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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Trennung der Isomere
von α-substituierten
Carbonsäuren
in einem reaktiven Verfahren, welches mindestens einen Anteil des
unerwünschten
Isomers in das erwünschte
Isomer umwandelt.
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Traditionell
wurden synthetische chirale bioaktive Verbindungen in racemischer
Form verwendet, da eine Technologie zum Trennen von Isomeren entweder
nicht zu Verfügung
stand oder zur Verwendung in einem kommerziellen Maßstab nicht
praktikabel war. Jedoch wird die bioaktive Komponente eines solchen
Racemats typischerweise in nur einer von zwei oder mehreren isomeren
Formen gefunden, was bedeutet, dass mindestens die Hälfte der
verabreichten Verbindung nicht den beabsichtigten Nutzen bereitstellt.
Es ist auch bekannt, dass das gegenteilige Enantiomer eines beabsichtigten
Arzneistoffes eine vollständig
unterschiedliche therapeutische Wirkung aufweisen kann. In manchen
Fällen
kann das Vorhandensein des gegenteiligen Enantiomers toxisch sein.
Die biologisch inaktiven Isomere sind nichtsdestoweniger typischerweise
genauso bioverfügbar
wie das aktive Isomer und stellen folglich Risikoquellen ohne einen
ausgleichenden Nutzen bereit. Demgemäß bevorzugen regulierende Institutionen
einen wesentlichen Level an isomerer Reinheit. Siehe z.B. das 'Policy Statement
for the Development of New Stereoisomeric Drugs' der FDA (5/1/92). Die Technologien
zum Trennen von Verbindungen haben sich verbessert, was Herstellern
ermöglicht,
einfacher diesem regulatorischen Druck zu entsprechen. Nichtsdestoweniger
sind auf dem Fachgebiet zusätzliche
Isomertrennungstechniken, welche an einen kommerziellen Maßstab angepasst
werden können
und welche kosteneffizient sind, erforderlich.
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Klassische
Techniken zum Trennen von optischen Isomeren schlossen bevorzugte
Fällung/Kristallisation
einer chiralen Verbindung, welche mit einer chiralen Hilfstrennverbindung
oder -einheit kovalent oder nicht-kovalent assoziiert ist, ein.
Fortschritte bei Chromatographietechniken, welche zum Trennen von
Isomeren wirksam sind, halfen bei der Bereitstellung von analytischen
Werkzeugen, aber solche Techniken sind aufgrund der damit zusammenhängenden
Kosten nur eingeschränkt
industriell verwendbar. Dynamische Trennungstechniken sind verfügbar, wie
Verfahren, welche eine chirale Verbindung umsetzen, die kovalent
an eine chirale Hilfstrennverbindung angefügt ist, oder Verfahren, welche
eine Enolisierung und Schiffbasebildung verwenden, um isomere Formen
umzuwandeln.
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Die
Erfindung stellt eine neue, kosteneffiziente Technik bereit, welche
das isomere Gemisch trennt, während
die Menge des erwünschten
Isomers ansteigt. Die Technik vermeidet die Bildung von kovalenten
Zwischenproduktaddukten mit chiralen Hilfstrenneinheiten, wobei
solche kovalenten Bindungen schwierig umzukehren sein können, ohne
erwünschte
chemische Einheiten zu zerstören.
Solche Zwischenproduktaddukte sind insbesondere im Zusammenhang
mit den α-substituierten
Carbonsäuren,
welche in der hier beschriebenen dynamischen Trennungstechnik verwendet
werden, schwierig zu entfernen, da die Abgangsgruppen der α-Substitution
in den Adduktentfernungschemien nicht gut bewahrt werden. Die erfindungsgemäße Technik verwendet
teilweise unlösliche
Salze der α-substituierten
Carbonsäuren,
welche mit chiralen Aminverbindungen gebildet werden, wobei unerwarteterweise
jedoch die Amineinheiten nicht die Chemie der dynamischen Trennungstechnik
stören.
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Die
Erfindung stellt ein dynamisches Trennungsverfahren zur Anreicherung
eines erwünschten
Isomers einer α-substituierten
Carbonsäure
im Verhältnis
zu einem unerwünschten
Isomer bereit, wobei das Verfahren umfasst: (a) Kontaktieren der α-substituierten
Carbonsäure
in einem Lösungsmittel,
wobei die α-Substitution
mit einer Abgangsgruppe erfolgt und wobei der α-Kohlenstoff chiral ist, mit
einem homochiralen Amin, um ein Salz zu bilden, welches bei ausgewählten Reaktionsbedingungen
teilweise unlöslich
ist, wobei das homochirale Amin so ausgewählt ist, dass die Löslichkeit
des Aminsalzes der unerwünschten α-substituierten Carbonsäure bei
den ausgewählten
Reaktionsbedingungen größer als
die des Aminsalzes der erwünschten α-substituierten
Carbonsäure
ist; (b) Umsetzen des Salzes mit einem Nucleophil bei den ausgewählten Reaktionsbedingungen,
wobei das Umsetzen wirksam ist, um einen Nettoanstieg im weniger
löslichen
Aminsalz der α-substituierten
Carbonsäure
herzustellen und wobei die ausgewählten Bedingungen ausgewählt sind,
um (i) eine nucleophile Substitution des Nucleophils und der Abgangsgruppe
zu veranlassen oder (ii) den Anstieg im weniger löslichen
Aminsalz in Abwesenheit einer starken Base herzustellen; und (c)
aufrecht Erhalten der Umsetzung für einen Zeitraum, welcher wirksam
ist, um die Menge an erwünschtem α-substituiertem
Carbonsäure-Isomer
zu erhöhen.
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Das
Verfahren kann zur Herstellung einer α-substituierten Carbonsäure oder
eines Derivates davon sein und umfassen: (1) Durchführen des
vorstehenden Verfahrens, um mindestens 80% enantiomeren Überschuss
in der α-substituierten
Carbonsäure
zu erhalten; und (2) Isolieren der α-substituierten Carbonsäure oder
eines Säureaddukts
davon oder Umsetzen der α-substituierten
Carbonsäure
in einer nachfolgenden Umsetzung. Das Verfahren kann ferner umfassen:
(3) Umsetzen der α-substituierten
Carbonsäure
mit einem Nucleophil, um die Abgangsgruppe mit dem Nucleophil zu
ersetzen.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur dynamischen Trennung von
mit einer Abgangsgruppe α-substituierten
3,4,4-Trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure bereit, wobei das Verfahren
umfasst: (a) Kontaktieren der α-substituierten
3,4,4-Trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure in einem
Lösungsmittel mit
einem homochiralen Amin, um ein Salz zu bilden, welches bei ausgewählten Reaktionsbedingungen
teilweise unlöslich
ist, wobei das homochirale Amin so ausgewählt ist, dass die Löslichkeit
eines erwünschten
Isomers der α-substituierten
3,4,4-Trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure bei den ausgewählten Reaktionsbedingungen
niedriger als die eines gegenteiligen Isomers ist; (b) Umsetzen
des Salzes mit einem Nucleophil bei den ausgewählten Reaktionsbedingungen,
wobei das Umsetzen wirksam ist, um einen Nettoanstieg im weniger
löslichen
Aminsalz der α-substituierten
Carbonsäure
herzustellen und wobei die ausgewählten Bedingungen ausgewählt sind,
um (i) eine nucleophile Substitution des Nucleophils und der Abgangsgruppe
zu veranlassen oder (ii) den Anstieg im weniger löslichen
Aminsalz in Abwesenheit einer starken Base herzustellen; und (c)
aufrecht Erhalten der Umsetzung für einen Zeitraum, welcher wirksam
ist, um die Menge des erwünschten
Isomers der α-substituierten
3,4,4-Trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure zu erhöhen. Das Verfahren kann ferner
einschließen:
(d) Durchführen
einer nucleophilen Substitutionsreaktion, um die Abgangsgruppe der α-substituierten
3,4,4-Trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure mit
Prt-S-["-" stellt eine Bindung
dar], wobei Prt eine entfernbare Thio-Schutzgruppe ist, zu substituieren,
wobei das mit Prt-S- α-substituierte
S*-Isomer erhalten wird; (e) Bilden einer Amidbindung zwischen der
Carbonsäureeinheit
der substituierten 3,4,4-Trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure und
L-Leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid; und (f) Entfernen der Schutzgruppe,
wobei (αS)-α-Mercapto-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolinbutanoyl-L-leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid
erhalten wird.
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Die
Erfindung stellt auch ein dynamisches Trennungsverfahren zur Anreicherung
eines erwünschten Isomers
einer α-substituierten
Carbonsäure
im Verhältnis
zu einem unerwünschten
Isomer bereit, wobei das Verfahren umfasst: (a) Kontaktieren der α-substituierten
Carbonsäure
in einem Lösungsmittel,
wobei die α-Substitution
mit einer Abgangsgruppe erfolgt und wobei der α-Kohlenstoff chiral ist, mit
einem homochiralen Amin, um ein Salz zu bilden; wobei das homochirale
Amin so ausgewählt
ist, dass die Löslichkeit
des Aminsalzes der unerwünschten α-substituierten
Carbonsäure
bei den ausgewählten
Reaktionsbedingungen größer als
die des Aminsalzes der erwünschten α-substituierten
Carbonsäure
ist; (b) Identifizieren des Polymorphs des Salzes; (c) Bestimmen
des Löslichkeitsunterschieds
der Diastereomere des Polymorphs; (d) Erhöhen des Löslichkeitsunterschieds der
Diastereomere durch Umwandeln des Polymorphs in ein zweites Polymorph;
(e) Umsetzen des Salzes mit einem Nucleophil bei den ausgewählten Reaktionsbedingungen,
wobei das Umsetzen wirksam ist, um einen Nettoanstieg im weniger
löslichen
Aminsalz der α-substituierten
Carbonsäure
herzustellen und wobei die ausgewählten Bedingungen ausgewählt sind,
um (i) eine nucleophile Substitution des Nucleophils und der Abgangsgruppe
zu veranlassen oder (ii) den Anstieg im weniger löslichen
Aminsalz in Abwesenheit einer starken Base herzustellen; und (f)
aufrecht Erhalten der Umsetzung für einen Zeitraum, welcher wirksam
ist, um die Menge des erwünschtem α-substituierten
Carbonsäure-Isomers zu erhöhen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Umwandeln des Polymorphs in ein zweites Polymorph durch
Aufschlämmen
des Polymorphs in einem Lösungsmittel
bei erhöhten
Temperaturen erreicht.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur dynamischen Trennung von
mit einer Abgangsgruppe α-substituierten
3-Phenylpropansäure
bereit, wobei das Verfahren umfasst: (a) Kontaktieren der α-substituierten
3-Phenylpropansäure
in einem Lösungsmittel
mit einem homochiralen Amin, um ein Salz zu bilden, welches bei
ausgewählten
Reaktionsbedingungen teilweise unlöslich ist, wobei das homochirale
Amin so ausgewählt
ist, dass die Löslichkeit
eines erwünschten
Isomers der α-substituierten
3-Phenylpropansäure
bei den ausgewählten
Reaktionsbedingungen größer als
die eines gegenteiligen Isomers ist; (b) Umsetzen des Salzes mit
einem Nucleophil bei den ausgewählten
Reaktionsbedingungen, wobei das Nucleophil das Anionäquivalent
der Abgangsgruppe ist, bei Bedingungen, welche ausgewählt sind,
um eine nucleophile Substitution des Nucleophils und der Abgangsgruppe
zu veranlassen; und (c) aufrecht Erhalten der Umsetzung für einen
Zeitraum, welcher wirksam ist, um die Menge des erwünschten
Isomers der α-substituierten
3-Phenylpropansäure zu
erhöhen.
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Ferner
bereitgestellt wird eine Verbindung, welche ausgewählt ist
aus:
(R)- oder (S)-α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure als
ein Salz mit einem homochiralen Amin, welches nicht Chinin ist;
(R)-
oder (S)-α-(Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure als
ein Salz mit einem homochiralen Amin, welches nicht Chinin ist.
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Auch
bereitgestellt wird ein Verfahren zur Herstellung von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure aus (L)-Phenylalanin,
wobei das Verfahren umfasst: (a) Umwandeln von (L)-Phenylalanin,
um (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure
zu bilden; (b) Kontaktieren der (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure mit einem homochiralen Amin
in einem Lösungsmittel,
um ein Salz zu bilden, welches bei ausgewählten Reaktionsbedingungen
teilweise unlöslich
ist, wobei das homochirale Amin so ausgewählt ist, dass die Löslichkeit
des Aminsalzes der (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure bei
den ausgewählten
Reaktionsbedingungen größer als
die des Aminsalzes der (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure ist;
(c) Umsetzen des Aminsalzes mit einem Bromid bei den ausgewählten Reaktionsbedingungen,
wobei das Umsetzen wirksam ist, um einen Nettoanstieg im Aminsalz
der (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
herzustellen und wobei die ausgewählten Bedingungen ausgewählt sind, um
(i) eine nucleophile Racemisierung der (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure zu veranlassen oder (ii)
den Anstieg in der (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure in Abwesenheit
einer starken Base herzustellen; und (d) aufrecht Erhalten der Umsetzung
für einen
Zeitraum, welcher wirksam ist, um die Menge an (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure zu erhöhen.
