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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung von
hydrierten aromatischen Polymeren gerichtet.
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Hydrierte
aromatische Polymere wurden nach einer Vielzahl von Verfahren und
Hydrierungstechniken hergestellt. Verfahren zur Hydrierung von aromatischen
Polymeren sind in der Technik wohl bekannt, wie etwa das, das in
U.S.-Patent Nr. 5,700,878 von Hahn und Hucul beschrieben ist, worin
aromatische Polymere durch In-Berührung-Bringen des aromatischen
Polymers mit einem Hydrierungsmittel in Gegenwart eines heterogenen
Metallhydrierungskatalysators hydriert werden. Typischerweise umfasst dieses
Verfahren Hydrierung eines zuvor hergestellten und isolierten Polymers.
Das Polymer wird dann in einem technischen Lösungsmittel für die Hydrierung
gelöst
und vor Hydrierung gereinigt. Dieses Verfahren leidet jedoch an
schlechter Katalysatoreffizienz in Folge von Katalysatorvergiftung
durch Gifte, wie etwa Stabilisatoren, die während des Polymerisationsverfahrens
oder während
der Nachbearbeitungsschritte eingeführt werden.
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Deshalb
besteht ein Bedarf an einem Verfahren zur Herstellung von hydrierten
aromatischen Polymeren mit erhöhter
Hydrierungskatalysatoreffizienz.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung eines
hydrierten Polymers oder Copolymers gerichtet, das umfasst:
- a) Herstellen einer Lösung, die mindestens ein aromatisches
Vinylmonomer und ein Lösungsmittel
enthält,
- b) Aussetzen der Lösung
an Polymerisationsbedingungen, so dass das aromatische Vinylmonomer
polymerisiert und eine aromatische Polymerlösung aus einem aromatischen
Polymer und einem Lösungsmittel
gebildet wird,
- c) optional Reinigen der aromatischen Polymerlösung und
- d) Aussetzen der aromatischen Polymerlösung an Hydrierungsbedingungen,
so dass aromatische Hydrierung erreicht wird,
wobei das
aromatische Polymer vor Hydrierung nicht isoliert wird.
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Überraschenderweise
zeigt dieses integrierte Verfahren niedrigere Hydrierungskatalysatorvergiftungswerte
im Vergleich zu Verfahren, worin Hydrierung eines isolierten aromatischen
Polymers erfolgt. Somit kann der Hydrierungskatalysator isoliert
und in anderen Hydrierungsreaktionen wieder verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein integriertes Verfahren,
wobei der Polymerisation Hydrierung ohne Isolierung des Polymers
vor Hydrierung folgt. Die zu hydrierenden Polymere können nach
irgendeinem annehmbaren Polymerisationsverfahren hergestellt werden,
werden aber typischerweise durch anionische Polymerisation hergestellt.
Anionische Polymerisation von aromatischen Vinylmonomeren ist in
der Technik bekannt und in US-A-4,942,209 und US-A-4,871,814 beispielhaft dargestellt.
Anionische Suspensionspolymerisation ist in WO96/27623 offenbart.
Anionische Polymerisation ist in der Technik als eine Polymerisation
bekannt, worin eine Farbwechsel auftritt, wenn Polymerisation unter
dem Einfluss eines anionischen Initiators stattfindet. Stellvertretende
Polymerisationssysteme sind in den folgenden U.S.-Patenten aufgeführt: US-A-2,975,160;
US-A-3,030,346;
US-A-3,031,432; US-A-3,139,416; US-A-3,157,604; US-A-3,159,587; US-A-3,231.635;
US-A-3,498,960; US-A-3,590,008; US-A-3,751,403; US-A-3,954,894; US-A-4,183,877; US-A-4,196,153;
US-A-4,196,154; US-A-4,200,713; US-A-4,205,016 und US-A-4,859,748.
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Zu
polymerisierende aromatische Vinylmonomere umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf solche, die in U.S.-Patenten 4,666,987, 4,572,819 und 4,585,825
beschrieben sind. Vorzugsweise hat das Monomer die Formel:
worin R' gleich Wasserstoff oder Methyl ist,
Ar eine aromatische Ringstruktur mit 1 bis 3 aromatischen Ringen
mit oder ohne Alkyl-, Halogen- oder Halogenalkylsubstitution, wobei
jede Alkylgruppe 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält und Halogenalkyl sich auf eine
halogensubstituierte Alkylgruppe bezieht. Vorzugsweise ist Ar gleich
Phenyl oder Alkylphenyl, wobei Alkylphenyl sich auf eine alkylsubstituierte Phenylgruppe
bezieht, wobei Phenyl am meisten bevorzugt ist. Typische aromatische
Vinylmonomere, die verwendet werden können, umfassen: Styrol, α-Methylstyrol,
alle Isomere von Vinyltoluol, insbesondere para-Vinyltoluol, alle
Isomere von Ethylstyrol, Propylstyrol, Vinylbiphenyl, Vinylnaphthalin,
Vinylanthracen und Mischungen davon. Homopolymere können irgendeine
Stereostruktur aufweisen, einschließlich syndiotaktisch, isotaktisch
oder ataktisch; ataktische Polymere sind jedoch bevorzugt.
