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Cyanfarbstoffe
wurden weithin verwendet für
die Markierung von biologischen Molekülen in einer Vielzahl von Anwendungen
wie z. B. einer DNA-Sequenzierung. US Patent-Nr. 571,388 beschreibt
beispielhaft Methoden zur Identifizierung von DNA-Strängen unter
Verwendung von Cyanfarbstoffen. Wissenschaftler bevorzugten die
Verwendung von Cyanfarbstoffen in biologischen Verfahren, da neben
weiteren Gründen
viele dieser Farbstoffe im nahen IR (NIR) Bereich des Spektrums
(600–1.000
nm) funktionieren. Aus diesem Grund sind solche Cyanfarbstoffe weniger
anfällig
für Interferenzen
mit Autofluoreszenzen der biologischen Moleküle.
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Weitere
Vorteile der Cyanfarbstoffe beinhalten:
- 1.
Cyanfarbstoffe absorbieren und emittieren fluoreszierendes Licht
sehr stark;
- 2. zahlreiche Cyanfarbstoffe bleichen nicht so schnell unter
dem Fluoreszenzmikroskop;
- 3. von Cyanfarbstoff können
Derivate hergestellt werden, die einfache und effektive Kupplungsreagenzien sind;
- 4. es stehen zahlreiche Strukturen und synthetische Verfahren
zur Verfügung,
außerdem
ist die Klasse der Farbstoffe vielgestaltig; und
- 5. Cyanfarbstoffe sind verhältnismäßig klein
(ein typisches Molekulargewicht liegt bei 1.000 Dalton), so dass
sie keine nennenswerten sterischen Interferenzen dergestalt erzeugen,
dass die Fähigkeit
von markierten biologischen Molekülen, deren Bindungsstellen
zu erreichen oder deren Funktion aufzuführen beinträchtigt wäre.
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Trotz
ihrer Vorteile haben zahlreiche der bekannten Cyanfarbstoffe auch
eine Reihe von Nachteilen. Einige bekannte Cyanfarbstoffe sind in
der Gegenwart von bestimmten Reagenzien, die gewöhnlich in biologischen Assays
auffindbar sind, nicht stabil. Derartige Reagenzien schließen Ammoniumhydroxid,
Dithiothreitol (DTT), primäre und
sekundäre
Amine und Ammoniumpersulfat (APS) ein. Außerdem fehlt einigen bekannten
Cyanfarbstoffen eine thermische Stabilität und eine Fotostabilität, die für biologische
Anwendungen wie DNA-Sequenzierung oder Genotypisierung notwendig
ist.
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Es
besteht daher ein Bedarf an verbesserten stabilen Cyanfarbstoffen,
insbesondere für
die Verwendung zur Markierung von biologischen Molekülen.
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Die
Verfahren, Zusammensetzungen, Farbstoffe und farbstoffmarkierten
biologischen Moleküle
der vorliegenden Erfindung lösen
zumindestens einige der Probleme des oben erwähnten Standes der Technik.
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Es
ist ein Gesichtspunkt der Erfindung, eine Zusammensetzung der Formel
(I) bereitzustellen:
wobei
Z für O,
S, oder NR
35 steht, wobei R
35 ein
H oder Alkyl ist;
R
1-R
5 jeweils
unabhängig
ein H, Alkyl, Halo, Carboxyl, Amino oder SO
3Cat
+ sind, wobei Cat
+ ein
Kation ist und wenigstens einer der R
1-R
5 ein SO
3 –Cat
+ ist;
R
6 und
R
7 jeweils ein H oder Alkyl sind oder gegebenenfalls,
zusammen mit der
Gruppe, an die sie gebunden
sind, einen Ring formen;
m und n unabhängig voneinander je eine ganze
Zahl von 0 bis 5 sind;
X und Y jeweils unabhängig O,
S, Se, CR
19R
20 sind,
wobei R
19 und R
20 jeweils unabhängig ein
Alkyl sind oder gegebenenfalls zusammen mit dem Kohlenstoff, an
den sie gebunden sind, einen Ring formen;
R
8 und
R
13 jeweils unabhängig ein Alkyl, (CH
2)
rR
25 oder
(CH
2)
rR
16 sind;
wobei wenigstens einer von R
8 und R
13(CH
2)
rR
16 ist und wobei r eine ganze Zahl von 1
bis 50 ist und R
25 eine funktionelle Gruppe
ist, die nicht direkt mit einer Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino- oder
einer Thiolgruppe reagiert und R
18 eine
funktionelle Gruppe ist, die mit einer Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino-
oder einer Thiolgruppe reagieren kann; und
R
9-R
12 und R
14-R
17 jeweils unabhängig ein H, Alkyl, Halo, Amino,
Sulfonat, R
21COOH, R
21OR
22, R
21SR
22 oder R
21COOR
22 sind, wobei R
21 eine
Bindung oder ein Alkylen ist und R
22 ein
Alkyl ist, oder gegebenenfalls R
11 und R
12 zusammen mit den Atomen, an die sie gebunden
sind, einen aromatischen Ring formen, oder
gegebenenfalls R
16 und R
17 zusammen
mit den Atomen, an die sie gebunden sind, einen aromatischen Ring formen.
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Es
ist ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung, die Zusammensetzung
der Formel (V) bereitzustellen:
wobei
Cat
+ ein Kation ist;
X und Y jeweils
unabhängig
O, S, Se oder (CH
3)
2C
sind; und
R
8 und R
13 jeweils
unabhängig
ein Alkyl, (CH
2)
rR
25 oder (CH
2)
r R
18 sind;
wobei
wenigstens einer von R
8 und R
13(CH
2)
rR
18 ist
und wobei r eine ganze Zahl von 1 bis 20 ist und R
25 eine funktionelle
Gruppe ist, die nicht direkt mit einer Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino-
oder einer Thiolgruppe reagiert und R
18 eine
funktionelle Gruppe ist, die mit einer Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino-
oder einer Thiolgruppe reagieren kann;
R
11 und
R
12 entweder ein H oder sulfoniert sind,
oder zusammen mit den Atomen, an die sie gebunden sind, einen aromatischen
Ring formen; und
R
16 und R
17 entweder
ein H oder sulfoniert sind, oder zusammen mit den Atomen, an die
sie gebunden sind, einen aromatischen Ring formen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines Farbstoffes
der Formel (I) in einem Verfahren zur Markierung von biologischen
Molekülen,
welches einen Farbstoff der Formel (I) mit einem biologischen Molekül zur Reaktion
bringt. Das hieraus resultierende farbstoffmarkierte biologische
Molekül
stellt einen weiteren Aspekt der Erfindung dar.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist die Verwendung eines Farbstoffes
der Formel (V) in einem Verfahren zur Markierung von biologischen
Molekülen,
welches einen Farbstoff der Formel (V) mit einem biologischen Molekül zur Reaktion
bringt. Das hieraus resultierende farbstoffmarkierte biologische
Molekül
stellt einen weiteren Aspekt der Erfindung dar.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Kit zur Markierung
von biologischen Molekülen,
welche einen Farbstoff der Formel (I) und einen Puffer enthält. Entsprechend
betrifft die Erfindung unter einem weiteren Aspekt ein Kit zur Markierung
von biologischen Molekülen,
welcher einen Farbstoff der Formel (V) und einen Puffer enthält.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neben den vorgenannten weitere Merkmale
bereit und es werden die Vorteile der Erfindung durch die nachfolgende
detaillierte Beschreibung der derzeit bevorzugten Ausführungsbeispiele,
welche in Verbindung mit den begleitenden Beispielen zu lesen sind,
weiter beleuchtet. Die detaillierte Beschreibung und die Beispiele
sind lediglich Darstellungen der Erfindung und limitieren den Schutzbereich
der Erfindung nicht. Der Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
wird durch die angehängten
Ansprüche
und Equivalente derselben definiert.
