-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Herstellung von Einkristallsilizium
von Halbleiterqualität,
das zur Herstellung elektronischer Bauteile benutzt wird. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Einkristall-Siliziumblocks durch die Czochralskimethode, bei
dem ein wesentlicher Teil im Wesentlichen frei von agglomerierten
Eigenpunktstörstellen
ist, wobei die Kristallwachstumsbedingungen variiert werden, um
innerhalb des Blockteils von konstantem Durchmesser zunächst alternierende
Bereiche von Material mit vorherrschendem Zwischengittereigensilizium
und Material mit vorherrschenden Leerstellen zu schaffen. Die Bereiche
des Materials mit vorherrschenden Leerstellen wirken als Senken,
zu denen Zwischengittereigenatome diffundieren können und wo sie vernichtet
werden können.
-
Einkristallsilizium,
das das Ausgangsmaterial für
die meisten Verfahren zur Herstellung von elektronischen Halbleiterbauteilen
ist, wird überlicherweise
durch die sogenannte Czochralski(„Cz")-Methode hergestellt. Bei dieser Methode
wird polykristallines Silizium („Polysilizium") in einen Tiegel
gefüllt
und eingeschmolzen, ein Keimkristall wird mit dem geschmolzenen
Silizium in Kontakt gebracht, und durch langsames Herausziehen wird
ein Einkristall gezüchtet.
Nachdem die Bildung eines Halses beendet ist, wird der Durchmesser des
Kristalls durch Verringerung der Ziehgeschwindigkeit und/oder der
Temperatur der Schmelze vergrößert, bis
der gewünschte
Durchmesser oder Zieldurchmesser erreicht ist. Der zylindrische
Hauptkörper
des Kristalls, der einen etwa konstanten Durchmesser hat, wird dann
dadurch gezüchtet,
dass man die Wachstumsgeschwindigkeit und die Temperatur der Schmelze überwacht
und dabei das sinkende Niveau der Schmelze kompensiert. Gegen Ende
des Züchtungsprozesses,
jedoch bevor der Tiegel an geschmolzenem Silizium geleert ist, wird
der Kristalldurchmesser allmählich
verringert, um einen Endkonus zu bilden. Typischerweise wird der
Endkonus dadurch gebildet, dass man die Kristallwachstumsgeschwindigkeit
und die dem Tiegel zugeführte
Wärme steigert.
Wenn der Durchmesser klein genug geworden ist, wird der Kristall
von der Schmelze getrennt.
-
In
den letzten Jahren wurde erkannt, dass sich in dem Einkristallsilizium
in der Kristallwachstumskammer eine Anzahl von Fehlstellen bilden,
wenn der Kristall nach der Erstarrung abkühlt. Diese Störstellen
entstehen zum Teil infolge der Anwesenheit eines Überschusses
(d. h. einer Konzentration oberhalb der Löslichkeitsgrenze) an Eigenpunktstörstellen,
die als Leerstellen und Zwischengittereigenatome bekannt sind. Aus der
Schmelze gewachsene Siliziumkristalle werden typischerweise mit
einem Überschuss
der einen oder der anderen Art der Eigenpunktstörstelle, entweder Kristallgitter-Leerstellen
(„V") oder Zwischengittersiliziumeigenatomen
(„I") gezüchtet. Es
wurde vorgeschlagen, dass die Art und Anfangskonzentration dieser
Punktstörstellen
in dem Silizium zur Zeit der Erstarrung bestimmt werden und, falls
diese Konzentrationen einen Wert kritischer Übersättigung in dem System erreichen
und die Beweglichkeit der Punktstörstellen genügend hoch ist,
wahrscheinlich eine Reaktion oder ein Agglomerationsvorgang eintritt.
Agglomerierte Eigenpunktstörstellen
im Silizium können
das Ausbeutepotential des Materials bei der Herstellung komplexer
und hochintegrierter Schaltungen ernsthaft beeinträchtigen.
-
Störstellen
des Leerstellentyps sind erkanntermaßen der Ursprung solcher beobachtbaren
Kristall-Störstellen,
wie D-Störstellen,
Flow Pattern Defects (FPD), Gate Oxide Integrity Defects (GOI),
Crystal Originated Paricle (COP) Defects, aus dem Kristall stammender
Light Point Defects (LPD) sowie bestimmter Klassen von Massenstörstellen,
die durch Infrarot-Lichtstreuungsverfahren, wie IR-Rastermikroskopie
und Laser-Abtasttomographie, beobachtet werden. In Bereichen mit
Leerstellenüberschuss
liegen auch Störstellen vor,
die als Keime für
durch Ringoxidation induzierte Schichtungsfehler (OISF) wirken.
Es wird spekuliert, daß diese
besondere Störstelle
ein durch Hochtemperaturkeimbildung entstandenes Sauerstoffagglomerat
ist, das durch die Anwesenheit von Überschuss Leerstellen katalysiert
wurde.
-
Störstellen,
die mit Zwischengitter-Eigenatomen in Beziehung stehen, sind weniger
gut untersucht. Sie werden im Allgemeinen als zwischengitterartige
Versetzungschleifen oder –netzwerke
von geringer Dichte angesehen. Diese Störstellen sind für Fehler
des Typs Gate Oxide Integrity, einem wichtigen Leistungskriterium für Wafer,
nicht verantwortlich, jedoch werden sie weithin als die Ursache
anderer Arten von Gerätefehlern
angesehen, die gewöhnlich
mit Stromverlustproblemen verbunden sind.
-
Die
Dichte dieser Leerstellen- und Zwischengittereigenatom-Störstellenagglomerate
im Czochralski-Silizium liegt herkömmlicherweise in dem Bereich
von etwa 1*103/cm3 bis
etwa 1*107/cm3.
Während
diese Werte relativ gering sind, haben agglomerierte Eigenpunktstörstellen
für Gerätehersteller
schnell wachsende Bedeutung, und sie werden jetzt in der Tat bei
Geräteherstellungsverfahren
als Faktoren angesehen, die die Ausbeute begrenzen.
-
Eine
Lösung,
die zur Kontrolle der Bildung agglomerierter Störstellen vorgeschlagen wurde,
besteht darin, die Anfangskonzentration der Punktstörstellen
zu überwachen,
wenn das Einkristallsilizium bei Erstarrung aus der geschmolzenen
Siliziummasse gebildet wird, indem man die Wachstumsgeschwindigkeit
(v) des Einkristall-Siliziumblocks aus der geschmolzenen Siliziummasse überwacht,
wobei höhere
Wachstumsgeschwindigkeiten zur Bildung eines leerstellenreichen
Materials und kleinere Wachstumsgeschwindigkeiten zur Bildung von
an Zwischengitteratomen reichem Material tendieren, und bei der
man den axialen Temperaturgradienten G in der Nähe der Grenzfläche fest/flüssig des
wachsenden Kristalls für
einen gegebenen Temperaturgradienten steuert. Insbesondere wurde
vorgeschlagen, dass die radiale Variation des axialen Temperaturgradienten
nicht größer als
5°C/cm oder
weniger ist, siehe z. B. Iida et al., EP0890662. Diese Lösung erfordert
jedoch eine genaue Auslegung und Überwachung der heißen Zone
eines Kristallziehgeräts.
-
Eine
andere Lösung,
die zur Überwachung
der Bildung agglomerierter Störstellen
vorgeschlagen wurde, besteht in der Kontrolle der Anfangskonzentration
von Leerstellen- oder Zwischengitterpunktstörstellen, wenn das Einkristallsilizium
bei der Erstarrung aus der geschmolzenen Siliziummasse gebildet
wird, und in der Kontrolle der Abkühlungsgeschwindigkeit des Kristalls
von der Erstarrungstemperatur auf eine Temperatur von etwa 1.050°C, um die
Radialdiffusion von Zwischengitter-Siliziumeigenatomen oder Leerstellen
zur seitlichen Oberfläche
des Blocks oder zwecks Rekombination zueinander zu erlauben, wodurch
die Konzentration an Eigenpunktstörstellen unterdrückt wird,
um die Übersättigung
des Leerstellensystems oder des Zwischengitteratomsystems auf Werten
zu halten, die geringer als jene sind, bei denen Agglomerierungsreaktionen
eintreten, siehe z. B. Falster et al., US-Patent Nr. 5,919,302 und
Falster et al., WO 98/45509. Während
diese Lösungen mit
Erfolg zur Anwendung kommen können,
um Einkristallsilizium herzustellen, das im Wesentlichen frei von agglomerierten
Leerstellen- oder Zwischengitteratomstörstellen ist, kann eine bedeutende
Zeit erforderlich sein, um eine genügende Diffusion der Leerstellen
und Zwischengitteratome zu ermöglichen.
Dies kann die Wirkung haben, dass sich der Durchsatz für das Kristallziehgerät verringert.
