DE60112686T2 - Motorrad mit aktiver Hinterradfederung für verbessertes Bremsverhalten - Google Patents

Motorrad mit aktiver Hinterradfederung für verbessertes Bremsverhalten Download PDF

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    • B62K25/04Axle suspensions for mounting axles resiliently on cycle frame or fork
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  • Regulating Braking Force (AREA)
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Motorrad in Übereinstimmung mit dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
  • Bei einem Motorrad, insbesondere einem Sportmotorrad, ist es bekannt, dass zwei hauptsächliche Faktoren die erzielbare Verzögerung beschränken:
    Der erste betrifft die Reibung zwischen dem Radreifen und der Oberfläche (beispielsweise Asphalt) auf welcher sich das Fahrzeug bewegt, und der zweite betrifft die Neigung des Fahrzeugs, nach vorne zu kippen. In Hochleistungsmotorrädern stellt das Kippen die hauptsächliche Beschränkung dar. Kippen tritt auf, wenn die Resultierende der Kräfte, die auf das Motorradschwerkraftzentrum während des Bremsvorgangs einwirken (d.h. die Bremskraft und diejenige Kraft, die sich aus dem Gewicht des Fahrzeugs plus Fahrer ergibt), die Tragfläche in einem Punkt vor dem Kontaktpunkt des Vorderrads mit dieser Oberfläche trifft. Kippen tritt nicht auf, wenn diese Resultierende die Oberfläche zwischen dem Punkten trifft, an denen die Vorder- und Hinderräder mit dem Untergrund in Kontakt stehen.
  • Mit den bekannten "Geometrien" bekannter Motorradaufhängungs- bzw. Federungseinheiten, bei denen die Räder mit dem Rahmen über übliche elastische Dämpferelemente verbunden sind (wobei die vordere Einheit eine Reaktionsstange und möglicherweise eine Schwinge oder ein ähnliches Element umfasst), findet während des Bremsens eine progressive Übertragung des kombinierten Gewichts aus Fahrzeug plus Fahrer in Richtung auf das Vorderrad statt. Damit liegt eine "Absenk-" Wirkung des Motorrads vor und ein gleichzeitiges Ausfahren der hinteren Aufhängungseinheit und die Bewegung jeder Aufhängung bzw. Federung führt dazu, dass sich der Fahrzeugschwerpunkt verschiebt, wobei die Summe dieser Bewegungen jedoch in einer nahezu Unbeweglichkeit des Schwerpunkts (Schwerkraftzentrum) resultiert; wenn folg lich die Resultierende der vorstehend genannten Kräfte, angewendet auf diesen Schwerpunkt die Oberfläche oder den Untergrund vor dem Kontaktpunkt des Vorderrads mit diesem Untergrund trifft (was während intensiven Bremsens häufig der Fall sein kann und was als "an die Grenze gehen" bezeichnet wird), hebt das Hinterrad von dem Untergrund mit einer daraus folgenden beträchtlichen Motorradinstabilität ab.
  • Die US 4,568,101 , auf welche sich der Oberbegriff des Hauptanspruches bezieht, betrifft ein automatisches Aufhängungs- bzw. Federungssystem für ein Fahrzeug, welches die Fahrzeugfahrhöhe absenkt, wenn das Fahrzeug unterhalb einer vorbestimmten Geschwindigkeit betrieben wird, und wenn das Fahrzeug sich in Ruhe befindet, so dass das Fahrzeug ein tiefer liegendes Schwerkraftzentrum für ein besseres Gleichgewicht und zu Gunsten einer besseren Besteigbarkeit aufweist. Das Fahrzeug wird angehoben, wenn es über der vorbestimmten Geschwindigkeit betrieben wird, um den Aufhängungsbewegungsweg und den Abstand vom Untergrund zu vergrößern. Das Anheben und Absenken der Aufhängung bzw. Federung kann außerdem abhängig von Beschleunigungs- oder Verzögerungseigenschaften oder einer Kombination hieraus mit der Fahrzeuggeschwindigkeit variiert werden.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Motorrad mit hoher Stabilität während des Bremsvorgangs zu schaffen, wobei ein rasches Fahrzeugbremsen selbst bei hoher Geschwindigkeit ohne das Risiko erzielt werden kann, dass sein Hinterrad abhebt.
  • Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Motorrad der vorstehend genannten Art zu schaffen, welches im Gebrauch unter sämtlichen Bedingungen zuverlässig ist.
  • Dem Fachmann auf diesem Gebiet der Technik erschließt sich, dass diese sowie weitere Aufgaben durch ein Motorrad in Übereinstimmung mit den anliegenden Ansprüchen gelöst werden.
  • Die vorliegende Erfindung lässt sich aus den anliegenden Zeichnungen besser verstehen, die in nicht beschränkender beispielhafter Weise angeführt sind; es zeigen
  • 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Motorrads;
  • 2 ein Diagramm einer hinteren Aufhängungs- bzw. Federungseinheit des Motorrads von 1, dargestellt während eines normalen ungebremsten Gebrauch des Fahrzeugs;
  • 3 ein Diagramm der Aufhängungs- bzw. Federungseinheit von 2, dargestellt während eines Bremsvorgangs des Motorrads von 1;
  • 4 eine schematische Darstellung des Hydraulikkreises, der mit der Aufhängungs- bzw. Federungseinheit von 2 und 3 verbunden ist; und
  • 5 eine schematische Darstellung der Steuerschaltung der Aufhängungs- bzw. Federungseinheit von 2 und 3.
  • Unter Bezug auf die Figuren umfasst ein Motorrad 1 (sehr schematisch dargestellt) einen stromlinienförmig ausgebildeten Rahmen 2, der durch ein Hinterrad 4 und ein Vorderrad 3 getragen ist. Eine übliche vordere Aufhängungs- bzw. Federungseinheit 5 ist mit dem Rad 3 verbunden, und eine Hinterradaufhängungs- bzw. Federungseinheit 6 ist mit dem Rad 4 verbunden. Das Hinterrad 4 ist mit dem Rahmen 2 über einen oder mehrere Arme 8 verbunden (in 1 ist lediglich ein Arm gezeigt). Die hintere Aufhängungs- bzw. Federungseinheit 6 kommt zwischen dem Rahmen 8 und dem Rahmen 2, beispielsweise einem Gitterrahmen zu liegen. Der Arm 8 ist mit einem Ende 9 an der Nabe 10 des Rads 4 fest verbunden, und an seinem gegenüberliegenden Ende bei 12 am Rahmen 2 angelenkt.
  • In der erläuterten Ausführungsform umfasst die Aufhängungs- bzw. Federungseinheit 6 eine Schwinge 13, die an einen Vorsprung 14 schwenkbar angelenkt ist, der mit dem Rahmen 2 starr verbunden ist; an den gegenüberliegenden Enden 13A und 13B der Schwinge 13 sind jeweils ein Hydraulikstellorgan 15 (eine übliche starre Reaktionsstange ersetzend) und ein elastisches Dämpferelement (oder einfach gesagt ein "Dämpfer") 16 schwenkbar angelenkt. Das Stellorgan 15 weist eine Längsachse W auf, ein erstes Ende 15A, welches an der Schwinge 13 angelenkt ist, und ein zweites Ende 15B welches an einem Stift 17 schwenkbar angelenkt ist, der es am Arm 8 festlegt. Ein Ende 16A des Dämpfers 16 ist außerdem auf diesem Stift schwenkbar angelenkt.
