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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Identifizierung
IgG produzierender Zellen unter nicht-IgG produzierenden Zellen,
indem fluoreszenzmarkierte, eingekapselte IgG-produzierende Zellen
und nicht-IgG produzierende Zellen durch Durchflusscytometrie unterschieden
werden.
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Immunglobulin
G (IgG) wird zunehmend für diagnostische
und therapeutische Zwecke in der Humanmedizin verwendet (Scheinberg,
D.A. und Chapman, P.B., in Birch, J.R. und Lennox, E.S., Hrsg., 1995,
Wiley, 45–105).
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Identifizierungsmethoden,
bei denen die Einkapselung von Zellen verwendet wird, um die Unterscheidung
IgG produzierender Zellen von nicht-IgG produzierenden Zellen zu
gestatten, sind allgemein bekannt (Gray, F. et al., 1995, J. Imm.
Meth., 182, 155–163;
Kenney, J.S. et al., 1995, Bio/Tech 13, 787–790) und sind ebenso kommerziell
erhältlich, beispielsweise
von One Cell Systems Inc. (Cambridge, MA). Die beschriebenen Methoden
weisen jedoch einige Nachteile dahingehend auf, dass sie keine zur
Identifizierung von Zelllinien mit hoher Produktion ausreichende
Auflösung
liefern.
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Aus
der WO89/10566 ist ein Verfahren zur Bildung und Verwendung von
Gel-Mikrotröpfchen (gel
microdroplets, GMD) bekannt, wobei Protein A als Markermolekül zugegeben
werden kann.
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In
Meininger et al. (2000, Bd. 39, Nr. 1, Seiten 26–36) ist die Fähigkeit
von Protein A und Protein G, an den Fc-Teil von Immunglobulin zu
binden, beschrieben.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines verbesserten Verfahrens, das eine größere Auflösung aufweist, durch die die
Identifizierung hoher Niveaus an Zelllinien mit hoher Produktion
gestattet ist.
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Diese
Aufgabe wurde mit einem neuartigen Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. IgG
produzierende Zellen werden erfindungsgemäß unter nicht-IgG produzierenden
Zellen identifiziert, wodurch
- a) die IgG produzierenden
Zellen und die nicht-IgG produzierenden Zellen in einer Matrix, die
ein Rückhaltereagens
für den
produzierten Antikörper
enthält,
eingekapselt sind,
- b) besagte Matrix für
eine Zeitspanne, während der
IgG produziert werden kann, inkubiert wird,
- c) besagter produzierter IgG fluoreszenzmarkiert wird,
- d) und fluoreszenzmarkierte, eingekapselte IgG produzierende
Zellen und nicht-IgG produzierende Zellen durch Durchflusscytometrie
unterschieden werden, wodurch das Rückhaltereagens Protein A und/oder
Protein G ist.
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In 1 ist
ein Schema für
die Rückhaltung von
durch eine eingekapselte Zelle produziertem IgG dargestellt.
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In 2 ist
die Rückhaltung
von IgG durch Verwendung von Protein A im Vergleich mit Antikörper als
Rückhaltereagens
dargestellt.
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In 3 sind
Arbeitskonzentrationen von Protein A dargestellt.
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In 4 ist
ein Vergleich zwischen dem prozentualen Anteil an GS-NSO-Nicht-Produzenten in einer
Kultur mit dem mit Durchflusscytometrie geschätzten prozentualen Anteil dargestellt.
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Zellen
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Je
nach Effizienz der Expression und Sekretion von IgG werden die in
der vorliegenden Erfindung eingesetzten Zellen als IgG produzierende
Zellen oder nicht-IgG produzierende Zellen definiert. Nicht-IgG
produzierende Zellen könnten
niedrige Mengen an IgG von bis zu etwa 0,1 bis 0,2 μg/ml oder gar
kein IgG exprimieren und sezernieren. IgG produzierende Zellen könnten IgG
auf Niveaus von oberhalb 0,2 μg/ml
exprimieren und sezernieren. Bevorzugte Zellen, die sich in IgG
produzierende Zellen und nicht-IgG produzierende Zellen unterscheiden lassen,
sind Säugerzellen.