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Noch
weiter wird ein Verfahren zur Herstellung eines erwünschten
Enantiomers einer α-substituierten Carbonsäure aus
einer in großen
Mengen vorkommenden Aminosäure
bereitgestellt, wobei das Verfahren umfasst: (a) Umwandeln eines
unerwünschten
Enantiomers einer α-Aminocarbonsäure, um
ein unerwünschtes Enantiomer
einer α-substituierten
Carbonsäure
zu bilden, wobei die α-Substitution
mit einer Abgangsgruppe stattfindet und der α-Kohlenstoff chiral ist; (b)
Kontaktieren des unerwünschten
Enantiomers der α-substituierten
Carbonsäure
mit einem homochiralen Amin, um ein Salz zu bilden, welches bei
ausgewählten
Reaktionsbedingungen teilweise unlöslich ist, wobei das homochirale
Amin so ausgewählt
ist, dass die Löslichkeit
des Aminsalzes des unerwünschten
Enantiomers bei den ausgewählten
Reaktionsbedingungen größer als
die des Aminsalzes des erwünschten
Enantiomers ist; (c) Umsetzen des Aminsalzes mit einem Nucleophil
bei den ausgewählten
Reaktionsbedingungen, wobei das Umsetzen wirksam ist, um einen Nettoanstieg
im Aminsalz des erwünschten
Enantiomers der α-substituierten
Carbonsäure
herzustellen und wobei die ausgewählten Bedingungen ausgewählt sind,
um (i) eine nucleophile Substitution des Nucleophils und der Abgangsgruppe
zu veranlassen oder (ii) den Anstieg im erwünschten Enantiomer der α-substituierten
Carbonsäure
in Abwesenheit einer starken Base herzustellen; und (d) aufrecht
Erhalten der Umsetzung für
einen Zeitraum, welcher wirksam ist, um die Menge des erwünschten
Enantiomers der α-substituierten
Carbonsäure
zu erhöhen.
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Beschrieben
wird auch eine Verbindung der Formel:
wobei X ein aus Chlor, Brom
und Iod ausgewähltes
Halogen ist; und Y aus Phenyl und substituiertem Phenyl ausgewählt ist;
und eine Verbindung der Formel:
wobei X aus Chlor, Brom,
Iod und Thiobenzoat ausgewählt
ist; und Y ein aus S-Methylbenzylamin und (1R,2S)-(–)-2-Amino-1,2-diphenylethanol
ausgewähltes
Amin ist.
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1 zeigt
die Röntgenpulverbeugungsmuster
der polymorphen Formen I und II des Salzes von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure.
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2 zeigt
das Ramanspektrum der polymorphen Form I des Salzes von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure.
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3 zeigt
das Ramanspektrum der polymorphen Form II des Salzes von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure.
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4 zeigt
die Ergebnisse der dynamischen Trennung, welche mit dem vorher hergestellten
diastereomeren Salz der reinen polymorphen Form II von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure durchgeführt wurde.
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5 zeigt
die Ergebnisse der dynamischen Trennung, welche mit einem Gemisch
der polymorphen Formen I und II von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäuresalz
durchgeführt
wurde.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde eine dynamische Trennung entwickelt, welche die
praktische Herstellung von chiralen α-substituierten Carbonsäuren in
hohem enantiomeren Überschuss
ermöglicht. Das
Verfahren bezieht die Umwandlung von racemischen α-substituierten
Carbonsäuren
zu enantiomer angereicherten oder enantiomer reinen chiralen α-substituierten
Carbonsäuren
ein. Die aus diesem Verfahren erhaltenen Produkte können nützliche
Zwischenprodukte für
die Synthese von Produkten mit pharmazeutischen Verwendungen sowie
nützliche
Endprodukte sein. Das Verfahren ist einfach und kann unter Verwendung
einer Eintopfumwandlung unter Einbeziehung gemäßigter Temperaturen ausgeführt werden.
Im Gegensatz zur erfindungsgemäßen dynamischen
Trennung gibt es gut akzeptierte Verfahren, welche ein kovalentes
Anfügen einer
Säure oder
eines Säurederivats
an ein chirales Trennaddukt erfordern. Es wird angenommen, dass
ein solches kovalentes Anfügen
in der vorliegenden Erfindung nicht erforderlich ist. Zusätzlich sind
die Ausbeuten der enantiomer reinen α-substituierten Säure hoch
(z.B. 60 bis 90% oder höher).
Darüber
hinaus sind die aus der Umsetzung erhaltenen Produkte in Bezug auf
die absolute Reinheit sowie auf die enantiomere Reinheit von hoher
Qualität.
Schließlich
ist das Verfahren als ein Eintopfverfahren mit minimalem chemischem
Aufwand wirtschaftlich. Das Verfahren kann bis zu einem hohen Grad
von Vollständigkeit
unter Verwendung von beiden Isomeren als das racemische Ausgangsmaterial
durchgeführt
werden. Das recyclebare chirale Trennaddukt wird durch ein einfaches
Verfahren wiedergewonnen, wobei eine Minimierung der Kosten und
eine Verringerung der Abfälle
unterstützt
werden.
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Die Überführung von
racemischen α-substituierten
Carbonsäuren
in α-substituierte
Carbonsäuren
von höherer
enantiomerer Reinheit wird mit einem Paar von diastereomeren Salzen
(2R und 2S) einer racemischen α-substituierten
Carbonsäure
und eines homochiralen Amins begonnen. Siehe Schema 1 nachstehend. Die α-Substitution
erfolgt mit einer Abgangsgruppe, welche in Schema 1 als „X" bezeichnet wird.
Das Verfahren wird als eine Aufschlämmung durchgeführt, wobei
das erwünschte
Isomer (2R im Schema 1 gezeigten Beispiel) im Lösungsmittelsystem des Verfahrens
weniger löslich
ist als das unerwünschte
Isomer (2S). Wegen der unterschiedlichen Löslichkeiten der diastereomeren
Salze ist der Niederschlag in dem erwünschten Diastereomer (2R) angereichert,
während
der Überstand
in dem unerwünschten
Diastereomer (2S) angereichert ist. Der Anreicherungsgrad kann relativ
klein sein, wobei das Verfahren noch einen nützlichen isomeren Anreicherungsgrad
bereitstellt. Im Überstand
ermöglicht
das Vorhandensein von mindestens einer katalytischen Menge des Nucleophils
das Ersetzen des α-Substituenten.
Dieses Ersetzen resultiert in einer Umwandlung des stärker löslichen
Diastereomers (2S) in das weniger lösliche Diastereomer (2R). Es
findet eine Fällung
des überschüssigen erwünschten
Diastereomers (2R) und eine erneute Solvatisierung des verringerten
unerwünschten
Diastereomers (2S) statt, bis ein thermodynamisches Gleichgewichtsgemisch
der Diastereomere erreicht wird. In dieser Weise wird in einem einzigen
Reaktionsgefäß eine racemische α-substituierte
Carbonsäure
in ein diastereomer angereichertes oder reines diastereomeres Salz
umgewandelt. Die reine chirale oder enantiomer angereicherte α-substituierte
Carbonsäure
kann aus dem Salz freigesetzt werden und das chirale Amin kann zur
Wiederverwendung wiedergewonnen werden. Das Produkt dieses Verfahrens
kann dann in anderen synthetischen Umwandlungen verwendet werden.
Das Produkt des Verfahrens ist ausreichend enantiomer angereichert,
so dass das Produkt oder ein Produkt von nachfolgenden synthetischen Schritten
kristallisiert werden kann, um weiter den enantiomeren Überschuss
zu verbessern. Im Gegensatz zu Verfahren des Standes der Technik
zur α-Epimerisierung
von racemischen α-substituierten
Carbonsäuren
erreicht die vorliegende Erfindung die Epimerisierung unter Verwendung
eines Nucleophils anstatt einer starken Base. Darüber hinaus
kann die Umwandlung ohne wesentliche Substitution der Abgangsgruppe
mit dem Amin des homochiralen Amins erreicht werden.
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Eine
chirale α-substituierte
Carbonsäure
mit einer α-Abgangsgruppe
dient als ein geeignetes Substrat für das dynamische Trennungsverfahren.
Die Abgangsgruppe kann in ihrer anionischen Form auch als das Nucleophil
fungieren. Geeignete Abgangsgruppen schließen zum Beispiel Halogene und
Schwefel-, Sauerstoff- oder Stickstoff-enthaltende Komponenten ein.
Diese Abgangsgruppen können
zum Beispiel Chloride, Bromide, Iodide, Alkanoate, Benzoate, Thioalkanoate,
Thiobenzoate, Thiolate, Silylalkoholate, Azide, Cyanid und dergleichen
einschließen.
Typischerweise wird mindestens eine katalytische Menge des Nucleophils
zugegeben, um das Ersetzen des α-Substituenten
zu ermöglichen.
In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Nucleophil, welches mit der α-Carbonsäure kontaktiert wird, verschieden
von der Abgangsgruppe und die Menge, welche zugegeben wird, ist
eine katalytische Menge. Tetrabutylammoniumbromid und Kaliumbromid stellen
nützliche
katalytische Nucleophile bereit.
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Racemische α-substituierte
Carbonsäuren
sind oft kommerziell verfügbar
oder können
einfach hergestellt werden. Oft kann eine fertige Quelle des Ausgangsmaterials
aus racemischen α-Aminosäuren erhalten werden.
Zum Beispiel kann racemische 2-Brom-3-phenylpropansäure durch
Behandeln von racemischem Phenylalanin mit Natriumnitrit und Säure, gefolgt
von der Zugabe von KBr hergestellt werden.
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Es
kann erkannt werden, dass das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich für diastereomere
Paare von α-substituierten
Carbonsäuren,
wobei der Unterschied in der Konfiguration zwischen dem Paar am α-Zentrum
liegt, verwendet werden kann: Bei dieser Verwendung weist das Carbonsäureausgangssubstrat
mindestens ein anderes chirales Zentrum zusätzlich zu dem chiralen α-Zentrum
auf. Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei dieser Verwendung
kann ein reines Diastereomer aus einem diastereomeren Gemisch nach
der Freisetzung der Carbonsäure
von dem chiralen Amin erhalten werden.
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Es
werden geeignete Lösungsmittel
für die Überführung gewählt, um
eine Ausfällung
von mindestens einem Teil des erwünschten diastereomeren Salzes
zu bewirken und um zu ermöglichen,
dass der andere Bestandteil des Paares in der Lösung gelöst bleibt. Die Lösungsmittel
und andere Reaktionsbedingungen werden ausgewählt, um diese Wirkung bei einer
Temperatur bereit zu stellen, die für die Durchführung der
Stereochemie umwandelnden Epimerisierungsreaktion geeignet ist.
Kombinationen von Lösungsmitteln
können
verwendet werden, um die vorliegende Erfindung in die Praxis umzusetzen.
Ein bevorzugtes Lösungsmittel
ist ein Lösungsmittel,
welches einen Siedebereich von mindestens höher als 50°C und niedriger als 120°C aufweist.
Ein bevorzugtes Lösungsmittel
ist ein Gemisch von Lösungsmitteln,
wobei Durchmusterungsexperimente verwendet werden, um ein geeignetes
Gemisch auszuwählen,
welches eine vorteilhafte diastereomere Löslichkeitsdifferenz erreicht.
Solche Gemische können
zum Beispiel Gemische von Isopropylacetat und Methyl-t-butylether
einschließen.
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Das
Verfahren wird bevorzugt unter milden Bedingungen durchgeführt. Bevorzugt
wird keine starke Base, insbesondere in einer Menge, welche zur
Vermittlung einer basenkatalysierten Enolisierungsreaktion wirksam
ist, zugegeben. Die Temperatur des Verfahrens liegt bevorzugt unter
80°C, bevorzugt
bei oder unter 50 bis 60°C.
Die Reaktionszeit beträgt
typischerweise 24 bis 48 Stunden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Verfahren durch ein Eintopfverfahren erreicht. Es wird
natürlich
erkannt, dass die Temperatur und die Lösungsmittel, welche für eine gegebene
dynamische Trennung bevorzugt sein können, mit der besonderen Verbindung,
welche der Trennung unterzogen wird, variieren werden. Zum Beispiel
kann erwartet werden, dass sich Azid-enthaltende Verbindungen wirksam
bei niedrigen Temperaturen umsetzen.
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Salzpaarbildung
wird mit einem homochiralen Amin erreicht. Ein bevorzugtes Amin
ist ein Amin, welches die Bildung eines Paares von diastereomeren
Salzen ermöglicht,
wobei ein Bestandteil des Paares der Diastereomere mindestens teilweise
in dem Lösungsmittelsystem
des Verfahrens unlöslich
ist. Ein bevorzugtes Amin ist ein Amin, welches die Bildung eines
Paares von Diastereomeren ermöglicht,
wobei ein Bestandteil des Paares bei den Reaktionsbedingungen bevorzugt
ein Niederschlag ist. Der Niederschlag kann kristallin oder nicht-kristallin
sein. Diese chiralen Amine können
zum Beispiel abhängig
von der Verwendung S-(+)-1-Cyclohexylethylamin,
(–)-cis-Myrtanylamin,
S-Benzyl-L-cysteinol, S-(–)-α,α-Diphenyl-2-pyrrolidinmethanol, R-(+)-Bornylamin,
(1S,2R)-(+)-2-Amino-1,2-diphenylethanol, (1S,2S)-(+)-Pseudoephedrin, Dehydroabietylamin,
(–)-Cinchonidin,
(2S,3R)-(+)-4-Dimethylamino-1,2-diphenyl-3-methyl-2-butanol,
L-α-Amino-ε-caprolactam,
(1R,2R,3R,5S)-(–)-Isopinocamphylamin,
S-(–)-1,1'-Binaphthyl-2,2'-diamin, (1R,2S)-(–)-Ephedrin, (1R,2S)-(+)-cis-1-Amino-2-indanol,
(–)-Spartein
und S-(+)-α-(Methoxymethyl)phenethylamin
sein. Andere beispielhafte Amine, von welchen erwartet werden kann,
dass sie bei der Verwirklichung der Erfindung nützlich sind, für andere α-substituierte
Carbonsäuren,
schließen
jene ein, welche in den Beispielen nachstehend verwendet werden.
