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Einleitung
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Diese
Offenbarung beschreibt ein Boundary-Scan-System, wo Speicher, d.
h. Flipflops oder Zwischenspeicher, die in Daten-Scan-Zellen verwendet
werden, ebenfalls funktional verwendet werden, während Speicher, die in Steuer-Scan-Zellen verwendet
werden, für
den Test dediziert sind und nicht funktional verwendet werden. Die
Steuer-Scan-Zellen können
gescannt werden, während
die Schaltung in der Funktionsbetriebsart ist, da ihre Speicher
dediziert sind. Dagegen können
die Daten-Scan-Zellen erst gescannt werden, nachdem die Schaltung
in die Testbetriebsart übergegangen
ist, da ihre Speicher gemeinsam genutzt sind. Dieses Boundary-Scan-System
schafft vorteilhaft: (1) einen niedrigeren Organisationsaufwand
der Testschaltungsanordnung, da die Daten-Scan-Zellen gemeinsam
genutzte Speicher verwenden, (2) einen sicheren Eintritt in die
Testbetriebsart, da die Steuer-Scan-Zellen während der Funktionsbetriebsart
gescannt werden können,
um sichere Steuerbedingungen vorzuladen und (3) ein Vermeiden schwebender
Busse (d. h. 3-Zustands-Busse), die Hochstromsituationen veranlassen
können.
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In
diesem Kontext schafft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
und ein Verfahren, wie sie in den Ansprüchen dargelegt sind.
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DERVISOGLU,
B., u. a.: "SHARED I/O-CELL
STRUCTURES: A FRAMEWORK FOR EXTENDING THE IEEE 1149.1 BOUNDARY-SCAN-STANDARD" (PROCEEDINGS OF
THE INTERNATIONAL TEST CONFERENCE 1998. WASHINGTON, DC, 19.–20. Oktober
1998) offenbart eine gemeinsam genutzte E/A-Scan-Zelle, die es ermöglicht,
Funktionsspeicherelemente als Teil des Boundary-Scan-Registers zu
verwenden. Testaktionen und Funktionsbetrieb der IC werden auf einander ausschließende Weise
ausgeführt.
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1 veranschaulicht
ein Beispiel des Standes der Technik eines dedizierten Boundary-Scan-Pfads
oder -Registers, der/das um eine Master-Schaltung 102,
um eine Slave-1-Schaltung 104 und um eine Slave-2-Schaltung 106 vorhanden ist.
Die Master-Schaltung ist eine Schaltung, die die Slaves steuert,
wie etwa ein DSP, eine CPU oder ein Mikrocontroller. Die Slave-Schaltungen
sind Schaltungen, die durch den Master gesteuert werden, wie etwa
ein RAM, ein ROM, ein Cache, ein A/D, ein D/A, serielle Kommunikationsschaltungen
oder E/A-Schaltungen. Die Master- und Slave-Schaltungen könnten als
eingebetteter Kern oder als Unterschaltungen in einer IC oder als
einzelne ICs, die auf einer Platine oder auf einem Mehrchipmodul
(MCM) zusammengesetzt sind, vorhanden sein. Die Scan-Pfade 108–112 um
jede Schaltung sind miteinander und mit einem Testdateneingang (TDI) 114,
der den Scan-Pfaden Testdaten zuführt, und mit einem Testdatenausgang
(TDO) 116, der aus den Scan-Pfaden Daten ausliest, in Reihe
geschaltet. Zur Vereinfachung ist nur ein Abschnitt des Scan-Pfads 108–112 jeder
Schaltung gezeigt. Die Scan-Pfade aus 1 sind unter
Verwendung dedizierter Scan-Zellen (die durch dunkle Kreise angegeben sind)
konstruiert. Das Wort dediziert bedeutet, dass die Schaltungsanordnung
der Zelle für
Testzwecke verwendet wird und nicht für Funktionszwecke gemeinsam
genutzt wird. Die Scan-Zellen befinden sich zwischen der internen
Schaltungsanordnung und den Eingangspuffern 128 und den
Ausgangspuffern 130 der Slave-Schaltungen und der Master-Schaltung.
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2 veranschaulicht
ein Beispiel einer dedizierten Scan-Zelle, die aus einem Multiplexer
1 (MX1) 202, aus einem Speicher 1 (M1) 204, aus
einem Speicher 2 (M2) 206 und aus einem Multiplexer 1 (MX2) 208 besteht.