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Für die vorliegende
Erfindung lässt
sich jede Säugerzelle
verwenden. Beispiele für
Säugerzellen, die
verwendet werden können,
sind Plastocytoma-, Myeloma-, Hybridoma-, CHO- (Chinese Hamster Ovary),
Fibrosarcoma- oder Lymphoblastoidzellen, die entweder aus der Maus
oder dem Menschen stammen. In der vorliegenden Verwendung bevorzugt
verwendete Säugerzellen
sind Maus-Myelomazellen. Beispiele für Maus-Myelomazellen sind NS0 sowie
mit Glutamin-Synthetase transfizierte NS0 (GS-NSO). Besonders geeignet
sind GS-NS0.
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IgG
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IgG,
der von den in der vorliegenden Erfindung verwendeten Zellen produziert
werden kann, könnte
humaner, Schweine-, Meerschweinchen-, Rinder-, Ziegen-, Schaf-,
Affen-, Pferde-, Maus-, Ratten- oder Hamster-IgG sein. Ebenso könnten humanisierter
und chimärer
IgG produziert werden. Vorzugsweise wird humaner IgG produziert.
Weiterhin könnten
die Zellen ebenso Fragmente von IgG, wie etwa Fc-, Fab-, (Fab)2-Fragmente, produzieren.
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Einkapselung
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Die
Einkapselung der IgG produzierenden Zellen und der nicht-IgG produzierenden
Zellen lässt sich
durch Verwendung von beispielsweise Standardverfahren, wie in der
WO 82/02561 beschrieben, oder gemäß den von One Cell Systems
Inc. bereitgestellten Vorschriften durchführen.
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Normalerweise
werden die Zellen zu einem verflüssigten
Gel gegeben, das die Einkapselungsmatrix, wie etwa die von One Cell
Systems Inc. vertriebene Einkapselungsmatrix CelBioGelTM,
enthält. Die
Einkapselungsmatrix besteht üblicherweise
aus Agarose. Die Matrix könnte
biotinyliert sein. Besonders bevorzugt sind biotinylierte Agarose-Matrices.
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Die
bevorzugte Anzahl an Zellen, die zu dem verflüssigten Gel gegeben werden,
liegt zwischen 105 und 108 Zellen/ml,
insbesondere zwischen 5 × l05 und 107 Zellen/ml.
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Die
Zellen in der verflüssigten
Einkapselungsmatrix lassen sich weiter bearbeiten, so dass Gel-Mikrotröpfchen (GMD)
erzeugt werden, die wenigstens eine Zelle pro GMD enthalten, indem
eine Emulsionsmatrix, die üblicherweise
aus Öl,
vorzugsweise Mineralöl,
besteht, wie etwa die CelMixTM-Emulsionsmatrix,
sowie ein Gerät
zur Herstellung von Mikrotröpfchen,
wie etwa das Gerät
CellSys 101TM, verwendet werden. Die CelMixTM-Emulsionsmatrix und das CellSys 101TM-Gerät
zur Herstellung von Mikrotröpfchen
werden von One Cell Systems Inc. vertrieben.
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Das
Rückhaltereagens
Protein A und/oder Protein G kann an die Matrix gebunden werden,
bevor oder nachdem GMDs erzeugt worden sind. Vorzugsweise wird Protein
A und/oder Protein G gebunden, nachdem GMDs erzeugt worden sind.