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Ein
geeignetes Amin und Lösungsmittel
für die
Salzpaarbildung können
unter Verwendung eines Durchmusterungsversuchs identifiziert werden.
Bei einer ersten Durchmusterung werden variable und einmalige Kombinationen
von chiralen Aminen und Lösungsmittel
in getrennten Behältern
mit einer gegebenen α-substituierten
Carbonsäure
kombiniert. Das Vorhandensein eines Salzes als ein Niederschlag
kann durch visuelle Untersuchung nach einer Inkubationsdauer bei
einer gegebenen Zeit und Temperatur, welche die Epimerisierungsreaktion
modellhaft nachahmen, bestimmt werden. Die ausgefallenen Salze können dann
durch chirale HPLC bewertet werden, um den enantiomeren Überschuss
zu bestimmen. Mit dem vielversprechendsten Anwärter der Kombinationen der
ersten Durchmusterung kann nachfolgend eine zweite Durchmusterung in
einem größeren Maßstab durchgeführt werden,
um die Ausbeute der Wiedergewinnung des Niederschlags, das Ausmaß der Umwandlung
und die Reinheit zu bestimmen.
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Der
Umwandlungsfortschritt kann beobachtet werden, um zu bestimmen,
ob das Verfahren ausreichend vollständig abläuft. Das Verfahren wird als
vollständig
beurteilt, wenn nachgewiesen wird, dass das enantiomere Verhältnis die
Kriterien erfüllt,
welche durch den Experimentator festgesetzt wurden. Diese Kriterien werden
in einer bevorzugten Ausführungsform
erfüllt,
wenn das Gemisch in ein thermodynamisches Gleichgewichtsgemisch
umgewandelt ist. Ein bevorzugtes Verfahren der HPLC-Analyse verwendet
eine chirale Säule zum
Trennen der Enantiomere.
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Das
weniger lösliche
diastereomere Salze aus der Überführung kann
zum Beispiel durch Filtration, Zentrifugation oder Dekantieren isoliert
werden. Zum Beispiel wird das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur
gekühlt
und der resultierende Niederschlag wird durch Filtration wiedergewonnen.
Der Filterkuchen, welcher das Produkt enthält, kann mit einem Waschlösungsmittel
wie Methyl-t-butylether gewaschen werden.
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Nachdem
es isoliert wurde, kann das ausgefallene diastereomere Salz aus
seinem komplexierten chiralen Amin durch Umsetzung mit einer geeigneten
starken Säure
freigesetzt werden. Nützliche
Säuren
schließen
Methansulfonsäure,
Schwefelsäure,
Phosphorsäure
und Salzsäure
ein, obwohl andere Säuren
verwendet werden können.
In einem einfachen Freisetzungsverfahren wird das ausgefallene diastereomere
Salz in einem organischen Lösungsmittel,
welches im Wesentlichen mit Wasser nicht mischbar ist, suspendiert.
Wasser wird zu der Suspension gegeben. Der pH-Wert der wässrigen
Phase wird mit der starken Säure
eingestellt und die freigesetzte Säure wird in die organische
Phase extrahiert. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird das organische
Extraktionslösungsmittel
so ausgewählt,
dass die freigesetzte Säure
in dem Lösungsmittel
gelöst
ist, welches für
die nächste
synthetische Umwandlung verwendet wird. Methyl-t-butylether und
Ethylacetat sind typische Lösungsmittel
für dieses
Extraktionsverfahren. Alternativ kann dieser Säureanteil unter Verwendung
einer Base (z.B. Bicarbonat) in Wasser extrahiert werden und das
Amin kann in die organische Phase extrahiert werden. Wenn erwünscht, kann
die Wasserphase dann angesäuert
werden und die Säure
kann in eine organische Phase extrahiert werden.
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Zusätzlich kann
das Salz, welches durch Kontaktieren der α-substituierten Carbonsäure mit
einem homochiralen Amin gebildet wird, in der Form von unterschiedlichen
Polymorphen vorliegen. Wenn das erfindungsgemäße Verfahren unzureichende
dynamische Trennungsergebnisse bereitstellt, kann dies folglich
aufgrund des speziellen Polymorphs des Salzes sein. Demgemäß kann es
vernünftig
sein, zu identifizieren, welche polymorphe Form das Salz angenommen
hat und zu bestimmen, ob dieses Polymorph wünschenswert ist. Um wünschenswert
zu sein, sollte ein geeigneter Unterschied in der Löslichkeit
der in dem Polymorph vorhandenen Diastereomere vorliegen. Das Identifizieren,
welches Polymorph oder welche Polymorphe wünschenswert sind, sollte einfach
durch einen Fachmann erreicht werden. Zum Beispiel können eine
Pulverröntgenanalyse
oder ein Test, welcher auf Ramanspektroskopie basiert, zur Identifizierung
des Polymorphs verwendet werden. Nachdem ein Polymorph identifiziert
wurde, sollte der Unterschied der Diastereomere bestimmt werden,
um zu sehen, ob das Polymorph wünschenswert
ist.
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Die
Wirkung der polymorphen Form des Salzes wurde, nachdem eine Reihe
von fehlerhaft durchgeführten
dynamischen Trennungen durchgeführt
wurde, identifiziert. Für
das Salz, welches aus der α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure gebildet
wurde, zeigte genauer nur die polymorphe Form I den erforderlichen
Unterschied in den Löslichkeiten
der Diastereomere, um zu ermöglichen,
dass die dynamische Trennung stattfand. Wenn ferner die polymorphe
Form II die einzige vorhandene polymorphe Form war, blieb die Trennung
bei 50–60/50–40 (R/S)
stehen. Nach der vollständigen
Trennung zu 94/6 (R/S) wurde durch Ramanspektroskopie nur die polymorphe
Form I beobachtet. Folglich wurde bestimmt, dass eine vollständige Trennung
von etwa 95:5 (RRS:SRS) nur in der Gegenwart von Kristallform I
stattfand. In der Gegenwart von Kristallform II blieb die Trennung
bei einem diastereomeren Verhältnis
von etwa 60:40 (RRS:SRS) stehen. Demgemäß stellt Beispiel 13 ein Beispiel
bereit, wie unterschiedliche Polymorphe des Salzes identifiziert
werden, während
Beispiel 14 die Wirkung auf den Trennungsunterschied zwischen den
Polymorphen veranschaulicht. Es wurde weiter bestimmt, dass unter
bestimmten Bedingungen (z.B. in der Gegenwart der Kristallform I
und/oder beim Aufschlämmen
des unerwünschten
Polymorphs in einem Lösungsmittel
bei erhöhten Temperaturen – in diesem
Fall, Erwärmen
auf mehr als etwa 60°C
für ausgedehnte
Zeiträume
in einem polaren Lösungsmittel)
die nicht wünschenswerte
polymorphe Form II in die wünschenswerte,
thermodynamisch stabile, polymorphe Form I umgewandelt werden kann.
Folglich veranschaulicht Beispiel 15, wie unerwünschtes Polymorph in erwünschtes
Polymorph umgewandelt werden kann.
-
Ein
zweckmäßiger Weg
bei der Herstellung des Matrixmetallproteaseinhibitors (αS)-α-Mercapto-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutanoyl-L-leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid
VI (Schema 2 nachstehend) bezieht ein α-substituiertes Carbonsäurezwischenprodukt
ein. Metallproteaseinhibitoren werden zum Beispiel bei der Behandlung
von pathologischen Erkrankungen verwendet, welche mit dem unkontrollierten Abbau
von Bindegeweben, der durch Metallproteasen katalysiert wird, zusammenhängen. Diese
Erkrankungen schließen
ein: rheumatoide Arthritis; Osteoarthritis; septische Arthritis;
Hornhaut-, Oberhaut- oder Magengeschwürbildung; Tumormetastasierung
oder -invasion; Periodontalerkrankung; Proteinurie; Koronarthrombose
im Zusammenhang mit Plaqueruptur und Knochenerkrankung. Andere nützliche
Indikationen für
diese Inhibitoren schließen
das Verhindern der pathologischen Folgeschäden nach einer traumatischen
Verletzung und Geburtenkontrolle ein. Wirksame Synthesen von VI
und verwandten Verbindungen werden zur Herstellung von klinischem
Versuchsmaterial sowie für
Herstellungswege für
das kommerzielle Produkt gebraucht.
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Die
Herstellung von VI bezieht ein α-Bromsäurezwischenprodukt
I (Schema 2) ein. Racemisches I wird über das erfindungsgemäße Verfahren
in das enantiomer angereicherte IB umgewandelt. Die Säure I wird
mit dem chiralen Amin II (1R,2S)-2-Amino-1,2-diphenylethanol und
einer katalytischen Menge an Tetrabutylammoniumbromid (TBAB) in
einem Gemisch von Isopropylacetat (i-PrOAc) und Methyl-t-butylether
(MTBE) erwärmt. Das
Diastereomer IA wird dann mit Methansulfonsäure (MSA) angesäuert, um
die homochirale Säure
IB in mindestens 85%igem ee, bevorzugt in mindestens 87%igem ee
(enantiomeren Überschuss)
bereit zu stellen. Die Säure
IB wird dann mit Thiobenzoesäure
und Kaliumcarbonat behandelt, um das Thiobenzoatzwischenprodukt
III mit vollständiger
Umwandlung des α-Zentrums
bereit zu stellen. Das rohe Thiobenzoat III wird weiter durch Kristallisation
in Methyl-t-butylether und Heptan gereinigt, um III mit einem verbesserten
ee von mindestens 98% bereit zu stellen, wie durch chirale HPLC-Analyse
bestimmt wird. Das Zwischenprodukt III wird mit einem Dipeptid unter
Verwendung eines Zweischrittverfahrens gekuppelt. Im ersten Schritt
wird die Carbonsäure
unter Verwendung des Vilsmeier-Reagenzes aktiviert. Man fand, dass
andere geeignete Aktivierungsverfahren auch nützlich sind, wie zum Beispiel
die Verwendung von gemischten Anhydriden (z.B. die Verwendung von
Isobutylchlorformiat), die Verwendung von Säurechloriden oder die Verwendung
von Carbodiimid-vermittelten Entsprechungen. In einem zweiten Schritt
wird das aktivierte Zwischenprodukt an das Dipeptid IV gekuppelt,
um das Amid-verknüpfte
Zwischenprodukt V zu erhalten. Schließlich wird die Thiobenzoat-Schutzgruppe von
V mit 3-Dimethylaminopropylamin (DPAP) und Methanol in der Gegenwart
von Dithiothreitol (DTT) gespalten, um den Metallproteaseinhibitor
VI in 88% Ausbeute und in 99,8%iger enantiomerer Reinheit (Prozent
der relativen Flächen,
chiraler Test) bereit zu stellen.
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-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung (a) 3,4,4-Trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure, welche
mit einer Abgangsgruppe α-substituiert
ist (entweder R*- oder S*-Isomer, siehe nachstehende Definition
von R* und S*), (b) (R)-α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure oder
(c) ein Salz von einem der Vorstehenden in mindestens 88%igem ee
bereit. α-Substitutionen
sind bevorzugt aus Chloriden, Bromiden, Iodiden, Alkanoaten, Benzoaten,
Thioalkanoaten, Thiobenzoaten, Thiolaten, Silylalkoholaten und Aziden,
insbesondere aus Chloriden, Bromiden, Iodiden und Aziden.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung (S)-α-(Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure oder
ein Salz davon in mindestens 99%igem ee bereit.
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Andere
Mittel, deren Herstellung auf einer α-substituierten Carbonsäure als
ein Zwischenprodukt basiert, sind Vasopeptidaseinhibitoren, wie
Omapatrilat {ansonsten bekannt als [4S-[4α(R*),7α,10aβ]]-Octahydro-4-[(2-mercapto-1-oxo-3-phenylpropyl)amino]-5-oxo-7H-pyrido-[2,1-b][1,3]thiazepin-7-carbonsäure} und Gemopatrilat
{ansonsten bekannt als [(S)-(R*,R*)]-Hexahydro-6-[(2-mercapto-1-oxo-3-phenylpropyl)amino]-2,2-dimethyl-7-oxo-1H-azepin-1-essigsäure}. Bei
dieser Synthese dieses Inhibitors und bei der Synthese von anderen
verwandten Vasopeptidaseinhibitoren dienen chirale nicht-racemische α-substituierte
3-Phenylpropansäuren,
welche mit einer Abgangsgruppe α-substituiert
sind, als nützliche
synthetische Zwischenprodukte. Speziell bei der Synthese von Omapatrilat
dient (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIR)
als ein bevorzugtes synthetisches Zwischenprodukt. (Wie in dieser
Anmeldung verwendet, betrifft 2-Brom-3-phenylpropansäure 2-Brom-3-benzenpropansäure, 2-Brom-3-phenylpropansäure oder α-Brom-3-phenylpropansäure). (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIR)
ist der Vorläufer
von (2S)-2-Acetylthio-3-phenylpropansäure (VIII). (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIR)
wird von D-Phenylalanin (IXR) über
eine Diazotierungsbromierungsreaktion abgeleitet. Siehe WO 99/42431,
US 5,366,272 ,
EP 0 657 453 und
EP 0 629 627 . Die Kosten von D-Phenylalanin
(IXR), welches die gegenteilige Stereochemie des entsprechenden
natürlichen
Produkts aufweist, sind hoch und es kann sein, dass seine Verfügbarkeit
eingeschränkt
ist. Es wurde auch von enzymatischen Trennungsverfahren zur Erzeugung
von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
(VIIR) und optisch aktiver 2-Acetylthio-3-phenylpropansäure (VIII)
berichtet. Siehe
JP 10014590 ,
JP 96188811 und JP P2000-23693A. Jedoch
sind die Kosten in Zusammenhang mit den berichteten Verfahren relativ
hoch.
