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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Herstellung von Einkristallsilizium
von Halbleiterqualität,
das zur Herstellung elektronischer Bauteile dient. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Leerstellen-dominierte Einkristallsiliziumblöcke und
-wafer, die zur Stabilisierung von Sauerstoffniederschlagskeimen mit
Stickstoff dotiert und im Wesentlichen frei von durch Oxidation
induzierten Stapelfehlern sind.
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Einkristallsilizium,
aus dem ein Einkristallsiliziumwafer erhalten wird, wird üblicherweise
durch das sogenannte Czochralski(„CZ")-Verfahren hergestellt. Bei diesem
Verfahren wird polykristallines Silizium („Polysilizium") in einen Tiegel
chargiert und geschmolzen, ein Keimkristall wird mit dem geschmolzenen
Silizium in Berührung
gebracht und ein Einkristall durch langsames Herausziehen gezüchtet. Nachdem
die Bildung eines Halses beendet ist, wird der Durchmesser des Kristalls
durch Verringerung der Ziehgeschwindigkeit und/oder der Schmelztemperatur
vergrößert, bis
der gewünschte
Durchmesser oder Zieldurchmesser erreicht ist. Der zylindrische
Hauptkörper
des Kristalls, der einen etwa konstanten Durchmesser hat, wird dann
gezüchtet,
wobei man die Ziehgeschwindigkeit und die Schmelztemperatur kontrolliert
und das absinkende Schmelzeniveau kompensiert. Gegen Ende des Wachstumsprozesses,
jedoch bevor der Tiegel an geschmolzenem Silizium geleert ist, wird
der Kristalldurchmesser typischerweise allmählich verringert, um einen
Endkonus zu bilden. Typischerweise wird der Endkonus dadurch gebildet,
dass man die Kristallziehgeschwindigkeit und die dem Tiegel zugeführte Wärme steigert.
Wenn der Durchmesser klein genug wird, wird der Kristall von der
Schmelze getrennt.
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Es
wurde nun erkannt, dass sich eine Reihe von Fehlstellen in Einkristallsilizium
in der Kristallwachstumskammer bildet, wenn der Kristall nach der
Erstarrung abkühlt.
Diese Fehlstellen entstehen teilweise infolge der Anwesenheit eines Überschusses
(d. h. einer Konzentration über
der Löslichkeitsgrenze)
von Eigenpunktfehlstellen, die als Kristallgitterleerstellen („V") und Zwischengittersiliziumatome
(„I") bekannt sind. Die
Art und Anfangskonzentration der Eigenpunktfehlstellen werden zur
Zeit der Erstarrung festgelegt und, wenn diese Konzentrationen einen
kritischen Übersättigungswert
in dem System erreichen und die Beweglichkeit der Punktfehlstellen
genügend
hoch ist, wird wahrscheinlich eine Reaktion oder ein Agglomerierungsvorgang
eintreten. Agglomerierte Eigenpunktfehlstellen in Silizium können das
Ausbeutepotential des Materials bei der Herstellung komplizierter
und hochintegrierter Schaltungen ernsthaft beeinträchtigen.
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Agglomerierte
Fehlstellen des Leerstellentyps umfassen solche beobachtbaren Kristallfehlstellen,
wie D-Fehlstellen, Flow-Pattern-Defects (FPDs), Crystal-Originated-Particle-(COP)-Defects,
vom Kristall herrührende
Light-Point-Defects
(LPDs) sowie bestimmte Klassen von Volumenfehlstellen, die durch
IR-Lichtstreuungsverfahren, wie Raster-IR-Mikroskopie und Laser-Abtasttomographie
beobachtet werden. COPs sind von besonderem Interesse, weil Ausfälle durch
Gate Oxide Integrity mit der Konzentration von COPs an der Waferoberfläche korrelieren.
D. Graf, M. Suhren, U. Schmilke, A. Ehlert, W. v. Ammon und P. Wagner.,
J. Electrochem. Soc. 1998, 145, 275; M. Tamatsuka, T. Sagaki, K.
Hagimoto und G. A. Rozgonyi, Proc. 6th. Int. Symp. On Ultralarge
Scale Integration Science and Technolgogy „ULSI Science und Technology/1997", The Electrochemical
Society 1997, PV 97-3, S. 183; und T. Abe, Electrochem. Soc. Proc.
1998, PV 98-1, 157; N. Adachi, T. Hisatomi, M. Sana, H. Tsuya,
J. Elektrochem. Soc. 2000, 147, 350. COPs in einem Block oder Wafer
sind oktaedrische Leerräume.
An der Oberfläche
eines Wafers erscheinen die COPs als Grübchen mit durch Siliziumdioxid
bedeckten Wänden,
und sie sind typischerweise etwa 50–300 nm breit und können bis
zu etwa 300 nm tief sein.
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In
Bereichen, wo Leerstellen anwesend sind, aber eine Agglomeration
nicht aufgetreten ist, sind auch Fehlstellen vorhanden, die als
die Keime für
durch Oxidation induzierte Stapelfehler (OISF) wirken. Es wird erwogen,
dass diese besondere Fehlstelle, die sich im Allgemeinen in der
Nähe der
V/I-Grenze bildet, ein Sauerstoffniederschlag ist, dessen Keime
sich bei hoher Temperatur gebildet haben und der durch die Anwesenheit
von nicht-agglomerierten Leerstellen („freien Leerstellen") katalysiert wurde.
D. h., es wird erwogen, dass diese Fehlstelle aus einer Wechselwirkung
zwischen Sauerstoff und freien Leerstellen in einem Bereich in der Nähe der V/I-Grenze
resultiert.
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Fehlstellen
im Zusammenhang mit Zwischengittereigenatomen sind weniger gut untersucht.
Agglomerierte Fehlstellen des Zwischengittertyps umfassen B-Fehlstellen,
die im Allgemeinen als Zwischengittercluster und I-Fehlstellen angesehen
werden, die im Allgemeinen als Versetzungsschleifen oder netzwerke
betrachtet werden. Diese Fehlstellen sind nicht für Ausfälle der
Tor-Oxid-Integrität verantwortlich,
ein wichtiges Wafer-Leistungskriterium,
aber sie werden weithin als die Ursache anderer Arten von Bauelementausfällen angesehen,
die gewöhnlich
mit Leckstromproblemen verbunden sind.
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Ein
Weg, das Problem agglomerierter Eigenpunktfehlstellen anzugehen,
beinhaltet das Züchten
des Siliziumkristallblocks mit einer hohen Geschwindigkeit in einem
Versuch, die Bildung eines „Leestellen-dominierten" Blocks zu veranlassen
(das ist Silizium, bei dem Leerstellen die überwiegende Eigenpunktfehlstelle sind), und
dann die epitaxiale Abscheidung einer dünnen Siliziumschicht auf der
Oberfläche
des Leerstellendominierten Einkristall-siliziumwafers, die die agglomerierten
Leerstellen-fehlstellen wirksam ausfüllt oder abdeckt. Die epitaxiale
Abscheidung umfasst typischerweise einen chemischen Dampfabscheidungsprozess,
bei dem ein Einkristallsiliziumwafer schnell auf eine Temperatur
von etwa 1150°C
erhitzt wird, während
eine gasförmige
Siliziumverbindung über
die Waferoberfläche
geleitet wird, um eine Pyrolyse oder Zersetzung zu bewirken. Obgleich
dieses Verfahren einen Einkristallsiliziumwafer mit einer von agglomerierten
Leerstellenfehlstellen im Wesentlichen freien Oberfläche liefert,
löscht
es auch die beim Wachstum des Blocks gebildeten Sauerstoffniederschlagskeime.
Sauerstoffniederschlagskeime sind für die Bildung von Sauerstoffniederschlägen bei
der anschließenden
thermischen Verarbeitung bei der Herstellung elektronischer Bauteile
nötig.
Die Sauerstoffniederschläge
wirken als Getterungsstellen zum Einfangen metallischer Verunreinigungen
in der Masse des Wafers und entfernt von der Oberfläche. Ohne
die Fähigkeit,
metallische Verunreinigungen zu gettern, können die elektronischen Eigenschaften
des Wafers negativ beinflusst werden. Der Wafer kann z. B. eine
verringerte Minoritätsträger-Lebensdauer, Leckstrom
an p-n-Übergängen, Diskontinuität der dielektrischen
Konstanten und verringerte Durchschlagsfestigkeit haben.
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Eine
Methode, mit dem Problem der Löschung
von Sauerstoffniederschlagskeimen während der epitaxialen Abscheidung
fertig zu werden, ist ein längerer
thermischer Glühprozess
(z. B. etwa 4 Stunden bei etwa 800°C und dann 10 Stunden bei etwa
1000°C),
um die Sauerniederschlagskeime gegen den schnellen thermischen epitaxialen
Abscheidungsprozess zu stabilisieren. Diese Methode verringert den
Durchsatz und erhöht
die Herstellungskosten der Siliziumwafer bedeutend.