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Ein "Alkyl" ist eine gesättigte alipathische
Gruppe, welche substituierte und unsubstituierte geradkettige Alkylgruppen,
substituierte und unsubstituierte verzweigte Alkylgruppen und substituierte
und unsubstituierte zyklische Alkylgruppen einschließt. Der
Begriff "Alkyl" umschließt Alkoxy-,
Haloalkyl-, Hydroxyalkyl- und Alkyloxyalkyletherspezien. In bevorzugten
Ausführungsbeispielen
hat eine gerade Kette oder eine verzweigte Alkylkette 50 oder weniger
Kohlenstoffatome in ihrem Rückgrat,
weiter vorzugsweise hat sie 30 oder weniger und weiter vorzugsweise
10 oder weniger Kohlenstoffatome. Bevorzugte zyklische Alkyle haben
von 3 bis 10 Kohlenstoffatome in ihrer Ringstruktur, weiter vorzugsweise
haben sie 3 bis 6 Kohlenstoffatome. Der Begriff"Niederalkyl" bedeutet eine Alkylgruppe mit von 1
bis 10 Kohlenstoffatomen in ihrem Rückgrat, vorzugsweise von 1
bis 6 Kohlenstoffatomen. Zyklische Alkylgruppen können einzel-
oder polyzyklisch sein, und dabei zwischen 3 und 12 Atomen pro Ring
enthalten, vorzugsweise enthalten sie jedoch zwischen 1 und 9 Atomen im
Rückgrat.
Bevorzugte Substituenten an einem Alkylrückgrat schließen substituierte
und unsubstituierte Alkylradikale, Halo-, Carboxyl-, Amino- und
Sulfonatgruppen ein.
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Die
Begriffe "Alkenyl" und "Alkynyl" betreffen ungesättigte alipathische
Substituenten, die in Länge
und möglichen
Substitutionen der Alkylradikale den oben beschriebenen analog sind,
die jedoch mindestens eine Doppel- bzw. Dreifachbindung enthalten.
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Der
Begriff "Amino" betrifft eine -NRR'-Gruppe, wobei R
und R' gleich oder
verschieden sein können und
entweder H oder Alkyl sein können.
Vorzugsweise ist wenigstens einer aus R und R' ein H. Gegebenenfalls kann ein zusätzlicher
Substituent hinzugefügt
werden, um ein quarternäres
Ammoniumion zu erzeugen.
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Der
Begriff "aromatischer
Ring", wie er hierin
verwendet wird, umfasst 5 bis 12 gegliederte aromatische monozyklische
oder fusionierte polyzyklische Einheiten, die zwischen 0 bis 4 Heteroatome
einschließen, welche
aus der Gruppe bestehend aus Sauerstoff, Schwefel, Selen und Stickstoff
ausgewählt
werden. Beispielhafte Arylgruppen umfassen Benzen, Pyrrol, Furan,
Thiophen, Imidazol, Oxazol, Thiazol, Triazol, Pyrazol, Pyridin,
Pyrazin, Pyridazin, Pyrimidin, Naphtalen, Benzathiazolin, Benzothiophen,
Benzofurane, Indol, Bezindol, Quinolin usw. Die Arylgruppen können an
einer oder mehreren Positionen mit Halo, Alkyl, Alkoxy, Alkoxycarbonyl,
Haloalkyl, Cyan, Sulfonat, Aminosulfonyl, Aryl, Sulfonyl, Aminocarbonyl,
Carboxy, Acylamin, Alkylsulfonyl, Amino sowie substituierten oder
unsubstituierten Substituenten ersetzt werden.
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Der
Begriff "biologische
Moleküle" bedeutet ein natürliches
oder synthetisches Molekül
zur Verwendung in einem biologischen System. Bevorzugte biologische
Moleküle
umfassen ein Protein, ein Peptid, ein Enzymsubstrat, ein Hormon,
einen Antikörper,
ein Antigen, ein Hapten, ein Avidin, ein Streptavidin, ein Kohlenhydrat,
ein Oligosaccharid, ein Polysaccharid, eine Nukleinsäure, eine
Deoxynucleinsäure,
ein Fragment einer DNA, ein Fragment einer RNA, Nukleotidtriphosphate,
azyklische Terminationstriphosphate und PNA.
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Der
Begriff "Cyanfarbstoffe" bezieht sich allgemein
auf eine Verbindung, die zwei substituierte oder unsubstituierte
Stickstoff enthaltende heterozyklische Ringe enthält, welche über eine
ungesättigte
Brücke
verbunden sind.
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Der
Begriff "Verbindungsgruppe" betrifft eine Einheit,
die in der Lage ist, mit einer komplementären funktionellen Gruppe des
Biomoleküls
(vorzugsweise einem Carboxyl-, Hydroxyl-, Thiol- oder Aminogruppe) zu
reagieren, wobei eine derartige Reaktion eine "Verbindung", welche einen Farbstoff an das biologische
Molekül
anheftet, bildet. Siehe auch R. Haugland, Molecular Probes Handbook
of Fluorescent Probes and Research Chemicals, Molecular probes,
Inc. (1992). Im Rahmen dieser Erfindung stellt R18 eine
Verbindungsgruppe dar, bevor eine Anheftungsreaktion stattfindet,
R30 steht für eine erfolgte Anheftung zwischen
dem Farbstoff und dem biologischen Molekül. Bevorzugte Verbindungsgruppen
schließen
Phosphoramiditgruppen, NHS-Ester, Carboxylsäure, Thiocyanat und Isothiocyanat
mit ein.
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Der
Begriff "sulfoniert" betrifft eine CO3-Gruppe, die gegebenenfalls an ein Kation
gebunden ist.
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Der
Begriff "Sulfo-Phenoxyfarbstoff" ist ein Cyanfarbstoff
wobei die ungesättigte
Brücke
des Cyanfarbstoffes mit einer Esterbindung an einen Benzenring substituiert
ist, wobei der Benzenring mit einer sulfonierten Gruppe, vorzugsweise
an der Position 4 des Benzenrings substituiert ist.
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Alle
anderen Kürzel
oder Abkürzungen
haben die entsprechende Bedeutung wie in publizierten Zeitschriften
betreffend organische Chemie verwendet wird.
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Ein
bevorzugter Cyanfarbstoff ist die Verbindung der Formel (I):
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Vorzugsweise
ist Z ein Heteroatom mit wenigstens einem freien Elektronenpaar.
In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist Z ein O,
S oder NR
35, wobei R
35 ein
H oder Alkyl ist. Sofern R
35 ein Alkyl ist,
ist es bevorzugt, dass R
35 ein Niederalkyl
ist. Vorzugsweise ist Z derart aufgebaut, dass nur ein Atom in direkter
Verbindung zwischen dem Benzenring, der an Z gebunden ist, und der
Polyenkette der Formel
die ebenfalls an Z gebunden
ist, liegt. Seitenketten an der Verbindung zwischen dem Benzenring
und der Polyenkette sind akzeptabel. In solchen Ausführungsbeispielen,
die Seitenketten einschließen,
sind Niederalkylseitenketten bevorzugt.
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R1 bis R5 sind jeweils
unabhängig
voneinander ein H, Alkyl, Halo, Carboxyl, Amino, oder SO3 –Cat+,
wobei Cat+ ein Kation ist und wenigstens
einer der Reste R1 bis R5 ein
SO3 –Cat+ ist.
Es wird bevorzugt, dass R3 ein SO3 –Cat+ ist.
Es wird weiterhin insbesondere bevorzugt, dass Cat+ ein
H+ oder ein Alkalimetallion wie Na+ ist.