-
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Hingegen
kann enantiomer angereichertes oder enantiomer reines VIIR einfach
aus nicht teurem L-Phenylalanin (IXS) unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt werden. Insgesamt ist die Überführung von L-Phenylalanin in
(2S)-2-Acetylthio-3-phenylpropansäure (VIII) in Schema 3 gezeigt.
-
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L-Phenylalanin
(IXS) wird in (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIS) umgewandelt. VIIS
wird dann den dynamischen kinetischen Trennungsbedingungen (DKR)
ausgesetzt. Dieses Verfahren ergibt das entsprechende Enantiomer
(2R)-2-Bromphenylpropansäure
(VIIR). Dieses Verfahren zusammen mit Recyclingaspekten ist weiter
in Schema 4 nachstehend veranschaulicht. (2S)-2-Bromphenylpropansäure VIIS
wird durch ein Nucleophil (Bromid) in situ racemisiert. (R)-Bornylamin
(X) wird als das homochirale Amin verwendet. Durch die dynamische
kinetische Trennung wird das Bornylaminsalz von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIRB)
mit hoher Stereospezifität
und mit guter Ausbeute gebildet. Die Bromsäure (VIIR) wird dann von dem Amin
abgetrennt und wird nachfolgend in (2S)-2-Acetylthio-3-phenylpropansäure (VIII)
umgewandelt. Folglich stellt eine erfindungsgemäße Ausführungsform ein Verfahren zur
Umkehr der Konfiguration eines α-Zentrums eines
Enantiomers, um das andere erwünschte
Enantiomer zu erhalten, bereit. Das unerwünschte Enantiomer kann einfacher
verfügbar
oder billiger als das erwünschte
Enantiomer sein. Durch das erfindungsgemäße Trennungsverfahren gehen
diese Vorteile dann auf das erwünschte
Enantiomer über.
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Es
kann erkannt werden, dass das dynamische kinetische Trennungsverfahren
einfach zur Herstellung von α-substituierten
3-Phenyl-substituierten Carbonsäuren,
welche weiter an der Phenylgruppe substituiert sind, angewendet
werden kann. Diese Phenylsubstituenten können zum Beispiel Monosubstitutionen
an den ortho-, meta- oder para-Positionen einschließen. Zusätzlich können diese
Phenylsubstitutionen zum Beispiel C1-C6-(bevorzugt C1-C3-)-Alkyl-, C1-C6-(bevorzugt C1-C3-)-Alkoxy-, Cyano-, Nitro-, Halogen- (einschließlich Fluor,
Chlor, Brom oder Iod) und Trifluormethylsubstituenten einschließen. Bevorzugt
sind drei oder weniger Phenylsubstitutionen vorhanden.
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Eine
erfindungsgemäße Ausführungsform
stellt auch die Isolierung von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIR) aus racemischer
2-Brom-3-phenylpropansäure
(VII) unter Verwendung von R-Bornylamin bereit. (Racemisches VII
kann durch Behandeln von racemischem Phenylalanin mit Natriumnitrit
in der Gegenwart von saurem KBr hergestellt werden.) In ähnlicher
Weise kann auch (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIS)-Isomer unter Verwendung
von Dehydroabietylamin (Aldrich, Milwaukee, WI) aus racemischem
VII in der erfindungsgemäßen dynamischen
kinetischen Trennung isoliert werden.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung (a) 3-Phenylpropansäure, welche mit einer Abgangsgruppe α-substituiert
ist (entweder R*- oder S*-Isomer, siehe nachstehende Definition
von R* und S*), (b) (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure oder (c) ein Salz von einem
der Vorstehenden bereit. α-Substitutionen
sind bevorzugt aus Chloriden, Bromiden, Iodiden, Alkanoaten, Benzoaten,
Thioalkanoaten, Thiobenzoaten, Thiolaten, Silylalkoholaten und Aziden,
insbesondere aus Chloriden, Bromiden, Iodiden und Aziden.
-
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Allgemeiner
kann erkannt werden, dass die Erfindung ein Verfahren unter Verwendung
einer in großen Mengen
vorkommenden Aminosäure
(wie eine (αL)-Aminosäure) zur
Herstellung des erwünschten
Enantiomers einer α-substituierten
Carbonsäure
bereitstellt, wobei die α-Substitution
Chloride, Bromide, Iodide, Alkanoate, Benzoate, Thioalkanoate, Thiobenzoate,
Thiolate, Silylalkoholate, Azide und dergleichen umfasst und der α-Kohlenstoff
chiral ist. Das erwünschte
Enantiomer der α-substituierten
Carbonsäure
kann die gegenteilige Konfiguration der Ausgangsaminosäure aufweisen.
In großen
Mengen vorkommende Aminosäuren
sind jedwede Aminosäuren,
welche von einem natürlichen
Produkt verfügbar
sind oder welche einfach synthetisiert werden. Diese schließen zum
Beispiel die Aminosäuren
ein, welche durch den genetischen Code codiert werden, und Norleucin,
Norvalin, Ornithin, Penicillamin (β-Mercaptovalin), Ethionin, α-Aminoadipinsäure, α-Aminobuttersäure und
dergleichen. Wie vorstehend veranschaulicht, bezieht eine typische
Reihe von Schritten, welche das R-Enantiomer der α-substituierten
Carbonsäure
herstellen, Diazotierung der (αL)-Aminosäure mit einem Nitritsalz
und einem geeigneten Anionsalz (Nucleophil) unter sauren Bedingungen,
Durchführen
der dynamischen kinetischen Trennung und Isolieren des R-Enantiomers
der α-substituierten
Carbonsäure
ein. Geeignete Anionsalze schließen Chloride, Bromide, Iodide,
Alkanoate, Benzoate, Thioalkanoate, Thiobenzoate, Thiolate, Silylalkoholate
und Azide, insbesondere Chloride, Bromide, Iodide und Azide ein.
Da das resultierende Produkt der vorstehenden Reihe eine α-Abgangsgruppe
enthalten kann, kann das Produkt dieser Reihe als ein nützliches
enantiomer angereichertes oder enantiomer reines Zwischenprodukt
dienen. Eine bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform stellt ein Verfahren
der Verwendung von in großen
Mengen vorkommenden, aromatischen Ring-enthaltenden α-Aminosäuren, zum
Beispiel Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan und Histidin, zur Herstellung
von chiralen, nicht-racemischen α-substituierten
Carbonsäuren
bereit, wobei die α-Substitution
wie vorstehend beschrieben ist.
-
Es
kann erkannt werden, dass geeignete Schutzgruppen notwendig sein
können,
um reaktive funktionelle Gruppen, welche Komponenten der Seitenketten
sind, zu schützen,
um wirksam die vorstehend beschriebenen Verfahren durchzuführen. Zum
Beispiel sind geeignete Schutz/Entschützungsschemata für die Thiol-,
Hydroxyl-, Carbonsäure-
und Aminogruppen in Cystein, Serin, Glutaminsäure bzw. Lysin notwendig. Schutzgruppen
für diese
funktionellen Gruppen sind dem Fachmann der organischen Synthese
bekannt und sind häufig
kommerziell verfügbar.
Für Thiolgruppen
schließen
solche Schutzgruppen zum Beispiel Thioester, einschließlich Thiobenzoate
und C1-C6-Thioalkanoate;
und Thiocarbamate ein.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung (a) 3-Phenylpropansäure, welche mit einer Abgangsgruppe α-substituiert
ist (entweder R*- oder S*-Isomer), (b) (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure oder
(c) (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure,
(d) ein Salz von einem der Vorstehenden in mindestens 95%igem ee
bereit. Substitutionen sind zum Beispiel aus Chloriden, Bromiden,
Iodiden, Alkanoaten, Benzoaten, Thioalkanoaten, Thiobenzoaten, Thiolaten,
Silylalkoholaten und Aziden, insbesondere aus Chloriden, Bromiden,
Iodiden, Aziden und dergleichen.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein diastereomeres Salz von (2S)-2-Thioacetyl-3-phenylpropansäure mit
einem chiralen Amin, bevorzugt in mindestens 98%igem ee bereit.
-
Die
Erfindung stellt ferner isomer angereicherte Produkte bereit, welche
durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt werden. Solche Verbindungen schließen jene ein, welche in 80,
88, 90, 95, 98 oder 99%igem ee hergestellt werden.
-
Definitionen
-
Die
folgenden Ausdrücke
sollen für
die Zwecke dieser Anmeldung die jeweilige nachstehend dargelegte
Bedeutung haben.
- • Mit der Umschreibung „Bedingungen,
welche ausgewählt
sind, eine nucleophile Substitution des Anions und der Abgangsgruppe
zu veranlassen" ist
nicht beabsichtigt, anzugeben, dass notwendigerweise eine nucleophile
SN2-Substitution durchgeführt wird,
sondern einfach, dass man annimmt, dass geeignete Reaktionsbedingungen
jene sind, welche eine solche nucleophile Substitution veranlassen.
- • Die
R*- und S*-Isomere sind in Bezug auf die Verbindungen mit einer
allgemein bezeichneten Abgangsgruppe am chiralen Kohlenstoff die
Isomere, welche als R bzw. S bezeichnet würden, wenn die Abgangsgruppe
Bromid wäre.
- • Der
Ausdruck „Polymorph" betrifft eine feste
kristalline Phase einer gegebenen Verbindung, welche aus der Möglichkeit
von mindestens zwei unterschiedlichen Anordnungen der Moleküle dieser
Verbindung im festen Zustand resultiert. Ferner kann „Polymorph" austauschbar mit „Kristallform" verwendet werden.
- • Eine „starke
Base" ist eine Base,
welche zur Veranlassung einer Enolisierung einer entsprechenden α-substituierten
Carbonsäure
wirksam ist. In bestimmten Ausführungsformen
weist eine solche starke Base eine korrespondierende Säure mit
einem pKa-Wert von mindestens 12, bevorzugt mindestens 15 auf.
- • Die
Umschreibung „ohne
wesentliche Substitution der Abgangsgruppe mit dem Amin des chiralen
Amins" bedeutet,
dass nicht mehr als 0 bis 2% oder 0 bis 5% der α-substituierten Carbonsäure in einer
solchen Nebenreaktion verbraucht werden. Bevorzugt wird so nicht
mehr als 0,5 Gew.-% der α-substituierten
Carbonsäure
verbraucht.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung weiter,
sollen aber natürlich
nicht so ausgelegt werden, dass sie in irgendeiner Weise ihren Umfang
einschränken.
-
Beispiel 1: Herstellung
von (αS)-α-Mercapto-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutanoyl-L-leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid
(VI)
-
α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure (I)
(111 g, 362,4 mMol) und (1R,2S)-(–)-2-Amino-1,2-diphenylethanol
(II) (das chirale Amin, 75 g, 351 mMol, Aldrich) und Tetrabutylammoniumbromid
(katalytisches Nucleophil, 2,4 g) wurden in einen Kolben gegeben.
I wurde von Aerojet Fine Chemicals (eine Abteilung von Gencorp,
Rancho Cordova, CA) erhalten. Dazu wurden 3 l eines 1:1-Gemisches von
i-Propylacetat (i-PrOAc) und Methyl-t-butylether (MTBE) gegeben. Die resultierende
Aufschlämmung
wurde für
24 bis 48 h auf 55 bis 60°C
erwärmt.
Die Umsetzung wurde als vollständig
angesehen, als das Verhältnis der
Diastereomere ≥ 94:6
(R:S) war. Die Umsetzung wurde auf Raumtemperatur gekühlt und
das diastereomere Salz (R)-α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure, [R-(R*,S*)]-β-Amino-α-phenylbenzenethanol-Salz
(1:1) (IA) wurde durch Filtration isoliert. Der Produktkuchen wurde
mit 850 ml MTBE gewaschen. Der MTBE-feuchte Produktkuchen wurde
in 1800 ml MTBE suspendiert. 1800 ml Wasser wurden zugegeben. Der
pH-Wert der wässrigen
Phase wurde mit Methansulfonsäure
(~23 ml) auf zwischen 1 und 2 eingestellt. Die Phasen wurden getrennt
und die untere wässrige
Phase wurde mit MTBE (3 × 1
l) extrahiert. Die kombinierten organischen Phasen wurden mit Wasser
(250 ml) gewaschen. Das Produkt (R)-α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure (IB)
wurde im nächsten
Schritt ohne Isolierung direkt verwendet. Die Verfahrensausbeute
und -qualität
waren 101,0 g, 93,0 M%, 87,4% ee (enantiomerer Überschuss). IB:
1H NMR
(CDCl
3): δ (ppm)
= 4,30 (m, 1H), 3,72 (m, 2H), 2,96 (s, 3H), 2,48 (m, 1H), 2,27 (m,
1H), 1,39 (s, 6H).