Die Bindung erfolgt üblicherweise
dadurch, dass zunächst die
Matrix mit einem Verbindungsstück
und danach mit Protein A und/oder Protein G inkubiert wird. Falls die
Matrix biotinyliert ist, so ist ein bevorzugtes Verbindungsstück ein Avidin,
wie Streptavidin. Streptavidin wird insbesondere verwendet. Protein
A und/oder Protein G könnte
biotinyliert werden, um eine Bindung an das Verbindungsstück zu ermöglichen,
falls das Verbindungsstück
Avidin ist. Vorzugsweise wird biotinyliertes Protein A und/oder
Protein G verwendet, insbesondere wird biotinyliertes Protein A
verwendet. Die Menge an Protein A und/oder Protein G, die üblicherweise
zur Matrix oder zu den GMDs gegeben wird, liegt zwischen 0,001 und
5 mg/ml, vorzugsweise zwischen 0,01 und 0,1 mg/ml.
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Inkubation
zur IgG-Produktion
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Der
Inkubationszeitraum, während
dessen der IgG produziert werden kann, hängt von der spezifischen IgG-Produktivität der Zelle
ebenso wie von der Art der verwendeten Zelle ab. Falls eine Maus-Mylomazelle
verwendet wird, liegt die Zeitspanne üblicherweise zwischen 1 und
15 Minuten, insbesondere zwischen 3 und 12 Minuten.
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Die
Inkubationstemperatur hängt
ebenso von der spezifischen IgG-Produktivität der Zelle ebenso wie von
der Art der verwendeten Zelle ab. Falls eine Maus-Mylomazelle verwendet wird,
wird die Inkubation bei einer Temperatur zwischen 2°C und 15°C, vorzugsweise
zwischen 2°C
und 8°C, durchgeführt.
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Üblicherweise
wird während
der Inkubation ein Kontroll-IgG zugegeben, um die Bindung des Rückhaltereagens
zu bestätigen.
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Markierung
und Selektion mittels Durchflusscytometrie
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Alle
Substanzen, die das Produkt IgG erkennen und die mit einer Fluoreszenzverbindung
konjugiert sind, können
als Fluoreszenzmarkierung verwendet werden. Üblicherweise lassen sich Antikörper, die
mit einer Fluoreszenzverbindung konjugiert sind und die spezifisch
für das
Produkt IgG sind, oder Antigene, die an eine Fluoreszenzverbindung
konjugiert sind und die spezifisch für das Produkt IgG sind, verwenden.
Vorzugsweise werden Antikörper,
die an eine Fluoreszenzverbindung konjugiert sind und die spezifisch
für das
Produkt IgG sind, verwendet. Für das
Produkt IgG spezifische Antikörper
können
Immunglobuline sein, die aus den Immunglobulinklassen A, D, E, G
oder M ausgewählt
sind und die aus einer Wirtszelle stammen sollten, die nicht mit
der Zelle, die das Produkt IgG exprimiert und sezerniert, verwandt
ist. Vorzugsweise ist der für
den produzierten IgG spezifische Antikörper ebenso ein IgG. Falls die
Zelle, die das Produkt IgG exprimiert und sezerniert, eine Mauszelle
ist, so könnte
der Markierungsantikörper
beispielsweise ein aus der Ziege stammender IgG sein.
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Beispiele
für Fluoreszenzverbindungen
sind Phycoerythrin, Fluoresceinisothiocyanat, Texas Red, Rhodamin
oder Cyanin-Farbstoffe. Als bevorzugter Fluoreszenzmarker wird ein
IgG verwendet, der an Phycoerythrin konjugiert ist und spezifisch
für das Produkt
IgG ist. IgGs, die eine Fluoreszenzverbindung enthalten und die
spezifisch für
das Produkt IgG sind, sind kommerziell erhältlich.
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Falls
für das
Produkt IgG spezifische Antikörper
als Marker verwendet werden, wird vorzugsweise den eingekapselten
Zellen vor der Markierung ein Blockierungsmittel zugesetzt, um sowohl
die Bindung von zusätzlich
sezerniertem Produkt zu verhindern als auch um nichtspezifische
Bindung zu reduzieren. Als ein bevorzugtes Blockierungsmittel wird
Serum, insbesondere fötales
Kälberserum,
oder eine Lösung aus
entrahmter Milch (z.B. Marvel) verwendet.
