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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf Kunststoffbehälter zur
Aufbewahrung eines Erzeugnisses während eines Pasteurisierungs-
oder Retort-Prozesses. Spezieller betrifft diese Erfindung Kunststoffbehälter mit
einer Schultergeometrie, die die Sphärolith-Kristallisation unter
dem Ende während
eines nachfolgenden thermischen Bearbeitens des Behälters und/oder
eines Produkts in dem Behälter
minimiert, und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Behälters.
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HINTERGRUND
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Eine
Vielzahl an Erzeugnissen, die früher
in Glasbehältern
geliefert worden sind, werden nun in Kunststoffbehältern, spezieller
in Polyesterbehältern, und
sogar noch spezieller in Polyethylenterephthalat (PET)-Behältern, geliefert.
Die Hersteller und Abfüller sowie
die Verbraucher haben erkannt, dass PET-Behälter leichtgewichtig, preiswert,
recyclingfähig
und in großen
Mengen herstellbar sind.
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Hersteller
beziehen PET-Behälter
gegenwärtig
für verschiedene
flüssige
Erzeugnisse, wie Getränke.
Häufig
werden diese flüssigen
Produkte, wie Säfte
und isotonische Getränke,
in die Behälter
eingefüllt,
während
das flüssige
Produkt eine erhöhte Temperatur,
typischerweise 68°C–96°C (155°F–205°F), und üblicherweise
etwa 85°C (185°F), besitzt.
Beim Abpacken in dieser Art und Weise wird die heiße Temperatur
des flüssigen
Erzeugnisses dazu eingesetzt, den Behälter zum Zeitpunkt des Befüllens zu
sterilisieren. Dieser Prozess und die Behälter, die so ausgelegt sind,
um dies auzuhalten, sind als "hot
filling"- bzw. "hot fill"- oder "heat set"-Behälter
bekannt. Heißes
Abfüllen
funktioniert als ein annehmbarer Prozess bei Erzeugnissen mit einem
hohen Säuregehalt.
Erzeugnisse ohne hohen Säuregehalt
müssen
hingegen in anderer Art und Weise verarbeitet werden, und Hersteller
und Abfüller
haben den Wunsch, auch PET-Behälter für diese Erzeugnisse
zu beziehen.
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Für Erzeugnisse
ohne hohen Säuregehalt sind
Pasteurisierung und Retort die bevorzugten Sterilisationsverfahren.
Sowohl Pasteurisierung als auch Retort stellen eine enorme Herausforderung
für Hersteller
von PET-Behältern
dahingehend dar, dass "heat
set"-Behälter den
Temperatur- und Zeiterfordernissen für Pasteurisierung und Retort
nicht standhalten können.
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Sowohl
Pasteurisierung als auch Retort sind Verfahren für das Kochen oder Sterilisieren
der Inhalte eines Behälters,
nachdem dieser gefüllt
worden ist. Beide Prozesse beinhalten das Erhitzen der Inhalte des
Behälters
auf eine spezielle Temperatur, üblicherweise
oberhalb von etwa 70°C
(etwa 155°F),
für eine
spezielle Zeitdauer (20–60
Minuten). Retort unterscheidet sich von der Pasteurisierung dahingehend,
dass höhere
Temperaturen verwendet werden und ein Druck extern auf den Behälter angewendet wird.
Der Druck ist nötig,
weil häufig
ein Heißwasserbad
verwendet wird und der Überdruck
das Wasser sowie die Flüssigkeit
in dem Produkt oberhalb ihres Siedepunkts in flüssiger Form hält.
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Diese
Prozesse stellen technische Herausforderungen für die Hersteller von PET-Behältern dar,
weil das Leistungsverhalten neuer pasteurisierbarer und Retort-fähiger PET-Behälter für diese
Erzeugnisse über
den gegenwärtigen
Fähigkeiten
herkömmlicher "heat set"-Behälter
liegen und darüber hinausgehen
muss. Ziemlich einfach gesagt, können die
PET-Behälter der
gegenwärtigen
Techniken im Stand der Technik nicht in einer ökonomischen Art und Weise hergestellt
werden, so dass sie ihre Materialintegrität während der thermischen Verarbeitung bei
Pasteurisierung und Retort beibehalten.