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Zusätzlich kann
ein Comonomer oder Comonomere mit dem aromatischen Vinylmonomer
polymerisiert werden, um Copolymere herzustellen, einschließlich statistischen,
pseudo-statistischen, Block- und gepfropften Copolymeren. Zum Beispiel
können auch
hydrierte Copolymere von mindestens einem aromatischen Vinylmonomer
und mindestens einem Comonomer, ausgewählt aus Nitrilen, Acrylaten, Säuren, Ethylen,
Propylen, Maleinsäureanhydrid, Maleinimiden,
Vinylacetat und Vinylchlorid, hergestellt werden. Beispielhafte
Copolymere umfassen Styrol-Acrylnitril,
Styrol-α-Methylstyrol
und Styrol-Ethylen. Es können
auch Blockcopolymere von aromatischen Vinylmonomeren und konjugierten Dienen,
wie etwa Butadien, Isopren, hergestellt werden. Das konjugierte
Dienmonomer kann irgendein Monomer mit 2 konjugierten Doppelbindungen
sein. Solche Monomere umfassen z.B. 1,3-Butadien, 2-Methyl-1,3-butadien,
2-Methyl-1,3-pentadien, Isopren und ähnliche Verbindungen und Mischungen davon.
Weitere Beispiele für
Blockcopolymere sind in U.S.-Patenten 4,845,173, 4,096,203, 4,200,718, 4,210,729,
4,205,016, 3,652,516, 3,734,973, 3,390,207, 3,231,635 und 3,030,346
zu finden. Blends von solchen Polymeren mit anderen Polymeren, einschließlich schlagzäh modifizierten,
gepfropften Kautschuk enthaltenden aromatischen Polymeren, können auch
hergestellt werden. Weiterhin kann die Polymerisation des aromatischen
Vinylmonomers in Gegenwart eines voraufgelösten Elastomers durchgeführt werden,
um schlagzäh
modifizierte oder gepfropften Kautschuk enthaltende Produkte herzustellen,
Beispiele davon sind in U.S.-Patenten 3,123,655, 3,346,520, 3,639,522
und 4,409,369 beschrieben.
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In
einer Ausführungsform
ist das Polymer ein Blockcopolymer von einem aromatischen Vinylmonomer
und einem konjugierten Dien, wobei der Block aus Polymer von konjugiertem
Dien ausgewählt
ist aus Materialien, die nach dem Hydrierungsverfahren amorph bleiben,
oder Materialien, die zur Kristallisation nach Hydrierung fähig sind.
Hydrierte Polyisopren-Blöcke
bleiben amorph, während
hydrierte Polybutadien-Blöcke
in Abhängigkeit
von ihrer Struktur entweder amorph oder kristallisierbar sein können. Polybutadien
kann entweder eine 1,2-Konfiguration, die hydriert, um das Äquivalent
einer 1-Buten-Struktureinheit zu ergeben, oder eine 1,4-Konfiguration, die
hydriert, um das Äquivalent
einer Ethylen-Struktureinheit zu ergeben, aufweisen. Polybutadien-Blöcke mit
mindestens 40 Gew.-% 1,2-Butadien-Gehalt, bezogen auf das Gewicht
des Polybutadien-Blocks, liefern im Wesentlichen amorphe Blöcke mit
niedrigen Glasübergangstemperaturen
nach Hydrierung. Polybutadien-Blöcke
mit weniger als etwa 40 Gew.-% 1,2-Butadien-Gehalt, bezogen auf das Gewicht des Polybutadien-Blocks,
liefern kristalline Blöcke
nach Hydrierung. Methoden, um den 1,2-Butadien-Gehalt zu modifizieren,
sind den Fachleuten wohl bekannt. In Abhängigkeit von der Endanwendung
des Polymers mag es erwünscht
sein, einen kristallinen Block (um Lösungsmittelbeständigkeit
zu verbessern) oder einen amorphen, biegsameren Block einzubringen. Der
Block aus Polymer von konjugiertem Dien kann auch ein Copolymer
eines konjugierten Diens sein, wobei der Anteil aus konjugiertem
Dien des Copolymers mindestens 50 Gew.-% des Copolymers beträgt.
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Ein
Block ist hierin als ein polymeres Segment eines Copolymers definiert,
das Mikrophasenauftrennung von einem strukturell oder in Bezug auf die
Zusammensetzung unterschiedlichen polymeren Segment des Copolymers
zeigt. Mikrophasenauftrennung tritt infolge der Inkompatibilität der polymeren
Segmente innerhalb des Blockcopolymers auf. Mikrophasenauftrennung
und Blockcopolymere sind breit in "Block Copolymers – Designer Soft Materials", PHYSICS TODAY;
Februar 1999, Seite 32–38 diskutiert.
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Das
aromatische Vinylmonomer wird mit einem anionischen Initiator in
Berührung
gebracht, der typischerweise eine metallorganische Verbindung, die
anionische Polymerisation initiiert, ist. Der Initiator ist typischerweise
eine Alkyl- oder Arylalkalimetallverbindung, insbesondere Lithiumverbindungen mit
C1-C6-Alkyl-, C6-Aryl-
oder C7-C20-Alkarylgruppen. Solche
Intitiatoren können
monofunktionelle oder polyfunktionelle Metallverbindungen sein,
einschließlich der
multifunktionel len Verbindungen, die in US-A-5,171,800 und US-A-5,321,093
beschrieben sind. Es ist vorteilhaft, Organolithiumverbindungen, wie
etwa Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-,
Phenyl-, Hexyldiphenyl-, Butadienyl-, Polystyryllithium oder die
multifunktionellen Verbindungen Hexamethylendilithium, 1,4-Dilithiumbutan, 1,4-Dilithiumhexan,
1,4-Dilithium-2-buten oder 1,4-Dilithiumbenzol zu verwenden. Vorzugsweise
ist der Initiator n-Butyl- und/oder sek.-Butyllithium.
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Die
Initiatormenge ist in der Technik wohl bekannt und kann sehr leicht
von einem Fachmann ohne unnötige
Experimente festgestellt werden.