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Die üblichen
Durchflusscytometriebedingungen zur Unterscheidung IgG produzierender
Zellen von nicht-IgG produzierenden Zellen werden gemäß der von
One Cell Systems Inc. bereitgestellten Vorschrift gewählt. Üblicherweise
werden leere GMDs und GMDs, die wenigstens eine Zelle enthalten,
mittels Streuungseigenschaften nachgewiesen, die in einer graphischen
Auftragung von linearer Vorwärtsstreuung
(forward scatter, FSc) und logarithmischer Seitenstreuung (side
scatter, SSc) dargestellt werden. Dabei lässt man zunächst eine Negativkontrolle (kein
Rückhaltereagens)
laufen und stellt die FSc und SSc so lange ein, bis die besetzte
Population ungefähr
im Zentrum des Fsc/SSc-Graphen erscheint. Der Schwellenwert-Diskriminator
wird eingestellt, um das Auftreten der leeren GMDs zu reduzieren.
Die einfach besetzte Subpopulation wird durchgelassen und unter
Verwendung einer logarithmischen Einstellung am Detektor-PMT (photomultiplier
tube), die dem Fluorochrom entspricht, auf Fluoreszenz analysiert.
Das Fluoreszenzdetektions-PMT wird so eingestellt, dass die Population
in der ersten logarithmischen Dekade des Fluoreszenzhistogramms
liegt. Danach lässt
man positive und Testproben laufen, wobei im Allgemeinen 10 000
Ereignisse pro Probe gesammelt werden. Die Unterscheidung mittels Durchflusscytometrie
kann analytisch oder präparativ stattfinden.
GMD kann gegebenenfalls vor der Durchflusscytometrie angefärbt werden,
um auf lebensfähige
Zellen zu selektionieren, indem die Zellen einer Färbeverbindung,
wie etwa Propidiumiodid, ausgesetzt werden.
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Die üblicherweise
erhaltenen Nachweisgrenzen für
IgG produzierende Zellen in einer Population aus IgG produzierenden
Zellen und nicht-IgG produzierenden Zellen liegen zwischen 95 und
99,9%, vorzugsweise zwischen 99 und 99,5%, der Gesamtzahl der Zellen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine biotinylierte
Agarose-Matrix umfassend biotinyliertes Protein A und/oder Protein
G als Rückhaltereagens
für IgG,
wobei das biotinylierte Protein A und/oder Protein G vermittels
eines Avidin-Verbindungsstücks
an die Matrix gebunden ist. Vorzugsweise umfasst die Matrix Protein
A als Rückhaltereagens
für IgG,
und das Avidin-Verbindungsstück
ist Streptavidin.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Herstellung
von Zellen und Matrix
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15
ml CelMixTM-200cs-Emulsionsmatrix wurden
in einem sterilen Glasszintillationsfläschchen auf 37°C temperiert.
106 lebensfähige GS-NS0-Zellen wurden durch
10-minütiges
Zentrifugieren bei 200 × g
geerntet. Die Zellen wurden in 100 μl phosphatgepufferter Kochsalzlösung (phosphate
buffered saline, PBS) resuspendiert. Zu 400 μl verflüssigtem CelBioGelTM wurden
25 μl Pluronsäure (steril
filtriert) gegeben und das Gel 3 min bei 37°C äquilibriert. Die resuspendierten
Zellen wurden zu dem CelBioGelTM gegeben
und leicht gemischt und danach 3 min bei 37°C inkubiert. Das CelBioGelTM-Zellen-Gemisch wurde spiralförmig (von
