDTA, 0,5 mg/ml BSA, 0,1% Triton X-100,
1,25% (w/v) alpha-Cyclodextrin, pH 7,75) gegeben. Die kolorimetrische
Reaktion wird durch Zugabe von Glucosedehydrogenase eingeleitet.
-
Die
Bildung des gefärbten
Formazanprodukts nach 5 Minuten wird spektralphotometrisch bei 540
nm gemessen. Ein Vergleich mit der Farbe, die unter identischen
Bedingungen durch einen NAD-Standard bekannter Konzentration gebildet
wird, ermöglicht
die Berechnung der NAD(H)-Konzentration in der Ursprungsprobe. Zur
Validierung der Erfindung als praktische Anwendung ist es notwendig
zu zeigen, dass sie mit bestehenden Sauberkeitsassays, zum Beispiel
mit dem von Merck KGaA hergestellten HY-LITE®-ATP-Lumineszenzassay,
vergleichbar ist. Um einen vernünftigen
Vergleich zu erzielen, wurde DTAB im HY-LITE®-Assay weggelassen.
Die ATP-Konzentrationen werden unter Verwendung dieses Produkts
gemessen, indem zunächst
der Probenstab eines Standard-HY-LITE®-Stifts zurückgeschoben
wird, um das gefriergetrocknete Feuerkäfer-Reagenz zu rehydratisieren,
und die Hintergrundlumineszenz mit dem HY-LITE®-Luminometer gemessen
wird. Die Kunststoffkappe des Stifts wird dann entfernt, und 30 μl Probe werden
zu dem Puffer im Hauptkörper
des Stifts gegeben, und die Kunststoffkappe wird wieder aufgesetzt.
Der Stift wird dann wieder in das Luminometer eingebracht, und die
erhaltene Probenlumineszenz wird gemessen. Lumineszenzmessungen werden
durch Kalibrierung unter Verwendung eines ATP-Standards bekannter
Konzentration in einer getrennten Messung in ATP-Konzentrationen
umgewandelt. Der in 3 veranschaulichte Vergleich
der NAD(H)- und ATP-Konzentrationen, die in Nahrungsmittelproben
gefunden wurden, zeigt, dass in den meisten Fällen der NAD(H)-Gehalt der
Nahrung zumindest gleich dem ATP-Gehalt ist. Somit wird gezeigt,
dass der Nachweis von Nahrungsmittelresten durch einen NAD(H)-Assay
genauso gültig
ist wie der Nachweis mit einem ATP-Assay.
-
In 3 stehen
die Großbuchstaben
für die
folgenden üblichen
Nahrungsmittel: A = gekochtes Ei, B = Senf, C = Karotte, D = Käse, E =
Ananas, F = Portwein, G = Rotwein, H = Joghurt, I = Fleisch. Die
x-Achse zeigt die Konzentration von ATP oder NAD(H) in nM.
-
Beispiel 2:
-
Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung zur Untersuchung der Sauberkeit
von Oberflächen
durch Messung von Oberflächen-Nicotinamidadenindinukleotiden
ist in Tabelle 1 dargestellt. Ein Teststreifen, der aus einem Kunststoffträger besteht,
auf dem ein geeigneter Papierflecken an einem Ende befestigt ist,
wird zunächst
unter Verwendung einer geeigneten Lösung (6% Isopropanol in destilliertem
Wasser) benetzt. Der benetzte Streifen wird dann dazu verwendet, über die
Testoberfläche
(üblicherweise
eine 30 cm2 große Fläche) zu wischen, wodurch Probe
von der Oberfläche
auf den Teststreifen übertragen
wird. Die in der Probe vorhandenen Nicotinamidadenindinukleotide
werden durch Zugabe von Reagenzien zum Teststreifen gemessen, wodurch
ein für
das Auge sichtbares gefärbtes
Produkt produziert wird. Zuerst wird ein Tropfen (etwa 40 μl) einer geeigneten
Substratformulierung (10 mM Natriumcitrat pH 6, 2 mg/ml NBT, 300
mM Lithiumlactat, 0,01% Proclin, 2% (w/v) alpha-Cyclodextrin) zum
Teststreifen gegeben, gefolgt von einem Tropfen einer geeigneten
Enzymformulierung (200 mM Tris pH 8,6 mg/ml Diaphorase, 3 mg/ml
Lactatdehydrogenase, 50% Glycerin, 0,01% Proclin, 0,3% Tween 80)
zur Einleitung der Reaktion. Die bei diesem Test verwendeten Proben
werden in einer Haushaltsküche
genommen.