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In
einem kontinuierlichen Verfahren zur Herstellung von Homopolymeren
kann die Polymerisation des aromatischen Vinylmonomers auch in Gegenwart
einer di- oder trivalenten
Alkylmetallverbindung, wie in WO98/07765 gelehrt, oder einem Salz
davon durchgeführt
werden. Diese Verbindungen wirken als Geschwindigkeitsregulatoren
oder Verzögerer
und sind typischerweise eine Verbindung, die ein Element aus den
Gruppen IIA, IIB oder IIIA des Periodensystems enthält. Typischerweise
enthält
die Verbindung ein Erdalkalimetall, Zink, Magnesium oder Aluminium.
Typischerweise ist die Verbindung eine C1-C6-Alkyl-, oder C6-C20-Arylerdalkali-,
-zink- oder -aluminiumverbindung. Es ist auch möglich, ein Arylmetallhydrid,
wie etwa Dibutylaluminiumhydrid, zu verwenden. Bevorzugter werden
Alkylmagnesium-, Alkylaluminium- oder Alkylzinkverbindungen verwendet,
insbesondere Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Octyl- oder
Dodecylverbindungen. Besonders bevorzugte Regulatoren umfassen Butylethylmagnesium, Dibutylmagnesium,
Butyloctylmagnesium, Dihexylmagnesium, Diethylzink, Dibutylzink,
Tributylaluminium, Triethylaluminium, Triisobutylaluminium, Tri-n-hexylaluminium,
Diisobutylaluminiumhydrid oder Mischungen davon. Jede Mischung der
oben erwähnten
Regulatoren kann in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Außerdem kann
der Regulator ein gemischtes Alkyl- oder Arylmetall oder Salz davon
sein. Typischerweise enthält
die Verbindung mindestens zwei der folgenden: Erdalkalimetall, Zink,
Magnesium oder Aluminium. Vorzugsweise ist die Verbindung eine C1-C6-Alkyl- oder
C6-C20-Arylverbindung,
die auch ein Erdalkali metall, Zink oder Aluminium enthält, wobei
mindestens 2 verschiedene Metalle vorhanden sind. Beispiele für bevorzugte
gemischte Metallverbindungen umfassen Dibutylmagnesium:Diethylaluminium-,
Diethylmagnesium:Diethylaluminium- und Dibutylmagnesium:Diisobutylaluminium-Komplexe.
Solche Komplex sind kommerziell erhältlich und in der Technik bekannt.
Zusätzlich
zu gemischten Metallkomplexen können
Alkyl- und Arylliganden durch Oxy-, Alkoxy- oder Thioalkyl ausgetauscht
werden. Zum Beispiel kann Methylalumoxan hergestellt werden, indem
Wasser zu Trimethylaluminium gegeben wird, was eine MexAlyOz-Struktur ergibt.
Gemischte Metallkomplexe können
auch hergestellt werden, indem die gemischten Metallalkyl- oder -arylkomplexe
mit Reagenzien, wie etwa Alkohol oder Thiolen, umgesetzt werden.
Beispiele für
Metallsalze mit Nicht-Kohlenwasserstoff-Liganden umfassen Diethylaluminiumphenoxid,
Diisobutylaluminiumoxid, Diethylaluminiummethoxid und Diethylaluminiumthiophenol.
Jede Mischung der oben erwähnten Regulatoren
kann in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Der
Initiator und der Geschwindigkeitsregulator können in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung als Initiatormischung eingesetzt werden. Solch eine Initiatormischung
wird vorzugsweise in Abwesenheit einer Lewis-Base verwendet (d.h.,
keine Lewis-Base wird zugegeben) und kann z.B. enthalten:
- A: ein Alkyl- oder Arylmetall A der Formel
R1M1,
- B: ein Alkyl- oder Arylmetall B der Formel (R2)nM2, ein gemischtes
Alkyl- oder Arylmetall oder ein Salz derselben wie zuvor beschrieben,
worin
M1: gleich Li, Na oder K ist,
R1: gleich Wasserstoff, C1-C6-Alkyl oder C6-C20-Aryl, alkylsubstituiertes Aryl mit C7-C20-Atomen ist,
M2: ein n-valentes (n = 2 oder 3) Element
der Gruppe IIA, IIB oder IIIA des Periodensystems ist und
R2: gleich Wasserstoff, Halogen, C1-C6-Alkyl oder C6-C20-Aryl ist,
wobei,
wenn n ≥ 2
ist, jedes R2 gleich oder unterschiedlich
sein kann und wobei das Molverhältnis
von B zu A von 10:1 bis 100:1 reicht.
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Außerdem kann
Komponente A auch ein niedermolekulares Reaktionsprodukt A' des Alkyl- oder Arylmetalls
sein, das fähig
ist, als ein Initiator zu wirken und die allgemeine Formel R3(M3)x hat,
worin ist eine ganze Zahl von 2 bis 5 ist und R3 ein
aliphatischer, aromatisch-aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff
mit einer Valenz von x ist. Einige geeignete Produkte R3(M3)x werden z.B. bei
der Reaktion von kleinen Mengen von mehrfach vinylierten aromatischen
Verbindungen mit Alkalimetallalkyl gebildet oder können direkt
durch Reaktion eines Alkalimetalls mit Polyarylverbindungen erhalten
werden. Mit diesen Reaktionsprodukten können bifunktionelle oder multifunktionelle
Polymere – wie
etwa lineare oder radiale Blockcopolymere – in einer per se bekannten
Art und Weise hergestellt werden.
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Der
Geschwindigkeitsregulator wird typischerweise in einem Molverhältnis von
0,1:1 bis 500:1, vorzugsweise von 0.5:1 bis 100:1 und bevorzugter
von 0,8:1 bis 30:1, relativ zu der Initiatormenge, verwendet. Im
Falle von multifunktionellen Initiatoren sind diese Werte natürlich relativ
zu einem Äquivalent
der entsprechenden Metallverbindung.