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R
6 und R
7 sind jeweils
ein H, Alkyl oder gegebenenfalls bilden sie zusammen mit einer
Gruppe, an welche sie gebunden
sind, einen Ring. Vorzugsweise bilden R
6 und
R
7 zusammen mit den Atomen, an welche sie
gebunden sind, einen Ring. Es wird weiterhin bevorzugt, dass der
Ring 4 bis 10 beteiligte Atome hat, weiter bevorzugt sind 5 bis
6 beteiligte Atome. In einem bevorzugten Ausführungsstil ist der Ring, der
R
6 und R
7 einschließt, vorzugsweise
substituiert und zwar vorzugsweise mit einem Sulfonatradikal.
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Die
ganzen Zahlen m und n sind jeweils unabhängige ganze Zahlen von 0 bis
5. Die Summe von m und n ist vorzugsweise 2. Weiter vorzugsweise
ist die Summe von m und n 1. Weiter vorzugsweise sind sowohl m wie
auch n 0. In dem Maße,
wie die Summe von m und n zunimmt, tut dies auch die Wellenlänge des
Farbstoffes. Grundsätzlich
kann eine Hinzufügung
jeder Doppelbindung in der Polyenkette die Wellenlänge um etwa
40 bis 120 nm erhöhen.
Da sich die Absorption, begleitet von einer Veränderung von Trimethin zu Pentamethin
oder Pentamethin zu Heptamethin verändert, zeigt sich typischerweise
eine bathochrome Verschiebung (Rückverschiebung)
von etwa 100 nm. Wenn zum Beispiel m und n beide 0 sind, ist die
Wellenlänge
des bevorzugten Farbstoffes bei etwa 770 nm. Wenn m und n beide
1 sind, ist die Wellenlänge
des bevorzugten Farbstoffes bei etwa 950 nm. Die besonders bevorzugten
Farbstoffe funktionieren in einem NIR-Spektrum (600–1.000 nm).
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X
und Y sind jeweils unabhängig
voneinander ein U, S, Se oder CR19R20, wobei R19 und
R20 jeweils unabhängig voneinander ein Alkyl
sind oder ggf. zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an welches sie
gebunden sind, einen Ring formen. Vorzugsweise sind X und Y ein
Heteroatom wie O, S und Se. Sofern X oder Y CR19R20 sind, ist es bevorzugt, dass beide, sowohl
R19 und R20, ein
Niederalkyl sind, weiter bevorzugt ist, dass beide, R19 und
R20, ein Methyl sind.
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R8 und R13 sind jeweils
unabhängig
voneinander ein Alkyl, (CH2)rR25 oder (CH2)rR18, wobei wenigstens einer
der beiden R8 und R13(CH2)rR18 ist
und wobei r eine ganze Zahl von 1 bis 50 ist und R25 eine
funktionelle Gruppe ist, die nicht direkt mit einem Carboxyl-, Hydroxyl-,
Amino- oder einer Thiolgruppe reagiert und R18 eine funktionelle
Gruppe ist, die mit einem Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino- oder Thiolgruppe
reagieren kann. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist einer der
beiden R8 und R13 ein
(CH2)rR18 und
der andere ist ein (CH2)rR25. In anderen Worten, es ist bevorzugt,
dass einer der beiden, R8 oder R13, mit dem biologischen Molekül reagiert und
eine Bindung, zu dem biologischen Molekül ausbildet, während der
andere Rest nicht reagiert. Die R18-Gruppe
muss in der Lage sein, eine kovalente Bindung mit dem biologischen
Molekül,
welches zu markieren ist, auszubilden. Es ist besonders bevorzugt,
dass die R18-Gruppen ein Sulfhydryl, Carboxyl,
Amino, Haloalkyl, Phosphoramidityl, N-Hydroxysuccinimidylester,
Sulfo-N-Hydroxysuccinimidylester, Isothiocyanat, Iod-Acetamidyl
und Maleimidyl einschließen.
Besonders bevorzugte R25-Gruppen schließen Hydroxyl, Thioacetyl und
Sulfonat ein. R9 bis R12 und
R14 bis R17 sind
jeweils unabhängig
voneinander ein H, Alkyl, Halo, Amino, Sulfonat, R21COOH,
R21OR22, R21SR22, oder R21COOR22, wobei R21 eine Bindung oder ein Alkylen ist und
R22 ein Alkyl ist oder wahlweise R11 und R12 zusammen
mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen aromatischen
Ring bilden oder weiter wahlweise R16 und
R17 zusammen mit den Atomen, an welche sie
gebunden sind, einen aromatischen Ring bilden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
sind einer der Reste R11 und R16 oder
beide sulfoniert. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform,
in welcher R11 und R12 zusammen
mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen aromatischen
Ring formen, ist der Ring an wenigstens einer Position mit einer
Sulfonatgruppe substituiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform,
in welcher R16 und R17 zusammen
mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen aromatischen
Ring bilden, ist der Ring an wenigstens einer Position mit einer
Sulfonatgruppe, einer Halogruppe, einem Alkylsubstituenten oder einem
Aminosubstituenten substituiert.
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Ein
weiterer bevorzugter Cyanfarbstoff hat die Formel (V):
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Cat+ ist ein Kation. Vorzugsweise ist Cat+ ein H+ oder ein
Metallion. Weiter vorzugsweise ist Cat+ ein Alkalimetallion,
weiter vorzugsweise Na+. X und Y sind jeweils
unabhängig
voneinander O, S, Se oder (CH3)2C.
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R8 und R13 sind jeweils
unabhängig
voneinander ein Alkyl, (CH2)rR25 oder (CH2)rR18, wobei wenigstens einer
der Reste R8 und R13 ein
(CH2)rR18 ist
und wobei r eine ganze Zahl von 1 bis 50 ist und R25 eine
funktionelle Gruppe ist, die nicht direkt mit einem Carboxyl-, Hydroxyl-,
Amino- oder einer Thiolgruppe reagiert, und R18 eine
funktionelle Gruppe ist, die mit einer Carboxyl-, Hydroxyl-, Amino-
oder Thiolgruppe reagieren kann. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist einer der Reste R8 und R13 ein
(CH2)rR18 und
der andere ist ein (CH2)rR25. In anderen Worten, es wird bevorzugt
das eine der beiden Reste R8 und R13 mit dem biologischen Molekül reagiert,
um eine Bindung zu dem biologischen Molekül auszubilden, während der
andere dies nicht tut. Die R18-Gruppe muss
in der Lage sein, eine kovalente Bindung mit dem zu markierenden
biologischen Molekül
auszubilden. Besonders bevorzugte R18-Gruppen
schließen
daher Sulfhydryl, Carboxyl, Amino, Haloalkyl, Phosphoramidityl,
N-Hydroxy-succinimidylester,
Sulfo-N-Hydroxysuccinimidylester, Isothiocyanat, Iod-Acetamidyl und Maleimidyl
ein. Besonders bevorzugte R25-Gruppen schließen Hydroxyl,
Thioacetyl und Sulfonat ein.
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R11 und R25 sind entweder
H, Sulfonat oder bilden zusammen mit den Atomen, an welche sie gebunden sind,
einen aromatischen Ring. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist R11 Sulfonat. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform,
in welcher R11 und R12 zusammen
mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen aromatischen
Ring bilden, ist der Ring an wenigstens einer Position mit einer
Sulfonatgruppe substituiert.
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R16 und R17 sind entweder
H, Sulfonat oder bilden zusammen mit den Atomen, an welche sie gebunden
sind, einen aromatischen Ring. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist R16 sulfoniert. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform,
in welcher R16 und R17 zusammen
mit den Atomen, an welche sie gebunden sind, einen aromatischen
Ring formen, ist der Ring in wenigstens einer Position mit einer
Sulfonatgruppe substituiert.
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Die
bevorzugten Cyanfarbstoffe können
effizient mittels kommerziell verfügbarer Ausrüstung, die von Firmen wie Toshiba,
Phillips, Blue Sky Research und NEC erworben werden kann, angeregt
werden.