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Eine
zweite Methode besteht darin, die Sauerstoffniederschlagskeime durch
Stickstoffdotierung des Siliziumkristalls zu stabilisieren (siehe
z. B. F. Shimura et al., Appl. Phys. Lett. 48 (3), S. 224, 1986).
Besonders F. Shimura et al. beschrieben im Einzelnen, dass die Sauerstoffniederschlagskeime
in einem mit Stickstoff dotierten Kristall bis zu etwa 1250°C beständig sind.
Kürzlich
wurde z. B. berichtet, dass Stickstoffdotierung ein epitaxiales
Siliziumwafersubstrat mit hohem Getterungsvermögen ergibt (siehe Japanische
Patentveröffentlichung
Nummer 199-189493). Das hohe Getterungsvermögen war jedoch teilweise auf
die fast gleichmäßige Verteilung
von OISF in dem Wafer zurückzuführen, die
die Qualität
des epitaxialen Wafers negativ beeinflusst. Im Einzelnen werden
OISF auf der Oberfläche
eines Siliziumwafers anders als andere Fehlstellen des Leerstellentyps
nicht durch die Abscheidung einer epitaxialen Siliziumschicht abgedeckt.
OISF wächst
weiter durch die epitaxiale Schicht und führt zu eingewachsenen Fehlstellen,
die allgemein als epitaxiale Stapelfehler bezeichnet werden. Epitaxiale
Stapelfehler haben eine maximale Querschnittsbreite in dem Bereich
von der gegenwärtigen
Erfassungsgrenze eines Laser-Autoprüfgeräts von etwa
0,1 μm bis
mehr als etwa 10 μm.
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Demgemäss besteht
weiter ein Bedarf an einem Verfahren zum Züchten eines Einkristallsiliziumblocks,
der einen Teil oder einen Abschnitt enthält, der überwiegend leerstellendominiert
ist und stabilisierte Sauerstoffniederschlagskeime enthält und im
Wesentlichen frei von OISF ist. Solch ein Blockabschnitt würde Substratwafer
liefern, die für
epitaxiale Abscheidung besonders geeignet sind.
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Summarischer
Abriss der Erfindung
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Unter
den Zielen und Merkmalen der Erfindung ist daher die Schaffung eines
epitaxialen Siliziumwafers, bei dem die epitaxiale Schicht im Wesentlichen
frei von Fehlstellen ist, die durch Oxidation induzierten Stapelfehlern
zugeordnet sind die Schaffung eines solchen Wafers, bei dem das
Substrat mit Stickstoff dotiert ist die Schaffung eines solchen
Substratwafers, bei dem Leerstellen die überwiegende Eigenpunktfehlstelle sind;
und die Schaffung eines solchen Substratwafers, der im Wesentlichen
frei von durch Oxidation induzierten Stapelfehlern ist. Unter den
Aufgaben und Merkmalen der vorliegenden Erfindung ist ferner die
Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines Einkristallsilizumblocks,
aus dem man einen solchen Substratwafer erhält.
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Die
vorliegende Erfindung ist daher kurz gesagt gerichtet auf einen
Einkristallsiliziumblock mit einer Mittelachse, einem Keimende,
einem entgegengesetzten Ende und zwischen dem Keimende und dem entgegengesetzten
Ende einem Teil von konstantem Durchmesser, der eine Seitenfläche und
einen sich von der Mittelachse zu der Seitenfläche erstreckenden Radius R
hat, wobei der Einkristallsiliziumblock nach der Czochralski-Methode
aus einer Siliziumschmelze gezüchtet
und dann von der Erstarrung abgekühlt wird. Der Einkristall-Silizumblock
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Teil von konstantem Durchmesser
einen axialsymmetrischen Bereich umfasst, in dem Leerstellen die überwiegende
Eigenpunktfehlstelle sind, wobei der axialsymmetrische Bereich von
im Allgemeinen zylindrischer Gestalt ist und einen von der Mittelachse
ausgehenden Radius ras hat, wobei ras wenigstens etwa 0,95 R ist, und der axialsymmetrische
Bereich eine entlang der Mittelachse gemessene Länge von wenigstens etwa 20%
der Länge
des Teils von konstantem Durchmesser des Blocks hat. Der axialsymmetrische
Bereich enthält
Stickstoff in einer Konzentration von etwa 1 × 1013 Atome/cm3 bis etwa 1 × 1015 Atome/cm3 und etwa 5–6 mm einwärts der Seitenfläche Sauerstoff
in einer Konzentration zwischen etwa 7 ppma und etwa 10,5 ppma.
Der axialsymmetrische Bereich ist ferner dadurch gekennzeichnet,
dass er im Wesentlichen frei von Keimen ist, die durch Oxidation
induzierte Stapelfehler bilden.
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Die
vorliegende Erfindung ist ferner auf einen leerstellendominierten
Einkristallsiliziumblock gerichtet, bei dem der axialsymmetrische
Bereich Sticktoff in einer Konzentration von 1 × 1013 Atome/cm3 bis etwa 1 × 1015 Atome/cm3 enthält.
Der axialsymmetrische Bereich enthält auch Sauerstoff, und die
Konzentration an der Mittelachse ist Oic,
die Sauerstoffkonzentration etwa 5–6 mm einwärts von der Seitenfläche ist
Oie, und der radiale Gradient der Sauerstoffkonzentration
ORG, der durch die Formel ORG = (Oic – Oie)/Oic gegeben ist,
ist wenigstens etwa 15%.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch gerichtet auf einen Einkristallsiliziumwafer,
der Leerstellen-dominiert ist und im Wesentlichen frei von durch
Oxidation induzierten Stapelfehlern ist. Der Wafer enthält Stickstoff in
einer Konzentration von etwa 1 × 1013 Atome/cm3 bis
etwa 1 × 1015 Atome/cm3. Der
Wafer enthält
auch Sauerstoff, und die Sauerstoffkonzentration etwa an dem Umfangsrand
liegt zwischen etwa 7 ppma und 10,5 ppma.
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Die
vorliegende Erfindung ist ferner gerichtet auf einen Leerstellen-dominierten
Einkristallsiliziumwafer, der Stickstoff in einer Konzentration
von etwa 1 × 1013 Atome/cm3 bis
etwa 1 × 1015 Atome/cm3 enthält. Der Wafer
enthält
auch Sauerstoff, und die Sauerstoffkonzentration an der Mittelachse
ist Oic, die Sauerstoffkonzentration an
dem Umfangsrand ist Oie, und der radiale
Gradient der Sauerstoffkonzentration ORG, der durch die Formel ORG
= (Oic – Oie)/Oic gegeben ist,
ist wenigstens etwa 15%.
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Schließlich ist
die vorliegende Erfindung gerichtet auf ein Verfahren zum Züchten eines
Einkristallsiliziumblocks, bei dem der Block eine Mittelachse, ein
Keimende, ein entgegengesetztes Ende und zwischen dem Keimende und
dem entgegengesetzten Ende einen Teil von konstantem Durchmesser
mit einer Seitenfläche,
einem sich von der Mittelachse zu der Seitenfläche erstreckenden Radius R
und einem Nenndurchmesser von etwa D mm aufweist, wobei der Block
nach der Czochralski-Methode in einem Tiegel aus einer Siliziumschmelze
gezüchtet
und dann von der Erstarrungstemperatur abgekühlt wird. Das Verfahren umfasst
das Züchten
des Kristallteils von konstantem Durchmesser mit einer Geschwindigkeit
v, um die Bildung eines axialsymmetrischen Bereichs zu veranlassen,
in dem Leerstellen die überwiegende
Eigenpunktfehlstelle sind, wobei der axialsymmetrische Bereich im
Allgemeinen von zylindrischer Gestalt ist und einen von der Mittelachse
ausgehenden Radius ras, wobei ras wenigstens
etwa 0,95 R ist, und eine entlang der Mittelachse gemessene Länge hat,
die wenigstens etwa 20% der Länge
des Blockteils von konstantem Durchmesser ist. Das Verfahren umfasst
auch die Drehung des Tiegels und des Blocks während der Bildung des axialsymmetrischen
Bereichs in entgegengesetzten Richtungen mit Geschwindigkeiten RSchmelze bzw. RBlock,
um etwa an der Seitenfläche
zwischen etwa 7 ppma und etwa 10,5 ppma Sauerstoff einzubauen. Das
Verfahren umfasst ferner die Dotierung der Siliziumschmelze mit
Stickstoff, so dass während
der Bildung des axialsymmetrischen Bereichs etwa 1 × 1013 Stickstoffatome/cm3 bis
etwa 1 × 1015 Stickstoffatome/cm3 in
den Block eingebaut werden.
