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Diese
Erfindung betrifft die Verwendung eines Reaktionsprodukts aus mindestens
einer C5-40-Carbonsäure und mindestens einem Amin,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Guanidin, Aminoguanidin, Harnstoff,
Thioharnstoff und deren Salzen in einer Getriebeschmiermittelzusammensetzung
für Kraftfahrzeuge oder
industrielle Zwecke, um die Effizienz einer Achse im Vergleich zu
Schmiermittelzusammensetzungen, die diese Reaktionsprodukte nicht
enthalten, zu erhöhen
und/oder die Sumpftemperatur zu senken.
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Die
Hauptfunktion eines Getriebeschmiermittels ist es, einen hohen Grad
an Zuverlässigkeit
und Haltbarkeit bei der Standzeit von Getriebevorrichtungen zur
Verfügung
zu stellen. Getriebeschmiermittel können auch dazu beitragen, die
Kraftstoffwirtschaftlichkeit von Fahrzeugen durch Verbessern der
Effizienz der Achsen zu steigern (siehe beispielsweise O'Connor et al., "The Relationship
Between Laboratory Axle Efficiency and Vehicle Fuel Consumption" (SAE Paper Nr. 811206)).
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In
dem Aufsatz von O'Connor
et al. mit dem Titel "Axle
Efficiency – Response
to Synthetic Lubricant Components" (SAE Paper Nr. 821181) geben die Autoren
an, dass "Untersuchungen
mit sowohl teilweise als auch vollkommen synthetischen Basisformulierungen
Verbesserungen im Vergleich zu herkömmlichen Getriebeölen auf
der Basis von Erdöl
gezeigt haben. Ein maximaler Nutzen wird mit Formulierungen auf
vollständig synthetischer
Basis erhalten." Hutchison
et al. offenbaren im US-Patent Nr. 4,948,523 eine Schmiermittelzusammensetzung,
die ein Silberschutzmittel enthält.
Das Silberschutzmittel umfasst das Reaktionsprodukt aus einer C5-C60-Carbonsäure und
mindestens einem Amin, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus: 1) Guanidin-, Harnstoff- und Thioharnstoffverbindungen;
2) mit C1-C20-Hydrocarbyl oder
Hydroxy substituierten Hydrocarbylmonoaminen, Alkylendiaminen; und
3) Polyalkylenpolyaminen und N-Alkylglycin. Dieses Patent betrifft
Schmieröladditive
für Dieselmotoren
mit mittlerer Drehzahl wie Lokomotivenmotoren, die Silberteile im Motor
aufweisen. Große
Dieselmotoren mit mittlerer Drehzahl enthalten oft silbergeschützte Komponenten
wie Lager, und als solche können
die Schmieröle
nicht die typischen zinkhaltigen Verschleißinhibitoren enthalten, die
die mit Silber beschichteten Teile angreifen. Dieses Patent lehrt
nicht die Verwendung von Reaktionsprodukten der vorliegenden Erfin dung
in Getriebeölformulierungen
oder die Verbesserung beispielsweise der Effizienz der Achsen, die
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Produkts, erhältlich durch
Umsetzung von mindestens einer C5-C40-Carbonsäure mit mindestens einem Amid
[AdÜ: laut
Anspruch 1 müsste
es hier "Amin" heißen], ausgewählt aus
Guanidin, Aminoguanidin, Harnstoff und Thioharnstoff und deren Salzen
in einer Getriebeschmiermittelzusammensetzung für Kraftfahrzeuge oder industrielle
Zwecke zur Senkung der Sumpftemperatur und/oder zur Verbesserung
der Effizienz einer Achse, wobei die Getriebeschmiermittelzusammensetzung
für Kraftfahrzeuge
oder industrielle Zwecke umfasst: (A) 40 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Schmiermittelzusammensetzung, eines Öls von Schmiermittelviskosität, (B) 0,01
bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schmiermittelzusammensetzung,
eines Produkts, das durch Umsetzung von mindestens einer C5-C40-Carbonsäure und
mindestens einem Amin, ausgewählt
aus Guanidin, Aminoguanidin, Harnstoff, Thioharnstoff und deren
Salzen erhalten werden kann, und (C) 2 bis 25 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Schmiermittelzusammensetzung, eines Getriebeadditivpakets,umfassend
mindestens ein Dispergiermittel, einen Korrosionsinhibitor, ein
Additiv zur Verwendung bei extremem Druck, ein Antiverschleißadditiv,
einen Rostinhibitor, ein Antioxidans, ein Deodorant, ein schaumbremsendes Mittel,
einen Demulgator, einen Farbstoff, ein anderes Reibungsmodifiziermittel
als die Komponente (B) oder ein fluoreszierendes Färbemittel,
so dass die Zusammensetzung die API GL-5-Leistungsanforderungen und/oder die
API MT-1-Leistungsanforderungen und/oder die MIL-PRF-2105E-Leistungsanforderungen und/oder
die AGMA 9005-D94-Leistungsanforderungen erfüllt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Öle mit einer
Schmiermittelviskosität,
die zur Verwendung als Komponente (A) in der vorliegenden Erfindung
ins Auge gefasst werden, umfassen natürliche Schmieröle, synthetische
Schmieröle
und deren Mischungen.
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Geeignete
Schmieröle
umfassen auch Ausgangsmaterialien, die durch das Isomerisieren von
synthetischem Wachs und Rohparaffin sowie Ausgangsmaterialien, die
durch Hydrokracken der aromatischen und polaren Komponenten des
Rohöls
erzeugt werden, erhalten werden. Im Allgemeinen haben sowohl die
natürlichen
als auch die synthetischen Schmieröle jeweils eine kinematische
Viskosität
im Bereich von etwa 1 bis etwa 40 mm2/s
(cSt) bei 100°C,
obgleich typische Anwendungen erfordern, dass jedes dieser Ausgangsöle eine
Viskosität
im Bereich von etwa 1 bis etwa 12, vorzugsweise 2 bis 8 mm2/s (cSt) bei 100°C aufweist.
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Natürliche Schmieröle umfassen
tierische Öle,
Pflanzenöle
(z.B. Rizinusöl
und Specköl), Öle auf Erdölbasis,
Mineralöle
und von Kohle oder Schiefer abgeleitete Öle. Das bevorzugte natürliche Schmieröl ist Mineralöl.
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Die
bei der Erfindung brauchbaren Mineralöle umfassen alle üblichen
Mineralölausgangsmaterialien. Dies
umfasst Öle,
die in ihrer chemischen Struktur naphthenisch oder paraffinisch
sind. Öle,
die mit herkömmlichen
Methoden unter Verwendung von Säure,
Alkali und Ton oder anderen Mitteln wie Aluminiumchlorid raffiniert
werden oder extrahierte Öle
sind, die beispielsweise durch Lösungsmittelextraktion
mit Lösungsmitteln wie
Phenol, Schwefeldioxid, Furfural und Dichlordiethylether erzeugt
werden. Sie können
einem Hydrotreating oder Hydroraffinieren unterzogen werden, durch
Kühlen
oder mittels katalytischer Entwachsungsverfahren entwachst werden
oder einem Hydrokracken unterzogen werden. Das Mineralöl kann aus
natürlichen
Rohölquellen
erzeugt werden oder aus isomerisierten Wachsmaterialien oder Rückständen von
anderen Raffinierungsverfahren bestehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Öl
mit Schmiermittelviskosität
ein Mineralöl,
das einem Hydrotreating und einem Hydrokracken unterzogen wurde
oder ein isoentwachstes Mineralöl
mit einem Viskositätsindex
(VI) von mehr als 80, vorzugsweise mehr als 90, mehr als 90 Vol.-%
gesättigten
Stoffen und weniger als 0,03 Gew.-% Schwefel.
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Ausgangsmaterialien
der Gruppe II und Gruppe III sind besonders zur Verwendung bei der
vorliegenden Erfindung geeignet und werden typischerweise hergestellt
aus herkömmlichen
Einsatzmaterialien unter Verwendung eines harten Hydrierungsschritts,
um den Gehalt an Aromaten, Schwefel und Stickstoff zu verringern,
gefolgt von Entwachsungs-, Hydrofinishing-, Extrahierungs- und/oder
Destillationsschritten, zur Erzeugung eines veredelten Ausgangsöls. Ausgangsmaterialien
der Gruppe II und III unterscheiden sich von herkömmlichen,
mit einem Lösungsmittel
raffinierten Ausgangsmaterialien der Gruppe I dadurch, dass ihr
Gehalt an Schwefel, Stickstoff und Aromaten sehr gering ist. Als
Ergebnis unterscheidet sich die Zusammensetzung dieser Ausgangsöle erheblich
von mit Lösungsmittel
raffinierten Ausgangsmaterialien. Das American Petroleum Institute
hat diese unterschiedlichen Ausgangsmaterialtypen wie folgt in Kategorien
unterteilt: Gruppe I: > 0,03
Gew.-% Schwefel und/oder < 90
Vol.-% gesättigte
Stoffe, Viskositätsindex
zwischen 80 und 120; Gruppe II: ≤ 0,03
Gew.-% Schwefel und ≥ 90
Vol.-% gesättigte
Stoffe, Viskositätsindex
zwischen 80 und 120; Gruppe III: ≤ 0,03
Gew.-% Schwefel und ≥ 90
Vol.-% gesättigte
Stoffe, Viskositätsindex > 120; Gruppe IV Poly-α-olefine.
