DE60109277T2 - Röstung von gemahlenen Samen zur Verwendung als Lebensmittel - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Rösten von Samen, die für Ernährungszwecke gedacht sind, insbesondere Samen, die in einem gerösteten (oder getoasteten) und gemahlenen Zustand zur Zubereitung von Getränken und Aufgüssen verwendet werden, z.B. Gersten-, Roggen-, Hafer-, Weizen- und insbesondere Kaffeesamen.
  • In dieser Beschreibung wird auf Kaffeesamen Bezug genommen, obwohl das erfinderische Verfahren auch zur Verarbeitung jeglicher anderer Samen geeignet ist, aus denen Getränke oder Aufgüsse gewonnen werden, die als Kaffeesurrogate verwendet werden.
  • Bekanntlich wird gewöhnlicher Kaffee in einer Abfolge von Arbeiten aus den Samen der Früchte einer Pflanze hergestellt, die zur Gattung Coffea gehört.
  • Diese Arbeiten beginnen mit der Entfernung der Samen aus der Frucht und beinhalten Arbeiten zum Waschen, Trocknen und Schälen der Samen.
  • Die typischerweise grün gefärbten Kaffeesamen werden dann geröstet, d.h. es wird während einer ausgewählten Zeitdauer Wärme bei einer eingestellten Temperatur aufgebracht, um dem Kaffee das gewünschte Aroma und den gewünschten Geschmack zu verleihen.
  • Danach werden die gerösteten Samen abgekühlt, auf eine gewünschte Korngröße gemahlen und üblicherweise unter einem Vakuum verpackt, um ihr Aroma bestmöglich zu bewahren.
  • Es ist auch anerkannt, dass von allen obigen Kaffeeverarbeitungsarbeiten das Röstverfahren für die Qualität des Endproduktes von entscheidender Bedeutung ist.
  • Traditionell wird das Röstverfahren in kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Trommelapparaten durchgeführt, in welchen eine ausgewählte Mischung grüner Kaffeebohnen, üblicherweise aus unterschiedlichen Saaten, mittels eines Stromes heißer Luft auf eine Temperatur von 200 bis 220°C erhitzt wird und auf einer solchen Temperatur während einer Zeit gehalten wird, die zwischen 12 und 20 Minuten in Abhängigkeit von dem Aroma und Geschmack variiert, der dem Endprodukt verliehen werden sollte.
  • Ein Nachteil des traditionellen Röstens ist, dass eine relativ hohe Temperatur über eine genügende Zeitspanne auf die Kaffeesaat aufgebracht werden muss, damit die Röstwirkung den Kernbereich der Saat erreicht und so zu einem Kaffeeprodukt einwandfreier Qualität führt.
  • Unter den obigen Bedingungen werden die äußeren Bereiche der Samen oder gesamte Samen einer geringeren Größe übermäßig geröstet, was die Qualität des Endproduktes aufgrund einer Veränderung oder Zersetzung vieler darin enthaltener Substanzen beeinträchtigt.
  • Genauer gesagt, neigen beim traditionellen Röstverfahren Zuckersubstanzen in den Samen dazu, zu karamellisieren, Fette neigen zur Oxidation, Zellulose neigt zu einer Verkohlung, die ausreichend ist, dass sie ihre Kapazität zum Bewahren von Aromen verliert und es werden geringe Mengen von Zersetzungsprodukten, wie Hydroquinon, Methylamin, Pyrrol und Aceton gebildet.
  • Ein weiterer Nachteil des traditionellen Röstens ist, dass ein großer Anteil der für das Kaffeearoma verantwortlichen flüchtigen Substanzen, die entweder ursprünglich in den Samen enthalten oder durch das Röstverfahren erzeugt werden, gemeinsam mit den Rauchgasen verloren gehen, die durch den Rauchabzug entweichen. Auch Koffein wird in erheblichen Anteilen (bis zu 20% der ursprünglichen Menge) entweder durch Sublimation oder Zersetzung verdorben. Es wurde herausgefunden, dass Koffein selbst eine antimutagene Wirkung in dem Sinne besitzt, dass es die mutagenen Wirkungen einer Vielzahl von Chemikalien hemmen kann. Koffein wird als wirksam beschrieben, um die Mitose und den Phosporylationszyklus in bestrahlten Zellen wieder auf Normalwerte zurückzubringen.