  • Das Stellorgan 15 ist ein Hydraulikstellorgan und umfasst einen Zylinder 20, innerhalb von welchem ein Kolben 21 gleitbeweglich ist, wobei der Zylinder an der Schwinge 13 festgelegt ist und wobei der Kolben mit einer Stange 22 in Verbindung steht, welcher mit dem Stift 17 verbunden ist. Die Position des Kolbens 21 innerhalb des Zylinders 20 (der von doppelwirkender Art ist) legt in diesen zwei Kammern 20A und 20B variable Volumen fest, die mit Leitungen 23 und 24 verbunden sind. Die Leitung 23 ist mit einem Ventilelement bzw. einer Ventileinheit 27 verbunden, die bevorzugt zumindest ein Solenoidventil umfasst, und die bzw. das mit einem Vorratsbehälter 30 über eine Leitung 28 verbunden ist. Eine weitere Leitung 31, die von dem Vorratsbehälter 20 ausgeht, ist außerdem mit dem Solenoidventil über einen Filter 32, eine Pumpe 33 und unidirektionellen Ventilen 34 und 35 verbunden. Mit der Leitung 31 ist zwischen den beiden Ventilen ein Akkumulator bzw. Sammelbehälter 37 verbunden. Fluid, beispielsweise Öl, ist in dem Vorratsbehälter 30 enthalten und in dem gesamten System 40, das durch die Leitungen 23, 28 und 31 festgelegt ist, und durch die mit diesen verbundenen Elementen; dieses System ist vollständig unabhängig von dem weiteren Hydrauliksystem des Fahrzeugs. Das Öl des Systems kann auch Öl von dem Motorschmierkreislauf sein (von welchem in diesem Fall der Vorratsbehälter 30 einen Teil bilden würde, mit welchem das System 40 verbunden wäre).
  • Die Pumpe 33 saugt Öl aus dem Vorratsbehälter und führt dieses dem Sammelbehälter 37 zu, der dazu ausgelegt ist, hohe Durchsätze (im Wesentlichen schlagartig) dem Stellorgan 15 zuzuführen, wenn dies erforderlich ist.
  • Das Ventilelement bzw. das Solenoidventil 27 wird durch eine Steuereinheit 41 gesteuert, die dazu geeignet ist, die Höhe des Motorradschwerpunkts in Bezug auf den Untergrund S während spezieller Bremssituationen zu modifizieren, in denen, falls die Erfindung nicht zur Anwendung gelangen würde, das Fahrzeug das Hinterrad vom Untergrund abheben und zum Steigen bringen würde, was im Grenzfall zu einem Kippen nach vorn führen würde. Derartige Situationen umfassen insbesondere solche, die einen langen Bremsvorgang einbeziehen. Um effektiv wirksam sein zu können, empfängt die Einheit 41 Informationen von mehreren Sensoren, die auf dem Motorrad angeordnet sind, und die folgendes einschließen können: Einen Sensor 42 zum Messen des Drucks des Vorderrads 3 auf die Bremse 43 (beispielsweise über einen Drucksensor, der im Bremskreis angeordnet ist, der mit der Bremse 43 verbunden ist), einen Sensor 45 zum Ermitteln der Position der Gabel 46 der vorderen Aufhängungs- bzw. Federungseinheit 5, einen Sensor 47 zum Ermitteln der Position des Hinterrads 4 relativ zum Untergrund durch Überwachen der hinteren Aufhängungs- bzw. Federungseinheit 6, einen Bewegungsgeschwindigkeitssensor 48, einen Sensor 49, der die Position des Kolbens 21 innerhalb des Zylinders 20 misst, und einen Sensor 50 zum Messen des Öffnungsgrads des Drosselventils (oder zum Messen des Drosselgrads des Motoransaugkanals). Ausgehend von den Daten, die von sämtlichen oder zumindest einem Teil dieser Sensoren (oder Messelemente) herrühren, erfasst die Einheit 41 den Zeitpunkt, zu welchem die Erfindung aktiviert werden kann, oder wie lange das Stellorgan 15 und mit welcher Rate betätigt werden soll.