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Andere
Ziele werden nachfolgend teilweise offensichtlich und teilweise
näher ausgeführt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
eine Querschnittsansicht einer Czochralski-Züchtungsapparatur.
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2 ist
ein Längsschnitt
eines Einkristallsiliziumblocks im Einzelnen mit einem axialsymmetrischen Bereich
eines Blockteils von konstantem Durchmesser.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen der Kristalldrehgeschwindigkeit, dem
Kristalldurchmesser und der radialen Sauerstoffkonzentration zeigt.
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4 ist
eine Querschnittsansicht eines epitaxialen Einkristallsiliziumwafers
(nicht maßstäblich).
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ein Leerstellen-dominiertes
Einkristallsiliziumwafersubstrat, das mit Stickstoff stabilisierte
Sauerstoffniederschlagskeime enthält und im Wesentlichen frei von
durch Oxidation induzierten Stapelfehlern ist, aus einem preiswerten
Kristall (wie etwa einem schnell gezogenen CZ-Kristall oder einem kontinuierlich gezogenen
CZ-Kristall) hergestellt werden. Im Einzelnen wird das Siliziumwafersubstrat
aus einem mit Stickstoff dotierten Einkristallsiliziumblock mit
einer kontrollierten Sauerstoffkonzentrationsverteilung geschnitten.
Das Siliziumwafersubstrat ist besonders geeignet für die Abscheidung
einer epitaxialen Siliziumschicht, um einen Siliziumwafer mit einer
Oberfläche
zu erzeugen, die im Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenpunktfehlstellen
und epitaxialen Stapelfehlern ist, wobei das Substrat stabilisierte
Sauerstoffniederschlagskeime enthält, die während des epitaxialen Wachstumsprozesses gegen
Auflösung
resistent sind. Nach einer thermischen Behandlung zum Wachsen der
stabilisierten Sauerstoffniederschlagskeime zu Sauerstoffniederschlägen kann
der epitaxiale Siliziumwafer eine Eigengetterung metallischer Verunreinigungen
ausführen.
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Der
Ausgangspunkt zur Herstellung des Wafers der vorliegenden Erfindung
ist die Züchtung
des Einkristallsiliziumblocks, aus dem der Wafer geschnitten wird.
Das Wachsen eines Siliziumblocks nach der Czochralski-Methode sowie
Standardverfahren zum Scheibenschneiden, Läppen, Ätzen und Polieren von Silizium
sind in der Technik bekannt und z. B. beschrieben in F. Shimura,
Semiconductor Silicon Crystal Technology (Academic Press, 1989);
und Silicon Chemical Etching (J. Grabmaier, Herausgeber, Springer-Verlag, New York,
1982).
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Unter
Bezugnahme nun auf 1 ist eine Kristallziehapparatur 8 für die Herstellung
von Siliziumeinkristallblöcken
durch das Czoralskiverfahren gezeigt. Die Kristallziehapparatur 8 enthält einen
Siliziumdioxidglas-Tiegel 12, der von einem Graphitbehälter 14 umgeben
und in einer wassergekühlten
Edelstahl-Wachstumskammer 16 enthalten
ist. Der Tiegel 12 enthält
eine polykristalline Siliziumschmelze 17. Die Siliziumschmelze
wird dadurch gebildet, dass man festes polykristallines Silizium
(nicht gezeigt) dem Tiegel 12 zusetzt. Das feste Silizium
wird durch von einem den Tiegel 12 umgebenden Heizkörper 18 gelieferte
Wärme geschmolzen.
Der Heizkörper 18 ist
von einer Isolierung 20 umgeben, um die Wärme in dem
Tiegel zu halten.
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Eine
Kristallziehwelle oder ein Kristallziehdraht 22 trägt am unteren
Ende einen monokristallinen Siliziumkeim 24 und ist über der
Siliziumschmelze 17 angeordnet. Wenn der Keimkristall in
das geschmolzene Silizium 17 abgesenkt wird, beginnt der
Keim zu schmelzen. Nach Einstellung des thermischen Gleichgewichts wird
der Ziehdraht 22 zurückgezogen,
wobei der Keim 24 aus dem geschmolzenem Silizium 17 abgezogen wird.
Wenn der Keim 24 abgezogen wird, erstarrt das flüssige Silizium
aus der Schmelze um den Keim oberhalb der Schmelze 17 zu
einem Einkristall. Der Ziehdraht 22, an dem der gebildete
Einkristall herabhängt,
wird kontinuierlich unter Drehung von der Schmelze zurückgezogen,
wobei wie in einem herkömmlichen Czochralski-Verfahren
ein im Wesentlichen zylindrischer Kristall 26 gebildet
wird. Die Ziehgeschwindigkeit wird verringert und dabei ein sich
nach außen
verbreiternder Bereich oder Keimende 28 gebildet, das typischerweise
als der Kristallkegel bezeichnet wird. Wenn der gewünschte Durchmesser
erreicht ist, werden die Ziehgeschwindigkeit und andere Wachstumsbedingungen
so kontrolliert, dass zwischen dem Keimende 28 und dem entgegengesetzten
Ende 30 des Kristalls 26 ein Teil 29 von
im Wesentlichem konstantem Durchmesser gebildet wird.
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Während der
Einkristall 26 gezogen wird, wird der Tiegel 12 über eine
Welle 31 in einer Richtung entgegengesetzt der des Kristalls 26 gedreht.
So wie der Einkristall 26 wächst, wird der Tiegel 12 in
der Wachstumskammer 15 angehoben, um die Erschöpfung der
Siliziumschmelze 16 auszugleichen. Wenn die Schmelze fast
erschöpft
ist, werden die Prozessvariablen typischerweise so eingestellt,
dass der Kristalldurchmesser abnimmt und dadurch das Gegenende 30 des
Kristalls 26 gebildet wird. Wenn der Durchmesser des entgegengesetzten
Endes 30 genügend
klein ist, im Allgemeinen 2 mm bis 4 mm, kann die Trennung des Kristalls 26 von
der Siliziumschmelze bewerkstelligt werden, ohne dass sich Versetzungen
zum Hauptkörper
des Kristalls ausbreiten. Der Einkristallblock 26 wird
dann aus der Wachstumskammer 15 entfernt und zu Siliziumwafern
verarbeitet.
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LEERSTELLENREICHER
SILIZIUMBLOCK
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Der
Teil 29 von konstantem Durchmesser des Einkristallsiliziums
hat nach 2 eine Seitenfläche 36 und
einen sich von der Mittelachse 35 zu der Seitenfläche 36 erstreckenden
Radius 40. Nach der vorliegenden Erfindung wird der Siliziumblock 26 als „leerstellenreich" bezeichnet und er
enthält
einen axialsymmetrischen Bereich aus Leerstellen-dominiertem Material 38,
der im Allgemeinen zylindrisch ist und einen Radius 39 hat, der
vorzugsweise etwa dem des Teils von konstantem Durchmesser (d. h.
wenigstens etwa 95% des Radius 40 des Teils 29 von
konstantem Durchmesser) entspricht. Leerstellen erstrecken sich
vorzugsweise von der Achse bis zu etwa der Seitenfläche, weil
sie nötig
sind, um Sauerstoffniederschlagskeime zu bilden, und vorzugsweise
hat der Block von der Mitte bis zu etwa der Seitenfläche Sauerstoffniederschlagskeime,
so dass anschließend
von der Mitte bis zu etwa der Seitenfläche Getterungsniederschläge wachsen
können.
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Ein
leerstellenreicher Siliziumblock wird typischerweise dadurch gebildet,
dass man den Kristall mit einer relativ großen Geschwindigkeit (z. B.
einer Ziehgeschwindigkeit von wenigstens etwa 0,7 bis 0,8 mm/Min) wachsen
lässt oder
zieht. Die Bildung von Leerstellen hängt jedoch nicht gänzlich von
der Kristallziehgeschwindigkeit ab; der axiale Temperaturgradient
(G0) in dem Kristall während des Wachstumsprozesses
ist auch von Bedeutung (siehe z. B. US-Patent Nr. 5,919,302, worin
beschrieben ist, dass für
Leerstellen von der Mitte zur Seitenfläche das Verhältnis von
v/G0 größer als
der kritische Wert über
den gesamten Kristallradius ist). Im Allgemeinen erhöht eine
Steigerung der Geschwindigkeit, mit der der Siliziumblock gezogen
wird, die Leerstellendichte, die nach Auftreten des Agglomerierungsvorgangs
die Anzahl der agglomerierten Leerstellenfehlstellen erhöht und die
Größe der agglomerierten
Leerstellenfehlstellen verringert. Die mittlere Dichte der agglomerierten
Fehlstellen in einem schnell gezogenen, leerstellenreichen Block
und den daraus geschnittenen Wafern kann etwa 1 × 103/cm3 bis etwa 1 × 107/cm3 betragen und ist typischerweise etwa 1 × 105/cm3 bis etwa 1 × 106/cm3.
