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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Produkt auf Kautschukbasis, ein
Verfahren zu seiner Herstellung sowie ein Verfahren zur Verringerung
des Abrollwiderstands eines Luftreifens, der mit diesem Produkt
aufgebaut ist, wie zum Beispiel ein Reifen für Schwerlastfahrzeuge.
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Eine
der Hauptzielsetzungen der Hersteller von Luftreifen ist die Erhöhung ihrer
Lebensdauer. So ist es von besonderer Bedeutung, die Haltbarkeit
der Kautschukzusammensetzungen, der metallischen oder textilen Verstärkungen
und der Grenzflächen
zwischen diesen Mischungen und diesen Verstärkungen gegenüber Oxidationsprozessen
zu erhöhen.
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Ein
bekanntes Verfahren zur Verringerung dieser Oxidationsphänomene besteht
in der Begrenzung der Sauerstoffmenge, die in einen besonders oxidationsempfindlichen
Bereich des Reifenmantels gelangt und aus der Aufpumpluft oder der
Außenluft
stammt. Daher wird schon seit sehr langer Zeit eine innere Gummischicht
angewandt, die aus einer Butylkautschukschicht besteht, die gegen
Sauerstoff undurchlässig
ist und die Innenwand der Reifenmäntel bildet. Ungünstigerweise
ist aber der Butylkautschuk nicht vollständig undurchlässig, und
das Einströmen
von Sauerstoff, der, wenn auch in verringerter Menge, in die Masse
des Reifenmantels eindringt, erzeugt mit der Zeit die Oxidationsphänomene,
die man vermeiden möchte.
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Mit
dieser Zielsetzung wurden auch andere, noch dichtere Materialien
als Butylkautschuk angegeben, wie beispielsweise in den Dokumenten
US-A-5 236 030, US-A-4 874 670, US-A-5 036 113, EP-A-337 279, US-A-5
040 583 und US-A-5 156 921 beschrieben ist.
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Diese
Materialien sind allerdings teuer, und ihr Einsatz in Reifenmänteln wirft
eine Reihe von Problemen auf.
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Ein
weiteres Verfahren zur Vermeidung der Oxidationsprobleme besteht
im chemischen Einfangen des Sauerstoffs durch beschleunigte Thermooxidation
einer als Puffer dienenden Kautschukzusammensetzung, die zwischen
einer Hauptquelle von Sauerstoff und der Zone vorgesehen ist, die
gegen die Oxidationsphänomene
geschützt
werden soll. Eine solche Pufferzusammensetzung kann zum Beispiel
zwischen dem oben genannten inneren Gummi und der Karkassenlage
angeordnet werden, um die Sauerstoffmenge, die von der Aufpumpluft
herrührt
und mit dieser Lage in Kontakt kommt, zu verringern, insbesondere
bei Reifenmänteln,
die zur Montage an Schwerlastfahrzeugen vorgesehen sind.
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Zur
Beschleunigung der Bindung des Sauerstoffs ist es bekannt, in diesen
Pufferzusammensetzungen ein Metallsalz einzusetzen, das die Oxidation
katalysiert, insbesondere ein Cobaltsalz. Dieses Salz wirkt so, dass
es die homolytische Zersetzung der Hydroperoxide aktiviert, die
bei der durch die vorgenannten Oxidationsphänomene hervorgerufenen Alterung
entstehen. Dieses Salz wird vorzugsweise in einer Menge von 0,2 bis
0,3 Gewichtsteilen Cobalt-Äquivalent
auf 100 Gewichtsteile Elastomer in der Pufferzusammensetzung eingebracht.
Auf diese Weise wird die Sauerstoffmenge, die durch diese Pufferzusammensetzung
abgefangen werden kann, um etwa 50 bis 100 erhöht, bezogen auf die gleiche
Zusammensetzung, die kein Cobaltsalz enthält.