Diese Scan-Zelle ist ähnlich den
in der IEEE-Norm 1149.1 beschriebenen Scan-Zellen, so dass nur eine
kurze Beschreibung gegeben wird. Während der Funktionsbetriebsart werden
Funktionsdaten von dem Funktionsdateneingang (FDI) 212 an
den Funktionsdatenausgang (FDO) 214 übergeben. In der Funktionsbetriebsart können Steuereingaben 210 in
die Scan-Zelle: (1) veranlassen, dass FDI-Daten während einer
Erfassungsoperation über
den MX1 in den M1 geladen werden, (2) während einer Schiebeoperation
vom TDI 216 über
den MX1 und den M1 zum TDO 218 gescannt werden und (3)
Daten im M1 während
einer Aktualisierungsoperation in den M2 geladen werden. Weder die
Erfassungs-, noch die Schiebe- oder die Aktualisierungsoperation
stört die
Funktionsdaten, die zwischen dem FDI und dem FDO übergeben
werden. Somit kann auf die Scan-Zelle aus 2 zugegriffen
werden und kann sie mit Testdaten vorgeladen werden, während die
Zelle in der Funktionsbetriebsart ist: Die Daten-Scan-Zelle, die
dem Ausgang D31 des Slave 1 104 zugeordnet ist, ist so
bezeichnet, dass sie die Signalverbindungen des FDI 212,
des TDI 216, des FDO 214 und des TDO 218 der Scan-Zelle
aus 2 angibt.
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Während der
Funktionsbetriebsart der Schaltung in 1 werden
Daten von einem der Slaves über
den 32-Bit-Datenbus (D0–31)
an den Master übertragen.
In der Funktionsbetriebsart sind die Scan-Zellen transparent, wobei
sie ermöglichen, dass
Funktionssteuerungs- und Datensignale frei über die Zellen übergeben
werden. In diesem Beispiel ermöglicht
der Master, dass der Slave 1 Daten durch das Steuersignal ENA1 überträgt, das
von dem Master an den Slave 1 ausgegeben wird. Gleichfalls ermöglicht der
Master, dass der Slave 2 Daten durch das Steuersignal ENA2 überträgt, das
von dem Master an den Slave 2 ausgegeben wird. Obgleich nur zwei
Slave-Schaltungen gezeigt sind, könnte irgendeine Anzahl ähnlich mit
dem Master verbunden sein und durch den Master betrieben werden.
Da alle Scan-Zellen der Scan-Pfade 108–112 für den Test dediziert
sind, können
sie vom TDI zum TDO gescannt werden, ohne die Funktionsbetriebsart
der Schaltung aus 1 zu stören. Wie erwähnt wurde, ermöglicht die
Fähigkeit,
Daten während
der Funktionsbetriebsart in die Scan-Pfade zu scannen, das Vorladen
eines Anfangstestmusters in die Scan-Pfade. Das Anfangstestmuster
setzt sowohl ein Datentestmuster in den Daten-Scan-Zellen (D) als
auch ein Steuertestmuster in den Steuer-Scan-Zellen (C) fest. Durch
Vorladen eines Anfangstestmusters in die Scan-Pfade können die
Schaltungen ohne Bedenken über
eine Buskonkurrenz zwischen den Datenbussen der Slave-Schaltung
sicher aus einer Funktionsbetriebsart in eine Testbetriebsart übergehen.
Zum Beispiel können
die ENA1–122- und die ENA2-124-Steuer-Scan-Zellen
(C) mit Steuerdaten vorgeladen werden, um sicherzustellen, dass
nur einer der Datenbusse D0–31
des Slaves freigegeben ist, um die verdrahtete Busverbindung 126 anzusteuern.
Die Aufrechterhaltung der Ausgangsansteuerung auf einem der Slave-Datenbusse
beim Eintritt in die Testbetriebsart verhindert, dass der verdrahtete Datenbus 126 in
eine schwebende Bedingung (d. h. in eine 3-Zustands-Bedingung) eintritt.
Es ist wünschenswert,
zu verhindern, dass der Bus 126 schwebt, da ein schwebender
Eingang in die Eingangspuffer 128 des Masters 102 eine
Hochstrombedingung veranlassen könnte.