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Im
Allgemeinen werden unterschiedliche Geschwindigkeitsregulatoren
in jedem Falle in spezifischen Masseverhältnissen verwendet. Zum Beispiel beträgt für Dibutylmagnesium
das Initiator/Verzögerer-Verhältnis 1:0,1
bis 1:500, vorzugsweise 1:0,5 bis 1:200 und bevorzugter 1:1 bis
1:50. Trimethyl-, Triethyl- und Triisobutylaluminium und Diisobutylaluminiumhydrid
werden vorzugsweise in einem Initiator/Verzögerer-Verhältnis von 1:0,1 bis 1:1, vorzugsweise
von 1:0,4 bis 1:0,99 und bevorzugter von 1:0,7 bis 1:0,98 verwendet.
Trihexylaluminium wird vorzugsweise in einem Initiator/Verzögerer-Verhältnis von
1:0,5 bis 1:500, vorzugsweise von 1:0,8 bis 1:100 und bevorzugter
von 1:1 bis 1:30 verwendet.
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Es
ist vorteilhaft, ein vorausgehendes Experiment zur genauen Bestimmung
des Initiator/Verzögerer-Verhältnis für jeden
Fall durchzuführen
und dann die Menge an Verzögerer
in solcher einer Art und Weise auszuwählen, dass die gewünschte Reaktionstemperatur
bzw. Reaktionsgeschwindigkeit nicht überschritten wird.
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Die
Polymerisation wird typischerweise in Gegenwart eines gesättigten
Kohlenwasserstofflösungsmittels
oder von Ether, Benzol, Toluol, Xylol oder Ethylbenzol, aber vorzugsweise
in Gegenwart eines Kohlenwasserstoffs, wie etwa Cyclohexan oder Methylcyclohexan,
durchgeführt.
Die Menge an Lösungsmittel,
die in dem Polymerisationsschritt des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, beträgt
typischerweise 50 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Monomer/Lösungsmittel-Mischung.
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Polymerisation
des aromatischen Vinylmonomers kann in einem kontinuierlichen Polymerisationsreaktor
des Typs mit Pfropfenströmung
oder des rückvermischten
Typs, wie in US-A-2,745,824, US-A-2,989,517, US-A-3,035,033, US-A-3,747,899, US-A-3,765,655,
US-A-4,859,748 und US-A-5,200,476 beschrieben, durchgeführt werden.
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Die
Temperatur, bei welcher die Polymerisation durchgeführt wird,
wird gemäß den spezifischen Komponenten,
insbesondere des Initiators, variieren, wird aber im Allgemeinen
von 60°C
bis 140°C
variieren.
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Typischerweise
wird nach der Polymerisation eine Polymerlösung Nachbearbeitungsschritten, wie
etwa Abnahme der flüchtigen
Bestandteile bei hoher Temperatur, um Lösungsmittel und verbleibendes
Monomer zu entfernen, unterworfen. Es können auch Stabilisatoren zugegeben
werden, um Zersetzung und Gelbildung während der Verarbeitung zu minimieren.
In dem Verfahren der vorliegenden Erfindung jedoch wird die Polymerlösung zur
Hydrierung hergestellt, ohne solche Nachbearbeitungsschritte zu erfahren.
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Das
aromatische Polymer und die Lösungsmittellösung können jedoch
zusätzlich
und optional einem Reinigungsschritt vor Hydrierung unterworfen werden.
Ein solches Reinigungsverfahren umfasst ein Bett aus aktiviertem
Aluminiumoxid. Solche Verfahren sind in der Technik als Verfahren
zur Entfernung von organischen Verbindungen, die Sauerstoff, Stickstoff
und Schwefel enthalten, einschließlich Mitteln zur Beendigung
der Polymerisation, Salzen, polaren Modifikationsmitteln und Antioxidationsmitteln, bekannt.
Irgendein Verfahren, das solch eine Entfernung erreicht, kann in
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Blockcopolymere
von aromatischen Vinylmonomeren können auch in dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Verfahren zur Herstellung
von Blockcopolymeren durch anionische sind in der Technik wohl bekannt,
Beispiele dafür
sind in Anionic Polymerization: Principles and Practial Applications,
H. L. Hsieh und R. P. Quirk, Marcel Dekker, New York, 1996, zitiert.
In einer Ausführungsform
werden Blockcopolymere durch aufeinanderfolgende Monomerzugabe zu
einem carbanionischen Initiator, wie etwa sek.-Butyllithium oder n-Butyllithium,
hergestellt. In einer anderen Ausführungsform kann ein Pentablockcopolymer
hergestellt werden, indem ein Triblockmaterial mit einem divalenten
Kupplungsmittel, wie etwa 1,2-Dibromethan, Dichlordimethylsilan
oder Phenylbenzoat, gekuppelt wird. In solcher einer Ausführungsform
kann eine kleine Kette (weniger als 10 Monomerstruktureinheiten)
eines Polymers von konjugiertem Dien mit dem Kupplungsende des aromatischen
Vinylpolymers umgesetzt werden, um die Kupplungsreaktion zu erleichtern.
Blöcke
aus aromatischem Vinylpolymer sind typischerweise schwierig zu kuppeln,
deshalb wird diese Technik üblicherweise
verwendet, um Kupplung der Enden des aromatischen Vinylpolymers
zu erreichen. Die kleinen Ketten aus Dienpolymer machen keinen eigenen
Block aus, da keine Mikrophasenauftrennung erreicht wird. Die gekuppelte Struktur,
die nach diesem Verfahren erlangt wird, wird als das funktionelle Äquivalent
der ABABA Pentablockcopolymerstruktur betrachtet. Kupplungsreagenzien
und Strategien, die für
eine Vielzahl von anionischen Polymerisationen gezeigt worden sind, werden
von Hsieh and Quirk, Kapitel 12, Seite 307–331, diskutiert. In einer
anderen Ausführungsform
wird ein difunktioneller anionischer Initiator verwendet, um die
Polymerisation vom Zentrum des Blocksystems aus zu initiieren, wobei
sich nachfolgende Monomerzugaben gleichmäßig an beide Enden der wachsenden
Polymerkette addieren. Ein Beispiel für solch einen difunktionellen
Initiator ist 1,3-Bis(1-phenylethenyl)benzol, das mit Organolithiumverbindungen
behandelt wurde, wie in U.S.-Patenten 4,200,718 und 4,196,154 beschrieben.