-
Das
Vorliegen von Nicotinamidadenindinukleotiden zeigt sich durch die
Entwicklung einer Farbe auf dem Teststreifen, die mit dem Auge leicht
unterschieden werden kann. Je mehr Nicotinamidadenindinukleotide vorhanden
sind, desto schneller entwickelt sich Farbe. Die Farbentwicklung
wird bei diesem Beispiel 5 Minuten nach Einleiten der Reaktion untersucht.
Diese Zeit kann je nach der Anwendung zwischen 1 und 10 Minuten variieren.
-
Tabelle
1 veranschaulicht die aus diesem Test erhaltenen Ergebnisse. Farbentwicklung,
die eine "verschmutzte" Oberfläche anzeigt,
ist mit + angegeben. Keine Farbentwicklung entsprechend einer "sauberen" Oberfläche ist
mit – angegeben.
Eine schnelle Farbbildung, die eine "stark verschmutzte" Oberfläche anzeigt, ist mit ++ angegeben.
Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, dass die Erfindung in der bei
diesem Test verwendeten Form in der Lage ist, Rückstände auf einer anscheinend sauberen
Oberfläche
durch eine sichtbare Farbänderung
nachzuweisen. Ferner wird die Anzahl an nachgewiesenen unsauberen
Oberflächen
nach Säubern signifikant
verringert, was zeigt, dass die Empfindlichkeit der Erfindung in
dieser Form für
die Anwendung korrekt ist.
-
-
Beispiel 3:
-
Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung zur Untersuchung der Sauberkeit
von Oberflächen
im Vergleich zu mikrobiologischer Hygieneüberwachung ist in Tabelle 2
veranschaulicht. Der Nicotinamidadenindinukleotid-Gehalt als Maß für die Sauberkeit
der Oberfläche
wird durch die vorliegende Erfindung, wie im Beispiel 2 beschrieben,
gemessen. Der Bakteriengehalt der Oberfläche wird durch einen Abstrich
von einer 10 cm × 10
cm großen
Fläche
und Abspülen
des Tupfers 1 ml physiologische Kochsalzlösung bestimmt. Ein 100-μl-Aliquot
der Lösung
wird auf eine Nähragarplatte
plattiert und die Anzahl an Kolonien nach 3-tägiger Inkubation bei 30°C als Maß für die Anzahl
an Mikroben auf der Oberfläche
(CFU/Abstrich) verwendet. Die Proben wurden bei diesem Beispiel
in einer institutionellen Nahrungsmittelzubereitungsumgebung genommen.
-
Tabelle
2 veranschaulicht die vergleichsweisen Nutzen des Verfahrens. Das
Plattenzählverfahren misst
die Oberflächenkontamination
mit aeroben Mikroorganismen mit der Möglichkeit, die Methodologie
auf die Identifikation der vorhandenen Organismentypen auszuweiten.
Die Messung von Oberflächen-Nicotinamidadenindinukleotid
liefert Information in Bezug auf die Sauberkeits-/Hygieneniveaus.
Anders gesagt, zeigt die Nicotinamidadenindinukleotid-Analyse eher
den Spiegel an vorhandener organischer "Verschmutzung" (biologischem Abfallstoff) als die
Zahlen lebensfähiger
Mikroben. Das Vorliegen von Verschmutzung zeigt, dass eine Oberfläche nicht
gründlich
gereinigt wurde und potenziell die Bedingungen für eine Mikrobenkontamination
liefert.