Einem Hydrotreating unterzogene Ausgangsmaterialien und katalytisch
entwachste Ausgangsmaterialien fallen aufgrund ihres geringen Gehalts
an Schwefel und Aromaten im Allgemeinen unter die Kategorien der Gruppe
II und der Gruppe III.
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Es
gibt keine Beschränkung
bezüglich
der chemischen Zusammensetzung der verschiedenen verwendeten Ausgangsmaterialien.
Beispielsweise können
die Anteile an Aromaten, Paraffinen und Naphthenen in den verschiedenen Ölen der
Gruppe I, Gruppe II und III beträchtlich
variieren. Der Grad des Raffinierens und die Quelle des zur Erzeugung
des Öls
verwendeten Rohöls
bestimmt im Allgemeinen diese Zusammensetzung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Basisöl
ein Mineralöl
mit einem VI von mindestens 110.
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Die
Schmieröle
können
von raffinierten Ölen,
zweitraffinierten Ölen
oder deren Mischungen abgeleitet werden. Nicht raffinierte Öle werden
direkt aus einer natürlichen
Quelle oder einer synthetischen Quelle (z.B. Kohle, Schiefer oder
Teersandbitumen) ohne weitere Reinigung oder Behandlung erhalten.
Beispiele von nicht raffinierten Ölen umfassen Schieferöl, das direkt
aus einem Retortenbetrieb erhalten wird, Erdöl, das direkt aus einer Destillation
erhalten wird, oder ein Esteröl,
das direkt aus einem Veresterungsverfahren erhalten wird, die dann
alle jeweils ohne weitere Behandlung verwendet werden. Raffinierte Öle sind
nicht raffinierten Ölen ähnlich mit
dem Unterschied, dass raffinierte Öle in einem oder mehreren Reinigungsschritten
zur Verbesserung von einer oder mehreren Eigenschaften behandelt
worden sind. Geeignete Reinigungstechniken umfassen Destillation,
Hydrotreating, Entwachsen, Lösungsmittelextraktion,
Säure-
oder Basenextraktion, Filtration und Perkolation, die alle Fachleuten
bekannt sind. Zweitraffinierte Öle
werden erhalten durch Behandeln von verbrauchten Ölen in Verfahren,
die ähnlich
denjenigen sind, die zum Erhalten von raffinierten Ölen verwendet werden.
Diese zweitraffinierten Öle
sind auch als regeneriertes oder wiederaufbereitetes Öl bekannt
und werden oft zusätzlich
mittels Techniken zum Entfernen von verbrauchten Additiven und Ölaufspaltungsprodukten bearbeitet.
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Synthetische
Schmieröle
umfassen Kohlenwasserstofföle
und mit Halogen substituierte Kohlenwasserstofföle, wie oligomerisierte, polymerisierte
und interpolymerisierte Olefine, Alkylbenzole, Polyphenyle und alkylierte
Diphenylether, alkylierte Diphenylsulfide sowie deren Derivate,
Analoge, and Homologe. Bevorzugte synthetische Öle sind Oligomere von α-Olefinen,
insbesondere Oligomere von 1-Decen mit einer Viskosität im Bereich
von 1 bis 12, vorzugsweise 2 bis 8 mm2/s
(cSt) bei 100°C.
Diese Oligomere sind als Poly-α-olefine oder PAOs
bekannt.
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Synthetische
Schmieröle
umfassen auch Alkylenoxidpolymere, Interpolymere, Copolymere und
deren Derivate, bei denen die endständigen Hydroxylgruppen beispielsweise
durch Veresterung oder Veretherung modifiziert wurden. Diese Klasse
von synthetischen Ölen
wird beispielhaft durch Polyoxyalkylenpolymere dargestellt, die
durch die Polymerisation von Ethylenoxid oder Propylenoxid hergestellt
wurden, die Alkyl- und Arylether dieser Polyoxyalkylenpolymere (z.B.
Methylpolyisopropylenglycolether mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht
von 1000, Diphenylether von Polypropylenglycol mit einem Molekulargewicht
von 100-1500), und deren Mono- und Polycarbonsäurester (z.B. die Essigsäureester,
gemischt mit C3-C8-Fettsäureester
und C12-Oxosäurediester von Tetraethylenglycol).
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Eine
weitere geeignete Klasse von synthetischen Schmierölen umfasst
die Ester von Dicarbonsäuren (z.B.
Phthalsäure,
Bernsteinsäure,
Alkylbernsteinsäuren
und Alkenylbernsteinsäuren,
Maleinsäure,
Azelainsäure,
Subrinsäure,
Sebacinsäure,
Fumarinsäure,
Adipinsäure,
Linoleinsäuredimer,
Malonsäure,
Alkylmalonsäuren
und Alkenylmalonsäuren
mit einer Vielzahl von Alkoholen (z.B. Butylalkohol, Hexylalkohol,
Dodecylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Ethylenglycol, Diethylenglycolmonoether
und Propylenglycol). Spezifische Beispiele dieser Ester umfassen
Dibutyladipat, Di(2-ethylhexyl)-sebacat, Di-n-hexylfumarat, Dioctylsebacat, Diisooctylazelat,
Diisodecylazelat, Dioctylisothalat (?), Didecylphthalat, Dieicosylsebacat,
den 2-Ethylhexyldiester von Linoleinsäuredimer und den Komplexester,
der gebildet wird durch Umsetzen von 1 Mol Sebacinsäure mit
zwei Mol Tetraethylenglycol und 2 Mol 2-Ethylcapronsäure. Ein
bevorzugter Typ von Öl
aus dieser Klasse von synthetischen Ölen sind Adipate von C4 bis C12 Alkoholen.
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Ester,
die als synthetische Schmiermittel brauchbar sind, umfassen auch
diejenigen, die aus C5 bis C12-Monocarbonsäuren und
Polyolen und Polyolethern wie Neopentylglycol, Trimethylolpropanpentaerythrit, Dipentaerythrit
und Tripentaerythrit gebildet werden.
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Öle auf der
Basis von Silicium (wie die Polyalkyl-, Polyaryl-, Polyalkoxy- oder
Polyaryloxysiloxanöle und
Silicatöle)
umfassen eine weitere brauchbare Klasse von synthetischen Schmierölen. Diese Öle umfassen Tetraethylsilicat,
Tetraisopropylsilicat, Tetra-(2-ethylhexyl)-silicat,
Tetra-(4-methyl-2-ethylhexyl)-silicat, Tetra-(p-tert-butylphenyl)-silicat,
Hexa-(4-methyl-2-pentoxy)-disiloxan, Poly(methyl)-siloxane und Poly(methylphenyl)-siloxane. Andere
synthetische Schmieröle
umfassen flüssige
Ester von phosphorenthaltenden Säuren (z.B.
Tricresylphosphat, Trioctylphosphat und Diethylester von Decylphosphonsäure), polymere
Tetrahydrofurane und Poly-α-olefins.
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Die
Komponente (B) der vorliegenden Erfindung umfasst das Reaktionsprodukt
von mindestens einer C5-C40-Carbonsäure und
mindestens einem Amin, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Guanidin, Aminoguanidin, Harnstoff,
Thioharnstoff und deren Salzen, wie in dem US-Patent Nr. 4,948,523
gelehrt.
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Das
Reaktionsprodukt bzw. die Reaktionsprodukte, das bzw. die als Komponente
(B) bei den Schmiermittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
brauchbar sind, sind öllösliche Reaktionsprodukte,
die durch Umsetzen von mindestens einer Aminverbindung mit mindestens
einer C
5-C
40-, vorzugsweise
C
10-C
40- und stärker bevorzugt
C
15-C
25-Carbonsäure erhalten
werden. Die Aminverbindung(en) wird bzw. werden ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Guanidin, Aminoguanidin, Harnstoff, Thioharnstoff
und deren Salzen. Die Amine, die beim Herstellen des Reaktionsprodukts
bzw. der Reaktionsprodukto brauchbar sind, haben die allgemeine
Formel:
worin X -NR
1,
O oder S ist, worin R
1 H oder C
1-C
15-Hydrocarbyl ist; R
2 H,
-NR'R'' oder C
1 bis
C
20-Hydrocarbyl oder mit Hydroxy substituiertes
Hydrocarbyl ist, worin R' und
R" (die gleich oder
verschieden sind) H oder C
1 bis C
20 Hydrocarbyl oder mit Hydroxy substituiertes
Hydrocarbyl sind oder Salze dieser Verbindungen.
