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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von über-tackifizierten
Klebstoffen mit latenten Haftklebeeigenschaften, die durch einen
Weichmacher aktiviert werden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Verkleben
von zwei Substraten unter Verwendung des Klebstoffs.
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Haftklebstoffe
haben in verschiedensten Formen und Anwendungsbereichen breite Verwendung
gefunden. Haftklebstoffe (PSAs) sind jedoch aufgrund der ihnen innewohnenden
Klebrigkeit schwierig zu verarbeiten und auszubringen. Das Ausbringen
eines PSA-beschichteten Bands auf ein Substrat erfordert beispielsweise
den Schutz der klebrigen PSA-Oberfläche durch einen Releaseliner,
wenn das Band in Segmenten verwendet wird, oder einen Releaseliner
oder eine Rückseitenbeschichtung
mit geringer Haftung, wenn das Band in Rollenform verwendet wird.
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Eine
Technik zur Herstellung eines Haftklebstoffs aus einer nichtklebrigen
Klebstoffbeschichtung besteht in der Verwendung von Wärme, um
den Klebstoff zu aktivieren. Der aufgetragene Klebstoff wird bei
Zufuhr von Wärme
klebrig, so dass eine Verbindung hergestellt werden kann, und kehrt
beim Abkühlen
der Oberfläche
in seinen nichtklebrigen Zustand zurück.
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Die
Wärmeaktivierung
von PSAs ist jedoch mit einigen Einschränkungen behaftet. Diese Technik
eignet sich nicht zur Herstellung eines permanent klebrigen Materials,
da die PSA-Eigenschaften kurzlebig sind. Das heißt, dass ein derartiger Klebstoff
nur klebrig ist, wenn er erhitzt wird. Außerdem ist es schwierig, eine Fläche mit
aufgetragenem Klebstoff durch Wärmezufuhr
selektiv klebrig zu machen. Wenn der Klebstoff vor dem Aufbringen
auf das Substrat vom Verbraucher zu aktivieren ist, ist das Erwärmen der
Klebstoffbeschichtung vor dem Aufbringen möglicherweise nicht zweckmäßig oder sogar
unmöglich.
Des Weiteren kann die Wärmeaktivierung
unerwünscht
sein, wenn der Klebstoff auf ein wärmeempfindliches Substrat,
wie elektronische Vorrichtungen oder Folien aus niedrigschmelzendem
Polymer, aufzubringen ist.
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Die
US-A-5,252,393 betrifft eine thermische Klebstoffzusammensetzung
mit verzögerter
Klebrigkeit, die eine bestimmte wässrige Harzdispersion umfasst.
In der JP-A-60/17018 wird eine Klebstoffzusammensetzung beschrieben,
die 100 Gewichtsteile eines speziellen Polymers, 10 bis 200 Gewichtsteile
eines speziellen Klebrigmachers und 50 bis 500 Gewichtsteile eines
speziellen kristallinen Weichmachers enthält.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf Verfahren zur Verwendung
von latenten, über-tackifizierten Klebstoffen,
die nach Bedarf mit einem Weichmacher aktiviert werden können, um
einen Haftklebstoff zu bilden.
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In
einer Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Aufbringen eines Haftklebstoffs auf ein Substrat
bereitgestellt, welches umfasst: Bereitstellen eines Substrats;
Aufbringen eines latenten, übertackifizierten
Klebstoffs auf das Substrat; und Aufbringen eines mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff kompatiblen weichmachenden Mittels zur Aktivierung des
latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs, um einen Haftklebstoff zu bilden. Vorzugsweise erfolgt
das Aufbringen des weichmachenden Mittels nach dem Aufbringen des
latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs auf das Substrat. Gegebenenfalls wird das weichmachende
Mittel in ausgewählten
Bereichen auf den auf dem Substrat angeordneten latenten, übertackifizierten
Klebstoff aufgebracht.
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In
anderen Ausführungsformen
werden der latente, übertackifizierte
Klebstoff und das weichmachende Mittel gleichzeitig auf das Substrat
aufgebracht. In dieser Ausführungsform
ist das weichmachende Mittel vorzugsweise ein Feststoff. Vorzugsweise
wird dem weichmachenden Mittel Wärme
zugeführt,
um es zu schmelzen und es zur Aktivierung des latenten, übertackifizierten
Klebstoffs zu veranlassen, um einen Haftklebstoff zu bilden. Gewünschtenfalls
kann dem weichmachenden Mittel und dem auf dem Substrat angeordneten
latenten, über-tackifizierten
Klebstoff in ausgewählten
Bereichen Wärme
zugeführt
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird ein Verfahren bereitgestellt, um Substrate miteinander zu verkleben,
welches umfasst: Bereitstellen eines ersten Substrats; Aufbringen
eines latenten, über-tackifizierten Klebstoffs
auf das erste Substrat; und Aufbringen eines mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff kompatiblen weichmachenden Mittels zur Aktivierung des
latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs, um einen Haftklebstoff zu bilden; und Aufbringen eines
zweiten Substrats, um in Kontakt mit dem auf dem ersten Substrat
angeordneten Haftklebstoff zu sein.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung:
bezieht sich „Klebstoff" auf die Klebstoffzusammensetzung
und kann sich auch auf die Klebstoffschicht eines klebenden Gegenstands
beziehen.
bezieht sich „latenter, über-tackifizierter
Klebstoff" auf einen
Klebstoff, der aufgrund einer verhältnismäßig großen Menge von Klebrigmacher
keine Klebeeigenschaften aufweist (z.B. nicht klebrig ist), aber
nach Aktivierung durch Aufbringen eines weichmachenden Mittels Klebeeigenschaften
erwirbt.
bezieht sich „Haftklebstoff" oder „PSA" auf ein viskoelastisches
Material, das die folgenden Eigenschaften besitzt: (1) aggressive
und permanente Klebrigkeit, (2) Haftung mit nicht mehr als Fingerdruck,
(3) ausreichende Haltefähigkeit
auf einem Substrat und (4) ausreichende Kohäsionsfestigkeit, um sauber
von dem Substrat entfernt zu werden.
bezieht sich „kompatibel" auf weichmachende
Mittel, die: (1) keine große
Phasentrennung von dem latenten, über-tackifizierten Klebstoff
zeigen, wenn in den vorgeschriebenen Mengen kombiniert; (2) nach
Mischen mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff bei der Alterung keine erhebliche Phasentrennung davon
aufweisen und (3) als rheologiemodifizierendes Mittel für den latenten, über-tackifizierten
Klebstoff fungieren, so dass die weich gemachte Zusammensetzung
Haftklebeeigenschaften gemäß obiger
Definition aufweist.
bezieht sich „nichtflüchtig" auf weichmachende Mittel, die bei Kombination
mit den erfindungsgemäßen latenten, über-tackifizierten
Klebstoffen weniger als 3% VOC (volative organic content, Gehalt
an flüchtigen
organischen Verbindungen) erzeugen. Der VOC-Gehalt kann in Analogie
zu ASTM D 5403-93 durch Exponieren der aufgetragenen Zusammensetzung
gegenüber
100 ± 5°C in einem
Umluftofen über
einen Zeitraum von 1 Stunde bestimmt werden. Wenn weniger als 3%
weichmachendes Mittel aus der latenten, über-tackifizierten Klebstoffzusammensetzung
verloren gehen, wird das weichmachende Mittel als „nichtflüchtig" erachtet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Aufbringen von latenten, über-tackifizierten
Klebstoffen und Aktivieren der Klebstoffe, beispielsweise um Substrate
miteinander zu verkleben. Bei den erfindungsgemäßen Verfahren wird ein latenter, übertackifizierter
Klebstoff auf ein Substrat aufgebracht, um eine Beschichtung zu
bilden, die kontinuierlich oder diskontinuierlich sein kann, und
unter Verwendung eines Weichmachers (der hier als Aktivierungshilfsmittel bezeichnet
wird) aktiviert, um Klebeeigenschaften, vorzugsweise Haftklebeeigenschaften,
bereitzustellen.
