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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Rösten
von Samen, die für Ernährungszwecke
gedacht sind, insbesondere Samen, die in einem gerösteten (oder
getoasteten) und gemahlenen Zustand zur Zubereitung von Getränken und
Aufgüssen
verwendet werden, z.B. Gersten-, Roggen-, Hafer-, Weizen- und insbesondere
Kaffeesamen.
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In
dieser Beschreibung wird auf Kaffeesamen Bezug genommen, obwohl
das erfinderische Verfahren auch zur Verarbeitung jeglicher anderer Samen
geeignet ist, aus denen Getränke
oder Aufgüsse
gewonnen werden, die als Kaffeesurrogate verwendet werden.
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Bekanntlich
wird gewöhnlicher
Kaffee in einer Abfolge von Arbeiten aus den Samen der Früchte einer
Pflanze hergestellt, die zur Gattung Coffea gehört.
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Diese
Arbeiten beginnen mit der Entfernung der Samen aus der Frucht und
beinhalten Arbeiten zum Waschen, Trocknen und Schälen der
Samen.
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Die
typischerweise grün
gefärbten
Kaffeesamen werden dann geröstet,
d.h. es wird während
einer ausgewählten
Zeitdauer Wärme
bei einer eingestellten Temperatur aufgebracht, um dem Kaffee das gewünschte Aroma
und den gewünschten
Geschmack zu verleihen.
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Danach
werden die gerösteten
Samen abgekühlt,
auf eine gewünschte
Korngröße gemahlen
und üblicherweise
unter einem Vakuum verpackt, um ihr Aroma bestmöglich zu bewahren.
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Es
ist auch anerkannt, dass von allen obigen Kaffeeverarbeitungsarbeiten
das Röstverfahren
für die
Qualität
des Endproduktes von entscheidender Bedeutung ist.
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Traditionell
wird das Röstverfahren
in kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Trommelapparaten durchgeführt, in
welchen eine ausgewählte
Mischung grüner
Kaffeebohnen, üblicherweise
aus unterschiedlichen Saaten, mittels eines Stromes heißer Luft
auf eine Temperatur von 200 bis 220°C erhitzt wird und auf einer
solchen Temperatur während
einer Zeit gehalten wird, die zwischen 12 und 20 Minuten in Abhängigkeit
von dem Aroma und Geschmack variiert, der dem Endprodukt verliehen
werden sollte.
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Ein
Nachteil des traditionellen Röstens
ist, dass eine relativ hohe Temperatur über eine genügende Zeitspanne
auf die Kaffeesaat aufgebracht werden muss, damit die Röstwirkung
den Kernbereich der Saat erreicht und so zu einem Kaffeeprodukt
einwandfreier Qualität
führt.
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Unter
den obigen Bedingungen werden die äußeren Bereiche der Samen oder
gesamte Samen einer geringeren Größe übermäßig geröstet, was die Qualität des Endproduktes
aufgrund einer Veränderung
oder Zersetzung vieler darin enthaltener Substanzen beeinträchtigt.
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Genauer
gesagt, neigen beim traditionellen Röstverfahren Zuckersubstanzen
in den Samen dazu, zu karamellisieren, Fette neigen zur Oxidation, Zellulose
neigt zu einer Verkohlung, die ausreichend ist, dass sie ihre Kapazität zum Bewahren
von Aromen verliert und es werden geringe Mengen von Zersetzungsprodukten,
wie Hydroquinon, Methylamin, Pyrrol und Aceton gebildet.
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Ein
weiterer Nachteil des traditionellen Röstens ist, dass ein großer Anteil
der für
das Kaffeearoma verantwortlichen flüchtigen Substanzen, die entweder
ursprünglich
in den Samen enthalten oder durch das Röstverfahren erzeugt werden,
gemeinsam mit den Rauchgasen verloren gehen, die durch den Rauchabzug
entweichen. Auch Koffein wird in erheblichen Anteilen (bis zu 20%
der ursprünglichen Menge)
entweder durch Sublimation oder Zersetzung verdorben. Es wurde herausgefunden,
dass Koffein selbst eine antimutagene Wirkung in dem Sinne besitzt,
dass es die mutagenen Wirkungen einer Vielzahl von Chemikalien hemmen
kann. Koffein wird als wirksam beschrieben, um die Mitose und den Phosporylationszyklus
in bestrahlten Zellen wieder auf Normalwerte zurückzubringen.