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Allgemein
gesprochen können
die Additivreaktionsprodukte, die zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beschrieben sind, durch Umsetzen von mindestens einer aliphatischen C5-C40-Carbonsäure mit
mindestens einem Amin, ausgewählt
aus Guanidin, Aminoguanidin, Harnstoff, Thioharnstoff und deren
Salzen erhalten werden. Bevorzugt für die Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung sind die anorganischen Salze der Aminoguanidinverbindungen,
wobei das Anion beispielsweise Halogenid, Carbonat, Nitrat, Phosphat
oder Orthophosphat ist. Ein besonders bevorzugtes Aminoguanidinderivat
für die Herstellung
des bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Additivs ist Aminoguanidinbicarbonat.
Das Guanidin, Aminoguanidin, der Harnstoff und Thioharnstoff die
hier verwendet werden, sind aus kommerziellen Quellen erhältlich oder
können
leicht unter Verwendung bekannter Techniken hergestellt werden.
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Die
Reaktionstemperatur für
die Reaktion zwischen dem Amin und der Carbonsäure liegt vorzugsweise im Bereich
von 50°C
bis 190°C.
Beispiele von Carbonsäuren,
die für
die Herstellung der Additivreaktionsprodukte der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, umfassen die gesättigten,
aliphatischen Monocarbonsäuren
wie Valerian-, Capron-, Capryl-, Laurin-, Palmitin- und Stearinsäuren. Gesättigte aliphatische
Dicarbonsäuren
wie Glutar- und
Adipinsäuren
sind ebenfalls brauchbar. Auch cycloaliphatische Säuren, ungesättigte aliphatische
Monocarbonsäuren
wie Olein-, Linoleinsäuren
und deren Mischungen und ungesättigte
Dicarbonsäuren
können
verwendet werden. Falls eine Dicarbonsäure verwendet wird, dann können 2 Mol
des Amins pro Mol der Carbonsäure
umgesetzt werden. Die dimerisierten Fettsäuren, vorzugsweise diejenigen,
die eine konjugierte Unsättigung
enthalten, sind bei der Herstellung des Reaktionsprodukts (B) ebenfalls
brauchbar.
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Vertreter
der Carbonsäuren,
die hier brauchbar sind, umfassen die im Handel erhältlichen
Fettsäuren oder
deren Mischungen, die abgeleitet sind aus Quellen wie Maisöl, Sojabohnenöl, Palmöl, Tungöl, Sonnenblumenöl, Baumwollsamenöl, Palmkernöl und Olivenöl. Besonders
bevorzugt sind die ungesättigten
Monocarbonfettsäuren
wie Oleinsäure,
Linoleinsäure
und deren Mischungen. Wie hier und in den Ansprüchen verwendet, umfasst der
Begriff "Carbonsäure" auch deren reaktive
Derivate wie Carbonsäureanhydride.
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Die
Reaktion zwischen dem Amin und der Carbonsäure ist eine Kondensationsreaktion.
Bei der Durchführung
der Reaktion liegt das Molverhältnis
des Amins zur Carbonsäure
typischerweise im Bereich von 0,6:1 bis 1,3:1 und vorzugsweise 0,9:1
bis 1:1. Eine Reaktionstemperatur von 50°C bis 190°C ist akzeptabel; der Bereich
von 90 bis 150°C
wird bevorzugt. Die Reaktionszeiten können variieren, liegen jedoch
typischerweise im Bereich von 1 Stunde bis 10 Stunden und vorzugsweise
von 1,5 bis 4 Stunden. Die Reaktion kann in einem beliebigen geeigneten
Lösungsmittel
durchgeführt
werden, wobei Toluol ein bevorzugtes Lösungsmittel ist.
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Die
Charakterisierung des Reaktionsprodukts, das durch Umsetzen der
Carbonsäure
mit dem Amin erhalten wird, ist nicht genau bekannt. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das Reaktionsprodukt (B) der vorliegenden Erfindung durch Umsetzen
von Oleinsäure
mit Aminoguanidinbicarbonat erhalten. Die Hauptkomponente des Reaktionsprodukts
von Aminoguanidin und Oleinsäure
ist ein Aminoguanidinoleamid. Das Reaktionsprodukt enthält jedoch
typischerweise kleinere Anteile von anderen Spezies.
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Das
Getriebeadditivpaket, das als Komponente (C) bei der vorliegenden
Erfindung brauchbar ist, enthält
typischerweise ein oder mehrere Additive, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Dispergiermitteln, Korrosionsinhibitoren, Extremdruckadditiven,
Antiverschleißadditiven,
Rostinhibitoren, Antioxidantien, Deodorants, schaumbremsenden Mitteln,
Demulgatoren, Farbstoffen, anderen Reibungsmodifiziermitteln als
die Komponente (B) und fluoreszierenden Färbemitteln. Das Getriebeadditivpaket
kann ein vollständig
formuliertes Getriebeadditivpaket sein, wie ein Paket, das die Erfordernisse
für API
GL-5 und/oder API MT-1 und/oder MIL-PRF-2105E und/oder AGMA 9005-D94
erfüllt,
obgleich es dies nicht sein muss. Die in dem Getriebeadditivpaket
vorhandenen Komponenten hängen
von der beabsichtigten Endverwendung des Produkts ab.
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Das
Getriebeadditivpaket ist typischerweise in einer Menge von 2 bis
25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schmierölzusammensetzung,
vorhanden.
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Die
bei der vorliegenden Erfindung brauchbaren Dispergiermittel umfassen
mindestens ein öllösliches, aschefreies
Dispergiermittel mit einem basischen Stickstoff und/oder mindestens
einer Hydroxylgruppe in dem Molekül. Geeignete Dispergiermittel
umfassen Alkenylsuccinimide, Alkenylbernsteinsäureester, Alkenylbernsteinsäureesteramide,
Mannich-Basen, Hydrocarbylpolyamine
oder polymere Polyamine.
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Die
Alkenylsuccinimide, in denen die Bernsteinsäuregruppe einen Hydrocarbylsubstituenten
enthält, der
mindestens 30 Kohlenstoffatome enthält, sind beispielsweise in
den US-PatentenNr.
3,172,892, 3,202,678, 3,216,936, 3,219,666, 3,254,025, 3,272,746,
und 4,234,435 beschrieben. Die Alkenylsuccinimide können durch
herkömmliche
Verfahren wie durch Erhitzen eines Alkenylbernsteinsäureanhydrids,
einer Säure,
eines Säureesters,
eines Säurehalogenids
oder eines niederen Alkylesters mit einem Polyamin, der mindestens
eine primäre
Aminogruppe enthält,
gebildet werden. Das Alkenylbernsteinsäureanhydrid kann leicht durch
Erhitzen einer Mischung aus Olefin und Maleinsäureanhydrid auf beispielsweise
180 bis 220°C
hergestellt werden. Das Olefin ist vorzugsweise ein Polymer oder
Copolymer eines niederen Monoolefins wie Ethylen, Propylen, 1-Buten
und Isobuten und deren Mischungen. Die stärker bevorzugte Quelle der
Alkenylgruppe ist aus Polyisobuten mit einem zahlenmittleren Gel-Permeationschromatographie-
(GPC) Molekulargewicht von bis zu 10.000 oder mehr, vorzugsweise
im Bereich von 500 bis 2.500, und stärker bevorzugt im Bereich von
800 bis 1.500.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff "Succinimid" das fertiggestellte Reaktionsprodukt
aus der Reaktion zwischen einem oder mehreren Polyaminreaktionsteilnehmern
und einer mit Kohlenwasserstoff substituierten Bernsteinsäure oder
einem Bernsteinsäureanhydrid
(oder einem ähnlichen
Bernsteinsäureacylierungsmittel) umfassen
und soll Verbindungen einschließen,
bei denen das Produkt Amid-, Amidin- und/oder Salzbindungen zusätzlich zu
der Imidbindung des Typs, der sich aus der Reaktion einer primären Aminogruppe
und einer Anhydridkomponente ergibt, aufweisen kann.
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Die
verschiedenen Typen der vorstehend beschriebenen, aschefreien Dispergiermittel
können
mittels der Verfahren, die in den US-Patenten Nr. 3,184,411, 3,342,735,
3,403,102, 3,502,607, 3,511,780, 3,513,093, 3,513,093, 4,615,826,
4,648,980, 4,857,214 und 5,198,133 beschrieben sind, phosphoryliert
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Dispergiermittel
können
boroniert sein. Verfahren zum Boronieren der verschiedenen Typen
der vorstehend beschriebenen, aschefreien Dispergiermittel sind
in den US-Patenten Nr. 3,087,936, 3,254,025, 3,281,428, 3,282,955,
2,284,409, 2,284,410, 3,338,832, 3,344,069, 3,533,945, 3,658,836,
3,703,536, 3,718,663, 4,455,243 und 4,652,387 beschrieben.