  • Verschiedene Logiken können verwendet werden, auf Grundlage von denen die Einheit 41 ihre Einscheidung trifft, das System zu aktivieren; diese Logiken enthalten die folgenden Logiken, welche die Einheit 41 veranlassen, zu arbeiten, nämlich wenn:
    • a) der Druck der vorderen Bremse (gemessen durch den Sensor 42) einen vorbestimmten Schwellenwertdruck übersteigt;
    • b) die vordere Gabel stärker als mit einem gewissen vorbestimmten Wert (gemessen durch den Sensor 45) absinkt;
    • c) der Fall vorliegt, demnach beide der vorstehend genannten Bedingungen a) und b) auftreten;
    • d) die vorstehend genannten Kombinationen in Kombination mit einer Ermittlung, demnach die Fahrzeuggeschwindigkeit größer als ein vorbestimmter Wert ist, vorliegen;
    • e) die Drossel von vollständig offener Position in vollständig geschlossene Position innerhalb einer Zeit geschlossen wird, die geringer als ein gewisser vorbestimmter Wert ist, gegebenenfalls in Kombination mit einer oder mehreren der vorstehend genannten Bedingungen.
  • Verschiedene Logiken können verwendet werden, auf Grundlage derer die Einheit 41 ihre Entscheidung trifft, das Stellorgan 15 auszufahren (oder in eine normale Stellung einzufahren), einschließlich solchen auf Grundlage der folgenden Messungen:
    • I) der Druck der vorderen Bremse (gemessen durch den Sensor 42) fällt unter einen vorbestimmten Schwellenwertdruck;
    • II) der Amplitudensensor des hinteren Dämpfers misst eine Kompression desselben, die größer als ein vorbestimmter Wert ist;
    • III) die auf das Hinterrad einwirkende Last ist größer als ein vorbestimmter Wert, gemessen durch einen Sensor, welcher die Last misst, die auf das Stellorgan 15 einwirkt;
    • IV) zwei oder mehr der vorstehend genannten Bedingungen treten auf;
    • V) eine vorbestimmte Systeminterventionszeit läuft ab.
  • Das Ziel von all diesem ist, ein Absenken des Fahrzeugschwerpunkts ausschließlich simultan mit dem Absenken der Gabel 46 zu erzielen, während dann, wenn das Fahrzeug sich nicht in einem Bremsvorgang befindet, oder wenn die Bedingungen für die Intervention der Einheit 41 nicht vorliegen, das Stellorgan 15 in seiner vollständig ausgefahrenen und starren Stellung verbleiben muss, um sich als übliche Reaktionsstange für eine hintere Aufhängungs- bzw. Federungseinheit gemäß dem Stand der Technik zu verhalten. Nunmehr wird angenommen, dass das Motorrad 1 in Übereinstimmung mit einer der vorstehend erläuterten Betriebslogiken verwendet wird. Außerdem wird angenommen, dass es sich in einer Stellung senkrecht zum Untergrund S befindet, und dass der Fahrer dabei ist, einen langen Bremsvorgang auszuführen (beispielsweise deshalb, weil das Fahrzeug bei hoher Geschwindigkeit dabei ist, als nächstes eine Kurve zu durchfahren, beispielsweise während eines Wettbewerbs). Unter diesen Bedingungen drückt der Fahrer den üblichen Bremshebel, um die Fahrzeugvorderbremse zu aktivieren. Folgend auf diese Drückwirkung führt der Sensor 42 der Einheit 41 ein Signal zu und teilt mit, dass der Fahrer bremst.