-
Abriss der
Erfindung
-
Unter
den verschiedenen Aufgaben und Merkmalen der vorliegenden Erfindung
können
genannt werden ein Verfahren zur Herstellung eines Einkristall-Siliziumblocks,
von dem ein wesentlicher Teil im Wesentlichen frei von agglomerierten
Eigenpunktstörstellen
ist, die die Halbleitereigenschaften des Siliziums negativ beeinflussen;
die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung eines Einkristall-Siliziumblocks
mit abwechselnden Bereichen mit vorherrschenden Leerstellen und
vorherrschenden Zwischengitter-Siliziumeigenatomen, wobei diese
letzteren Bereiche im Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenpunktstörstellen
sind; die Schaffung eines solchen Verfahrens, das den Durchsatz
des Kristallziehgeräts
nicht wesentlich herabsetzt; die Schaffung eines solchen Verfahrens,
das die Notwendigkeit der Begrenzung der Wachstumsgeschwindigkeit in
dem Kristallziehgerät
wesentlich verringert; die Schaffung eines solchen Verfahrens, das
die Notwendigkeit der Begrenzung des mittleren axialen Temperaturgradienten
G0 in dem Kristallziehgerät wesentlich
verringert; und die Schaffung einer Methode für die Sortierung der aus dem
genannten Einkristall-Siliziumblock geschnittenen Wafer, so dass
Wafer, die im Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenstörstellen
sind, visuell identifiziert werden können.
-
Kurz
gesagt, ist daher die vorliegende Erfindung gerichtet auf ein Verfahren
zur Herstellung eines Silizium-Einkristallblocks, von dem ein wesentlicher
Teil im Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenpunktstörstellen
ist. Das Verfahren umfasst eine solche Steuerung einer Wachstumsgeschwindigkeit
v und eines mittleren axialen Temperaturgradienten G0,
dass das Verhältnis
v/G0 so variiert wird, dass anfangs in dem Blockteil
von konstantem Durchmesser zwei oder mehr Bereiche gebildet werden,
in denen Kristallgitterleerstellen die vorherrschende Eigenpunktstörstelle
sind und die entlang der Achse durch einen oder mehrere Bereiche
getrennt sind, in denen Zwischengitter-Siliziumeigenatome die vorherrschende
Eigenpunktstörstelle sind.
Die Bereiche, in denen anfangs Kristallgitterleerstellen die vorherrschenden
Eigenpunktstörstellen
sind, haben eine axiale Länge
LLeerst. und einen sich von der Blockachse
zu der seitlichen Oberfläche
erstreckenden Radius RLeerst., der wenigstens
etwa 10 % des Radius R des Kristallteils von konstantem Durchmesser
beträgt. Der
Bereich bzw, die Bereiche, in denen Zwischengitter-Siliziumeigenatome
anfangs die vorherrschenden Eigenpunktstörstellen sind, haben eine axiale
Länge LZwischeng. und erstrecken sich über den
gesamten Radius R des den konstanten Durchmesser aufweisenden Teils
des Siliziumeinkristalls. Die Bereiche werden von der Erstarrungstemperatur
mit einer Geschwindigkeit abgekühlt,
die es den Zwischengitter-Siliziumeigenatomen und den Leerstellen
erlaubt, aus den Bereichen zu diffundieren und sich wieder zu vereinigen,
um die Konzentration der Zwischengitter-Siliziumeigenatome in dem Bereich bzw.
den Bereichen zu verringern, in denen diese Atome anfangs die vorherrschende
Eigenpunktstörstelle
waren, und die Konzentration der Kristallgitterleerstellen in dem
Bereich bzw. den Bereichen zu verringern, in denen Kristallgitterleerstellen
anfangs die vorherrschende Eigenpunktstörstelle waren.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Siliziumeinkristallblocks gerichtet, von dem ein wesentlicher
Teil im Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenpunktstörstellen
ist. Das Verfahren umfasst die Steuerung einer Wachstumsgeschwindigkeit
v, um anfangs in dem Blockteil von konstantem Durchmesser zwei oder
mehr Bereiche zu bilden, in denen Kristallgitterleerstellen die
vorherrschende Eigenpunktstörstelle
sind und die längs
der Achse durch einen oder mehrere Bereiche getrennt sind, in denen Zwischengitter- Siliziumeigenatome
die vorherrschende Eigenpunktstörstelle
sind. Die Bereiche, in denen anfangs Kristallgitterleerstellen die
vorherrschenden Eigenpunktstörstellen
sind, haben eine axiale Länge
LLeerst. und einen sich von der Blockachse
zu der seitlichen Oberfläche
erstreckenden Radius RLeerst., der wenigstens etwa
10 % des Radius R des Kristallteils von konstantem Durchmesser beträgt. Der
Bereich bzw. die Bereiche, in denen Zwischengitter-Siliziumeigenatome
anfangs die vorherrschenden Eigenpunktstörstellen sind, haben eine axiale
Länge LZwischeng. und erstrecken sich über den
gesamten Radius R des den konstanten Durchmesser aufweisenden Teils
des Siliziumeinkristalls. Die Bereiche werden von der Erstarrungstemperatur
mit einer Geschwindigkeit abgekühlt,
die es den Zwischengitter-Siliziumeigenatomen und den Leerstellen
erlaubt, aus den Bereichen zu diffundieren und sich wieder zu vereinigen,
um die Konzentration der Zwischengitter-Siliziumeigenatome in dem Bereich bzw.
den Bereichen zu verringern, in denen diese Atome anfangs die vorherrschende
Eigenpunktstörstelle
waren, und die Konzentration der Kristallgitterleerstellen in dem
Bereich bzw. den Bereichen zu verringern, in denen Kristallgitterleerstellen
anfangs die vorherrschende Eigenpunktstörstelle waren.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ferner auf einen Einkristall-Siliziumblock mit
einem Teil von konstantem Durchmesser gerichtet, der mehrere axialsymmetrische
Bereiche aufweist, die entlang der Blockachse zwischen einem Bereich
mit Leerstellen als vorherrschender Einpunktstörstelle und einem Bereich mit
Zwischengitteratomen als der vorherrschenden Eigenpunktstörstelle
abwechseln, wobei der Block wenigstens zwei Bereiche mit vorherrschenden
Zwischengitteratomen hat, die im Wesentlichen frei von agglomerierten
Zwischengitterstörstellen
sind und die entlang der Achse des Blockteils von konstantem Durchmesser
durch einen Bereich mit vorherrschenden Leerstellen getrennt sind.
-
Andere
Aufgaben und Merkmale dieser Erfindung werden weiter unten zum Teil
offensichtlich und zum Teil ausgeführt.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnung
-
1 ist
eine graphische Darstellung, die beispielhaft zeigt, wie sich die
Anfangskonzentration der Zwischengittereigenatome [I] und der Leerstellen
[V] mit der Zunahme des Wertes des Verhältnisses v/G0 ändert, worin
v die Wachstumsgeschwindigkeit und v/G0 der
mittlere axiale Temperaturgradient sind.
-
2 ist
eine graphische Darstellung, die beispielhaft zeigt, wie ΔGI, die zur Bildung agglomerierter Zwischengitterstörstellen
erforderliche Änderung
der freien Energie, für
eine gegebene Anfangskonzentration von Zwischengittereigenatomen
[I] mit Abnahme der Temperatur T zunimmt.
-
3 ist
ein Querschnittsbild eines Blocks, der durch Abschreckkühlung des
Blocks über
einen Temperaturbereich hergestellt wurde, bei dem Keimbildung agglomerierter
Eigenpunktstörstellen
erfolgt.
-
4 ist
eine Abbildung, die einen Wafer mit B-Störstellen
vor einer Wärmebehandlung
zur Vernichtung von B-Störstellen
mit einem Wafer mit B-Störstellen
vergleicht, der einer Wärmebehandlung
zur Vernichtung von B-Störstellen
unterworfen wurde.
-
Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Aufgrund
bisheriger experimenteller Beobachtungen wird die Art und Anfangskonzentration
von Eigenpunktstörstellen
anscheinend zunächst
beim Abkühlen
des Blocks von der Erstarrungstemperatur (d. h. etwa 1410°C) auf eine
Temperatur oberhalb 1300°C
(d. h. wenigstens etwa 1325°C,
wenigstens etwa 1350°C oder
sogar wenigstens etwa 1375°C)
bestimmt. Das bedeutet, dass die Art und Anfangskonzentration dieser Störstellen
durch das Verhältnis
v/G0 kontrolliert wird, wobei v die Wachstumsgeschwindigkeit
und G0 der mittlere axiale Temperaturgradient über diesen
Temperaturbereich ist.