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Wenn
sich jedoch Koffein zersetzt, kann es aliphatische Di-Carbonyl-Verbindungen freisetzen, die
hoch reaktiv und auch mutagen für
Säugetierzellen
sind.
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Schließlich wird
das traditionelle Kaffeesamenrösten
niemals gleichförmig
bei den verarbeiteten Samen durchgeführt, da das Verfahren stark
von solchen physikalischen Parametern der Samen, wie deren Größe, Dichte
und Feuchtigkeitsgehalt abhängt,
die beträchtlich
schwanken können.
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Die
US-5,332,591 und US-5,465,656 beschreiben beide ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Herstellen von aromareichem Instant-Kaffee. Das
Verfahren beinhaltet die herkömmlichen
Schritte des Mahlens und Röstens
der Kaffeebohnen und den Schritt des Sammelns der während des
Röstens
ausgetriebenen aromatischen Verbindungen und des Hinzufügens dieser
Aromen zu den wasserlöslichen Kaffeebestandteilen
vor dem Verpacken. Das Rösten wird
in einer diskontinuierlichen Weise in einer rotierenden Trommel
durchgeführt,
die Einlasskanäle, Auslasskanäle und ein
mit einem der Auslasskanäle verbundenes
Druckentlastungsventil enthält.
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Die
FR-A-2302043 beschreibt ein Verfahren des Trocknens eines Rohmaterials,
welches die nach dem Austreiben verwendete Wurzel der Endivie sein würde, Zerreiben
der „Cossette", Agglomeration des Pulvers
zu Granulat und Torrefaktion (Röstung),
Kühlung
und Verkauf des erhaltenen Produktes.
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Die
US 6,171,635 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines brühbaren Produkts vom Kaffeetyp,
welches die Schritte des Zermahlens einer genießbaren Basis aus Getreide,
Hülsenfrüchten oder
Mischungen derselben mit Zerreiben umfasst, bis mindestens 50% des
Basismaterials 5 bis 75 Mikron an Größe erlangen und Rösten des
zerriebenen Basismaterials bei einer Temperatur von annähernd 120–200°C für angenähert 10
Sekunden bis 20 Minuten.
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Die
DE-C-832 535 beschreibt die Herstellung von geröstetem Kaffee, bei der der
Kaffee in grünem
Zustand vor dem Rösten
entfettet wird.
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Die
US 3,706,574 beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen eines verbesserten entkoffeinierten Röstkaffees,
umfassend die Schritte des Zerteilens der gesamten grünen Kaffeebohnen
auf Partikelgrößen weniger
als ein Viertel ihrer Originalgröße, Entkoffeinieren
der zerteilten Bohnen und Rösten
der entkoffeinierten Kaffeepartikel in einem festen Zylinderröster.
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Die
GB-A-1289437 beschreibt ein Verfahren zum Rösten von Kaffeebohnen ähnlich dem
der
US 3,706,574 , wobei
der Unterschied darin besteht, dass die unterteilten Bohnen gemäß der GB-A-1289437
nicht entkoffeiniert werden.
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Die
US 2,097,591 beschreibt
ein Verfahren, umfassend Zermahlen grüner Kaffeebeeren und von daher
Kaskadieren der resultierenden gemahlenen Partikel getrennt und
frei von statischem Kontakt untereinander und ungehindert durch
ein gasförmiges Medium,
welches auf eine Temperatur erwärmt
ist, um die Partikel zu rösten,
wodurch sie einzeln in einem solchen Medium eingeschlossen und dadurch gleichförmig geröstet werden.