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Die
bevorzugten Cyanfarbstoffe zeigen eine ausreichende Löslichkeit
in wässrigen
Lösungen,
dass sie, sobald sie einmal an ein lösliches biologisches Molekül angelagert sind,
dieses biologische Molekül
seine Löslichkeit
beibehält.
Die bevorzugten Farbstoffe zeigen außerdem eine gute Löslichkeit
in organischen Medien, wodurch eine beträchtliche Vielseitigkeit in
synthetischen Ansätzen,
um gewünschte
biologische Moleküle zu
markieren, bereitgestellt wird.
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Die
bevorzugten Cyanfarbstoffe haben in der Anwesenheit von Ammoniumhydroxid
und DTT eine erhöhte
chemische Stabilität.
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Die
bevorzugten Cyanfarbstoffe zeigen außerdem eine verbesserte Photostabilität und Thermostabilität im Vergleich
zu bekannten Phenoxy-Cyanfarbstoffen.
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Herstellung
der bevorzugten Cyanfarbstoffe
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Die
bevorzugten Cyanfarbstoffe werden unter Verwendung von im Stand
der Technik wohl bekannten Methoden hergestellt.
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Grundsätzlich werden
Cyanfarbstoffe entsprechend der Verfahren, die in Hamer, F.M., Cyanine
Dyes and Related Compounds, Weissberger, M.A., ed. Wiley Interscience,
N.Y. 1964, gelehrt werden, hergestellt. Darüber hinaus beschreiben die
US-Patente mit den Nr. 4,337,063; 4,404,289 und 4,405,711 eine Synthese für eine Vielzahl
von Cyanfarbstoffen, die N-Hydroxysuccinimid-aktive Estergruppen
haben. Das US-Patent Nr. 4,981,977 beschreibt eine Synthese für Cyanfarbstoffe
mit Carbonsäuregruppen.
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Das
US-Patent Nr. 5,268,486 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von arylsulfonierten Cyanfarbstoffen. Das US-Patent Nr. 6,027,709
offenbart Verfahren zur Herstellung von Cyanfarbstoffen, die Phosphoramiditgruppen
haben. Das US-Patent Nr. 6,048,982 offenbart Verfahren zur Herstellung
von Cyanfarbstoffen, die reaktive Gruppen haben, welche aus der
Gruppe bestehend aus Isothiocyanat, Isocyanat, Phosphoramidit, Monochlorotriazin,
Dichlorotriazin, mono- oder dihalogensubstituiertes Pyridin, mono-
oder dihalogensubstituiertes Diazin, Aziridin, Sulfonylhalid, saures
Halid, Hydroxysuccinimidester, Hydroxysulfosuccinimidester, Imidoester,
Glyoxal und Aldehyd ausgewählt
werden.
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Ein üblicher
Syntheseweg beinhaltet die Herstellung von substituierten oder unsubstituierten
quarternären
Indolsulfonatsalzen gemäß dem Stand
der Technik wohlbekannten Verfahren, von denen einige in den Beispielen
dieser Beschreibung näher
erläutert
sind. Besonders bevorzugte quarternäre Indolsalze schließen unter
anderem das quarternäre
Indolsulfonatsalz und das quarternäre Salz des Benzindolalkohols
mit ein, welche in dieser Beschreibung beispielhaft erläutert sind.
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Die
beiden synthetisierten Salze werden dann mit einer kommerziell erhältlichen
Schiff'schen Base (von
Aldrich) wie N-[(3-(Anilinomethylen)-2-chlor-1-cyclohexen-1-yl)methylen]Anilin-monohydrchlorid
zur Reaktion gebracht, wobei Techniken und Reaktionsbedingungen,
die dem Stand der Technik wohl bekannt sind, gewählt werden, einige von jenen
sind in den Beispielen dieser Erfindung näher erläutert. Das Produkt wird dann
mit einer Hydroxybenzensulfolsäure
zur Reaktion gebracht, um einen Farbstoff gemäß der vorliegenden Erfindung
zu ergeben. Der Farbstoff kann weiter modifiziert werden, um andere
Farbstoffe gemäß der vorliegenden
Erfindung zu bilden, indem zum Beispiel der Farbstoff mit konunerziell
erhältlichen
Phosphoramiditen wie 2-Cyanoehtyltetraisoproylphosphordiamidit unter
Einsatz von im Stand der Technik wohl bekannten Techniken und Reaktionsbedingungen
zur Reaktion gebracht werden, wobei einige von jenen in den Beispielen
dieser Erfindung näher
erläutert
sind.
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Das Markieren
von biologischen Molekülen
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Die
Cyanfarbstoffe der vorliegenden Erfindung können an biologische Moleküle, wie
sie vorstehend definiert wurden, angelagert werden. Der Cyanfarbstoff
kann über
eine Verbindungsgruppe an das biologische Molekül gekoppelt werden, zum Beispiel
unter Einsatz von Phosphoramiditchemie, bei welcher sich schlussendlich
eine Phosphorbindung zwischen dem Farbstoff und dem biologischen
Molekül
ausbildet. Beispiele für diese
Markierungsmethoden sind im US-Patent Nr. 6,027,709 zu finden, wobei
zahlreiche bevorzugte Verbindungsgruppen, Verknüpfungsverfahren und biologische
Moleküle,
die leicht zu markieren sind, offenbart werden. Grundsätzlich wird
es bevorzugt, ein Phosphoramidit eines Cyanfarbstoffes herzustellen,
um DNA-Moleküle in einer
Maschine zur DNA-Synthese zu markieren. Es wird hierbei bevorzugt,
den Farbstoff an das 5-Ende eines geschützten, an einen festen Träger gebundenen
Oligonukleotides mittels Standardphosphoramiditchemie anzulagern.
Synthesen mit einem 200 nM-Maßstab
liefern typischerweise Rohausbeuten von farbstoffmarkierten Oligonukleotiden
im Bereich von 50–60
nM.
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Im
Stand der Technik sind zahlreiche Mittel zum Koppeln von Farbstoffen
an verschiedene Typen von biologischen Molekülen bekannt. Für einen
umfassenden Überblick
der Markierungsverfahren für
Oligonukleotide siehe R. Haugland in Excited States of Biopolymers,
Steiner ed., Plenum Press (1983), Fluorogenic Probe Design and Synthesis:
A Technical Guide, PE Applied Biosystems (1996), und G.T. Herman,
Bioconjugate Techniques, Academic Press (1996).
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Für die Antikörpermarkierung
wird es bevorzugt, dass eine solche Markierung in einem Puffer eines organischen
Lösungsmittels
unter basischen pH-Bedingungen und bei Raumtemperatur ausgeführt wird.
Es wird weiter bevorzugt, dass der markierte Antikörper mittels
Gelpermeationschromatographie unter Verwendung von Anlagen wie einer
SEPHADEX G-50 Säule
zur Entfernung von ungebundenem Farbstoff gereinigt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zur Markierung von biologischen Molekülen reagiert
die R18-Gruppe von entweder der R8 oder der R13-Gruppe
aus einem der bevorzugten Cyanfarbstoffe mit einer Thiol-, einer
Hydroxyl-, einer Carboxyl- oder einer Aminogruppe an einem biologischen
Molekül,
so dass eine Anlagerung (R30) zwischen dem
Farbstoff und dem biologischen Molekül ausgebildet wird. Üblicherweise wird
diese Reaktion in einer Mischung aus wässrigem Puffer und einem organischen
Lösungsmittel
wie DMF bei pH 8 bis 9 ausgeführt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
in welchem Phosphoramiditchemie eingesetzt wird, wird eine Festphasensynthese,
wie sie in US-Patent Nr. 6,027,709 offenbart ist, bevorzugt. Biologische
Moleküle
können
entsprechend der vorliegenden Erfindung markiert werden, indem ein
Kit verwendet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform eines Kits enthält dieser
Kit einen Farbstoff von entweder der Formel (I) oder (V) und einen
Puffer. Vorzugsweise enthält
der Kit einen Kopplungspuffer wie 1 M KH2PO4 (pH 7,0). Weiter vorzugsweise hat der Puffer
einen geeigneten niedrigen Fluoreszenzhintergrund.