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Der
Trend in der Halbleiterindustrie geht zu Halbleiterwafern mit größerem Durchmesser
(z. B. Waferdurchmesser von 150 mm, 200 mm und 300 mm werden üblicherweise
hergestellt). Wenn der Durchmesser zunimmt, nimmt die maximale Ziehgeschwindigkeit
jedoch typischerweise ab. Gegenwärtig
können
Leerstellendominierte Siliziumblöcke
mit einem so großen
nominellen Durchmesser wie etwa 300 mm dadurch nicht gezüchtet werden,
dass man den Kristall mit einer Geschwindigkeit von wenigstens etwa
0,7 mm/Min zieht. Leerstellen-dominierte Siliziumblöcke mit
einem nominellen Durchmesser von weniger als etwa 300 mm (z. B. 150
mm und 200 mm) können
leicht mit einer Geschwindigkeit von mehr als 0,7 mm/Min gezüchtet werden und
werden vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von wenigstens etwa
0,9 bis 1,0 mm/Min gezüchtet.
Insbesondere wird der Block für
den gewünschten
nominellen Durchmesser mit der schnellstmöglichen Geschwindigkeit gezüchtet. Die
Züchtung
des Blocks mit der schnellstmöglichen
Geschwindigkeit ergibt mehrere Vorteile, darunter die Maximierung
der Breite des Leerstellendominierten Bereichs des Blocks, der sich
vorzugsweise von der Mittelachse zu der Seitenfläche erstreckt, die Erhöhung des
Durchsatzes der Kristallzüchtungsapparatur
und die Verringerung der Kosten der Wafer.
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Der
Block kann ein oder mehrere Dotierungsmittel enthalten, um den aus
ihm geschnittenen Wafern gewünschte
elektrische Eigenschaften zu geben. Der Block kann beispielsweise
ein Block des p-Typs (das ist ein Block, der mit einem Element aus
der Gruppe 3 des Periodischen Systems, wie Bor, Aluminium,
Gallium und Indium, meistens Bor, dotiert wurde) oder ein Block
des n-Typs sein (das ist ein Block, der mit einem Element der Gruppe 5 des
Periodischen Systems, wie Phosphor, Arsen, Antimon, meistens Phosphor,
dotiert wurde). Vorzugsweise ist der Block ein Block des p-Typs
und die daraus geschnittenen Wafer haben einen spezifischen Widerstand
von etwa 100 Ω·cm bis
etwa 0,005 Ω·cm. Bei
einem mit Bor dotierten Silizium entsprechen die vorgenannten Werte
des spezifischen Widerstands einer Dotierungsmittelkonzentration
von etwa 1 × 1017 Atome/cm3 bzw.
etwa 3 × 1019 Atome/cm3. Bevorzugter
hat ein Block des p-Typs einen spezifischen Widerstand von etwa
20 Ω·cm bis
etwa 1 Ω·cm (es
wird im Allgemeinen als p-Silizium bezeichnet). Noch bevorzugter hat
der Block einen spezifischen Widerstand von etwa 12 Ω·cm bis
etwa 8 Ω·cm.
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Ein
nach der Czochralski-Methode hergestellter Einkristallsiliziumblock
enthält
neben Leerstellen Sauerstoff. Ein nach Czochralski gezüchteter
Block kann eine mittlere Sauerstoffkonzentration in dem Bereich
von etwa 5 × 1017 Atome/cm3 bis
etwa 9 × 1017 Atome/cm3 (mit
anderen Worten etwa 10 ppma bis etwa 18 ppma, ASTM-Standard F-121-80) haben und hat
typischerweise eine mittlere Sauerstoffkonzentration in dem Bereich von
etwa 6 × 1017 Atome/cm3 bis
etwa 8,5 × 1017 Atome/cm3 (das
sind etwa 12 ppma bis etwa 17 ppma).
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MIT STICKSTOFF STABILISIERTE
SAUERSTOFFNIEDERSCHLAGSKEIME
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Nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung enthält der Siliziumkristall der
vorliegenden Erfindung Stickstoff-Dotierungsatome, um die Sauerstoffniederschlagskeime
in dem Block zu stabilisieren. Die Stickstoffkonzentration in dem
Siliziumkristall ist vorzugsweise etwa 1 × 1013 Atome/cm3 (etwa 0,0002 ppma) bis etwa 1 × 1015 Atome/cm3 (etwa
0,02 ppma).
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Der
Block kann mit Stickstoff nach mehreren Methoden dotiert werden,
wie z. B. durch Einführung
von Stickstoffgas in die Wachstumskammer und/oder durch Stickstoffzugabe
zu der Polysiliziumschmelze. Die dem wachsenden Kristall zugesetzte
Stickstoffmenge wird genauer dadurch kontrolliert, dass man den
Stickstoff der Polysiliziumschmelze zusetzt; dies ist die bevorzugte
Methode. Die dem Kristall zugesetzte Stickstoffmenge wird im Einzelnen
leicht dadurch bestimmt, dass man z. B. eine Schicht Siliziumnitrid
(Si3N4) einer bekannten
Dicke auf Siliziumwafern von bekanntem Durchmesser abscheidet, die
vor der Bildung der Siliziumschmelze in den Tiegel mit dem Polysilizium
eingeführt
werden (die Dichte von Si3N4 beträgt etwa
3,18 g/cm3).
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Ohne
Festlegung auf eine besondere Theorie wird gegenwärtig angenommen,
dass die Stickstoffdotierungsittelatome thermisch die Sauerstoffausfällungskeime
dadurch stabilisieren, dass sie die Diffusion der Leerstellen in
dem Siliziumkristall verlangsamen. Im Einzelnen ist bekannt, dass
bei Abkühlung
des wachsenden Kristalls die Leerstellenkonzentration einen Wert
kritischer Übersättigung
erreicht (bei welchem Punkt ein Agglomerierungsvorgang auftritt),
der zu der Bildung von agglomerierten Leerstellenfehlstellen oder
von Mikroleerräumen
führt.
Beispielsweise kann die Übersättigung
bei einer Temperatur von etwa 1150–1050°C auftreten. Wenn sich der Kristall
abkühlt,
wächst
die Größe der Mikrohohlräume, da
Leerstellen fortgesetzt zu diesen Stellen diffundieren. Obgleich
der Agglomerationsvorgang und das fortgesetzte Wachstum der Mikroleerräume die
Konzentration nicht-agglomerierter oder „freier" Leerstellen in dem Kristall bedeutend
verringert, wird bei fortgesetzter Abkühlung ein zweiter Wert kritischer Übersättigung
erreicht, bei dem die freien Leerstellen und Sauerstoff in dem Kristall
miteinander unter Bildung von Sauerstoffniederschlagskeimen reagieren.
Bei einem nicht mit Stickstoff dotierten Kristall tritt der zweite
Wert kritischer Übersättigung
auf, wenn der Kristall unter etwa 700°C abkühlt. Bei einem mit Stickstoff
dotierten Silzium wird jedoch die Bildung von Mikroleerräumen während des Agglomerierungsvorgangs
infolge der langsameren Diffusionsgeschwindigkeit der Leerstellen
etwas unterdrückt.
Dies führt
nach dem ersten Agglomerierungsvorgang zu einer höheren Konzentration von
in dem Kristall verbleibenden freien Leerstellen. Die erhöhte Konzentration
freier Leerstellen in dem mit Stickstoff dotierten Silizium erhöht die Temperatur,
bei der der zweite Wert kritischer Übersättigung auftritt, z. B. bei
etwa 800°C
bis etwa 1050°C.
Bei der erhöhten
Temperatur sind die Sauerstoffatome in dem Kristall beweglicher,
und mehr Sauerstoffatome treten mit den freien Leerstellen in Wechselwirkung,
was zu Sauerstoffniederschlagskeimen führt, die beständiger sind.
Die stabilisierten Sauerstoffniederschlagskeime sind bei der nachfolgenden
thermischen Verarbeitung, etwa beim Aufwachsen einer epitaxialen
Siliziumschicht, gegen Auflösung
beständiger.
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EIGENGETTERUNG VON SILIZIUM,
DAS IM WESENTLICHEN FREI VON DURCH OXIDATION INDUZIERTE STAPELFEHLERN
IST
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Wie
oben beschrieben, kann der gewachsene Einkristallsiliziumblock Fehlstellen
enthalten, die als die Keime für
durch Oxidation induzierte Stapelfehler (OISF) in dem Silizium wirken.
Nach thermischer Behandlung bei der Herstellung von aus dem Block
geschnittenen Siliziumwafern können
die Keime wachsen und in dem Kristall OISF bilden, die typischerweise
in einem ringartigen Bereich konzentriert sind. Die OISF-Dichte ist
großenteils
abhängig
von der Konzentration an Sauerstoff und freien Leerstellen, die
beide in dem Block axial und radial variieren. Somit wird sich die
auf der Oberfläche
eines Wafers sichtbare OISF-Dichte als Funktion des radialen Abstands
verändern.