Das Verfahren wird in einer abgedichteten Kammer durchgeführt, die
darin mit einem geeigneten Agitator oder einer rotierenden Kammer
ausgerüstet
ist. Das Rösten
wird unter Druck durch ein Röstgas
durchgeführt,
welches durch geeignete Mittel erwärmt wird, die abgeschirmt sind,
um einen direkten Kontakt der Kaffeepartikel mit dem Heizelement
auszuschließen.
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Das
dieser Erfindung zugrunde liegende technische Problem ist die Schaffung
eines Verfahrens zum Herstellen von geröstetem Kaffee oder einem Surrogat
desselben, welches die zuvor erwähnten
Nachteile des Standes der Technik überwindet. Mit anderen Worten,
ein Verfahren, bei dem das Rösten
gleichförmig
durchgeführt
werden kann und ohne dass die Samen überröstet werden, um zu einem Qualitätsprodukt
zu führen.
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Dieses
Problem wird durch ein Verfahren zum Herstellen gerösteten Kaffees
oder eines Surrogats desselben in Pulverform aus Samen, die aus den
Früchten
von Kaffeepflanzen, wie auch aus den Samen von Gerste, Roggen, Hafer
und Weizen gelöst,
welches Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- – Zermahlen
der Samen zu einem Pulver einer vorbestimmten Korngröße;
- – Trocknen
des Pulvers auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt;
und
- – das
Pulver wird einem Rösten
unterzogen,
dadurch gekennzeichnet, dass das Rösten kontinuierlich
durchgeführt
wird und die folgenden Schritte umfasst:
- – Erzeugung
eines kontinuierlichen Stromes des Pulvers, der in einer dünnen und
turbulenten dynamischen Schicht angeordnet ist;
- – Hervorrufen
eines Pulverflusses, in dem die dünne und turbulente dynamische
Schicht entlang einer Wandung in einer Wärmeaustauschbeziehung mit dieser
Wandung laufen gelassen wird, die auf einer Temperatur von mindestens
180°C gehalten
wird; und
- – Abkühlung des
gerösteten
Pulvers.
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Diese
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass, wenn das Röstverfahren
bei einem Kaffeepulver angewandt wird, welches aus gemahlenen und getrockneten
Kaffeesamen gewonnen wurde und vorzugsweise in einer dünnen und
turbulenten dynamischen Schicht angeordnet ist, die Rösttemperatur und
Verweildauer signifikant verringert werden kann, um zu einem gerösteten Kaffee
einer guten Qualität zu
führen. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit den Samen solcher Cerealien, wie Gerste, Roggen,
Hafer und Weizen erzielt.
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In
besonderem Zusammenhang mit Kaffee ist es erwähnenswert, dass abweichend
von bekannten Verfahren das erfindungsgemäße Verfahren es den Kaffeesamen
ermöglicht,
vor dem Röstschritt
gemahlen und getrocknet zu werden.
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Der
Mahlschritt wird in der Weise durchgeführt, dass ein Kaffeepulver
erhalten wird, welches eine vorbestimmte Korngröße aufweist, die gleich wie
die eines herkömmlich
gerösteten
gemahlenen Kaffees ist, der verbrauchsfertig verkauft wird.
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Vorzugsweise
liegt die durchschnittliche Korngröße des Kaffeepulvers im Bereich
von 0,5 bis 2 mm.
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Das
Kaffeepulver kann in herkömmlichen Trocknern,
vorzugsweise in einem Turbo-Trockner dieses Anmelders, der bei einer
geregelten Temperatur betrieben wird, getrocknet werden.
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Während dieses
Schrittes wird das Kaffeepulver auf einen eingestellten Feuchtigkeitsgehalt, vorzugsweise
auf 5 bis 10% herunter getrocknet.
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Während des
Röstschrittes
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das in einer dünnen
und turbulenten dynamischen Schicht angeordnete Pulver auf eine
Temperatur nicht höher
als 180°C,
vorzugsweise von 160 bis 170°C
mittels Wärmeaustausch
mit einer Wandung erwärmt,
die auf einer Temperatur im Bereich von 180°C bis 200°C gehalten wird.