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Vorteile
der Verwendung der hier beschriebenen latenten, über-tackifizierten Klebstoffe
sind u.a.: keine Notwendigkeit für
einen Liner, um den Klebstoff vor der Verwendung zu schützen; die
Fähigkeit,
den Klebstoff bei Bedarf zu aktivieren; und die Fähigkeit,
den Klebstoff bildmäßig selektiv
zu aktivieren.
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Der
bei der vorliegenden Erfindung verwendbare latente, über-tackifizierte
Klebstoff wird in der Regel in einer Dicke von mindestens etwa 10
Mikron (d.h. Mikrometer) und vorzugsweise mindestens etwa 20 Mikron aufgebracht.
Mehrere Schichten von latentem, über-tackifiziertem
Klebstoff können
auf ein Substrat aufgebracht werden, wobei die gleichen oder verschiedene
latente, übertackifizierte
Klebstoffe verwendet werden. Gewünschtenfalls
können
diese Schichten gegebenenfalls durch nichtklebrige Schichten getrennt
sein.
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Nach
dem Auftragen eines weichmachenden Mittels wird der gesamte latente, über-tackifizierte
Klebstoff oder ein Teil davon zu einem Material mit Haftklebeeigenschaften
aktiviert. Das weichmachende Mittel kann gegebenenfalls durch Ausübung von
Druck ergänzt
werden, beispielsweise um zwei Substrate miteinander zu verkleben.
Es kann auf verschiedene Arten aufgebracht werden. Beispielsweise
kann ein Weichmacher in fester oder flüssiger Form aufgebracht werden.
Er kann gewünschtenfalls
verkapselt werden. Er kann auf den latenten Klebstoff gesprüht werden,
oder der latente Klebstoff kann anderweitig mit Weichmacher (z.B.
in Pulver- oder Filmform) belegt werden. Er kann gewünschtenfalls
bildmäßig aufgebracht
werden. Er kann vor, gleichzeitig mit oder nach dem Aufbringen des
latenten Klebstoffs auf ein Substrat aufgetragen werden. Beispielsweise
kann ein latenter, übertackifizierter
Klebstoff mit einem festen Weichmacher in Form von Pulver, Film,
Teilchen oder dergleichen kombiniert (vermischt, überschichtet
oder unterschichtet) und auf eine ausreichende Temperatur erhitzt
werden, um den Weichmacher zu schmelzen und den Klebstoff zu aktivieren,
um Haftklebeeigenschaften der Kombination von latentem, über-tackifiziertem
Klebstoff und Weichmacher zu bilden. Alternativ dazu kann ein flüssiges weichmachendes
Mittel mittels Spritz-, Flut- oder
anderen Flüssigkeitsaufbringtechniken
(wie Tintenstrahl) auf die Bereiche des latenten, übertackifizierten
Klebstoffs aufgebracht werden.
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Latente, über-tackifizierte
Klebstoffe
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Ein
latenter, über-tackifizierter
Klebstoff ist ein Klebstoff, der ein Elastomer und eine große Menge
von klebrigmachendem Harz enthält,
wobei letzteres in einer ausreichenden Menge enthalten ist, um die
Glasübergangstemperatur
(Tg) der resultierenden Klebstoffe auf ein zur bequemen und effektiven
Handhabung von mit dem Klebstoff beschichteten Flächengebilden
bei Raumtemperatur erforderliches Niveau anzuheben, wobei der Klebstoff
aber das Vermögen
für starke
weichmacheraktivierbare Verbindungen behält. Derartige Klebstoffe werden
hier als „über-tackifizierte" Klebstoffe beschrieben.
Beispiele werden in der US-PS 4,248,748 (McGrath et al.) offenbart.
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In
derartigen „über-tackifizierten" Klebstoffen sind
die klebrigmachenden Harze im Allgemeinen gut bekannte Harze, die
in der Regel thermoplastische, harzartige, bei Raumtemperatur feste
Stoffe sind, die durch ihre Fähigkeit
gekennzeichnet sind, die Glasübergangstemperatur
(Tg) und die Klebrigkeit eines Elastomers zu erhöhen. Die Klebrigkeit kann durch
verschiedene Tests gemessen werden, wie den „inclined-trough"- oder „rolling-ball"-Test, bei dem eine
Edelstahlkugel eine geneigte Wanne herunterrollen gelassen wird,
an deren unteren Ende ein mit der zu prüfenden Mischung beschichtetes
Band geträgert
ist. Brauchbare klebrig machende Harze erhöhen in der Regel die Klebrigkeit
von herkömmlichen
Haftklebstoffpolymeren, wenn sie in typischen Mengen von etwa 20
bis 100 Teilen pro 100 Teile Klebstoffpolymer zugegeben werden. Über-tackifizierte Klebstoffe
ergeben sich in der Regel, wenn klebrigmachende Harze in höheren Mengen
als zur Herstellung eines Haftklebstoffs benötigt zugegeben werden.
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Eine
gängige
Form von klebrigmachendem Harz sind natürlich vorkommende Materialien,
die in der Regel komplexe Mischungen von hochmolekularen organischen
Säuren
und verwandten neutralen Materialien sind. Wurzelharze oder andere
Kolophoniumharze oder modifizierte Formen derartiger natürlich vorkommender
Kolophoniumharze, z.B. hydrierte oder veresterte Kolophoniumharze,
sind besonders gut geeignet. Polymere von Terpen, phenol- oder styrolmodifizierte
Terpene und niedermolekulare Styrolharze sind ebenfalls geeignet.
Beispiele für
andere geeignete klebrigmachende Harze sind nachstehend aufgeführt.
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Die über-tackifizierten
Klebstoffe können
sich von einem Elastomer ableiten, das in der Regel in Haftklebstoffen
verwendet wird. Derartige über-tackifizierte
Klebstoffe sind bei Raumtemperatur (d.h. etwa 20°C bis etwa 25°C) klebarm
oder gänzlich
klebfrei. Sie gewinnen ihre Klebarmuts- oder Klebfreiheitseigenschaften bei
Raumtemperatur aus ihren hohen Glasübergangstemperaturen (in der
Regel mindestens etwa 10°C) und/oder
hohen Scherspeichermodulen (in der Regel mindestens 5 × 105 Pascal bei 23°C und 1 Hz). Zur Umwandlung
des übertackifizierten
Klebstoffs in ein Material, das Haftklebeeigenschaften aufweist,
wird ein weichmachendes Mittel verwendet. Geeignete weichmachende
Mittel sind diejenigen, die die Tg des latenten, übertackifizierten
Klebstoffs auf unter etwa 10°C,
vorzugsweise unter 0°C,
senken können,
und sein Scherspeichermodul muß unter
dem Dahlquist-Kriterium liegen, das im Handbook of Pressure Sensitive
Adhesive Technology, Donatas Satas (Hrsg.), 2. Auflage, S. 172–173, Van
Nostrand Reinhold, New York, NY, 1989, definiert wird.
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Beispiele
für latente, über-tackifizierte
Klebstoffe, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
sind Naturkautschuke, Synthesekautschuke, Styrol-Blockcopolymere,
(Meth)acrylate, Poly(alphaolefine) und Silikone.
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Zu
den latenten, über-tackifizierten
Naturkautschukklebstoffen gehört
Naturkautschuk, der in der Qualität von einer leicht blassen
Kreppqualität
bis zu einer dunkleren ribbed-smoked-sheet-Qualität reichen
kann und Beispiele wie CV-60, eine Kautschukqualität mit kontrollierter
Viskosität,
und SMR-5, eine ribbed-smoked-sheet-Kautschukqualität, enthält. Zum Übertackifizieren
von Naturkautschuken verwendete klebrigmachende Harze umfassen im
Allgemeinen u.a. Wurzelharz und dessen hydrierte Derivate, Terpenharze
mit verschiedenen Erweichungspunkten und auf Erdöl basierende Harze.