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Wenn
in die Testbetriebsart eingetreten wird, wird der Funktionsbetrieb
der Master- und Slave-Schaltungen angehalten, wobei die Scan-Zellen in
dem Scan-Pfad die
Steuerung der Daten- und Steuersignalpfade der Master- und Slave-Schaltung übernehmen.
In jedem der 32-Bit-Datensignalpfade jeder Schaltung 102–106 gibt
es eine Daten-Scan-Zelle (D) und in jedem der Steuerpfade ENA1 und
ENA2 jeder Schaltung 102–106 gibt es eine
Steuer-Scan-Zelle (C). Das Vorhandensein dedizierter Daten- und
Steuer-Scan-Zellen, die wie in 1 gezeigt
angeordnet sind, ermöglicht
den sicheren Eintritt in den Test sowie leichte Querverbindungstests
der Verdrahtung zwischen den Master- und Slave-Schaltungen, wenn
die Scan-Pfade in der Testbetriebsart angeordnet sind. Während der
Querverbindungstestbetriebsart kann eine Erfassungs-, Schiebe- und
Aktualisierungs-Steuersequenz
wie etwa die in der IEEE-Norm 1149.1 definierte zur Steuerung der
Scan-Pfade verwendet werden. Um eine Konkurrenz zwischen den Datenausgängen 126 des
Slave 1 und des Slave 2 während
der Erfassungs-, Schiebe- und Aktualisierungs-Steuersequenz zu verhindern,
haben die 3-Zustands-Steuerausgänge 118–120 der
ENA1- und ENA2-Steuer-Scan-Zellen 122–124 während des
Erfassungs- und Schiebeteils der Steuereingabesequenz keine Welligkeit.
Dies wird dadurch bewirkt, dass veranlasst wird, dass die Daten
im M2 aus 2 während der Erfassungs- und Schiebeoperation über den
MX2 ausgegeben werden. Lediglich während des Aktualisierungsteils
der Steuereingabesequenz wird zugelassen, dass sich der Zustand
der Ausgänge 118–120 der
Steuer-Scan-Zellen 122–124 durch neue
Daten, die in den M2 geladen werden, ändert. Ähnlich haben die Ausgänge von
den Daten-Scan-Zellen (D) während
Erfassungs- und Schiebeoperationen keine Welligkeit, sondern ändern den Zustand
nur während
des Aktualisierungsteils der Steuereingabesequenz.
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3 veranschaulicht
ein Beispiel des Standes der Technik eines gemeinsam genutzten Boundary-Scan-Pfads,
der um eine Masterschaltung 302 und um Slave-Schaltungen 304–306 vorhanden ist.
Wie in 1 sind die Scan-Pfade 308–312 um jede
Schaltung miteinander und mit einem Testdateneingang (TDI), der
den Scan-Pfaden Testdaten zuführt,
und mit einem Testdatenausgang (TDO), der Daten aus den Scan-Pfaden
ausliest, in Reihe geschaltet. Die Scan-Pfade aus 3 sind
unter Verwendung gemeinsam genutzter Scan-Zellen konstruiert, d.
h., der Scan-Zellen-Speicher wird sowohl für Testzwecke als auch für Funktionszwecke
gemeinsam genutzt. Als eine Hilfe zur Angabe der Verwendung gemeinsam
genutzter Scan-Zellen im Gegensatz zu dedizierten Scan-Zellen sind
die gemeinsam genutzten Scan-Zellen aus 3 und aus
den nachfolgenden Figuren außerhalb
der Boundary-Scan-Pfade 308–312 positioniert
gezeigt, während die
dedizierten Scan-Zellen aus 1 innerhalb
der Boundary-Scan-Pfade 108–112 positioniert
gezeigt waren. Zur Vereinfachung ist wieder nur ein Abschnitt des
Boundary-Scan-Pfads
jeder Schaltung gezeigt.