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Die
Röstdauer
wird im allgemeinen zwischen 3 bis 5 Minuten schwanken und ist erheblich
kürzer als
beim konventionellen Rösten.
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Mit
Vorteil wird das erfindungsgemäße Verfahren
unter Verwendung eines Turbo-Mixers als Röstvorrichtung oder Röster ausgeführt; dieser
Turbo-Mixer enthält
einen rohrförmigen
zylindrischen Körper,
der mit einem Heizmantel zum Erwärmen
seiner Innenwandung und mit Einlass- und Auslassöffnungen für das zu röstende Pulver bzw. das geröstete Pulver
ausgebildet ist, wobei der zylindrische Körper einen Schaufelrotor aufweist,
der drehbar in seinem Inneren angeordnet ist und die Schaufeln sind schraubenlinienförmig angeordnet
und so orientiert, dass sie das Pulver von den Einlassöffnungen
zu den Auslassöffnungen
fördern.
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Wenn
die obige Vorrichtung eingesetzt wird, ist das Verfahren zum kontinuierlichen
Herstellen von geröstetem
Kaffee oder einem Surrogat desselben in Pulverform aus Samen, die
aus der Gruppe ausgewählt
sind, welche aus den Früchten
von Kaffeepflanzen gewonnene Samen wie auch Samen von Gerste, Roggen,
Hafer und Weizen umfasst, gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst:
- – die
Samen werden zu einem Pulver einer vorbestimmten Korngröße gemahlen;
- – das
Pulver wird auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt herunter
getrocknet;
- – ein
Strom des Pulvers wird kontinuierlich in den genannten Röster gefördert, wobei
die Innenwandung des Rösters
auf einer Temperatur von 180° bis
200°C gehalten
wird und der Schaufelrotor bei 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute
betrieben wird;
- – das
Pulver wird geröstet,
wobei aufgrund seiner Einführung
in den Röster
eine dünne
und turbulente dynamische Schicht gebildet wird, die von den Rotorschaufeln
in Richtung der Auslassöffnung
des Rösters
in Wärmeaustauschbeziehung mit
der beheizten Rösterwandung
gefördert
wird, wobei die Rotorschaufeln gleichzeitig mechanisch die Pulverkörner in
der dünnen
dynamischen Schicht bearbeiten; und
- – der
Strom an geröstetem
Pulver und die Gase aus dem Röstprozess
werden kontinuierlich abgeführt.
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Der
Abfluss des gerösteten
Pulvers kann gemeinsam mit dem Röstrauch
zweckmäßigerweise
in einen zweiten Turbomixer gebracht werden, welcher von ähnlicher
Konstruktion wie der vorherige ist, jedoch mit einem Kühlmantel
versehen ist, um eine Kondensorfunktion zu bieten.
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Demgemäß umfasst
er einen zylindrischen rohrförmigen
Körper,
der mit einem Kühlmantel
zur Kühlung
seiner Innenwandung und mit Einlass- und Auslassöffnungen für das geröstete Pulver ausgebildet ist,
wobei der Körper
einen Schaufelrotor aufweist, der drehbar in seinem Inneren angeordnet
ist, wobei die Schaufeln schraubenlinienförmig angeordnet und in der
Weise orientiert sind, dass sie das geröstete Pulver von den Einlassöffnungen
zu den Auslassöffnungen
fördern.
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Optional
kann ein Sauggebläse
mit dem Kondensor verbunden sein, um den Teil des beim Röstprozess
freigesetzten Rauches abzusaugen, der unter den an das Pulverkühlen angepassten
Verarbeitungsbedingungen nicht kondensierbar ist.