13C NMR (CDCl
3): δ (ppm)
= 176,7, 172,2, 155,2, 61,4, 41,7, 36,6, 33,2, 24,4, 21,9, 21,9.
IR (KBr): ν (cm
–1)
= 3000 (br), 1740 (s), 1680 (s), 1450 (br), 1250 (s). Chirale
HPLC-Analyse: IB
Säule | Chiralpak
AD, 0,46 × 25
cm, 10 μ |
Eluent | 40
Vol.-% EtOH (absolut) in Hexan, 0,1 Vol.-% TFA |
Flussrate | 1,0
ml/min |
Nachweis | 230
nm |
Injektionsvolumen | 20,0 μl |
Probenvorbereitung | 5
mg in 10 ml Ethanol (absolut) |
- Rt (min) = 10,0 (4,95 Flächen-%),
12,0 (92,39 Flächen-%).
Retentionszeiten,
min, | |
Enantiomer
von IB | 10,0
(S-Enantiomer von I) |
IB | 12,0
(R-Enantiomer I) |
-
Die
MTBE-Lösung
von IB wurde konzentriert und azeotrop getrocknet auf eine Konzentration
von 100 mg/ml (1000 ml Gesamtvolumen). Die trockene Lösung wurde
auf Raumtemperatur gekühlt
und mit gepulvertem Kaliumcarbonat (2,0 Äquivalente) kontaktiert. Thiobenzoesäure (49,5
g, 348,0 mMol) wurde zu der Umsetzung gegeben und das Gemisch wurde
für 3 bis
4 h bei Raumtemperatur gerührt.
Nach dem Abschluss der Umsetzung wurde Wasser (360 ml) zu dem Gemisch
gegeben und der pH-Wert der wässrigen
Phase wurde mit Eisessig (~42 g) in Wasser (1:1) auf zwischen 3,5
und 4,5 eingestellt. Nach Rühren
für 10
bis 15 Minuten ließ man
die Schichten trennen. Die wässrige
Phase wurde mit 500 ml MTBE extrahiert. Die kombinierten organischen
Phasen wurden mit Wasser gewaschen. Ungefähr 0,1 Vol.-% Essigsäure wurde
zu dem Gemisch gegeben und die Lösung
wurde auf ein Volumen von 880 ml konzentriert. Während eine Topftemperatur von 50
bis 55°C
aufrecht erhalten wurde, wurde Heptan langsam zugegeben und die
Lösung
wurde bei dieser Temperatur gehalten, bis eine Kristallisation sichtbar
wurde. Die Lösung
wurde für
1 bis 2 Stunden auf Raumtemperatur gekühlt und dann weiter für 1 bis
2 Stunden auf 0 bis 5°C
gekühlt.
Das Produkt wurde durch Filtration isoliert, mit kaltem MTBE/Heptan
(1:1) gewaschen und auf ein konstantes Gewicht getrocknet. Das Produkt (S)-α-(Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure (III)
wurde als ein weißer
bis gebrochen-weißer
kristalliner Feststoff in 68 M% Gesamtausbeute ausgehend von I,
99,6% ee durch chirale HPLC-Analyse, erhalten.
1H
NMR (CDCl
3): δ (ppm) = 7,98 (d, 8,0 Hz, 2H),
7,60 (t, 8 Hz, 1H), 7,48 (t, 8,0 Hz, 2H), 4,40 (m, 1H), 3,78 (m,
2H), 2,96 (s, 3H), 2,42 (m, 1H), 2,10 (m, 1H), 1,47 (s, 3H), 1,43
(s, 3H).
13C NMR (CDCl
3): δ (ppm) =
189,6, 176,9, 172,7, 155,3, 135,9, 133,8, 128,6, 127,3, 61,4, 42,7,
36,5, 30,7, 24,4, 21,8, 21,7. IR (KBr): ν (cm
–1)
= 3000 (br), 1740 (s), 1680 (s), 1450 (br), 1220 (s), 1180 (s),
900 (s), 780 (s), 690 (s). Chirale
HPLC-Analyse: III
Säule | Chiralpak
AD, 0,46 × 25
cm, 10 μ |
Eluent | 40
Vol.-% EtOH (absolut) in Hexan, 0,1 Vol.-% TFA |
Flussrate | 1,0
ml/min |
Nachweis | 230
nm |
Injektionsvolumen | 20,0 μl |
Probenvorbereitung | 5
mg in 10 ml Ethanol (absolut) |
- Rt (nun) = 8,0 (0,20 Flächen-%), 10,0 (99,80 Flächen-%).
Typische
Retentionszeiten, min, | |
III | 8,0
(S-Enantiomer) |
| 10,0
(R-Enantiomer) |
-
III
(7,5 g, 20,6 mMol) wurde in einen 250 ml-Rundkolben mit einem Thermoelement
und einem Stickstoffeinlassrohr gegeben. Ethylacetat (75 ml) wurde
in den Kolben gegeben und das Gemisch wurde bewegt, um eine Aufschlämmung herzustellen.
Der Kolben wurde auf –22
bis –25°C gekühlt. Vilsmeier-Reagenz
(3,2 g, 25,0 mMol, 1,21 Äquiv.)
wurde unter einer Stickstoffschicht zu der Aufschlämmung gegeben.
Die Umsetzung wurde bewegt, bis sie durch HPLC-Analyse als abgeschlossen
angesehen wurde (1 bis 2 Stunden).
-
In
einen 500 ml-Rundkolben wurden L-Leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid
(IV) (Dipeptid, 5,83 g, 22,64 mMol), Kaliumcarbonat (0,57 g, 4,12
mMol) und Kaliumbicarbonat (10,31 g, 102,9 mMol) gegeben. Mit Rühren wurden
40 ml deionisiertes Wasser zugegeben und das Gemisch wurde bewegt.
Die Inhalte des Gefäßes wurden
auf 0°C
gekühlt
und eine wie vorstehend beschrieben hergestellte Säurechlorid-Lösung wurde
zu der Lösung
gegeben, wobei die Zugabegeschwindigkeit geregelt wurde, um einen
pH-Wertbereich von 5,5 bis 8,4 zu erhalten. Die Umsetzung wurde
bewegt, bis sie durch HPLC-Analyse als abgeschlossen angesehen wurde. Die
Phasen wurden getrennt. Die produktreiche organische Phase wurde
mit 1 N HCl (~25 ml) behandelt, um nicht umgesetztes IV zu entfernen.
Die organische Phase wurde mit Natriumbicarbonat-Lösung (25
ml) gewaschen, um überschüssiges III
zu entfernen, und die Phasen wurden getrennt. Die organische Phase
wurde mit Wasser gewaschen, um restliches DMF zu entfernen. Die
produktreiche organische Phase wurde bei Atmosphärendruck konzentriert, um die
Lösung
azeotrop zu trocknen (KF ≤ 0,02%).
Das Volumen der Lösung
wurde auf 150 ml eingestellt. Heptan (50 ml) wurde langsam zu dem
Reaktionsgemisch bei 70 bis 80°C
gegeben. Die Menge wurde auf 25 bis 30°C gekühlt und man ließ die Kristalle
für 4 bis
5 Stunden altern. Das Produkt wurde filtriert und der Kuchen wurde
mit kaltem Ethylacetat/Heptan (6:4) gewaschen. Der feuchte Kuchen
wurde in einem Vakuumofen auf ein konstantes Gewicht getrocknet.
(αS)-α-(Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutanoyl-L-leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid
(V) wurde als ein weißer
bis gebrochen-weißer kristalliner
Feststoff, 10,21 g, 82,2% Ausbeute, HPLC Flächen-% 99,7%, erhalten. 1H NMR (CDCl3): δ (ppm) = 7,89
(d, 7,5 Hz, 2H), 7,60 (t, 7,4 Hz, 1H), 7,40–7,46 (t, 8,0 Hz, 3H), 7,23
(1H, d, 9,4 Hz), 6,35 (1H, br), 4,37–4,41 (m, 1H), 4,33 (1H, d,
9,4 Hz), 3,60–4,3
(m, 3H), 2,93 (s, 3H), 2,75 (3H, d, 4,7 Hz), 1,5–2,5 (m, 5H), 1,47 (s, 3H), 1,46
(s, 3H), 0,99 (9H, s), 0,91 (6H, dd, 15,1 Hz). 13C
NMR (CDCl3): δ (ppm) = 191,35, 177,62, 171,98,
170,69, 155,66, 136,19, 133,91, 128,73, 127,23, 61,56, 60,62, 53,43,
44,09, 40,89, 36,66, 34,68, 32,58, 25,70, 25,95, 24,81, 24,54, 23,06,
22,07, 21,77, 21,41. IR (KBr): ν (cm–1)
= 3334 (br), 3298, 2955, 1757 (s), 1711, 1690, 1665, 1526, 1465,
1388, 1209, 912.
-
III
wurde auch durch einen anderen synthetischen Weg hergestellt. III
(62,87 g, 172,5 mMol) wurde in einen 250 ml-Rundkolben, welcher
mit einem Thermoelement, einem Stickstoffeinlassrohr und einem Einfülltrichter
ausgestattet war, gegeben. Ethylacetat (600 ml) wurde in den Kolben
gegeben und das Gemisch wurde bewegt, um eine Aufschlämmung herzustellen.
Der Kolben wurde auf 0 bis 5°C
gekühlt.
Isobutylchlorformiat (24,00 g, 175,8 mMol, 1,02 Äquiv.) wurde unter einer Schicht
von Stickstoff zu der Aufschlämmung
gegeben. Eine Lösung
von N-Methylmorpholin (NMM) in Ethylacetat (17,02 g, 168,3 mMol,
0,98 Äquiv.
in 110 ml Ethylacetat) wurde langsam in das Gefäß gegeben, wobei sichergestellt
wurde, dass die Innenreaktionstemperatur bei ± 3°C blieb.
-
In
einen 1000 ml-Rundkolben wurden IV (Dipeptid, 44,20 g, 171,7 mMol,
1,0 Äquiv.),
NMM (1,75 g, 17,3 mMol, 0,10 Äquiv.)
und Ethylacetat (500 ml) gegeben. Diese Lösung wurde in einer einzigen
Portion über einen
Zeitraum von 3 bis 4 Minuten in das Reaktionsgefäß gegeben. Eine exotherme Auswirkung
von 10 bis 12°C
wurde während
dieser Zugabe beobachtet. Die Umsetzung wurde gerührt, bis
sie durch eine HPLC-Analyse eines Reaktionsaliquot als abgeschlossen
angesehen wurde.
-
Die
Umsetzung wurde durch die Zugabe von deionisiertem Wasser (400 ml)
zu einem stark gerührten Reaktionsgemisch
abgeschreckt. Das Gemisch wurde auf 40 bis 50°C erwärmt, um zu verhindern, dass
das Produkt aus der organischen Phase ausfiel. Die Phasen wurden
getrennt und die organische Phase wurde mit 400 ml einer 5%igen
(w/v) Lösung
von Natriumcarbonat in dionisiertem Wasser gewaschen. Das Gemisch
wurde wieder auf 40 bis 50°C
erwärmt
und die Phasen wurden getrennt. Die organische Phase wurde schließlich mit
deionisiertem Wasser (400 ml) gewaschen, auf 40 bis 50°C erwärmt und
die Phasen wurden getrennt. Die organische Phase wurde bei Atmosphärendruck
konzentriert, um die Lösung
azeotrop zu trocknen und das Endvolumen auf 1200 ml einzustellen.
Das Reaktionsgemisch wurde auf 20 bis 25°C gekühlt und n-Heptan (400 ml) wurde über einen
Zeitraum von 30 min zu der Menge gegeben. Die resultierende Aufschlämmung wurde
für 1 bis
4 Stunden bei 20 bis 25°C
gehalten und wurde auf einem Büchner-Trichter
filtriert. Die Feststoffe wurden mit einem 40:60-Gemisch von Ethylacetat/n-Heptan
gewaschen und das Produkt wurde in Vakuum getrocknet, wobei das
erwünschte
Produkt V als ein weißer
bis schwach pinkfarbener kristalliner Feststoff, 95,89 g, 92,5%
Ausbeute, 99,77% Reinheit nach HPLC-Flächenanalyse, erhalten wurde. 1H NMR (CDCl3): δ (ppm) =
7,89 (d, 7,5 Hz, 2H), 7,60 (t, 7,4 Hz, 1H), 7,40–7,46 (t, 8,0 Hz, 3H), 7,23
(1H, d, 9,4 Hz), 6,35 (1H, br), 4,37–4,41 (m, 1H), 4,33 (1H, d,
9,4 Hz), 3,60–4,3
(m, 3H), 2,93 (s, 3H), 2,75 (3H, d, 4,7 Hz), 1,5–2,5 (m, 5H), 1,47 (s, 3H),
1,46 (s, 3H), 0,99 (9H, s), 0,91 (6H, dd, 15,1 Hz). 13C
NMR (CDCl3): δ (ppm) = 191,35, 177,62, 171,98,
170,69, 155,66, 136,19, 133,91, 128,73, 127,23, 61,56, 60,62, 53,43,
44,09, 40,89, 36,66, 34,68, 32,58, 25,70, 25,95, 24,81, 24,54, 23,06,
22,07, 21,77, 21,41. IR (KBr): ν (cm–1)
= 3334 (br), 3298, 2955, 1757 (s), 1711, 1690, 1665, 1526, 1465,
1388, 1209, 912.