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Bevorzugte
Verfahren zum Phosphorylieren und Boronieren von aschefreien Dispergiermitteln
wie denjenigen, auf die vorstehend Bezug genommen wird, sind in
den US-PatentenNr.
4,857,214 und 5,198,133 angegeben.
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Die
Menge des aschefreien Dispergiermittels liegt, falls vorhanden,
auf der "Basis eines
aktiven Bestandteils" (d.h.
ausschließlich
des Gewichts von Verunreinigungen, Verdünnungsmitteln und Lösungsmitteln, die
typischerweise damit verbunden sind) im Allgemeinen im Bereich von
0,5 bis 7,5 Gew.-%, typischerweise im Bereich von 0,5 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt im Bereich
von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, und am stärksten bevorzugt im Bereich
von 2,0 bis 3,0 Gew.-%, bezogen auf das fertiggestellte Öl.
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Die
Schmiermittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung enthalten
typischerweise einige Inhibitoren. Die Inhibitorkomponenten dienen
verschiedenen Funktionen, einschließlich der Rostinhibierung, der
Korrosionsinhibierung und der Schauminhibierung. Die Inhibitoren
können
in einem vorgefertigten Additivpaket eingeführt werden, das zusätzlich eine
oder mehrere Komponente(n), die bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet wird bzw. werden, enthalten kann. Alternativ können diese
Inhibitorkomponenten einzeln oder in verschiedenen Unterkombinationen
eingeführt
werden. Die Mengen können
zwar innerhalb angemessener Grenzen variiert werden können, doch
die fertiggestellten Fluida dieser Erfindung besitzen typischerweise
einen Gesamtinhibitorgehalt im Bereich von 0 bis 10 Gew.-% auf der "Basis eines aktiven
Bestandteils", d.h.
ausschließlich
des Gewichts der inerten Materialien, wie Lösungsmitteln oder Verdünnungsmitteln,
die normalerweise damit verbunden sind.
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Schauminhibitoren
bilden einen Typ von Inhibitor, der zur Verwendung als Inhibitorkomponente
bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
geeignet ist. Diese umfassen Silicone, Polyacrylate und oberflächenaktive
Mittel.
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Kupferkorrosionsinhibitoren
bilden eine andere Klasse von Additiven, die zur Inkorporierung
in die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
geeignet sind. Solche Verbindungen umfassen Thiazole, Triazole und
Thiadiazole. Beispiele solcher Verbindungen umfassen Benzotriazol,
Tolyltriazol, Octyltriazol, Decyltriazol, Dodecyltriazol, 2-Mercaptobenzothiazol,
2,5-Dimercapto-1,3,4-thiadiazol, 2-Mercapto-5-hydrocarbylthio-1,3,4-thiadiazole,
2-Mercapto-5-hydrocarbyldithio-1,3,4-thiadiazole, 2,5-bis(Hydrocarbylthio)-1,3,4-thiadiazole
und 2,5-bis(Hydrocarbyldithio)-1,3,4-thiadiazole. Die bevorzugten
Verbindungen sind 1,3,4-Thiadiazole, eine Anzahl von welchen als
Handelswaren verfügbar
sind und auch Kombinationen von Triazolen wie einem Tolyltriazol
mit einem 1,3,5-Thiadiazol wie einem 2,5-bis(Alkyldithio)-1,3,4-thiadiazol.
Materialien dieser Typen, die auf dem allgemeinen Markt verfügbar sind,
umfassen CobratecTM TT-100 und HiTEC® 314
Additiv und HiTEC® 4313 Additiv (Ethyl Petroleum
Additives, Inc.). Die 1,3,4-Thiadiazole werden im Allgemeinen mittels
bekannter Verfahren synthetisch aus Hydrazin und Kohlenstoffdisulfid
hergestellt (siehe beispielsweise die US-Patente Nr. 2,765,289, 2,749,311, 2,760,933,
2,850,453, 2,910,439, 3,663,561, 3,862,798 und 3,840,549).
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Rost-
oder Korrosionsinhibitoren umfassen einen weiteren Typ von Inhibitoradditiv
zur Verwendung bei dieser Erfindung. Solche Materialien umfassen
Monocarbonsäuren
und Polycarbonsäuren.
Beispiele von geeigneten Monocarbonsäuren sind Octansäure, Decansäure und
Dodecansäure.
Geeignete Polycarbonsäuren umfassen
dimere und trimere Säuren
wie diejenigen, die aus solchen Säuren wie Tallölfettsäuren, Oleinsäure und
Linoleinsäure
hergestellt werden. Produkte dieses Typs sind gegenwärtig aus
verschiedenen kommerziellen Quellen erhältlich, wie beispielsweise
die dimeren und trimeren Säuren,
die unter der Marke HYSTRENE von der Humko Chemical Division der
Witco Chemical Corporation und unter der Marke EMPOL von der Henkel
Corporation verkauft werden. Ein weiterer brauchbarer Typ des Rostinhibitors
zur Verwendung bei der Durchführung
dieser Erfindung besteht aus den Alkenylbernsteinsäure- und
Alkenylbernsteinsäureanhydrid-Korrosionsinhibitoren,
wie beispielsweise Tetrapropenylbernsteinsäure, Tetrapropenylbernsteinsäureanhydrid,
Tetradecenylbernsteinsäure,
Tetradecenylbernsteinsäureanhydrid,
Hexadecenylbernsteinsäure
und Hexadecenylbernsteinsäureanhydrid.
Die Halbester der Alkenylbernsteinsäuren mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen in
der Alkenylgruppe mit Alkoholen wie den Polyglycolen sind ebenfalls
brauchbar. Andere geeignete Rost- oder Korrosionsinhibitoren umfassen
Etheramine, Säurephosphate,
Amine, polyethoxylierte Verbindungen wie ethoxylierte Amine, ethoxylierte
Phenole und ethoxylierte Alkohole, Imidazoline, Aminobernsteinsäuren oder deren
Derivate. Materialien dieser Typen sind als Handelswaren erhältlich.
Mischungen solcher Rost- oder Korrosionsinhibitoren können verwendet
werden.
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Antioxidantien
können
ebenfalls in den Schmiermittelformulierungen der vorliegenden Erfindung
vorhanden sein. Geeignete Antioxidantien umfassen u.a. phenolische
Antioxidantien, aromatische Aminantioxidantien, geschwefelte phenolische
Antioxidantien und organische Phospite. Beispiele von phenolischen
Antioxidantien umfassen 2,6-Di-tert-butylphenol, flüssige Mischungen aus tertiären butylierten
Phenolen, 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol,
4,4'-Methylenbis(2,6-di-tert-butylphenol),
2,2'-Methylenbis(4-methyl-6-tert-butylphenol), gemischte,
mit Methylen überbrückte Polyalkylphenole
und 4,4'-Thiobis(2-methyl-6-tert-butylphenol).
N,N'-Di-sec-butyl-p-phenylendiamin,
4-Isopropylaminodiphenylamin,
Phenylnaphthylamin, Phenylnaphthylamin und ringalkylierte Diphenylamine
dienen als Beispiele von aromatischen Aminantioxidantien. Bevorzugt
sind sterisch gehinderte, tertiäre
butylierte Phenole, die ringalkylierten Diphenylamine und deren
Kombinationen.
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Die
Menge der verwendeten Inhibitorkomponenten hängt in einem gewissen Ausmaß von der
Zusammensetzung der Komponente und ihrer Wirksamkeit bei der Verwendung
in der fertig gestellten Zusammensetzung ab. Im Allgemeinen enthält das fertig
gestellte Fluid jedoch typischerweise die folgenden Konzentrationen
(Gewichtsprozent) der Inhibitorkomponenten (Grundlage des aktiven
Bestandteils):
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Verschiedene
Typen von schwefelhaltigen Antiverschleiß- und/oder Extremdruckmitteln
können
bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Beispiele umfassen
Dihydrocarbylpolysulfide, geschwefelte Olefine, geschwefelte Fettsäureester
sowohl natürlichen
als auch synthetischen Ursprungs, Trithione, geschwefelte Thienylderivate,
geschwefelte Terpene, geschwefelte Oligomere von C2-C8-Monoolefinen und geschwefelte Diels-Alder-Addukte
wie diejenigen, die in dem erneut erteilten US-Patent Re 27,331 offenbart
sind. Spezifische Beispiele umfassen geschwefeltes Polyisobuten,
ge schwefeltes Isobutylen, geschwefeltes Diisobutylen, geschwefeltes
Triisobutylen, Dicyclohexylpolysulfid, Diphenylpolysulfid, Dibenzylpolysulfid,
Dinonylpolysulfid und Mischungen von Di-tert-butylpolysulfid wie
u.a. Mischungen von Di-tert-butyltrisulfid, Di-tert-butyltetrasulfid
und Di-tert-butylpentasulfid. Kombinationen solcher Kategorien von
schwefelhaltigen Antiverschleiß-
und/oder Extremdruckmitteln können
ebenfalls verwendet werden, wie z.B. eine Kombination aus geschwefeltem
Isobutylen und Di-tert-butyltrisulfid,
eine Kombination aus geschwefeltem Isobutylen und Dinonyltrisulfid,
eine Kombination aus geschwefeltem Tallöl und Dibenzylpolysulfid.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung wird eine Komponente, die sowohl Phosphor als auch
Schwefel in ihrer chemischen Struktur enthält, als phosphorhaltigeses
Antiverschleiß- und/oder Extremdruckmittel
statt als schwefelhaltiges Antiverschleiß- und/oder Extremdruckmittel
betrachtet.