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Ungünstigerweise
zeigt jedoch die Erfahrung, dass diese Verbesserung des Verhaltens
gegenüber Oxidation
von einer erheblichen Erhöhung
der Hystereseverluste der Pufferzusammensetzung aufgrund der merklichen
Menge an eingeführtem
Cobaltsalz begleitet ist. Diese Erhöhung der Hystereseverluste
führt einerseits
zu einer Selbsterhitzung der Zusammensetzung und damit zu einer
verringerten Lebensdauer, was dem angestrebten Ziel zuwiderläuft, sowie
zu einer Erhöhung
des Abrollwiderstands, was ebenfalls vermieden werden soll, da es
das Ziel der Reifenhersteller ist, den Abrollwiderstand so weit
wie möglich
zu begrenzen, um den Kraftstoffverbrauch zu senken.
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Aus
diesen Gründen
entwickelte sich die Verwendung von Pufferzusammensetzungen, so
erfolgversprechend sie auch ist, nicht in dem erwarteten Maße.
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Das
Dokument EP-A-507 207 beschreibt ein Verfahren zum Abfangen von
Sauerstoff mit einer Elastomer-Pufferzusammensetzung, die in einer
Schicht eine Umhüllung
enthalten. Diese Pufferzusammensetzung ist insbesondere durch das
Vorliegen eines Übergangsmetallsalzes
gekennzeichnet, das dazu vorgesehen ist, die Sauerstoffbindung zu
aktivieren. Wie oben erläutert,
sind die als bevorzugt beschriebenen Metallsalze Cobaltsalze. Zusätzlich sind
auch andere Metalle wie Mangan oder Eisen in Betracht gezogen, jedoch im
Zusammenhang mit spezifizierten Salzen.
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Die
internationalen Patentdokumente WO-A-99/24502 und WO-A-00/68309
der Anmelderin beschreiben Produkte auf Kautschukbasis, wie zum
Beispiel Reifenmäntel,
die jeweils von dem Typ sind, dass sie mindestens einen Pufferbereich
aufweisen, der vorgesehen ist, um Sauerstoff außerhalb des Produkts abzufangen,
um mindestens eine empfindliche Zone des Produkts vor Oxidation
zu schützen,
wobei diese Pufferzone oder jede Pufferzone eine Zusammensetzung
auf der Basis mindestens eines Elastomers enthält, die mindestens ein spezielles
Eisen(III)-Salz enthält,
das zur Aktivierung der Oxidation in dieser Zusammensetzung dient. Dieses
Produkt wird durch Einbringen dieses Salzes durch mechanisches Einarbeiten
in das Elastomer oder die Elastomeren, die in der Zusammensetzung
enthalten sind, eingebracht, um so diese Pufferzone zu erzeugen.
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In
dem Dokument WO-A 99/24502 gehört
das Salz zu einer Gruppe, die aus Eisen(III)-acetylacetonat und
Eisen(III)-Salzen von Carbonsäuren
der Formel Fe(CnH2nO2)3, worin n 6 bis
23 betragen kann, besteht.
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In
dem Dokument WO-A 00/68309 ist dieses Salz ein Eisen(III)-Salz einer
Carbonsäure
der Formel Fe(CnH2nO2)3, wobei n 2 bis
5 betragen kann.
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Die
Produkte auf Kautschukbasis, die in diesen beiden Dokumenten beschrieben
sind, sind so ausgebildet, dass die speziellen Eisen(III)-Salze,
die darin enthalten sind, ein Abfangen von Sauerstoff im Inneren der
Pufferzone mit einer Wirksamkeit gestatten, die es erlaubt, die
empfindliche Zone oder jede empfindliche Zone in Bezug auf bekannte
Pufferzonen, die einen Oxidationsaktivator insbesondere auf der
Basis eines Cobaltsalzes enthalten, stärker vor Oxidation zu schützen erlauben.
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Die
in diesen beiden Dokumenten beschriebenen Produkte erlauben ferner
eine signifikante Verringerung der Hystereseverluste in der Pufferzone
in Bezug auf die gleichen, bekannten Pufferzonen aufgrund der Auswahl
dieser speziellen Eisen(III)-Salze, wobei, wenn diese Produkte Bestandteile
von Reifenmänteln
sind, diese eine verringerte Selbsterhitzung beim Abrollen und demzufolge
eine erhöhte
Lebensdauer in Bezug auf Reifenmäntel
aufweisen, die durch die bekannten Pufferzonen gekennzeichnet sind.
