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HINTERGRUND
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Die
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die auf dem Chemiegebiet als
Dialkylperoxydicarbonate bezeichnet werden. Sie betrifft insbesondere
neue und neue thermischstabilisisierte Initiatorzusammensetzungen,
die Dialkylperoxydicarbonate enthalten, stabilisiert durch Zugabe
dazu einer stabilisierend wirkenden Menge von mindestens einer Stabilisierungsverbindung,
ausgewählt
aus Diestern ungesättigter
Dicarbonsäuren.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung solcher neuer Zusammensetzungen
als Initiatoren für
die Polymerisation oder Härtung
ethylenisch-ungesättigter
Monomerer, Oligomerer und Polymerer. Die Erfindung betrifft weiterhin
die Stabilisierung von Dialkylperoxydicarbonaten während ihrer
Herstellung durch Einarbeitung einer stabilisierend wirksamen Menge
von mindestens einer Stabilisierungsverbindung, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus nicht-hydrolysierbaren Diestern ungesättigter
Dicarbonsäuren
im Gemisch von Reaktionsteilnehmern, aus denen ein Dialkylperoxydicarbonat
vor, zu Beginn oder während
der Herstellungsreaktion hergestellt wird.
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BESCHREIBUNG DES STANDES
DER TECHNIK
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Im
Allgemeinen sind Dialkylperoxydicarbonate, die in flüssiger Form über etwa
10°C vorliegen
(geschmolzen oder in Lösung)
sehr gefährlich,
bedingt durch eine autobeschleunigte Zersetzung, die der induzierten
Zersetzung des Dialkylperoxydicarbonats zugeordnet wird.
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In
der EP-A-0 853 082 wird die Stabilisierung unter Verwendung von
Oximen vorgeschlagen. In der US-A-5,347,055 wird ein Oligomeres
auf Styrolgrundlage verwendet. In der EP-A-106 627 wird eine wässrige Suspension
eines organischen Peroxids (andernfalls Feststoff) unter Verwendung
eines Kolloidadditivs und eines grenzflächenaktiven Mittels vorgeschlagen.
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Strain
et al. (J. Am. Chem. Soc., 1950, 72, 1254-1263) haben gefunden,
dass die auto-beschleunigte Zersetzung von Düsopropylperoxydicarbonat (IPP)
bei Raumtemperatur stark unterdrückt
werden kann, wenn geringe Mengen an Additiven, wie Iod (1%), Phenol
(1 %), Hydrochinon (1 %), Resorcin (1 %), Pyrogallol (1 %), Tetralin
(1 %), Ethylacetoacetat (1%), Acetanilid (1%), Trinitrobenzol (1%),
30%iges Wasserstoffperoxid (1%) und verschiedene andere Additive,
eingearbeitet werden. Wenn jedoch solche Stabilisierungszusammensetzungen
zur Polymerisation von Vinylchloridmonomer (VCM) verwendet werden,
besteht ein Potential für
die Kontamination des entstehenden PVC-Harzes durch die Additive.
Diese Kontamination ist unerwünscht, sowohl
für das
PVC-Harz, wie auch für
die Umgebung. Da die erfindungsgemäßen thermisch-stabilisisierten Dialkylperoxydicarbonat-Zusammensetzungen
olefinische Unsättigung
enthalten, wird das Verdünnungsmittel mit
VCM bei sehr niedrigen Gehalten copolymerisiert und kontaminiert
das PVC-Harz oder den Abstrom aus dem Polymerisationsverfahren nicht.
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In
der U.S. Patentschrift Nr. 5,155,192 werden stabilisierte Peroxydicarbonat-Zusammensetzungen beschrieben,
die geringe Mengen (0,03 bis 3,0 Äquivalent-Prozent) von Verbindungen
enthalten, die Hydroxyperoxygruppen enthalten. Es wird angegeben,
dass solche Zusammensetzungen die Empfindlichkeit für die auto-beschleunigte
Zersetzung verringern, die sichere Lagerungstemperatur erhöhen und
die Selbstbeschleunigungs-Zersetzungstemperaturen (SADTs) erhöhen. Jedoch
mögen Polymerhersteller,
wie PVC-Hersteller, keine Initiatoren verwenden, die signifikante
Gehalte an Hydroperoxiden, wie t-Butylhydroperoxid und Cumolhydroperoxid,
enthalten, da diese Verunreinigungen Radikal-Kettenübertragungsmittel
sind, und in die Harzrnolekülketten
als Peroxy-Endgruppen eingearbeitet werden können. Solche labilen Endgruppen
können
die thermische und Farbstabilität
des Harzes nachteilig beeinflussen. Zusätzlich sind die t-Alkylhydroperoxide,
wie t-Butyl- und t-Amylhydroperoxide, mit niedrigem Molekulargewicht
ausreichend flüchtig
und verursachen während
des Recyclings von Vinylchlorid und anderen Monomeren Schwierigkeiten.