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Verfahren
zur Hydrierung von aromatischen Polymeren sind in der Technik wohlbekannt,
wie etwa das, das in U.S.-Patent Nr. 5,700,878 von Hahn und Hucul beschrieben
ist, worin aromatische Polymere durch In-Berührung-Bringen des aromatischen
Polymers mit einem Hydrierungsmittel in Gegenwart eines siliciumdioxidgestützten Metallhydrierungskatalysators
mit einer schmalen Porengrößenverteilung und
großen
Poren hydriert werden.
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Alternativ
kann die Polymerlösung
hydriert werden, indem ein gemischter Hydrierungskatalysator verwendet
wird. Der gemischte Hydrierungskatalysator ist dadurch gekennzeichnet,
dass er eine Mischung aus mindestens zwei Komponenten enthält. Die
erste Komponente enthält
irgendein Metall, das die Hydrierungsgeschwindigkeit erhöhen wird
und umfasst Nickel, Cobalt, Rhodium, Ruthenium, Palladium, Platin,
andere Gruppe-VIII-Metalle oder Kombinationen davon. Vorzugsweise
wird Rhodium und/oder Palladium verwendet. Es ist jedoch bekannt,
dass Platin ein schlechter Hydrierungskatalysator für Nitrile
ist, deshalb würde
Platin bei der Hydrierung von Nitrilcopolymeren nicht bevorzugt
werden. Die zweite Komponente, die in dem gemischten Hydrierungskatalysator
verwendet wird, enthält
einen Promotor, der die Deaktivierung des (der) Gruppe-VIII-Metalls(e)
beim Aussetzen an polare Stoffe hemmt und wird deshalb hierin als
die deaktivierungsresistente Komponente bezeichnet. Solche Komponenten enthalten
vorzugsweise Rhenium, Molybdän,
Wolfram, Tantal oder Niob oder Mischungen davon.
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Die
Menge der deaktivierungsresistenten Komponente ist mindestens eine
Menge, die die Deaktivierung der Gruppe-VIII-Metallkomponente, wenn
sie polaren Verunreinigungen innerhalb einer Polymerzusammensetzung
ausgesetzt wird, wesentlich hemmt, hierin als eine deaktierungsinhibierende Menge
bezeichnet. Deaktivierung des Gruppe-VIII-Metalls ist durch eine
wesentliche Abnahme in der Hydrierungsreaktionsgeschwindigkeit ersichtlich. Dies
wird in Vergleichen eines gemischten Hydrierungskatalysators und
eines Katalysators, der nur eine Gruppe-VIII-Metallkomponente enthält, unter identischen
Bedingungen in Gegenwart einer polaren Verunreinigung beispielhaft
dargestellt, wobei der Katalysator, der nur eine Gruppe-VIII-Metallkomponente
enthält,
eine Hydrierungsreaktionsgeschwindigkeit zeigt, die weniger als
75% der Geschwindigkeit beträgt,
die mit dem gemischten Hydrierungskatalysator erreicht wird.
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Vorzugsweise
ist die Menge der deaktivierungsresistenten Komponente so, dass
das Verhältnis
der Gruppe-VIII-Metallkomponente zu der deaktivierungsresistenten
Komponente von 0,5:1 bis 10:1, bevorzugter von 1:1 bis 7:1 und am
meisten bevorzugt von 1:1 bis 5:1 reicht.
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Der
Katalysator kann aus den Komponenten alleine bestehen, aber vorzugsweise
enthält
der Katalysator zusätzlich
einen Träger,
auf welchem die Komponenten abgeschieden sind. In einer Ausführungsform
werden die Metalle auf einem Träger,
wie etwa Siliciumdioxid, Aluminiumoxid oder Kohlenstoff, abgeschieden.
In einer spezielleren Ausführungsform
wird ein Siliciumdioxidträger
mit einer schmalen Porengrößenverteilung
und einer Oberfläche
von größer als
10 Meterquadrat pro Gramm (m2/g) verwendet.
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Die
Porengrößenverteilung,
das Porenvolumen und der mittlere Porendurchmesser des Trägers können mithilfe
von Quecksilberporosimetrie den Vorgehensweisen aus ASTM D-4284-83
folgend erhalten werden.
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Die
Porengrößenverteilung
wird typischerweise unter Verwendung von Quecksilberporosimetrie
gemessen. Diese Methode ist jedoch nur ausreichend, um Poren von
größer als
60 Ångström zu messen.
Deshalb muss eine zusätzliche
Methode verwendet werden, um Poren zu messen, die kleiner als 60
Angström
sind. Eine solche Methode ist Stickstoffdesorption gemäß ASTM D-4641-87
für Porendurchmesser
von weniger als 600 Angström.
Somit wird eine schmale Porengrößenverteilung
als das Erfordernis definiert, dass mindestens 98% des Porenvolumens
durch Poren definiert werden, die Porendurchmesser von größer als
300 Ångström haben, und
dass das Porenvolumen, das mithilfe von Stickstoffdesorption für Poren
gemessen wird, die kleiner als 300 Angström sind, weniger als 2% des
gesamten Porenvolumens, das mithilfe von Quecksilberporosimetrie
gemessen wird, beträgt.