-
Der Übergang
zwischen Material mit vorherrschenden Leerstellen und vorherrschenden
Zwischengitteratomen erfolgt bei einem kritischen Wert von v/G0, der auf der Grundlage gegenwärtig verfügbarer Information
etwa 2,1×10–5Cm2/sK zu sein scheint, wobei G0 unter
Bedingungen bestimmt wird, bei denen der axiale Temperaturgradient
in dem oben definierten Temperaturbereich konstant ist. Bei diesem
kritischen Wert sind die resultierenden Konzentrationen dieser Eigenpunktstörstellen
gleich. Wenn der Wert von v/G0 den kritischen Wert übersteigt,
sind Leerstellen die vorherrschende Eigenpunktstörstelle, und die Konzentration
der Leerstellen nimmt mit wachsendem v/G0 zu.
Wenn der Wert von v/G0 kleiner als der kritische
Wert ist, sind Zwischengitter-Siliziumeigenatome
die vorherrschende Eigenpunktstörstelle,
und die Konzentration der Zwischengitter-Siliziumeigenatome nimmt
mit abnehmendem v/G0 zu.
-
Das
Verhältnis
v/G0 und daher die Art der Eigenpunktstörstelle,
die zunächst
in einem bestimmten Bereich überwiegt,
kann dadurch kontrolliert werden, dass man den Temperaturgradienten
G0, die Wachstumsgeschwindigkeit v oder
G0 und v kontrolliert. Vorzugsweise wird
jedoch das Verhältnis
v/G0 durch Steuerung der Wachstumsgeschwindigkeit
v kontrolliert. Für
ein gegebenes G0 besteht daher bei einer
Abnahme der Wachstumsgeschwindigkeit v die Neigung, die Konzentration
der Zwischengitter-Siliziumeigenatome
zu vergrößern, und
eine Zunahme der Wachstumsgeschwindigkeit v bringt die Tendenz mit
sich, die Konzentration der Leerstellen zu erhöhen.
-
Wenn
die Anfangskonzentration der Eigenpunktstörstellen einmal eingestellt
ist, hängt
die Bildung agglomerierter Störstellen
vermutlich von der freien Energie des Systems ab. Bei einer gegebenen
Konzentration von Eigenpunktstörstellen
führt eine
Temperaturabnahme zu einem Anstieg in der Änderung der freien Energie für die Reaktion,
die aus den Eigenpunktstörstellen
agglomerierte Störstellen
bildet. Wenn somit ein Bereich, der eine Konzentration an Leerstellen
oder Zwischengitteratomen enthält,
von der Erstarrungstemperatur über die
Temperatur, bei der sich Keime agglomerierter Störstellen bilden, abgekühlt wird,
nähert
man sich der Energiebarriere für
die Bildung agglomerierter Leerstellen- oder Zwischengitterstörstellen.
Wenn die Abkühlung fortgesetzt
wird, kann diese Energiebarriere evtl. überschritten werden, an welchem
Punkt eine Agglomerierungsreaktion eintritt (siehe z. B. Falster
et al., US-Patent Nr. 5,919,302 und Falster et al., WO 98/45509).
-
Die
Temperatur, bei der die Keimbildung agglomerierter Störstellen
eintritt, d. h. die Agglomerierungstemperatur TA,
hängt von
der Konzentration und der Art der vorherrschenden Eigenpunktstörstellen
(Leerstelle oder Zwischengitter-Siliziumeigenatom)
ab. Im Allgemeinen nimmt die Agglomerierungstemperatur TA mit steigender Konzentration der Eigenpunkststörstellen
zu. Ferner ist der Bereich der Keimbildungs temperaturen für agglomerierte
Störstellen
des Leerstellentyps etwas größer als
der Bereich der Keimbildungstemperaturen für agglomerierte Störstellen
des Zwischengittertyps. Anders gesagt ist in dem Bereich der Leerstellenkonzentrationen,
der typischerweise in nach Czochralski gewachsenem Einkristallsilizium
gebildet wird, die Agglomerierungstemperatur TA für agglomerierte
Leerstellenstörstellen
im Allgemeinen zwischen etwa 1000°C
und etwa 1200°C
und typischerweise zwischen etwa 1000°C und etwa 1100°C, während in
dem Konzentrationsbereich der Zwischengitter-Siliziumeigenatome, der typischerweise
in nach Czochralski gewachsenem Einkristallsilizium erzeugt wird,
die Agglomerierungstemperatur TA im Allgemeinen
zwischen etwa 850°C
und etwa 1100°C und
typischerweise zwischen etwa 870°C
und etwa 970°C
liegt.
-
Die
Konzentration der Leerstellen oder Zwischengitteratome kann jedoch
dadurch niedergehalten werden, dass man dem Block erlaubt, für eine Zeitdauer
oberhalb der Agglomerierungstemperatur TA zu
bleiben, die dazu ausreicht, dass die Leerstellen und Zwischengitteratome
radial zur Oberfläche
des Blocks diffundieren können.
Blöcke
von großem
Durchmesser erfordern jedoch beträchtliche Zeitspannen, damit
an der Achse des Blocks befindliche Leerstellen und Zwischengitteratome
an die Oberfläche
diffundieren können.
-
Blöcke mit
konzentrisch angeordneten Leerstellenbereichen und Zwischengitteratombereichen
schaffen einen zusätzlichen
Mechanismus zur Verringerung der Konzentration der Leerstellen und
Zwischengitteratome, wobei der Block für eine Zeitdauer oberhalb der
Agglomerierungstemperatur TA gehalten werden
kann, die ausreicht, dass die Leerstellen und Zwischengitteratome
radial zueinander diffundieren können,
so dass sie sich rekombinieren und gegenseitig vernichtet werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann wenigstens ein bedeutender Abschnitt des Blockteils
von konstantem Durchmesser dadurch im Wesentlichen frei von agglomerierten
Eigenpunkststörstellen
gezüchtet werden,
dass man die Wachstumsbedingungen steuert, um zu Beginn in dem Blockteil
von konstantem Durchmesser längs
der Achse separate Bereiche mit alternierenden vorherrschenden Eigenpunktdefekten
zu erzeugen. In anderer Weise gesagt, wechselt die vorherrschende
Eigenpunkststörstelle
längs der
Achse des Blockteils von konstantem Durchmesser zwischen Bereichen
mit vorherrschenden Leerstellen und Bereichen mit vorherrschenden
Zwischengitter-Siliziumeigenatomen ab. Im Ergebnis können nahe
der Achse befindliche Leerstellen und Zwischengitteratome axial
gegeneinander diffundieren und sich rekombinieren, während Eigenpunktstörstellen
in der Nähe
der Seitenfläche
radial zur Oberfläche
hin diffundieren können,
wobei die radiale und axiale Diffusion benutzt wird, die Konzentration
der Eigenpunktstörstellen
hintan zu halten. Da Zwischengitteratome mit viel größeren Geschwindigkeiten
als Leerstellen diffundieren, wandern die Zwischengitteratome vor
der Rekombination eine viel größere Entfernung
als die Leerstellen. Daher ist es vorzugsweise praktisch, dass der
Blockteil von konstantem Durchmesser anfangs relativ größere Bereiche
mit vorherrschenden Zwischengitter-Siliziumeigenatomen hat, die
durch relativ kleinere Bereiche mit vorherrschenden Leerstellen
mit hoher Leerstellenkonzentration getrennt sind. Die Bereiche mit
vorherrschenden Leerstellen dienen so als Senken für die schnell
diffundierenden Zwischen gitter-Siliziumeigenatome, wo sie vernichtet
werden, um vor Kühlung
unter die Agglomerierungstemperatur die Konzentration der Zwischengitter-Siliziumeigenatome hintan
zu halten.
-
Ohne
sich auf eine besondere Theorie festzulegen, wird angenommen, dass
die Ausdiffusion von Zwischengitter-Siliziumeigenatomen aus einem
Bereich mit vorherrschenden Zwischengitteratomen, der sich axial
zwischen zwei Bereichen mit vorherrschenden Leerstellen befindet,
durch Modellierung des Konzentrationsfeldes der Zwischengitteratome
beschrieben werden kann. Die Konzentration der Zwischengitteratome
kann demgemäß als eine
Zeitfunktion beschrieben werden, indem man das Zwischengitteratom-Konzentrationsfeld C
i (r, z, t) in eine Reihe von Eigenfunktionen
erweitert, wobei jede solche Funktion ein Produkt der Besselfunktion
J
o(λr/R)
für das
radiale Konzentrationsprofil und der Sinusfunktion sin(μz/L) für das axiale
Konzentrationsprofil ist und wobei λ und μ die Wurzeln jener zwei Funktionen
in einem Abstand (r) gleich dem Radius (R) des Bereiches und in
einem Abstand (z) längs
der Achse gleich der Länge
(L) des Bereiches sind. Ein tiefer Abfall der Konzentration impliziert,
dass nur der erste Term der Reihe bedeutend ist, so dass:
mit λ=2,04048, worin C
m die
Gleichgewichtskonzentration am Schmelzpunkt ist und das Verhältnis C
i/C
m die normalisierte
Zwischengitteratomkonzentration darstellt. Die Abfallzeit τ wird ausgedrückt durch
die beiden Eigenwerte λ/R
und π/L,
so dass:
worin D der Diffusionskoeffizient
für Zwischengitter-Siliziumeigenatome
ist.