unten nach oben) unter Verwendung einer 1-ml-Pipettenspitze zu dem
erwärmten
Emulsionsmatrixöl
im Fläschchen
zugetropft, wobei das Einführen
von Luftblasen vermieden wurde. Dieses Gemisch wurde unter Verwendung
des CellSys 101TM-Geräts
zur Herstellung von Mikrotröpfchen,
das 25-μm-Mikrotröpfchen produziert,
emulgiert, indem 1 min bei RT und 2100 UpM, 1 min im Eisbad bei
2100 UpM und 10 min im Eisbad bei 1100 UpM zentrifugiert wurde.
Das Einkapselungsgemisch wurde in zwei konische 15-ml-Röhrchen aufgeteilt, und
die Emulsion wurde vorsichtig mit 5 ml PBS überschichtet. Die Lösung wurde
10 min bei 600 g zentrifugiert, so dass das GMD-Pellet sichtbar
war. Die Ölphase
wurde mit einer Pipette entfernt, der Überstand wurde abgesaugt, und
die Pellets aus den beiden Röhrchen
wurden vereinigt und mit 2 ml PBS versetzt. 10 ml PBS wurde als
Aliquot in ein konisches 15-ml-Röhrchen
eingeführt
und mit den GMDs überschichtet.
Das Gemisch wurde 5 min bei 400 × g zentrifugiert (falls notwendig,
Schritt wiederholen). Der Überstand
wurde entfernt, und die Zellen wurden in einer entsprechenden Lösung resuspendiert.
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A. Streptavidin-Brücke
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Das
GMD-Pellet wurde in 2,3 ml kaltem DMEM-Medium resuspendiert, und
ein 10-μl-Aliquot wurde hinsichtlich
%-Besetzung beurteilt. 0,3 ml wurden für die "ungefärbte" Negativkontrolle aufbewahrt. 80 μl Streptavidin
(1 mg/ml) wurden in 2 ml kaltem L15-Zellkulturmedium (Biowhittaker) verdünnt und
zu den 2 ml GMDs gegeben und auf einem Rotator 15 min bei RT inkubiert.
Das Gemisch wurde in 10 ml kaltem PBS gewaschen (zweimal 5 min bei
400 × g zentrifugiert).
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B. Biotinylierter Rückhaltestoff-IgG-Bindung
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Die
GMDs wurden in 2,3 ml L 15 resuspendiert (0,3 ml wurde als negative "Nicht-Rückhalte"-Kontrollen aufbewahrt). 80 μl biotinyliertes
Protein-A-Rückhaltereagens
(Pierce) (1,0 mg/ml) wurden in 2 ml kaltem L15 verdünnt. Die
2 ml GMDs wurden mit verdünntem
Rückhaltestoff
versetzt, und die Lösung
wurde 15 min bei RT auf einem Rotator inkubiert und in kaltem PBS
gewaschen (zweimal 5 min bei 400 × g zentrifugiert) und in 3,3
ml kaltem L15 resuspendiert (0,3 ml wurden für Positivkontrollen aufbewahrt).
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C. Sekretionsinkubation
der eingekapselten Zellen
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GMDs
wurden zu 25 ml kaltem L15 gegeben und in einem T75-Kolben bei 4°C äquilibriert
und 10 min bei 4°C
inkubiert. 6 μl
Kontroll-IgG (humaner IgG von Chromepure) wurden in 0,8 ml L15 verdünnt. Jede
Kontrolle wurde mit jeweils 0,4 ml des verdünnten Kontroll-IgG versetzt,
und diese Lösung
wurde 15–30
min bei RT auf einem Rotator inkubiert. Am Ende dieser Inkubationen
wurden alle Proben zweimal in kaltem PBS/2% fötalem Rinderserum (foetal bovine
serum, FBS) gewaschen (5 min bei 400 × g zentrifugiert). Die Sekretionsprobe
wurde in 2 ml resuspendiert, und die Kontrollen wurden in jeweils
1 ml kaltem L15 + 5% FBS resuspendiert.