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Es
kann eine große
Vielzahl von phosphorhaltigen, öllöslichen
Antiverschleiß-
und/oder Extremdruckadditiven wie die öllöslichen, organischen Phosphate,
organischen Phosphite, organischen Phosphonate und organischen Phosphonite
und ihre Schwefelanaloge verwendet werden. Phosphorhaltige Antiverschleiß- und/oder
Extremdruckadditive, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
umfassen diejenigen Verbindungen, die sowohl Phosphor als auch Stickstoff
enthalten. Phosphorhaltige, öllösliche Antiverschleiß- und/oder
Extremdruckadditive, die bei der vorliegenden Erfindung brauchbar
sind, umfassen diejenigen Verbindungen, die in den US-Patenten Nr.
5,464,549, 5,500,140 und 5,573,696 gelehrt werden.
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Ein
solcher Typ von phosphor- und stickstoffhaltigen Antiverschleiß- und/oder
Extremdruckadditiva, die bei der Durchführung der Erfindung verwendet
werden können,
sind die phosphor- und stickstoffhaltigen Zusammensetzungen des
Typs, die in
GB 1,009,913 ,
GB 1,009,914 ,
US 3,197,405 und
US 3,197,496 beschrieben sind. Im
Allgemeinen werden diese Zusammensetzungen durch die Bildung eines
sauren Zwischenprodukts durch die Reaktion eines mit Hydroxy substituierten
Triesters einer Phosphorothiosäure
mit einer anorganischen Phosphorsäure, einem Phosphoroxid oder
einem Phosphorhalogenid und Neutralisieren eines wesentlichen Anteils
dieses sauren Zwischenprodukts mit einem Amin oder mit Hydroxy substituierten
Amin hergestellt. Andere Typen von phosphor- und stickstoffhaltigen
Antiverschleiß-
und/oder Extremdruckadditiven, die bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet werden können,
umfassen die Aminsalze von mit Hydroxy substituierten Phosphetanen
oder die Aminsalze von mit Hydroxy substituierten Thiophosphetanen
und die Aminsalze von Partialestern der Phosphor- und Thiophosphorsäuren.
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Einige
Additivkomponenten werden in der Form von Lösungen des aktiven Bestandteils
bzw. der aktiven Bestandteile in einem inerten Verdünnungsmittel
oder Lösungsmittel
wie einem verdünnenden Öl zugeführt. Wenn
nichts Gegenteiliges angegeben ist, sind die Mengen und Konzentrationen
jeder Additivkomponente als aktives Additiv ausgedrückt, d.h.
die Menge des Lösungsmittels
oder Verdünnungsmittels,
die mit einer solchen Komponente, wie empfangen, assoziiert werden
kann, ist nicht eingeschlossen.
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Im
Handel erhältliche
Getriebeadditivpakete, die bei den Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
umfassen HiTEC® 381
Performance Additive, HiTEC® 385 Performance Additive
und HiTEC® 388
Performance Additive, im Handel erhältlich von der Ethyl Corporation.
Faktoren, die bei der Bestimmung der Wahl und des Gehalts des Additivs
in Betracht gezogen werden müssen,
umfassen den Bedarf an Achseneffizienz, Anhängerschlepphaltbarkeit, GL
5 Tests, Ablagerungskontrolle, Dichtungskompatibilität, Lagerstandzeit
und begrenzte Schlupfleistung.
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Die
erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen
können
des weiteren 0 bis 20 Gew.-% eines Dichtungsquellmittels enthalten.
Geeignete Dichtungsquellmittel umfassen gehinderte Polyolester und öllösliche Diester.
Die bevorzugten Diester umfassen die Adipate, Azelate und Sebacate
von C8-C13-Alkanolen
(oder deren Mischungen) und die Phthalate von C4-C13-Alkanolen (oder deren Mischungen). Mischungen
von zwei oder mehr unterschiedlichen Typen von Estern (z.B. Dialkyladipate
und Dialkylazelate usw.) können
ebenfalls verwendet werden. Beispiele solcher Materialien umfassen
n-Octyl, 2-Ethylhexyl,
Isodecyl, und Tridecyldiester der Adipinsäure, Azelainsäure und
Sebacinsäure
und die n-Butyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-,
Decyl-, Undecyl-, Dodecyl- und Tridecyldiester der Phthalsäure. Spezifische
Beispiele umfassen Di-2-ethylhexyladipat,
Diisooctyladipat, (2-Ethylhexyl)(isodecyl)-adipat, Di-2-ethylhexylsebacat
und Diisodecyladipat.
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Für bestimmte
Anwendungen können
der Schmiermittelformulierung Mittel zur Senkung des Pourpoints
zugegeben werden. Falls vorhanden, können die Schmiermittelformulierungen
typischerweise bis zu 5 Gew.-% des Mittels zur Senkung des Pourpoints
enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
mindestens einen Viskositätsindexverbesserer enthalten.
Viskositätsindexverbesserer,
die zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
umfassen ein Olefin-(co-)polymer bzw. Olefin-(co)polymere, ein Polyalkyl(meth)acrylat
bzw. Polyalkyl(meth)acrylate, vinylaromatische Diencopolymere und
deren Mischungen. Das Molekulargewicht und die Menge der den Viskositätsindex
verbessernden Polymere sollte derart gewählt werden, dass das formulierte Öl nicht
von der Qualität
der SAE J306 JUL98 Erfordernisse abweicht, wenn es einem 20-stündigen Kegellager-Scherversuch
(CEC-L45-T-93) unterzogen wird. Typischerweise ist der Viskositätsindexverbesserer,
wenn er verwendet wird, in einer Menge von 0,1 bis 30 Gew.-% vorhanden.
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Der
Olefin(co)polymer-Viskositätsindexverbesserer,
der bei der vorliegenden Erfindung brauchbar ist, umfasst mindestens
ein Homopolymer oder Copolymer, das sich aus der Polymerisation
von C2-C14-Olefinen ergibt
und ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 250 bis 50.000, vorzugsweise
1.000 bis 25.000, stärker bevorzugt
1.000 bis 15.000, wie mittels Gel-Permeationschromatographie (GPC)
bestimmt, aufweist. Die C2-C14-Olefine
umfassen Ethylen, Propylen, 1-Buten, Isobutylen, 2-Buten, 1-Octen,
1-Decen, 1-Dodecen und 1-Tetradecen. Bevorzugte(Co)polymere umfassen
Polypropylen, Polyisobutylen, Ethylen-/Propylen-Copolymere, Ethylen-/Buten-Copolymere
und 1-Buten-/Isobutylen-Copolymere.
Ein Polyisobutylen mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von
etwa 800 bis 5000, vorzugsweise 1000 bis 3000, ist ein besonders
bevorzugtes Olefinpolymer. Die Olefinhomopolymere, die zur Verwendung
bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen auch Poly-α-olefine
mit hoher Viskosität
mit einer kinematischen Viskosität
(KV) von mindestens 40 cSt, vorzugsweise 40 bis 3000 cSt, wie bei
100°C gemäß ASTM D-445
gemessen.
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Die
Poly-α-olefine
hoher Viskosität
können
durch ein beliebiges einer Reihe von Verfahren, die in der Literatur
beschrieben sind, hergestellt werden. Die verwendete Katalysatoren
umfassen diejenigen, die allgemein als Friedel-Crafts-Katalysatoren
bezeichnet werden. Solche Katalysatoren bewirken die kationische
Oligomerisation von α-Olefinen
wie 1-Octen und 1-Decen auf Molekulargewichte im Bereich von bis
zu mehreren tausend in Abhängigkeit
von dem verwendeten Katalysator und den verwendeten Polymerisationsbedingungen.
Ziegler-Katalyatoren wie diejenigen, die in dem US-Patent Nr. 3,179,711,
erteilt an Sun Oil Company, beschrieben sind, können auch zur Herstellung der
Oligomere in dem bei der vorliegenden Erfindung brauchbaren Molekulargewichtsbereich
verwendet werden. Poly-α-olefine
können
auch mit Peroxidkatalysatoren, Katalysatoren auf der Basis von BF3 und mittels thermischer Polymerisation
hergestellt werden. Diese Verfahren erzeugen jedoch im Allgemeinen
Oligomere mit niedrigem Molekulargewicht.