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4 veranschaulicht
ein Beispiel einer herkömmlichen
gemeinsam genutzten Scan-Zelle, die aus einem Multiplexer (MX) 402 und
aus einem Speicher (M) 404 besteht. Während der Funktionsbetriebsart
bilden die Steuereingänge 406 zwischen dem
FDI 408 und dem Dateneingang des M 404 über den
MX 402 einen Pfad, der ermöglicht, dass Funktionsdaten
vom FDI zum FDO 410 getaktet werden. Während der Testbetriebsart veranlassen
die Steuereingänge 406,
dass FDI-Daten während einer
Erfassungsoperation über
den MX in den M getaktet werden und dass Testdaten während einer
Schiebeoperation vom TDI 412 in den TDO 414 getaktet
werden. Da der M 404 funktional verwendet wird, kann nicht auf
ihn zugegriffen werden und er wie die Scan-Zelle aus 2 mit
Testdaten vorgeladen werden. Somit ist die Fähigkeit, auf die Testdaten
zuzugreifen und Testdaten vorzuladen, während die Master- und Slave-Schaltungen
aus 3 funktional arbeiten, einer der Hauptunterschiede
zwischen dedizierten (2) und gemeinsam genutzten (4)
Scan-Zellen. Die Daten-Scan-Zelle, die dem Ausgang D31 des Slave 1 304 zugeordnet
ist, ist so bezeichnet, dass sie die Signalverbindungen des FDI 408,
des TDI 412, des FDO 410 und des TDO 414 der
Scan-Zelle aus 4 angibt.
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Während der
Funktionsbetriebsart der Schaltung in 3 werden
wie in 1 Daten von einem der Slaves über den 32-Bit-Datenbus (D0–31) an
den Master übertragen.
Der Master ermöglicht über die
Steuersignale ENA1 bzw. ENA2 die Datenübertragung vom Slave 1 oder
vom Slave 2. Da die Scan-Zellen der Scan-Pfade gemeinsam und funktional genutzt
werden, können
sie nicht vom TDI zum TDO gescannt werden, ohne die Funktionsbetriebsart
der Schaltungen zu stören.
Die Unmöglichkeit, Daten
während
der Funktionsbetriebsart in die Scan-Pfade zu scannen, verhindert
das Vorladen eines Anfangstestmusters in die Scan-Pfade. Dadurch, dass
kein Anfangstestmuster in die Scan-Pfade vorgeladen werden kann,
werden die Slave-Schaltungen dem Risiko ausgesetzt, nicht sicher
aus der Funktionsbetriebsart in die Testbetriebsart überzugehen.
Diese Situation tritt auf, da die Zeitbereiche der Funktionsbetriebsart
und der Testbetriebsart nicht synchron zueinander sind, was zu einer
asynchronen Funktionsbetriebsart-Testbetriebsart-Umschaltung führt. Falls die Schaltungen
aus 3 aus einem Funktionsbetriebsart-Zeitbereich in
einen Testbetriebsart-Zeitbereich umschalten würden, würde somit z. B. eine Möglichkeit
bestehen, dass die Ausgangspuffer D0–31 des Slave 1 und des Slave
2 im Ergebnis einer asynchronen Betriebsartumschaltung, die veranlassen
würde,
dass die Scan-Zellen-ENA1 322 und die Scan-Zellen-ENA2 324 beide Freigabebedingungen
auf den Drähten 318 und 320 ausgeben,
beide freigegeben werden. Dies würde zwischen
dem Slave 1 und dem Slave 2 eine Spannungskonkurrenzsituation erzwingen,
die dazu führt, dass
die Ausgangspuffer beschädigt
oder zerstört werden.
In dem Boundary-Scan-Pfad aus 1 tritt diese
Spannungskonkurrenzsituation nicht auf, da vor dem Schritt des Umschaltens
aus der Funktionsbetriebsart in die Testbetriebsart ein sicheres
Anfangstestmuster in die Scan-Zellen vorgeladen wird.
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In
der Testbetriebsart kann auf den Scan-Pfad aus 3 zugegriffen
werden, um Testdaten hereinzuschieben. Während Schiebeoperationen weisen
die Ausgänge 318–320 der
Steuer-Scan-Zellen 322–324 eine
Welligkeit auf, während Da ten
durch die Zellen geschoben werden. Diese Ausgangswelligkeit von
den Steuer-Scan-Zellen kann veranlassen, dass die Ausgangspuffer
D0–31 der
Slaves während
der Schiebeoperation freigegeben und gesperrt werden. Diese Welligkeit
der Steuerausgabe veranlasst, dass die Ausgangspuffer der Slaves
1 und 2 gleichzeitig freigegeben werden, was wieder eine Buskonkurrenz
zwischen den Slaves erzeugt. Da der M 206 während Schiebeoperationen eine
sichere Steuerausgabe über
den MX 208 aufrechterhält,
tritt diese Spannungskonkurrenzsituation in dem Boundary-Scan-Pfad
aus 1 nicht auf.