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Die
Lage des OISF-Rings ist hauptsächlich
abhängig
von der Wachstumsgeschwindigkeit des Kristalls. Ein Weg zur Eliminierung
der Anwesenheit von durch Oxidation induzierten Stapelfehlern oder
des OISF-Rings in Siliziumwafern ist in der Tat, die Wachstumsbedingungen
eines Einkristallsiliziumblocks, aus dem die Wafer erhalten werden,
so zu steuern, ass der OISF-Ring über die Seitenfläche des
Blocks hinaus „geschoben" oder vergrößert wird.
Dies kann typischerweise einfach dadurch erreicht werden, dass man
den Block mit einer so hohen Geschwindigkeit züchtet, dass Leerstellen die überwiegende
Eigenpunktfehlstelle sind. Die Anwesenheit von Leerstellenfehlstellen
ist vermutlich nicht sehr kritisch, weil der epitaxiale Abscheidungsprozess
die Wirkung hat, von diesen Leerstellen verursachte Grübchen oder
Hohlräume
an der Waferoberfläche
auszufüllen.
Wenn jedoch die Blockdurchmesser fortgesetzt zunehmen, kann die
Erreichung und/oder Aufrechterhaltung einer Wachstumsgeschwindigkeit über einen
bedeutenden Teil des Blockhauptkörpers,
so dass OISF nicht anwesend sind, schwierig, wenn nicht unmöglich sein.
Wie zuvor bemerkt, wurde ferner gefunden, dass die Einführung von
Stickstoff-Dotierungsmittelatomen in die Siliziumschmelze (z. B. mehr
als etwa 1 × 1013 Atome/cm3) die
Sache dadurch weiter kompliziert, dass die Breite des OISF-Rings vergrößert wird,
so dass herkömmliche
Kristallzüchtungsverfahren
den OISF-Ring (besonders das H-Band)
aus Kristallen von großem
Durchmesser (nämlich
150 mm, 200 mm, 300 mm oder mehr) nicht eliminieren können.
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Es
wurde gefunden, dass zur Herstellung eines 1eerstellenreichen Blocks
mit durch Stickstoff stabilisierten Sauerstoffniederschlagskeimen,
der im Wesentlichen frei von OISF ist und eine für die Zwecke der Eigengetterung
(von der Achse bis etwa zur Seitenfläche) ausreichende Konzentration
von Sauerstoffniederschlägen
hat, der schnelle Wachstumsprozess so gesteuert wird, dass die Sauerstoffkonzentration
etwa 5–6 mm
einwärts
der Seitenfläche
Oie gemäß Messung
nach ASTM-Norm F-121-83 zwischen etwa 7 ppma und etwa 10,5 ppma
liegt. „Im
Wesentlichen frei von durch Oxidation induzierten Stapelfehlern" beschreibt hier
Silizium, das (a) keinen erkennbaren Ring von durch Oxidation induzierten
Stapelfehlern hat, wenn es den unten angegebenen Methoden der visuellen
Erfassung agglomerierter Fehlstellen unterworfen wird, und/oder
(b) eine Konzentration von durch Oxidation induzierten Stapelfehlern
von weniger als etwa 10 je cm2 hat, wenn
es mit einem Laser-Autoprüfgerät geprüft wird,
das so eingestellt ist, dass eine maximale Querschnittsbreite in dem
Bereich von etwa 0,1 Mikron bis mehr als etwa 10 Mikron erfasst
wird.
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IM WESENTLCHEN
GLEICHMÄSSIGE
KONZENTRATION VON SAUERSTOFFNIEDERSCHLÄGEN
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Im
Allgemeinen nimmt die Sauerstoffkonzentration in nach Czochralski
gewachsenem Silizium infolge des Sauerstoffverlustes um den Meniskus
an der Kristall/Schmelze-Grenzfläche
von der Mittelachse zur Seitenfläche
ab. Es wurde als notwendig angesehen, die Abnahme der Sauerstoffkonzentration
bei Annäherung an
die Seitenfläche
soweit wie möglich
zu begrenzen oder zu unterdrücken,
um Siliziumblöcke
mit einem gleichmäßigen Sauerstoffniederschlagsprofil
zu produzieren. Demgemäss
ist bei herkömmlichen
Siliziumblöcken
die Differenz zwischen der Sauerstoffkonzentration Oic in
der Mitte oder an der Achse des Blocks und der Sauerstoffkonzentration
in der Nähe
der Seitenfläche
Oie, die als der radiale Gradient der Sauerstoffkonzentration
ORG bezeichnet wird, im Wesentlichen gleichförmig (z. B. ORG = (Oic – Oie)/Oic < etwa 10%).
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Es
wurde gefunden, dass trotz der Einhaltung einer im Wesentlichen
gleichförmig
Sauerstoffkonzentration über
den Radius des Blocks die Konzentration der anschließend gebildeten
Sauerstoffniederschläge
bei mit Stickstoff dotierten Kristallen in der Nähe der Seitenfläche ansteigt.
Dies ist problematisch, weil die erhöhte Konzentration von Sauerstoffniederschlägen einen
Verformungsgleitvorgang verursachen kann und die Seitenfläche eine
Waferstelle ist, die für
den Anfang eines Verformungsgleitvorgangs besonders empfindlich
ist. Es wird gegenwärtig
angenommen, dass die Zunahme der Sauerstoffniederschläge in der
Nähe der
Seitenfläche
bei mit Stickstoff dotierten Kristallen auf das H-Band zurückzuführen ist,
das trotz Ziehen des Kristalls mit einer hohen Geschwindigkeit in
der Nähe
der Seitenfläche
verbleibt. Entgegen der anerkannten Lehre verursacht in diesem Fall
die Verringerung der radialen Ungleichförmigkeit der Sauerstoffkonzentration
(ORG) tatsächlich
eine Ungleichförmigkeit
der Konzentration der anschließend
gebildeten Sauerstoffniederschläge.
Es wurde auch gefunden, dass eine Dotierung mit Stickstoff die Ungleichmäßigkeit
verstärkt.
Ein mit Stickstoff dotierter Kristall mit einer im Wesentlichen
gleichförmigen
radialen Konzentration von Sauerstoff (ORG < als etwa 10%) hat ein Sauerstoffniederschlagsprofil,
das ungleichförmiger
als das eines nicht mit Stickstoff dotierten Kristalls ist. Um die
radiale Gleichförmigkeit
der Sauerstoffniederschläge
erfindungsgemäß zu verbessern,
ist die Sauerstoffkonzentration als Funktion des zunehmenden radialen
Abstandes im Wesentlichen ungleichförmig (z. B. ist der ORG wenigstens
etwa 15%). Der ORG ist vorzugsweise etwa 15% bis etwa 50%, bevorzugter etwa
20% bis etwa 40% und noch bevorzugter etwa 30%.
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Wie
oben erwähnt
wird eine Sauerstoffkonzentration etwa an der Seitenfläche zwischen
etwa 7 ppma und etwa 10,5 ppma bevorzugt, um die Bildung von OISF
zu verhindern. Ein Kristall mit einem ORG von wenigstens etwa 15%
wird somit eine Konzentration in der Mitte (Achse) Oic von
wenigstens etwa 8 bis 12 ppma haben. Vorzugsweise ist die Oic etwa 10 ppma bis etwa 16 ppma, bevorzugter
etwa 12 ppma bis etwa 15 ppma und noch mehr bevorzugt etwa 12,5
ppma bis etwa 14,5 ppma.
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STEUERUNG
DES EINBAUS VON SAUERSTOFF
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Der
Siliziumkristallblock der vorliegenden Erfindung wird durch Steuerung
des Sauerstoffeinbaus in den wachsenden Block hergestellt (z. B.
der mittleren Sauerstoffkonzentration und der Radialverteilung der Sauerstoffkonzentration).
Der Sauerstoffeinbau wird primär
kontrolliert durch Steuerung der Drehgeschwindigkeiten des Tiegels
und des Kristalls.
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Die
Hauptquelle des Sauerstoff in dem Kristall ist der Tiegel aus glasigem
Siliziumdioxid, der Sauerstoff in die Siliziumschmelze einführt. Die
in den wachsenden Kristall eingebaute Gesamtmenge Sauerstoff hängt hauptsächlich von
der Drehgeschwindigkeit des Tiegels RSchmelze ab.