-
Der
Ausdehnungskoeffizient A in der Gleichung (2) wird ausgedrückt durch
die aufgedrückte
Konzentration der Zwischengitteratome C
imp=B(1-V/V
cr), worin B etwa 0,5 ist, so dass:
worin der Koeffizient 2,04
das Produkt des radialen Ausdehnungskoeffizienten 1,602 und des
axialen Ausdehnungskoeffizienten 4/π=1,27 ist, v die Wachstumsgeschwindigkeit
ist und V
cr die kritische Wachstumsgeschwindigkeit
ist.
-
Ferner
existiert eine Beziehung zwischen der Wachstumsgeschwindigkeit,
der Temperatur, bei der der Block oberhalb der Agglomerierungstemperatur
TA verweilt, und der Verweillänge LVw entsprechend der Entfernung, über die
eine gegebene axiale Position wandert, wenn sich der Block aus der
Nähe der
Erstarrungstemperatur auf TA abkühlt. Die
Beziehung zwischen dieser Entfernung oder „Verweillänge" (LVw), der
Wachstumsgeschwindigkeit v und der Verweilzeit tVz wird
wie folgt ausgedrückt:
-
-
Um
die Bildung agglomerierter Eigenpunktstörstellen zu verhindern, ist
die Verweilzeit tVz vorzugsweise von ausreichender
Dauer, dass genügend
Zwischengitteratome oder Leerstellen diffundieren und vernichtet werden
können,
um die Konzentration genügend
hintan zu halten und so die Bildung agglomerierter Eigenpunktstörstellen
zu verhindern, obgleich jener Blockteil die Verweillänge überschreitet
und unter die Agglomerierungstemperatur abkühlt.
-
Das
Temperaturprofil in der heißen
Zone des Kristallzüchters
ist vermutlich fast unbeeinflusst von Variationen der Wachstumsgeschwindigkeit
v, so dass die Verweillänge
LVw bei einer vorgegebenen heißen Zone als
eine Konstante angesehen werden kann. Somit kann die heiße Zone
ausgelegt werden, um die zur Schaffung einer ausreichenden Verweilzeit
erforderliche Verweillänge
auf Basis eines gewünschten
Satzes von Wachstumsbedingungen, z. B. des Kristalldurchmessers
und der Wachstumsgeschwindigkeit, vorzusehen.
-
Bei
stationären
Wachstumsverfahren (d. h. Verfahren, bei denen die Wachstumsgeschwindigkeit
zur Herstellung eines Blocks kontrolliert wird, der von der Mitte
zum Rand beim Wachstum des Blocks überwiegend reich an Zwischengitteratomen
oder reich an Leerstellen ist) existiert eine Beziehung zwischen
der Verweillänge
LVw, der kritischen Wachstumsgeschwindigkeit
Vcr und dem Radius des Blocks R, wobei für einen gegebenen
Blockradius und gegebener kritischer Wachstumsgeschwindigkeit eine
Verweillänge
besteht, die oberhalb der Agglomerierungstemperatur für die Eigenpunktstörstellen
eine genügende
Verweilzeit an tVz zur Diffusion zu der
Blockoberfläche
ergibt, wobei die Konzentration hintan gehalten und die Bildung
agglomerierter Eigenpunktstörstellen
verhindert werden. Die Beziehung wird wie folgt ausgedrückt:
-
-
Die
gleiche Anforderung wird an Blöcke
mit einem Abschnitt gestellt, bei dem die vorherrschende Eigenpunktstörstelle
längs der
Blockachse zwischen Bereichen, in denen Leerstellen die vorherrschende
Eigenpunktstörstelle
sind, und Bereichen abwechseln, in denen Zwischengitter-Siliziumeigenatome
die vorherrschende Eigenpunktstörstelle
sind. Unter der Voraussetzung, dass zur Ermöglichung der Rekombination
die Leerstellenmenge in den Bereichen mit vorherrschenden Leerstellen
wenigstens etwa gleich der Menge der Zwischengitteratome in dem
Bereich mit vorherrschenden Zwischengitteratomen ist, wird ein zusätzlicher
Mechanismus zur Niederhaltung der Konzentration existieren, nämlich die
axiale Diffusion und Rekombination. Demgemäß wird die Konzentration der
Zwischengitteratome schneller unterdrückt als bei einem Block, der überwiegend
auf radiale Diffusion angewiesen ist. Anders gesagt werden Zwischengitter-Siliziumeigenatome aus
einem Zwischengitteratom-dominierten Bereich mit einem Radius gleich
dem Blockradius R und mit Leerstellen-dominierten Bereichen entlang
der Blockachse vor und hinter dem Zwischengitteratom-dominierten
Bereich aus dem Bereich axial und radial ausdiffundieren und damit
bewirken, dass die Konzentration der Zwischengitter-Siliziumeigenatome
mit größerer Geschwindigkeit
nieder gehalten wird. Weil die Zwischengitter-Siliziumeigenatome
in der Nähe
der Achse somit axial zu den Bereichen mit vorherrschenden Leerstellen
diffundieren können,
verringert sich die maximale Länge
bedeutend, über
die irgendein Zwischengitter-Siliziumeigenatom wandern muss, bevor
es rekombiniert und vernichtet wird. Um die Diffusionsgeschwindigkeiten
und die Niederhaltung der Zwischengitterkonzentration zu beschreiben,
kann der Bereich so charakterisiert werden, als hätte er einen
wirksamen Radius Reff, der kleiner als der
tatsächliche
Blockradius R ist. Der effektive Radius Reff ist
im Allgemeinen kleiner als der Kristallradius und kann als eine
Funktion des Blockradius R und der axialen Länge des Bereiches mit vorherrschenden
Zwischengitteratomen, der längs
der Achse in dem Kernbereich in radialer Nähe und einschließlich der
Achse durch Bereiche mit vorherrschenden Leerstellen gebunden ist,
wie folgt ausgedrückt
werden:
-
-
Durch
Einsetzen des wirksamen Radius Reff für R in Gleichung
(6) kann die erforderliche Verweillänge zur Verhinderung der Agglomeration
von Eigenpunktstörstellen
bestimmt werden. Für
einen erheblichen Gewinn bei der Wachstums- und Abkühlungsgeschwindigkeit
ist daher die Länge
LZwischeng. eines Zwischengitteratombereichs,
der vor und hinter sich längs
der Bockachse einen Leerstellenbereich hat, vorzugsweise vergleichbar
mit etwa dem doppelten Radius A (oder weniger), so dass Reff kleiner als R wird und so die erforderliche
Verweillänge
nach den Gleichungen (6) und (7) und dementsprechend die erforderliche
Verweilzeit tVz nach Gleichung (5) verringert
werden. So kann eine wirksame Verweilzeit tVz-eff erreicht
werden, die kleiner als etwa 85%, kleiner als etwa 60%, kleiner
als etwa 40% und sogar kleiner als etwa 20% der Verweilzeit beträgt, die
sonst erforderlich wäre,
wenn die Zwischengitter-Siliziumeigenatome ohne den Vorteil der
axialen Diffusion hauptsächlich
in der radialen Richtung diffundieren müssten, um die Konzentration
der Zwischengitter-Siliziumeigenatome
hintan zu halten.
-
Um
die Bildung agglomerierter Eigenpunktstörstellen in Bereichen mit vorherrschenden
Zwischengitteratomen zu verhindern, wird die normierte Konzentration
der Zwischengitteratome C
i/C
m vorzugsweise
unter irgendeinen kritischen Wert (C
i/C
m)
cr gedrückt (gleich
etwa 0,01 bei T
A=920°C). Aus den Gleichungen (2)
bis (4) folgt, dass zum Niederhalten von C
i/C
m unter den kritischen Wert von (C
i/C
m)
cr =
0,01 (bei T
A=920°C) die Verweilzeit t
Vz vorzugsweise lang genug ist, um die Bedingung:
zu erfüllen.