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Zu
den latenten, über-tackifizierten
Synthesekautschukklebstoffen gehören
Synthesekautschuke, die im Allgemeinen gummiartige Elastomere sind,
wie Butylkautschuk, ein Copolymer von Isobutylen mit weniger als
3 Prozent Isopren, Polyisobutylen, ein Homopolymer von Isopren,
Polybutadien, Styrol/Butadien-Kautschuk, Polybutadien oder Styrol/Butadien-Kautschuk.
Ein Beispiel für
einen Synthesekautschuk ist der von B.F. Goodrich unter der Handelsbezeichnung
AMERIPOL 101 IA erhältliche
Synthesekautschuk, ein Styrol/Butadien-Kautschuk. Klebrigmacher,
die verwendbar sind, um Synthesekautschuke zu über-tackifizieren, sind u.a.
Derivate von Kolophoniumharzen, Polyterpene, von aliphatischen C5-Olefinen
abgeleitete Harze und von aromatischen C9- und aliphatischen C5-Olefinen
abgeleitete Harze.
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Latente, über-tackifizierte
Styrol-Blockcopolymerklebstoffe umfassen im Allgemeinen Elastomere
vom A-B- oder A-B-A-Typ, wobei A für einen thermoplastischen Polystyrolblock
steht und B für
einen gummiartigen Block von Polyisopren, Polybutadien oder Poly(Ethylen/Butylen)
steht, und Harze. Beispiele für
die verschiedenen Blockcopolymere, die in den Klebstoffen verwendet
werden können,
sind lineare, radiale, sternförmige und „tapered" Styrol-Isopren-Blockcopolymere,
wie die im Handel von Shell Chemical Co. unter den Handelsbezeichnungen
KRATON D1107, KRATON G1657, KRATON G1750 und KRATON D1118 erhältlichen.
Die Polystyrolblöcke
neigen dazu, Domänen
in Form von Sphäroiden,
Zylindern oder Lamellen zu bilden, die dazu führen, dass die Blockcopolymerklebstoffe
Zweiphasenstrukturen aufweisen. Harze, die mit der Kautschukphase
assoziiert sind, entwickeln im Allgemeinen Klebrigkeit im Haftklebstoff.
Beispiele für
Harze, die mit der Kautschukphase assoziieren, sind von aliphatischen
Olefinen abgeleitete Harze, wie die im Handel von Goodyear unter
den Handelsbezeichnungen ESCOREZ 1300 und WINGTACK erhältlichen;
Kolophoniumester, wie die im Handel von Hercules, Inc. unter den
Handelsbezeichnungen FORAL und STAYBELITE Ester 10 erhältlichen;
hydrierte Kohlenwasserstoffe, wie der im Handel von Exxon unter
der Handelsbezeichnung ESCOREZ 5000 erhältliche; Polyterpene, wie das
im Handel von Hercules Inc. unter der Handelsbezeichnung PICCOLYTE
A erhältliche;
und Terpenphenolharze, die sich von Erdöl- oder Terpentinquellen ableiten,
wie etwa das im Handel unter der Handelsbezeichnung PICCOFYN A100
erhältliche.
Harze, die mit der thermoplastischen Phase assoziieren, neigen dazu,
den Haftklebstoff steif zu machen.
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Latente, über-tackifizierte
(Meth)acrylatklebstoffe enthalten im Allgemeinen 100 bis 80 Gew.-%
einer C4-C12-Alkylesterkomponente,
wie beispielsweise Isooctyl acrylat, 2-Ethylhexylacrylat und n-Butylacrylat,
und 0 bis 20 Gew.-% einer polaren Komponente oder kohäsiv verstärkenden
Komponente, wie beispielsweise Acrylsäure, (Meth)acrylsäure, Vinylacetat,
N-Vinylpyrrolidon und Styrolmacromer. Vorzugsweise enthalten die (Meth)acrylat-Haftklebstoffe
0 bis 20 Gew.-% Acrylsäure
und 100 bis 80 Gew.-% Isooctylacrylat, Butylacrylat oder Ethylhexylacrylat.
Brauchbare Klebrigmacher, die verwendet werden können, um diese Materialien
zu übertackifizieren,
sind Kolophoniumester, wie der im Handel von Hercules, Inc. unter
der Handelsbezeichnung FORAL 85 erhältliche, aromatische Harze,
wie das im Handel von Hercules, Inc. unter der Handelsbezeichnung
PICCOTEX LC-55WK erhältliche,
und Terpenharze, wie die im Handel von Arizona Chemical Co. unter den
Handelsbezeichnungen SYLVAREZ 2019 und ZONAREZ B-100 erhältlichen.
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Latente, über-tackifizierte
Poly(alpha-olefin)klebstoffe, die auch als Poly(1-alken)klebstoffe
bezeichnet werden, enthalten im Allgemeinen entweder ein weitgehend
unvernetztes Polymer oder ein unvernetztes Polymer, das darauf aufgepfropfte
strahlungsaktivierbare funktionelle Gruppen aufweisen kann, wie
in der US-PS 5,112,882 (Babu et al.) beschrieben. Klebrigmachende
Materialien, die verwendet werden können, um derartige Klebstoffe
zu über-tackifizieren,
sind in der Regel Harze, die in das Poly(alpha-olefin)-Polymer mischbar sind.
Brauchbare klebrigmachende Harze sind u.a. Harze, die durch Polymerisation
von ungesättigten
C5- bis C9-Kohlenwasserstoffmonomeren gewonnen werden, Polyterpene,
phenol- oder styrolmodifizierte Polyterpene und dergleichen. Beispiele
für derartige
Harze auf Basis einer C5-Olefinfraktion dieser Art sind die im Handel
von Goodyear unter der Handelsbezeichnung WINGTACK erhältlichen.
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Latente, über-tackifizierte
Silikonklebstoffe enthalten zwei Hauptkomponenten, ein Polymer oder Gummi
und ein klebrigmachendes Harz. Das Polymer ist typischerweise ein
hochmolekulares Polydimethylsiloxan oder Polydimethyldiphenylsiloxan,
das an den Enden der Polymerkette Restsilanolfunktionalität (SiOH) enthält, oder
ein Blockcopolymer, das Polydiorganosiloxan-Weichsegmente und harnstoffterminierte
Harzsegmente aufweist. Das klebrigmachende Harz, das verwendet werden
kann, um diese Klebstoffe zu über-tackifizieren,
enthält
eine dreidimensionale Silicatstruktur, die mit Trimethylsiloxygruppen
(OSiMe3) endverkappt ist und auch etwas
Restsilanolfunktionalität
enthält.
Beispiele für
klebrigmachende Harze sind die im Handel von General Electric Co.,
Silicone Resins Division, Waterford, NY, unter der Handelsbezeichnung
SR 545 und von Shin-Etsu Silicones of America, Inc., Torrance, CA,
unter der Handelsbezeichnung MQD-32-2 erhältlichen. Um ein Silikonharz
zu über-tackifizieren,
liegt der Klebrigmacher in der Regel in einer Menge von mindestens
etwa 50 Gew.-% vor. Die Herstellung typischer Silikonhaftklebstoffe
wird in der US-PS 2,736,721 (Dexter) beschrieben. Die Herstellung
von Silikon-Harnstoff-Blockcopolymerhaftklebstoff wird in der US-PS
5,214,119 (Leir et al.) beschrieben.
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Der
erfindungsgemäße über-tackifizierte
Klebstoff ist bei Raumtemperatur (d.h. etwa 20°C bis etwa 25°C) klebarm
oder völlig
klebfrei. Er gewinnt seine Klebarmuts- oder Klebfreiheitseigenschaften
bei Raumtemperatur aus seiner hohen Tg und/oder seinem hohen Scherspeichermodul.