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Die
erfindungsgemäßen thermisch-stabilisisierten
Dialkylperoxydicarbonat-Zusammensetzungen,
die Verbindungen mit olefinischer Unsättigung enthalten, sind eine
Bereicherung des Gebiets der Peroxide und der Polymerisation, da
die Anmelderin gefunden hat, dass keine Harz-Stabilitätsprobleme
oder Monomer-Recyclingprobleme auftreten.
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In
den U.S. Patentschriften 5,541,151 und 5,548,046 werden stabilisierte
Peroxydicarbonatlösungen beschrieben,
die kleine Mengen (0,05 bis 1,4 Äquivalent-Prozent)
von Verbindungen mit einer ethylenisch-ungesättigten funktionellen Gruppe,
konjugiert mit einer acetylenischen oder Nitril-funktionellen Gruppe,
enthalten. Es wird angegeben, dass solche Zusammensetzungen die
Sicherheit bei der Herstellung, der Lagerung, der Handhabung und
die Verwendung von reinen flüssigen
Dialkylperoxydicarbonaten verbessern. Polymer-Hersteller, wie Polyvinylchlorid-Hersteller,
ziehen es vor, keine Initiatoren zu verwenden, die mit Verbindungen
stabilisiert sind, die ethylenische Unsättigung, konjugiert mit acetylenischen
oder Nitrilgruppen, enthalten, wie Acrylnitril oder Methylacrylnitril,
bedingt durch Bedenken bezüglich
der Toxizität
und des Abwassers. Diese Verbindungen sind toxisch und/oder carcinogen
und sie würden
eine spezielle Abwasserbehandlung und -zulassungen erfordern.
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In
der U.S. Patentschrift 5,654,463 wird die Verwendung von α-Hydroxyalkylperoxidverbindungen
zur Verzögerung
der Zersetzungsrate organischer Peroxide, wie Peroxydicarbonaten,
beschrieben. Jedoch kann die Zugabe solcher Peroxide mit längerer Halbwertszeit
Probleme während
des Recyclings von Vinylchlorid oder von anderen Monomeren erfordern
und kann die Gelbildung während
des Abstreifens des Harzes verursachen.
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In
der U.S. Patentschrift 5,654,464 wird die Verwendung von cyclischen α-Diketonverbindungen
für die Verzögerung der
Zersetzungsrate von organischen Peroxiden, wie Peroxydicarbonaten,
beschrieben. In der U.S. Patentschrift 5,714,626 wird die Verwendung
von β-Dicarbonylverbindungen
zur Verzögerung
der Zersetzungsrate von organischen Peroxiden, wie Peroxydicarbonaten,
beschrieben. In der U.S. Patentschrift 5,719,304 wird die Verwendung von
Phosphormolybdänsäure zur
Verzögerung
der Zersetzungsrate organischer Peroxide, wie Peroxydicarbonaten,
beschrieben. Jedoch mögen
Polymer-Hersteller einschließlich
der Polyvinylchlorid-Hersteller, keine Peroxide verwenden, die unter
Verwendung dieser Materialien stabilisiert sind, da durch ihre Verwendung
Verunreinigungen eingeführt
werden, die Toxizitätsund
Qualitätsprobleme
in dem Endharz verursachen können.
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In
der U.S. Patentschrift 4,131,728 und der U.S. Patentschrift 4,178,263
werden Schock-desensibilisierte Peroxidzusammensetzungen beschrieben,
die ein Gemisch aus Schockempfindlichem Peroxid und einem Verdünnungsmittel
enthalten. Das Verdünnungsmittel
ist ein monomeres Material, das olefinische Unsättigung enthält, welches
nicht schnell homopolymerisiert. Peroxydicarbonate werden von diesem
Typ von Peroxiden nicht umfasst, die für die Verwendung der Erfindung
in diesen Patentschriften, wie es erläutert wird, geeignet sind.