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Die
Anmelderin hat in unerwarteter Weise festgestellt, dass die durch
die Eisen(III)-Salze erzielten oben genannten günstigen Wirkungen im Wesentlichen
beibehalten werden, wenn spezielle neue Eisen(III)-Salze verwendet
werden, und zwar auch zur Herstellung eines Produkts auf Kautschukbasis
von dem Typ, der mindestens eine zum Abfangen von Sauerstoff von
außerhalb
des Produkts vorgesehene Pufferzone aufweist, um mindestens eine
empfindliche Zone des Produkts vor Oxidation zu schützen, wobei
diese Pufferzone oder jede Pufferzone eine Zusammensetzung auf der
Basis mindestens eines Elastomers enthält, die mindestens ein spezielles
erfindungsgemäßes Eisen(III)-Salz
enthält,
um die Oxidation in dieser Zusammensetzung zu aktivieren.
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Das
Produkt gemäß der Erfindung
ist so aufgebaut, dass dieses Salz ein Eisen(III)-Salz einer aromatischen
Monocarbonsäure
ist, die einen oder mehrere gegebenenfalls substituierte aromatische
Ringe aufweist und einer der folgenden allgemeinen Formeln entspricht:
worin
bedeuten:
n eine ganze Zahl von 1 bis 5 und
- – R in den
Formeln A, B und C ein Wasserstoffatom, eine gegebenenfalls substituierte
Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxygruppe oder
eine Cyanogruppe und
- – R
in Formel D eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe mit 6 bis
10 Kohlenstoffatomen.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Säure
eine Cyanobenzoesäure,
wie p-Cyanobenzoesäure.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Säure
Benzoesäure
oder eine Alkylbenzoesäure,
wie p-Butylbenzoesäure.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Säure
eine Toluolcarbonsäure,
wie p-Toluolcarbonsäure,
m-Toluolcarbonsäure
oder o-Toluolcarbonsäure.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Säure
eine Alkoxybenzoesäure,
wie p-Methoxybenzoesäure.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die Säure
eine Naphthoesäure
(allgemeine Formel D), wie 1-Naphthoesäure oder 2-Naphthoesäure.
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Wenn
die Säure
der allgemeinen Formel A entspricht, handelt es sich vorzugsweise
um p-Cyanobenzoesäure,
Benzoesäure,
eine p-Alkylbenzoesäure,
wie p-Butylbenzoesäure,
p-Toluolcarbonsäure
oder eine p-Alkoxybenzoesäure,
wie p-Methoxybenzoesäure.
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Wenn
die Säure
der allgemeinen Formel B entspricht, handelt es sich bevorzugt um
m-Toluolcarbonsäure.
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Wenn
die Säure
der allgemeinen Formel C entspricht, handelt es sich bevorzugt um
o-Toluolcarbonsäure.
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Die
Menge des Eisen(III)-Salzes in der Zusammensetzung beträgt gemäß der Erfindung
vorzugsweise 0,01 bis 0,03 pce Eisen-Äquivalente, wobei die Abkürzung "pce" Gewichtsteile auf
100 Gewichtsteile des Elastomers oder der Gesamtheit der Elastomeren,
die in der Zusammensetzung vorliegen, bedeutet. Noch bevorzugter
liegt die Menge des Eisen(III)-Salzes gemäß der Erfindung im Bereich
von 0,01 bis 0,02 pce, bezogen auf Eisen-Äquivalent.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist eine Zusammensetzung auf der Basis von Naturkautschuk oder synthetischem
Kautschuk oder eines Verschnitts von zwei oder mehreren dieser Kautschuke.
Beispiele für
synthetische Kautschuke, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eingesetzt werden können,
sind Dienkautschuke, wie Polyisopren und Polybutadien, Monoolefinkautschuke,
wie Polychloropren und Polyisobutylen, Styrol-Butadien-Copolymere
oder Styrol-Butadien-Isopren-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere und Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymere.
Von den synthetischen Kautschuken sind die Dienkautschuke bevorzugt,
insbesondere Homopolymere, die durch Polymerisation eines konjugierten
Dienmonomers mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen erhalten sind, Copolymere,
die durch Copolymerisation eines oder mehrerer konjugierter Diene
miteinander oder mit einer oder mehreren vinylaromatischen Verbindungen
mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen erhalten sind.