Im Allgemeinen haben die über-tackifizierten
Klebstoffe mit hoher Tg und/oder hohem Modul signifikanten glasartigen
Charakter und sind nicht elastomer. Neben einer Tg von mindestens
etwa 10°C
weisen die klebarmen oder nichtklebrigen latenten, über-tackifizierten
Klebstoffe auch einen Scherspeichermodul von mindestens 5 × 105 Pascal bei 23°C und 1 Hz auf. Zur Umwandlung
dieses übertackifizierten
Klebstoffs in ein Material, das Haftklebeeigenschaften aufweist,
sollte das weichmachende Mittel so gewählt sein, dass die Tg des latenten
Klebstoffs auf unter etwa 10°C,
vorzugsweise unter 0°C,
und sein Scherspeichermodul auf einen Wert unterhalb des Dahlquist-Kriteriums
gesenkt wird.
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Polymerisationsverfahren
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Die
Elastomere der weichmacheraktivierbaren latenten, über-tackifizierten
Klebstoffe, die bei der Erfindung verwendet werden können, können durch
Techniken einschließlich
u.a. der herkömmlichen
Techniken der Lösungsmittelpolymerisation,
Dispersionspolymerisation, Emulsionspolymerisation, Suspensionspolymerisation,
lösungsmittelfreien
Massepolymerisation und Strahlungspolymerisation einschließlich Verfahren
unter Verwendung von Ultraviolettlicht, Elektronenstrahlen und Gammastrahlung
polymerisiert werden. Diese Verfahren sind dem Fachmann gut bekannt.
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Verfahren zum Aufbringen
von latenten, über-tackifizierten
Klebstoffen
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Lösungsmittelbeschichtung:
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Jede
beliebige herkömmliche
Beschichtungstechnik kann verwendet werden, um die latenten, über-tackifizierten
Klebstoffzusammensetzungen auf Zielsubstrate aus Lösungsmittellösungen,
die Wasser und/oder organische Lösungsmittel
enthalten können,
aufzubringen. Brauchbare Beschichtungstechniken sind u.a. Streich-,
Walzen-, Spritz-, Verteilungs-, Draht-, Gravur-, Transferwalzen-,
Luftrakel-, Vorhang- oder Rakelmesserbeschichtung.
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Die
latente, über-tackifizierte
Klebstoffzusammensetzung kann auf jedes beliebige geeignete Substrat aufgetragen
werden, das ein Flächengebilde,
eine Faser oder ein geformter Gegenstand sein kann. Die bevorzugten
Substrate sind jedoch diejenigen, die für Haftklebeprodukte verwendet
werden. Die latente, übertackifizierte
Haftklebstoffzusammensetzung kann auf mindestens eine Hauptoberfläche geeigneter
flexibler oder unflexibler Trägermaterialien
aufgebracht werden. Brauchbare flexible Trägermaterialien sind beispielsweise Papier,
Kunststofffolien, wie Polypropylen, Polyethylen, Polyvinylchlorid,
Polytetrafluorethylen, Polyvinylchlorid, Polyester, Polyethylenterephthalat,
Celluloseacetat, Ethylcellulose und dergleichen.
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Träger können auch
Konstruktionen mit unregelmäßigen Oberflächen sein,
wie Gewebe, Vliesstoff, Papier oder andere Materialien mit rauhen
Oberflächen.
Derartige Gewebe können
aus Fäden
von synthetischen oder natürlichen
Materialien (z.B. Baumwolle, Polyamid, Reyon, Glas oder Keramikmaterial)
gebildet werden. Derartige Vliesstoffe umfassen trocken abgelegte
Bahnen von natürlichen
oder synthetischen Fasern oder Mischungen davon, wenn die Bahnen
nicht zu porös
sind, um eine wesentliche Migration des Beschichtungsmaterials in
das Trägermaterial
zu verhindern. Aufgrund seiner hohen Porosität ist Papier selbst in der Regel
nicht geeignet, wenn nicht schwerere Beschichtungen von größer als
ein Mikrometer aufgebracht werden in dem Bestreben, das Einsinken
von Beschichtungsmaterial in das Papier wettzumachen. Allerdings
ist jedes Pergaminpapier, kunststoffbeschichtete Papier oder imprägnierte
Papier geeignet. Viele dieser Träger werden
weithin für
Bodenmarkierungsbänder
verwendet. Zudem können
geeignete Träger
aus Metall, metallisierter polymerer Folie, Natur- oder Synthesekautschuk
oder keramischem Flächenmaterial
gebildet werden. Grundierungen können
verwendet werden, sind jedoch nicht notwendig.
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Die
Beschichtungsdicke variiert in Abhängigkeit von verschiedenen
Faktoren, wie beispielsweise der jeweiligen Anwendung, der Beschichtungsformulierung
und der Beschaffenheit des Substrats (z.B. seines Absorptionsvermögens, seiner
Porosität,
seiner Oberflächenrauhigkeit,
seiner Kräuselung,
seiner chemischen Zusammensetzung usw.). In der Regel erfordert
ein poröses
Substrat oder eine raube Oberfläche
eine dickere Beschichtung als weniger poröse Substrate oder glattere
Oberflächen.
Beschichtungen von übertackifiziertem Klebstoff
haben in der Regel eine Dicke von etwa 25 Mikron (d.h. Mikrometer)
bis etwa 250 Mikron.
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Heißschmelzbeschichten:
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Latente, über-tackifizierte
Klebstoffzusammensetzungen können
zur Herstellung eines beschichtungsfähigen thermoplastischen Schmelzklebstoffs
nach dem Fachmann bekannten Techniken verwendet werden. Derartige
beschichtungsfähige
Schmelzklebstoffe können
zur Bildung eines Flächengebildes
aus latentem, übertackifiziertem
Klebstoff durch Auftragen des geschmolzenen Klebstoffs auf ein Flächenmaterial oder
ein anderes geeignetes Substrat verwendet werden. Das Flächenmaterial
wird vorzugsweise aus einem Bandträger, einem Folienträger oder
einem Releaseliner ausgewählt.
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Der
latente, über-tackifizierte
thermoplastische Schmelzklebstoff kann aus einer Filmdüse ausgebracht
und danach durch Inkontaktbringen des gezogenen Klebstoffs mit einer
sich bewegenden Kunststoffbahn oder einem anderen geeigneten Substrat
aufgetragen werden. Ein verwandtes Beschichtungsverfahren umfasst
das Extrudieren des beschichtungsfähigen thermoplastischen latenten, über-tackifizierten
Schmelzklebstoffs und eines coextrudierten Trägermaterials aus einer Filmdüse und das
Abkühlen
des Schichtprodukts, um ein latentes Klebeband zu bilden. Andere
Formungsverfahren umfassen das direkte Inkontaktbringen des beschichtungsfähigen thermoplastischen
latenten, über-tackifizierten
Schmelzklebstoffs auf eine sich schnell bewegende Kunststoffbahn
oder ein anderes geeignetes vorgeformtes Substrat. Unter Anwendung dieses
Verfahrens wird der latente, über-tackifizierte
Klebstoff unter Verwendung einer Düse mit flexiblen Düsenlippen,
wie einer Drehstabdüse,
auf die sich bewegende vorgeformte Bahn aufgetragen. Nach dem Formen nach
einem dieser kontinuierlichen Verfahren können die Filme oder Schichten
aus latentem, über-tackifiziertem
Klebstoff durch Abschrecken unter Verwendung von sowohl direkten
Verfahren (z.B. Kühlwalzen
oder Wasserbädern)
als auch indirekten Verfahren (z.B. Luft- oder Gasaufprall) verfestigt
werden.
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Pulverbeschichtung
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Ein
Vorteil der Verwendung der latenten, übertackifizierten Klebstoffzusammensetzungen,
die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, ist
die Fähigkeit,
sie als feste, pulverförmige
Materialien unter Verwendung von Pulverbeschichtungstechniken auszubringen.