Die Stabilisierung durch verschiedene monomere Materialien ist für den Hauptzweck,
die Schockempfindlichkeit von Peroxiden, die stabilisiert sind,
zu verringern, wobei ebenfalls angegeben wird, dass monomere Materialien
die Wärmeverformungstemperatur
des Endharzes nicht nachteilig beeinflussen. Es gibt keine bekannte
Korrelation zwischen der Fähigkeit,
die Schockempfindlichkeit zu verringern, und der Fähigkeit,
die auto-beschleunigte Zersetzung zu verringern, die sichere Lagerungstemperatur
zu erhöhen
oder SADTs zu erhöhen.
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Das
Fehlen einer Korrelation ist unter Verwendung der Werte in den folgenden
Tabellen erkennbar.
%
Assayverlust während
der Lagerung t-Butylperoxyneodecanoat
(75%) in OMS
t-Butylperoxyneodecanoat
(75%) in Dibutylmaleat
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Das
Dibutylmaleat wird eine verringerte Schockempfindlichkeit, wie in
beiden zuvor erwähnten
Patenten angegeben, besitzen, aber es erhöht die Sicherheitseigenschaften
der Peroxyester nicht. Vollkommen unerwartet wurde gefunden, dass
die Sicherheitseigenschaften der Peroxydicarbonate mit den erfindungsgemäßen Vorschlägen verbessert
werden können
(Tabellen I, II, III, IV).
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Die
obigen zwei Patentschriften beschreiben ebenfalls, dass irgendein
Lösungsmittel
die Schockempfindlichkeit verringert, aber dass einige ebenfalls
eine nachteilige Wirkung auf die Eigenschaften des gebildeten Polymeren
besitzen. Unter den monomeren Verdünnungsmitteln, die als geeignet
für die
Erfindung dieser Patentschriften angegeben werden, sind viele, die
während
des Herstellungsverfahrens von organischen Peroxiden nicht verwendet
werden können.
Feste Verdünnungsmittel
können
wässrige
Trennungen stören
und viele der vorgeschlagenen Verbindungen werden bei Peroxid-Herstellungsbedingungen
hydrolysieren, wobei sie nicht-stabilisiertes reines Peroxid in
dem Reaktor bei erhöhten
Temperaturen hinterlassen, ein extrem gefährlicher und unerwünschter
Zustand. Die organischen Peroxide, die in diesen Patentschriften
angegeben werden, werden nicht länger
als Schock-empfindlich gemäß den heutigen
Standard-Testverfahren angesehen.
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Es
ist bei den Herstellern organischer Peroxide allgemein bekannt,
vergleiche die oben angegebene Literaturstelle, dass Dialkylperoxydicarbonate
mit niedrigem Molekulargewicht, wie Düsopropylperoxydicarbonat, die
in flüssigem
Zustand während
ihrer Herstellung sind, durch Umsetzung eines Alkylchlorformiats
mit einer wässrigen
Lösung
aus Wasserstoffperoxid und einer anorganischen Base, wie Natriumhydroxid
oder Kaliumhydroxid, thermisch stabilisiert werden können und
dass vermieden werden kann, dass sie eine auto- oder selbstbeschleunigte
Zersetzung während
der Herstellung erleiden, indem Sauerstoffgas oder ein Sauerstoffenthaltendes
Gas, beispielsweise Luft, durch das Reaktionsgemisch geleitet wird.
Jedoch ist bei solchen Verfahren mindestens ein Absetzen des Reaktionsgemisches
in eine obere organische Phase (Dialkylperoxydicarbonat) und eine
untere wässrige
Phase erforderlich. Während
dieser Trennungen wird das Rühren
notwendigerweise beendigt und das Durchblasen von Sauerstoff oder
einem Sauerstoff-enthaltenden Gas wird beendigt um eine vollständige Trennung
der Phasen zu ermöglichen.
Während
dieser Ruhezeit ist die organische Dialkylperoxydicarbonat-Phase
frei von Sauerstoff-Stabilisator und eine gefährliche selbst-beschleunigende Zersetzung
der flüssigen
Dialkylperoxydicarbonat-Phase kann auftreten.
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Es
ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, ein neues Herstellungsverfahren
mit verbesserter Sicherheit für
die Herstellung von flüssigen
Dialkylperoxydicarbonaten zur Verfügung zu stellen. Bei dem Verfahren
wird eine Menge aus einem Diester einer ungesättigten Dicarbonsäure verwendet,
die bei den Reaktionsbedingungen während der Herstellung nicht
hydrolysiert, wodurch die selbst-beschleunigende Zersetzung des flüssigen Peroxydicarbonats
während
der Herstellung unterdrückt
wird und die thermische Stabilität
des flüssigen
Dialkylper-oxydicarbonats während
der darauf folgenden Lagerung und Handhabung verbessert wird.