  • Infolge dieser Betätigung des Bremshebels beginnt das Fahrzeug zu bremsen und gleichzeitig beginnt die Gabel 46 „abzusinken". Gleichzeitig überwacht die Einheit 41 (vollständig automatisch) die Stellung der Aufhängung bzw. Federung 5 über den Sensor 45, und die Fahrzeuggeschwindigkeit. Wenn (zu Beginn des Bremsvorgangs) die Einheit 41 ermittelt, dass der Bremsdruck einen vorbestimmten Schwellenwertdruck übersteigt, und dass die vordere Aufhängung bzw. Federung über einen vorab festgelegten Schwellenwert hinaus zusammengedrückt wird, wirkt diese Einheit momentan bzw. schlagartig auf die Ventileinheit bzw. das Solenoidventil 42 ein, um den Druck des Öls des Kreises 40 ausgehend von der Kammer 20A sich entspannen zu lassen, während die Kammer 20 unter Druck gehalten bleibt. Folgend hierauf weicht das Stellorgan 15 entlang seiner Längsachse W derart aus, beziehungsweise bewegt sich derart, dass seine gegenüberliegenden Enden 15A und 15B sich einander annähern. Mit anderen Worten bewegt sich der Kolben 21 des Stellorgans 15 aus der Position von 2 in die Position von 3 mit dem Ergebnis, dass in der anfänglichen Bremsstufe das Restgewicht auf das Hinterrad nicht auf den Untergrund über den Hinterreifen abgegeben wird, sondern seine Abwärtsbewegung mit einem daraus folgenden Absenken des Motorradschwerpunkts in Richtung auf den Untergrund S beschleunigt. Infolge dieser Absenkung trifft die Resultierende aus Bremskraft und Gewichtskraft (Fahrzeuggewicht plus Fahrergewicht), die auf den Schwerpunkt ausgeübt wird, den Untergrund S zwischen den Kontaktpunkten der Räder 3 und 4 mit dem Untergrund, was bedeutet, dass eine Bremskraft erzielt werden kann, die höher ist als diejenige, die in solchen Motorrädern ohne Einsatz der vorliegenden Erfindung erzeugt werden kann.
  • Es wird bemerkt, dass die Absenkbewegung des Schwerpunkts, herrührend aus der Bewegung des Kolbens 21 innerhalb des Zylinders 20, sehr rasch abläuft (auch deshalb, weil das Fahrzeug sich in seiner vertikalen Stellung bewegt, während es sich auf einem geraden Abschnitt des Untergrunds S befindet, so dass der Fahrer dem Risiko nicht ausgesetzt ist, zu stürzen), während die entgegengesetzte Bewegung, wenn der Kolben sich aus der Stellung von 3 in die Stellung von 2 bewegt (eine Bewegung, die durch die Einheit 41 über den Sensor 49 gesteuert wird, und durch geeignete Aktivierung der Ventileinheit 27 erzielt wird) langsam verläuft, wobei die entgegengesetzte Bewegung betätigt ist, wenn das Motorrad in eine Kurve eintritt, oder unmittelbar vorher. Die langsame Bewegung wird bereitgestellt, um das Gleichgewicht des Fahrzeugs nicht zu ändern.
  • Mittels der Erfindung kann demnach eine große Stabilität eines bremsenden Motorrads erzielt werden, und die auf das Fahrzeugvorderrad einwirkende Bremskraft wird ebenfalls ohne das Risiko eines Kippens des Motorrads erhöht.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist erläutert worden. Andere Ausführungsformen sind möglich, wie etwa eine Ausführungsform, demnach die Form des Kreises 40 unterschiedlich von derjenigen der 4 ist. Weitere Varianten können ebenfalls in den Umfang der vorliegenden Erfindung fallen, die durch die anliegenden Ansprüche festgelegt ist.