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Beispiele
für geeignete
konjugierte Diene sind insbesondere 1,3-Butadien, 2-Methyl-1,3-butadien, 2,3-Di(C1-5-alkyl)-1,3-butadiene, wie zum Beispiel 2,3-Dimethyl-1,3-butadien,
2,3-Diethyl-1,3-butadien,
2-Methyl-3-ethyl-1,3-butadien, 2-Methyl-3-isopropyl-1,3-butadien, Phenyl-1,3-butadien,
1,3-Pentadien und 2,4-Hexadien.
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Beispiele
für geeignete
vinylaromatische Verbindungen sind insbesondere Styrol, o-Methylstyrol, m-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, das handelsübliche "Vinyltoluol"-Gemisch, p-tertier-Butylstyrol,
Methoxystyrole, Chlorstyrole, Vinylmesitylen, Divinylbenzol, Vinylnaphthalin,
etc..
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Die
Copolymeren können
zum Beispiel 99 bis 20 Gew.-% Dieneinheiten und 1 bis 80 Gew.-%
vinylaromatische Einheiten enthalten.
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Die
Polymeren können
eine beliebige Mikrostruktur aufweisen, die von den angewandten
Polymerisationsbedingungen abhängt,
insbesondere vom Vorliegen oder Nichtvorliegen eines Modifizierungsmittels und/oder
eines Randomisierungsmittels und den angewandten Mengen des Modifizierungsmittels
oder Randomisierungsmittels. Die Polymeren können Blockpolymere, statistische
Polymere, sequentielle Polymere, mikrosequentielle Polymere, etc.,
sein und können
in Dispersion oder in Lösung
hergestellt werden.
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Beispiele
für bevorzugte
geeignete synthetische Dienkautschuke sind Polybutadiene und insbesondere
Polybutadiene mit einem Gehalt an 1,2-Verknüpfungen von 4 bis 80 % und
solche mit mehr als 90 % cis-1,4-Verknüpfungen, Polyisoprene, Butadien-Styrol-Copolymere
und insbesondere solche Butadien-Styrol-Copolymere, die einen Styrolgehalt
von 5 bis 50 Gew.-% und noch spezieller von 20 bis 40 Gew.-%, einen Gehalt
an 1,2-Verknüpfungen
im Butadienteil von 4 bis 65 % und einen Anteil an trans-1,4-Verknüpfungen
von 30 bis 80 % aufweisen, Butadien-Styrol-Copolymere mit einem
globalen Gehalt an aromatischer Verbindung von 5 bis 50 % und einer
Glasübergangstemperatur
(Tg) von 0 bis –80 °C und insbesondere
Butadien-Styrol-Copolymere mit einem Styrolgehalt von 25 bis 30
Gew.-%, einem Gehalt an Vinylverknüpfungen im Butadienteil von
55 bis 65 %, einem Gehalt an trans-1,4-Verknüpfungen von 20 bis 25 % und
einer Glasübergangstemperatur
von –20
bis –30 °C.
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Von
den Butadien-Styrol-Isopren-Copolymeren eignen sich solche mit einem
Styrolgehalt von 5 bis 50 % und insbesondere 10 bis 40 %, einem
Isoprengehalt von 15 bis 60 Gew.-% und insbesondere von 20 bis 50 Gew.-%,
einem Butadiengehalt von 5 bis 50 % und insbesondere von 20 bis
40 Gew.-%, einem Gehalt an 1,2-Verknüpfungen des Butadienteils von
4 bis 85 %, einem Gehalt an trans-1,4-Verknüpfungen des Butadienteils von
6 bis 80 %, einem Gehalt an 1,2- plus 3,4-Verknüpfungen des Isoprenteils von
5 bis 70 % und einem Gehalt an trans-1,4-Verknüpfungen des Isoprenteils von
10 bis 50 %.
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Die
synthetischen Kautschuke können
mit einem Kupplungsmittel gekuppelt und/oder mit einem Mittel zur
sternförmigen
Verzweigung sternförmig
verzweigt oder auch mit einem Funktionalisierungsmittel funktionalisiert
sein.