Eine Steigerung der Drehgeschwindigkeit des Tiegels erhöht im Allgemeinen
die in den wachsenden Kristall eingebaute Sauerstoffmenge. Eine Tiegeldrehzahl
von wenigstens etwa 2 bis 3 UpM ist nötig, um turbulente Konvektionsströme in der
Schmelze zu vermeiden. Vorzugsweise beträgt die Tiegeldrehzahl etwa
4 UpM bis etwa 10 UpM und bevorzugter etwa 5 UpM bis etwa 8 UpM.
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Die
Drehgeschwindigkeit des Kristalls RBlock ist
das hauptsächliche
Mittel, um die radiale Sauerstoffverteilung in dem wachsenden Kristall
zu steuern. Die Drehung des wachsenden Kristalls induziert Ströme in der Schmelze,
die von dem Boden des Blocks nahe der Tiegelmitte und nach außen zur
Innenwand des Tiegels (oder der Seitenfläche des Kristalls) ansteigen.
In der Nähe
des Tiegelbodens enthält
die Schmelze eine höhere
Sauerstoffkonzentration im Vergleich zu der Oberfläche der
Schmelze, so dass die Strömungen
Sauerstoff von dem Boden zu der Grenzfläche Schmelze/Kristall tragen
und der Sauerstoff in den wachsenden Kristall eingebaut wird. Eine
Steigerung der Kristalldrehzahl erhöht den radialen Abstand der
sauerstoffreichen Strömung
nahe der Oberfläche
der Schmelze, was die radiale Gleichförmigkeit des Sauerstoffs in
dem Block erhöht.
Herkömmliche
Züchtungsmethoden,
die die radiale Gleichmäßigkeit
der Sauerstoffkonzentration zu verbessern suchen, drehen somit den
Kristall mit einer relativ hohen Drehzahl (z. B. mehr als etwa 2000/D
Umdrehungen je Minute (UpM), wobei D der Durchmesser des Kristalls
in Millimetern ist). Nach der vorliegenden Erfindung wird dagegen
die Kristalldrehzahl gesteuert, um eine im Wesentlichen gleichförmige radiale
Sauerstoffkonzentration zu erreichen. Im Einzelnen wird die Kristalldrehzahl
so gesteuert, dass der ORG > etwa 15%,
vorzugsweise etwa 15% bis etwa 50%, bevorzugter etwa 20% bis etwa
40% und noch bevorzugter etwa 30% beträgt. Unter Bezugnahme auf 3 wurde
bestimmt, dass die im Wesentlichen ungleichförmige radiale Sauerstoffkonzentration
(d. h. ein ORG, der größer als
etwa 15% ist) dadurch erreicht wird, dass man die Kristalldrehzahl
so steuert, dass sie kleiner als etwa 1600/D UpM ist. Vorzugsweise
ist die Drehzahl des Kristalls etwa 600/D UpM bis etwa 1600/D UpM,
bevorzugter etwa 750/D UpM bis etwa 1500/D UpM und noch bevorzugter
etwa 1200/D UpM.
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WAFERSUBSTRAT
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Unter
Bezugnahme auf 4 hat ein Einkristallsiliziumwafersubstrat 59,
das wie hier beschrieben aus dem axialsymmetrischen Bereich des
Leerstellen-dominierten Materials des Siliziumblocks geschnitten
wurde (ein „Leerstellen-reiches
Wafersubstrat"),
eine Mittelachse 60, eine vorderseitige Oberfläche 61,
eine rückseitige
Oberfläche 62,
die im Allgemeinen senkrecht zu der Mittelachse 60 stehen,
einen Umfangsrand 64, der die vorderseitige Oberfläche und
die rückseitige
Oberfläche 62 verbindet,
einen sich von der Mittelachse 60 zu dem Umfangsrand 64 erstreckenden
Radius 65 und einen axialsymmetrischen Bereich aus Leerstellendominiertem
Material 67, der im Allgemeinen zylindrisch ist und einen
Radius 66 hat, der sich vorzugsweise von der Mittelachse 60 bis
etwa zum Umfangsrand 64 erstreckt (d. h. über wenigstens
etwa 95% des Radius 65).
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Anomalien
auf der Oberfläche
des Siliziumwafers werden ungeachtet dessen, ob sie Teilchen (z.
B. Poliergruß),
agglomerierte Zwischenraumfehlstellen oder agglomerierte Leerstellenfehlstellen
(z. B. COPs) sind, typischerweise mit Laserstreuprüfgeräten erfasst.
Beispiele geeigneter, im Handel erhältlicher Laserstreuprüfgeräte sind
der SURFSCAN 6220 und der SURFSCAN SP1 von KLA-Tencor (Mountain
View, California, USA) und der CR80, CR81 und CR82 von ADE Optical
Systems Corp. (Charlotte, North Carolina, USA). Diese Geräte können die
Größe und den
Ort von Fehlstellen auf der Oberfläche des Siliziumwafers bestimmen (allgemein
bezeichnet als LPDs). Es ist in der Technik gut bekannt, dass bei
Messung der Größe von LPDs
auf der Oberfläche
eines Wafers unter Benutzung eines Laserstreuprüfgeräts die tatsächliche Größe des LPDs nicht bestimmt
wird, sondern die erfasste Fehlstelle (das ist der Lichtstreuvorgang)
Licht äquivalent
einer Latexkugel (LSE) eines speziellen Durchmessers streut (z.
B. einer Latexkugel mit einem größeren Durchmesser als
etwa 0,095 μm,
das die gegenwärtige
Erfasssungsgrenze für
Laserstreuprüfgeräte, wie
den SURFSCAN 6220 und den SURFSCAN SP1 ist). Der Leerstellen-reiche
Wafer hat typischerweise eine LPD-Konzentration auf der vorderen Oberfläche des
Wafers, die größer als
etwa 8 LPDs/cm2 ist.
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EPITAXIALE
SILIZIUMSCHICHT
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Eine
epitaxiale Schicht 68 kann unter Bezugnahme wiederum auf 4 auf
der vorderen Oberfläche 61 des
Wafersubstrats 59 durch in der Technik bekannte Mittel
abgeschieden werden (siehe z. B. US-Patent Nr. 5,789,309). Das Wachstum
der epitaxialen Schicht wird typischerweise durch chemische Dampfabscheidung
erreicht, da diese eins der flexibelsten und kostengünstigsten
Verfahren zum Aufwachsen epitaxialer Schichten auf Halbleitermaterial
ist. Allgemein gesprochen beinhaltet die chemische Dampfabscheidung
die Einführung
flüchtiger
Reaktanten (z. B. SiCl4, SiHCl3,
SiH2Cl2 oder SiH4) mit einem Trägergas (gewöhnlich Wasserstoff) in einen
epitaxialen Reaktor. Obgleich die Verfahrensbedingungen variieren
können,
wird bei der Abscheidung einer monokristallinen Schicht die Temperatur
im Allgemeinen in dem Bereich zwischen 1080°C und 1150°C liegen. Ferner ist die Umgebung,
in der die Abscheidung erfolgt, vorzugsweise rein (d. h. frei von teilchenförmigen Verunreinigungen)
und hat einen Sauerstoffgehalt unter etwa 1 ppma.
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Erfindungsgemäß legt die
bisherige Erfahrung nahe, dass es erwünscht ist, ein mit Stickstoff
dotiertes Einkristallsiliziumsubstrat zu verwenden, das im Wesentlichen
frei von durch Oxidation induzierten Stapelfehlern ist. Ein solches
Substrat ist erwünscht,
weil während
der Abscheidung auf der Waferoberfläche abgeschiedenes Siliziummaterial
dazu neigt, sich schneller an den Stellen dieser Stapelfehler zu
sammeln als an der umgebenden flachen Oberfläche. Die Abscheidung und Ansammlung
von Siliziummaterial an diesen Fehlstellenorten hat die Bildung
von eingewachsenen Fehlstellen, nämlich Ätzhügeln oder Stapelfehlern in
der epitaxialen Schicht zur Folge. Von besonderer Bedeutung sind
großflächige eingewachsene
Fehlstellen, die einen Durchmesser von mehr als oder gleich etwa
10 μm haben
gemäß Messung
durch Laserstrahl-Oberflächenabtastgerät, das in
der Technik bekannt ist, wie der SURFSCAN 6220.
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Ohne
Festlegung auf eine bestimmte Theorie wird allgemein angenommen,
dass Fehlstellen in der epitaxialen Schicht eine Reihe verschiedener
Ursachen haben können.
Teilchenförmige
und andere organische Verunreinigungen auf der Substratoberfläche können zusammen
mit durch Oxidation induzierten Stapelfehlern z. B. als Stellen
wirken, wo sich Siliziummaterial während der Abscheidung ansammelt.
Demgemäß kann die
vorliegende Erfindung in Verbindung mit anderen Maßnahmen,
wie etwa verbesserten Verfahren der Substratreinigung und -handhabung,
zu dem Ziel dienen, Fehlstellen in der epitaxialen Schicht vollständig zu beseitigen.
Bei Anwendung alleine wirkt jedoch die vorliegende Erfindung in
der Weise, dass eine bedeutende Ursache für Fehlstellen der epitaxialen
Schicht eliminiert wird und daher die Gesamtkonzentration dieser
Fehlstellen verringert wird.