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PET
ist ein kristallisierbares Polymer, was bedeutet, dass es in amorpher
Form oder semi-kristalliner Form erhältlich ist. Die Fähigkeit
eines PET-Behälters,
seine Materialintegrität
beizubehalten, steht in Bezug zum prozentualen Anteil des PET-Behälters in
kristalliner Form, auch bekannt als die "Kristallinität" des PET-Behälters. Kristallinität ist als
ein Volumenanteil gemäß der folgenden
Gleichung gekennzeichnet:
wobei ρ die Dichte des PET-Materials
ist; ρ
a die Dichte von reinem amorphen PET-Material
(1,333 g/cm
3) ist; und ρ
c die
Dichte von reinem kristallinen Material ist (1,455 g/cm
3).
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Die
Kristallinität
eines PET-Behälters
kann durch mechanische Bearbeitung und durch thermische Bearbeitung
erhöht
werden.
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Mechanische
Bearbeitung beinhaltet das Orientieren des amorphen Materials, um
eine Verfestigung durch Verformung zu erzielen. Dieses Verarbeiten
beinhaltet üblicherweise
das Recken des PET-Behälters
entlang einer longitudinalen Achse und das Dehnen des PET-Behälters entlang
einer transversalen oder radialen Achse. Die Kombination fördert das,
was als biaxiales Orientieren bekannt ist, in dem Behälter. Hersteller
von PET-Flaschen verwenden gegenwärtig mechanisches Verarbeiten
zur Herstellung von PET-Flaschen mit einer etwa 20%igen Kristallinität in der
Seitenwand des Behälters.
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Thermisches
Bearbeiten beinhaltet das Erwärmen
des Materials (entweder amorph oder semi-kristallin) zur Förderung
des Kristallwachstums. Bei amorphem Material führt thermisches Bearbeiten des
PET-Materials zu einer Sphärolith-Morphologie, die
die Lichtdurchlässigkeit
störend
beeinflusst. Mit anderen Worten, ist das resultierende kristalline
Material opak (und im Allgemeinen unerwünscht). Bei Einsatz nach mechanischer
Bearbeitung führt
ein thermisches Bearbeiten hingegen zu einer höheren Kristallinität und einer
ausgezeichneten Klarheit. Das thermische Bearbeiten eines orientierten
PET-Behälters,
das als "heat set" bekannt ist, beinhaltet
typischerweise das Blasformen eines PET-Vorformlings gegen eine
auf eine Temperatur von etwa 120°C–130°C (etwa 100°F–105°F) erhitzte
Form, und das etwa 3-sekündige
Halten des geblasenen Behälters.
Hersteller von PET-Saftflaschen, die bei etwa 85°C heiß befüllt werden müssen, verwenden gegenwärtig das "heat set"-Verfahren zur Herstellung von
PET-Flaschen mit
einem Kristallinitätsbereich von
25–30%.
Obwohl "heat set"-PET-Flaschen ein angemessenes
Verhalten während
Heißbefüll-Prozessen
zeigen, sind sie nicht dazu geeignet, einem Pasteurtsierungs- oder
Retortprozess standzuhalten.
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Es
sollte beachtet werden, dass sich Pasteurisierung, wie der Begriff
hierin verwendet wird, auf Pasteurisierungsprozesse bezieht, wobei
eine Pasteurisierung des Erzeugnisses in dem Behälter auftritt. Es muss auch
eine Unterscheidung zwischen den Pasteurisierungstemperaturen des
Erzeugnisses im Inneren des Behälters
und den Temperaturen, die von außen auf den Behälter angewendet
werden, um die gewünschte
innere Erzeugnistemperatur zu erzielen, getroffen werden. Soweit
nichts anderes angegeben ist, werden sich die hierin angegebenen Pasteurisierungstemperaturen
auf die äußeren Temperaturen,
die auf den Behälter
aufgewendet werden, um die Pasteurisierung des Inhalts im Behälter zu
erzielen, beziehen.
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Eine
weitere Unterscheidung muss zwischen der Pasteurisierung von Flüssigkeiten
und der Pasteurisierung von festen Erzeugnissen (dies sind hierin
solche Erzeugnisse, die einen Anteil an Feststoffen enthalten, z.B.