Neben direkten Polymerisationsmethoden (z.B. sprühgetrockneter Emulsions-, Suspensions-
oder Dispersionspolymerisation), die dem Fachmann bekannt sind,
kann das Material in Pulverform auch durch Herstellung von Lösungsmittel-
oder schmelzbeschichteten Folien und anschließende Anwendung von mechanischen
Techniken, wie Tieftemperaturmahlen oder Hammermahlen, um diese
Materialien zu zerkleinern, hergestellt werden. Feste, pulverförmige weichmachende
Mittel können
nach ähnlichen
mechanischen Verfahren hergestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird eine Mischung von einem pulverförmigen latenten, übertackifizierten
Klebstoff und einem pulverförmigen
weichmachenden Mittel mittels Pulverbeschichtung auf ein gesamtes
Substrat oder einen Teil davon aufgebracht. Die Pulverbeschichtung
wird dann ausreichend Wärme ausgesetzt,
um das weichmachende Mittel zu schmelzen, wodurch es in den latenten, übertackifizierten
Klebstoff absorbiert werden und dessen Tg und Scherspeichermodul
modifizieren kann, um ein Haftklebstoffmaterial zu bilden. Die Wärmequelle
kann diffus sein, um breite Bereiche der Beschichtung aus pulverförmigem latentem, über-tackifiziertem
Klebstoff zu aktivieren, oder fokussiert sein, um diskrete, vorbestimmte
Teile der pulverförmigen
Beschichtung zu aktivieren. Die Wärme kann die Beschichtung zu
einer glatten Haftklebstoffbeschichtung schmelzen, oder es kann
der gesamte Teilchencharakter des latenten, übertackifizierten Klebstoffs
oder ein Teil davon beibehalten werden.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung umfasst das anfängliche
Auftragen eines pulverförmigen latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs auf ein gesamtes Substrat oder einen Teil davon. Dann
kann die gesamte Beschichtung aus pulverförmigem latentem, übertackifiziertem
Klebstoff durch Eintragen eines flüssigen weichmachenden Mittels
mittels Spritz-, Flut- oder
anderen Flüssigkeitsausbringtechniken
(wie Tintenstrahl) auf die Bereiche der Beschichtung aus pulverförmigem,
latentem, über-tackifiziertem
Klebstoff zu einem Material mit Haftklebeeigenschaften aktiviert
werden. So können
durch Spritzen des flüssigen
weichmachenden Mittels über
den pulverförmigen
latenten, über-tackifizierten
Klebstoff strukturierte Schichten erzeugt werden.
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Alternativ
dazu können
strukturierte Schichten durch Erwärmen des pulverförmigen latenten, übertackifizierten
Klebstoffs, der mit festem Weichmacher (Pulver oder Film) bedeckt
ist, mit einer fokussierten Wärmequelle,
wie einem IR-Laser, oder einer diffusen Wärmequelle unter Verwendung
einer strukturierten Maske oder Abdeckung erzeugt werden. Der pulverförmige latente, über-tackifizierte
Klebstoff kann vor dem Aufbringen des weichmachenden Mittels teilweise
oder vollständig
zu einer glatten Beschichtung geschmolzen werden.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil, der mit diesen Pulverbeschichtungsverfahren verbunden ist,
bei denen nur ein Teil der Pulverbeschichtung aus latentem, über tackifiziertem
Klebstoff weich gemacht wird, ist die Fähigkeit, die nicht weich gemachten
Teilchen leicht von dem Substrat entfernen zu können. Nach der Entfernung von dem
Substrat bleibt das weich gemachte Haftklebematerial zurück, und
die nicht aktivierten Teilchen aus latentem, über-tackifiziertem Klebstoff
können
zur zukünftigen
Verwendung recycliert werden. Andere Verfahren, die herkömmlicherweise
zum Ausbringen oder Erzeugen von strukturierten haftklebstoffbeschichteten
Gegenständen
verwendet werden, wie Heißschmelzspritzen
oder Siebdruck, können
zu Klebematerialien führen,
die nicht wiederverwendet werden können.
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Ähnlich wie
unter Verwendung dieser Pulverbeschichtungstechniken hergestellte
Beschichtungen können
nach dem Heißschmelzverfahren
oder aus Lösungsmittel
aufgetragene Filme aus latentem, über-tackifiziertem Klebstoff
unter Verwendung der Wärmeaktivierung
von festem Weichmacher oder flüssigem weichmachendem
Mittel durch nachstehend beschriebene Aktivierungsverfahren selektiv
aktiviert werden, um Haftklebeeigenschaften aufzuweisen.
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Des
Weiteren können
Teilchen oder Filme aus nicht weich gemachtem latentem, über-tackifiziertem Klebstoff
mit einem festen Weichmacher in Form von Pulver, Film, Teilchen
und dergleichen aufgetragen werden, auf eine ausreichende Temperatur,
um den Weichmacher zu schmelzen und die Haftklebeeigenschaften der
Kombination aus latentem, über-tackifiziertem
Klebstoff und dem Weichmacher zu aktivieren, erhitzt werden.
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Noch
ein anderer Vorteil des Pulverformats des latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs ist die Leichtigkeit des Mischens eines oder mehrerer
der latenten, über-tackifizierten
Klebstoffe mit anderen pulverförmigen Komponenten.
Alternativ dazu können
die pulverförmigen
Komponenten andere Polymere oder anorganische Materialien sein,
die beim Weichmachen Verbundmate rialien ergeben, die durch die weich
gemachte Polymerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung miteinander
verbunden sind.
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Brauchbare
Techniken zur Pulverbeschichtung des latenten, über-tackifizierten Klebstoffs
sind u.a. Wirbelschichtbeschichten, elektrostatische Spritzverfahren,
Streubeschichtung, Aufschlämmungsbeschichten einer
Dispersion und die Verwendung eines Siebs zum Ausbringen des Pulvers
auf ähnliche
Art und Weise wie beim Siebdruck. Bei dem Wirbelschichtbeschichtungsverfahren
wird das pulverförmige
Material in einen Behälter
mit einer porösen
Platte als Grundfläche
gegeben. Luft wird durch die Platte geführt, was bewirkt, dass das
Pulver volumenmäßig expandiert
und fluidisiert. In diesem Zustand besitzt das Pulver einige der
Eigenschaften eines Fluids. Das Substrat wird in einem Ofen auf
eine Temperatur über
dem Schmelzpunkt des Pulvers erwärmt
und in die Wirbelschicht getaucht, wo die Teilchen auf der Oberfläche schmelzen,
um eine Beschichtung zu bilden. Alternativ dazu kann das kalte Substrat über eine
Schicht von fluidisierten Teilchen, die tribogeladen sind und an
der Bahn haften, geführt
werden. Das pulverbeschichtete Substrat kann dann durch eine erwärmte Zone
oder einen erwärmten
Spalt geführt
werden, um die Teilchen zu schmelzen. Beim elektrostatischen Spritzverfahren
wird das pulverförmige
Material in einem Luftstrom dispergiert und durch ein Koronaentladungsfeld
geführt,
in dem die Teilchen eine elektrostatische Ladung annehmen. Die geladenen
Teilchen werden von dem geerdeten Substrat angezogen und darauf
abgeschieden. Das Substrat, das üblicherweise
bei Raumtemperatur elektrostatisch beschichtet wird, wird dann in
einen Ofen eingebracht, in dem das Pulver schmilzt und eine Beschichtung
bildet. Siehe beispielsweise Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology,
4. Auflage, Wiley: 1993, Bd. 6, Seiten 635–636.
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Verfahren
zur bildmäßigen Bildung
von latenten, übertackifizierten
Klebstoffen werden in der US-P5 6,509,128 mit dem Titel „Imagewise
Printing of Adhesives and Limited Coalescence Polymerization Method" beschrieben.
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Neben
einer Beschichtung aus latentem, übertackifiziertem Klebstoff
auf einem Substrat, wie oben beschrieben, können andere herkömmliche
Beschichtungen, wie eine Rückseitenbeschichtung
mit geringer Haftung, eine Grundierungsbeschichtung und dergleichen,
auf das Substrat aufgetragen werden. Derartige Beschichtungen sind
dem Fachmann bekannt und für
die vorgesehene Verwendung der beschichteten Flächenmaterialien bezeichnend.