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Gegebenenfalls
kann der Kit einen zusätzlichen
Reinigungskit enthalten. Nach der Markierung eines biologischen
Moleküls
mit einem der bevorzugten Farbstoffe kann das markierte biologische
Molekül
von jeglichen Nebenprodukten und jeglichen freien hydrolisierten
Produkten, die bei normaler Hydrolyse entstehen, abgetrennt werden.
Für biologische
Moleküle,
die 13 oder weniger Aminosäuren
enthalten, können Verunreinigungen
mit einer preparativen Dünnschicht-Chromatographie
(TLC) entfernt werden. PANVERA liefert einen TLC-Peptidreinigungskit,
der insbesondere dafür
entworfen wurde, farbstoffmarkierte Peptide oder Proteine zu reinigen.
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Für größere biologische
Moleküle
wie etwa große
Peptide oder Proteine kann eine SEPHADEX G-15 oder G-25-Säule unerwünschte Derivate
entfernen. PANVERA liefert einen Gelfiltrationskit für Proteine,
der dafür
ausgelegt ist, farbstoffmarkierte Peptide oder Proteine von freien
Farbstoffen abzutrennen. Die farbstoffmarkierten biologischen Moleküle, die
nach dem Entsalzen erhalten werden, können oft ohne weitere Reinigungsschritte
direkt eingesetzt werden. In einigen Fällen kann es notwendig sein,
die Aktivität
der verschiedenen Farbstoffprodukte unter Verwendung von HPLC oder
gewöhnlicher
Chromatographie aufzulösen
und zu bestimmen. Sobald es markiert ist, hat ein bevorzugtes, farbstoffmarkiertes
biologisches Molekül
die Formel (XV):
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Alle
Substituenten entsprechen den im vorgehenden erläuterten Definitionen. B ist
ein biologisches Molekül
und R30 ist (CH2)rL, wobei r eine ganze Zahl von 1 bis 50
ist und L eine Verbindungsgruppe. Vorzugsweise ist B ein Protein,
ein Peptid, ein Enzymsubstrat, ein Hormon, ein Antikörper, ein
Antigen, ein Hapten, ein Avidin, ein Streptavidin, ein Kohlenhydrat,
ein Oligosaccharin, ein Polysaccharid, eine Nukleinsäure, eine
Desoxynukleinsäure,
ein Stück
einer DNA, ein Stück
einer RNA, ein Nukleotidtriphosphat, ein azyklisches Terminationstriphosphat
und PNA. Für
eine Auflistung von bevorzugten Terminationsmarkern bei der Verwendung zur
DNA-Sequenzierung
siehe US-Patent Nr. 5,332,66.
-
Vorzugsweise
liegt r zwischen 1 bis 5. Weiter vorzugsweise ist L ein Phosphoramidityl
oder eine andere Verbindungsgruppe, von denen einige in der US-Patentschrift
Nr. 6,027,709 exemplarisch beschrieben sind. In einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
ist L ein Biphosphatdiamidit.
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Ein
anderes bevorzugtes farbstoffmarkiertes biologisches Molekül hat die
Formel (XX):
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Alle
Substituenten entsprechen den im vorangehend erläuterten Definitionen. B ist
ein biologisches Molekül
und R30 ist (CH2)rL, wobei r eine ganze Zahl von 1 bis 50
ist und L eine Verbindungsgruppe. Vorzugsweise liegt r im Bereich
von 1 bis 5. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist L ein Phosphatdiester,
wenn sich die Verbindung bildet. Beispiele für ähnlich bevorzugte Ausführungsbeispiele
sind in der US-Patentschrift Nr.
6,027,709 offenbart.
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DNA-Sequenzierung
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Die
farbstoffmarkierten biologischen Moleküle der vorliegenden Erfindung
können
in biologischen Verfahren wie DNA-Sequenzierung verwendet werden.
Das markierte biologische Molekül,
zum Beispiel ein Oligonukleotid, kann beispielsweise als Primer
in einer DNA-Sequenzierung gemäß dem Sängerverfahren,
als verlängerter
Primer zur Genotypisierung oder als Hybridisierungsprobe eingesetzt
werden. Ausgewählte
wohlbekannte Techniken und Reaktionsbedingungen zur DNA-Sequenzierung
sind in den Beispielen dieser Beschreibung detailliert ausgeführt.
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Die
bekannten Verfahren zur DNA-Sequenzierung schließen die Maxam-Gilbert chemische
Degradierungsmethode, beschrieben bei Maxam et al., Meth. in Enzym.
5:499 (1980) und die Sänger
Dideoxy-Kettenterminationstechnik, beschrieben bei Sänger et
al., P.N.A.S. USA 74:5463 (1977) ein. In beiden Methoden werden
DNA-Fragmente, die
mit 32P markiert sind, erzeugt, welche dann
mittels Gelelektrophorese analysiert werden. Radioaktiv markierter
Phosphor wird üblicherweise
nicht mehr in diesen Verfahren eingesetzt; Farbstoffe haben seinen
Platz eingenommen.
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DNA-Sequenzierungen
sind weiterhin in Übersichtsartikeln
zusammengefasst. Siehe zum Beispiel Middendorf L. R., Humphrey,
P. G., Narayanan, N., und Roemer, R.C., "Sequencing Technology" in: Biotechnology.
Rehm, H.-J. und Reed, G. (Verleger), Wiley-VCH Publishers, Deutschland
(Kapitel eingereicht); B. Barrell, The FASEB Journal, 5, 40 (1991);
und G. L. Trainor, Anal. Chem. 62, 418 (1990), sowie weiteren hierin zitierten
Referenzen. Die am weitesten verbreitete DNA-Sequenzierungsmethode
ist die enzymatische Kettenabbruchmethode nach Sänger, wie vorangehend erwähnt, die
für mehrere
verschiedene Sequenzierstrategien angepasst wurde. Die Sequenzierungsreaktionen
werden entweder in Lösungen
unter Verwendung von verschiedenen DNA-Polymerasen sowie der thermophilen
Taq DNA-Polymerase durchgeführt
[M. A. Innes, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85:9436 (1988)] oder speziell
modifizierten T7 DNA-Polymerasen ("SEQUENASE") [S. Tabor und C. C. Richardson, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 84, 4767 (1987)] durchgeführt oder in Verbindung mit
Polymerfestphasen eingesetzt. Vergleiche zum Beispiel S. Stahl et
al., Nucleic Acids Res., 16, 3025 (1988); M. Uhlen, PCT Anmeldung
WO 89/09282; Cocuzza et al., PCT Anmeldung WO 91/11533; und Jones
et al., PCT Anmeldung WO 92/03575.
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Beispiele
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Der
nachfolgende Abschnitt zeigt eine der bevorzugten Synthesen zur
Herstellung verschiedenartiger Zusammensetzungen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, sowie experimentelle Daten zu bestimmten
dieser Verbindungen. Dieser Abschnitt erläutert außerdem Beispiele zum Einsatz
der Verbindungen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden. Die Beispiele beabsichtigen die Erfindung näher zu erläutern, sind
jedoch nicht limitierend.