Pickles) getroffen werden, die beide im Allgemeinen eine innere
Pasteurisierungstemperatur von etwa 75°C (etwa 168°F) erfordern. Bei der Pasteurisierung
von flüssigen
Erzeugnissen sind Pasteurisierungstemperaturen von etwa 68°C–79°C (etwa 155°F–175°F) erforderlich,
um die gewünschte innere
Pasteurisierungstemperatur zu erzielen. Eine Pasteurisierung dieser
Bandbreite wird hierin als eine Niedertemperatur-Pasteurisierung
bezeichnet.
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Bei
der Pasteurisierung fester Erzeugnisse sind Pasteurisierungstemperaturen
von etwa 82°C–99°C (etwa 180°F–210°F) erforderlich,
um die gewünschte
innere Pasteurisierungstemperatur im Allgemeinen innerhalb derselben
Zeit zu erzielen. Dies ist wegen der geringeren thermischen Leitfähigkeit
der festen Anteile des Erzeugnisses der Fall. Eine Pasteurisierung
dieser Bandbreite, wobei die Pasteurisierungstemperatur oberhalb
von 79°C (175°F) (die Glasübergangstemperatur
von PET) liegt, wird hierin als Hochtemperatur-Pasteurisierung bezeichnet.
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Aus
Gründen
der Vollständigkeit
beinhalten Retortprozesse typischerweise innere Retorttemperaturen
von 104°C–121°C (220°F–250°F) und äußere Retorttemperaturen
von 104°C–132°C (220°F–270°F). Soweit
nichts anderes angegeben ist, werden sich Retorttemperaturen, wie
sie hierin verwendet werden, auf äußere Retorttemperaturen beziehen.
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Da
herkömmliche "heat set"-PET-Behälter einer
Pasteurtsierungs- und Retortbearbeitung bei hoher Temperatur nicht
standhalten können,
haben die Hersteller von PET-Behältern
den Wunsch, einen PET-Behälter
herzustellen, der die Ästhetik
und die Materialintegrität
während
beliebiger nachfolgender Pasteurisierung oder Retort des Inhalts
in dem PET-Behälter
bei hoher Temperatur beibehält.
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Die
US-PS 5 972 446 offenbart einen Behälter des Stands der Technik,
der nach einem Verfahren gemäß der Präambel des
beigefügten
Anspruchs 1 hergestellt worden ist.
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Es
ist daher eine Aufgabe dieser Erfindung, einen derartigen Behälter zur
Verfügung
zu stellen, der die Probleme und Nachteile herkömmlicher Techniken im Stand
der Technik überwindet.
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Eine
Aufgabe dieser Erfindung liegt daher in der Bereitstellung eines
Behälters,
der dazu in der Lage ist, einer Pasteurisierung und Retort bei hoher Temperatur
unterzogen zu werden, während
seine Ästhetik
und Materialintegrität
beibehalten werden.
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Eine
weitere Aufgabe dieser Erfindung liegt in der Bereitstellung eines
Behälters
mit hohen Kristallinitätsgraden
(über 30%)
in dessen Seitenwänden und
einer Klarheit im Körper
des Behälters
von unmittelbar unter dem Trägerring
des Behälters
zumindest bis zur Basis des Behälters
zur Verfügung
zu stellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
ermöglicht
diese Erfindung einen Kunststoffbehälter, der die Ästhetik
und Materialintegrität
während
eines beliebigen nachfolgenden Pasteurisierungs- oder Retortprozesses
bei hoher Temperatur und während
der nachfolgenden Lieferung und Verwendung beibehält, indem
der Behälter
in einem Verfahren nach dem angefügten Anspruch 1 geformt wird.
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Kurz
gesagt, beinhaltet der Kunststoffbehälter der Erfindung ein Ende,
ein Körperteil
und ein Basisteil. Das Ende beinhaltet eine offene Stelle, die die Öffnung des
Behälters
definiert, ein Gewindeteil (oder eine andere Konfiguration) als
eine Maßnahme zur
Befestigung eines Verschlusses, sowie einen Trägerring, der während der
Handhabung, vor, während
und nach der Herstellung verwendet wird. Der Körperteil beinhaltet eine Schulter
und eine Seitenwand. Die Seitenwand definiert im Allgemeinen den größten Teil
des Durchmessers des Behälters.