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Die
neuen Verfahren ergeben eine verbesserte Sicherheit für die Herstellung,
die Lagerung, die Handhabung und die Verwendung von reinen flüssigen Dialkylperoxydicarbonaten,
wobei die Verwendung des ansatzweisen Typs, des kontinuierlichen
Typs oder des semikontinuierlichen Typs sein kann.
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Es
soll bemerkt werden, dass die Zugabe organischer Hydroperoxid-Stabilisatoren
für Dialkylperoxydicarbonate,
die bekannt ist, wie sie in der zuvor erwähnten U.S. Patentschrift Nr.
5,155,192 beschrieben wird, während
des Herstellungsverfahrens für
reine flüssige
Dialkylperoxydicarbonate nicht wirksam wäre für die thermische Stabilisierung
der Dialkylperoxydicarbonate während
der Verarbeitung oder auf die Verarbeitung folgend, da die bekannten
organischen Hydroperoxid-Stabilisatoren mit Alkylchlorformiaten
reagieren, OO-t-A1kyl-O-alkylmonoperoxycarbonate
bilden, die keine bekannten Stabilisatoren für Dialkylperoxydicarbonate
sind. Viele der bekannten organischen Hydroperoxide wandern in die
wässrige
Phase, die bei den Dialkylperoxydicarbonat-Herstellungsverfahren
auftritt, und somit wären
die Stabilisatoren nicht in der organischen Dialkylperoxydicarbonat-Phase,
wo die thermische Stabilisierung erforderlich ist, vorhanden.
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Daher
sind die hier vorgeschlagenen Stabilisierungsverbindungen besser
als die bekannten Stabilisatoren für die thermische Stabilisierung
von Dialkylperoxydicarbonaten während
der Herstellung.
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DEFINITIONEN
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Die
folgenden Ausdrücke,
die hier und in den beigefügten
Ansprüchen
verwendet werden, besitzen die folgenden Bedeutungen:
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Im
Wesentlichen rein bedeutet mindestens etwa 95% rein. Eine stabilisierend
wirksame Menge bedeutet von etwa 10% bis etwa 90%, vorzugsweise
etwa 20% bis etwa 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Dialkylperoxydicarbonat,
einer Verbindung der Struktur I. Im Falle der Stabilisierung von
flüssigem
Dialkylperoxydicarbonat während
seiner Herstellung bedeutet die stabilisierend wirksame Menge den
oben angegebenen Bereich von Mengen einer Verbindung der Struktur
I, worin R1 und R2 4
Kohlenstoffatome oder mehr sind, zugefügt zu dem Reaktionsgemisch,
berechnet auf der Basis der theoretischen Ausbeute von Dialkylperoxydicarbonat,
das bei der Reaktion erwartet wird. Gemische aus stabilisierenden
Diestern ungesättigter
Dicarbonsäure,
wie solche der Struktur I, können
ebenfalls in gleichen Gesamtmenge-Anteilen verwendet werden.
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"Ein Diester einer
ungesättigten
Dicarbonsäure,
der bei den Reaktionsbedingungen" der
Herstellung des Alkylperoxydicarbonats nicht hydrolysiert, ist eine
Verbindung der Struktur I, wie im Folgenden definiert, aber worin
die Alkylgruppen R1 und R2 auf
4 oder mehr Kohlenstoffatome beschränkt sind.
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Die
Erfindung betrifft gemäß einer
ersten Ausführungsform
eine Dialkylperoxydicarbonatzusammensetzung, wie in Anspruch 1 definiert.
Sie enthält
eine stabilisierend wirksame Menge von mindestens einer Verbindung
der Struktur I:
worin R
1 und
R
2 gleich oder unterschiedlich sind und
ausgewählt
werden aus Alkyl mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Cycloalkyl mit
6 bis 10 Kohlenstoffatomen, Aralkyl mit 7 bis 11 Kohlenstoffatomen,
Aryl mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen und Kombinationen davon. Sie
kann 2-Alkyl-substituiert
sein.