-
Wenn
demgemäss
die Verweilzeit spezifiziert ist (durch eine bestimmte heiße Zone),
kann der erforderliche Wert der Länge LZwischeng. des
Bereiches mit vorherrschenden Zwischengitter-Siliziumeigenatomen aus der Gleichung
(8) für
ein Wachstumsgeschwindigkeitsverhältnis V/Vcr bestimmt
werden, bei dem ein Bereich mit vorherrschenden Zwischengitter-Siliziumeigenatomen
gebildet wird. Z. B. wird bei einem gegebenen Verhältnis V/Vcr von etwa 0,9 der rechte Teil der Gleichung
(8) etwa 1. Daher kann bei Kenntnis des Blockradius R und der Verweilzweit
tVz des Kristallzüchters die Länge LZwischeng. des Bereiches mit vorherrschenden
Zwischengitteratomen so bestimmt werden, dass die Konzentration der
Zwischengitteratome in der durch die heiße Zone spezifizierten Verweilzeit unter den kritischen
Wert von (Ci/Cm)cr=0,01 (bei TA=920°C) gedrückt wird.
-
Idealerweise
sind die Anfangskonzentrationen der Leerstellen in den Bereichen
mit überwiegenden Leerstellen
zur Rekombination mit den Zwischengitter-Siliziumeigenatomen ausreichend,
wobei die resultierenden Leerstellenkonzentrationen ausreichend
unterdrückt
sind, um bei Abkühlung
des Blocks die Bildung agglomerierter Leerstellen zu verhindern.
Da jedoch die Leerstellen mit wesentlich langsameren Geschwindigkeiten
als die Silizium-Zwischengitteratome
diffundieren, kann die Konzentration des Bereichs mit vorherrschenden
Leerstellen praktischerweise nicht genügend unterdrückt werden,
um agglomerierte Leerstellen zu verhindern. Die Bereiche mit vorherrschenden
Leerstellen enthalten ferner vorzugsweise einen Überschuss Leerstellen über die
Menge Leerstellen hinaus, die zur Vereinigung mit und Vernichtung
von Zwischengitter-Siliziumeigenatomen erforderlich sind, um die
Konzentration der letzteren zu unterdrücken. Dieser Überschuss kann
bei Kühlung
unter die Agglomerierungstemperatur zu agglomerierten Leerstellen
führen.
-
Die
Konzentrationen der Leerstellen und Zwischengitteratome in jedem
Bereich sind den Wachstumsgeschwindigkeitsverhältnissen (V/Vcr)Leerstelle und (V/Vcr)Zwischengitteratom proportional. Demgemäss kann
das kleinste Längenverhältnis für den Bereich
mit Leerstellendominanz zu dem Bereich mit Zwischengitteratomdominanz,
das zur Schaffung einer Leerstellenmenge gleich der Anzahl der Zwischengitter-Siliziumeigenatome
erforderlich ist, in Relation zu dem normalisierten Wachstumsgeschwindigkeitsverhältnis so
ausgedrückt
werden, dass:
-
-
Die
Wachstumsgeschwindigkeit während
der Bildung der Leerstellenbereiche kann eine Wachstumsgeschwindigkeit
oberhalb der kritischen Wachstumsgeschwindigkeit sein, ohne dass
man den Erfindungsumfang verlässt.
Es ist jedoch zu bemerken, dass bei abnehmender Wachstumsgeschwindigkeit
und Annäherung an
die kritische Wachstumsgeschwindigkeit, d. h. je dichter (V/Vcr)Leerstelle an
1 herankommt, die Leerstellenkonzentration und typischerweise der
Radius des Bereiches mit Leerstellendominanz abnimmt, wobei die
Gesamtmenge der für
die Rekombination verfügbaren
Leerstellen abnimmt. Daher verursachen Abnahmen von (V/Vcr)Leerstelle nach
Gleichung (9) Zunahmen der erforderlichen Länge der Bereiche mit Leerstellendominanz
relativ zu der Länge
des Bereichs mit Zwischengitter-Siliziumeigenatomen. Dementsprechend
steigt die Leerstellenkonzentration und typischerweise der Durchmesser
des Bereichs mit Leerstellendominanz mit der Wachstumsgeschwindigkeit
an, womit die Gesamtmenge der für
die Rekombination verfügbaren
Leerstellen zunimmt und somit die erforderliche Länge der
Bereiche mit Leerstellendominanz relativ zu der Länge des
Bereiches mit Dominanz an Zwischengitter-Siliziumeigenatomen abnimmt.
Vorzugsweise wird daher die Wachstumsgeschwindigkeit während der
Bildung der Bereiche mit Leerstellendominanz so gesteuert, dass
das Verhältnis
(V/Vcr)Leerstelle wenigstens
etwa 1,5, bevorzugter wenigstens etwa 2,0, noch bevorzugter wenigstens
etwa 2,5 und sogar wenigstens etwa 3,5 oder mehr beträgt, je nach
der besonderen Ausbildung der heißen Zonen.
-
Wenn
umgekehrt die Wachstumsgeschwindigkeit in dem Bereich mit Zwischengitter-Siliziumeigenatomen
näher an
die kritische Wachstumsgeschwindigkeit herankommt, d. h. das Verhältnis (V/Vcr)Zwischengitteratom zunimmt,
wird die Konzentration der Zwischengitter-Siliziumeigenatome verringert
und gemäß Gleichung
(9) (LLeerst./LZwischeng.]min verringert. Während des Wachstums des Bereichs
mit Zwischengitter-Siliziumeigenatomen wird die Wachstumsgeschwindigkeit
vorzugsweise so gesteuert, dass das Verhältnis V/Vcr)Zwischengitteratom etwa 0, 5 bis etwa 0,95,
bevorzugter etwa 0,7 bis etwa 0,9 und insbesondere etwa 0,8 bis
etwa 0,9 beträgt.
Obgleich langsamere Wachstumsgeschwindigkeiten praktischerweise
zur Anwendung kommen können,
ohne den Erfindungsumfang zu verlassen, verringern in der Praxis
reduzierte Wachstumsgeschwindigkeiten den Durchsatz des Kristallwachstumsprozesses,
und sie sind daher nicht erwünscht.
Ferner nimmt die Gesamtmenge der Zwischengitter-Siliziumeigenatome
zu, wenn die Wachstumsgeschwindigkeit weiter unter die kritische Wachstumsgeschwindigkeit
verringert wird.
-
Vorzugsweise
sind die Bereiche mit Leerstellendominanz möglichst kurz, wobei ein größeres Gesamtvolumen
des Blockteils von konstantem Durchmesser vorzugsweise als Material
mit Dominanz an Zwischengitter-Siliziumeigenatomen gezüchtet wird,
um die Gesamtausbeute des im Wesentlichen störstellenfreien Siliziums zu
verbessern. Vorzugsweise ist jedoch auch die Gesamtzahl der Leerstellen
wenigstens etwa so groß, wie
die Gesamtzahl der Zwischengitter-Siliziumeigenatome. Somit wird
die Wachstumsgeschwindigkeit vorzugsweise asymmetrisch periodisch
um die kritische Wachstumsgeschwindigkeit herum verändert. D.
h., die Wachstumsgeschwindigkeit wird vorzugsweise während der
Bildung des Bereichs mit Leerstellendominanz auf wenigstens etwa
150% und so viel wie 350% der kritischen Wachstumsgeschwindigkeit
erhöht,
während sie
vorzugsweise während
der Bildung des Bereichs mit Zwischengitteratomdominanz auf nur
etwa 90% der kritischen Wachstumsgeschwindigkeit reduziert wird.
-
Da
Zwischengitteratome schneller als Leerstellen diffundieren, wird
sich die Grenzfläche
zwischen dem Bereich mit Zwischengitteratomdominanz und den Bereichen
mit Leerstellendominanz verschieben, wodurch der resultierende Bereich
mit Zwischengitteratomdominanz, der im Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenpunktstörstellen
ist, eine etwas größere axiale
Länge als
LZwischeng. hat. Vorzugsweise liegt die
Anzahl der Leerstellen in dem Bereich mit Leerstellendominanz über der
Menge der Zwischengitter-Siliziumeigenatome in dem Bereich mit Zwischengitteratomdominanz.
Demgemäss
kann das Längenverhältnis [LLeerst./LZwischeng.]
bei einem Wert ausgewählt
werden, der größer als
der Mindestwert für
einen gegebenen Satz von Wachstumsgeschwindigkeiten ist, um einen
Leerstellenüberschuss
zu schaffen.
-
Im
Allgemeinen kann ein Siliziumeinkristall nach der Czochralski-Methode
unter Bildung eines Blocks gezüchtet
werden, der eine Mittelachse, einen Keimkonus, einen Endkonus und
einen Teil mit konstantem Durchmesser zwischen dem Keimkonus und
dem Endkonus hat, der eine seitliche Oberfläche und einen sich von der
Mittelachse zu der seitlichen Oberfläche erstreckenden Radius R
hat. Der Radius R des Blockteils mit konstantem Durchmesser beträgt vorzugsweise
wenigstens etwa 75 mm, wenigstens etwa 100 mm und kann sogar wenigstens
etwa 150 mm oder mehr betragen und hat eine axiale Länge L von
wenigstens etwa 400 mm, wenigstens etwa 600 mm und kann sogar wenigstens
etwa 1000 mm oder mehr betragen.