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5 zeigt
eine Technik des Standes der Technik zum Verhindern der oben erwähnten zwei Spannungskonkurrenzsituationen.
Die Technik beruht auf der Bereitstellung einer zusätzlicher
Schaltungsanordnung und von zusätzlichen
Steuereingängen,
um die Ausgangspuffer des Slaves während des Eintritts in die
Testbetriebsart und erneut während
jeder Testbetriebsart-Schiebeoperation freizugeben oder zu sperren.
In 5 ist in den Signalpfad 518 des Slaves 504 eine
Signaltorsteuerungsschaltung 528 eingefügt und ist in den Signalpfad 520 des
Slaves 506 eine Signaltorsteuerungsschaltung 530 eingefügt. Als
eine Eingabe in die Schaltungen 528 und 530 ist
ein Steuersignal C1 532 hinzugefügt. Wenn das C1 in einem ersten
Zustand ist, wird ermöglicht, dass
die Ausgaben ENA1 und ENA2 von den Scan-Zellen 522 und 524 über die
Schaltungen 528 und 530 übergeben werden, um die Ausgangspuffer der
Slaves 504 und 506 freizugeben oder zu sperren. Wenn
C1 dagegen in einem zweiten Zustand ist, werden die Ausgaben der
Schaltungen 528 und 530 unabhängig von ENA1 und ENA2 gezwungen,
die Ausgangspuffer der Slaves 504 und 506 zu sperren.
Dadurch, dass C1 während
des Übergangs
aus der Funktionsbetriebsart in die Testbetriebsart in den zweiten
Zustand gesteuert wird, kann die erste oben erwähnte Spannungskonkurrenzsituation
vermieden werden. Dadurch, dass C1 während jeder Schiebeoperation,
die während
der Testbetriebsart stattfindet, erneut in den zweiten Zustand gesteuert
wird, kann die zweite oben erwähnte
Spannungskonkurrenzsituation vermieden werden.
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Obgleich
die oben beschriebene Technik die Spannungskonkurrenzsituationen
löst, tut
sie dies dadurch, dass sie eine schwebende Bedingung (d. h. eine
3-Zustands-Bedingung) auf dem Datenbus 526 einführt. Wie
oben beschrieben wurde, werden die Ausgangspuffer der Slaves 504 und 506 während des
Eintritts in die Testbetriebsart und während jeder Schiebeoperation
gesperrt. Bei gesperrten Ausgangspuffern wird der Datenbus 526 nicht
angesteuert, wobei er auf einem Spannungspegel schweben kann, der
beide Eingangstransistoren der Eingangspuffer des Masters 502 durchschalten
könnte.
Dies könnte
zu einem niederimpedanten Pfad zwischen Versorgungs- und Massespannung
des Masters führen,
der die Eingangspuffer des Masters 502 potenziell beschädigt oder
zerstört.
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Die
Steuerung für
die Multiplexer, zwischen TDI und TDO entweder die Pfade 1 oder
die Pfade 2 auszuwählen,
kommt von einem SEL-Signal, das mit dem Auswahleingang jedes Multiplexers 636–640 verbunden
ist.
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Falls
die Master- und Slave-Schaltungen und ihre zugeordneten Boundary-Scan-Pfade als eingebettete
Kerne innerhalb einer IC realisiert sind, kann das SEL-Signal 634 von
einem IEEE-1149.1-Befehlsregister in der IC, von einem anderen Register
oder von einer anderen Schaltung auf der IC oder von einem Eingangsanschlussstift
an der IC kommen. Falls die Master- und Slave-Schaltungen und ihre
zugeordneten Boundary-Scan-Pfade dagegen als getrennte ICs auf einer
Platine oder auf einem MCM realisiert sind, kann das SEL-Signal
von einem IEEE-1149.1-Befehlsregister in jeder der ICs, von einem
anderen Register oder von einer anderen Schaltung auf jeder der
ICs oder von einem Eingangsanschlussstift an jeder der ICs kommen.