-
In
einen 500 ml-Dreihalskolben, welcher mit einem mechanischen Rührer, einem
Thermoelement und einem Heizmantel ausgerüstet war, wurde V (25 g, 41,4
mMol, 1 Äquiv.)
und DTT (Dithiothreitol, 160 mg, 0,025 Äquiv.) unter einer N2-Atmosphäre
gegeben. Deoxygeniertes Isopropylacetat (99,8 ± 10 ml) wurde in den Kolben
gegeben. Die resultierende Aufschlämmung wurde bewegt. In einem
getrennten Gefäß wurde
DAPA (3-Dimethylaminopropylamin, 8,4 g, 2 Äquiv.) in 25 ± 5 ml
Methanol gelöst.
Die Lösung
wurde entgast. Die DAPA-Methanol-Lösung wurde in das Reaktionsgefäß gegeben,
wobei die Temperatur im Bereich von 28 ± 10°C gehalten wurde. Die Umsetzung
wurde bei ungefähr
28 ± 10°C gerührt, bis
die Umsetzung durch einen HPLC-Test als abgeschlossen eingestuft
wurde. Die Umsetzung wurde durch Zugabe von 78 ml deoxygenierter
wässriger
2 M HCl abgeschreckt und für
mindestens 10 min bewegt. Man ließ die Phasen trennen. Die obere
organische Lösung
wurde mit 78 ml 1 N HCl von Schritt 2 gewaschen und für mindestens
10 min bewegt. Die Phasen wurden getrennt und die kombinierten wässrigen
Schichten wurden mit 45 ml Isopropylacetat extrahiert. Die produktreiche
organische Phase wurde mit 78 ml Wasser gewaschen und für mindestens
10 min bewegt. Die Menge wurde durch Atmosphärendestillation konzentriert,
bis der KF-Wert des Destillats einen Wassergehalt von < 0,1 Gew.-% aufwies,
wobei das Endvolumen 75 ml war und das HPLC-Flächenprozentverhältnis von
(αS)-α-Mercapto-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutanoyl-L-leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid
(VI) zu i-PrOAc zwischen 90:10 und 95:5 lag. Das Destillat wurde
auf Umgebungstemperatur gekühlt und
blankfiltriert. Das Filterpad wurde mit i-PrOAc gewaschen. Das Volumen
der produktreichen Isopropylacetat-Lösung wurde auf 75 ml eingestellt.
Die Isopropylacetat-Lösung
wurde auf ungefähr
80 ± 10°C erwärmt und die
Lösung
wurde mit Kristallen von VI (~25 mg) angeimpft. Die Aufschlämmung wurde
für 1 bis
2 h bei 75 ± 10°C gehalten.
Heptan (~50 ml) wurde langsam zugegeben, während eine Topftemperatur von
75 + 5°C
gehalten wurde. Diese wurde für
1 bis 2 Stunden gehalten. Die Lösung
wurde auf Umgebungstemperatur gekühlt und diese wurde für 1 bis
2 Stunden gehalten. Das Produkt wurde durch Filtration isoliert.
Der Produktkuchen wurde mit 100 bis 150 ml einer Lösung von
3:2 (v/v) deoxygeniertes Heptan/Isopropylacetat gewaschen, bis das
Flächenprozent
von (αR)-α-Mercapto-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutanoyl-L-leucyl-N,3-dimethyl-L-valinamid in der
Waschflüssigkeit
niedriger als 0,4% des Flächenprozents
von Isopropylacetat plus das Flächenprozent
von VI war. Das Produkt wurde unter Vakuum bei nicht mehr als 55°C getrocknet,
bis der Verlust durch Trocknen < 1%
war. VI wurde als ein weißer
kristalliner Feststoff, 18,2 g (88,0 M%), 99,8% Flächen-% durch
HPLC-Analyse, erhalten. 1H NMR (500 MHz,
CDCl3): δ (ppm)
0,96 (3H, d, 7,0 Hz), 0,97 (9H, s), 0,98 (3H, d, 6,3 Hz), 1,40 (3H,
s), 1,41 (3H, s), 1,64 (1H, m), 1,71 (1H, m), 1,73 (1H, m), 1,99
(1H, m), 2,24 (1H, m), 2,33 (1H, d, 10,1 Hz), 2,76 (3H, d, 4,8 Hz),
2,90 (3H, s), 3,30 (1H, dt, 5,0, 10,1 Hz), 3,56 (1H, m), 3,67 (1H,
dt, 4,7, 14,6 Hz), 4,29 (1H, d, 9,6 Hz), 4,48 (1H, m), 6,28 (1H,
bs), 7,09 (1H, d, 9,6), 7,29 (1H, d, 9,3 Hz). 13C
NMR (125 MHz, CDCl3): δ (ppm) = 21,8, 22,0, 22,1, 23,0,
24,5, 24,9, 26,0, 26,6, 34,8, 36,7, 37,0, 40,5, 41,3, 53,1, 60,6,
61,4, 155,7, 170,6, 172,0, 172,1, 177,3. IR (KBr) ν (cm–1)
= 3320 (s), 2955 (m), 1769 (m), 1707 (vs), 1643 (vs), 1539 (s),
1464 (s), 1385 (m), 1368 (m).
-
Beispiel 2: Durchmusterungsstudien
zur Untersuchung der dynamischen Trennungen:
-
Durchmusterungstechniken
wurden zur Identifizierung von einmaligen Kombinationen von chiralen Aminen
und Lösungsmitteln,
welche zum Bewirken einer dynamischen Trennung bei einem besonderen
Substrat in der Lage sein werden, verwendet. Da eine dynamische
Trennung eine Kristallaufschlämmung
bei erhöhter
Temperatur erfordert, identifizierte die Durchmusterungsstudie Kombinationen
von chiralem Amin/Lösungsmittel,
welche bei 50°C
Kristallaufschlämmungen
bilden. Racemische Säuren
(25 μMol)
wurden in einer Reihe von HPLC-Fläschchen verteilt und eine einmalige
Kombination von chiralem Amin und Lösungsmittel wurde zu jedem
Fläschchen
gegeben. Die Fläschchen
wurden bei 50°C
für 0,5
Stunden inkubiert und dann visuell auf das Vorhandensein von Salzen überprüft. Die
Fläschchen
wurden dann gemäß der folgenden
Tabelle eingestuft:
-
Die
erwünschte
Antwort war „S", was theoretisch
ausreichende Ausbeuten und Handhabungscharakteristiken, welche für ein Verfahren
erforderlich sind, bereitstellen wird. Die Antwort „T" wird ein Entwicklungspotential
aufweisen, wenn bei einer besseren Handhabung eine Aufschlämmung für Maßstabsvergrößerung erreicht
wird. Eine Antwort „LS" zeigt Material an,
welches ein Entwicklungspotential aufweisen kann, wenn höhere Ausbeuten
bei einer verwandten Lösungsmittelkombination
gefunden werden können.
Eine Antwort „O" weist auf ein Öl hin, was
ein niedriges Potential für
eine weitere Entwicklung aufweisen wird, wobei diese Proben bei
niedriger Temperatur (–10°C) für 2 Wochen,
bei einem Versuch eine Feststoffbildung hervorzurufen, gelagert
werden. Fläschchen,
bei welchen keine jedweden Beobachtungen aufgezeichnet sind, weisen daraufhin,
dass die Probe sowohl bei 50°C
als auch nach Inkubieren für
eine Woche bei niedriger Temperatur (–10°C) in Lösung blieb.
-
Durchmusterungsentwicklung:
-
-
Die
anfängliche
Durchmusterung von chiralem Amin/Lösungsmittel wurde an I (racemische Bromsäure) unter
Verwendung von 4 einfach verfügbaren
chiralen Aminen in 10 Lösungsmitteln
(siehe Tabelle 1) durchgeführt.
Die chiralen Amine wurden von Aldrich erhalten. 1 M Methylenchlorid-Lösungen von
geeigneten Aminen und Bromsäure
wurden in 40 HPLC-Fläschchen
verteilt. Das Lösungsmittel
wurde unter Verwendung einer Vakuumzentrifuge entfernt und das erwünschte Testlösungsmittel
wurde in den geeigneten Behältern
verteilt. Von den 40 Lösungsmittel/Amin-Kombinationen
war R-Methylbenzylamin das Wirksamste.
-
Tabelle
1. Ergebnisse der anfänglichen
Durchmusterung
-
Lösungsmittel:
-
-
- 1
- = THF,
- 2
- = Aceton,
- 3
- = Ethylacetat,
- 4
- = Butylacetat,
- 4
- = n-Butanol,
- 6
- = Acetonitril,
- 7
- = MTBE,
- 8
- = MIBK,
- 9
- = Isopropylacetat,
- 10
- = Wasser
-
Frühe Optimierung:
Insgesamt wurden 37 Optimierungsexperimente in Reaktorblöcken durchgeführt, um
die dynamische Trennung mit S-Methylbenzylamin zu entwickeln. Diese
Studien wurden optimiert, wobei eine Ausbeute von 85% von Salzen
erhalten wurde, welche ein 80:20-Verhältnis von erwünschtem
zu unerwünschtem
Enantiomer von I enthielten, wobei der ee durch chirale HPLC analysiert
wurde.
-
Vollständige Durchmusterung:
Die vollständige
Durchmusterung von racemischem I wurde mit 43 zusätzlichen
chiralen Aminen (Aldrich) und sieben Lösungsmitteln durchgeführt. Diese
Durchmusterung identifizierte 3 zusätzliche Amine, (S)-(–)-α,α-Diphenyl-2-pyrrolidinmethanol,
(1R,2S)-(–)-Ephedrin
und (1S,2R)-(+)-2-Amino-1,2-diphenylethanol, welche Feststoffe bereitstellten,
als bei 50°C
erwärmt
wurde.
-
Tabelle
2 zeigt die Ergebnisse:
-
-
Jedes
dieser Amine wurde auf dynamische Trennung getestet. Das wirksamste
Amin beim Trennen von I war (1S,2R)-(+)-2-Amino-1,2-diphenylethanol,
welches ein Salz bereitstellte, das ein 93:7-Verhältnis der Enantiomere
(wobei das unerwünschte
Enantiomer im Vorteil war) enthielt. Unter Verwendung des gegenteiligen
Enantiomers des Amins wurde das richtige Enantiomer (IA) in einem
R:S-Enantiomerenverhältnis
von 93:7 hergestellt.
-
Beispiel 3: Durchmusterung
von 2-Brom-3-phenylurouansäure
(VII):
-
-
Diese
dynamische Trennung wurde durch Durchmustern von racemischer 2-Brom-3-phenylpropansäure mit
einer Reihe von 49 chiralen Aminen und 7 Lösungsmitteln untersucht, um
die Kombinationen von chiralem Amin/Lösungsmittel zu identifizieren,
welche eine Kristallaufschlämmung
bei erhöhten
Temperaturen bereitstellen. Die vielversprechenden Kombinationen
von chiralem Amin/Lösungsmittel
wurden dann für
16 Stunden dynamischen Trennbedingungen ausgesetzt und die resultierenden
Feststoffe wurden durch chirale HPLC auf ee analysiert. Die Produkte,
welche > 90% ee bereitstellten,
wurden wiederholt, um analytische Proben herzustellen, und aufgezeichnet.
-
Durchmusterungsstudien:
-
Die
chiralen Amine wurden in 0,5 bis 1,0 M Lösungen oder Aufschlämmungen
in Dichlormethan vorbereitet. Die racemische Bromsäure (racemische
Bromsäure
wurde durch Behandeln von racemischem Phenylalanin mit Natriumnitrit
in der Gegenwart von saurem KBr hergestellt) wurde als eine 1,0
M Lösung
in Dichlormethan verdünnt.
Ungefähr
20 μMol
der racemischen Bromsäure
wurden in 343 HPLC-Fläschchen
verteilt. Ungefähr
20 μMol
von jedem der chiralen Amine wurden in sieben der HPLC-Fläschchen
verteilt. Das Lösungsmittel
wurde unter Verwendung einer Savant Speed Vac entfernt und 200 μl des Testlösungsmittels
wurden in die geeigneten Fläschchen
verteilt, so dass jedes chirale Amin mit sieben unterschiedlichen Lösungsmitteln
inkubiert wurde. Die Fläschchen
wurden für
0,5 h auf einem J-KEM-Wärmeschüttelblock
bei 50°C
inkubiert. Die Ergebnisse der Durchmusterungsstudien sind in Tabelle
3 gezeigt. Repräsentative
Fläschchen
von jedem chiralen Amin, welches ein kristallines Produkt bereitstellte,
wurden auf einem Zentrifugenfilter isoliert und durch chirale HPLC
auf ee analysiert (Tabelle 4).
-
-
-
Tabelle
4. ee-Werte von isolierten Salzen aus der Durchmusterung von chiralem
Amin und Lösungsmittel.
-
Durchmusterung der dynamischen
Trennung:
-
Die
chiralen Amine, welche einen ee von > ± 10
bereitstellten, wurden dann in einer zweiten Studie bewertet, in
welcher die dynamische Trennung in einem etwas größeren Maßstab (0,15
bis 0,35 mMol) getestet wurde. Chirales Amin (0,9 Äquiv.) und
racemische Borsäure
wurden in dem geeigneten Lösungsmittel
(0,17 M) in der Gegenwart von Tetrabutylammoniumbromid (10 mg) bei
50°C für 16 h inkubiert.