-
-
Die
Daten unterstreichen die Vorteile der Messung von Nicotinamidadenindinukleotiden
zur Untersuchung von Sauberkeit. In drei Fällen werden keine lebensfähigen Mikroorganismen
durch das Plattenzählverfahren,
aber die Gegenwart von Nicotinamidadenindinukleotiden nahe gelegt,
was auf eine unsaubere Oberfläche
deutet. Dies zeigt die Fähigkeit
dieser Erfindung, biologische Abfallstoffe nachzuweisen. Es sollte
auch beachtet werden, dass bei allen bei diesem Beispiel gemessenen
Proben die Mikrobenkontamination, die durch Plattenzählung bestimmt
wurde, unterhalb der Nachweisgrenze von Mikroorganismen für die im
Beispiel 4 verwendete Form der Erfindung ist. Dies zeigt, dass der
Großteil
des als Marker für
schlechte Oberflächensauberkeit
nachgewiesenen Nicotinamidadenindinukleotids sich extrazellulär von Bakterienzellen
befindet. Die Daten zeigen auch, dass die vorliegende Erfindung
in der Lage ist, Spiegel an Nicotinamidadenindinukleotiden auf Oberflächen nachzuweisen,
die bei visueller Untersuchung als sauber beurteilt werden.
-
Mikrobiologische
Verfahren, wie Plattenzählungen,
benötigen
mehrere Tage, bis sie beendet sind, und können daher nur im Nachhinein
ein Bild der Oberflächenkontamination
vermitteln. Die luminometrische Untersuchung von ATP erfordert die
Verwendung eines Instruments für
Lichtmessungen. Diese Erfindung benötigt nur Minuten, erfordert
keine Instrumente und ist weniger subjektiv als visuelle Untersuchungen.
Diese Anwendung der Erfindung stellt die Fähigkeit bereit, die Oberflächensauberkeit
in Echtzeit zu untersuchen, was eine sofortige Korrektur, wenn erforderlich,
gestattet.
-
Beispiel 4:
-
Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung zur Bestimmung der Wachstumskurve
einer Bakterienkultur und zum Nachweis von Bakterien ist in 4 veranschaulicht.
Das Wachstum von E.-coli-NCTC-9001 in einer Kultur wird durch Zugabe
einer Probe einer Bakterienkolonie zu einem geeigneten Wachstumsmedium,
wie Nährbrühe, eingeleitet.
Das Bakterienwachstum in der Kultur wird durch Entnehmen von Proben
zu geeigneten Zeiten und Messen der optischen Dichte bei 600 nm,
des Nikotinamidadenindinukleotid-Gehalts unter Verwendung der vorliegenden
Erfindung und der Gesamtzahl lebensfähiger Kolonien (TVC) unter
Verwendung einer Mikroben-Plattenzählung ermittelt. Bei diesem
erfindungsgemäßen Beispiel
wird ein Tropfen eines geeigneten Zelllysemittels, zum Beispiel
DTAB, gefolgt von einem Tropfen eines geeigneten Substratmixes,
der ein geeignetes Neutralisationsmittel, zum Beispiel alpha-Cyclodextrin,
enthält,
gefolgt von einem Tropfen einer geeigneten Enzymlösung zur
Einleitung der Reaktion zur Probe gegeben, und die Rate der Farbentwicklung
wird unter Verwendung eines Spektralphotometers gemessen. NAD wird
durch das Enzym Lactatdehydrogenase mit ihrem Substrat Lithiumlactat
in NADH umgewandelt. Die Farbe wird aus NADH durch das Enzym Diaphorase
und NBT erzeugt. Die Rate der Farbentwicklung einer Probe bekannter
NAD-Konzentration
wird dazu verwendet, die Raten der Farbentwicklung von Proben mit
absoluten Nikotinamidadenindinukleotid-Konzentrationen in Beziehung
zu setzen.
-
4 zeigt,
dass die vorliegende Erfindung die Wachstumsdynamik einer Bakterienpopulation überwachen
kann, so dass sie mit der optischen Dichte und Messungen der gesamten
lebensfähigen
Kolonien, den zurzeit akzeptierten Routineverfahren zur Untersuchung
des Bakteriengehaltes, korrelieren.
-
Beispiel 5:
-
Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung zum Nachweis von Bakterien
unter Verwendung einer mit dem Auge sichtbaren Farbänderung
kann durch Eintauchen eines geeigneten Papierflecks, der am Ende
eines Kunststoffstreifens befestigt ist, in eine E.-coli-NCTC-9001-Kultur
mit einer mittels Plattenzählung
bestimmten TVC von 5 × 108 cfu/ml, so dass der Fleck mit der Kultur
benetzt wird, demonstriert werden. Zu dem Fleck werden nacheinander
ein Tropfen eines geeigneten Zelllysemittels, zum Beispiel DTAB,
ein Tropfen eines geeigneten Substrats, zum Beispiel Lithiumlactat
und NBT, einschließlich
einer Neutralisierungsverbindung, zum Beispiel alpha-Cyclodextrin,
und schließlich
ein Tropfen einer ge eigneten Enzymformulierung, zum Beispiel Lactatdehydrogenase
und Diaphorase, gegeben. Nach 5 Minuten bildet sich eine signifikante
Färbung
auf dem Fleck, was darauf hindeutet, dass diese Erfindung Bakterien
durch eine sichtbare Farbänderung
nachweisen kann.