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Besonders
erwähnt
werden sollen solche Verbindungen der Struktur I, worin R
1 und R
2 ausgewählt werden
aus den oben definierten Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Arylgruppen
mit 4 oder mehr Kohlenstoffatomen. Besonders erwähnt soll eine Zusammensetzung
der ersten erfindungsgemäßen Zusammensetzungs-Ausführungsform
werden, worin das Dialkylperoxydicarbonat ausgewählt wird aus Verbindungen der
Struktur II:
worin R
4 und
R
5 gleich oder unterschiedlich sind und
ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus substituiertem oder unsubstituiertem
Alkyl mit 2 bis 22 Kohlenstoffen, substituiertem oder unsubstituiertem
Cycloalkyl mit 5 bis 12 Kohlenstoffen, substituiertem oder unsubstituiertem
Bicycloalkyl mit 7 bis 9 Kohlenstoffen und substituiertem oder unsubstituiertem
Aral-kyl mit 7 bis
12 Kohlenstoffen, wobei die Substituenten für Alkyl ein oder mehrere Alkyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffen, Alkoxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffen oder
Phenoxy-Substituenten sind, die Substituenten für Cycloalkyl ein oder mehrere
Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffen sind, die Substituenten für Bicycloalkyl
ein oder mehrere Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffen sind und die Substituenten
für Aralkyl
ein oder mehrere Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffen, Chlor, Brom, Methoxy
und Carboxy sind. Weiterhin sollen Zusammensetzungen erwähnt werden,
worin entweder eines oder beide von R
4 und
R
5 ausgewählt werden aus der Gruppe,
bestehend aus substituierten oder unsubstituierten Alkylgruppen
mit 2 bis 22 Kohlenstoffen, bevorzugt 2 bis 18 Kohlenstoffen, bevorzugter
3 bis 16 Kohlenstoffen, wobei die Substituenten Alkylgruppen mit
1 bis 4 Kohlenstoffen, Alkoxygruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffen oder
Phenoxygruppen sind. Weiter sollen Zusammensetzungen erwähnt werden,
worin entweder ein oder beide von R
4 oder
R
5 ausgewählt werden aus substituierten
Cycloalkylgruppen mit 5 bis 12 Kohlenstoffen, bevorzugt 5 bis 7
Kohlenstoffen, wobei die Substituenten eine oder mehrere Alkylgruppen
mit 1 bis 6 Kohlenstoffen sind.
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Die
Erfindung betrifft gemäß einer
ersten Verfahrens-Ausführungsform,
wie in Anspruch 16 beansprucht, ein Polymerisationsverfahren von
Vinylchlorid unter Verwendung einer Menge von mindestens einer Zusammensetzung
gemäß der ersten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Zusammensetzung, die ausreicht, die Polymerisation bei solchen
Zeit-, Temperatur- und Druckbedingungen zu initiieren. Das Produkt
ist für
Nahrungsmittelkontakt geeignet.
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Die
Erfindung betrifft gemäß einer
zweiten Verfahrens-Ausführungsform,
wie in Anspruch 9 beansprucht, ein Verfahren zur Herstellung einer
thermisch-stabilisisierten Initiatorzusammensetzung gemäß der ersten
Ausführungsform
der Zusammensetzung gemäß der Erfindung,
welches die Umsetzung von mindestens einem Alkylchlorformiat und
wässrigem
Wasserstoffperoxid bei Bedingungen umfasst, die wirksam sind um
das Dialkylperoxydicarbonat in Anwesenheit einer stabilisierend
wirksamen Menge von mindestens einer Verbindung der Struktur I,
die ein Diester einer ungesättigten
Dicarbonsäure
ist, der bei den Reaktionsbedingungen nicht hydrolysiert, umfasst.
Gemäß der Verwendungs-Ausführungsform,
wie in Anspruch 17 beansprucht, betrifft die Erfindung die Verwendung
eines Diesters einer ungesättigten
Carbonsäure
zur Stabilisierung eines Dialkylperoxydicarbonats.
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Die
erfindungsgemäßen stabilisierten
Dialkylperoxydicarbonatzusammensetzungen, ausgenommen für die Anwesenheit
der stabilisierenden Menge der zuvor erwähnten Verbindung der Struktur
I, können
vorliegen in Form einer Flüssigkeit,
die im Wesentlichen reines flüssiges
Dialkylperoxydicarbonat enthält,
in Form eines Feststoffs, der im Wesentlichen reines festes Dialkylperoxydicarbonat
enthält,
in Form einer Dispersion, die 10 bis 50% festes Dialkylperoxy-dicarbonat
enthält,
oder in Form einer Emulsion, die 10 bis 70% flüssiges Dialkylperoxydicarbonat
enthält.