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D. Anfärbung mit Detektionsantikörper
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40 μl Ziege-Anti-Mensch-IgG-AntI-f(ab')2-R-Phycoerythrin
(R-PE)-Detektionsantikörper
(0,5 mg/ml) wurden für
die Probe in 2 ml kaltem L15 + 5% FBS verdünnt, wobei für die Kontrollen
4 μl in
2 ml verdünnt
wurden. Die 40-μl-Präparation
wurde zu den GMDs gegeben, und jeweils 1 ml der 4-μl-Präparation
wurde zu jeder Kontrolle gegeben. Das Gemisch wurde 15 min bei RT
(im Dunkeln) rotiert. Es wurde 2 × in 10 ml kaltem PBS/2% FBS
gewaschen (5 min bei 400 × g
zentrifugiert), und jede Probe wurde zur Durchllusscytometrie in
2,0 ml PBS resuspendiert.
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E. Durchflusscytometrie
der eingekapselten Zellen
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Das
verwendete Gerät
war ein Zellsortierungsgerät
EPICS ELITE von Coulter, das mit einem 488nm-Argonionenlaser ausgestattet
ist, der zuvor an Flowcheck-Fluorospheres [fluoreszierende Mikrokügelchen]
ausgerichtet wurde. Leere und besetzte GMDs werden durch Streuungseigenschaften
nachgewiesen, die auf einer graphischen Auftragung von linearer
Vorwärtsstreuung
(FSc) und logarithmischer Seitenstreuung (SSc) dargestellt werden.
Dabei ließ man
zunächst
die Negativkontrolle (kein Rückhaltereagens)
laufen und stellt die FSc und SSc so lange ein, bis die besetzte
Population ungefähr
im Zentrum des Fsc/SSc-Graphen
erscheint. Der Schwellenwert-Diskriminator wurde eingestellt, um
das Auftreten der leeren GMDs zu reduzieren. Die einfach besetzte
Subpopulation wurde durchgelassen und unter Verwendung einer logarithmischen
Einstellung am Detektor-PMT (photomultiplier tube), die dem Fluorochrom
entspricht, auf Fluoreszenz analysiert. Das Fluoreszenzdetektions-PMT
wurde so eingestellt, dass die Population in der ersten logarithmischen
Dekade des Fluoreszenzhistogramms liegt. Danach ließ man positive
und Testproben laufen, wobei im Allgemeinen 10 000 Ereignisse pro
Probe gesammelt werden.
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Beispiel 2
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Vergleich der Rückhaltung
des Produkts chimärer IgG
durch Verwendung von Protein A bzw. Antikörper als Rückhaltereagens
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Unterschiedliche
Verdünnungen
des Produkts chimärer
IgG wurden leeren GMDs mit entweder biotinyliertem Protein-A-Rückhaltereagens
oder biotinyliertem Ziege-Anti-Mensch-IgG-Fc-gamma-Fragment-spezifischem Antikörper-Rückhaltereagens
ausgesetzt. GMDs, in die Protein A eingebaut war, zeigten eine wesentlich
höhere
Fluoreszenz verglichen mit dem Antikörper als Rückhaltereagens, und zwar bei
allen Produktkonzentrationen (siehe 2).
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Beispiel 3
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Bestimmung
der Arbeitskonzentrationen von Protein A
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Eine
GS-NSO-Zelllinie wurde als eingekapselte Testzellen, die IgG-Produkt
produzieren, verwendet. Als Negativkontrolle wurden eingekapselte Zellen
ohne biotinyliertes Protein A verwendet. Als eine Fc-Positivkontrolle
wurden IgG produzierende eingekapselte Zellen mit humanem IgG versetzt.
Es wurde eine Stammlösung
von 1 mg Protein A pro ml PBS verwendet (siehe 3).