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Beispiel
1: Synthese eines intermediären
Cyanfarbstoffes
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Schritt a): Synthese eines
quarternären
Indolsulfatsalzes:
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Eine
Mischung aus 160 g (1.000 mM) 1,1,2-Trimethyl-1H-Indol (Alderich)
und 340,4 g (256 ml; 2.500 mM; Alderich) Butansulton wurde bei 125° Celsius
in einem 1-Liter RB-Kolben mit 400 ml Bichlorbenzen unter einer
Stickstoffatmosphäre
erhitzt. Nach 16 h wurde die Reaktion gestoppt und auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Die auskristallisierten Feststoffe wurden aus dem Reaktionsgemisch
abgefiltert und mit Äther
(150 ml) gewaschen. Die so erhaltenen Feststoffe wurden in minimalem
Volumen Methanols (300 ml) gelöst
und anschließend
durch die Zugabe von Aceton (1.600 ml) ausgefällt. Der Feststoff wurde gefiltert
und mit Aceton gewaschen (150 ml × 2). Er wurde unter Vakuum
getrocknet und es wurde hierbei 261,3 g (88,5 %) des quarternären Salzes
erhalten. Es war ausreichend rein, um für die nächsten Schritte verwendet zu
werden.
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Schritt b): Synthese des
quarternären
Salzes des Benzindolalkohols:
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Das
quarternäre
Salz wurde entsprechend dem Verfahren der US-Patentschrift Nr. 6,027,709
hergestellt. Hierbei wurden 92,0 g 1,1,2-Trimethyl-1H-Benzindol
(Arcos) verwendet, um 113,0 g (60 % Ausbeute) reines quarternäres Salz
des Benzindolalkohols zu erhalten.
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Schritt c): Synthese des
IRB 800-Chlorfarbstoffes:
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Eine
Mischung, die quarternären
Salze des Benzindolalkohols (39 g; 100 mM) und quarternäres Salz des
Indolsulfonats (20,5 g; 100 mM) in Alkohol (400 ml) enthielt, wurde
unter Stickstoffatmosphäre
für 10
bis 15 Minuten gerührt,
um eine einheitliche Lösung
zu erhalten. Zu dieser Lösung
wurde dann Schiff'sche
Base (35,9 g; 100 mM; Aldrich) und anschließend 100 ml Ethanol zugegeben.
Die dunkelrot gefärbte
Lösung
wurde auf 60° Celsius
erhitzt. Bei dieser Temperatur wurde Natriumacetat (21,32 g; 130
mM) und anschließend
12,80 g Kaliumacetat (130 mM) zugegeben. Die Temperatur wurde angehoben,
um einen heftigen Rückfluss
zu erhalten (110–115° Celsius)
und wurde bei besagtem Rückfluss
für 35
bis 40 Minuten gehalten. Dann wurde die Reaktion abgestoppt und
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Sobald sich ein öliges
Produkt ausbildete und am Boden absetzte, wurde die Reaktionsmischung
in ein Eisbad (1 l) gegossen. Das Wasser wurde abgegossen und der
Vorgang wurde wiederholt, bis das Waschwasser klar war. Das ölige Produkt
wurde mit Äther
(150 ml × 3)
und dann mit Ethylacetat (150 ml × 3) zerrieben. Das teilweise
feste Produkt wurde in Methanol (350 ml) aufgelöst und das Methanol wurde anschließend in
einem Rotationsverdampfer verdampft. Der feste Farbstoff wurde vakuumgetrocknet.
Er wurde weiterhin mittels einer Säulenchromatographie (Silicagel
60, 35–75
mm; Lösungsgradient:
10 % Methanol in Acetonitril bis 30 % Methanol in Acetonitril) aufgereinigt,
um einen reinen Chlorfarbstoff (29,0 g; 40 % Ausbeute) zu ergeben.
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Beispiel
2: Synthese eines Cyanfarbstoffes
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Synthese eines Sulfophenoxyfarbstoffes:
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Es
wurden 2,95 g (12,70 mM) 4-Hydroxybenzensulfonsäure in 40 ml trockenem DMF
aufgelöst.
Nach Zugabe von 1,08 g (60 %; 26,8 mM) Natriumhydrid wurde die Mischung
für 10
Minuten unter Stickstoffatmosphäre
bei Raumtemperatur gerührt.
Anschließend
wurde IRD 800-Chlorfarbstoff (7,41 g; 10 mM), welcher in 25 ml trockenem
DMF aufgelöst
war, zu der Reaktionsmischung gegeben und für weitere 45 bis 50 Minuten gerührt. Das
Absorptionsmaximum von 788 nm am Ende dieser Zeitspanne deutet auf
eine hypsochrome Verschiebung von 13 nm (ChlorfarbstoffAbsorption
bei 801 nm) hin und damit auf die Bildung des Sulfophenoxyfarbstoffes.
Es wurde Trockeneis zu der Reaktionsmischung gegeben und das DMF
unter Vakuum entfernt. Der Rohfarbstoff wurde mittels Säulenchromatographie
gereinigt (Silicagel 60; Lösungsgradient:
10 % Methanol in Acetonitril bis 30 % Methanol in Acetonitril),
um 4 g reinen Farbstoff zu erhalten (45 % Ausbeute).
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Beispiel
3: Synthese eines Sulfo-Phenoxyphosphoramididcyanfarbstoffes
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Synthese eines Sulfophenoxyfarbstoffes:
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Es
wurden 1,4 g (1,59 mM) des oben erwähnten Sulfophenoxyfarbstoffes
in 20 ml trockenem Methylenchlorid gelöst und die Lösung wurde
in einem gerührten
Eis-Acetonbad unter
Stickstoffatmosphäre
gekühlt. Nach
der Zugabe von 0,6 g (1,01 ml; 3,18 mM) 2-Cyanoethyltetraisoproponylphosphorbiamidit
und 0,05 g (1,3 ml; 0,64 mM) 1-H-Tetrazollösung (0,5 M) bei 0° Celsius
wurde die Lösung
bei Raumtemperatur für
2 bis 2,5 h gerührt.
Es wurde Methylenchlorid, welches 1 % Triethylamin enthält, zu der
Reaktionsmischung gegeben und die Reaktionsmischung dann Waschschritten
mit 5 % Natriumbicarbonat (50 ml × 2) und Wasser (50 ml × 2) unterzogen.
Nach einem Trockenschritt über
anhydriertem Natriumsulfat wurde die Lösung gefiltert und das Filtrat
auf 5 ml konzentriert. Die konzentrierte Lösung wurde bei 0° Celsius
zu Hexan (50 ml) unter Rühren
und unter Stickstoffatmosphäre
zugegeben. Der dabei erhaltene dickflüssige Rückstand wurde nach Dekantieren des
Hexans mit Äther
(50 ml) zermalen, um ein festes Pulver zu ergeben. Dieses wurde
unter Vakuum getrocknet, um ein grünes Pulver des Sulfophenoxyphosphoramidits
(1,0 g; 58 % Ausbeute) zu ergeben.
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Beispiel
4: Synthese eines intermediären
Cyanfarbstoffes
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Schritt a): Synthese von
5-Fluorindol:
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Eine
Mischung, die 4-Fluorphenylhydracinhydrochlorid (5,0 g; 30,75 mM;
Aldrich), 3-Methyl-2-butanon (2,7
g; 43 mM; Aldrich) und Essigsäure
(30 ml) enthält,
wurde für
30 Minuten unter Stickstoffatmosphäre gerührt, um eine klare Lösung zu
erhalten. Die Lösung
wurde dann unter Rückfluss
auf 130° Celsius
erhitzt. Das Auftreten eines UV- Vis-Absorptionsmaximums
bei 255 nm und das Verschwinden des Pikes bei 282 nm bestätigt die
Bildung des Indols. Nach 40 Minuten wurde die Reaktion abgestoppt
und die Mischung in zerkleinertes Eis gegossen (100 g). Der Rückstand
wurde in Ethylacetat (100 ml × 2)
extrahiert, mit Wasser (100 ml × 2)
gewaschen und die Ethylacetatschicht wurde über anhydriertem Sodiumsulfat
getrocknet. Nach der Filtration wurde das Ethylacetat entfernt und
der Rückstand
getrocknet, um 4,15 g Indol (76 % Ausbeute) zu ergeben.
