DE60111994T2

DE60111994T2 - Entsorgungsanordnung für scharfe Gegenstände mit einem benutzerfreundlichen Mittel zum Losdrehen

Info

Publication number: DE60111994T2
Application number: DE60111994T
Authority: DE
Inventors: Christopher R. Parsippany Bickel; Gregory P. Basking Ridge Reimer; Jr. John D. West Milford Macarell
Original assignee: Becton Dickinson and Co
Current assignee: Becton Dickinson and Co
Priority date: 2000-04-27
Filing date: 2001-04-26
Publication date: 2006-05-24
Anticipated expiration: 2021-04-27
Also published as: US20040134817A1; EP1149600B1; EP1149600A1; JP2002058715A; DE60111994D1; US6691867B1

Description

1. Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft medizinische Vorrichtungen und insbesondere Blutprobennahmevorrichtungen und deren sichere Entsorgung.
2. Hintergrund der Erfindung
Zahlreiche in Krankenhäusern und Kliniken verwendete medizinische Artikel sind für ein einmalige Verwendung ausgelegt. Artikel mit scharfen Spitzen, Schneidkanten und dergleichen sind kollektiv als scharfe Gegenstände bekannt und zahlreiche Offenbarungen bezüglich spezieller Ausrüstungen und Vorgänge wurden vorgeschlagen, um für mit der Verwendung dieser Artikel befaßtes Personal die Gefahr einer Verletzung, beispielsweise eines Nadelstichs, zu minimieren. Eine sichere Handhabung und Entsorgung ist besonders wichtig, da ein scharfer Gegenstand oft in einem Vorgang, beispielsweise der Blutprobennahme, verwendet wird und infolgedessen mit einer potentiell infektiösen Substanz kontaminiert sein kann.
Zahlreiche Ausbildungen von Entsorgungsvorrichtungen für scharfe Gegenstände wurden bisher vorgeschlagen. Die meisten weisen einen Speicherbehälter mit einem Deckel auf, der verriegelnde Verschlußmerkmale und mehrere durch den Deckel gehende Öffnungen für den Zugang zum Inneren des Behälters aufweist. Oft ist der scharfe Gegenstand an einem Ansatz mit einem Gewinde vorgesehen, das mit einem Röhrchenhalter in Eingriff steht, und herkömmlicherweise weist eine der Öffnungen, die als Aufdreheinrichtung bekannt ist, eine dementsprechende Struktur zum Lösen des scharfen Gegenstands vom Halter ohne manuelle Handhabung durch den Benutzer auf.
Bei herkömmlichen Aufdreheinrichtungen wird eine Einheit aus Nadel und Ansatz in das breite Ende einer V-förmigen Öffnung eingeführt und in Richtung des schmalen Endes der Öffnung bewegt, bis Rippen am Ansatz an der Wand der Abdreheinrichtung angreifen. An dieser Stelle führt ein Drehen des Nadelhalters dazu, daß der Ansatz und die Nadel in den Behälter hinein abfallen. Typische Entsorgungsbehälter für scharfe Gegenstände mit einer Aufdreheinrichtung zum Lösen von Nadeln von einem Ansatz sind in den US-Patenten 4375849 an Hanifl, 5415315 an Raminz et al. und 4466538 an Gianni offenbart. Eine Aufdrehöffnung für Nadeln mit doppeltem Ende ist in dem US-Patent 5092462 an Sagstetter et al. offenbart.
Eine Entsorgungsanordnung für scharfe Gegenstände des im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Typs ist in US-A-5205409 offenbart. Dieses Dokument beschreibt ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer Klappe, die eine flache Oberseite und einen Plattenabschnitt aufweist. Der Plattenabschnitt ist nach unten geneigt und eine vertikale Wand erstreckt sich von der Oberseite zum geneigten Plattenabschnitt. Eine andere vertikale Wand steht von der Plattform nach unten ab und umgibt einen horizontalen Sockel. Ein zweites Ausführungsbeispiel des genannten Dokuments beschreibt eine Vorrichtung mit einer kreisförmigen Lippe oder einem solchen Rand, welche die Plattform umgeben. Eine an der kreisförmigen Lippe angelenkte Abdeckung bildet einen Verschluß zum Schließen der Anordnung.
Berichte über den praktischen Gebrauch bekannter Entsorgungsvorrichtungen für scharfe Gegenstände haben wiederholt auf Schwierigkeiten beim Herstellen des Eingriffs zwischen einer Nadel-Ansatz-Einheit und der Aufdreheinrichtung hingewiesen. Bei bekannten Vorrichtungen verfügt der Benutzer lediglich über visuelle Führung und Ausprobieren zum Positionieren der Einheit, wobei die Rippen ansonsten gegenüber der Aufdreheinrichtung verkantet sind und ein Eingriff nicht zustande kommen kann. Dieser Nachteil kann zu Unfällen, beispielsweise zu einem Umkippen der Vorrichtung und unbeabsichtigten Nadelstichen für einen technischen Angestellten oder eine andere Person, führen. Es besteht auf diesem Gebiet ein Bedarf an einer Entsorgungsvorrichtung für scharte Gegenstände, welche diesen Nachteil des Standes der Technik überwindet. Die vorliegende Erfindung ist auf diesen Bedarf gerichtet.