Die Schulter ist der Übergangsteil
von unmittelbar unter dem Trägerring
zur Seitenwand. Sowohl die Schulter als auch die Seitenwand weisen
eine hohe Kristallinität
auf, eine Kristallinität
von über
30%. Relativ zu einer im Allgemeinen schwer laufenden Ebene, die durch
die Öffnung
des Behälters
definiert wird, weitet sich die Schulter eines erfindungsgemäßen Behälters vom
Ende in einem Winkel von etwa 15° oder weniger,
stärker
bevorzugt 10° oder
weniger, und am stärksten
bevorzugt bei etwa einem Winkel von 0 nach außen auf. Durch das Aufweiten
nach außen
in einem derart drastischen oder scharfen Winkel ist das PET-Material,
das den Übergang
vom nicht-orientierten zum orientierten Material definiert, auf
das Ende beschränkt
und aus der Schulter herausgenommen. Als Ergebnis wird der Schulterteil
des erfindungsgemäßen Behälters während des
thermischen Bearbeitens des Behälters,
der hohe Kristallinität
enthält,
ebenso wie während
der bei hohen Temperaturen verlaufenden und langandauernden Pasteurisierungs-
und Retortprozesse bei hoher Temperatur nicht trübe und bleibt ästhetisch
annehmbar.
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Dementsprechend
besteht die vorliegende Erfindung unter einem Gesichtspunkt in einem Kunststoffbehälter zum
Aufbewahren eines Erzeugnisses während
eines Pasteurisierungs- oder
Retortprozesses bei hoher Temperatur. Der Behälter beinhaltet ein Ende, das
eine Öffnung
zur Aufnahme des Erzeugnisses definiert, einen Körperteil, der sich im Allgemeinen
vom Endteil nach unten erstreckt, und einen Grundteil, der sich
im Allgemeinen vom Körperteil
nach innen erstreckt und den Boden des Behälters abschließt. Der
Körperteil
selbst weist eine Kristallinität
von über
30% und einen Schulterteil auf, der sich von einer im Allgemeinen
querverlaufenden Ebene, die durch die Öffnung des Behälters definiert ist,
in einem Winkel von über
15° oder
weniger nach außen
aufweitet.
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Unter
einem anderen Gesichtspunkt besteht die vorliegende Erfindung in
einem Verfahren zur Formung eines Kunststoffbehälters, das die folgenden Stufen
umfasst: Bereitstellen eines Vorformlings mit einem Ende in einer
Form; Ausdehnen des Vorformlings in Übereinstimmung mit einem Hohlraum der
Form unter Bildung eines Behälters
mit einem Körperteil
mit einer Schulter und einer Seitenwand; Strecken des Materials,
das die Schulter bildet, in einem Winkel, der diesen Bereich des
Materials, der einen Übergang
vom orientierten zum nichtorientierten Material zum Finish definiert,
im Wesentlichen einschränkt,
um eine Orientierung in die an das Ende angrenzende Schulter zu
induzieren; thermisches Behandeln des Behälters, um den Körperteil
zu kristallisieren; wobei die Orientierung in einer Menge induziert
wird, die dazu ausreichend ist, ein Trübwerden des Materials in der
Schulter zu verhindern, wenn der Behälter Temperaturen unterworfen
wird, die den Körperteil
zu einer Kristallinität
von über
30% kristallisieren.
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Unter
einem weiteren Gesichtspunkt besteht die vorliegende Erfindung in
einem Verfahren zur Bildung eines Kunststoffbehälters, das die folgenden Stufen
umfasst: Bereitstellen eines Vorformlings, der ein Finish mit einem
Trägerring
aufweist, in einer Form; Ausdehnen des Vorformlings in Übereinstimmung
mit einem Hohlraum der Form unter Bildung eines Behälters, der
einen Körperteil
mit einer Schulter und einer Seitenwand aufweist; Strecken des Materials,
das die Schulter bildet, in einem Winkel relativ zu einer querverlaufenden
Ebene, die durch die Öffnung des
Behälters
definiert wird, um eine Orientierung in die an das Ende angrenzende
Schulter zu induzieren; Wärmebehandeln
des Behälters,
um im Körperteil
eine Kristallinität
von mindestens 30% zu induzieren; wobei die Orientierung in die
Schulter induziert wird, die dazu ausreichend ist, ein Trübwerden
des Materials in der Schulter zu verhindern, wenn der Behälter wärmebehandelt
wird, um in der Schulter eine Kristallinität von mindestens 30% zu induzieren.