  • Wenn sich jedoch Koffein zersetzt, kann es aliphatische Di-Carbonyl-Verbindungen freisetzen, die hoch reaktiv und auch mutagen für Säugetierzellen sind.
  • Schließlich wird das traditionelle Kaffeesamenrösten niemals gleichförmig bei den verarbeiteten Samen durchgeführt, da das Verfahren stark von solchen physikalischen Parametern der Samen, wie deren Größe, Dichte und Feuchtigkeitsgehalt abhängt, die beträchtlich schwanken können.
  • Die US-5,332,591 und US-5,465,656 beschreiben beide ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von aromareichem Instant-Kaffee. Das Verfahren beinhaltet die herkömmlichen Schritte des Mahlens und Röstens der Kaffeebohnen und den Schritt des Sammelns der während des Röstens ausgetriebenen aromatischen Verbindungen und des Hinzufügens dieser Aromen zu den wasserlöslichen Kaffeebestandteilen vor dem Verpacken. Das Rösten wird in einer diskontinuierlichen Weise in einer rotierenden Trommel durchgeführt, die Einlasskanäle, Auslasskanäle und ein mit einem der Auslasskanäle verbundenes Druckentlastungsventil enthält.
  • Die FR-A-2302043 beschreibt ein Verfahren des Trocknens eines Rohmaterials, welches die nach dem Austreiben verwendete Wurzel der Endivie sein würde, Zerreiben der „Cossette", Agglomeration des Pulvers zu Granulat und Torrefaktion (Röstung), Kühlung und Verkauf des erhaltenen Produktes.
  • Die US 6,171,635 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines brühbaren Produkts vom Kaffeetyp, welches die Schritte des Zermahlens einer genießbaren Basis aus Getreide, Hülsenfrüchten oder Mischungen derselben mit Zerreiben umfasst, bis mindestens 50% des Basismaterials 5 bis 75 Mikron an Größe erlangen und Rösten des zerriebenen Basismaterials bei einer Temperatur von annähernd 120–200°C für angenähert 10 Sekunden bis 20 Minuten.
  • Die DE-C-832 535 beschreibt die Herstellung von geröstetem Kaffee, bei der der Kaffee in grünem Zustand vor dem Rösten entfettet wird.
  • Die US 3,706,574 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen eines verbesserten entkoffeinierten Röstkaffees, umfassend die Schritte des Zerteilens der gesamten grünen Kaffeebohnen auf Partikelgrößen weniger als ein Viertel ihrer Originalgröße, Entkoffeinieren der zerteilten Bohnen und Rösten der entkoffeinierten Kaffeepartikel in einem festen Zylinderröster.
  • Die GB-A-1289437 beschreibt ein Verfahren zum Rösten von Kaffeebohnen ähnlich dem der US 3,706,574 , wobei der Unterschied darin besteht, dass die unterteilten Bohnen gemäß der GB-A-1289437 nicht entkoffeiniert werden.
  • Die US 2,097,591 beschreibt ein Verfahren, umfassend Zermahlen grüner Kaffeebeeren und von daher Kaskadieren der resultierenden gemahlenen Partikel getrennt und frei von statischem Kontakt untereinander und ungehindert durch ein gasförmiges Medium, welches auf eine Temperatur erwärmt ist, um die Partikel zu rösten, wodurch sie einzeln in einem solchen Medium eingeschlossen und dadurch gleichförmig geröstet werden. Das Verfahren wird in einer abgedichteten Kammer durchgeführt, die darin mit einem geeigneten Agitator oder einer rotierenden Kammer ausgerüstet ist. Das Rösten wird unter Druck durch ein Röstgas durchgeführt, welches durch geeignete Mittel erwärmt wird, die abgeschirmt sind, um einen direkten Kontakt der Kaffeepartikel mit dem Heizelement auszuschließen.