Falls der Master und die Slaves getrennte ICs sind und das SEL-Signal
auf jeder IC von einem IEEE-1149.1-Befehlsregister oder von einem
anderen Register oder von einer anderen Schaltung kommt, wird das SEL-Signal
wie in 6 gezeigt nicht auf dem Bus an den gleichen Draht 634 übertragen,
sondern gibt es zwischen dem IEEE-1149.1-Befehlsregister oder einem
anderen Register oder einer anderen Schaltung und den Multiplexern 636–64 in
jedem der einzelnen ICs einzelne SEL-Signaldrähte.
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Während der
Funktionsbetriebsart der Schaltung in 6 werden
wie in den 1, 3 und 5 Daten
von einem der Slaves über
den 32-Bit-Datenbus (D0–31)
an den Master übertragen. Der
Master ermöglicht über die
Steuersignale ENA1 bzw. ENA2 die Datenübertragung vom Slave 1 oder vom
Slave 2. Da die Daten-Scan-Zellen
der Scan-Pfade gemeinsam und funktional genutzt werden, können sie
nicht vom TDI zum TDO gescannt werden, ohne die Funktionsbetriebsart
der Schaltung zu stören.
Da die Steuer-Scan-Zellen der Scan-Pfade nicht gemeinsam genutzt
werden, können
sie dagegen vom TDI zum TDO gescannt werden, ohne die Funktionsbetriebsart
der Schaltung zu stören.
Durch Scannen der Steuer-Scan-Zellen über den
Pfad 1 durch sich selbst ist es möglich, ein Steuertestmuster in
die Steuer-Scan-Zellen vorzuladen, während die Master- und Slave-Schaltungen
funktionieren. Dieses Steuertestmuster kann vorteilhaft verwendet werden,
um den Testbetriebsartzustand der Slave-Datenbusse festzusetzen,
um sicherzustellen, dass beim Umschalten aus der Funktionsbetriebsart in
die Testbetriebsart keine Konkurrenz zwischen den Datenbussen auftritt.
Zum Beispiel kann über
den Pfad 1 ein Steuertestmuster in die Steuer-Scan-Zellen gescannt
werden, um beim Eintritt in die Testbetriebsart zu ermöglichen,
dass der Datenbus des Slave 1 freigegeben wird und der Datenbus
des Slave 2 gesperrt wird oder dass der Datenbus des Slave 1 gesperrt
wird und der Datenbus des Slave 2 freigegeben wird. Somit kann dadurch,
dass die Steuer-Scan-Zellen als dedizierte Scan-Zellen konstruiert sind
und lediglich die Steuer-Scan-Zellen auf dem Pfad 1 zwischen TDI
und TDO wahlweise gruppiert werden, ein Steuertestmuster vorgeladen
werden, um ohne Slave-Bus-Konkurrenz und ohne Sperren beider Slave-Busse
sicher in die Testbetriebsart überzugehen.
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Wenn
in die Testbetriebsart eingetreten wird, wird der Funktionsbetrieb
der Schaltung angehalten, wobei die Scan-Zellen die Steuerung der
Daten- und Steuersignalpfade der Master- und Slave-Schaltung übernehmen.
Zu Beginn des Tests ist der Zustand der Daten-Scan-Zellen unbekannt,
da sie während der
Funktionsbetriebsart nicht gescannt werden konnten. Da die in die
Steuer-Scan-Zellen gescannten bekannten Werte irgendeine Konkurrenz
auf den Datenbussen verhindern, ist dies aber kein Problem. Nachdem
in die Testbetriebsart eingetreten wor den ist, werden die Multiplexer 636–640 so
gesteuert, dass sowohl die Steuer- als auch die Daten-Scan-Zellen
in den Pfad 2 gruppiert werden. Daraufhin wird ein erstes kombiniertes
Daten- und Steuer-Scan-Zellentestmuster über den Pfad 2 in den Scan-Pfad
geschoben und aktualisiert, um den Test zu beginnen. Die Ausgaben
der Steuer-Scan-Zellen aus 6 weisen
während
der Schiebeoperationen keine Welligkeit auf, da sie die Scan-Zellen-Konstruktion
aus 2 verwenden, so dass während der Schiebeoperationen
eine Buskonkurrenz zwischen den Slaves verhindert wird. Die Ausgaben
der Daten-Scan-Zellen weisen während
der Schiebeoperation eine Welligkeit auf, da sie die Scan-Zellen-Konstruktion
aus 4 verwenden. Da immer nur ein Slave zur Ausgabe
von Daten auf den Bus 626 freigegeben ist, gefährdet diese
Datenwelligkeit aber nicht die Schaltung und verursacht sie keine
Buskonkurrenz. Obgleich in 6 lediglich
zwei Slave-Schaltungen 604 und 606, jede mit einem
zugeordneten Boundary-Scan-Abschnitt 608 und 612,
gezeigt waren, könnten
mit der Master-Schaltung 602 und mit dem zugeordneten Boundary-Scan-Abschnitt 610 irgendeine
Anzahl von Slave-Schaltungen und zugeordneten Boundary-Scan-Abschnitten ähnlich verbunden
sein.