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Ferner
wird allgemein angenommen, dass die Anwesenheit agglomerierter Leerstellenfehlstellen,
die auch als Leerräume
bezeichnet werden, an der Oberfläche
des Substrats für
die Bildung einer epitaxialen Schicht, die im Wesentlichen frei
von eingewachsenen Fehlstellen ist, nicht sehr kritisch ist. Es
wird vielmehr angenommen, dass diese Leerräume wirksam abgedeckt oder „ausgefüllt" werden, wenn Siliziummaterial
auf der Substratoberfläche
abgeschieden wird. Im Ergebnis breiten sich agglomerierte Leerstellenfehlstellen
nicht durch die epitaxiale Schicht aus. Um jedoch sicherzustellen,
dass Leerräume
oder „Grübchen" in der Oberfläche der
epitaxialen Schicht nicht vorhanden sind, wird die epitaxiale Schicht
im Allgemeinen eine genügende Dicke
haben, um die auf der Oberfläche
des Substrats vorhandenen agglomerierten Leerstellenfehlstellen
abzudecken, wobei die Dicke zunimmt, wenn die Größe oder Tiefe dieser Fehlstellen
zunimmt. Typischerweise liegt die Dicke der Schicht in dem Bereich
von wenigstens etwa 1 μm
bis etwa 15 μm
oder mehr. Vorzugsweise wird die epitaxiale Schicht eine Dicke in
dem Bereich von etwa 1 μm
bis etwa 10 μm
haben, bevorzugter von etwa 1 μm
bis etwa 8 μm
und insbesondere von etwa 1 μm
bis etwa 4 μm.
In dieser Hinsicht ist zu bemerken, dass eine dünnere Schicht gewöhnlich bevorzugt
wird, vorausgesetzt, dass agglomerierte Leerstellenfehlstellen wirksam
abgedeckt werden, weil die dünnere
Schicht die Kosten des resultierenden epitaxialen Wafers verringert.
Die Konzentration der LPDs auf der epitaxialen Oberfläche wird
vorzugsweise auf weniger als etwa 1 LPD/cm2,
bevorzugter weniger als etwa 0,5 LPD/cm2 und
noch bevorzugter weniger als etwa 0,1 LPDs/cm2 und
noch bevorzugter weniger als 0,05 LPDs/cm2 verringert.
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VISUELLE FESTSTELLUNG
AGGLOMERIERTER FEHLSTELLEN
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Agglomerierte
Fehlstellen können
durch eine Reihe unterschiedlicher Verfahren festgestellt werden. Beispielsweise
werden Strömungsbild-Fehlstellen
oder D-Fehlstellen
typischerweise durch bevorzugte Ätzung der
Einkristallsiliziumprobe in einer Secco-Ätzlösung während etwa 30 Minuten und dann
mikroskopische Prüfung
der Probe festgestellt (siehe z. B. H. Yamagishi et al., Semicond.
Sci. Technol. 7, A135 (1992)). Obgleich es ein Standardverfahren
für die
Erfassung agglomerierter Leerstellenfehlstellen ist, kann dieses
Verfahren auch benutzt werden, um agglomerierte Zwischengitterfehlstellen
zu erfassen. Bei Benutzung dieser Technik erscheinen diese Fehlstellen,
falls anwesend, als große
Grübchen
auf der Oberfläche
der Probe.
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Agglomerierte
Fehlstellen können
auch unter Benutzung von Laserstreuungsverfahren festgestellt werden,
etwa durch Laserstreuungstomographie, die typischerweise eine kleinere
Fehlstellendichte-Erfassungsgrenze als andere Ätzverfahren hat.
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Ferner
können
agglomerierte Eigenpunktfehlstellen visuell dadurch erfasst werden,
dass man diese Fehlstellen mit einem Metall dekoriert, das bei Wärmeeinwirkung
in die Einkristallsiliziummatrix diffundieren kann. Insbesondere
können
Einkristallsiliziumproben, wie Wafer, Stäbe oder Platten visuell auf
Anwesenheit dieser Fehlstellen geprüft werden, indem man zuerst
eine Oberfläche
der Probe mit einer Zusammensetzung beschichtet, die ein Metall
enthält, das
diese Fehlstellen dekorieren kann, wie etwa eine konzentrierte Lösung von
Kupfernitrat. Die beschichtete Probe wird dann etwa 5 Minuten bis
etwa 15 Minuten auf eine Temperatur zwischen etwa 900°C und etwa
1000°C erhitzt,
um das Metall in die Probe eindiffundieren zu lassen. Die wärmebehandelte
Probe wird dann auf Raumtemperatur abgekühlt, wodurch die kritische Übersättigung
des Metalls und seine Ausfällung
an Stellen in der Probenmatrix veranlasst wird, an denen Fehlstellen
vorliegen.
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Nach
Kühlung
wird die Probe zuerst zur Entfernung von Oberflächenrückstand und Fällungsmitteln
einem Fehlstellen nicht darstellenden Ätzmittel ausgesetzt, indem
man die Probe etwa 8 bis etwa 12 Minuten mit einer Glanzätzlösung behandelt.
Eine typische Glanzätzlösung enthält etwa
55% Salpetersäure
(70 Gew.-%ige Lösung),
etwa 20% Fluorwasserstoffsäure
(48 Gew.-%ige Lösung)
und etwa 25% Chorwasserstoffsäure
(konzentrierte Lösung).
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Die
Probe wird dann mit entionisiertem Wasser gespült und einer zweiten Ätzstufe
unterworfen, indem man die Probe etwa 35 bis etwa 55 Minuten in
eine Secco- oder Wright-Ätzlösung eintaucht
oder sie mit ihr behandelt. Typischerweise wird die Probe mit einer
Secco-Ätzlösung geätzt, die
0,15 M Kaliumdichromat und Fluorwasserstoffsäure (49 Gew.-%ige Lösung) in
einem Verhältnis
von etwa 1:2 enthält.
Diese Ätzstufe
hat die Wirkung, etwa vorliegende agglomerierte Fehlstellen bloßzulegen
oder darzustellen.
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Bereiche
von Material mit Zwischengitteratom- und Leerstellendominanz, die
frei von agglomerierten Fehlstellen sind, können im Allgemeinen voneinander
und von agglomerierte Fehlstellen enthaltendem Material durch die
oben beschriebene Kupferdekorationstechnik unterschieden werden.
Bereiche aus fehlstellenfreiem Material mit Zwischengitteratomdominanz
enthalten keine durch die Ätzung
freigelegten dekorierten Merkmale, während Bereiche aus fehlstellemfreiem
Material mit Leerstellendominanz (vor einer Hochtemperatur-Sauerstoffkeim-Auflösungsbehandlung
wie oben beschrieben) infolge der Kupferdekorierung der Sauerstoffkeime
kleine Ätzgrübchen enthalten.
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Ferner
können
durch Oxidation induzierte Stapelfehler auf der Oberfläche eines
Siliziumwafersubstrats oder eines epitaxialen Siliziumwafers durch
Nassoxidierung des Siliziums visuell festgestellt werden. Insbesondere
wird das Silizium etwa 1 bis 2,5 Stunden bei etwa 1100 bis 1150°C nass oxidiert.
Die Nassoxidation schafft eine Oxidschicht von etwa 1 μm Dicke auf
der Waferoberfläche.
Die Oxidschicht wird von der Siliziumoberfläche unter Benutzung einer Wright-Ätzlösung entfernt.
Der Wafer wird gespült,
getrocknet und dann unter einem Mikroskop auf Anwesenheit eines
Ringes durch Oxidation induzierter Stapelfehler betrachtet oder mit
einem Oberflächenprüfgerät auf Laserbasis
geprüft.
Als im Wesentlichen frei von durch Oxidation induzierten Stapelfehlern
wird ein Silizium beschrieben, das (a) keinen erkennbaren Ring aus
durch Oxidation induzierten Stapelfehlern hat, wenn es der obigen
visuellen Erfassungsmethode unterworfen wird, oder (b) eine mittlere
Konzentration von durch Oxidation induzierten Stapelfehlern hat,
die bei Prüfung
mit einem Autoprüfungsgerät auf Laserbasis
kleiner als etwa 10 je cm2 ist, wobei das
Prüfgerät eine maximale
Querschnittsbreite in dem Bereich von etwa 0,1 Mikron bis mehr als
etwa 10 Mikron erfasst.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Ein
Einkristallblock des p-Typs mit einem Durchmesser von 200 mm und
der kristallographischen Orientierung {100} wurde aus einem Tiegel
von 24 Zoll (60,96 cm) gezogen, der etwa 140 kg Polysilizium und etwa
320 mg Siliziumnitrid enthielt. Die Ziehgeschwindigkeit war etwa
1,0 mm/Min. Die Tiegeldrehzahl wurde zwischen etwa 5 UpM in der
Nähe des Keimendes
des Blocks und etwa 8 UpM in der Nähe des Schwanzendes des Blocks
gesteuert, um eine Sauerstoffkonzentration von etwa 13 ± 0,5 ppma
in der Mitte des Kristalls (Oic) zu ergeben.