  • Das dieser Erfindung zugrunde liegende technische Problem ist die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen von geröstetem Kaffee oder einem Surrogat desselben, welches die zuvor erwähnten Nachteile des Standes der Technik überwindet. Mit anderen Worten, ein Verfahren, bei dem das Rösten gleichförmig durchgeführt werden kann und ohne dass die Samen überröstet werden, um zu einem Qualitätsprodukt zu führen.
  • Dieses Problem wird durch ein Verfahren zum Herstellen gerösteten Kaffees oder eines Surrogats desselben in Pulverform aus Samen, die aus den Früchten von Kaffeepflanzen, wie auch aus den Samen von Gerste, Roggen, Hafer und Weizen gelöst, welches Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
    • – Zermahlen der Samen zu einem Pulver einer vorbestimmten Korngröße;
    • – Trocknen des Pulvers auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt; und
    • – das Pulver wird einem Rösten unterzogen, dadurch gekennzeichnet, dass das Rösten kontinuierlich durchgeführt wird und die folgenden Schritte umfasst:
    • – Erzeugung eines kontinuierlichen Stromes des Pulvers, der in einer dünnen und turbulenten dynamischen Schicht angeordnet ist;
    • – Hervorrufen eines Pulverflusses, in dem die dünne und turbulente dynamische Schicht entlang einer Wandung in einer Wärmeaustauschbeziehung mit dieser Wandung laufen gelassen wird, die auf einer Temperatur von mindestens 180°C gehalten wird; und
    • – Abkühlung des gerösteten Pulvers.
  • Diese Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass, wenn das Röstverfahren bei einem Kaffeepulver angewandt wird, welches aus gemahlenen und getrockneten Kaffeesamen gewonnen wurde und vorzugsweise in einer dünnen und turbulenten dynamischen Schicht angeordnet ist, die Rösttemperatur und Verweildauer signifikant verringert werden kann, um zu einem gerösteten Kaffee einer guten Qualität zu führen. Ähnliche Ergebnisse wurden mit den Samen solcher Cerealien, wie Gerste, Roggen, Hafer und Weizen erzielt.
  • In besonderem Zusammenhang mit Kaffee ist es erwähnenswert, dass abweichend von bekannten Verfahren das erfindungsgemäße Verfahren es den Kaffeesamen ermöglicht, vor dem Röstschritt gemahlen und getrocknet zu werden.
  • Der Mahlschritt wird in der Weise durchgeführt, dass ein Kaffeepulver erhalten wird, welches eine vorbestimmte Korngröße aufweist, die gleich wie die eines herkömmlich gerösteten gemahlenen Kaffees ist, der verbrauchsfertig verkauft wird.
  • Vorzugsweise liegt die durchschnittliche Korngröße des Kaffeepulvers im Bereich von 0,5 bis 2 mm.
  • Das Kaffeepulver kann in herkömmlichen Trocknern, vorzugsweise in einem Turbo-Trockner dieses Anmelders, der bei einer geregelten Temperatur betrieben wird, getrocknet werden.
  • Während dieses Schrittes wird das Kaffeepulver auf einen eingestellten Feuchtigkeitsgehalt, vorzugsweise auf 5 bis 10% herunter getrocknet.
  • Während des Röstschrittes des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das in einer dünnen und turbulenten dynamischen Schicht angeordnete Pulver auf eine Temperatur nicht höher als 180°C, vorzugsweise von 160 bis 170°C mittels Wärmeaustausch mit einer Wandung erwärmt, die auf einer Temperatur im Bereich von 180°C bis 200°C gehalten wird.
  • Die Röstdauer wird im allgemeinen zwischen 3 bis 5 Minuten schwanken und ist erheblich kürzer als beim konventionellen Rösten.