Gemische aus Dialkylperoxydicarbonaten, hergestellt durch gleichzeitige
Reaktion von zwei oder mehreren Chlorformiaten mit wässrigem
Wasserstoffperoxid werden von der vorliegenden Erfindung spezifisch
umfasst.
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GENAUE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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A. LISTE VON ERLÄUTERNDEN
BEISPIELEN
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1. KOMPONENTEN
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Nicht-beschränkende Beispiele
geeigneter Dialkylperoxydicarbonate, die für die Herstellung der erfindungsgemäß thermisch-stabilisisierten
Dialkylperoxydicarbonatzusammensetzungen geeignet sind, umfassen
flüssige
Dialkylperoxydicarbonate [Schmelzpunkt (Fp.) unter 15°C], wie Diethylperoxydicarbonat, Di-n-propylperoxydicarbonat,
Düsopropylperoxydicarbonat
(Fp. = 10°C),
Di-n-butylperoxydicarbonat, Düsobutylperoxydicarbonat,
Di-nhexylperoxydicarbonat, Di-(2-ethylhexyl)peroxydicarbonat und
Di-(2-methoxypropyl)peroxydicarbonat und feste Dialkylperoxydicarbonate
(Fp. über
15°C), wie
Di(n-tridecyl)peroxydicarbonat (Fp. = 43° – 45°C), Di(n-hexadecyl)peroxydicarbonat
(Fp. = 52°C),
Dibenzylperoxydicarbonat (Fp. = 101-102°C), Dicyclohexylperoxydicarbonat
(Fp. = 46°C),
Di(cis-3,3,5-trimethylcyclohexyl)peroxy-dicarbonat (Fp.
= 81 – 82°C), Di-(4-t-butylcyclohexyl)peroxydicarbonat
(Fp. = 91 – 92°C), Dibornylperoxydicarbonat
(Fp. = 94 – 96°C) und Di-(2-phenoxyethyl)peroxydicarbonat
(Fp. = 97 – 100°C).
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Die
stabilisierenden Verbindungen sind Diester ungesättigter Dicarbonsäuren. Die
Verbindungen der Struktur I und wie sie hier beansprucht werden
sind typisch. Nichtbeschränkende
Beispiele geeigneter Diester ungesättigter Dicarbonsäuren der
Struktur I, die für
die thermische Stabilisierung und für die Herstellung der thermisch-stabilisisierten
Dialkylperoxydicarbonatzusammensetzungen gemäß der Erfindung nützlich sind, umfassen
Dibutylmaleat, Dibutylfumarat, Diphenylmaleat, Diethylmaleat, Dimethylmaleat,
Di-(3-methylphenyl)maleat, Dioctylmaleat, Dibenzylmaleat, Dicyclohexylmaleat,
Di-t-butylmaleat, Di-tamylmaleat. Andere Verbindungen, die in die
allgemeine Kategorie fallen, sind aus der Literatur gut bekannt
und können
leicht nach Verfahren, die dem Fachmann geläufig sind, hergestellt werden.
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Nicht-beschränkende Beispiele
geeigneter Lösungsmittel,
die gegebenenfalls zur Herstellung der thermisch-stabilisisierten
Dialkylperoxydicarbonatlösungen
gemäß der Erfindung
verwendet werden können, umfassen
geruchloses Lösungsbenzin
(OMS, vom angelsächsischen
Ausdruck "odorless
mineral spirits"),
Toluol, Dimethylphthalat, Dibutylphthalat und Dioctyl-phthalat.
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2. HERSTELLUNGSVERFAHREN
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Die
Erfindung betrifft ein neues Herstellungsverfahren mit verbesserter
Sicherheit für
die Herstellung von Dialkylperoxydicarbonaten und sie schafft gleichzeitig
alternative Möglichkeiten
für die
Herstellung neuer stabilisierter Dialkylperoxydicarbonatzusammensetzungen,
die eine Menge an stabilisierender Verbindung enthalten, die ausreicht,
das Dialkylperoxydicarbonat zu stabilisieren, d.h. von etwa 10 bis
etwa 90 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Dialkylperoxydicarbonat,
einer Verbindung der Struktur I, die bei den Reaktionsbedingungen
nicht hydrolysiert.