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Schritt b): Synthese des
5-Fluorindol carboxylierten Salzes:
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Eine
Mischung, die 5-Fluorindol (3,0 g; 16,9 mM), 6-Bromcarbonsäure (5,38
g; 27,6 mM; Aldrich) in 90 ml Butyronitril enthält, wurde unter Rückfluss
und Stickstoffatmosphäre
auf 140–145° Celsius
erhitzt. Die Quarternisierung war nach 35 bis 40 h vollständig. Die
Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Äther zerrieben
und schließlich
unter Vakuum getrocknet, um einen Feststoff (6,0 g; Ausbeute 95
%) zu ergeben.
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Schritt c): Synthese des
quarternären
Salzes von Benzindolsulfonats:
-
Dieses
Salz wurde entsprechend dem Verfahren, welches als Schritt a) von
Beispiel 1 beschrieben wurde und die Synthese von dem quarternären Salz
des Indolsulfonates wiedergibt, hergestellt.
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Schritt d): Synthese des
Chlorfarbstoffes:
-
Das
Produkt aus Schritt c) wurde in einen Chlorfarbstoff umgewandelt
entsprechend dem Verfahren, welches in Schritt c) von Beispiel 1
beschrieben ist. Dabei wurden 0,4 g (1 mM) 5-Fluorindol carboxyliertes
Salz und 0,35 g (1 mM) Benzindolsulfonat eingesetzt, um 0,27 g (35
% Ausbeute) des Chlorfarbstoffes zu erhalten.
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Beispiel
5: Synthese eines Cyanfarbstoffes:
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Synthese eines unsymmetrischen
Sulfophenoxyfarbstoffes:
-
Der
Chlorfarbstoff aus Beispiel 4 wurde in einen Sulfophenoxyfarbstoff
umgewandelt gemäß dem Verfahren,
welches in Beispiel 2 beschrieben ist. Dabei wurden 0,7 g (0,91
mM) des Chlorfarbstoffes verwendet, um 0,4 g (48 % Ausbeute) des
reinen Sulfophenoxyfarbstoffes zu erhalten.
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Beispiel
6: Synthese eines NHS-Estercyanfarbstoffes
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Synthese des NHS-Esterfarbstoffes:
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Ein
Carboxyalkylfarbstoff (0,27 g; 0,3 mM), der 5-Fluorindol und eine
zentrale Sulfophenoxygruppe enthält,
wurde in einer Mischung aus trockenem DMF (3,0 ml) und trockenem
Pyridin (0,3 ml) aufgelöst.
Disuccinimidylcarbonat (DSC, Aldrich, 0,15 g; 0,44 mM) wurde zu
der Mischung gegeben und diese bei 60° Celsius für 2 h unter Stickstoffatmosphäre gerührt. Nachdem
die Mischung mit Äther
(15 ml) verdünnt
wurde und der Überstand
abgeschüttet
wurde, wurde das Produkt erneut in trockenem DMF (2 ml) aufgelöst. Es wurde
tropfenweise Äther
(15 ml) unter Rühren
zugegeben, um ein festes Präzipitat
zu erhalten. Dieses wurde abgefiltert, unter Vakuum getrocknet,
um 0,25 g des reaktiven Farbstoffes (84 % Ausbeute) zu ergeben.
Die Bildung von aktivem Ester wurde mittels HPLC bestätigt.
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Beispiel
7: Synthese eines Cyanfarbstoffes
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Schritt a): Synthese des
quarternären
Salzes von 1-(4-Sulfonatpothyl)-2,3,3-Trimethylindolenin:
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Eine
Mischung aus 1,2,3-Trimethylindolenin (15,9 g, 100 mM) und 1,4-Butansulton
(27,2 g; 200 mM) wurde in 250 ml 1,2-Dichlorbenzen auf 140° Celsius
16 h erhitzt. Der dabei entstehende gummiartige Rückstand
wurde durch Abschütten
des Lösungsmittels
abgetrennt und in einer minimalen Menge Methanol gelöst und anschließend mit
Aceton gefällt.
Das pinkfarbene Präzipitat
wurde abgefiltert und unter Vakuum getrocknet. Ausbeute: 85 %.
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Schritt b): Synthese des
quarternären
Salzes von 1-(6-Carboxypentyl)-2,3,3-Trimethylindolenin:
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Eine
Mischung aus 1,2,3-Trimethylindolenin (8 g; 50 mM) und 6-Chromhexansäure (19
g; 100 mM) wurde in 250 ml Butyronitryl für 36 h unter Rückfluss
erhitzt. Der entstehende gummiartige Rückstand, der nach Entfernung
des Lösungsmittels
durch einen Rotationsverdampfer erhalten wurde, wurde in einer minimalen
Menge Chloroform gelöst
und mit Äther
ausgefällt.
Das Präzipitat
wurde mit Äther
zerbröselt,
um ein locker fallendes trockenes Pulver zu erhalten. Ausbeute:
70 %.
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Schritt c): Synthese des
Chlorfarbstoffes:
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Eine
Mischung aus 5 mM der jeweiligen quarternären Salze aus Schritt a) und
Schritt b) wurde mit N-[(3-Anilinethylen)-2-chlor-1cyclohexen-1-yl)-methylen]Anilin
Monohydrochlorid (1,30 g; 5 mM), Natriumacetat (1,1 g; 13 mM) in
30 ml trockenem Ethanol unter Rückfluss
für 1 h
erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, um das Ethanol durch einen
Rotationsverdampfer zu entfernen. Der Rückstand wurde auf einer C18
Umkehrphase Silicagelsäule
chromatographisch aufgetrennt (Methanol-Wasser 3:2), um 30 % des gewünschten
Chlorfarbstoffes zu erhalten.
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Schritt d): Synthese des
Sulfophenoxyfarbstoffes:
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Es
wurde aus 4-Hydroxybenzensulfolsäure
eine Dinatriumsalzlösung
hergestellt: Hierbei wurde zu einer Suspension aus 60 % Natriumhydrid
(120 mg; 3 mM; 100 % NHA) in 10 ml trockenem DMF, die auf 0° C unter
Stickstoffatmosphäre
gekühlt
war, wurde eine DMF-Lösung
(10 ml) des 4-Hydroxybenzensulfolsäuredihydrates (2 mM, Aldrich)
zugegeben. Nach 10 Minuten wurde der Reaktionsinhalt auf Raumtemperatur
erwärmt
und für
20 Minuten belassen. Dann wurde der Reaktionsinhalt in einen Kolben,
der 1 mM des Chlorfarbstoffes in 30 ml DMF enthielt, überführt und
bei Raumtemperatur heftig gerührt.
Die Reaktion wurde unter einem UV-Vis-Absorptionsspektrum überwacht, wobei sich eine hypsochromatische
Verschiebung von 782 nm auf 789 nm zeigte. Nach 30 Minuten wurde
die Reaktion mit Trockeneis abgeschreckt. Das DMF wurde in einem
Rotationsverdampfer verdampft. Das Präzipitat zusammen mit Äther bildete
das Rohprodukt als trockenes Pulver, welches dann unter Verwendung
einer Umkehrphase C18-Silicagelsäule
mit 40 % wässrigem
Methanoläther
aufgereinigt wurde. Ausbeute: 57 %. Das reine Produkt wurde mittels Protonen
NMR charakterisiert.