Claims (5)

  1. Motorrad (1), aufweisend einen Rahmen (2), der an einem Vorderrad (3) und einem Hinterrad (4) angebracht ist, wobei jedes Rad (3, 4) mit einer entsprechenden Aufhängungseinheit (5, 6) betriebsmäßig zusammenwirkt, die mit dem Rahmen (2) verbunden ist, wobei die Räder (3, 4) auf einer Tragfläche (S) zu ruhen vermögen, wobei die hintere Aufhängungseinheit (6) ein als eine Reaktionsstange wirkendes Element (15) umfasst, das zwei gegenüberliegende Enden (15A, 15B) aufweist, von denen ein erstes Ende (15A) betriebsmäßig mit dem Rahmen (2) zusammenwirkt, während das zweite Ende (15B) betriebsmäßig mit dem Hinterrad (4) zusammenwirkt, wobei das Element (15) selektiv entlang seiner Längsachse (W) längungsfähig bzw. dehnbar ist, wobei die Enden (15A, 15B) des Elements (15) selektiv einander annäherbar sind, um ein Absenken des Schwerpunkts des Motorrads (1) in Richtung auf die Tragfläche (S) zu erzielen, wobei ein Steuermittel (41) vorgesehen ist, um auf das Element (15) zum Modifizieren dessen Längung bzw. Dehnung einwirkt, wobei das Element (15) ein Hydraulikstellorgan (15) ist, das als starre Reaktionsstange wirkt, und das einen Zylinder (20) umfasst, innerhalb welchen sich ein Kolben (21) bewegt, der so angeordnet ist, dass er innerhalb des Zylinders (20) zwei Kammern mit variablem Volumen festlegt, wobei diese Kammern mit einem Hydraulikkreis (40) zusammenwirken, der mit Mitteln (27) zum steuerbaren Variieren des Drucks des Fluids versehen ist, das in den Kammern (20A, 20B) vorhanden ist, und um den Kolben (21) in die Lage zu versetzen, sich innerhalb des Zylinders (20) zu bewegen, wobei der Kolben betriebsmäßig entweder mit dem Rahmen (2) oder dem Hinterrad (4) zusammenwirkt, wobei der Zylinder (20) betriebsmäßig mit dem anderen Element, dem Rahmen (2) o der dem Hinterrad (4) zusammenwirkt, wobei die Mittel zum Variieren des Drucks des Fluids in den Zylinderkammern (20A, 20B) als Ventileinheit (27) vorliegen, die mit den Mitteln (41) verbunden und durch diese gesteuert ist, die die Veränderungen der Längung bzw. Dehnung des Elements steuert, das als Reaktionsstange wirkt, wobei das Steuermittel eine Mikroprozessoreinheit (41) ist, die mit einem Sensor (48) verbunden ist, die die Motorradgeschwindigkeit ermittelt, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (41) mit einem Sensor (42) verbunden ist, der einen Bremsbefehl ermittelt, der an die Vorderradbremse (43) angelegt ist, mit einem Sensor (45), der das Absenken der Gabel (46) der vorderen Aufhängungseinheit (5) misst, und mit einem Positionssensor (47) für das Hinterrad (4), der ermittelt, wann dieses vom Untergrund (S) abhebt, wobei das Absenken des Schwerkraftzentrums des Motorrads ein stärkeres Bremsen des Fahrzeugs (1) und eine größere Fahrzeugstabilität während dieses Bremsvorgangs ermöglicht.
  2. Motorrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessoreinheit (41) mit einem Sensor (50) verbunden ist, der die Drosselung des Motorradmotorluftansaugkanals misst.
  3. Motorrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroprozessoreinheit (41) mit einem Sensor (49) verbunden ist, der die Variation der Dehnung des Elements misst, das als Reaktionsstange (15) wirkt.
  4. Motorrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikkreis (40) einen Teil des Fahrzeugmotorschmierkreises bildet.
  5. Motorrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikkreis (40) einen Vorratsbehälter (30), ein Pumpelement (33) und einen Fluidsammelbehälter umfasst, die dazu ausgelegt sind, zu ermöglichen, dass eine im Wesentlichen momentane hohe Rate an Druckfluidströmung für das Stellorgan (15) bereitgestellt wird, um dessen Längung bzw. Dehnung schlagartig zu modifizieren.
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