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7 veranschaulicht
das Boundary-Scan-System aus 6, das so
abgewandelt worden ist, dass es in den Pfaden 1 zusätzliche
Speicher 702–712 enthält. Je nach
dem Entwurf der IC oder der Kern-Master- und Kern-Slave-Schaltungen
können
die Drahtverläufe
zwischen den Scan-Eingängen und
-Ausgängen
der Steuer-Scan-Zellen im Pfad 1 lang werden, wenn eine Anzahl gemeinsam
genutzter Daten-Scan-Zellen umzuleiten sind. Falls die Verdrahtung
zu lang wird, können
die Einstell- und Haltezeiten der Steuer-Scan-Zellen verletzt werden,
was zu Schiebeoperationsfehlern über
den Pfad 1 führt. Um
Schiebeoperationsfehler zu verhindern, können sich im Pfad 1 zwischen
den Scan-Ausgängen
und den Scan-Eingängen
der Steuer-Scan-Zellen einer oder mehrere Neusynchronisationsspeicher 702–712 befinden.
Die Neusynchronisationsspeicher, wie in 8 gezeigt
typisch D-Flipflops, befinden sich in der Weise im Scan-Pfad 1,
dass die über
den Pfad 1 geschobenen Steuerdaten über eine kürzere Verdrahtungslänge zwischen
den Steuer-Scan-Zellen und den Neusynchronisationsspeichern übergeben werden
und somit die Einstell- und Haltezeitgebung für ein zuverlässiges Schieben
der Daten über
den Pfad 1 organisieren. Falls Neusynchronisationsspeicher verwendet
werden, wächst
die Bitlänge
des Pfads 1 um die Anzahl der Neusynchronisationsspeicher. Um dieses
Bitlängenwachstum
zu kompensieren, muss jedes während
Schiebeoperationen in den Pfad 1 geschobene Testmuster ergänzt werden,
so dass es geeignet positionierte Neusynchronisationsdatenbits enthält. Wie
in 7 zu sehen ist, sind die Neusynchronisationsspeicher 702–712 nicht
notwendig, wenn Schiebeoperationen über den Pfad 2 stattfinden,
da die gemeinsam genutzten Daten-Scan-Zellen nicht umgeleitet werden.
Somit enthält
der Scan-Pfad 2 die Neusynchronisationsspeicher nicht und brauchen
die in den Scan-Pfad
2 geschobenen Testmuster vorteilhaft nicht ergänzt zu werden, um die oben
erwähnten
Neusynchronisationsdatenbits zu enthalten.
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9 veranschaulicht
ein Boundary-Scan-System, das aus einer Master-Schaltung 902 und aus Slave-Schaltungen 904 und 906 besteht.
Der Boundary-Scan-Abschnitt 908 des
Slave 904 ist abgesehen davon, dass er einen zusätzlichen Eingang
(IN) in die Slave-Schaltung 904 und eine zugeordnete dedizierte
Daten-Scan-Zelle 922 enthält, ähnlich dem
Boundary-Scan-Abschnitt 608 aus 6. Außerdem ist
der Boundary-Scan-Abschnitt 912 des Slave 906 abgesehen
davon, dass er einen zusätzlichen
Ausgang (OUT) von der Slave-Schaltung 906 und eine zugeordnete
dedizierte Daten-Scan-Zelle 924 enthält, ähnlich dem Boundary-Scan-Abschnitt 612 aus 6. 9 ist
zur Angabe dessen enthalten, dass sowoh1 in den Schiebeoperationen
des Pfads 1 als auch in den Schiebeoperationen des Pfads 2 dedizierte
Daten-Scan-Zellen 922 und 924 (d. h. eine Scan-Zelle ähnlich der
aus 2) enthalten sein können. Wenn zwischen dem TDI
und dem TDO die Pfade 1 ausgewählt
sind, können
die Daten während
der Funktionsbetriebsart über
die Steuer-Scan-Zellen (C) und über
die Daten-Scan-Zellen (D) 922 und 924 aus 9 geschoben
werden. Wenn zwischen dem TDI und dem TDO die Pfade 2 ausgewählt sind,
können
die Daten während
der Testbetriebsart über
alle Scan-Zellen aus 9, sowohl gemeinsam genutzte
als auch dedizierte, geschoben werden.