  • Mit Vorteil wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung eines Turbo-Mixers als Röstvorrichtung oder Röster ausgeführt; dieser Turbo-Mixer enthält einen rohrförmigen zylindrischen Körper, der mit einem Heizmantel zum Erwärmen seiner Innenwandung und mit Einlass- und Auslassöffnungen für das zu röstende Pulver bzw. das geröstete Pulver ausgebildet ist, wobei der zylindrische Körper einen Schaufelrotor aufweist, der drehbar in seinem Inneren angeordnet ist und die Schaufeln sind schraubenlinienförmig angeordnet und so orientiert, dass sie das Pulver von den Einlassöffnungen zu den Auslassöffnungen fördern.
  • Wenn die obige Vorrichtung eingesetzt wird, ist das Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von geröstetem Kaffee oder einem Surrogat desselben in Pulverform aus Samen, die aus der Gruppe ausgewählt sind, welche aus den Früchten von Kaffeepflanzen gewonnene Samen wie auch Samen von Gerste, Roggen, Hafer und Weizen umfasst, gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst:
    • – die Samen werden zu einem Pulver einer vorbestimmten Korngröße gemahlen;
    • – das Pulver wird auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt herunter getrocknet;
    • – ein Strom des Pulvers wird kontinuierlich in den genannten Röster gefördert, wobei die Innenwandung des Rösters auf einer Temperatur von 180° bis 200°C gehalten wird und der Schaufelrotor bei 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute betrieben wird;
    • – das Pulver wird geröstet, wobei aufgrund seiner Einführung in den Röster eine dünne und turbulente dynamische Schicht gebildet wird, die von den Rotorschaufeln in Richtung der Auslassöffnung des Rösters in Wärmeaustauschbeziehung mit der beheizten Rösterwandung gefördert wird, wobei die Rotorschaufeln gleichzeitig mechanisch die Pulverkörner in der dünnen dynamischen Schicht bearbeiten; und
    • – der Strom an geröstetem Pulver und die Gase aus dem Röstprozess werden kontinuierlich abgeführt.
  • Der Abfluss des gerösteten Pulvers kann gemeinsam mit dem Röstrauch zweckmäßigerweise in einen zweiten Turbomixer gebracht werden, welcher von ähnlicher Konstruktion wie der vorherige ist, jedoch mit einem Kühlmantel versehen ist, um eine Kondensorfunktion zu bieten.
  • Demgemäß umfasst er einen zylindrischen rohrförmigen Körper, der mit einem Kühlmantel zur Kühlung seiner Innenwandung und mit Einlass- und Auslassöffnungen für das geröstete Pulver ausgebildet ist, wobei der Körper einen Schaufelrotor aufweist, der drehbar in seinem Inneren angeordnet ist, wobei die Schaufeln schraubenlinienförmig angeordnet und in der Weise orientiert sind, dass sie das geröstete Pulver von den Einlassöffnungen zu den Auslassöffnungen fördern.
  • Optional kann ein Sauggebläse mit dem Kondensor verbunden sein, um den Teil des beim Röstprozess freigesetzten Rauches abzusaugen, der unter den an das Pulverkühlen angepassten Verarbeitungsbedingungen nicht kondensierbar ist.
  • Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst Letzteres zusätzlich die folgenden Schritte:
    • – kontinuierliches Fördern des Stromes an geröstetem Pulver und der aus dem Röster austretenden Röstgase in den Kondensor, wobei die Innenwandung des Kondensors auf einer Temperatur im Bereich von –5°C bis 5°C gehalten wird und dessen Schaufelrotor mit der gleichen Drehgeschwindigkeit wie der Schaufelrotor des Rösters angetrieben wird;
    • – Abkühlen des Pulvers und der Röstgase, wobei aufgrund ihrer Einführung in den Kondensor eine dünne und turbulente dynamische Schicht ausgebildet wird, die von den Schaufeln des Kondensorrotors in Richtung der Auslassöffnung des Kondensors in Wärmeaustauschbeziehung mit der Kondensorwand gefördert werden, wobei die Rotorschaufeln gleichzeitig mechanisch die Pulverkörner in der dünnen und turbulenten dynamischen Schicht bearbeiten; und
    • – kontinuierliches Abführen eines Stromes von gekühltem gerösteten Pulver und unkondensiertem Rauch.