Überblick über die Erfindung
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Entsorgen scharfer Gegenstände zu schaffen, welche dem Benutzer eine taktile Führung des Nadelhalters zum sicheren Entsorgen desselben vermittelt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entsorgen von scharfen Gegenständen ist in Anspruch 1 angegeben.
Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zum Entsorgen von scharfen Gegenständen einen Behälter und eine Kappe für diesen auf. Ein Plattenabschnitt der Kappe begrenzt eine durch diesen hindurchgehende ausgenommene Aufdrehöffnung. Eine erste vertikale Wand erstreckt sich von der Platte nach unten und umgibt einen ausgenommenen Plattformbereich der Aufdreheinrichtung zum Aufnehmen der Bodenwand eines Röhrchenhalters. Ein zweiter vertikaler Wandbereich erstreckt sich von der Plattform nach unten, hat eine Breite, die der Breite des Nasenbereichs des Röhrchenhalters entspricht und umgibt einen horizontalen Sockelbereich der Aufdreheinrichtung. Ein dritter vertikaler Wandbereich der Aufdreheinrichtung erstreckt sich von dem Sockel nach unten und kann optional eine oder mehrere vertikale Schultern aufweisen, die von diesem abstehen, um an einer Rippe eines abzudrehenden Nadelansatzes anzugreifen.
Wenn eine Nadelansatzeinheit zum Entsorgen abgedreht werden soll, wird die Bodenwand des Schlauhalters leicht durch visuelles und taktiles Erkennen der ausgenommenen Plattform positioniert. Das Entsprechen der Länge des Nasenbereichs des Halters und der Breite des ersten vertikalen Wandbereichs gewährleistet eine perfekte vertikale Ausrichtung der Nadelansatzeinheit, so daß ohne Ausprobieren und unter ausschließlicher taktiler Führung ein einfa ches, fehlerfreies Vorschieben in und Zusammengreifen mit der Aufdreheinrichtung ausgeführt werden kann.
Somit entfällt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung sämtliches Raten und Ausprobieren, das dem Gebrauch bekannter Vorrichtungen inhärent ist.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
1 ist eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entsorgen von scharfen Gegenständen mit geschlossenen Klappen;
2 ist eine perspektivische Darstellung der Kappe der Vorrichtung von 1 mit geöffneten Klappen;
3 ist eine horizontale Schnittdarstellung der Kappe von 2 entlang der Linie 3-3 derselben, welche Details des Aufdrehabschnitts zeigt;
4 ist eine perspektivische Seitenansicht des Kappenbereichs einer bevorzugten Vorrichtung;
5 ist eine vergrößerte perspektivische Draufsicht des Aufdrehabschnitts er Kappe von 4;
6 ist eine horizontale Schnittdarstellung des Aufdrehabschnitts der 5 entlang der Linie 6-6 derselben; und
7 ist eine perspektivische Darstellung einer typischen bekannten Nadelhaltervorrichtung.
Detaillierte Beschreibung
Zwar kann die Erfindung durch zahlreiche unterschiedliche Ausführungsbeispiele verwirklicht werden, jedoch wird im folgenden ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, wobei vorausgesetzt wird, daß die vorliegende Offenbarung als für die Prinzipien der Erfindung beispielhaft anzusehen ist und die Erfindung nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränken soll. Der Rahmen der Erfindung ist durch die zugehörigen Ansprüche bestimmt.
Die folgende Beschreibung betrifft das Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Vorrichtung zum Aufdrehen einer Nadelansatzeinheit dient, welche mit einem Nadelhalter in Gewindeeingriff steht, wobei vorausgesetzt wird, daß die Prinzipien der Erfindung zum Aufdrehen von Gewindekomponenten jedes zu entsorgenden medizinischen Artikels verwendbar sind.
Bezug nehmend auf die Zeichnungen, in denen gleiche Elemente in den verschiedenen Darstellungen mit gleichen Bezugszeichen gefolgt von einem kleinen Buchstaben versehen sind, zeigen die 1 und 2 eine Vorrichtung 10 zum Entsorgen von scharfen Gegenständen mit einem Behälter 12 und einer Kappe 13. die Kappe 13 hat eine im wesentlichen flache Oberseite 14, welche einen Plattenabschnitt 15 aufweist. Der Plattenabschnitt 15 weist eine große Öffnung 16 und eine durch diesen hindurchgehende, vorzugsweise V-förmige Aufdrehöffnung 18 auf. Die Öffnung 16 kann jede geeignete geometrische Gestalt haben, ist jedoch zu Illustrationszwecken in der bevorzugten rechteckigen Form dargestellt. Die Aufdrehöffnung 18 ist unter das Niveau der Platte 15 ausgenommen und erstreckt sich von einem breiten Ende 20 zu einem schmalen Ende 22.