-
Das
Verhältnis
der Wachstumsgeschwindigkeit zu dem mittleren axialen Temperaturgradienten
v/G0 wird erfindungsgemäß kontrolliert, um anfangs
in dem Blockteil von konstantem Durchmesser zwei oder mehr Bereiche
zu bilden, in denen Kristallgitterleerstellen die vorherrschende
Eigenpunktstörstelle
sind und die längs
der Achse durch einen oder mehrere Bereiche getrennt sind, in denen
Zwischengitter-Siliziumeigenatome die vorherrschende Eigenpunktstörstelle
sind, wobei die Steuerung durch absichtliches Variieren des Verhältnisses
v/G0 erfolgt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verhältnis
durch Variieren der Wachstumsgeschwindigkeit wie oben diskutiert
gesteuert.
-
Die
Wachstumsgeschwindigkeit wird im Besonderen so gesteuert, dass der
oder die Bereich(e), in denen Zwischengitter-Siliziumeigenatome die vorherrschende
Eigenpunktstörstelle
sind, eine axiale Länge
LZwischeng., die kleiner als der zweifache
Radius des Blockteils mit konstantem Durchmesser ist, und einen
Radius RZwischeng. haben, der sich über den
gesamten Radius R des Blockteils von konstantem Durchmesser erstreckt, um
den Vorteil der axialen Diffusion und Rekombination der Eigenpunktstörstelle
in dem achsnahen Blockbereich zu erreichen. Der Block wird vorzugsweise
unter Bedingungen gezüchtet,
bei denen ein wesentlicher Teil des Blocks einen Bereich oder Bereiche
aufweist, in denen Zwischengitter-Siliziumeigenatome die vorherrschenden
Eigenpunktstörstellen
sind. Die axiale Länge
LZwischeng. der Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz
beträgt
daher vorzugsweise wenigstens etwa 25% des Radius des Blockteils
von konstantem Durchmesser.
-
Die
axiale Länge
LZwischeng. des Bereiches mit Zwischengitteratomdominanz
ist daher vorzugsweise wenigstens etwa 25% und weniger als etwa
2 R, wenigstens etwa 50% und weniger als etwa 1,5 R und vorzugsweise
etwa gleich dem Radius R des Blockteils von konstantem Durchmesser.
Die axiale Länge
LZwischeng. des Bereichs mit Zwischengitteratomdominanz
kann 2 R überschreiten
oder kleiner als 25% von R sein, jedoch werden Bereiche mit einer
größeren axialen
Länge als
2 R zum Hintanhalten der Konzentration der Zwischengitteratome erhöhte Diffusionszeiten
erfordern, was zunehmend auf Radialdiffusion von der Achse zur seitlichen
Ober fläche
beruht, und Bereiche mit einer axialen Länge von weniger als 25% können das
Gesamtvolumen des im Wesentlichen störstellenfreien Siliziums in
dem Block verringern.
-
Die
Wachstumsgeschwindigkeit wird ferner so überwacht, dass die Bereiche,
in denen Kristallgitterleerstellen zunächst die vorherrschenden Eigenpunktstörstellen
sind, einen sich von der Blockachse zu der seitlichen Oberfläche erstreckenden
Radius RLeerst. hat, der wenigstens etwa
10%, vorzugsweise wenigstens etwa 50% und noch bevorzugter wenigstens
etwa 90% oder mehr des Radius R des Kristallteils von konstantem
Durchmesser beträgt.
Die anfängliche
axiale Länge
LLeerst. der Bereiche mit Leerstellendominanz
beträgt vorzugsweise
wenigstens etwa das 0,05-fache der anfänglichen axialen Länge LZwischeng. der Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz
und kann wenigstens etwa das 0,1- oder sogar wenigstens das etwa
0,5-fache der anfänglichen
axialen Länge
LZwischeng. der Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz
betragen, je nach dem Verhältnis
zwischen der normierten Wachstumsgeschwindigkeit für die Bereiche
mit Leerstellendominanz und der normierten Wachstumsgeschwindigkeit
der Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz, wie in Gleichung (9)
beschrieben wurde. Wenn z. B. VLeerst. die
1,5-fache Vcr ist und VZwischeng. die
0,9-fache Vcr ist, dann ist (LLeerst./LZwischeng.) vorzugsweise wenigstens etwa
0,22 . Wenn in ähnlicher
Weise VLeerst. die 2-fache VCr ist
und VZwischeng. die 0,9-fache Vcr ist,
dann ist (LLeerst./LZwischeng.)
vorzugsweise wenigstens etwa 0,17; wenn VLeerst. die 2,5-fache
Vcr ist und VZwischeng. die
0,9-fache Vcr ist, darin ist (LLeerst./LZwischeng.) Vorzugsweise wenigstens etwa
0, 14; wenn VLeerst. die 1, 5-fache Vcr ist und VZwischeng. die
0,5-fache Vcr ist, dann ist (LLeerst./LZwischeng.) vorzugsweise wenigstens etwa
0,12; wenn VLeerst. die 2-fache Vcr ist und VZwischeng. die
0,5-fache Vcr ist, dann ist (LLeerst./LZwischeng.) vorzugsweise wenigstens etwa
0,1; und wenn VLeerst. die 2, 5-fache Vcr ist und VZwischeng. die
0,5-fache Vcr ist, dann ist (LLeerst./LZwischeng.) vorzugsweise wenigstens etwa
0,08.
-
So
wird nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung die Wachstumsgeschwindigkeit
vorzugsweise gesteuert, um zunächst
in dem Blockteil von konstantem Durchmesser wenigstens etwa zwei
Bereiche mit Leerstellendominanz zu erzeugen, die in axialer Richtung
durch wenigstens einen Bereich mit Zwischengitteratom dominanz getrennt
sind. Insbesondere wird die Wachstumsgeschwindigkeit gesteuert,
um in dem Blockteil von konstantem Durchmesser anfangs wenigstens
etwa 4,6,10 und sogar so viele wie 16 oder mehr Bereiche mit Leerstellendominanz
zu bilden, die längs
der Achse durch einen oder mehrere Bereich(e) mit Zwischengitteratomdominanz
getrennt sind.
-
Wie
oben angegeben kann der Radius des Bereichs oder der Bereiche mit
Leerstellendominanz kleiner als der Radius des Blockteils von konstantem
Durchmesser sein. Die Bereiche mit Leerstellendominanz mit einem
kleineren Radius als dem Radius des Blockteils von konstantem Durchmesser
werden zusätzlich
im Allgemeinen einen Bereich mit Dominanz an Zwischengitter-Siliziumeigenatomen
haben, der sich von der seitlichen Oberfläche des Blocks radial nach
innen zu dem Bereich mit Leerstellendominanz erstreckt. So können mehrere
Bereiche mit Leerstellendominanz längs der Blockachse durch einen
einzigen kontinuierlichen Bereich mit Zwischengitteratomdominanz
getrennt sein, der einen Radius hat, der von einem Minimum, das
etwa gleich der Differenz zwischen dem Radius des Bereichs mit Leerstellendominanz
und dem Radius des Blockteils von konstantem Durchmesser ist, bis
zu einem Maximum variiert, das gleich dem Radius des Blockteils von
konstantem Durchmesser ist. Z. B. können mehrere Bereiche mit Leerstellendominanz,
von denen jeder einen Radius gleich 10% des Radius des Blockteils
von konstantem Durchmesser hat, längs der Blockachse durch einen
einzigen kontinuierlichen Bereich mit Zwischengitteratomdominanz
getrennt sein, der einen Radius hat, der zwischen 90% und 100 des
Radius des Blockteils von konstantem Durchmesser variiert, wobei
die Bereiche mit Leerstellendominanz längs der Achse getrennt sind,
wenn der Bereich mit Zwischengitteratomdominanz einen Radius hat,
der 100% des Radius des Blockteils von konstantem Durchmesser beträgt. Alternativ
können
mehrere Bereiche mit Leerstellendominanz mit einem Radius gleich
dem Radius des Blockteils von konstantem Durchmesser längs der
Blockachse durch mehrere Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz
getrennt sein, von denen jeder einen Radius gleich dem Blockteil
von konstantem Durchmesser hat.
-
Die
Wachstumsgeschwindigkeit wird daher nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise gesteuert, um anfangs in dem Block einen
oder mehrere Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz zu bilden,
die längs
der Achse durch die oben genannten Bereiche mit Leerstellendominanz
getrennt sind, wobei der oder die Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz
diskontinuierliche Bereiche, die längs der Achse durch mehrere
Leerstellenbereiche mit einem Radius gleich dem des Blockteils von
konstantem Durchmesser vollständig
getrennt sind, oder ein oder mehrere kontinuierliche Bereiche sein
können,
die längs
der Achse durch mehrere Leerstellenbereiche mit einem kleineren
Radius als dem Radius des Blockteils von konstantem Durchmesser
getrennt sind. Die Wachstumsgeschwindigkeit wird so erfindungsgemäß gesteuert,
um anfangs ein oder mehrere Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz
zu bilden, die axial neben dem bzw. den Bereich(en) mit Zwischengitteratomdominanz
wenigstens einen Bereich mit Leerstellendominanz haben, wobei die
Bereiche mit Leerstellendominanz als eine Senke dienen, zu der Zwischengittersiliziumeigenatome
nahe der Achse diffundieren können
und wo sie vernichtet werden können.