  • In einem Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein Teil des beim Röstprozess freigesetzten Rauches, der unter den vorherrschenden Kühlbedingungen unkondensierbar wäre, simultan mit der Abkühlung des Pulvers im Kondensor abgezogen werden.
  • Das aus dem Röster ausgegebene geröstete Pulver kann durch die Schwerkraft in den Kondensor ausgekippt werden, wobei die Auslassöffnungen des Rösters mit den Einlassöffnungen des Kondensors kommunizieren oder es wird alternativ zu den Einlassöffnungen des Kondensors durch geeignete Mittel, z.B. einen Schneckenförderer transportiert.
  • Der Strom des den Röster und den Kondensor verlassenden gerösteten Pulvers kann durch einen kontinuierlichen Verteiler, z.B. einen Rotationsverteiler reguliert werden.
  • In anderen Aspekten kann das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin einen Schritt des Trocknens des Endproduktes bei einer geringen Temperatur umfassen, um seinen Feuchtigkeitsgehalt zu verringern.
  • Die Merkmale und Vorteile diese Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung einer Ausführungsform derselben augenscheinlich, die im Wege eines nicht beschränkenden Beispieles unter Bezugnahme auf die anhängenden Zeichnungen gegeben wird, bei denen die einzige Figur schematisch eine dieses Verfahren ausführende Vorrichtung zeigt.
  • Unter Bezugnahme auf diese Figur umfasst eine das erfindungsgemäße Verfahren ausführende Vorrichtung im Wesentlichen einen ersten Turbo-Mixer 1, der zum Rösten des Kaffeepulvers oder ähnlichen Produktes verwendet wird und nachfolgend als der „Röster" bezeichnet wird, und einen zweiten Turbo-Mixer 101, der für das Ausführen des Kühl/Kondensierschrittes verwendet wird und nachfolgend als der „Kondensor" bezeichnet wird.
  • Der obige Röster und Kondensor weisen eine identische Konstruktion auf, so dass nur der Röster im Detail beschrieben wird.
  • In der Figur werden die Komponententeile des Kondensors durch die gleichen Ziffern wie die des Rösters, erhöht um 100, bezeichnet.
  • Der Röster umfasst einen zylindrischen rohrförmigen Körper 1, dessen Längsachse horizontal ausgerichtet ist und der von Endwänden 2 und 3 an seinen gegenüberliegenden Enden verschlossen ist. Der Rösterkörper 1 ist koaxial mit einem Heizmantel 4 versehen, durch welchen ein diathermisches oder anderes Fluid zirkuliert, um die Innenwandung des Rösterkörpers 1 auf einer vorbestimmten eingestellten Temperatur zu halten.
  • Der rohrförmige Körper 1 ist mit einer Einlassöffnung 5 zum Einleiten eines zu röstenden getrockneten Pulvers aus Samen (Kaffee, Gerste, Roggen, Hafer oder Weizen) und mit einer Auslassöffnung 6 für das geröstete Pulver ausgebildet. Die Auslassöffnung 6 ist mit einer Einlassöffnung 105 des Kondensors 101 verbunden, die einen Beschickungsstrom an geröstetem Pulver empfängt, der in geeigneter Weise durch einen Rotationsverteiler 7 reguliert wird.
  • Drehbar im Innern des rohrförmigen Körpers 1 ist ein Schaufelrotor 9 befestigt, dessen Schaufeln 10 schraubenlinienförmig angeordnet und in der Weise orientiert sind, um das zu röstende Pulver zur gleichen Zeit zu zentrifugieren, in der sie es in Richtung der Auslassöffnung 6 fördern.
  • Ein Motor 13 treibt den Rotor 9 bei 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute an.