Ferner können
Substrate vor der Verwendung vorbehandelt werden. Mit latentem, über-tackifiziertem
Klebstoff beschichtete Flächenmaterialien
können
die Form eines beliebigen Gegenstands, der herkömmlicherweise mit bekannten
PSA-Zusammensetzungen verwendet wird, wie Etiketten, Bänder, Transferbänder (einschließlich eines
Films aus dem PSA auf mindestens einem Releaseliner), Schilder,
Abdeckungen, Markierungen und dergleichen, annehmen.
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Aktivierungshilfsmittel
und Aktivierungsverfahren
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Die
hier beschriebenen Verfahren umfassen die Verwendung eines Aktivierungshilfsmittels,
um den latenten, über-tackifizierten
Klebstoff zu aktivieren. Das Aktivierungshilfsmittel wird verwendet,
um den Klebstoff zu aktivieren, um beispielsweise zwei Substrate
miteinander zu verkleben. Das Aktivierungshilfsmittel ist ein Weichmacher
(d.h. weichmachendes Mittel). Im Allgemeinen können die weichmachenden Mittel
flüssig
oder fest sein, weisen eine Palette von Molekulargewichten und Architekturen
auf und sind mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff kompatibel. Sie können
monomer oder polymer, flüchtig
oder nichtflüchtig,
reaktiv oder nichtreaktiv sein. Des Weiteren können bei der vorliegenden Erfindung
auch Mischungen von weichmachenden Mitteln verwendet werden.
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Flüssige weichmachende
Mittel sind im Allgemeinen leicht mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff kombinierbar. Feste weichmachende Mittel können trotz
ihrer etwas schwierigeren Verwendung vorteilhafterweise bei Anwendungen,
Verfahren oder Gegenständen
verwendet werden, bei denen die kontrollierte Weichmachung des latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs gewünscht
ist. Nach Erhitzen auf die Schmelz- oder Glasübergangstemperatur des festen
weichmachenden Mittels wird der latente, über-tackifizierte Klebstoff weich
gemacht, und die Mischung weist Haftklebeeigenschaften auf.
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Überdies
können
die weichmachenden Mittel eine Palette von Molekulargewichten und
Architekturen aufweisen. Das heißt, dass die weichmachenden
Mittel entweder polymer oder monomer sein können. Monomere weichmachende
Mittel leiten sich in der Regel von niedermolekularen Säuren oder
Alkoholen ab, welche dann mit einem monofunktionellen Alkohol bzw.
einer monofunktionellen Säure
verestert werden. Brauchbare polymere weichmachende Mittel leiten
sich in der Regel von kationisch oder radikalisch polymerisierbaren,
polykondensierbaren oder ringöffnend
polymerisierbaren Monomeren ab, um niedermolekulare Polymere zu
bilden.
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Brauchbare
weichmachende Mittel sind mit dem latenten, über-tackifizierten Klebstoff
kompatibel, so dass das weichmachende Mittel nach Eindiffundieren
in den latenten, über-tackifizierten
Klebstoff keine Phasentrennung von dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff durchmacht. „Phasentrennung" oder „eine Phasentrennung
durchmachen" bedeutet,
dass für
das reine weichmachende Mittel in weich gemachten Klebstoffzusammensetzungen
durch Differentialkalorimetrie (DSC) kein nachweisbarer Wärmeübergang,
wie eine Schmelz- oder Glasübergangstemperatur,
zu finden ist. Etwas Migration des weichmachenden Mittels aus dem
weich gemachten Haftklebstoff oder durch den weich gemachten Haftklebstoff
kann toleriert werden, wie eine geringe Trennung aufgrund von Zusammensetzungsgleichgewichts-
oder Temperatureinflüssen,
jedoch wandert das weichmachende Mittel nicht in dem Ausmaß, dass
zwischen dem latenten, über-tackifizierten Klebstoff
und dem weichmachenden Mittel Phasentrennung auftritt. Wenn polymere
weichmachende Mittel verwendet werden, neigen sie dazu, in ihren
Anwendungen ein wenig beschränkter
zu sein als monomere weichmachende Mittel, und im Allgemeinen gilt,
dass das polymere weichmachende Mittel umso besser mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff kompatibel ist und umso besser in den latenten, über-tackifizierten Klebstoff
eindiffundiert, je niedriger sein Molekulargewicht ist. Die Kompatibilität des weichmachenden
Mittels mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff kann auch von der chemischen Beschaffenheit des weichmachenden
Mittels und dem Monomerengehalt des latenten, über-tackifizierten Klebstoffs
abhängen.
Beispielsweise wird beobachtet, dass polymere weichmachende Mittel
auf Basis von Polyetherhauptketten (wie Polyethylenglykole) kompatibler
sind als Polyesterweichmacher, insbesondere bei Verwendung von höheren Gehalten
an saurem Comonomer.
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Geeignete
weichmachende Mittel sind vorzugsweise nichtflüchtig, so dass sie in dem weich
gemachten Klebstoff verbleiben und stabil bleiben. Die Gegenwart
des weichmachenden Mittels in den Klebstoffzusammensetzungen dient
dazu, die Hafteigenschaften der Klebstoffzusammensetzungen aufrechtzuerhalten. Wenn
jedoch eine vorübergehende
Haftung gewünscht
ist, kann ein flüchtiger
Weichmacher verwendet werden.
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Außerdem können brauchbare
Weichmacher reaktiv oder nichtreaktiv sein. Vorzugsweise sind sie nichtreaktiv.
Weichmacher mit Acrylatfunktionalität, Methacrylatfunktionalität, Styrolfunktionalität oder anderen ethylenisch
ungesättigten,
radikalisch reaktiven funktionellen Gruppen sind im Allgemeinen
in Gegenwart des latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs reaktiv. Derartige Weichmacher sind u.a. acrylierte Polyester
und acrylierte Urethane.
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Beispiele
für bevorzugte
weichmachende Mittel sind Polyalkylenoxide mit gewichtsmittleren
Molekulargewichten von etwa 150 bis etwa 5000, vorzugsweise etwa
150 bis etwa 1500, wie Polyethylenoxide, Polypropylenoxide, Polyethylenglykole;
alkyl- oder arylfunktionalisierte Polyalkylenoxide, wie das im Handel
von ICI Chemicals unter der Handelsbezeichnung „PYCAL 94" erhältliche
(ein Phenylether von Polyethylenoxid); benzoylfunktionalisierte
Polyether, wie das im Handel von Velsicol Chemicals unter der Handelsbezeichnung „BENZOFLEX
400" erhältliche
(Polypropylenglykoldibenzoat); Monomethylether von Polyethylenoxiden;
monomere Adipate, wie Dioctyladipat, Dibutyladipat, Dibutoxyethoxyethyladipat
und Dibutoxypropoxypropyladipat; polymere Adipate, wie Polyesteradipate;
Citrate, wie Acetyltri-n-butylcitrat; Phthalate, wie Butylbenzylphthalate,
Dibutylphthalat, Diisoctylphthalat; Trimellitate; Sebacate, wie
Dibutylsebacat; Myristate, wie Isopropylmyristat; Polyester, wie
die im Handel von C.P. Hall Co. unter der Handelsbezeichnung „PARAPLEX" erhältlichen;
Phosphatester, wie die im Handel von Monsanto unter der Handelsbezeichnung „SANTICIZER" erhältlichen
(z.B. 2-Ethylhexyldiphenylphosphat
und t-Butylphenyldiphenylphosphat); Glutarate, wie das im Handel von
C.P. Hall Co. unter der Handelsbezeichnung „PLASTHALL 7050" erhältliche
(ein Dialkyldietherglutarat); Öle,
wie Mineralöl;
andere polymere weichmachende Mittel wie Polyurethane, Polyharnstoffe,
Polyvinylether, Polyether, Polyacrylate; und Gemische davon.