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Schritt e): Synthese des
NHS-Esters des Sulfophenoxyfarbstoffes:
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2,6
mg des Sulfophenoxyfarbstoffes (0,0031 mM) wurden in 250 μl trockenem
DMF in einem 1,5 ml Mikrozentrifugenröhrchen aufgelöst, zu welchem
4,5 mg N-Hydroxysuccinimid
(0,039 mM; Aldrich) und 10 mg DCC (0,05 mM; Aldrich) zugegeben wurden.
Die Mischung wurde bei Raumtemperatur für 16 h gerührt und das Fortschreiten der
Reaktion mittels HPLC überwacht. Überschüssige Reagenzien
wurden mittels einer Ätherfällung entfernt
und das trockene Roh-NHSE wurde durch Zentrifugation des Präzipitates
gesammelt und anschließend
mittels HPLC RPC 18 Präparationssäulen (INERTSIL,
ODS 3,5 μl,
250 × 4,
6 mm) gereinigt. Es wurde mit einem Lösungsgradienten aus Puffer
AB 90–10
% zu Puffer B 100 % eluiert (A = 4 % Acetonitryl 0,1 M TEEAc und
B = 80 % Acetonitryl in 0,1 M TEEAc). Die Fraktionen wurden zusammengenommen
und das Lösungsmittel
unter Verwendung einer Vakuumzentrifuge entfernt, um 2 mg des puren
Esters zu liefern. Die Anwesenheit des NHS-Esters wurde mittels
HPLC bestätigt.
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Beispiel
8: Synthese eines NHS-Estercyanfarbstoffes
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Synthese des NHS-Esterfarbstoffes:
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Der
Carboxyalkylfarbstoff aus Beispiel 7 (2,6 mg; 0,0031 mM) wurde in
trockenem DMF (250 μl)
aufgelöst.
Zu dieser Lösung
wurde N-Hydroxysuccinimid (Aldrich; 4,5 mg; 0,039 mM) und Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC; Aldrich, 10 mg; 0,05 mM) zugegeben. Die Mischung wurde bei
Raumtemperatur für
16 h gerührt. Die
Reaktion wurde mittels HPLC überwacht
und der NHS-Ester über
eine RP-Säule
(INERTSIL, ODS 3,5 μ, 250 × 4,6 mm)
gereinigt und mit einem Lösungsmittelgradienten
im Bereich von 10 % b zu 100 % a eluiert (a = 4 % Acetonitril in
0,1 Mol Triethylammoniumacetat; b = 80 % Acetonitril in 0,1 Mol
Triethylammoniumacetat). Das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum entfernt, um 2 mg des reinen NHS-Esters zu ergeben.
Die Anwesenheit von reaktiven NHS-Estergruppen wurde mittels HPLC
bestätigt.
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Beispiel
9: Synthese eines farbstoffmarkierten azyklischen-UTP
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Der
Farbstoff aus Beispiel 8 konnte erfolgreich an azyklische Terminations-ATP,
-GTP, -CPT und UTP angelagert werden. Die unmarkierten Terminatoren
wurden von NEN LIFE SCIENCE PRODUCTS, Inc., Boston, M.A., erhalten.
Die farbstoffmarkierten Terminatoren wurden zu < 95 % Reinheit mittels HPLC aufgereinigt. Ihre
Konzentration wurde durch eine UV-sichtbare Absorptionsspektrumsmessung
im wässrigen
Phosphatpuffer bestimmt. Die markierten Analoga wurden in der DNA-Sequenzierung eingesetzt
und es wurde eine hochqualitative Sequenzleiter mit integrierten
farbstoffmarkierten Analoga erhalten. Das farbstoffmarkierte azyklische
UTP ist oben dargestellt.
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Beispiel 10: DNA-Markierung
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Das
Phosphoramidit des Sulfophenoxyfarbstoffes aus Beispiel 2 wurde
zur Markierung von DNA-Molekülen,
die in einer DNA-Synthesemaschine hergestellt wurden, verwendet.
Der Farbstoff wurde an das 5'-Ende
des geschützten,
feststoffgebundenen Oligonukletides angelagert unter Verwendung
der Phosphoramiditdeprotektionschemie. Für Synthesen im Bereich von
200 nM liegen typische Rohausbeuten des phenoxyfarbstoffmarkierten
Oligonukleotides bei 65 bis 95 nM. Die sulfophenoxyfarbstoffmarkierten
Oligonukleotide wurden zu 100 bis 150 nM erhalten.
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Beispiel 11: Stabilität des Sulfophenoxyfarbstoffes
in NH4OH und Dithiothreitol (DTT):
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Der
Sulfophenoxyfarbstoff des Beispiels 2 und ein entsprechender Kontrollphenoxyfarbstoff
(je 200 mM) wurden mit 400 μl
konzentriertem Ammoniumhydroxid behandelt und bei Raumtemperatur
für 1 h
inkubiert. Es wurde eine zweite Menge von 400 μl konzentriertem Ammoniumhydroxid
zugegeben und für
weitere 0,5 h gerührt.
Dies sind die Bedingungen, die eingesetzt werden, um Schutzgruppen
von farbstoffmarkierten Primern zu entfernen. Die Reaktion wurde
in 15-minütigen
Intervallen mittels TLC überwacht.
Im Fall von Phenoxyfarbstoff zeigte sich die Bildung einer blau
gefärbten
Unreinheit nach 15 Minuten. Die Intensität der Unreinheit nahm im Lauf
der Zeit zu. Nach 1,5 h war fast die Hälfte des Farbstoffes zerfallen
in eine blaue Farbe. Der blaue Bereich wurde isoliert und einer
Absorptions- und
Emissionsmessung unterzogen. Die blaugefärbte Unreinheit zeigte ein Absorptionsmaximum
bei 655 nm und eine Emission bei 747 nm. Unter identischen Bedingungen
bildete der Sulfophenoxyfarbstoff keine blaugefärbten Spots, die mittels TLC
oder Absorption nachgewiesen werden konnten.
-
Um
den Effekt von DTT zu untersuchen, wurden 200 nM Farbstoff mit 400 μl DTT in
Acetonitryl behandelt und bei Raumtemperatur gerührt. Nach einem Rühren über Nacht
(16 h) zeigte die TLC die Bildung von neuen Flecken. Diese wurden
isoliert und einer Absorptionsmessung unterzogen. Die drei Flecken
absorbierten bei 786 nm, 738 nm bzw. 392 nm. Die Absorption bei
737 nm deutet auf die Bildung eines neuen Farbstoffes hin, ausgelöst durch
den Zerfall des Phenoxyfarbstoffes, der bei 787 nm absorbiert. Deutliche
Verunreinigungsflecken zeigten sich erst nach 7 bis 8 h. Unter identischen
Bedingungen zeigte der Sulfophenoxyfarbstoff keine Flecken, die
bei 738 nm absorbierten.
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Beide
Farbstoffe (Phenoxy und Sulfophenoxy) zeigten keine große Variation
in ihren Eigenschaften wie dem Absorptionsmaximum und dem Extinktionskoeffizient.
Der Sulfophenoxyfarbstoff emittiert jedoch bei 828 nm und zeigt
damit eine bessere Abgrenzung vom Absorptionsmaximum bei 788 mm.
Somit ist eine größere Stoke's-Verschiebung (40 nm) erhältlich mit
dem Sulfophenoxyfarbstoff als mit dem Phenoxyfarbstoff dessen Stoke's-Verschiebungswert
sich auf 25 nm beläuft.
Diese Daten zeigen, dass die Stabilität des Sulfophenoxyfarbstoffes über dem
vergleichbaren Phenoxyfarbstoff liegt.
-
Die
vorangegangene detaillierte Beschreibung einschließlich der
Beispiele sind als Illustrationen und nicht als Limitierungen zu
verstehen und es ist weiter zu verstehen, dass die nachfolgenden
Ansprüche,
einschließlich
aller Äquivalente,
den Schutzumfang der Erfindung definieren.