-
Bei
dem Verfahren wird eine Menge (10 bis 90 Gew.-%, bevorzugt 20 bis
50 Gew.-%, bezogen auf das Dialkylperoxydicarbonat) einer Verbindung
der Struktur I verwendet, welche bei den Reaktionsbedingungen während des
Verfahrens nicht hydrolysiert und die thermische Stabilität des Dialkylperoxydicarbonats
während der
Herstellung verstärkt,
wodurch die Selbstbeschleunigungs-Zersetzung des Dialkylperoxydicarbonats
während
der darauf folgenden Lagerung und Handhabung unterdrückt wird.
-
Das
neue Herstellungsverfahren für
die Herstellung von Dialkylperoxydicarbonaten umfasst die folgenden
Verfahrensstufen:
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- a. Reaktionsstufe – Ein im Wesentlichen reines
Alkylchlorformiat oder ein Gemisch aus im Wesentlichen reinen Alkylchlorformiaten
(1,8 bis 2,2 mol, bevorzugt 1,9 bis 2,1 mol pro mol Wasserstoffperoxid)
wird schnell mit einer wässrigen
Lösung
aus Wasserstoffperoxid (1,0 mol pro mol Wasserstoffperoxid) und
Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid (1,9 bis 2,6, bevorzugt 2,0
bis 2,2 mol pro mol Wasserstoffperoxid) bei etwa –10°C bis 30°C, bevorzugt
0°C bis
20°C, umgesetzt
und die Reaktionsmasse wird etwa 15 bis 60 Minuten, bevorzugt 20
bis 40 Minuten, bei 0°C
bis 30°C,
bevorzugt 0°C
bis 20°C,
gerührt.
- b. Trennung der ursprünglichen
organischen Phase/wässrigen
Phase – Das
Rühren
wird beendigt und die Reaktionsmasse kann sich in eine obere organische
Schicht und eine untere wässrige
Schicht bei 0°C
bis 25°C,
bevorzugt 5°C
bis 20°C,
im Verlauf von 5 bis 40 Minuten, bevorzugt 10 bis 30 Minuten, trennen.
Die wässrige
Schicht wird abgezogen und verworfen.
- c. Wässriges
Waschen und Trennung – Zu
dem rohen Dialkylperoxydicarbonat der Stufe b wird eine gesättige wässrige Salzlösung (d.h.
eine gesättigte
Salzlösung,
die sich von Ammonium-, Natrium- und Kaliumchloriden, -sulfaten
und phosphaten, bevorzugt Natriumchlorid, ableitet) bei 0°C bis 25°C, bevorzugt
5°C bis
20°C, zugegeben
und das Gemisch wird etwa 1 bis 30 Minuten bei 0°C bis 25°C, bevorzugt 5°C bis 20°C, gerührt. Das
Rühren
wird beendigt und die Reaktionsmasse kann sich in einer obere organische Schicht
und eine untere wässrige
Schicht bei 0°C
bis 25°C,
bevorzugt 5°C
bis 20°C,
im Verlauf von 5 bis 40 Minuten, bevorzugt 10 bis 30 Minuten, trennen.
Die wässrige
Schicht wird abgezogen und verworfen. Dieses Waschen mit Salz kann
wiederholt werden oder eine andere Waschbehandlung kann je nach
Bedarf verwendet werden um das Dialkylperoxydicarbonat zu reinigen.
- d. Trocknungsstufe – Das
nasse Dialkylperoxydicarbonat aus Stufe c wird über etwa 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
5 Gew.-%, wasserfreiem Natriumsulfat oder wasserfreiem Magnesiumsulfat
bei 0°C
bis 25°C,
bevorzugt 0°C
bis 15°C,
getrocknet und das verbrauchte Trocknungsmittel wird durch Filtration
oder Zentrifugation bei 0°C
bis 25°C,
bevorzugt 0°C
bis 15°C,
abgetrennt oder das nasse Dialkylperoxydicarbonat wird mit einem
relativ trockenen Gas (beispielsweise trockener Luft) bei 0°C bis 25°C, bevorzugt
0°C bis
15°C, beblasen.
Dann wird das trockene Peroxid abgepackt und gekühlt, bevor es bei etwa –25°C bis –5°C gelagert
wird.