Die Kristalldrehzahl betrug etwa 6 UpM, und die Sauerstoffkonzentration über die
Länge des
Teils von konstantem Durchmesser 6 mm von dem Rand entfernt lag
zwischen etwa 10,4 ppma und etwa 9,3 ppma. Der radiale Gradient
der Sauerstoffkonzentrationsverteilung war etwa 20% bis etwa 40%.
Die Ziel-Stickstoffkonzentration an der Spitze des Blocks war etwa
6 × 1013 Atome/cm3. Die
Ziel-Stickstoffkonzentration
an dem Boden des Blocks war etwa 22 × 1013 Atome/cm3. Infolge des sehr geringen Verteilungskoeffizienten
des Stickstoffs in der Siliziumschmelze (etwa 0,0007) nahm die Stickstoffkonzentration
umgekehrt proprotional zu der Schmelzemenge zu.
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Der
Block wurde in Wafersubstrate geschnitten, die auf für die epitaxiale
Abscheidung ausreichenden Spiegelglanz poliert wurden. Eine 3 μm dicke epitaxiale
Schicht wurde auf den vorderen Oberflächen mehrerer Wafersubstrate
abgeschieden, wobei ein chemischer Dampfabscheidungsreaktor benutzt
wurde, etwa ein Reaktor EPI CENTURA, der von Applied Materials (Santa
Clara, California, USA) hergestellt wurde, oder die EPSILON-Linie
der Epitaxialreaktoren, die von ASM (Bilthoven, Niederlande) erhältlich ist.
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Die
OISF-Eigenschaften des Kristalls wurden getestet, indem mehrere
der epitaxialen Siliziumwafer etwa 80 Minuten in einer feuchten
Atmosphäre
auf etwa 1100°C
erhitzt und dann vorzugsweise mit Wright-Ätzmittel geätzt wurden. Einige der wärmebehandelten
Wafer wurden einer visuellen Prüfung
mit hellem Licht unterworfen, und es war kein ringartiges Wirbelmuster
in Zusammenhang mit OISF sichtbar. Die Laserprüfung der Oberfläche ergab
eine mittlere OISF-Konzentration
von etwa 0,5/cm2 oder weniger, weit unter
dem Wert, der als die akzeptable mittlere Konzentration von etwa
10/cm2 angesehen wird. Die höchste OISF-Konzentration
war 2,5/cm2.
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Die
Sauerstoffniederschlagseigenschaften des Kristalls wurden dadurch
geprüft,
dass mehrere epitaxiale Wafer in einer Stickstoffatmosphäre etwa
4 Stunden bei etwa 800°C
und dann 16 Stunden bei 1000°C geglüht wurden.
Die Ergebnisse des zweistufigen Glühverfahrens sind in Tabelle
1 angegeben.
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Tabelle
1 Sauerstoffniederschlagseigenschaften
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die Wafer im Wesentlichen frei von epitaxialen
OISF sind und ein ausgezeichnetes Eigengetterungsvermögen (d.
h. die Konzentration der BMDs überschreitet
etwa 1 × 108/cm3) haben ungeachtet
dessen, dass sie einem epitaxialen Abscheidungsprozess unterworfen
werden. Die im Wesentlichen ungleichförmige radiale Sauerstoffkonzentration
vor der Glühung
ergab auch eine im Wesentlichen gleichförmige radiale Konzentration
der Sauerstoffniederschläge.
-
Vergleichsbeispiel 1
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Unter
Benutzung des gleichen Kristallziehgeräts wie in Beispiel 1 wurde
ein Einkristallblock aus Silizium des p-Typs mit einem Durchmesser von etwa
200 nm und einer Orientierung {100} aus einem Tiegel von 24 Zoll
(60,96 cm) Durchmesser gezogen, der etwa 140 kg Polysilizium und
etwa 160 mg Siliziumnitrid enthielt. Die Ziehgeschwindigkeit war
etwa 1,0 mm/Min. Die Tiegeldrehzahl wurde zwischen etwa 6 UpM und
etwa 9 UpM gesteuert, um eine Sauerstoffkonzentration entlang der
Blockachse von etwa 14 ± 0,5
ppma zu erhalten. Die Kristalldrehzahl war etwa 12 UpM und die Sauerstoffkonzentration über die
Länge des
Teils von konstantem Durchmesser lag 6 mm von dem Rand entfernt
zwischen etwa 14,5 ppma und etwa 12,9 ppma. Der radiale Gradient
der Sauerstoffkonzentrationsverteilung war kleiner als etwa 5%.
Die Ziel-Stickstoffkonzentration am oberen Ende des Blocks war etwa
3 × 1013 Atome/cm3. Die
Ziel-Stickstoffkonzentration
an dem Boden des Blocks war 11 × 1013 Atome/cm3.
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Der
Block wurde in Wafer geschnitten, die poliert wurden und auf denen
3 μm epitaxiales
Silizium abgeschieden wurden. Die OISF-Eigenschaften des Kristalls
wurden bestimmt – die
Prüfung
mit starkem Licht ergab das typische ringartige OISF-Muster, und
die Laserprüfung
zeigte eine OISF-Konzentration von etwa 130/cm2 an.
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Die
Sauerstoffniederschlagseigenschaften des Kristalls wurden geprüft und sind
in Tabelle 2 angegeben.
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Tabelle
2 Sauerstoffniederschlagseigenschaften
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Die
höhere
Dichte der Sauerstoffniederschläge
an den Rändern
der Wafer zeigt das Vorliegen des H-Bandes an.
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Beispiel 2
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Ein
Einkristallblock des p-Typs mit einem Durchmesser von 300 mm und
der Orientierung {100} wurde aus einem Tiegel von 32 Zoll (81,28
cm) gezogen, der etwa 250 kg Polysilizium und etwa 600 mg Siliziumnitrid enthielt.
Die Ziehgeschwindigkeit war etwa 0,7 mm/Min. Die Tiegeldrehzahl
wurde zwischen etwa 4,5 UpM und etwa 6,5 UpM gesteuert, um eine
Sauerstoffkonzentration in der Mitte des Kristalls von etwa 12,5 ± 0,5 ppma zu
erhalten. Die Kristalldrehzahl war etwa 4 UpM, und die Sauerstoffkonzentration über die
Länge des
Teils von konstantem Durchmesser 6 mm von dem Rand entfernt lag
zwischen etwa 9,0 ppma und etwa 7,5 ppma. Der radiale Gradient der
Sauerstoffkonzentrationsverteilung war etwa 20% bis etwa 40%. Die
Ziel-Stickstoffkonzentration an dem oberen Ende des Blocks war etwa
6 × 1013 Atome/cm3. Die
Ziel-Stickstoffkonzentration an dem Boden des Blocks war etwa 15 × 1013 Atome/cm3.
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Der
Block wurde in Wafer geschnitten, die auf Spiegelglanz poliert wurden,
und eine 2,5 μm
dicke epitaxiale Schicht wurde auf der vorderen Oberfläche des
Wafersubstrats abgeschieden. Die OISF-Eigenschaften des Kristalls
wurden bestimmt – Prüfung mit
starkem Licht ergab keine OISF auf den Wafern, und Prüfung durch
Laser zeigte an, dass die mittlere OISF-Konzentration auf den Wafern
etwa 0,5/cm2 oder kleiner war. Die höchste OISF-Konzentration war
1,5/cm2.
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Die
Sauerstoffniederschlagseigenschaften des Kristalls sind in Tabelle
3 angegeben.
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Tabelle
3 Sauerstoffniederschlagseigenschaften
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Die
Ergebnisse zeigen, dass die 300 mm Wafer im Wesentlichen frei von
epitaxialen OISF sind und ein ausgezeichnetes Eigengetterungsvermögen (d.
h. die Konzentration der BMDs überschreitet
etwa 1 × 108/cm3) haben ungeachtet
dessen, dass sie einem epitaxialen Abscheidungsprozess unterworfen
werden. Die im Wesentlichen ungleichförmige radiale Sauerstoffkonzentration
vor der Glühung
ergab auch eine im Wesentlichen gleichformige radiale Konzentration
der Sauerstoffniederschläge.
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Im
Hinblick auf das oben Gesagte ist ersichtlich, dass die verschiedenen
Ziele der Erfindung erreicht werden. Da bei den obigen Zusammensetzungen
und Verfahren verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen, soll die gesamte
in der obigen Beschreibung enthaltene Materie als beispielhaft und
nicht in einem einschränkenden
Sinne interpretiert werden.