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Die
Kautschuke können
mit sämtlichen
bekannten Mitteln, wie Schwefel, Peroxiden, Bismaleinimiden, etc.,
vulkanisiert und/oder vernetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält übliche Füllstoffe
und Additive, wie zum Beispiel Ruß, Siliciumoxid oder beliebige andere
weiße
verstärkende
Füllstoffe,
Stearinsäure,
verstärkende
Harze, Zinkoxid, Aktivatoren, Pigmente, Beschleuniger oder Verzögerer der
Vulkanisation, Mittel gegen Alterung, wie Antioxidationsmittel,
Antireversionsmittel, Öle
oder diverse Einsatzmittel, klebrigmachende Harze, Promoteren der
Haftung an Metall, Antiozonwachse, Mittel zur Bindung und/oder Beschichtung
von Siliciumoxid, etc..
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
für sehr
unterschiedliche Anwendungen und für zahlreiche Kautschukprodukte
eingesetzt werden, insbesondere zum Beispiel in Reifenmänteln, als
Pufferzusammensetzungen zwischen einer Sauerstoffquelle, insbesondere
der Aufpumpluft oder der Außenluft,
und einer zu schützenden
Zone im Reifenmantel. Diese Zusammensetzungen können beispielsweise im Inneren des
Innengummis, zwischen dem Innengummi und der Karkassenlage, zwischen
der Karkassenlage und den Scheitellagen, zwischen den Scheitellagen
und dem Laufstreifen, zwischen der Karkassenlage und der Flanke und
sogar auf der Flankenaußenseite
eingesetzt werden.
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Ein
Luftreifenmantel gemäß der Erfindung,
der von dem Typ ist, der einen Innengummi, eine Karkassenlage, die
sich von Wulstkern zu Wulstkern erstreckt, Scheitellagen, Flanken,
die in Wülsten
enden, die mindestens einen Wulstkern aufweisen, sowie einen Laufstreifen
aufweist, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Pufferzone oder jede
Pufferzone, welche diese Zusammensetzung enthält, mindestens eine der folgenden
Positionen einnimmt:
Radial innerhalb des Innengummis, zwischen
dem Innengummi und der Karkassenlage, zwischen der Karkassenlage
und den Scheitellagen, zwischen den Scheitellagen und dem Laufstreifen,
zwischen der Karkassenlage und den Flanken, innerhalb oder außerhalb
der Flanken, innerhalb oder auf der Außenseite des Laufstreifens.
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Besonders
bevorzugt handelt es sich bei dem Luftreifenmantel um einen Luftreifenmantel
für Schwerlastfahrzeuge,
bei dem sich die Pufferzone oder jede Pufferzone, welche die erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält,
in einer Verstärkungs-Elastomerschicht
befindet, die zwischen dem Innengummi und der Karkassenlage vorgesehen
ist.
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Diese
Verstärkungsschicht
dient insbesondere zum Schutz der Karkassenlage gegen Angriffe wie etwa
die Diffusion von Sauerstoff, damit diese Lage ihre ursprünglichen
Eigenschaften so lange wie möglich beibehält, und
um demzufolge die Lebensdauer des Luftreifenmantels für Schwerlastfahrzeuge
und gegebenenfalls die Anzahl der Runderneuerungen zu erhöhen.
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Die
Verwendung einer erfindungsgemäßen Eisenverbindung
unterscheidet sich stark von der bekannten Verwendung von Eisenverbindungen
in der Kautschukindustrie, wie beispielsweise der bekannten Verwendung
von oxidierenden Salzen zur Begünstigung
des Abbaus der Kautschuke (peptisierende Eigenschaften) oder zur
Entvulkanisation zum Recycling; diese Anwendungen sind zum Beispiel
beschrieben in den Dokumenten US-A-3 324 100, EP-A-157 079 und RU-A-2
014 339.
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Was
das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Produkts
auf Kautschukbasis anlangt, besteht dieses Verfahren im Einbringen
des Eisen(III)-Salzes durch mechanische Bearbeitung in das Elastomer
oder die Elastomeren, welche die Pufferzusammensetzung enthält, um die
entsprechende Pufferzone zu erzeugen.