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Die
Poly-α-olefine
hoher Viskosität,
die zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind
vorzugsweise hydriert, um ihr Niveau der Unsättigung zu verringern und dadurch
ihre Stabilität
gegenüber der
Oxidation zu erhöhen.
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Die α-Olefine,
die zur Herstellung der Oligomere hoher Viskosität der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, können
im Bereich von C3-C14 oder
deren Mischungen liegen, obgleich Oligomere von Octen-1, Decen-1
und Dodecen-1 aufgrund ihrer hohen Viskositätsindizes und niedrigen Stockpunkte
bevorzugt sind.
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Die
Olefincopolymere, die besonders Für die vorliegende Erfindung
geeignet sind, sind Ethylen-α-olefincopolymere,
die Ethylen und eines oder mehrere α-Olefine der Formel H2C=CHR, worin R ein Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen ist, umfassen. Die copolymerbildenden
Monomere können
gegebenenfalls ein nichtkonjugiertes Polyen enthalten. Bevorzugte α-Olefine
umfassen Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 3-Methylpenten, 1-Hepten, 1-Octen und
1-Decen. Die bei Bedarf verwendeten nichtkonjugierten Polyene umfassen
aliphatische Diene wie 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien, 1,4-Pentadien, 2-Methyl-1,4-pentadien,
3-Methyl-1,4-hexadien, 4-Methyl-1,3-hexadien, 1,9-Decadien and Exo-
und Endodicyclopentadien; Exo- und Endoalkenylnorbornene wie 5-Propenyl-, 5-(Buten-2-yl)-
und 5-(2-Methylbuten-[2']-yl)-norbornen;
Alkylalkenylnorbornene wie 5-Methyl-6-propenylnorbornen; Alkylidennorbornene
wie 5-Methylen, 5-Ethyliden
und 5-Isopropyliden-2-norbornen, Vinylnorbornen und Cyclohexylnorbornen;
Alkylnorbornadiene wie Methyl-, Ethyl- und Propylnorbornadien; und
Cyclodiene wie 1,5-Cyclooctadien
und 1,4-Cyclooctadien.
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Der
Ethylengehalt der Olefincopolymere beträgt im Allgemeinen 35 bis 65
und am stärksten
bevorzugt 40 bis 60 Gew.-%. Wenn das nichtkonjugierte Polyen vorhanden
ist, liegt es im Allgemeinen im Bereich von 1 bis 25, vorzugsweise
2 bis 20 und am stärksten
bevorzugt 4 bis 17 Gew.-%. Der Rest der Copolymere besteht aus anderen α-Olefinen
als Ethylen bis zu insgesamt 100 Gew.-%.
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Die
Olefincopolymere können
gemäß bekannten
Verfahren unter Verwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren oder
Metallocenkatalysatoren hergestellt werden. Die Olefincopolymere
besitzen im Allgemeinen ein zahlenmittleres Molekulargewicht (Mn)
von 250 bis 50.000, vorzugsweise von 1.000 bis 25.000, stärker bevorzugt
von 7.000 bis 15.000.
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Die
Polyalkyl(meth)acrylate, die zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, werden durch die Polymerisation von C1-C30-(Meth)acrylaten
hergestellt. Die Herstellung dieser Polymere kann des weiteren die
Verwendung von Acrylmonomeren mit stickstoffhaltigen funktionellen
Gruppen, Hydroxygruppen und/oder Alkoxygruppen umfassen, die für zusätzliche
Eigenschaften für
die Polyalkyl(meth)acrylate wie verbesserte Dispergiereigenschaften
sorgen. Die Polyalkyl(meth)acrylate besitzen vorzugsweise ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von 10.000 bis 250.000, vorzugsweise 15.000 bis
100.000. Die Polyalkyl(meth)acrylate können durch herkömmliche
Verfahren der radikalischen oder anionischen Polymerisation hergestellt
werden.
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Die
vinylaromatischen Diencopolymere, die für die vorliegende Erfindung
besonders geeignet sind, umfassen hydrierte Dien-/vinylaromatische
Diblock- und Triblockcopolymere. Diese Copolymere werden typischerweise
aus erstens einem vinylaromatischen Monomer hergestellt. Der aromatische
Teil dieses Monomers kann einen einzigen aromatischen Ring oder
einen kondensierten oder mehrfachen aromatischen Ring umfassen.
Beispiele von kondensierten oder mehrfachen aromatischen Ringmaterialien
umfassen mit Vinyl substituierte Naphthaline, Anthracene, Phenanthrene
und Biphenyle. Das aromatische Comonomer kann auch ein oder mehrere
Heteroatome im aromatischen Ring enthalten, vorausgesetzt, dass
das Comonomer im Wesentlichen seine aromatischen Eigenschaften behält und nicht
anderweitig die Eigenschaften des Polymers stört. Geeignete heteroaromatische
Materialien umfassen mit Vinyl substituiertes Thiophen, 2-Vinylpyridin,
4-Vinylpyridin, N-Vinylcarbazol
und N-Vinyloxazol. Vorzugsweise sind die Monomere Styrole wie Styrol, α-Methylstyrol,
ortho-Methylstyrol, meta-Methylstyrol und para-Methylstyrol. Am
stärksten
bevorzugt ist das vinylaromatische Monomer Styrol. Die Vinylgruppe
in dem vinylaromatischen Monomer ist vorzugsweise eine unsubstituierte
Vinyl- (z.B. CH2=CH-) Gruppe oder eine äquivalente
Gruppe einer solchen Art, dass sie ein adäquates Mittel zur Inkorporierung
des aromatischen Comonomers in die Polymerkette als "Block" des Homopolymers mit
einer Anzahl von aufeinanderfolgenden gleichmäßigen Wiederholungseinheiten
schafft, was dem Block einen hohen Grad an Aromatengehalt verleiht.
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Die
Diene, die für
die Herstellung der Blockcopolymere der vorliegenden Erfindung geeignet
sind, enthalten zwei Doppelbindungen, die sich üblicherweise in Konjugation
in einer 1,3-Beziehung befinden. Olefine, die mehr als zwei Doppelbindungen
enthalten, manchmal als Polyene bezeichnet, werden auch als unter
die Definition von "Dienen", wie hier verwendet,
fallend erachtet. Beispiele solcher Dienmonomere umfassen 1,3-Butadien
sowie mit Hydrocarbyl substituierte Butadiene wie Isopren und 2,3-Dimethylbutadien.
Mischungen solcher konjugierter Diene sind ebenfalls brauchbar.
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Der
vinylaromatische Gehalt der Copolymere liegt typischerweise im Bereich
von 20 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%. Der restliche
Comonomergehalt dieser Copolymere liegt typischerweise im Bereich
von 30 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-%. Zusätzliche
Monomere können
ebenfalls vorhanden sein, normalerweise in relativ kleinen Mengen
(z.B. 5 bis 20 %). Diese zusätzlichen
Monomere umfassen C2-10-Olefinoxide, Caprolacton und Butyrolacton.
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Die
Di- und Triblockcopolymere, die bei der vorliegenden Erfindung brauchbar
sind, werden vorzugsweise durch anionische Polymerisation unter
Verwendung einer Vielzahl von Techniken und sich ändernden Reaktionsbedingungen
hergestellt, um die erwünschten
Merkmale in dem sich ergebenden Copolymer zu erzeugen. Die Hydrierung
von ungesättigten
Blockpolymeren erzeugt Polymere, die oxidativ und thermisch stabiler
sind. Die Hydrierung wird typischerweise als Teil des Polymerisationsverfahrens
unter Verwendung eines fein verteilten oder geträgerten Nickelkatalysators durchgeführt. Andere Übergangsmetalle
können
ebenfalls verwendet werden, um die Umwandlung zu bewirken. Die Hydrierung
wird normalerweise durchgeführt,
um mindestens 94 % der olefinischen Unsättigung des ursprünglichen
Polymers zu reduzieren. Im Allgemeinen ist es bevorzugt, dass diese
Copolymere aus Gründen
der oxidativen Stabilität
nicht mehr als 5 % und stärker bevorzugt
nicht mehr als 0,5 % restliche olefinische Unsättigung, bezogen auf die Gesamtmenge
der olefinischen Doppelbindungen, die in dem Polymer vor dem Hydrieren
vorhanden sind, enthalten. Eine solche Unsättigung kann durch eine Anzahl
von Mitteln gemessen werden, die Fachleuten bekannt sind, wie Infrarot- oder
magnetische Kernresonanzspektroskopie. Am stärksten bevorzugt enthalten
diese Copolymere keine erkennbare Unsättigung wie mittels der vorstehend
angegebenen analytischen Techniken bestimmt.
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Die
Polymere und insbesondere die Styrol-Dien-Copolymere sind bei einer
bevorzugten Ausführungsform
Blockcopolymere, bei denen ein Teil der Blöcke aus Homopolymer von Homooligomersegmenten
des vinylaromatischen Monomers besteht und ein weiterer Teil der
Blöcke
aus Homopolymer- oder Homooligomersegmenten des Dienmonomers besteht.