  • Die von diesem Anmelder hergestellten Turbo-Mixer haben sich als geeignet erwiesen, um konstanten Durchsatz und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Strom eines Pulvers der Samen – dieses Pulver wurde durch Mahlen der Samen auf eine vorbestimmte Korngröße erhalten und wurde auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt getrocknet – kontinuierlich in den Röster durch die Einlassöffnung 5 eingeführt. Sobald es in den Röster eintritt, wird dieses Pulver von den Rotorschaufeln 10 bei einer geeigneten Drehgeschwindigkeit des Rotors 9 aufgenommen und mechanisch bearbeitet.
  • Insbesondere werden die Schaufeln 10 des Rotors 9 das Pulver gegen die Innenwandung des Rösters zentrifugieren, um das Pulver in eine dünne rohrförmige Schicht 11 bei seinem Eintritt in den Röster zu legen. Diese dünne rohrförmige Schicht ist eine turbulente dynamische Schicht, die von den Rotorschaufeln 10 in Richtung der Auslassöffnung 6 gedrängt wird.
  • Wenn diese dünne und turbulente dynamische Schicht entlang der Rösterwandung 1a in einer Wärmeaustauschbeziehung mit dieser entlangläuft, werden die Pulverkörner in diesem kontinuierlich von den Schaufeln 10 des Rotors 9 mechanisch bearbeitet, wobei die Schaufelbewegung wirksam ist, um das Pulver in einem homogen verrührten Zustand zu halten.
  • Dies ermöglicht es dem Pulver, bei einer niedrigeren Temperatur (niemals über 180°C) als beim herkömmlichen Röstverfahren gebührend geröstet zu werden und bei einer auf 3 bis 8 Minuten reduzierten Pulververweildauer.
  • Das Rösten wird auch dadurch gleichförmig durchgeführt, dass das Pulver, welches eine dünne und turbulente dynamische Schicht 11 ausbildet und eine vorbestimmte Korngröße aufweist, in homogener Weise zutiefst aufgerührt wird.
  • Der den Röster 1 durch die Auslassöffnung 6 verlassende Strom an geröstetem Pulver wird durch den Rotationsverteiler 7 reguliert und gemeinsam mit den Röstgasen in den Kondensor 101 durch dessen Einlassöffnung 105 eingeleitet.
  • Innerhalb des Kondensors 101 werden das geröstete Pulver und die Gase so gekühlt, dass die in den Gasen enthaltenen flüchtigen aromatischen Substanzen auf dem gerösteten Pulver kondensiert werden.
  • Das mechanische Bearbeiten des gerösteten Pulvers und der Wärmeaustausch finden im Kondensor 101 in einer ähnlichen Weise wie im oben beschriebenen Röster 1 statt, mit der Ausnahme, dass die Innenwandung des Kondensors 101 auf eine vorbestimmte Temperatur durch ein Kühlfluid, z.B. eine Wasser und Glykol-Mischung heruntergekühlt wird, die durch einen Kühlmantel 104 der Wandung zirkuliert.
  • Das fertiggestellte Produkt wird dann aus dem Kondensor 101 durch die Auslassöffnung 106 als ein vom Rotationsverteiler 107 regulierter Strom abgeführt.
  • In dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Temperatur der Wandung 1a des Rösters 1 und der Innenwandung des Kondensors 101 und die Rotationsgeschwindigkeit der Schaufelrotoren des Rösters 1 und des Kondensors 101 im Hinblick auf optimale Samenpulverröstbedingungen, kürzere Verarbeitungsdauer und effektive Rückgewinnung der aromatischen Substanzen aus den Röstgasen im Kondensor 101 ausgewählt.
  • Somit haben z.B., wenn Kaffeepulver – eine durchschnittliche Korngröße von 0,5 bis 2 mm aufweisend, welches aus gemahlenen Samen gewonnen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 10% getrocknet wurde – in den Röster bei einer Rate von 100 kg/Stunde eingefüllt wird, eine Wandtemperatur des Rösters im Bereich von 180° bis 200°C und eine Wandtemperatur des Kondensors im Bereich von –5°C bis 5°C bei einer Schaufeldrehgeschwindigkeit von 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute sowohl im Röster als auch dem Kondensor sich als besonders günstig erwiesen.