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Ein
weiteres Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass es darin besteht,
das Eisen(III)-Salz gleichzeitig mit einem zur Verstärkung der
Zusammensetzung vorgesehenen Füllstoff
in das Elastomer oder die Elastomeren einzubringen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Verringerung des Abrollwiderstands eines Luftreifenmantels besteht
darin, ein Eisen(III)-Salz wie oben definiert durch mechanische
Bearbeitung in ein oder mehrere Elastomere einzubringen, mit denen
der Luftreifenmantel aufgebaut ist.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden, nicht einschränkenden
Ausführungsbeispiele
der Erfindung noch besser verständlich.
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Diese
Beispiele sind entweder erfindungsgemäße Beispiele oder nicht erfindungsgemäße Beispiele, bei
denen Zusammensetzungen ohne Metallderivat oder Zusammensetzungen,
die Cobaltsalze oder auch Eisen(III)-Salze, die nicht der erfindungsgemäßen Formel
entsprechen, eingesetzt wurden.
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Die
oxidationsfördernde
Wirksamkeit der Eisen- oder Cobaltverbindungen wird dadurch ermittelt,
dass die Zusammensetzungen einer thermooxidativen Alterung unterzogen
werden. Anschließend
wird die Sauerstoffaufnahme durch Elementaranalyse gemessen oder
die Änderung
der mechanischen Eigenschaften, wie etwa des Moduls, des Hystereseverlusts
und der Brucheigenschaften, ermittelt.
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Die
Tests wurden unter den nachstehend aufgeführten Bedingungen durchgeführt.
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Vulkanisation
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Falls
nicht anders angegeben, werden alle Versuche an Proben durchgeführt, die
20 bis 30 min bei 150 °C
vulkanisiert wurden.
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Thermooxidative
Alterung
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Es
wird ein Umluftofen bei einer Temperatur von 85 °C verwendet. Diese Temperatur
wird als für
das Temperaturregime im Betrieb von Luftreifen repräsentativ
angesehen.
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Hystereseverlust
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Die
Messung des Hystereseverlustes, oder der Hysterese, (Ph) ist die
Messung des Energieverlusts bei 60 °C durch Rückprall nach Energiebeaufschlagung
nach dem sechsten Aufprall. Der in % angegebene Wert ist die Differenz
zwischen der beaufschlagten und der abgegebenen Energie, bezogen
auf die beaufschlagte Energie. Die Deformation beträgt für die gemessenen
Werte 40 %.
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Zugversuche
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Diese
Versuche erlauben die Bestimmung der elastischen Spannungen und
der Brucheigenschaften der getesteten Probekörper. Falls nichts anderes
angegeben ist, werden die Versuche gemäß der Norm AFNOR-NFT-46002
von September 1988 durchgeführt.
Dabei werden in zweiter Dehnung (das heißt, nach einem Akommodationszyklus)
die nominalen Sekantenmoduln (oder die apparenten Zugspannungen,
in MPa) bei 10 % Dehnung (M10) und 100 % Dehnung (M100) gemessen.
Ferner werden die Reißfestigkeiten
Cr (in MPa) und die Reißdehnungen
Ar (in %) gemessen. Alle diese Zugmessungen werden unter normalen Temperatur- und
Feuchtebedingungen nach der Norm AFNOR-NFT-40101 (Dezember 1979)
durchgeführt.
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In
den folgenden Beispielen wurde die nachstehend angegebene Grundzusammensetzung
(in pce) verwendet, die in an sich bekannter Weise in einem Innenmischer
und anschließend
einem Außenmischer
hergestellt wurde, wobei alle angegebenen Zahlenwerte Gewichtsteile
(pce) sind und zu präzisieren
ist, dass das Eisen(III)-Salz in den Innenmischer, zum Beispiel
einen Banbury-Mischer, zugleich mit dem Ruß, ZnO, der Stearinsäure und
6PPD eingeführt
wird.
Naturkautschuk | 100 |
Ruß N326 | 47 |
Schwefel | 4,5 |
DCBS | 0,8 |
ZnO | 7,5 |
Stearinsäure | 0,9 |
6PPD | 1,5 |
wobei bedeuten:
DCBS: | N,N-Dicyclohexyl-2-benzothiazolsulfenamid |
6PPD: | N-1,3-Dimethylbutyl-N'-phenyl-p-phenylendiamin. |
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Aus
dieser Grundzusammensetzung werden die folgenden Zusammensetzungen
hergestellt.