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Obgleich
den gemeinsam genutzten und dedizierten Scan-Zellen in den 6 und 9 spezifische
Signaltypen, d. h. Daten und Steuerung, zugeordnet worden sind,
sind die gemeinsam genutzten und dedizieren Scan-Zellen im Allgemeinen
selbstverständlich
unabhängig
von den Signaltypen. Wichtig ist, dass dedizierten Scan-Zellen Signaltypen
zugeordnet werden, die vor dem Eintritt in die Testbetriebsart mit
Daten voraufbereitet werden müssen. Andererseits
können
den gemeinsam genutzten Scan-Zellen Signaltypen zugeordnet werden,
die nicht vor dem Eintritt in die Testbetriebsart mit Daten voraufbereitet
zu werden brauchen.
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Zusammenfassung
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Die 6 und 9 und
ihre zugeordneten Beschreibungen haben ein Boundary-Scan-Pfad-System
beschrieben, das aus Gruppen dedizierter Scan-Zellen und aus Gruppen
gemeinsam genutzter Scan-Zellen besteht. Multiplexer in dem Boundary-Scan-Pfad-System
ermöglichen,
den Boundary-Scan-Pfad aufzuteilen, um zu ermöglichen, dass entweder ein
serieller Zugriff nur auf die Gruppen dedizierter Scan-Zellen oder
sowohl auf die Gruppen dedizierter Scan-Zellen als auch auf die Gruppen
gemeinsam genutzter Scan-Zellen stattfindet. Die Fähigkeit,
auf dedizierte Scan-Zellen in einem Boundary-Scan-System unabhängig von
den gemeinsam genutzten Scan-Zellen und während des Betriebs der Funktionsschaltungen
seriell zuzugreifen, ermöglicht
vorteilhaft, bestimmte Schlüsseldatensignale
zu laden, die den sicheren Eintritt aus der Funktionsbetriebsart
in die Testbetriebsart erleichtern.
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Die 6 und 9 und
ihre beigefügten Beschreibungen
haben außerdem
einen Prozess für den
sicheren Übergang
von Schaltungen und ihren zugeordneten Boundary-Scan-Pfaden aus
ihrer Funktionsbetriebsart in die Testbetriebsart beschrieben. Der
Prozess kann zusammengefasst werden als: (1) Konfigurieren des Boundary-Scan-Pfad-Systems,
so dass es zwischen dem TDI und dem TDO lediglich dedizierte Scan-Zellen
enthält,
(2) Ausführen
einer Schiebeoperation, um Daten in die dedizierten Scan-Zellen
zu laden, (3) Eintreten in die Boundary-Scan-Test-Betriebsart, (4) Konfigurieren des
Boundary-Scan-Pfad-Systems in der Weise, dass es zwischen dem TDI
und dem TDO alle Scan-Zellen, sowohl ge meinsam genutzte als auch dedizierte,
enthält,
und (5) Ausführen
einer Schiebeoperation zum Laden von Daten in alle Scan-Zellen.
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7 und
ihre beigefügte
Beschreibung haben beschrieben, weshalb Neusynchronisationsspeicher
erforderlich sein können
und wie sie verwendet werden können,
um Datenübertragungen über umgeleitete
Abschnitte gemeinsam genutzter Scan-Zellen zu registrieren, um Einstell-
und Haltezeitgebungsprobleme, die zwischen einer sendenden und einer
empfangenden dedizierten Scan-Zelle vorhanden sein könnten, aufzulösen.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung in Übereinstimmung
mit den in den Figuren gezeigten Ausführungsformen beschrieben worden
ist, erkennt der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet, dass es zu diesen
Ausführungsformen Änderungen
geben könnte,
wobei diese Änderungen
im Umfang der vorliegenden Erfindung liegen sollen.