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Die
Oberfläche
kann gemäß ASTMD D-3663-84
gemessen werden. Die Oberfläche
beträgt
typischerweise zwischen 10 und 100 m2/g,
vorzugsweise zwischen 15 und 90, am meisten bevorzugt zwischen 50
und 85 m2/g.
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Der
gewünschte
mittlere Porendurchmesser hängt
von dem zu hydrierenden Polymer und seinem Molekulargewicht (Mn)
ab. Es ist vorzuziehen, Träger mit
höheren
mittleren Porendurchmessern für
die Hydrierung von Polymeren mit höheren Molekulargewichten zu
verwenden, um das gewünschte
Ausmaß an
Hydrierung zu erreichen. Für
hochmolekulare Polymere (Mn > 200.000
zum Beispiel) kann die typische gewünschte Oberfläche von
15 bis 25 m2/g und der gewünschte mittlere
Porendurchmesser von 3.000 bis 4.000 Ångström variieren. Für niedermolekulare
Polymere (Mn < 100.000
zum Beispiel) kann die typische gewünschte Oberfläche von
45 bis 85 m2/g und der gewünschte mittlere
Porendurchmesser von 300 bis 700 Ångström variieren, obwohl größere Porendurchmesser
auch akzeptabel sind.
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Siliciumdioxidträger sind
bevorzugt und können
hergestellt werden, indem Kaliumsilicat in Wasser mit einem Geliermittel,
wie etwa Formamid, vereinigt, polymerisiert und ausgewaschen wird,
wie in U.S.-Patent Nr. 4,112,032 beispielhaft dargestellt. Das Siliciumdioxid
wird dann hydrothermisch wie in Iler, R. K., The Chemistry of Silica,
John Wiley and Sons, 1979, Seite 539–544, calciniert, was im Allgemeinen
aus Erwärmen
des Siliciumdioxids für
2 Stunden oder mehr bei Temperaturen von 600 bis 850°C, während ein
Gas, das mit Wasser gesättigt
ist, über das
Siliciumdioxid geführt
wird, besteht. Hydrothermische Calcinierung resultiert in einer
Verschmälerung
der Porendurchmesserverteilung ebenso wie Vergrößerung des mittleren Porendurchmessers.
Alternativ kann der Träger
nach Verfahren hergestellt werden, die in Iler, R. K., The Chemistry
of Silica, John Wiley and Sons, 1979, Seite 510–581, offenbart sind.
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Ein
siliciumdioxidgestützter
Katalysator kann unter Verwendung des Verfahrens, das in U.S.-Patent
Nr. 5,110,779 beschrieben ist, hergestellt werden. Ein geeignetes
Metall, eine geeignete Metallkomponente, eine geeignete metallhaltige
Verbindung oder Mischungen davon können auf dem Träger mithilfe
von Dampfphasenabscheidung, wässriger
oder nichtwässriger
Imprägnierung,
gefolgt von Calcinierung, Sublimation oder durch irgendein anderes übliches
Verfahren, wie etwa solche, die in Studies in Surface Science and
Catalysis, "Successful Design
of Catalysts", Band
44, Seite 146–158,
1989, und Applied Heterogeneous Cataly sis, Seite 75–123, Institute
Franϛis du Pétrole
Publications, 1987, veranschaulicht sind, abgeschieden werden. In
Verfahren zur Imprägnierung
kann die geeignete metallhaltige Verbindung irgendeine Verbindung
sein, die ein Metall enthält,
wie zuvor beschrieben, die einen verwendbaren Hydrierungskatalysator
erzeugen wird, der gegenüber
Deaktivierung resistent ist. Diese Verbindungen können Salze,
Koordinationskomplexe, metallorganische Verbindungen oder kovalente
Komplexe sein.
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Typischerweise
beträgt
der Gesamtmetallgehalt des gestützten
Katalysators 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
siliciumdioxidgestützten
Katalysators. Vorzuziehende Mengen reichen von 2 bis 8 Gew.-%, bevorzugter
von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtkatalysatorgewicht.
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Promotoren,
wie etwa alkali-, erdalkali- oder lanthanidhaltige Verbindungen,
können
auch verwendet werden, um die Verteilung der Metallkomponente auf
dem Siliciumdioxidträger
oder die Stabilisierung während
der Reaktion zu unterstützen.
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Die
Menge an gestütztem
Katalysator, die in dem Hydrierungsverfahren verwendet wird, ist
infolge der hohen Reaktivität
der Hydrierungskatalysatoren viel kleiner als die Menge, die in üblichen
Hydrierungsreaktionen von ungesättigtem
Polymer benötigt wird.
Im Allgemeinen werden Mengen von weniger als 1 g gestützter Katalysator
pro g ungesättigtes
Polymer verwendet, wobei weniger als 0,5 g bevorzugt sind und weniger
als 0,2 g bevorzugter sind. Die verwendete Menge an gestütztem Katalysator
hängt von der
Art des Verfahrens, ob es kontinuierlich, halbkontinuierlich oder
absatzweise ist, und von den Prozessbedingungen, wie etwa Temperatur,
Druck und Reaktionszeit ab, wobei typische Reaktionszeiten von 5
Minuten bis zu 5 Stunden variieren können. Kontinuierliche Betriebsweisen
können
typischerweise 1 Gewichtsteil gestützten Katalysator auf 200.000 oder
mehr Teile ungesättigtes
Polymer enthalten, da der gestützte
Katalysator viele Male im Verlauf des kontinuierlichen Betriebs
wieder verwendet wird. Typische absatzweise Verfahren können 1 Gewichtsteil gestützten Katalysator
auf 15 Teile ungesättigtes
Polymer verwenden. Höhere
Temperaturen und Drücke werden auch
die Verwendung von kleineren Mengen an gestütztem Katalysator ermöglichen.