  • Natürlich können abhängig von technischen und technologischen Situationen die den Röster und Kondensor ausbildenden Turbo-Mixer mit einem oder mehreren Einlass- und Auslassöffnungen versehen sein und mit einem oder mehreren Mänteln für Erwärmungs- bzw. Kühlzwecke, um z.B. einen Temperaturgradienten durch die Turbo-Mixer für eine Wärmeaustauschzielbedingung zu schaffen.
  • BEISPIEL 1
  • Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und unter Verwendung der oben beschriebenen Vorrichtung wurde ein Kaffeepulver aus Samen, die auf eine durchschnittliche Korngröße von 1 mm gemahlen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5% getrocknet wurden, kontinuierlich in den Röster 1 bei einer Rate von 100 kg/Stunde eingeführt.
  • Die Wandtemperatur des Rösters 1 wurde auf einen Wert um 180°C eingeregelt und der Schaufelrotor wurde bei einer konstanten Geschwindigkeit von 800 Umdrehungen pro Minute angetrieben.
  • Nach einer Verweildauer von etwa 3 Minuten wurden das geröstete Pulver und die Röstgase in den Kondensor 101 transferiert, dessen Wandtemperatur auf etwa 0°C eingeregelt und dessen Rotor bei der gleichen Geschwindigkeit wie der des Rösters 1 angetrieben wurde.
  • Der Kondensor 101 war mit einem Sauggebläse verbunden, welches einen Teil der Röstgase, die bei dieser Temperatur nicht kondensieren würden, absaugte.
  • Nach einer Verweildauer im Kondensor 101 von etwa 5 Minuten hatte das fertiggestellte abgeführte Produkt einen 3%igen Feuchtigkeitsgehalt.
  • BEISPIEL 2
  • Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und unter Einsatz der oben beschriebenen Vorrichtung wurde Kaffeepulver aus Samen, die auf eine durchschnittliche Korngröße von 2 mm gemahlen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 10% getrocknet wurden, kontinuierlich in den Röster 1 bei einer Rate von 100 kg/Stunde eingeleitet.
  • Die Wandtemperatur des Rösters 1 wurde auf 190°C geregelt und der Schaufelrotor bei einer konstanten Geschwindigkeit von 900 Umdrehungen pro Minute angetrieben.
  • Nach einer Verweildauer von etwa 5 Minuten wurde das geröstete Pulver gemeinsam mit den Röstgasen in den Kondensor 101 transferiert, dessen Wandtemperatur auf etwa –2°C eingeregelt und dessen Schaufelrotor mit der gleichen Geschwindigkeit wie der des Rösters 1 angetrieben wurde.
  • Der Kondensor 101 war mit einem Absauggebläse verbunden, welches einen Teil der Röstgase absaugte, die bei dieser Temperatur nicht kondensieren würden.
  • Nach einer Verweildauer im Kondensor 101 von etwa 6 Minuten wies das abgeführte fertiggestellte Produkt einen 8%igen Feuchtigkeitsgehalt auf.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung von geröstetem Kaffee oder einem Surrogat desselben in Pulverform aus Samen, die aus den Früchten von Kaffeepflanzen gewonnen wurden, wie auch aus den Samen von Gerste, Roggen, Hafer und Weizen, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst: – die Samen werden zu einem Pulver einer vorbestimmten Korngröße gemahlen; – das Pulver wird auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt heruntergetrocknet; und – das Pulver wird einem Rösten unterzogen, dadurch gekennzeichnet, dass das Rösten kontinuierlich durchgeführt wird und die Schritte umfasst: – Erzeugung eines kontinuierlichen Stromes des Pulvers, der in einer dünnen und turbulenten dynamischen Schicht angeordnet ist, wobei die Schicht veranlasst wird, entlang einer Wandung in einer Wärmeaustauschbeziehung mit dieser zu fließen, wobei die Wandung auf einer Temperatur von mindestens 180°C gehalten wird und – das geröstete Pulver abgekühlt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Samen aus Früchten von Kaffeepflanzen gewonnen werden und das Pulver eine Korngröße im Bereich von 0,5 bis 2 mm aufweist.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Pulver auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 10% getrocknet wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Wandung auf einer Temperatur von 180° bis 200°C gehalten wird.