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Vergleichszusammensetzungen:
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- – Zusammensetzung
T1: Grundzusammensetzung ohne Metallderivat.
- – Zusammensetzung
T2: Grundzusammensetzung, die ferner 0,25 pce Cobalt-acetylacetonat,
ausgedrückt als
Cobalt-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
T3: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-acetylacetonat,
ausgedrückt
als Eisen-Äquivalent,
enthält.
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Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen:
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- – Zusammensetzung
I1: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-p-cyanobenzoat,
ausgedrückt
als Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I2: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-p-butylbenzoat,
ausgedrückt
als Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I3: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-p-toluyllat,
ausgedrückt
als Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I4: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-m-toluyllat,
ausgedrückt als
Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I5: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-p-methoxybenzoat,
ausgedrückt
als Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I6: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-2-naphthoat,
ausgedrückt als
Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I7: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-benzoat,
ausgedrückt
als Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I8: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-o-toluylat,
ausgedrückt
als Eisen-Äquivalent,
enthält.
- – Zusammensetzung
I9: Grundzusammensetzung, die ferner 0,02 pce Eisen(III)-1-naphthoat,
ausgedrückt als
Eisen-Äquivalent,
enthält.
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Die
Eisen(III)-Salze, die in den entsprechenden Zusammensetzungen I1
bis I9 gemäß der Erfindung enthalten
sind (Salze von p-Cyanobenzoesäure,
p-Butylbenzoesäure,
p-Toluolcarbonsäure,
m-Toluolcarbonsäure,
p-Methoxybenzoesäure,
2-Naphthoesäure,
Bezoesäure,
o-Toluolcarbonsäure
und 1-Naphthoesäure) wurden
sämtlich
in der unten beschriebenen Weise synthetisiert, die sich als Beispiel
auf die Synthese des Salzes der m-Toluolcarbonsäure bezieht (wobei die Menge
der Säure
in Abhängigkeit
von der eingesetzten Säure variiert).
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In
einen 250 ml-Erlenmeyerkolben werden unter Rühren 15 g (entsprechend 0,11
mol) m-Toluolcarbonsäure
zu 10 ml Wasser zugegeben. Anschließend wird eine zuvor hergestellte
Lösung
von Natriumhydroxid (4,41 g, entsprechend 0,11 mol NaOH, gelöst in 100
ml Wasser) mit Hilfe eines Tropftrichters tropfenweise zugesetzt.
Die Lösung
wird 20 min gerührt.
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Eine
Lösung
von FeCl3 (5,95 g, entsprechend 0,037 mol,
gelöst
in 100 ml Wasser) wird dann auf einmal zugegeben. Dabei bildet sich
ein Niederschlag; die erhaltene Suspension wird filtriert; dann
wird dreimal mit 500 ml Wasser gewaschen, um das gebildete Natriumchlorid
zu entfernen.
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Auf
diese Weise werden 15,7 g Produkt gewonnen, das nach Trocknen in
einem Vakuumtrockenschrank bei 50 °C in Form eines braunen Pulvers
vorliegt. Die Elementaranalyse bestätigt genau die Bildung des
Eisen(III)-Salzes der m-Toluolcarbonsäure.
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Hinsichtlich
der oben genannten Vulkanisation jeder der erhaltenen Zusammensetzungen
bei 150 °C ist
festzustellen, dass die Vulkanisationsdauer für die Vergleichszusammensetzung
T2 20 min beträgt,
während
sie für
sämtliche
anderen Zusammensetzungen 30 min beträgt.
- a)
Mit diesen Zusammensetzungen wurden die Dehnungsmoduln M10 und M100
sowie die Hystereseverluste bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 aufgeführt.