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Die
Hydrierungsreaktion wird vorzugsweise in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
durchgeführt,
in welchem das Polymer löslich
ist und das die Hydrierungsreaktion nicht behindern wird. Das Lösungsmittel
ist vorzugsweise das gleiche Lösungsmittel,
in dem die Polymerisation durchgeführt wurde. Typischerweise wird
die Polymerlösung,
die aus dem Polymerisationsschritt erhalten wird, vor Hydrierung weiter
mit zusätzlichem
Lösungsmittel
verdünnt.
Typischerweise enthält
die Polymerlösung
vor Hydrierung 10 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew.-% Polymer,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung. Vorzugsweise ist das
Lösungsmittel
ein gesättigtes
Lösungsmittel,
wie etwa Cyclohexan, Methylcyclohexan, Ethylcyclohexan, Cyclooctan,
Cycloheptan, Dodecan, Dioxan, verzweigte Kohlenwasserstoffe, insbesondere
verzweigte Kohlenwasserstoffe, die nicht mehr als ein Wasserstoffatom
am Verzweigungspunkt aufweisen, einen Siedepunkt von nicht mehr
als 45°C
und eine Entzündungstemperatur
von größer als
280°C haben,
Isopentan, Decahydronaphthalin oder Mischungen davon, wobei Cyclohexan am
stärksten
bevorzugt ist.
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Die
Temperatur, bei welcher die Hydrierung durchgeführt wird, kann irgendeine Temperatur
sein, bei der Hydrierung ohne wesentliche Zersetzung des Polymers
erfolgt. Zersetzung des Polymers kann anhand einer Abnahme im Mn,
einer Zunahme in der Polydispersität oder eine Abnahme in der
Glasübergangstemperatur
nach Hydrierung nachgewiesen werden. Wesentliche Zersetzung in Polymeren
mit einer Polydispersität
zwischen 1,0 und 1,2 kann als eine Zunahme von 30% oder mehr in
der Polydispersität
nach Hydrierung definiert werden. Vorzugsweise ist Polymerzersetzung
so, dass weniger als 20% Zunahme in der Polydispersität nach Hydrierung
auftritt, am meisten bevorzugt weniger als 10%. In Polymeren mit
einer Polydispersität
von größer als
1,2 zeigt eine wesentliche Abnahme im Molekulargewicht nach Hydrierung
an, dass Zersetzung aufgetreten ist. Wesentliche Zersetzung ist
in diesem Fall als eine Abnahme im Mn von 20% oder mehr definiert.
Vorzugsweise wird eine Mn-Abnahme nach Hydrierung weniger als 10%
betragen. Polymere jedoch, wie etwa Poly-α-methylstyrol oder andere α- substituierte aromatische
Vinylpolymere, die gegenüber
Polymerzersetzung empfindlicher sind, können eine Abnahme im Mn von
bis zu 30% tolerieren.
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Typische
Hydrierungstemperaturen reichen von 40°C, vorzugsweise von 100°C, bevorzugter
von 110°C
und am meisten bevorzugt von 120°C
bis 250°C,
vorzugsweise bis 200°C,
bevorzugter bis 180°C
und am meisten bevorzugt bis 170°C.
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Der
Druck der Hydrierungsreaktion ist nicht entscheidend, obwohl Hydrierungsgeschwindigkeiten
mit zunehmendem Druck zunehmen. Typische Drücke reichen von Atmosphärendruck
bis 70 MPa, wobei 0,7 bis 10,3 MPa bevorzugt sind.
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Das
Reaktionsgefäß wird mit
einem Inertgas gespült,
um Sauerstoff aus dem Reaktionsbereich zu entfernen. Inertgase umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Stickstoff, Helium und Argon, wobei Stickstoff bevorzugt ist.
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Das
Hydrierungsmittel kann irgendeine wasserstofferzeugende Verbindung
sein, die das ungesättigte
Polymer effizient hydrieren wird. Hydrierungsmittel umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf Wasserstoffgas, Hydrazin und Natriumborhydrid. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Hydrierungsmittel Wasserstoffgas.
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Das
Ausmaß an
olefinischer Hydrierung kann unter Verwendung von Infrarot- oder Protonen-NMR-Techniken
bestimmt werden. Das Ausmaß an
aromatischer Hydrierung kann unter Verwendung von UV/VIS-Spektroskopie
gemessen werden. Cyclohexanlösungen
von Polystyrol ergeben eine sehr scharfe Absorptionsbande für den aromatischen Ring
bei 260,5 nm. Diese Bande ergibt eine Extinktion von 1.000 mit einer
Lösungskonzentration
von 0,004980 mol Aromat pro l in einer 1-cm-Zelle. Nach Entfernung
des Katalysators mithilfe von Filtration (unter Verwendung eines
0,5-μm-"TEFLONTM"-Filters, Millipore
FHUP047) wird die Reaktionsmischung in eine UV-Zelle gegeben und
die Extinktion wird gemessen. Die Extinktion hängt von der Konzentration ab.
Die hydrierten Polymerprodukte werden typischerweise bei höheren Konzentrationen
gemessen, da sie nicht verdünnt
werden, bevor die Extinktion gemessen wird. Da die Reaktionslösung 15- bis
30-mal konzentrierter als die Standards ist, können kleine Mengen an verbleibender
Ungesättigtheit genau
gemessen werden.