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Bei
dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst Letzteres zusätzlich die
folgenden Schritte:
- – kontinuierliches Fördern des
Stromes an geröstetem
Pulver und der aus dem Röster
austretenden Röstgase
in den Kondensor, wobei die Innenwandung des Kondensors auf einer
Temperatur im Bereich von –5°C bis 5°C gehalten
wird und dessen Schaufelrotor mit der gleichen Drehgeschwindigkeit
wie der Schaufelrotor des Rösters angetrieben
wird;
- – Abkühlen des
Pulvers und der Röstgase,
wobei aufgrund ihrer Einführung
in den Kondensor eine dünne
und turbulente dynamische Schicht ausgebildet wird, die von den
Schaufeln des Kondensorrotors in Richtung der Auslassöffnung des
Kondensors in Wärmeaustauschbeziehung
mit der Kondensorwand gefördert
werden, wobei die Rotorschaufeln gleichzeitig mechanisch die Pulverkörner in
der dünnen
und turbulenten dynamischen Schicht bearbeiten; und
- – kontinuierliches
Abführen
eines Stromes von gekühltem
gerösteten
Pulver und unkondensiertem Rauch.
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In
einem Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann ein Teil des beim Röstprozess
freigesetzten Rauches, der unter den vorherrschenden Kühlbedingungen
unkondensierbar wäre,
simultan mit der Abkühlung
des Pulvers im Kondensor abgezogen werden.
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Das
aus dem Röster
ausgegebene geröstete Pulver
kann durch die Schwerkraft in den Kondensor ausgekippt werden, wobei
die Auslassöffnungen
des Rösters
mit den Einlassöffnungen
des Kondensors kommunizieren oder es wird alternativ zu den Einlassöffnungen
des Kondensors durch geeignete Mittel, z.B. einen Schneckenförderer transportiert.
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Der
Strom des den Röster
und den Kondensor verlassenden gerösteten Pulvers kann durch einen
kontinuierlichen Verteiler, z.B. einen Rotationsverteiler reguliert
werden.
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In
anderen Aspekten kann das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin einen
Schritt des Trocknens des Endproduktes bei einer geringen Temperatur
umfassen, um seinen Feuchtigkeitsgehalt zu verringern.
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Die
Merkmale und Vorteile diese Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
einer Ausführungsform
derselben augenscheinlich, die im Wege eines nicht beschränkenden
Beispieles unter Bezugnahme auf die anhängenden Zeichnungen gegeben
wird, bei denen die einzige Figur schematisch eine dieses Verfahren
ausführende
Vorrichtung zeigt.
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Unter
Bezugnahme auf diese Figur umfasst eine das erfindungsgemäße Verfahren
ausführende Vorrichtung
im Wesentlichen einen ersten Turbo-Mixer 1, der zum Rösten des
Kaffeepulvers oder ähnlichen
Produktes verwendet wird und nachfolgend als der „Röster" bezeichnet wird,
und einen zweiten Turbo-Mixer 101,
der für
das Ausführen
des Kühl/Kondensierschrittes
verwendet wird und nachfolgend als der „Kondensor" bezeichnet wird.
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Der
obige Röster
und Kondensor weisen eine identische Konstruktion auf, so dass nur
der Röster
im Detail beschrieben wird.
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In
der Figur werden die Komponententeile des Kondensors durch die gleichen
Ziffern wie die des Rösters,
erhöht
um 100, bezeichnet.
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Der
Röster
umfasst einen zylindrischen rohrförmigen Körper 1, dessen Längsachse
horizontal ausgerichtet ist und der von Endwänden 2 und 3 an seinen
gegenüberliegenden
Enden verschlossen ist. Der Rösterkörper 1 ist
koaxial mit einem Heizmantel 4 versehen, durch welchen
ein diathermisches oder anderes Fluid zirkuliert, um die Innenwandung
des Rösterkörpers 1 auf
einer vorbestimmten eingestellten Temperatur zu halten.
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Der
rohrförmige
Körper 1 ist
mit einer Einlassöffnung 5 zum
Einleiten eines zu röstenden
getrockneten Pulvers aus Samen (Kaffee, Gerste, Roggen, Hafer oder
Weizen) und mit einer Auslassöffnung 6 für das geröstete Pulver
ausgebildet. Die Auslassöffnung 6 ist
mit einer Einlassöffnung 105 des
Kondensors 101 verbunden, die einen Beschickungsstrom an
geröstetem
Pulver empfängt,
der in geeigneter Weise durch einen Rotationsverteiler 7 reguliert
wird.