Tabelle
1:
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Die
Tabelle 1 zeigt, dass die Eisen(III)-Salze von p-Cyanobenzoesäure, p-Butylbenzoesäure, p-Toluolcarbonsäure, m-Toluolcarbonsäure, p-Methoxybenzoesäure, 2-Naphthoesäure, Benzoesäure, o-Toluolcarbonsäure und
1-Naphthoesäure
in den betreffenden Zusammensetzungen I1 bis I9 gemäß der Erfindung
die Eigenschaften der Grundzusammensetzungen weniger ändern als
das Cobaltacetylacetonat in der Vergleichszusammensetzung T2, sowie,
dass der Hystereseverlust bei den Zusammensetzungen I1 bis I9 deutlich
kleiner ist als der Hystereseverlust der Vergleichszusammensetzung
T2.
- b) Es wurde nachzuweisen versucht, dass
sich die Zusammensetzungen I1 bis I9 gemäß der Erfindung zur Bindung
von Sauerstoff nach einer Thermooxidation von 2 Wochen bei 75 °C eignen,
wobei mit den Vergleichszusammensetzungen T1, T2 und T3 verglichen
wurde.
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Die
Ergebnisse dieser Versuche der Thermooxidation sind in der nachstehenden
Tabelle 2 aufgeführt, in
der der gebundene Sauerstoff in Gew.-% angegeben ist.
-
-
Die
Tabelle 2 zeigt, dass die Eisen(III)-Salze von p-Cyanobenzoesäure, p-Butylbenzoesäure, p-Toluolcarbonsäure, m-Toluolcarbonsäure, p-Methoxybenzoesäure, 2-Naphthoesäure, Benzoesäure, o-Toluolcarbonsäure und
1-Naphthoesäure
eine Bindung von Sauerstoff durch die Zusammensetzungen I1 bis I9
erlauben, die im Wesentlichen gleich oder größer als die Sauerstoffbindung
ist, die mit der Vergleichszusammensetzung T2 erhalten wird, die
Cobaltacetylacetonat enthält,
wobei diese Bindung erheblich größer ist
als die Sauerstoffbindung der Vergleichszusammensetzung T1, die
keine Eisen- oder Cobaltverbindung enthält.
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Grundzusammensetzungen,
die andere Metallsalze enthalten, die als oxidationsfördernde
Mittel in der Literatur beschrieben sind und die in einer solchen
Menge eingesetzt werden, dass die gleiche molare Menge Metall wie
bei der Vergleichszusammensetzung T2 vorliegt, wie zum Beispiel
Mangan(II)- oder Mangan(III)-Salze und insbesondere Mangan(II)-carbonat,
Mangan(II)-acetat, Mangan(II)-acetylacetonat und Mangan(III)-acetylacetonat,
Molybdän(IV)-Salze
und insbesondere Molybdän(IV)-sulfid
und Molybdän(IV)-oxid, Kupfer(II)-Salze
und insbesondere Kupfer(II)-hydroxid, Kupfer(II)-carbonat, Kupfer(II)-stearat,
Kupfer(II)-acetat und Kupfer(II)-acetylacetonat, Chrom(III)-Salze
und insbesondere Chromacetylacetonat, und Cer(IV)-sulfat, führen zu ähnlichen
Ergebnissen, wie sie mit der Vergleichszusammensetzung T1 erhalten
werden, die kein Metallsalz enthält.
- c) Ferner wurde versucht, die Moduln und die
Brucheigenschaften sowie die Hysterese der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
I1 bis I9 im Vergleich zu den Vergleichszusammensetzungen T1, T2
und T3 zu bestimmen, nachdem jede Zusammensetzung einer Alterungsbehandlung
durch die oben angegebene Thermooxidation unterzogen wurde (bei
einer Temperatur von 85 °C
während
2 Wochen).
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Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 3 aufgeführt, die
für jede
Zusammensetzung die Änderung
der Werte der verschiedenen Parameter in Bezug auf die Werte der
gleichen Zusammensetzung vor der Thermooxidationsbehandlung zeigt.
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Tabelle
3: (*bedeutet Bruch des Probekörpers)
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Unter
Bezug auf die Ergebnisse des obigen Abschnitts b) zeigt Tabelle
3, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
I1 bis I9 eine Eignung zur Bindung von Sauerstoff aufweisen, die
gegenüber
der bekannten Zusammensetzung T2 verbessert ist, wobei nach der
Thermooxidationsbehandlung mechanische Dehnungs- und Brucheigenschaften
vorliegen, die in praktisch analogem Maß nach der Thermooxidationsbehandlung
besser sind.