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Weitere
Merkmale und Vorteil der Erfindung werden aus der folgenden Diskussion
und den beigefügten
Zeichnungen ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Ansicht des Kunststoffbehälters
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine Querschnittsansicht des Kunststoffbehälters, die im Allgemeinen entlang
der Linie 2-2 aus 1 aufgenommen worden ist;
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3 ist
eine Querschnittsansicht eines Kunststoffbehälters mit einem trüb gewordenen
Ring des Materials in seinem Schulterbereich; und
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4 ist
eine Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform eines Kunststoffbehälters mit
einem trüb
gewordenen Ring des Materials in seinem Schulterbereich.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform ist lediglich exemplarischer
Natur und ist keinesfalls dazu gedacht, die Erfindung oder deren
Anwendung oder Verwendungen einzuschränken.
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Wie
in 1 gezeigt ist, beinhaltet der Kunststoffbehälter 10 der
Erfindung ein Ende 12, einen Grundteil 14 und
einen Körperteil 16.
Das Ende 12 des Kunststoffbehälters 10 beinhaltet
eine Öffnung 18,
einen Gewindebereich 20 und einen Trägerring 21. Die Öffnung 18 gestattet
dem Kunststoffbehälter 10 die
Aufnahme eines Erzeugnisses, während
der Gewindebereich 20 ein Mittel zur Befestigung eines
in ähnlicher
Weise gewundenen Verschlusses oder Deckels (nicht gezeigt) bietet,
der vorzugsweise ein hermetisches Abdichten des Kunststoffbehälters 10 liefert.
Der Trägerring 21 kann dazu
verwendet werden, den Vorformling (die Vorstufe des Behälters 10)
durch und in verschiedenen Stufen der Herstellung zu tragen oder
zu orientieren. Beispielsweise kann der Vorformling durch den Trägerring 21 getragen
werden, der Trägerring 21 kann zur
Hilfe beim Positionieren des Vorformlings in der Form verwendet
werden oder der Trägerring
kann von einem Endverbraucher zum Tragen des Behälters 10 verwendet
werden.
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Der
Basisteil 14 des Kunststoffbehälters 10, der sich
im Allgemeinen vom Körperteil 16 nach
innen erstreckt, beinhaltet eine Verjüngung 24, einen Kontaktring 26 und
einen nach innen vertieften Bereich 28. Der Basisteil 14 fungiert
zum Abschließen des
Bodens des Behälters 10 und
zusammen mit dem Ende 12 und dem Körperteil 16 zur Aufbewahrung
des Erzeugnisses.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet der Körperteil 16,
der sich im Allgemeinen nach unten vom Ende 12 zum Basisteil 14 erstreckt,
einen Schulterbereich 22, der einen Übergang zwischen dem Ende 12 und
einer Seitenwand 23 bietet. Die Seitenwand 23 beinhaltet
mehrere Elemente 30, die sich gleichmäßig in regelmäßigen Abständen in
der Seitenwand 23 befinden. Jedes der Elemente 30 kann
einen Druckelementteil 32 und einen Vakuumelementteil 34 enthalten.
Der Druckelementteil 32 und der Vakuumelementteil 34 fungieren und
kooperieren zur Kontrolle und Begrenzung einer Verformung der Seitenwand 23 während des
Pasteurisierungs- oder Retortbearbeitens der Erzeugnisse innerhalb
des Kunststoffbehälters 10 bei
hoher Temperatur und während
des nachfolgenden Abkühlens der
Erzeugnisse. Speziellere Informationen bezüglich des Druckelementteils 32 und
des Vakuumelementteils 34 der Elemente 30 können in
der US-Anmeldung Nr. 09/293069, eingereicht am 16. April 1999, abgetreten
an denselben Abtretungsempfänger
wie die vorliegende Erfindung, gefunden werden.