-
Beispiel 6:
-
Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung mit einem Filter zur Konzentration
von Bakterien kann die Empfindlichkeit des Mikroorganismennachweises
verstärken.
Als Beispiel werden 20 ml einer Kultur, die 6 × 105 cfu/ml
E.-coli-NCTC-9001 enthält,
durch ein Nylonfilter mit 0,2 μm
Porengröße geleitet.
Zu diesem Filter werden nacheinander ein Tropfen (etwa 40 μl) eines
Zelllysemittels (zum Beispiel DTAB), ein Tropfen einer ein geeignetes
Neutralisationsmittel enthaltenden Substratlösung (zum Beispiel Lithiumlactat,
NBT und alpha-Cyclodextrin) und schließlich ein Tropfen Enzymlösung (zum
Beispiel Lactatdehydrogenase und Diaphorase) gegeben. Eine mit dem
Auge deutlich sichtbare Farbe entwickelt sich innerhalb von 7 Minuten
auf dem Filter. Wird das Experiment unter Verwendung nur eines einzigen
Tropfens E.-coli-Kultur, die 6 × 105 cfu/ml enthält, als Probe auf dem Filter
wiederholt, entwickelt sich nach Zugabe von Zelllysereagenz, Substrat-
und Enzymlösungen
sogar nach 30 Minuten keine mit dem Auge sichtbare Farbe. Dieses
Beispiel zeigt, dass durch Aufkonzentrieren des Mikrobengehaltes
eines Lösung
auf einem Filter, auf dem ein kolorimetrischer Assay durchgeführt werden
kann, eine Steigerung der Empfindlichkeit erhalten werden kann.
-
Beispiel 7:
-
Die
Verwendung der vorliegenden Erfindung mit einem Heizblock zur Erhöhung der
Reaktionsrate und zur Verringerung der Zeit, die für die Ablesung
benötigt
wird, wird mittels Durchführen
eines Assays veranschau licht, bei dem ein Tropfen NAD bekannter
Konzentration (d.h. etwa 40 μl
einer 1,25 μM
Lösung)
zu einem Teststreifen gegeben wird, gefolgt von einem Tropfen einer
Substratlösung,
die aus Lithiumlactat und NBT besteht, und schließlich einem
Tropfen Enzymlösung,
die aus Lactatdehydrogenase und Diaphorase besteht. Die Zeit, die
für ein
mit dem Auge bestimmtes "positives" Ergebnis bei 20°C (Umgebungstemperatur)
benötigt
wird, beträgt
3,5 min. Wird das Experiment bei 40°C wiederholt, indem der Streifen
auf einen dafür
ausgelegten, thermostatgesteuerten Heizblock gelegt wird, beträgt die Zeit,
die für
ein mit dem Auge bestimmtes "positives" Ergebnis benötigt wird,
1 min.
-
Bei
einem zweiten Beispiel werden Proben von NAD bekannter Konzentration,
Substratlösung
und Enzymlösung,
wie oben beschrieben, in zwei geeignete Küvetten überführt, bei Temperaturen von 18°C bzw. 43°C inkubiert,
und die Absorption wird nach 5 Minuten bei 540 nm gemessen. Die
Absorption bei 18°C
betrug 1,072, während
diejenige bei 43°C
2,256 betrug, eine Steigerung der Farbentwicklungsrate von 210%.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass signifikante Verbesserungen der Assayempfindlichkeit
möglich
sind, indem der Assay bei Temperaturen über Umgebungstemperatur durchgeführt wird,
die entweder unter Verwendung eines für diesen Zweck ausgelegten
Heizblocks oder eines geeigneten Inkubators erreicht werden.