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Drehbar
im Innern des rohrförmigen
Körpers 1 ist
ein Schaufelrotor 9 befestigt, dessen Schaufeln 10 schraubenlinienförmig angeordnet
und in der Weise orientiert sind, um das zu röstende Pulver zur gleichen
Zeit zu zentrifugieren, in der sie es in Richtung der Auslassöffnung 6 fördern.
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Ein
Motor 13 treibt den Rotor 9 bei 500 bis 1000 Umdrehungen
pro Minute an.
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Die
von diesem Anmelder hergestellten Turbo-Mixer haben sich als geeignet
erwiesen, um konstanten Durchsatz und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein Strom eines Pulvers der Samen – dieses Pulver wurde durch
Mahlen der Samen auf eine vorbestimmte Korngröße erhalten und wurde auf einen
vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt getrocknet – kontinuierlich in den Röster durch
die Einlassöffnung 5 eingeführt. Sobald
es in den Röster
eintritt, wird dieses Pulver von den Rotorschaufeln 10 bei
einer geeigneten Drehgeschwindigkeit des Rotors 9 aufgenommen
und mechanisch bearbeitet.
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Insbesondere
werden die Schaufeln 10 des Rotors 9 das Pulver
gegen die Innenwandung des Rösters
zentrifugieren, um das Pulver in eine dünne rohrförmige Schicht 11 bei
seinem Eintritt in den Röster
zu legen. Diese dünne
rohrförmige
Schicht ist eine turbulente dynamische Schicht, die von den Rotorschaufeln 10 in
Richtung der Auslassöffnung 6 gedrängt wird.
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Wenn
diese dünne
und turbulente dynamische Schicht entlang der Rösterwandung 1a in
einer Wärmeaustauschbeziehung
mit dieser entlangläuft, werden
die Pulverkörner
in diesem kontinuierlich von den Schaufeln 10 des Rotors 9 mechanisch
bearbeitet, wobei die Schaufelbewegung wirksam ist, um das Pulver
in einem homogen verrührten
Zustand zu halten.
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Dies
ermöglicht
es dem Pulver, bei einer niedrigeren Temperatur (niemals über 180°C) als beim
herkömmlichen
Röstverfahren
gebührend
geröstet
zu werden und bei einer auf 3 bis 8 Minuten reduzierten Pulververweildauer.
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Das
Rösten
wird auch dadurch gleichförmig durchgeführt, dass
das Pulver, welches eine dünne und
turbulente dynamische Schicht 11 ausbildet und eine vorbestimmte
Korngröße aufweist,
in homogener Weise zutiefst aufgerührt wird.
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Der
den Röster 1 durch
die Auslassöffnung 6 verlassende
Strom an geröstetem
Pulver wird durch den Rotationsverteiler 7 reguliert und
gemeinsam mit den Röstgasen
in den Kondensor 101 durch dessen Einlassöffnung 105 eingeleitet.
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Innerhalb
des Kondensors 101 werden das geröstete Pulver und die Gase so
gekühlt,
dass die in den Gasen enthaltenen flüchtigen aromatischen Substanzen
auf dem gerösteten
Pulver kondensiert werden.
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Das
mechanische Bearbeiten des gerösteten
Pulvers und der Wärmeaustausch
finden im Kondensor 101 in einer ähnlichen Weise wie im oben
beschriebenen Röster 1 statt,
mit der Ausnahme, dass die Innenwandung des Kondensors 101 auf
eine vorbestimmte Temperatur durch ein Kühlfluid, z.B. eine Wasser und
Glykol-Mischung heruntergekühlt
wird, die durch einen Kühlmantel 104 der
Wandung zirkuliert.
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Das
fertiggestellte Produkt wird dann aus dem Kondensor 101 durch
die Auslassöffnung 106 als
ein vom Rotationsverteiler 107 regulierter Strom abgeführt.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Temperatur der Wandung 1a des Rösters 1 und
der Innenwandung des Kondensors 101 und die Rotationsgeschwindigkeit
der Schaufelrotoren des Rösters 1 und
des Kondensors 101 im Hinblick auf optimale Samenpulverröstbedingungen,
kürzere
Verarbeitungsdauer und effektive Rückgewinnung der aromatischen
Substanzen aus den Röstgasen
im Kondensor 101 ausgewählt.