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Der
Kunststoffbehälter 10 ist
ein blasgeformter, biaxial orientierter Container mit einem einheitlichen
Aufbau aus einer einzigen Schicht oder mehreren Schichten eines
Kunststoffmaterials, wie einem Polyethylenterephthalat (PET)-Harz.
Alternativ dazu kann der Kunststoffbehälter 10 durch andere
Verfahren und aus anderen herkömmlichen
Materialien geformt werden. Aus PET-Materialien blasgeformte Kunststoffbehälter mit
einem einheitlichen Aufbau sind bekannt und werden auf dem Gebiet
der Kunststoffbehälter
verwendet, und ihre allgemeine Herstellung gemäß der vorliegenden Erfindung
wird vom Fachmann leicht verstanden werden.
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Der
Kunststoffbehälter 10 wird
vorzugsweise mit einem Flüssigkeitszyklus-Prozess
thermofixiert. Der Flüssigkeitszyklus-Prozess
beinhaltet das Einführen
und/oder Zirkulieren einer Flüssigkeit
hoher Temperatur über
eine innere Oberfläche 36 der
Seitenwand 16, wie in 2 gezeigt.
Die Flüssigkeit
hoher Temperatur zirkuliert eine Zeitspanne lang über die
innere Oberfläche 36,
die dazu ausreichend ist, dass die innere Oberfläche 36 eine Temperatur
von mindestens 150°C
(302°F)
erreichen kann. Die tatsächliche
Spanne hängt
von der Zusammensetzung, der Temperatur und dem Druck der Flüssigkeit
hoher Temperatur und der Flussrate der Flüssigkeit hoher Temperatur über die
innere Oberfläche 36 ab.
In dem bevorzugten Verfahren besitzt die Flüssigkeit hoher Temperatur eine
Temperatur von mindestens 200°C (418°F) und liegt
bei einem Druck von mindestens 1000 kPa (150 psi) vor. Obwohl die
bevorzugte Zusammensetzung der Flüssigkeit hoher Temperatur Luft
ist, können
andere Flüssigkeiten,
wie Dampf, verwendet werden, und es können auch höhere Temperaturen und Drücke verwendet
werden. Bei den bevorzugten Werten wird die Flüssigkeit hoher Temperatur 1
bis 15 Sekunden lang über
die innere Oberfläche 36 zirkuliert,
um die notwendige Wärmeenergie
zu übertragen,
um den geeigneten Grad an Kristallinität in dem Kunststoffbehälter 10 zu
induzieren. Speziellere Informationen hinsichtlich dieses Flüssigkeitszyklus-Prozesses
können
in der US-Anmeldung Nr.
09/395708, eingereicht am 14. September 1999, abgetreten an denselben
Abtretungsempfänger
wie die vorliegende Erfindung, gefunden werden.
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Durch
Verwendung des Flüssigkeitszyklus-Prozesses
wird der Kunststoffbehälter 10 hergestellt,
der einen Körperteil 16 mit
einer Kristallinität von über 30%
besitzt. Wie hierin verwendet, werden Kristallinitäten über 30%
als "hohe Kristallinitäten" betrachtet. Derartige
hohe Kristallinitäten
gestatten es, dass der Kunststoffbehälter 10 seine Materialintegrität während eines
Pasteurisierungs- oder Retortprozesses der Erzeugnisse in dem Kunststoffbehälter 10 und
während
der nachfolgenden Lieferung des Kunststoffbehälters 10 beibehält. Andere
Kristallinitäten
sind ebenfalls durch die voranstehend genannten Flüssigkeitsprozesse
induziert worden, einschließlich einer
Kristallinität
von 34,4%, was allgemein einer Dichte von 1,375 g/cm3 (gemessen
mittels eines Dichtegadientenrohrs) entspricht. Andere Dichten über 1,375
g/cm3, einschließlich 1,38 g/cm3 (was grob
einer Kristallinität
von 38,5% enstpricht), 1,385 g/cm3 (was
grob einer Kristallinität
von 42,6% entspricht) und sogar 1,39 g/cm3 (was
grob einer Kristallinität
von 46,7% entspricht) sind mit dem Flüssigkeitszyklus-Prozess möglich, ohne
die visuell wahrnehmbare Transparenz oder Klarheit des Kunststoffbehälters 10 signifikant
zu beeinträchtigen.