-
Die
Bereiche mit Zwischengitteratomdominanz werden dann von der Erstarrungstemperatur
mit einer Geschwindigkeit abgekühlt,
die es Zwischengitter-Siliziumeigenatomen und Leerstellen erlaubt,
radial und axial aus den Bereichen zu diffundieren, so dass sich
eine genügende
Anzahl von Zwischengitter-Siliziumatomen mit
Leerstellen rekombiniert, um die Konzentration an Zwischengitter-Siliziumeigenatomen
in dem Bereich oder den Bereichen zu verringern, in denen Zwischengitter-Siliziumeigenatome
zu Anfang die vorherrschende Eigenpunktstörstelle waren, und die Konzentration
der Kristallgitterleerstellen in dem Bereich oder den Bereichen
zu reduzieren, in denen Kristallgitterleerstellen zu Anfang die
vorherrschende Eigenpunktstörstelle
waren. Vorzugsweise werden die Bereiche auf einer Temperatur oberhalb
TA für
eine Zeitdauer von wenigstens einer wirksamen Verweilzeit tVz-eff. gehalten, die erforderlich ist, dass
eine genügende
Menge Zwischengitter-Siliziumeigenatome zu der Oberfläche des
Blocks und zu dem bzw. den Bereich(en) mit Leerstellendominanz diffundieren
kann, um die Konzentration der Zwischengitter-Siliziumeigenatome
in dem Bereich bzw. den Bereichen, in denen Zwischengitter-Siliziumatome
anfangs die vorherrschende Eigenpunktstörstelle waren, unter eine kritische
Konzentration zu drücken,
die zur Keimbildung agglomerierter Eigenpunktstörstellen erforderlich ist.
-
Sobald
die Konzentration der Zwischengitteratome in dem Bereich herabgedrückt wurde,
kann der Bereich so gekühlt
werden, dass ein signifikanter Teil des resultierenden Blocks im
Wesentlichen frei von irgendwelchen agglomerierten Eigenpunktstörstellen
ist.
-
Je
nach der resultierenden Konzentration und Verteilung der Leerstellen
und Zwischengittereigenatome in den verschiedenen Blockbereichen
kann danach die Bildung agglomerierter Eigenpunktstörstellen
dadurch vermieden werden, dass man die Diffusion der Eigenpunktstörstellen überwacht
und/oder den Block einer Abschreckkühlung unterzieht. Wenn somit
die resultierende Konzentration der Leerstellen oder Zwischengitter-Siliziumeigenatome
unter der Konzentration liegt, bei der Leerstellen und Zwischengitter-Siliziumeigenatome
unter Kühlung
agglomerieren, kann man den Bereich nach dem Standard-Czochralskiverfahren
abkühlen
lassen. Wenn jedoch die Bereiche mit Leerstellen- oder Zwischengitteratomdominanz
oder Teile davon größere Leerstellen- oder Zwischengitteratomkonzentrationen
als die Konzentration haben, bei der die Zwischengitteratome oder
Leerstellen unter Kühlung
agglomerieren können,
kann die Abkühlungsgeschwindigkeit
des Bereichs so gesteuert werden, dass für Zwischengitter-Siliziumeigenatome
und/oder Leerstellen zusätzliche Zeit
verfügbar
ist, um radial zu der seitlichen Blockoberfläche zu diffundieren und/oder
zueinander zu diffundieren und sich miteinander zu rekombinieren,
wobei die Konzentration der Leerstellen und/oder Zwischengitter-Siliziumeigenatome
während
der Kühlung
weiter herabgedrückt
wird, so dass der resultierende Block im Wesentlichen frei von agglomerierten
Eigenpunktstörstellen
ist (siehe z. B. die schwebenden US-Patentanmeldungen Nr. 09/344,036
und 09/349,709, jetzt erteilt als US-Patente Nr. 6,312,516 bzw.
6,328,795). Wenn ferner die Konzentration an Leerstellen und Zwischengitter-Siliziumeigenatomen
größer als
die Konzentration ist, bei der die Leerstellen oder Zwischengitter-Siliziumeigenatome
unter Kühlung
agglomerieren können,
kann der Block oder Teile davon so einer Abschreckkühlung unterzogen
werden, dass die Leerstellen oder Zwischengitter-Siliziumeigenatome
in ihrer Position wirksam eingefroren werden, ohne dass sie genügend Zeit
zur Agglomerierung haben, so dass der resultierende Block im Wesentlichen
frei von agglomerierten Eigenpunktstörstellen ist, wie in der US-Anmeldung
NR. 09/661,745 unter Beanspruchung der Priorität der vorläufigen Anmeldung Nr. 60/155,725,
jetzt als WO 00/25525 veröffentlicht,
beschrieben ist.
-
Alternativ
kann die Konzentration der Zwischengitteratome in dem Bereich bzw.
den Bereichen mit Zwischengitteratomdominanz nur so herabgedrückt werden,
dass der oder die Bereich(e) unter Kühlung einige agglomerierte
Störstellen
des Zwischengittertyps enthalten, wobei die agglomerierten Störstellen
des Zwischengitteratomtyps nur Störstellen des B-Typs sind.
-
Die
Steuerung des mittleren axialen Temperaturgradienten Go kann
im Allgemeinen hauptsächlich durch
die Ausbildung der „heißen Zone" des Kristallziehgeräts, d. h.
des Graphits (oder anderen Materials) erreicht werden, das u. a.
den Erhitzer, die Isolierung, die Wärme- und Strahlungsabschirmungen
bildet. Obgleich diese Konstruktionsbesonderheiten in Abhängigkeit
von der Bauart und dem Modell des Kristallziehgerät variieren
können,
kann Go im Allgemeinen unter Benutzung irgendwelcher
Einrichtungen gesteuert werden, die in der Technik gegenwärtig für die Steuerung
des Wärmeübergangs
an der Grenzfläche
Schmelze/Feststoff bekannt sind, einschließlich Reflektoren, Strahlungsabschirmungen,
Spülrohre,
Glührohre
und Erhitzer. Im Allgemeinen werden radiale Veränderungen von Go minimiert,
indem man einen solchen Apparat innerhalb eines Abstandes von etwa
einem Kristalldurchmesser oberhalb der Grenzfläche Schmelze/Feststoff positioniert.
Go kann ferner dadurch gesteuert werden,
dass man die Position des Apparats relativ zu der Schmelze und dem Kristall
einstellt. Dies erfolgt entweder durch Einstellung der Lage des
Apparats in der heißen
Zone oder durch Einstellung der Lage der Schmelzeoberfläche in der
heißen
Zone. Wenn ein Erhitzer benutzt wird, kann G0 ferner
durch Einstellung der dem Erhitzer zugeführten Leistung gesteuert werden.
Eine oder alle diese Methoden können
während
eines Czochralski-Chargenverfahrens benutzt werden, bei dem sich
das Schmelzevolumen während
des Verfahrens erschöpft.
-
Eine
Veränderung
der Wachstumsgeschwindigkeit beim Wachsen des Blockteils, der typischerweise als
der Teil mit konstantem Durchmesser, das ist der Teil zwischen dem
Keimkonus und dem Endkonus bezeichnet wird, verursacht typischerweise
Veränderungen
des Durchmessers entlang der Achse. Das bedeutet, dass der Durchmesser
von Bereichen mit Leerstellendominanz kleiner ist als der Durchmesser
von Bereichen mit Zwischengitteratomdominanz. Somit werden Wafer,
die aus dem Block mit verringerten Durchmessern geschnitten sind,
typischerweise Leerstellendominanz haben; Wafer, die aus dem Block
mit vergrößerten Durchmessern
geschnitten sind, werden typischerweise Zwischengitteratomdominanz
zeigen. Demgemäss
kann der Blockdurchmesser und anschließend der Durchmesser der aus
dem Block geschnittenen Wafer dazu dienen, die entstandenen Wafer
in solche mit Leerstellen als vorherrschende Eigenpunktstörstelle
und solche mit Zwischengitter-Siliziumeigenatomen als vorherrschende
Eigenpunktstörstelle
zu sortieren.