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Die
Menge an weichmachendem Mittel hängt
von dem gewünschten
Klebrigkeitsniveau in dem resultierenden aktivierten Klebstoff (d.h.
dem weich gemachten Haftklebstoff), dem gewünschten Schäl- und Scherfestigkeitsniveau,
dem gewünschten
Permanenzniveau und dem Tackifizierungsgrad des latenten, übertackifizierten
Klebstoffs ab. So sind beispielsweise mit steigendem Modul eines
latenten, übertackifizierten
Klebstoffs höhere
Niveaus an weichmachendem Mittel notwendig, um den Klebstoffmodul
auf den für
die Herstellung von Haftklebeverbindungen brauchbaren Bereich zu
senken (d.h. der Scherspeichermodul liegt unter dem Dahlquist-Kriterium).
Mit zunehmender Menge an weichmachendem Mittel in dem Haftklebstoff
wird die Aufrechterhaltung von Kohäsionsfestigkeit immer schwieriger,
was der Menge an weichmachendem Mittel, die im fertigen Haftklebstoff
toleriert werden kann, eine praktische Obergrenze auferlegt. Hohe
Niveaus an weichmachendem Mittel können vorteilhaft sein, wenn
Eigenschaften, wie aggressive Klebrigkeit, Tieftemperaturleistungsfähigkeit
oder glattes Abschälen
gefordert sind. Unter Berücksichtigung
praktischer Beschränkungen
für Haftklebstoffformulierungen
sollte es klar sein, dass es auch eine Obergrenze für den Schermodul
des latenten, übertackifizierten
Klebstoffs gibt, mit der man beginnen kann und die auch noch mit
Weichmacherbeladungen von 100 pph oder weniger Haftklebeverhalten
ermöglicht.
Tatsächliche
Modulwerte sind schwierig zu definieren, da dies stark von der Art
des weichmachenden Mittels, der Weichmacheffizienz und der Kompatibilität des Weichmachers
mit dem latenten, über-tackifizierten
Klebstoff abhängt.
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Zum
Aufbringen des Weichmachers auf den latenten, übertackifizierten Klebstoff,
sei es vor, während oder
nach dem Aufbringen des latenten Klebstoffs auf ein Substrat, kann
eine beliebige herkömmliche
Technik verwendet werden. Beispielsweise kann man einen Weichmacher
in fester oder flüssiger
Form aufbringen. Er kann gegebenenfalls verkapselt sein. Er kann
unter Anwendung der gleichen oder ähnlicher Techniken wie zum
bildmäßigen Drucken
eines latenten Klebstofftoners gemäß der US-PS Nr. 6,509,128 mit
dem Titel „Imagewise
Printing of Adhesives and Limited Coalescence Polymerization Method" bildmäßig aufgebracht
werden. Wird ein flüssiges
weichmachendes Mittel verwendet, so kann es mit Hilfe von Spritz-,
Flut-, Streich-, Walzen-, Ausbreitungs-, Draht-, Tiefdruck-, Transferwalzen-,
Luftrakel-, Vorhang-, Rakelmesserbeschichtung oder anderen Flüssigkeitsausbringtechniken
(wie Tintenstrahl) auf die Bereiche des latenten, übertackifizierten Klebstoffs
aufgebracht werden. Wird ein festes, pulverförmiges weichmachendes Mittel
verwendet, so kann es mit Hilfe von herkömmlichen Pulverbeschichtungstechniken
aufgebracht werden. Feste, pulverförmige weichmachende Mittel
können
unter Verwendung von mechanischen Techniken, wie Tieftemperaturzerkleinern
oder Hammermahlen, hergestellt werden. Die Pulverbeschichtung wird
dann in der Regel ausreichender Wärme ausgesetzt, um das weichmachende
Mittel zu schmelzen, so dass es in den latenten, über-tackifizierten
Klebstoff absorbiert werden und dessen Tg und Scherspeichermodul
modifizieren kann, um ein Haftklebematerial zu bilden. Die Wärmequelle
kann diffus sein, um breite Bereiche des latenten, über-tackifizierten
Klebstoffs zu aktivieren, oder fokussiert sein, um diskrete, vorbestimmte
Teile davon zu aktivieren.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele, die den
Schutzbereich der Erfindung nicht einschränken sollen, näher erläutert. Diese
Beispiele dienen lediglich illustrativen Zwecken und sollen den
Schutzbereich der beigefügten
Ansprüche
nicht einschränken.
Alle Teile, Prozente, Verhältnisse
usw. in den Beispielen und dem Rest der Beschreibung beziehen sich
auf das Gewicht, sofern nicht anders vermerkt.
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Prüfmethoden
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180°-Schälhaftung
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Diese
Schälhaftungsprüfung ähnelt der
in ASTM D 3330-90 beschriebenen Prüfmethode, wobei das in der
Prüfung
beschriebene Edelstahlsubstrat durch ein Glassubstrat ersetzt wird.
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Klebstoffbeschichtungen
auf Polyesterfolie wurden in Streifen mit einer Größe von 1,27
cm × 15
cm geschnitten. Jeder Streifen wurde dann auf eine 10 cm × 20 cm
große
saubere, mit Lösungsmittel
gewaschene Glasscheibe geklebt, wobei eine 2-Kilogramm-Rolle einmal über den
Streifen gerollt wurde. Die verbundene Anordnung wurde etwa eine
Minute bei Raumtemperatur stehen gelassen und unter Verwendung eines Gleit/Schälprüfgeräts IMASS
(Modell 3M90, im Handel erhältlich
von Instrumentors Inc., Strongsville, OH) bei einer Rate von 30
cm/Minute (12 Inch/Minute) bzw. 2,3 Meter/Minute (90 Inch/Minute) über einen
Datenerfassungszeitraum von fünf
Sekunden auf 180°-Schälhaftung
geprüft.
Es wurden zwei Proben geprüft;
der angegebene Schälhaftungswert
ist ein Durchschnittswert des Schälhaftungswerts jeder der beiden
Proben.
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Fingerklebrigkeitsprüfung
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Die
Klebrigkeit der aufgetragenen Klebstoffschicht wurde durch Berühren des
Klebstoffs mit einem Finger und Einstufung der Klebrigkeit auf einer
Skala von 0–3
abgeschätzt;
0 = nicht klebrig, 3 = extrem klebrig.
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Beispiel 1
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Eine
Acrylhaftklebstofflösung
in Essigsäureethylester
mit 100 Gewichtsteilen eines aus einer Monomerenzusammensetzung
aus IOA/MA/AA im Verhältnis
70/23/7 hergestellten Polymers mit einer inhärenten Viskosität von etwa
0,50 Deziliter pro Gramm (dl/g) (gemessen bei einer Konzentration
von 0,2 g/dl in Essigsäureethylester
und einer Temperatur von 27°C)
wurde mit 150 Teilen SYLVAREZ 2019 vermischt. Unmittelbar vor dem
Auftragen wurden 2 Teile (bezogen auf die 100 Teile Klebstoffpolymer)
einer Lösung
von Aziridin-Vernetzer in Toluol mit einem Feststoffgehalt von 5%
zugegeben. Unter Verwendung eines Rakelgeräts wurde die Lösung auf
eine PET-Folie gegossen und 15 Minuten bei 70°C im Ofen getrocknet. Die resultierende
klebfreie Beschichtung war etwa 25 Mikron dick. Zur Prüfung der
Fähigkeit
der klebfreien Beschichtung, bei Zusatz von Weichmacher klebrig
zu werden, wurde eine Probe der klebfreien Beschichtung flach auf
eine Oberfläche
gelegt. Ein Baumwolltupfer wurde in den Weichmacher getaucht, und
der Überschuss
wurde entfernt, so dass die Baumwolle gesättigt war. Der Weichmacher
wurde mit dem Baumwolltupfer auf die Beschichtung aufgebracht und
bei Raumtemperatur eindringen gelassen. Die zum Auftreten von Klebrigkeit
in der Probe benötigte Zeit
ist in Tabelle 1 aufgeführt.