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Bei
der Wärmebehandlung
anfänglicher
Prototyp-Behälter
gemäß dem voranstehend
genannten Flüssigkeitsprozess
wurde gefunden, dass, während dem
Körperbereich
annehmbare Charakteristika verliehen wurden, ein ästhetisch
nicht akzeptierbares trübes
Band oder ein ästhetisch
nicht akzeptierbarer trüber
Ring in der Schulter dieser Behälter
gebildet wurde. Derar tige Behälter
sind in den 3 und 4 dargestellt,
in denen die Behälter
als Behälter 110 und 210 bezeichnet
sind. Zusätzlichen
Elementen der Behälter 110 und 210 sind
Bezugszeichen gegeben worden, die den entsprechenden Elementen des
Behälters 10 aus 1 entsprechen,
mit der Ausnahme, dass eine 100er oder 200er Bezugszeichenreihe
verwendet worden ist. Wie in den 3 und 4 zu
sehen ist, bilden sich die trüb
gewordenen Bänder,
die als 150 bzw. 250 identifiziert sind, in den
Schultern 122 und 222 unterhalb der und angrenzend
an die Trägerringe 121 und 221 in
dem Ende 112 und 212.
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Die
Bildung dieser Bänder 150 und 250 während der
Hochtemperatur-Pasteurisierung- und
Retortprozesse kann durch Ändern
der Geometrie der Schulter 22 geändert werden, um ein abruptes
Strecken in diesem Bereich während
der Formung des Behälters 10 zu
induzieren. Wie in 1 zu sehen, verläuft das
Aufweiten an einem Punkt in dem Ende 12 unterhalb des Trägerrings 21,
an dem die Schulter 22 anfängt, sich nach außen aufzuweiten,
anfänglich in
einem scharfen Winkel relativ zu einer allgemeinen querverlaufenden
Ebene, die durch den Trägerring 21 und/oder
die Öffnung 18 des
Endes 12 definiert ist. Die Einführung eines scharfen Winkels
in die Form des Behälters 10 ist
konträr
zur Flaschenblasform-Theorie, die vorschreibt, dass scharfe Ecken vermieden
werden sollen. Vorzugsweise weitet sich die Schulter 22 anfänglich in
einem Winkel α von
15° oder
weniger, stärker
bevorzugt in einem Winkel von 10° oder
weniger, und sogar noch stärker
bevorzugt in einem Winkel von etwa 0°, auf. Die Winkel γ und β für die Schultern 150 und 250 sind
als größer als
15° zu erkennen.
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Als
ein Ergebnis dieser drastischen Geometrie ist der Übergang
von nicht-orientiertem zu orientiertem Material auf das Material
an oder unmittelbar unterhalb des Trägerrings 21 eingeschränkt und
begrenzt. Während
des nachfolgenden thermischen Bearbeitens zum Induzieren hoher Kristallinität in dem
Körperteil
(oder des nachfolgenden Temperatur-Pasteurisierungs- und -Retortprozesses)
ist das unmittelbare Einsetzen des Übergangs zur Orientierung des
Materials dazu ausreichend, das Auftreten eines trüben Bandes
in der Schulter 22 auszuschließen oder im Wesentlichen zu
verhindern. Vielmehr ist eine Weißfärbung oder ein Trübwerden,
das auftritt, auf ein kurzes axiales Segment 60 zwischen
der Schulter 22 und dem Trägerring 21 beschränkt, wie es
in 1 zu sehen ist.
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Wie
hierin verwendet, sollen "trübe" und "trübe geworden" bedeuten, dass derartiges
Material visuell nicht durchsichtig ist. Trübes und trübe gewordenes Material ist
daher von transparenten, klaren und milchigen Materialien zu unterscheiden,
die alle optisch durchsichtig sind.
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Die
voranstehende Erörterung
offenbart und beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Ein Fachmann wird aus einer derartigen Erörterung
und aus den beigefügten Zeichnungen
und Ansprüchen
leicht erkennen, dass Änderungen
und Modifikationen an der Erfindung vorgenommen werden können, ohne
den Umfang der Erfindung zu verlassen, der in den folgenden Ansprüchen definiert
ist.