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Typische
Grade von aromatischer Hydrierung für das erzeugte hydrierte Polymer
können
von 20 bis 100% reichen. Vorzugsweise sind die Polymere, die nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erzeugt werden, solche,
die zu einen Grad von mindestens 80% aromatischer Hydrierung, im
Allgemeinen mindestens 85%, typischerweise mindestens 90%, vorteilhafterweise
mindestens 95%, vorteilhafter mindestens 98%, vorzugsweise mindestens
98%, bevorzugter mindestens 99,5% und am meisten bevorzugt mindestens
99,8% hydriert worden sind. Der Begriff "Hydrierungsgrad" bezieht sich auf den Prozentsatz der
ursprünglichen
ungesättigten
Verbindungen, die nach Hydrierung gesättigt worden sind. Der Hydrierungsgrad
in hydrierten aromatischen Vinylpolymeren wird unter Verwendung
von UV/VIS-Spektrophotometrie bestimmt, während der Hydrierungsgrad in
hydrierten Dienpolymeren unter Verwendung von Protonen-NMR bestimmt
wird.
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Das
gewichtsmittlere Molekulargewicht (Mn) der aromatischen Polymere,
die hydriert werden, reicht typischerweise von 10.000 bis 3.000.000,
bevorzugter von 50.000 bis 1.000.000 und am meisten bevorzugt von
50.000 bis 500.000. So wie hierin darauf Bezug genommen wird, bezieht
sich Mn auf das zahlenmittlere Molekulargewicht wie es mithilfe
von Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt wird.
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Das
hydrierte Polymer wird dann optional isoliert, indem die hydrierte
Polymerlösung
einem Nachbearbeitungsverfahren, wie etwa der Entfernung von flüchtigen
Bestandteilen, unterworfen wird. Jedes übliche Nachbearbeitungsverfahren
kann verwendet werden, um das erzeugte hydrierte Polymer zu isolieren.
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Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um die vorliegende Erfindung
zu veranschaulichen. Es ist nicht beabsichtigt, dass die Beispiele
den Umfang der vorliegenden Erfindung beschränken sollen und sie sollen
nicht so interpretiert werden. Mengen sind in Gewichtsteilen oder
Gewichtsprozentsätzen
angegeben, wenn nichts anderes angegeben ist.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Cyclohexan
(1.979 g) wird in einen 8-l-Reaktor eingefüllt und auf 70°C erhitzt.
Styrolmonomer (137 g) und 4,0 ml einer 1,3 M Lösung von sek.-Butyilithium
werden in den Reaktor gegeben. Nach 20 Minuten werden 48 g Butadien
zugegeben, gefolgt von einer zweiten Zugabe von 137 g Styrol nach
weiteren 20 Minuten. Nach weiteren 30 Minuten wird der Reaktor auf
50°C abgekühlt und
die Reaktion wird mit einer stöchiometrischen
Menge von Isopropanol gequencht. Die Endkonzentration beträgt 14 Gew.-% SBS-Copolymer
mit einem Molekulargewicht von 63.500.
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Die
Lösung
wird direkt durch eine Aluminiumoxidsäule in einen Hydrierungsreaktor überführt. Die
Hydrierung wird bei 150°C
und 6,2 MPa H2-Druck unter Verwendung von
5% Platin auf einem Siliciumdioxidkatalysator mit ultraweiten Poren
bei einer Beladung von 0,65 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Blockcopolymerlösung, durchgeführt. Nach
etwa 0,5 Stunden werden mehr als 99% Hydrierung erreicht.
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Beispiel 2
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Ein
SBS-Triblockcopolymer wird wie in Beispiel 1 hergestellt. Eine Polymerprobe
wird direkt aus dem anionischen Reaktor nach Beendigung mit Isopropanol
unter inerter Atmosphäre
erhalten. Die Probe hat einen Feststoffgehalt von 25% und enthält 42% Styrol
und ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 60.000. Die Probe wird
auf einen Feststoffgehalt von 15% mit Cyclohexan verdünnt und
durch ein Bett aus aktiviertem Aluminiumoxid in einen Hydrierungsreaktor überführt. Der
Katalysator ist Platin/Rhenium-Legierung auf Siliciumdioxid mit
ultraweiten Poren, das von Engelhard erhalten wurde. Eine 1 gew.-%ige
Katalysatorbeladung, bezogen auf die Gesamtpolymerlösung, wird
verwendet und die Reaktion wird bei 155°C und 6,2 MPa Wasserstoffdruck
durchgeführt. Das
Produkt wird filtriert und der Katalysator wird in den Reaktor für nachfolgende
Hydrierungen zurückgegeben.
Fünf Hydrierungsdurchgänge werden
unter Verwendung dessel ben Katalysators ohne Verlust an katalytischer
Aktivität
durchgeführt.
Alle fünf
Durchgänge
erreichen mehr als 99,9% Hydrierung.
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Vergleichsbeispiel
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SBS-Triblockcopolymer
(VectorTM 6241, erhältlich von Dexco) wird als
isolierte Polymerpellets erhalten. Eine 15 gew.-%ige Lösung dieses
Polymers in Cyclohexan wird hergestellt. Diese Probe wird durch
ein Bett aus aktiviertem Aluminiumoxid in einen Hydrierungsreaktor überführt. Der
Hydrierungsreaktor ist eine Platin/Rhenium-Legierung auf Siliciumdioxid
mit ultraweiten Poren wie in Beispiel 2, das von Engelhard erhalten
wurde. Eine 1%ige Katalysatorbeladung, bezogen auf die Gesamtpolymerlösung, wird
verwendet und die Reaktion wird bei 155°C und 6,2 MPa Wasserstoffdruck
durchgeführt.
Nach etwa fünf
Stunden werden mehr als 99% Hydrierung erreicht. Das Produkt wird
filtriert und der Katalysator wird in den Reaktor für nachfolgende
Hydrierungen zurückgegeben.
Nach 30 Stunden unter identischen Reaktionsbedingungen werden weniger
als 90% Hydrierung in der zweiten Hydrierung unter Verwendung desselben
Katalysators erhalten.
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Deshalb
ist klar, dass die Katalysatoraktivität durch die direkte Hydrierung
der Polymerlösung ohne
vorherige Polymerisolierung erhöht
wird.