  5. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von geröstetem Kaffee oder einem Surrogat desselben in Pulverform aus Samen, die aus der Gruppe ausgewählt sind, welche aus den Früchten von Kaffeepflanzen gewonnene Samen, wie auch Samen von Gerste, Roggen, Hafer und Weizen umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst: – die Samen werden zu einem Pulver einer vorbestimmten Korngröße gemahlen; – das Pulver wird auf einen vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt heruntergetrocknet; und – ein Strom des Pulvers wird kontinuierlich in einen Röster enthaltend einen zylindrischen rohrförmigen Körper (1) gefördert, der mit einem Heizmantel (4) zum Halten der Innenwandung des Körpers auf einer Temperatur von 180° bis 200°C, mit Einlass- und Auslassöffnungen (5, 6) für das zu röstende Pulver bzw. das geröstete Pulver und mit einem Schaufelrotor (9) ausgerüstet ist, welcher drehbar im Innern des zylindrischen Körpers (1) angeordnet ist, wobei die Schaufeln (10) des Rotors schraubenlinienförmig angeordnet und so orientiert sind, dass sie das zu röstende Pulver von der Einlassöffnung (5) zur Auslassöffnung (6) fördern; – Rösten des Pulvers, wobei aufgrund seiner Einführung in den Röster eine dünne und turbulente dynamische Schicht (11) gebildet wird, die von den Rotorschaufeln (10) in Richtung der Auslassöffnung des Rösters in Wärmeaustauschbeziehung mit der beheizten Rösterwandung gefördert wird, wobei die Schaufeln (10) gleichzeitig mechanisch die Pulverkörner in der dünnen und turbulenten dynamischen Schicht (11) bearbeiten; und – kontinuierliches Abführen eines Stromes an geröstetem Pulver und der Gase aus dem Röstprozess.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Pulver Kaffeepulver mit einer Korngröße im Bereich von 0,5 bis 2 mm ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Pulver auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 10% getrocknet wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei der Schaufelrotor (9) des Rösters mit 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute rotiert.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, welches weiter die folgenden Schritte enthält: – kontinuierliches Fördern des Stromes an geröstetem Pulver und der aus dem Röster ausströmenden Röstgase in einen Kondensor, enthaltend einen zylindrischen rohrförmigen Körper (101), der mit einem Kühlmantel (104) zum Halten der Innenwandung des Körpers auf einer Temperatur im Bereich von –5°C bis 5°C, mit Einlass- und Auslassöffnungen (105, 106) für das geröstete Pulver und mit einem Schaufelrotor (109) ausgerüstet ist, welcher drehbar im Innern des zylindrischen Körpers (101) befestigt ist, wobei die Schaufeln (110) des Rotors schraubenförmig angeordnet und so orientiert sind, daß sie das geröstete Pulver von der Einlassöffnung (105) zur Auslassöffnung (106) fördern; und – das geröstete Pulver und die Röstgase werden in dem Kondensor abgekühlt, wobei aufgrund ihrer Einführung in den Kondensor eine dünne und turbulente dynamische Schicht (111) ausgebildet wird, die von den Schaufeln (110) des Kondensorrotors (109) in Richtung der Auslassöffnung des Kondensors in Wärmeaustauschbeziehung mit der Innenwand des Kondensors gefördert werden, und wobei die Rotorschaufeln (110) gleichzeitig mechanisch die Pulverkörner in der dünnen und turbulenten dynamischen Schicht (111) bearbeiten.
DE60109277T 2001-06-22 2001-06-22 Röstung von gemahlenen Samen zur Verwendung als Lebensmittel Expired - Lifetime DE60109277T2 (de)

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