Proben wurden genommen, um das Ausmaß der Umwandlung in den Systemen
zu bestimmen, welche wesentliche Mengen von Fällung bereitstellten (siehe
Tabelle 5).
-
Tabelle
5. Ergebnisse der dynamischen Trennung für chirale Amine aus der Durchmusterungsstudie
-
Beispiel 4. Wiederholung
von erfolgreichen dynamischen Trennungen:
-
(2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure, Bornylaminsalz
(VIIRB):
-
60,2
mg R-(+)-Bornylamin, 0,105 ml racemische 2-Brom-3-phenylpropionsäure (VII),
5 mg Tetrabutylammoniumbromid und 2 ml Butylacetat wurden in ein
5 ml-Reaktionsröhrchen
gegeben. Die Proben wurden für
16 h auf 55°C
erwärmt
und die Umsetzung wurde auf 20°C
gekühlt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, mit MTBE (2 ml) gewaschen
und getrocknet, wobei 100 mg (74%, 94,2% erwünschtes Enantiomer) von VIIRB erhalten
wurden.
-
Weißer Feststoff.
IR: KBr 1634, 1526, 1393. 1H NMR (DMSO-d6) δ 0,87 (s,
6H), 0,91 (s, 3H), 1,08 (m, 2H), 1,35 (m, 1H), 1,61 (m, 2H), 2,21
(m, 2H), 2,78 (m, 1H), 3,22 (αβm, 2H), 4,32
(αβ, 1H), 7,28
(s, 5H). Elementaranalyse: Theorie 59,69% C, 7,38% H, 3,66% N, 20,90%
Br; Gefunden: 59,49% C, 7,41% H, 3,63% N, 21,21% Br.
-
(2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure-Dehydroabietylaminsalz
(VIISD):
-
Dehydroabietylamin
(82,2 mg), 0,046 ml racemische 2-Brom-3-phenylpropansäure (VII),
5 mg Tetrabutylammoniumbromid und 2 ml Butylacetat wurden in ein
5 ml-Reaktionsröhrchen
gegeben. Die Proben wurden für
16 h auf 55°C
erwärmt
und die Umsetzung wurde auf 20°C
gekühlt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, mit MTBE (2 ml) gewaschen
und getrocknet, wobei 50 mg (57%, 88,2% erwünschtes Enantiomer) von VIISD
erhalten wurden.
-
Weißer Feststoff.
IR: KBr 1608, 1558, 1378, 702. 1H NMR (DMSO-d6) δ 0,82 (m,
3H), 0,98 (s, 3H), 1,24 (d, 6H), 1,37 (m, 2H), 1,52 (m, 1H), 1,58
(m, 2H), 1,63 (m, 3H), 2,42 (m, 2H), 2,78 (m, 2H), 3,28 (αβq, 2H), 3,78
(m, 1H), 4,37 (m, 1H), 6,85 (s, 1H), 6,98 (d, 1H), 7,08 (s, 1H),
7,18 (m, 5H). Elementaranalyse: Theorie 67,69% C, 7,84% H, 2,72%
N, 15,53% Br; Gefunden 67,65% C, 8,02% H, 2,81% N, 15,28% Br.
-
-
Beispiel 5: Herstellung
von (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure
(VIIS) aus L-Phenylalanin IXS
-
In
einen ummantelten 1 1-Reaktor, welcher mit einem mechanischen Rührer und
einem Thermometer ausgestattet war, wurden 48%ige HBr (408,2 g,
2,42 Mol), Wasser (150 ml) und Toluol (168 ml) bei 15°C unter Stickstofffluss
gegeben. Die Gemischtemperatur wurde auf 0°C gebracht und L-Phenylalanin
(100 g, 0,605 Mol) wurde zugegeben. Das Gemisch wurde auf –5°C gekühlt. Eine
Lösung
von Natriumnitrit (54,3 g, 0,787 Mol) in Wasser (102 ml) wurde über 2 Stunden
tropfenweise zu dem Reaktionsgemisch gegeben. Nach der Zugabe wurde
das Reaktionsgemisch für
3 Stunden gerührt
und dann wurde die Temperatur auf 15°C gebracht und das Rühren wurde
für eine
weitere Stunde aufrecht erhalten. Man ließ das Gemisch dann für 30 Minuten stehen
und die Phasen wurden getrennt. Die organische Schicht wurde mit
260 ml Toluol verdünnt
und zuerst mit Wasser (zweimal, jeweils 150 ml), dann mit Salzlösung (150
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde dann abgetrennt und über MgSO4 getrocknet. Nach der Entfernung des Lösungsmittels
wurden insgesamt 126,5 g VIIS erhalten. Das Produkt war 90,0% rein
(einschließlich
5 M% Toluol) und wies einen 94,7%igen ee auf. Nach der Korrektur
für Toluol
betrug die Ausbeute 88,9%.
-
Beispiel 6: Herstellung
von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
(VIIR) aus racemischer 2-Brom-3-phenylpropansäure (VII)
durch dynamische kinetische Trennungsdurchmusterungsstudien
-
Racemische
2-Brom-3-phenylpropansäure
(VII) wurde dynamischen kinetischen Trennungsverfahren unter unterschiedlichen
Bedingungen ausgesetzt. Verschiedene Kombinationen von chiralen
Aminen, Lösungsmitteln
und Katalysatoren wurden verwendet. Ein Schüttelvorrichtungssystem, welches
mit einem Erwärmungsblock
mit 70 Vertiefungen ausgestattet ist, wurde verwendet. Das anfängliche
Testen des Systems wies daraufhin, dass die Umsetzung, welche in
diesem System stattfand, zu ähnlichen
Ergebnissen führte,
wie die, welche in einem Kolben ablief, der mit einem Rühranker
ausgestattet war. Drei Reihen von Umsetzungen (Tabelle 6, A1 bis
A7, B1 bis B4, C1 bis C6) wurden dann unter Verwendung des Systems
durchgeführt.
In den Umsetzungen A1 bis A7 wurden die Wirkungen von unterschiedlichen
Phasentransferkatalysatoren auf die dynamische kinetische Trennung
von 2-Brom-3-phenylpropansäure
(VII) über
Bornylamin (X) untersucht. In den Umsetzungen B1 bis B4 wurde ein
unterschiedliches chirales Amin, (1S,2R)-2-Amino-1,2-diphenylethanol, verwendet.
Kombinationen von Lösungsmitteln
wurden in dieser Reihe getestet. In den Umsetzungen C1 bis C6 wurden
die Wirkungen von unterschiedlichen Lösungsmitteln unter Verwendung
von (R)-Bornylamin (X) als chirales Amin untersucht. Man ließ die Umsetzungen
gemäß dem folgenden
Verfahren ablaufen: Racemische Bromsäure (0,050 ml, 0,319 mMol)
wurde zu 0,196 mMol chiralem Amin in 4 ml-Fläschchen gegeben. Tetrabutylammoniumbromid
oder andere Phasentransferkatalysatoren (PTC) (5 mg) und 1 ml Lösungsmittel
wurden dann zugegeben. Die Proben wurden verschlossen und in dem
Rotationsheizblock (350 UpM) für
24 Stunden oder 48 Stunden auf 55°C
erwärmt,
dann auf RT gekühlt,
filtriert und mit 2 ml MTBE gewaschen. Nach dem Trocknen wurden
die Bromsäureaminsalze
für die
Ausbeuten gewogen. Um den ee der Bromsäure zu bestimmen, wurden jeweils
3 mg der Salze in Gemischen von 2 ml, pH-Wert 1,5, wässrige Methansulfonsäure/2 ml
MTBE suspendiert. Nach Rühren
für 5 min
wurden die klaren organischen Schichten mit Wasser gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Chirale HPLC-Analyse der organischen
Schichten wurde dann durchgeführt.
(Säule:
Chiralpak AD 250 × 4,6
mm; Säulentemperatur:
Umgebungstemperatur; Mobile Phase: 97,9% Hexan, 2% absolutes Ethanol
und 0,1% TFA; die Flussrate betrug 1,0 ml/Minute und der UV-Nachweis
erfolgte bei 215 nm.)
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 zusammengefasst. Da die Umsetzung C-1,
bei welcher Acetonitril als Lösungsmittel
verwendet worden war, den besten ee (93,5%) ergab, wurde die Umsetzung
in einem Kolben maßstabsgetreu
vergrößert (etwa
in vierfachem Maßstab)
durchgeführt.
Man ließ zwei
Umsetzungen (ACN-1, ACN-2) bei den gleichen Bedingungen ablaufen,
wobei die Umsetzung 1 bei 24 h abgestoppt wurde und die Umsetzung
2 bei 48 h abgestoppt wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle 7 zusammengefasst.
Während
die 24 h-Umsetzung 90,3% ee und 78,4% Ausbeute ergab, ergab die
48 h-Umsetzung 96,2% ee und 72,9% Ausbeute. Bei den anderen drei
Umsetzungen (ACN-41 bis ACN-43) wurde TEAB als Katalysator verwendet
und man ließ diese
Umsetzungen bei unterschiedlichen Temperaturen (55 bis 65°C) ablaufen,
wobei die Umsetzungen nach 48 Stunden abgestoppt wurden. Hohe ee
in % wurden in allen drei Umsetzungen (97 bis 98%) erhalten.
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Tabelle
6. Dynamische kinetische Trennung zur Herstellung von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure – anfängliche
Reaktionsbedingungsdurchmusterung.
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- a) Die Abkürzungen
für die
Katalysatoren sind:
- TBAB
- = Tetrabutylammoniumbromid;
- TMAB
- =Tetramethylammoniumbromid;
- TEAB
- = Tetraethylammoniumbromid;
- THAB
- =Tetrahexylammoniumbromid;
- MTOAB
- = Methyltrioctylammoniumbromid;
- TOAB
- =Tetraoctylammoniumbromid.
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- b) Die Ausbeute wurde auf das chirale Amin bezogen.
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Tabelle
7. Herstellung von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure durch dynamische kinetische
Trennung und mit Acetonitril als Lösungsmittel.
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Beispiel 7: Herstellung
von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
(VIIR) im Gramm-Maßstab
aus racemischer 2-Brom-3-phenylpropansäure (VII) durch dynamische
kinetische Trennung
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Eine
dynamische kinetische Trennungsreaktion im Gramm-Maßstab von
racemischer 2-Brom-3-phenylpropansäure (VII)
wurde dann durchgeführt.
Dann wurden unter Stickstoff die 2-Bromsäure VII (3,798 g, 97% rein,
16,00 mMol), (R)-Bornylamin (X) (2,400 g, 97% rein, 15,19 mMol)
und TEAB (336 mg, 1,58 mMol) in einen 200 ml-Rundkolben, welcher
mit einem magnetischen Rühranker
und einer Kondensiervorrichtung ausgestattet war, gegeben. Dann
wurde Acetonitril (80 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde dann auf
55°C erwärmt. Die
Umsetzung wurde durch chirale HPLC beobachtet. Nach 48 h erreichte
der ee der Säure
86%. Nach 72 h wurde ein 89,7%iger ee beobachtet. Das Aminsäuresalz
(VIIRB), welches nach Filtration, Waschen (mit 8 ml Acetonitril)
und Vakuumtrocknen erhalten wurde, wog 3,85 g (66,3% Ausbeute).
Dieses Ergebnis ist auch in Tabelle 8 (Umsetzung GR-47) zusammengefasst.
-
Unter
Verwendung des gleichen Protokolls ließ man vier weitere Umsetzungen
ablaufen, außer,
dass bei diesen Umsetzungen das Bornylamin zu den 55°C-Reaktionsgemischen
in unterschiedlicher Geschwindigkeit (von 4,5 Stunden bis zu 24
Stunden) gegeben wurde. Die Ergebnisse wurden in Tabelle 8 (Umsetzungen GR-54,
GR-51, GR-52, GR-55) zusammengefasst. Ein hoher ee in % wurde bei
jeder dieser vier Umsetzungen erhalten, wobei der höchste ee
in % der Umsetzung GR-55 entspricht, bei welcher Bornylamin tropfenweise über 24 Stunden
zu dem Reaktionsgemisch gegeben wurde.
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Die
Umsetzung wurde weiter maßstabsgetreu
auf 6,0 g Bornylamin-Einsatzmenge vergrößert. Das Ergebnis ist in Tabelle
8 (Umsetzung GR-62) zusammengefasst. Bei den vorhergehend entwickelten
und beschriebenen Bedingungen wurde Bornylamin, welches in 50 ml
Acetonitril gelöst
worden war, durch eine Spritzenpumpe zu dem Reaktionsgemisch bei
55°C über einen
Zeitraum von 24 Stunden gegeben. Nach 48 Stunden wurde die Umsetzung
abgestoppt und aufgearbeitet. Insgesamt wurden 11,33 g Bornylaminbromsäuresalz
(VIIRB) erhalten (78,0% Ausbeute). Die Bromsäure VIIR wies nach der Abtrennung
von Bornylamin einen ee von 95,75% auf.