Die Polymere besitzen im Allgemeinen ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von mindestens 50.000, vorzugsweise mindestens 100.000. Im Allgemeinen
sollten die Polymere ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 500.000,
vorzugsweise 300.000, nicht überschreiten.
Das zahlenmittlere Molekulargewicht für solche Polymere wird mittels
Gel-Permeationschromatographie
(GPC) bestimmt.
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Geeignete
hydrierte regelmäßige Styrol-/Isopren-Diblockcopolymere
sind im Handel von der Shell Chemical Co., beispielsweise unter
der SHELLVIS° Handelsbezeichnung
erhältlich.
Geeignete hydrierte statistische Styrol-/1,3-Butadien-Blockcopolymere
sind von der BASF unter der Handelsbezeichnung GLISSOVISCAL erhältlich.
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Die
vinylaromatischen Dien-Copolymere, die für die vorliegende Erfindung
besonders geeignet sind, umfassen auch Sternpolymere. Sternpolymere
sind Polymere, die einen Kern und polymere Arme umfassen. Übliche Kerne
umfassen Polyalkenylverbindungen, üblicherweise Verbindungen mit
mindestens zwei nichtkonjugierten Alkenylgruppen, übli cherweise
Gruppen, die an elektronenabziehenden Gruppen, z.B. aromatischen
Kernen, angeheftet sind. Die polymeren Arme sind Copolymere von
konjugierten Dienen und aromatischen Vinylverbindungen.
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Die
Sternpolymere sind typischerweise derart hydriert, dass mindestens
80 %, vorzugsweise mindestens 95 % der kovalenten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen
gesättigt
sind. Die Polyvinylverbindungen, die den Kern bilden, sind durch
Polyalkenylarene, z.B. Divinylbenzol und aliphatische Polyvinylverbindungen veranschaulicht.
Diese Sternpolymere sind beispielsweise von SHELLVIS® 200,
vertrieben von der Shell Chemical Co., im Handel erhältlich.
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Ergänzende Reibungsmodifiziermittel
können
in den Getriebeölzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung enthalten sein. Die Verwendung von zusätzlichen
Reibungsmodifiziermitteln kann die Leistung der Getriebeöle in elastohydrodynamischen,
gemischten und Grenzschmiersystemen verbessern. Die Menge dieser
zusätzlichen
Reibungsmodifiziermittel, die bei den erfindungsgemäßen Getriebeölzusammensetzungen verwendet
werden, liegt vorzugsweise im Bereich von 0 bis 10 Gew.-%, stärker bevorzugt
von 0 bis 5 Gew.-%, am stärksten
bevorzugt von 0 bis 1,25 Gew.-%. Geeignete zusätzliche Reibungsmodifiziermittel
zur Verwendung bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, solche Verbindungen wie Fettsäureamine, alkoxylierte Fettsäureamine,
borierte, alkoxylierte Fettsäureamine,
borierte Fettsäureepoxide,
aliphatische Fettsäuramide,
ethoxylierte aliphatische Etheramine, aliphatische Carbonsäuren, aliphatische
Carbonsäureesteramide,
aliphatische Phosponate, aliphatische Phosphate, aliphatische Thiophosphonate,
aliphatische Thiophosphate, Fettsäureimidazoline, tertiäre Fettsäureamine,
Fettsäurephosphite
usw., bei denen die aliphatische Gruppe üblicherweise mehr als etwa
acht Kohlenstoffatome enthält,
um die Verbindung in geeigneter Weise öllöslich zu machen.
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Ebenfalls
geeignet sind aliphatische substituierte Succinimide, wie in den
US-Patenten Nr. 5,021,176, 5,190,680 und RE-34,459 beschrieben.
Diese Succinimide werden durch Umsetzen von einer oder mehreren aliphatischen
Bernsteinsäuren
oder Anhydriden mit Ammoniak oder anderen primären Aminen gebildet.
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Fettsäureester
von Glycerin wie Glycerinmonooleat und Glycerintalgsalz können als
zusätzliche
Reibungsmodifiziermittel der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Diese Fettsäureester
können
durch eine Vielzahl von im Stand der Technik bekannten Verfahren
hergestellt werden. Die Fettsäureester
von Glycerin sind typischerweise Mischungen aus 45 bis 55 Gew.-%
Monoester und 55 bis 45 Gew.-% Diester.
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Andere
ergänzende
Reibungsmodifiziermittel umfassen N-aliphatische, mit Hydrocarbyl
substituierte Diethanolamine und N-aliphatische, mit Hydrocarbyl
substituierte Trimethylendiamine, bei denen der N-aliphatische Hydrocarbylsubstituent
mindestens eine geradkettige aliphatische Hydrocarbylgruppe ist,
die frei von acetylenischer Unsättigung
ist und 14 bis 20 Kohlenstoffatome aufweist, aliphatische tertiäre Di(hydroxyalkyl)amine,
bei denen die Hydroxyalkylgruppen, die gleich oder verschieden sind,
jeweils 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthalten und bei denen die aliphatische
Gruppe eine acyclische Hydrocarbylgruppe ist, die 10 bis 25 Kohlenstoffatome
enthält,
aliphatisches Hydroxyalkylimidazolin, bei dem die Hydroxyalkylgruppe
2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält
und bei denen die aliphatische Gruppe eine acyclische Hydrocarbylgruppe
ist, die 10 bis 25 Kohlenstoffatome enthält, sowie Mischungen dieser
Reibungsmodifiziermittel. Weitere Einzelheiten bezüglich dieser
Reibungsmodifiziermittel sind in den US-Patenten Nr. 5,344,579,
5,372,735 und 5,441,656 angegeben.
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Die
Schmiermittelformulierungen der vorliegenden Erfindung sind besonders
geeignet zur Verwendung bei Getriebeanwendungen bei Kraftfahrzeugen
wie Hinterradantrieben, Verteilergetrieben oder Achsen bei Leicht-
und Schwerfahrzeugen oder Handschaltgetrieben bei einem Lastwagen
oder Schweranlagen und industriellen Getriebeanwendungen.
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Bevorzugte
fertiggestellte Schmiermittelformulierungen für Getriebeanwendungen für Kraftfahrzeuge verwenden
Komponenten, die derart bemessen sind, dass die Schmiermittelformulierungen
vorzugsweise eine SAE Viskositätsklasse
von mindestens SAE 70W, und vorzugsweise mindestens 75W, gemäß SAE J306 JUL98
aufweisen. Die Schmiermittelformulierungen können auch Mehrbereichseinstufungen,
einschließlich SAE
75 W-80, 75W-90, 80W-140, aufweisen. Es ist kritisch, dass die Komponenten,
die für
die Schmiermittelformulierungen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, derart gewählt
sind, dass das formulierte Öl nicht
von der Qualität
gemäß den SAE
J306 Erfordernissen abweicht, wenn es einem 20-stündigen Kegellagerschertest
(CEC-L45-T-93) unterzogen wird. Vorzugsweise weisen die Schmiermittelzusammensetzungen einen
Viskositätsverlust
bei 100°C
von weniger als etwa 15% bei einem 20-stündigen Kegellagerschertest
auf.
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Bevorzugte
fertiggestellte Schmiermittelformulierungen für Anwendungen bei industriellen
Getrieben verwenden Komponenten, die derart bemessen sind, dass
die Schmiermittelformulierungen eine Viskositätsklassifikation von ISO 32
oder höher
gemäß AGMA 9005-D94 haben.
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Schmierölformulierungen
können
durch die beliebige Zugabe des Reaktionsprodukts, beispielsweise in
einem Konzentrat allein oder in Kombination mit anderen Additiven,
die vorstehend angegeben sind, hergestellt werden. Die Reaktionsprodukte
können
in dem Getriebeadditivpaket vorhanden sein oder getrennt bei der
Herstellung vollständig
formulierter Schmieröle
zugegeben werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung des Reaktionsprodukts
in einer Schmiermittelformulierung zur Verringerung der Sumpftemperaturen
in einer Achse, wobei die Sumpftemperatur in der Achse, die unter
Verwendung der Schmiermittelformulierung betrieben wird, niedriger
ist als die Sumpftemperatur der Achse, die auf die gleiche Weise
und unter Verwendung des gleichen Schmiermittels mit dem Unterschied
betrieben wird, dass das Öl
das Reaktionsprodukt nicht aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung des Reaktionsprodukts
in einer Schmiermittelformulierung zur Erhöhung der Leistung einer Achse,
wobei der Wirkungsgrad der Achse unter Verwendung der Schmiermittelformulierung
erhöht
wird, im Vergleich zu der Achse, die auf die gleiche Weise und unter
Verwendung der gleichen Schmiermittelformulierung mit dem Unterschied
betrieben wird, dass das Schmiermittel das Reaktionsprodukt nicht
aufweist.