Wenn die Probenoberfläche
fettig blieb, wurde keine Aktivierungszeit aufgeführt. Außerdem wurden
die Proben nicht aufgeführt,
wenn sie nicht 24 Stunden klebrig blieben.
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Beispiel 2
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Ein
Blockcopolymerklebstoff wurde mit einer berechneten Tg von 278 K
formuliert, 100 Teile KRATON 1107 und 140 Teile REGALREZ 1126 wurden
als Toluollösung
mit einem Feststoffgehalt von 30% vermischt. Die Lösung wurde
mit einem Rakelgerät
auf eine PET-Folie gegossen und 15 Minuten bei 70°C im Ofen
getrocknet. Die resultierende klebfreie Beschichtung war etwa 25
Mikron dick. Zum Prüfen
der Fähigkeit
der klebfreien Beschichtung, bei Zugabe von Weichmacher klebrig
zu werden, wurde Weichmacher wie in Beispiel 1 beschrieben mit Hilfe
eines Baumwolltupfers aufgebracht. Die zum Auftreten von Klebrigkeit
in der Probe benötigte
Zeit ist in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel 3
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Ein
Blockcopolymerklebstoff wurde mit einer berechneten Tg von 278 K
formuliert, 100 Teile KRATON G1650 und 115 Teile REGALREZ 1126 wurden
als Toluollösung
mit einem Feststoffgehalt von 30% vermischt. Die Lösung wurde
mit einem Rakelgerät
auf eine PET-Folie gegossen und 15 Minuten bei 70°C im Ofen
getrocknet. Die resultierende klebfreie Beschichtung war etwa 25
Mikron dick. Zum Prüfen
der Fähigkeit
der klebfreien Beschichtung, bei Zugabe von Weichmacher klebrig
zu werden, wurde Weichmacher wie in Beispiel 1 beschrieben mit Hilfe
eines Baumwolltupfers aufgebracht. Die zum Auftreten von Klebrigkeit
in der Probe benötigte
Zeit ist in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel 4
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In
einem Reaktionsbehälter
wurden 11,77 Teile PDMS-Diamin
33 000 und 30,00 Teile einer 60%igen Lösung von SR-545 in Toluol und
0 , 04 Teile Dytek A vorgelegt . Der Feststoffgehalt wurde durch
Zugabe von Toluol (37,00 Teile) und 2-Propanol (21,00 Teile) auf
30% eingestellt. Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur gerührt
und mit 0,19 Teilen H-MDI versetzt, wonach die erhaltene Mischung
zwei Stunden gerührt
wurde, was eine PSA-Lösung mit
einem Gewichtsverhältnis
von Elastomer zu SR-545 (Klebrigmacherharz) von 40:60 ergab. Die
resultierende Lösung
wurde mittels Lösungsmittelbeschichtung
auf einen Releaseliner aufgetragen und 10 Minuten bei 70°C getrocknet.
Die resultierende PSA-Beschichtung wurde auf eine PET-Folie laminiert, was
eine klebfreie Beschichtung ergab. Zur Prüfung der Fähigkeit der klebfreien Beschichtung,
bei Zugabe von Weichmacher klebrig zu werden, wurde Weichmacher
wie in Beispiel 1 beschrieben mit Hilfe eines Baumwolltupfers aufgebracht.
Die zum Auftreten von Klebrigkeit in der Probe benötigte Zeit
ist in Tabelle 1 aufgeführt.
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Beispiel 5
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Streifen
von klebfreien Klebstoffbeschichtungen aus den Beispielen 1 und
4 mit einer Oberfläche
von 413 cm2 wurden mit einem Tintenstrahldruckkopf
mit einer Auflösung
von 300 Punkten pro 2,5 cm mit Weichmacher bedruckt. Der Druckkopf
wurde entweder mit SANTICIZER 141 oder IPM gefüllt. Das tatsächliche
Gewicht des auf die klebfreien Klebstoffbeschichtungen aufgedruckten Weichmachers
wurde durch Bestimmung des Gewichts des für eine gegebene Druckbedingung
aus dem Kopf ausgestoßenen
Weichmachers bestimmt. Nach dem Drucken wurde der Klebstoff 24 Stunden
bei 21°C
und 50% relativer Feuchtigkeit äquilibrieren
gelassen. Die 180°-Schälkraftprüfung wurde
wie oben beschrieben durchgeführt.
Die Daten sind in Tabelle 2 aufgeführt.
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Beispiel 6 und Vergleichsbeispiel
V1
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Eine
Lösung
von 8,58 Teilen PERKADOX PD-50S-ps-a, 528,7 Teilen Toluol und 0,343
Teilen UVITEX OB wurde mit 2905 Teilen Siliconklebstoff PSA6573A
SILGRIP versetzt und gut gemischt, um eine homogene Klebstofflösung zu
erhalten. Diese katalysatorhaltige Klebstofflösung wurde in einer Dicke auf
einen Releaseliner aufgerakelt, um etwa 80 Mikrometer dicken trockenen
Klebstoff zu liefern, und bei einer Liniengeschwindigkeit von 3,7
Metern/Minute in einem Dreizonenofen, in dem die Zonen 1, 2 und
3 3, 3 bzw. 6 Meter lang waren und auf Temperaturen von 38, 70 bzw.
150°C eingestellt
waren, getrocknet. Die resultierende PSA-Beschichtung wurde auf eine PET-Folie
auflaminiert. Die Fingerklebrigkeit und die 180°-Schälhaftung wurden geprüft; die
Daten sind in Tabelle 3 angegeben. Zur Prüfung der Fähigkeit der klebfreien Beschichtung,
bei Zugabe von Weichmacher klebrig zu werden, wurde Weichmacher
wie in Beispiel 1 beschrieben mit Hilfe eines Baumwolltupfers aufgebracht.
Die resultierenden Fingerklebrigkeits- und 180°-Schälhaftungsdaten sind in Tabelle
3 aufgeführt.
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Beispiel 7 und Vergleichsbeispiel
V2
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In
einem Reaktionsbehälter
wurden 15,37 Teile PDMS-Diamin
10 000 vorgelegt. Der Feststoffgehalt wurde durch Zugabe von Toluol
(27,50 Teile) und 2-Propanol (27,50 Teile) auf 45% eingestellt.
Die Lösung
wurde bei Raumtemperatur gerührt
und mit 0,38 Teilen m-TMXDI versetzt, wonach die erhaltene Mischung
sechs Stunden gerührt
wurde, was eine Elastomerlösung
ergab. Diese Lösung
wurde mit 29,25 Teilen SR-1000 versetzt. Die erhaltene PSA-Lösung besaß ein Gewichtsverhältnis von
Elastomer zu SR-1000 (Klebrigmacherharz) von 35:65. Die resultierende
Lösung
wurde mittels Lösungsmittelbeschichtung
auf eine PET-Folie aufgebracht und 10 Minuten bei 70°C getrocknet,
was eine klebfreie Beschichtung ergab. Zur Prüfung der Fähigkeit der klebfreien Beschichtung,
bei Zugabe von Weichmacher klebrig zu werden, wurde Weichmacher
wie in Beispiel 1 beschrieben mit einem Baumwolltupfer aufgebracht.
Die Daten für
die Zeit zur Entwicklung von Klebrigkeit, die 180°-Schälhaftung
und die Fingerklebrigkeitsprüfung
sind nachstehend in Tabelle 4 aufgeführt. Tabelle
4
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Für den Fachmann
sind verschiedene Modifikationen und Änderungen der vorliegenden
Erfindung leicht ersichtlich, ohne dass er dabei vom Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung abweichen müsste. Es versteht sich, dass
die vorliegende Erfindung durch die oben beschriebenen beispielhaften
Ausführungsformen
nicht eingeschränkt
werden soll.