Die Kappe 13 weist ebenfalls eine kreisförmige Öffnung 24 mit einem darin befindlichen Einsatz 26 auf, der ausdrücklich bemessen ist, um an einem SAFETY-GARD^TM Röhrchenhalter anzugreifen, wie er von Becton, Dickinson and Company vertrieben wird. Die Öffnung 24 und der Einsatz 26 sind herkömmliche Merkmale bekannter Vorrichtungen zum Entsorgen von scharfen Gegen ständen und sind in dem genannten US-Patent 5092462 vollständig beschrieben.
An der Kappe 13 sind Klappen 27 durch einstückige Ansätze 28 angebracht und weisen einstückige Verschlußansätze 30 auf, die zum Einführen in Schlitze 32 in der Kappe 13 bemessen sind, um die Öffnungen zu bedecken.
Der Plattenabschnitt 15 der Kappe 13 kann vorzugsweise unter einem Winkel θ zur Ebene der Oberseite 14 der Kappe 13 geneigt sein. Dieses optionale Merkmal ist in 4 dargestellt, die das bevorzugte Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung betrifft. Der Winkel θ kann zwischen 5 und 20°, vorzugsweise zwischen 10 und 15° liegen.
Wie in 3 dargestellt, erstreckt sich ein Wandbereich 36 der Aufdreheinrichtung 18a vertikal von der Platte 15a nach unten. Der Wandbereich 36 weist eine bestimmte Breite w auf, die der Länge des Nasenbereichs eines herkömmlichen Röhrchenhalters entspricht, wie in 7 dargestellt. Der Wandbereich 36 ist einstückig mit einem horizontalen Absatzbereich 38 der Aufdreheinrichtung, der wiederum einstückig mit einem vertikalen Wandbereich 40 ausgebildet ist. Der Wandbereich 40 kann optional eine oder mehrere vertikale Schultern 42 aufweisen, die von diesem nach außen ragen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Entsorgen von scharfen Gegenständen ist in den 4–6 dargestellt. Die Platte 15b ist unter einem Winkel θ zur Ebene der Oberseite der Kappe 13b geneigt, wodurch das schmale Ende 22b der Aufdreheinrichtung höher als das breite Ende 20 ist.
Die Aufdreheinrichtung 18b ist Teil einer Ausnehmung 50 in der Platte 15b. Ein erstes Segment der Ausnehmung 50 ist eine sich von der Platte vertikal nach unten erstreckende Wand 52. Die Wand 52 umgibt eine horizontale Plattform 54, die mit einem zweiten vertikalen Wandbereich 36c mit der Breite w verbunden ist. Der zweite Wandbereich umgibt einen horizontalen Absatzbereich 38c, der mit einem dritten vertikalen Wandbereich 40c verbunden ist. Der Wandbereich 40c kann optional eine oder mehr (in den 4–6 nicht dargestellte) Schultern aufweisen, die von diesem vertikal vorstehen.
Zu Zwecken der Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entsorgen von scharfen Gegenständen, zeigt die 7 wesentliche Teile eines herkömmlichen Nadelhalters, der an einer Nadelansatzeinheit angebracht ist. Der Nadelhalter 60 weist einen flachen Bodenbereich 62 und einen Nasenbereich 64 mit einem Innengewinde 66 zum Zusammengreifen mit einem entsprechenden Gewinde einer Nadelansatzeinheit auf. Die Nadelansatzeinheit weist einen Ansatz 68 mit einem oberen Flansch 70, Rippen 72 und einer Nadel 74 auf. Der Abstand zwischen dem Bodenteil 62 des Halters 60 und dem Ende des Nasenbereichs 64 ist mit w angegeben.
Im Gebrauch der bevorzugten Vorrichtung der Erfindung führt der technische Angestellte, der den Nadelhalter 60 hält, den Nasenbereich 64 mit der angebrachten Nadelansatzeinheit durch das breite Ende 20 der Aufdrehöffnung 18 unter Verwendung der Plattform 54 als eine einfache, fehlersichere visuelle und taktile Führung zum Positionieren des Bodenbereichs 62 des Halters 60 auf der Plattform. Bei dieser Ausbildung nimmt die Nadelansatzeinheit die zum Bewegen ideale senkrechte Ausrichtung zum Absatz 38 ein, ungeachtet der Tatsache, ob die verwendete Vorrichtung die Schräge 15 aufweist. Bei derart positioniertem Halter wird dieser in die Aufdreheinrichtung bewegt, wobei lediglich taktile Führung verwendet wird, wund wobei die Entsprechung des Abstandes w sowohl der Haltervorrichtung, als auch des vertikalen Wandbereichs 36 der Aufdreheinrichtung ein perfektes Zusammengreifen der Rippen 70 des Ansatzes 68 mit dem Wandbereich 40 der Aufdreheinrichtung oder mit einer daran befindlichen Schulter 42 bewirkt. Sämtliches Raten und Ausprobieren werden eliminiert, was zu einem fehlerfreien Aufdrehen führt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann aus einem beliebigen geeigneten Kunststoff bestehen, wie beispielsweise Polyethylen, Polypropylen und Polyvinylchlorid. Der Deckel mit den Aufdrehelementen ist vorzugsweise durch her kömmliches Spritzgießen einstückig gebildet, wobei sämtliche Teile durchgehend ohne Nähte zwischen einander ausgebildet sind.