-
Definitionen
-
Es
ist zu bemerken, dass die folgenden hier benutzten Bezeichnungen
die angegebenen Bedeutungen haben: „agglomerierte Eigenpunktstörstellen" soll Störstellen
bezeichnen, die (i) durch die Reaktion verursacht werden, bei der
Leerstellen agglomerieren, oder (ii) durch die Reaktion verursacht
werden, bei der Zwischengittereigenatome agglomerieren; „agglomerierte
Leerstellenstörstellen" sollen agglomerierte
Leerstellenpunktstörstellen
bezeichnen, die durch die Reaktion verursacht werden, bei der Kristallgitterleerstellen
agglomerieren, einschließlich
zum Beispiel D-Störstellen,
Flow-Pattern-Störstellen,
Gate-Oxide-Integrity-Störstellen,
Crystal-Originated-Particle-Störstellen
und Crystal-Originated-Lightpoint-Störstellen; „agglomerierte Zwischengitteratom-Störstellen" bedeuten agglomerierte
Eigenpunktstörstellen,
die durch die Reaktion verursacht werden, bei der Zwischengitter-Siliziumeigenatome
unter Bildung von A-Störstellen
(einschließlich
Versetzungsschleifen und –netzwerke)
und B-Störstellen
agglomerieren; „B-Störstellen" sollen agglomerierte
Zwischengitteratom-Störstellen
bedeuten, die kleiner als A-Störstellen
sind und auflösbar
sind, wenn sie einer Wärmebehandlung
unterworfen werden; „Radius" soll den Ab stand
bedeuten, gemessen von der Mittelachse zu einem Umfangsrand einer
Einkristallsiliziumprobe, etwa eines Wafers oder eines dicken Blockstabs
oder einer flachen Platte; „im
Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenpunkt-Störstellen" soll eine Konzentration agglomerierter
Störstellen
bedeuten, die kleiner als die Bestimmungsgrenze dieser Störstellen
ist, die gegenwärtig
bei etwa 104 Störstellen/cm3 liegt; „leerstellendominiert" und „zwischengittereigenatomdominiert" soll ein Material
bedeuten, in dem die Eigenpunktstörstellen vorherrschend Leerstellen
bzw. Zwischengittereigenatome sind; und „visuelle Bestimmung agglomerierter
Eigenpunktstörstellen" sowie deren Variationen
soll sich auf die Bestimmung dieser Störstellen mit dem bloßen Auge
unter üblichen
Glüh- oder
Fluoreszenzlichtquellen oder wahlweise gerichtet strahlenden oder
anderen verstärkten
Lichtquellen beziehen und ohne die Benutzung irgendeiner Instrumentierung,
die sonst bei der Störstellenbestimmung
helfen oder zu einer Störstellenvergrößerung führen würde, wie
optische oder Infrarotmikroskopie, Röntgenstrahlbrechung oder Laserstreuung.
-
Bestimmung
agglomerierter Störstellen
-
Agglomerierte
Störstellen
können
durch eine Reihe unterschiedlicher Verfahren bestimmt werden. Flow-Pattern-Störstellen
oder D-Störstellen
werden z. B, typischerweise dadurch festgestellt, dass man die Einkristallsiliziumprobe
bevorzugt etwa 30 Minuten in einer Secco-Ätzlösunq ätzt und dann die Probe einer
mikroskopischen Prüfung
unterzieht (siehe z. B. H. Yamagishi et al., Semicond. Sci. Technol.
7, A135 (1992)). Obgleich dies eine Norm für die Feststellung agglomerierter
Leerstellendefekte ist, kann dieses Verfahren auch zur Feststellung
von A-Störstellen
dienen. Wenn dieses Verfahren benutzt wird, erscheinen diese Störstellen auf
der Oberfläche
der Probe als große
Grübchen,
wenn sie vorliegen.
-
Agglomerierte
Eigenpunktstörstellen
können
ferner visuell dadurch festgestellt werden, dass man diese Störstellen
mit einem Metall dekoriert, das bei Wärmeanwendung zur Diffusion
in die Einkristallsiliziummatrix befähigt ist. Im Einzelnen können Einkristallsiliziumproben,
wie Wafer, dicke Stäbe
oder flache Platten, visuell auf die Anwesenheit solcher Störstellen
geprüft
werden, indem man erst die Probenoberfläche mit einer Zusammen setzung
beschichtet, die ein Metall enthält,
das zur Dekorierung dieser Störstellen
befähigt
ist, wie etwa eine konzentrierte Lösung von Kupfernitrat. Die
beschichtete Probe wird dann etwa 5 Minuten bis etwa 15 Minuten
auf eine Temperatur zwischen etwa 900°C und etwa 1000°C erhitzt,
um das Metall in die Probe diffundieren zu lassen. Die wärmebehandelte
Probe wird dann auf Raumtemperatur abgekühlt, wodurch das Metall kritisch übersättigt wird
und innerhalb der Probenmatrix an Stellen ausfällt, an denen Störstellen
vorliegen.
-
Nach
Kühlung
wird die Probe zuerst zur Entfernung von Oberflächenrückstand und Fällungsmitteln
einem Störstellen
nicht darstellenden Ätzmittel
ausgesetzt, indem man die Probe etwa 8 bis etwa 12 Minuten mit einer
Glanzätzlösung behandelt.
Eine typische Glanzätzlösung enthält etwa
55% Salpetersäure
(70 Gew.-%ige Lösung), etwa
20% Fluorwasserstoffsäure
(49 Gew.-%ige Lö-sung) und etwa 25
% Chlorwasserstoffsäure
(konzentrierte Lösung).
-
Die
Probe wird dann mit entionisiertem Wasser gespült und einer zweiten Ätzstufe
unterworfen, indem man die Probe etwa 35 bis etwa 55 Minuten in
eine Secco- oder Wright-Ätzlösung eintaucht
oder sie mit ihr behandelt. Typischerweise wird die Probe mit einer
Secco-Ätzlösung geätzt, die
0,15 M Kaliumdichromat und Fluorwasserstoffsäure (49 Gew.-%ige Lösung) in
einem Verhältnis
von etwa 1:2 enthält.
Diese Ätzstufe
hat die Wirkung, etwa vorliegende agglomerierte Störstellen
bloßzulegen
oder darzustellen.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
dieses „Störstellendekorierungsverfahrens" wird die Einkristallsiliziumprobe
vor der Anwendung der metallhaltigen Zusammensetzung einer Thermoglühung unterworfen.
Typischerweise wird die Probe etwa 3 Stunden bis etwa 5 Stunden
auf einer Temperatur in dem Bereich von etwa 850°C bis etwa 950°C erhitzt.
Diese Ausführungsform
wird besonders für
die Feststellung agglomerierter Zwischengitter-Siliziumeigenatom-Störstellen des B-Typs bevorzugt.
Ohne Festlegung auf eine besondere Theorie wird allgemein angenommen,
dass diese thermische Behandlung die Wirkung hat, B-Störstellen
zu stabilisieren und zu vergrößern, so
dass sie leichter dekoriert und festgestellt werden können.
-
Agglomerierte
Leerstellen-Störstellen
können
auch unter Benutzung von Laserstreuungsverfahren festgestellt werden,
etwa durch Laserstreuungstomographie, die typischerweise eine niedrigere
Bestimmungsgrenze der Störstellendichte
hat als andere Ätzverfahren.
-
Bereiche
von Material mit Zwischengitteratom- und Leerstellendominanz, die
frei von agglomerierten Störstellen
sind, können
im Allgemeinen voneinander und von agglomerierte Störstellen
enthaltendem Material durch die oben beschriebene Kupferdekorationstechnik
unterschieden werden. Bereiche aus störstellenfreiem Material mit
Zwischengitteratomdominanz enthalten keine durch die Ätzung freigelegten
dekorierten Merkmale, während
Bereiche aus störstellenfreiem
Material mit Leerstellendominanz (vor einer Hochtemperatur-Sauerstoffkeim-Auflösungsbehandlung
wie oben beschrieben) infolge der Kupferdekorierung der Sauerstoffkeime kleine Ätzgrübchen enthalten.
-
Im
Hinblick auf das oben Gesagte ist ersichtlich, dass die verschiedenen
Ziele der Erfindung erreicht werden. Da bei dem oben beschriebenen
Verfahren verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können, ohne
den Erfindungsumfang zu verlassen, soll die gesamte in der obigen
Beschreibung enthaltene Materie als beispielhaft und nicht in einem
beschränkenden
Sinne interpretiert werden. Bei Einführung von Elementen der vorliegenden
Erfindung oder ihren bevorzugten Ausführungsformen sollen ferner
die Artikel „ein", „der", „die", „das" und „genannte(r)" ferner bedeuten,
dass es ein oder mehrere der Elemente gibt. Die Bezeichnungen „aufweisen", „enthalten" und „haben" sollen umfassend
sein und bedeuten, dass weitere andere Elemente als die aufgeführten Elemente
vorhanden sein können.