-
Beispiel 8 – Längsgeströmte Testvorrichtung:
NAD
-
Eine
längsgeströmte Testvorrichtung,
die einen Nitrocellulose-Reaktionsstreifen, einen Papierprobenfleck,
einen Reagenzfleck und einen Docht beinhaltet, ist wie in 5 dargestellt
konstruiert. Der Reagenzfleck wird in einer Lösung der Substratformulierung,
die 450 mM Glucose, 2 mg/ml NBT, 10 mM Citrat enthält, getränkt und
dann vor dem Zusammenbau getrocknet. Die Vorrichtungen basieren
auf der Millipore-SR-Membran, die eine Nitrocellulosemembran auf
einen inerten Kunststoffträger
enthält.
Selbstklebende Abschnitte auf dem Kunststoffträger gestatten die Befestigung
geeigneter Papierstreifen, die als Probenflecken, Reagenzflecken
und Docht wirken. Die Vorrichtungen sind als 20 cm breite Streifen
konstruiert, die in einzelne Vorrichtungen mit einer Breite von
5 mm geschnitten werden.
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Zur
Herstellung der Streifen für
den Gebrauch wird 1 μl
Enzymformulierung, die 200 mM Tris, 3 mg/ml Diaphorase, 8 mg/ml
Glucosedehydrogenase enthält,
auf den Nitrocelluloseabschnitt des Streifens gegeben, und man lässt bei
20°C 10
Minuten trocknen. Bei diesem Aufbau werden die Enzym- und Substratformulierungen
getrennt gehalten, was die Langzeitstabilität der Vorrichtung verbessert.
Zusätzlich
enthält
jede Reagenzfleckbreite von 5 mm das Äquivalent von etwa 20 μl Substrat,
was gewährleistet,
dass das auf dem Reaktionsstreifen immobilisierte Enzym über ausreichend
Substrat für
den gesamten Zeitverlauf der Reaktion verfügt.
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Der
Assay wird durch Zugabe einer Lösung,
die 15 pmol NAD enthält,
zum Probenflecken eingeleitet. Die Probe wandert in den Reagenzflecken,
in dem die Enzymsubstrate rehydratisiert und mit der Probe in den Nitrocellulose-Reaktionflecken überführt werden.
Hier reagieren NAD, Assay-Enzyme
und -Substrate unter Bildung des purpurnen Formazanprodukts, das
innerhalb von 5 Minuten bei 20°C
mit dem Auge sichtbar ist, was zeigt, dass diese Vorrichtung NAD
in Lösung
nachweisen kann. Wenn das Experiment unter Verwendung einer Kontrolle
von destilliertem Wasser anstelle von NAD-Lösung als Probe wiederholt wird,
entwickelt sich nach 10 Minuten bei 20°C keine purpurne Farbe.
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Beispiel 9 – Längsgeströmte Testvorrichtung:
Biomasse
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Um
die Verwendung der längsgeströmten Testvorrichtung
zum Nachweis von Biomasse zu demonstrieren, werden 30 μl einer Brühekultur
von E.-coli-NovaBlue
(Novagen, Katalog-Nr. 69009-3), die 7,2 × 107 kolonienbildende
Einheiten/ml (bestimmt mittels gesamter aerober mikrobiologischer
Plattenzählung)
enthielt, zum Probenflecken eines wie im Beispiel 8 beschrieben
hergestellten Streifens gegeben. Zur Aktivierung der Vorrichtung
werden 30 μl
einer Extraktionsmittellösung,
die aus 0,3% w/v DTAB in Wasser besteht, zum Probenflecken gegeben,
was genügend
Volumen bereitstellt, dass die flüssige Probe mittels Kapillarwirkung
durch die Vorrichtung wandert. Das Extraktionsmittel lysiert die
auf dem Probenflecken vorhandenen Bakterien, wodurch intrazelluläres NAD(P)
und NAD(P)H mit der mobilen Probenphase über den Reagenzflecken zum
Reaktionsflecken wandern können.
Eine das Vorliegen von NAD(P)(H) anzeigende purpurne Farbe, die
einem "schmutzigen" Ergebnis bei einem
Hygieneüberwachungsassay
entspricht, wird innerhalb von 5 Minuten erhalten. Wird das Experiment
unter Verwendung von steriler Brühe,
die keine Bakterien enthält,
wiederholt, wird keine Farbentwicklung beobachtet.