Claims

Entsorgungsanordnung für scharfe Gegenstände, mit: (a) einem im wesentlichen starren Lagerbehälter (12); (b) einer Kappe (13) für den Behälter, mit einer flachen Oberseite (14) und einem Plattenabschnitt (15d), der in einem Winkel θ gegenüber der Ebene der Oberseite nach unten geneigt ist und mehrere Öffnungen in den Behälter begrenzt, wobei eine erste der Öffnungen (18) eine V-förmige Aufdrehöffnung ist; (c) einer Ausnehmung (50c); die von einer ersten vertikalen Wand (52d) begrenzt ist und eine horizontale Plattform (54, 54d) umgibt, die mit einer zweiten vertikalen Wand (36c, 36d) verbunden ist, die von der Plattform (54, 54d) nach unten ragt und einen horizontalen Sockel (38c, 38d) umgibt, der mit einer dritten vertikalen Wand (40c, 40d) verbunden ist, wobei die zweite vertikale Wand (36c, 36d) eine Breite hat, die der Länge des Nasenbereichs eines Röhrchenhalters entspricht; und (d) an der Kappe angebrachten Klappen (27) zum Abdecken der Öffnungen, dadurch gekennzeichnet, daß die von der ersten vertikalen Wand begrenzte Ausnehmung (50c) in dem die Aufdrehöffnung (18c) enthaltenden Plattenabschnitt vorgesehen ist und die erste vertikale Wand (52d) von dem geneigten Plattenabschnitt (15d) nach unten ragt.
Anordnung nach Anspruch 1, bei der eine zweite der Öffnungen (16) im wesentlichen rechteckig und zum Aufnehmen eines großen medizinischen Gegenstands bemessen ist.
Anordnung nach Anspruch 2, bei der die flache Oberseite (14) eine dritte, ringförmige Öffnung (24) aufweist, die einen Einsatz (26) zum Angreifen an einem Nadelhalter umfaßt.