-
Beispiele
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Verbesserungen der Achsenleistung
und die Verringerung der Achsensumpftemperatur, die unter Verwendung
der Schmiermittelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung erhalten
werden. SAE 80W-90 Getriebeöle
auf der Basis von Mineralöl
wurden hergestellt, die 8,25 Gew.-% eines Getriebeadditivpakets,
das die Erfordernisse von API GL-5 und MIL-PRF-2105E erfüllt, 15 Gew.-%
eines Diester-Dichtungsnuellmittels,
20 Gew.-% eines Polyisobuten-Viskositätsmodifiziermittels, 10 Gew.-%
eines 100 cSt PAO Viskositätsmodifiziermittels
und die zusätzlichen
Komponenten, die in der nachstehenden Tabelle angegeben sind, enthalten.
Alle Getriebeölformulierungen
enthielten ein 70N Mineralöl,
das einem Hydrotreating unterzogen worden war, in einer Menge, die
die Gesamtmenge aller Komponenten auf 100 Gew.-% brachte.
-
Die
Getriebeöle
wurden einem Zyklusbetriebtest unterzogen, um verschiedene Bedingungen
zu simulieren, denen ein Getriebeöl eventuell unterzogen wird.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Die Sequenzen unterschieden
sich durch die Geschwindigkeit und/oder das Drehmoment, das auf
die Achse zur Einwirkung gebracht wurde. Schwere Antriebsbedingungen
wurden unter Verwendung von mittlerer Geschwindigkeit/hoher Last simuliert.
Die Achsensumpftemperaturen wurden für die schwere Sequenz gemessen.
Es ist wünschenswert,
niedrige Achsensumpftemperaturen zu haben.
-
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- * Vergleichsbeispiel, nicht innerhalb des Rahmens der vorliegenden
Erfindung
- ' Das Aminoguanidinoleamid
(Vertreter der Komponente B der vorliegenden Erfindung) wurde durch
Umsetzen von Oleinsäure
mit Aminoguanidinbicarbonat erhalten
- A Mischung eines C8-Alkoholsäurephosphats
und eines C18-Amins
- B Mischung einer C18-Säure, eines
C8-Alkoholsäurephosphats und eines C18-Amins
-
Es
ist bei Prüfung
der vorstehenden Tabelle 1 klar, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen (Beispiele
4, 5 und 6) verbesserte (niedrigere) Achsentemperaturen im Vergleich
zu Schmiermittelzusammensetzungen außerhalb des Rahmens der vorliegenden
Erfindung (Vergleichsbeispiele 1, 2 und 3) aufweisen.
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Um
den unerwarteten Nutzen, der bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
erhalten wird, weiter zu zeigen, wurden zusätzliche Schmierölformulierungen
unter Verwendung eines Carbonsäurederivats
außerhalb
des Rahmens der Erfindung, d.h. Glycerinmonooleat, hergestellt.
SAE 80W-90 Getriebeöle
auf der Basis von Mineralöl
wurden hergestellt, die 8,25 Gew.-% eines Getriebeadditivpakets,
das die Erfordernisse von API GL-5 und MIL-PRF-2105E erfüllte, 10
Gew.-% eines Diesterdichtungsquellmittels, ein Glycerinmonooleat- (GMO-)
Reibungsmodifiziermittel und ein Polyisobuten- (PIB-) Viskositätsmodifiziermittel
in den in Tabelle 2 angegebenen Mengen aufwiesen. Alle Getriebeölformulierungen
enthielten ein 70N Mineralöl,
das einem Hydrotreating unterzogen worden war, in einer Menge, die
die Gesamtmenge aller Komponenten auf 100 % brachte.
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Die
Getriebeöle
wurden einem Zyklusbetriebtest unterzogen, um verschiedene Bedingungen
zu simulieren, denen ein Getriebeöl eventuell unterzogen wird.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Die Sequenzen unterschieden
sich durch die Geschwindigkeit und/oder das Drehmoment, das auf
die Achse zur Einwirkung gebracht wurde. Schwere Antriebsbedingungen
wurden unter Verwendung von mittlerer Geschwindigkeit/hoher Last
simuliert. Die Achsentemperaturen wurden für die schwere Sequenz gemessen.
Es ist wünschenswert,
niedrige Achsensumpftemperaturen zu haben.
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Es
ist bei Untersuchung der Tabelle 2 klar, dass die Zugabe von GMO
zu den Getriebeölformulierungen
statistisch keinen Einfluss auf die Achsentemperaturen unter schweren
Betriebsbedingungen hat. Diese Daten zeigen, dass nicht alle Carbonsäurederivate
die Achsensumpftemperaturleistung unter schweren Betriebsbedingungen
verbessern.
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Diese
Erfindung lässt
beträchtliche Änderungen
bei ihrer Durchführung
zu. Dementsprechend ist diese Erfindung nicht auf die nachstehend
angegebenen, spezifischen Beispiele beschränkt.
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Typischerweise
beziehen sich Bezugnahmen in dieser Patentschrift auf den "Viskositätsindex" auf den gemäß ASTM D2270
berechneten Viskositätsindex.
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Typischerweise
umfasst das Getriebeadditivpaket (D) (i) ein Schwefel und Phosphor
enthaltendes Antiverschleiß-
oder Extremdruckadditiv, (ii) ein Antioxidans, (iii) einen Korrosionsinhibitor,
(iv) ein Antischaummittel und gegebenenfalls (iv) ein aschefreies
Dispergiermittel. Wenn das Getriebeadditivpaket diese Bestandteile
enthält,
erfüllt
die Schmiermittelzusammensetzung typischerweise die API GL-5 Leistungserfordernisse, die
in der ASTM Publication STP-512-A mit dem Titel "Laboratory Performance Tests for Automotive
Gear Lubricants" (März 1987)
veröffentlicht
sind.
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Typischerweise
ist die erfindungsgemäße Schmiermittelzusammensetzung
zur Verwendung bei einem nichtsynchronisierten Handschaltgetriebe
wie beispielsweise einem Handschaltgetriebe für einen Bus oder Lastwagen
geeignet. Typischerweise erfüllen
solche Schmiermittelzusammensetzungen die API MT-1 oder D-5760-95
Leistungserfordernisse. Dementsprechend sind weitere bevorzugte
Getriebeadditivpakete diejenigen, die es dem Schmiermittel ermöglichen,
die Leistungserfordernisse zu erfüllen, die in der ASTM Bezeichnung
D-5760-95, wie im Oktober 1995 veröffentlicht, angegeben sind.
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Weitere
bevorzugte Getriebeadditivpakete sind diejenigen, die es dem Schmiermittel
ermöglichen,
die SAE J2360 Leistungserfordernisse erfüllen, die im November 1998
veröffentlicht
wurden. Diese sind den MIL-PRF-2105 Leistungserfordernissen äquivalent.
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Weitere
bevorzugte Getriebeöladditivpakete
sind diejenigen, die es dem Schmiermittel ermöglichen, die Leistungserfordernisse
für eine
der AGMA-Qualitäten
zu erfüllen,
wie sie in AGMA 9005-D94 angegeben sind, die am 1. August 1994 für ein zusammengesetztes
oder nichtzusammengesetztes R & O
Getriebeschmiermittel, ein Extremdruckschmiermittel oder ein synthetisches
Getriebeschmiermittel genehmigt wurden.
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Typischerweise
weist die Schmiermittelzusammensetzung der Erfindung eine SAE Viskositätsklasse von
70W oder mehr gemäß SAE J306
JUL98 (wie im Juli 1998 revidiert) auf. Die viskosimetrischen Eigenschaften
von Ölen
mit einer SAE Viskositätsklasse
von 70W oder mehr sind in der nachstehenden Tabelle gezeigt.
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Die
Brookfield-Viskosität
von 150.000 cP (150.000 mPa s–1) kann beispielsweise
gemäß ASTM D-2983
bestimmt werden. Die kinematische Viskosität bei 100°C kann beispielsweise gemäß ASTM D445
bestimmt werden.
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Weitere
bevorzugte Schmiermittelzusammensetzungen der Erfindung haben eine
ISO-Viskositätsklasse
von 32 oder höher
gemäß AGMA 9005-094,
wie am 1. August 1994 genehmigt. Die viskosimetrischen Eigenschaften
solcher Öle
sind in der nachstehenden Tabelle gezeigt.
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Typischerweise
ist der 20-stündige
Kegellagerschertest der im CEC-Testverfahren L-45-T-93 mit dem Titel "Viscosity Shear Stability
of Transmission Lubricants (KRL – Tapered Roller Bearing Test
Rig) Shear Stability Test, 1993" angegebene
Test. Typischerweise sind die Komponenten (B) und (C) derart gewählt, dass das
formulierte Öl
eine kinematische Viskosität
bei 100°C
von mindestens 4,1, typischer von mindestens 7,0, vorzugsweise von
mindestens 11,0 aufweist, wenn es dem 20-stündigen Kegellagerschertest
unterzogen wird.