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Somit
haben z.B., wenn Kaffeepulver – eine durchschnittliche
Korngröße von 0,5
bis 2 mm aufweisend, welches aus gemahlenen Samen gewonnen und auf
einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 10% getrocknet wurde – in den
Röster
bei einer Rate von 100 kg/Stunde eingefüllt wird, eine Wandtemperatur des
Rösters
im Bereich von 180° bis
200°C und
eine Wandtemperatur des Kondensors im Bereich von –5°C bis 5°C bei einer
Schaufeldrehgeschwindigkeit von 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute
sowohl im Röster
als auch dem Kondensor sich als besonders günstig erwiesen.
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Natürlich können abhängig von
technischen und technologischen Situationen die den Röster und Kondensor
ausbildenden Turbo-Mixer mit einem oder mehreren Einlass- und Auslassöffnungen
versehen sein und mit einem oder mehreren Mänteln für Erwärmungs- bzw. Kühlzwecke,
um z.B. einen Temperaturgradienten durch die Turbo-Mixer für eine Wärmeaustauschzielbedingung
zu schaffen.
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BEISPIEL 1
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Unter
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und unter Verwendung der oben beschriebenen Vorrichtung wurde ein
Kaffeepulver aus Samen, die auf eine durchschnittliche Korngröße von 1
mm gemahlen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5% getrocknet
wurden, kontinuierlich in den Röster 1 bei
einer Rate von 100 kg/Stunde eingeführt.
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Die
Wandtemperatur des Rösters 1 wurde auf
einen Wert um 180°C
eingeregelt und der Schaufelrotor wurde bei einer konstanten Geschwindigkeit von
800 Umdrehungen pro Minute angetrieben.
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Nach
einer Verweildauer von etwa 3 Minuten wurden das geröstete Pulver
und die Röstgase
in den Kondensor 101 transferiert, dessen Wandtemperatur auf
etwa 0°C
eingeregelt und dessen Rotor bei der gleichen Geschwindigkeit wie
der des Rösters 1 angetrieben
wurde.
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Der
Kondensor 101 war mit einem Sauggebläse verbunden, welches einen
Teil der Röstgase, die
bei dieser Temperatur nicht kondensieren würden, absaugte.
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Nach
einer Verweildauer im Kondensor 101 von etwa 5 Minuten
hatte das fertiggestellte abgeführte
Produkt einen 3%igen Feuchtigkeitsgehalt.
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BEISPIEL 2
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Unter
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und unter Einsatz der oben beschriebenen Vorrichtung wurde Kaffeepulver
aus Samen, die auf eine durchschnittliche Korngröße von 2 mm gemahlen und auf
einen Feuchtigkeitsgehalt von 10% getrocknet wurden, kontinuierlich
in den Röster 1 bei einer
Rate von 100 kg/Stunde eingeleitet.
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Die
Wandtemperatur des Rösters 1 wurde auf
190°C geregelt
und der Schaufelrotor bei einer konstanten Geschwindigkeit von 900
Umdrehungen pro Minute angetrieben.
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Nach
einer Verweildauer von etwa 5 Minuten wurde das geröstete Pulver
gemeinsam mit den Röstgasen
in den Kondensor 101 transferiert, dessen Wandtemperatur
auf etwa –2°C eingeregelt
und dessen Schaufelrotor mit der gleichen Geschwindigkeit wie der
des Rösters 1 angetrieben
wurde.
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Der
Kondensor 101 war mit einem Absauggebläse verbunden, welches einen
Teil der Röstgase absaugte,
die bei dieser Temperatur nicht kondensieren würden.
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Nach
einer Verweildauer im Kondensor 101 von etwa 6 Minuten
wies das abgeführte
fertiggestellte Produkt einen 8%igen Feuchtigkeitsgehalt auf.