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Tabelle
8. Herstellung von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure durch dynamische kinetische
Trennung
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Beispiel 8: Freisetzung
von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
(VIIR) und Recycling und Wiederverwendung von (R)-Bornylamin (X)
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Unterschiedliche
Chargen von Bornylaminbromsäuresalz
VIIRB wurden kombiniert und insgesamt wurden 11,61 g (30,36 mMol)
Salz (ee des kombinierten Salzes betrug ~95%) zur Freisetzung von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIR)
und zum Recyceln von (R)-Bornylamin (X) verwendet. So wurde das Aminsäuresalz
mit 50 ml Wasser und 60 ml MTBE gemischt. Der pH-Wert des Gemisches
wurde dann mit Methansulfonsäure
auf 1 bis 2 eingestellt und es wurde dann für 15 min gerührt. Die
Schichten wurden getrennt und die wässrige Schicht wurde einmal
mit 20 ml MTBE, dann zweimal mit 10 ml MTBE extrahiert. Die organischen
Schichten wurden kombiniert und mit 5 ml Wasser, dann mit 10 ml
Salzlösung
gewaschen und dann über
MgSO4 getrocknet. Chirale HPLC-Analyse zeigte,
dass die Säure
VIIR in MTBE einen ee von 94,71% aufwies. Die organische Schicht
wurde direkt zur Synthese von (2S)-2-Acetylthio-3-phenylpropansäure (VIII)
(Beispiel 10) verwendet.
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Bornylamin
(X) wurde recycelt, indem zuerst der pH-Wert der wässrigen
Lösung
von Bornylaminmethansulfonsäure
(XM), welche aus dem vorausgehenden Schritt erhalten wurde, auf
10 bis 13 eingestellt wurde und dann das freie Amin in MTBE extrahiert
wurde. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels
wurden 4,308 g (R)-Bornylamin (X) erhalten (> 97% rein durch 1H
92,6% Ausbeute).
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Das
recycelte Bornylamin (X) wurde in der dynamischen kinetischen Trennungsumsetzung
von racemischer 2-Brom-3-phenylpropansäure (VII) verwendet. So wurden
7,60 mMol Bornylamin (X) in 10 ml Acetonitril gelöst und wurden
durch eine Spritzenpumpe zu dem Reaktionsgemisch von 8,0 mMol Bromsäure, 168 mg
TEAB in 30 ml Acetonitril bei 55°C über einen
Zeitraum von 24 Stunden gegeben. Nach 48 Stunden wurde die Umsetzung
abgestoppt und aufgearbeitet. Insgesamt wurden 2,1 g Bornylaminbromsäuresalz
(VIIRB) erhalten (72,3% Ausbeute). Die Bromsäure (VIIR) wies nach der Abtrennung
von Bornylamin einen ee von 91,80% auf.
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Beispiel 9: Herstellung
von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
(VIIR) aus (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIS)
durch dynamische kinetische Trennung
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Die
Umsetzung der direkten Umwandlung von (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIS)
in (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
(VIIR) durch dynamische Trennung wurde durchgeführt (Tabelle 9). So wurden
7,60 mMol Bornylamin (X) in 10 ml Acetonitril gelöst und wurden
durch eine Spritzenpumpe zu dem Reaktionsgemisch von 8,0 mMol (2S)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIS),
168 mg TEAB in 30 ml Acetonitril bei 55°C über einen Zeitraum von 16 Stunden
gegeben. Nach 48 Stunden wurde die Umsetzung abgestoppt und aufgearbeitet.
Insgesamt wurden 2,07 g Bornylaminbromsäuresalz (VIIRB) erhalten (71,2%
Ausbeute). Die Bromsäure
wies nach der Abtrennung von Bornylamin (X) einen ee von 95,80%
auf.
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Tabelle
9. Dynamische kinetische Trennung zur Herstellung von (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure
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Beispiel 10: Herstellung
von (2S)-2-Acetylthio-3-phenylpropansäure (VIII) aus (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIR)
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Die
aus Beispiel 8 erhaltene (2R)-2-Brom-3-phenylpropansäure (VIIR)
(94,71% ee, 30,36 mMol)-MTBE-Lösung
wurde auf 30 ml konzentriert und wurde dann in einen 100 ml-Dreihalsrundkolben,
welcher mit einem mechanischen Rührer
und einem Thermometer ausgestattet war, überführt. KSAc (3,538 g, 30,36 mMol) wurde über 5 Minuten
langsam in diesen Kolben gegeben. Ein Wasserbad wurde verwendet,
um die Reaktionstemperatur unter 30°C zu halten. Das Gemisch wurde
für 24
Stunden gerührt.
Wasser (10 g) wurde zugegeben und das Gemisch wurde für 10 Minuten
gerührt.
Die Schichten wurden getrennt, die organische Schicht wurde mit
6 Gew.-%iger Na2S2O3-Lösung
(zweimal, jeweils 10 g) gewaschen und dann mit Salzlösung (10
g) gewaschen. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wurde ein öliges Produkt
erhalten. Das ölige
Produkt verfestigte sich nach Abkühlen auf 0°C. Insgesamt wurden 6,40 g Produkt
(VIII) erhalten (83,33 M% Produkt, 16,67 M% MTBE durch 1H
NMR, 87,1% Ausbeute nach der Korrektur für MTBE) und der ee des Produkts
war 92,4%.
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Kristallisation von (2S)-2-Acetylthio-3-phenylpropansäure (VIII)
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Rohe
(2S)-Acetylthio-3-phenylpropansäure
(VIII) (8,29 g, 88,4%) wurde in MTBE (4 ml, 1,4 ml/g) gelöst. Die
Lösung
der Säure
in MTBE wurde dann auf 45°C
erwärmt.
Bis zu Eintrübung
wurde Heptan (25 ml) tropfenweise zu der warmen Lösung gegeben.
Die Aufschlämmung
wurde mit einem (2S)-Acetylthio-3-phenylpropansäure-Kristall angeimpft und
langsam ohne Bewegen auf Raumtemperatur gekühlt. Die Zugabe von Heptan
wurde mit Bewegen über
30 min fortgeführt
(15 ml). Der Feststoff (5,5 g) wurde über Vakuumfiltration nach Kühlen in
einem Eis/Wasser-Bad gesammelt und mit kaltem Heptan gewaschen.
Die gereinigte (2S)-Acetylthio-3-benzenpropansäure (VIII) wurde durch HPLC
untersucht, um die Reinheit bei 66% Ausbeute zu bestimmen, wobei
der ee 98,7% betrug (Reinheit 98,2%).
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Beispiel
11: Herstellung von (R)-α-Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure direkt
aus ihrem racemischen Vorläufer
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Racemische α-(Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure (1,
1,00 Äquiv.), (1R,2S)-1,2-Diphenyl-2-aminoethanol
(0,95 bis 1,00 Äquiv.),
Tetrabutylammoniumbromid (0,03 Äquiv.)
und Thiobenzoesäure
(0,02 bis 0,04 Äquiv.)
wurden für
84 h in einem Gemisch von MTBE und i-PrOAc (1:1, 0,26 M bezogen
auf die Einsatzmenge an Carbonsäure)
auf 55 bis 60°C
erwärmt.
Das Gemisch wurde auf RT gekühlt
und das getrennte Salz wurde durch Filtration isoliert. Eine Probe
des Salzes wurde in einer Lösung
von EtOH/1 Vol.-% THF gelöst
und durch chirale HPLC analysiert. Das angereicherte R-diastereomere
Salz (2) wurde als ein weißer
Feststoff in 85% Ausbeute in einem Diastereomerenverhältnis von
94,3:5,7 erhalten.
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Beispiel 12: Herstellung
von (S)-α-(Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure direkt
aus ihrem racemischen Vorläufer
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Racemische α-(Benzoylthio)-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure (1,
1,00 Äquiv.), (1S,2R)-1,2-Diphenyl-2-aminoethanol
(chirales Amin, 1,05 Äquiv.),
Tetrabutylammoniumbromid (0,03 Äquiv.) und
Thiobenzoesäure
(0,02 bis 0,04 Äquiv.)
wurden für
15 h in einem Gemisch von MTBE und i-PrOAc (1:1, 0,26 M bezogen
auf die Einsatzmenge an Carbonsäure)
auf 55 bis 60°C
erwärmt.
Das Gemisch wurde auf RT gekühlt
und das getrennte Salz wurde durch Filtration isoliert. Eine Probe
des Salzes wurde in einer Lösung von
EtOH/1 Vol.-% THF gelöst
und durch chirale HPLC analysiert. Das angereicherte S-diastereomere
Salz wurde als ein weißer
Feststoff in 80,8% Ausbeute in einem Diastereomerenverhältnis von
84,7:15,3 erhalten.
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Beispiel 13: Polymorphidentifizierung
von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäuresalz
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Zwei
unterschiedliche Polymorphe (auch als Kristallformen bekannt), I
und II, des α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäuresalzes
wurden unter Verwendung von Raman- sowie Röntgenpulverbeugungsspektroskopie
identifiziert.
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Über Mischen
des chiralen Amins mit der racemischen α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure wurden
entweder eine oder die zwei polymorphen Formen oder ein Gemisch
von beiden gebildet. Die polymorphen Formen I und II des Salzes
von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure wurden
durch Standardröntgenpulverbeugung
(1) bestimmt. In ähnlicher Weise wurden unter
Verwendung von Standardramanspektroskopietechniken die polymorphen
Formen I und II identifiziert (siehe 2 bzw. 3).
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Allgemein,
kinetische Bedingungen = niedrige Temperatur, wenig polares Lösungsmittel
begünstigen Form
II, während
thermodynamische Bedingungen = hohe Temperatur, polares Lösungsmittel
und das Vorhandensein von Impfkristallen von Form I die Form I begünstigen.
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Um
die bevorzugte polymorphe Form I herzustellen, sind Temperaturen
im Bereich von etwa 50°C
bis etwa 70°C
bevorzugt. Stärker
bevorzugt sollte die Temperatur 60°C bis etwa 65°C sein. Bevorzugte
polare Lösungsmittel
schließen
Ethylacetat und Isopropylacetat ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt.
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Beispiel 14: Wirkung von
Polymorphen von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäuresalz
auf die dynamische Trennung
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Dynamische
Trennungen wurden mit einem vorher hergestellten diastereomeren
Salz von reiner α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure der
polymorphen Form II (4) und einem Gemisch von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure der
polymorphen Formen I und II (5) durchgeführt. In
periodischen Abständen
wurden Proben der Aufschlämmungen
genommen und durch Zentrifugation filtriert. Das chirale Verhältnis der
Mutterlauge und des ausgefallenen Salzes wurden durch chirale HPLC
bestimmt und die polymorphe Zusammensetzung der Feststoffe wurde
durch einen Ramantest bestimmt. Der Fortschritt der zwei Umsetzungen
wurde als der Anstieg des R-Enantiomers der Bromsäure in dem ausgefallenen
Salz beobachtet.
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Als
das dynamische Trennungsverfahren unter Verwendung von 100% Polymorph
II versucht wurde, konnte für
4 Stunden kein Anstieg des R-Enantiomers in dem ausgefallenen Salz
beobachtet werden. Das chirale Verhältnis der Mutterlauge betrug
45% R und 55% S, was auf eine nahezu gleiche Löslichkeit der zwei Diastereomere
hinweist. Innerhalb dieser Zeit veränderte sich die polymorphe
Zusammensetzung des ausgefallenen Salzes von 100% II zu 80% II mit
20% I. Nach 2 Stunden setzte eine Erhöhung des R-Enantiomers ein,
begleitet durch eine weitere Veränderung
der polymorphen Zusammensetzung. Nach 11 Stunden enthielt das Salz
92% R-Enantiomer und bestand aus 95% Polymorph I.
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Als
man das dynamische Trennungsverfahren mit 50% Polymorph I und 50%
Polymorph II ablaufen lies, erhöhte
sich die Menge an R-Enantiomer in dem ausgefallenen Salz linear
direkt ausgehend von Anfang an. Das chirale Verhältnis der Mutterlauge betrug
25% R und 75% S, was auf einen wesentlichen Unterschied in der Löslichkeit
der zwei Diastereomere hinweist. Innerhalb dieser Zeit veränderte sich
die polymorphe Zusammensetzung des ausgefallenen Salzes von 50%
I mit 50% II zu 100% I. Nach 4 Stunden enthielt das Salz 94% R-Enantiomer.
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So
wurde bestimmt, dass eine vollständige
Trennung zu etwa 95:5 (RRS:SRS) nur in der Gegenwart von Kristallform
I durchgeführt
wurde, wogegen in der Gegenwart der polymorphen Form II die Trennung
bei einem diastereomeren Verhältnis
von 60:40 (RRS:SRS) stehen blieb.
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Beispiel 15: Polymorphumwandlung
von α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure
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Das
diastereomere Salz wurde durch Mischen von racemischer α-Brom-3,4,4-trimethyl-2,5-dioxo-1-imidazolidinbutansäure bei
einer Konzentration von 0,13 M mit 1,0 Äquiv. des chiralen Amins in
dem angegebenen Lösungsmittel
bei Raumtemperatur hergestellt. Die resultierende Aufschlämmung wurde
dann auf 65°C
erwärmt.
In periodischen Abständen
wurden Proben des Niederschlags genommen und die polymorphe Zusammensetzung
wurde durch Ramanspektroskopie bestimmt. Tabelle 10 zeigt die Lösungsmittel-
und Temperaturabhängigkeit
der Umwandlung der polymorphen Form II in die Form I.
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Tabelle
10. Polymorphe (0,13 M Aufschlämmungen
des racemischen diastereomeren Salzes, welche auf 65°C erwärmt wurden)
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Während gesehen
wurde, dass Kristallform II sich in Kristallform I umwandelt, wurde
nicht beobachtet, dass Kristallform I sich in Kristallform II umwandelt.