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Die
Zugabe einer Verbindung der Struktur I, die unter den Reaktionsbedingungen
in dem Verfahren nicht hydrolysiert, kann zu irgendeinem Zeitpunkt
der unterschiedlichen Verfahrensstufen erfolgen. Bevorzugt erfolgt
die Zugabe der geeigneten Verbindung der Struktur I kurz vor der
anfänglichen
Trennstufe der organischen Phase und der wässrigen Phase [d.h. am Ende
der Stufe a] und das Rühren
wird während
1 bis 5 Minuten bei 0°C
bis 30°C
weitergeführt.
Bei dieser Stufe des Verfahrens ist die geeignete Stabilisierungsverbindung
der Struktur I (thermischer Stabilisator) in der organischen Phase
vorhanden, die sonst wesentlich reines Dialkylperoxydicarbonat enthalten
würde.
Der thermische Stabilisator wird in der im Wesentlichen reinen Dialkylperoxydicarbonat-Phase
bei den darauf folgenden Verfahrensstufen während der Lagerung und der
Handhabung verbleiben. Die Zugabe von C1-C3-Alkyldiestern, wie solchen, die von der
Struktur I umfasst werden, zu Beginn der Reaktionsstufe [d.h. zu
Beginn der Stufe a] könnte
mit einem gewissen Verlust an thermischer Stabilisierungsaktivität, bedingt
durch mindestens eine Partialhydrolyse des aktiven Diesters, zu
einem inaktiven ungesättigten
Monoester oder zu einer Dicarbonsäure, die in die wässrige Phase
extrahiert wird, resultieren.
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Die
neuen Verfahren für
reine Dialkylperoxydicarbonate können
diskontinuierlich, kontinuierlich oder semi-kontinuierlich durchgeführt werden.
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Diskontinuierliche
Verfahren bzw. ansatzweise arbeitende Verfahren – Für ökonomisch technische diskontinuierliche
Verfahren sind große
Reaktoren, Rührvorrichtungen
und Kühlkapazitäten erforderlich,
deren Größe durch
die Größe der maximalen
Reaktionsmasse, die während
des Verfahrens auftritt, und der maximalen Wärmebelastung, die während des
Verfahrens erforderlich ist, bestimmt wird. Große Mengen an Produkt sind in
roher oder reiner Form während
oder am Ende des diskontinuierlichen Verfahrens vorhanden. Große Mengen
an Produkt werden diskontinuierlich zu verschiedenen Zeitpunkten
gebildet. Typische diskontinuierliche Verfahren für Dialkylperoxydicarbonate
werden in der chemischen Literatur beschrieben (vergleiche beispielsweise
die oben genannte Strain-Literatur).
-
Kontinuierliche
Verfahren – Für ökonomische
technische kontinuierliche Verfahren sind relativ kleine Reaktoren,
Rührvorrichtungen
und Kühlkapazitäten ausreichend,
da kleine Mengen an Reaktionsteilnehmern und Waschbehandlungen kontinuierlich
bei verschiedenen Stufen des Verfahrens auftreten und kleine Mengen des
Produkts kontinuierlich gebildet werden.
-
Nachdem
einmal ein kontinuierliches Verfahren in Gang gesetzt wurde, erfolgt
die Zugabe der Reaktionsteilnehmer und der Waschbehandlungen an
verschiedenen Stellen bei dem Verfahren und die Herstellung der
Produkte ist nicht nur kontinuierlich sondern auch gleichzeitig.
Kontinuierliche Verfahren sind inhärent sicherer als diskontinuierliche
Verfahren für
die Bildung von explosiven gefährlichen
Produkten, wie organischen Peroxiden. Ein kontinuierliches Verfahren
zur Herstellung von reinen flüssigen
Dialkylperoxydicarbonaten wird in der U.S. Patentschrift Nr. 3,950,375
beschrieben.
-
Semi-kontinuierliche
Verfahren – Diese
Verfahren sind Hybride der diskontinuierlichen und kontinuierlichen
Verfahren, wobei eine diskontinuierliche Bearbeitung bei Stufen
des Verfahrens erfolgt, wo es vorteilhaft ist. Im Allgemeinen werden
bei den verschiedenen kontinuierlichen Stufen der semi-kontinuierlichen
Verfahren kleine Reaktoren, Rührvorrichtungen
und Kühlkapazitäten verwendet.
Größere Reaktoren,
Rührvorrichtungen und
Kühlkapazitäten sind
während
der diskontinuierlichen Stufen der Verfahren erforderlich. Semikontinuierliche
Verfahren für
die Herstellung organischer Peroxide sind im Allgemeinen weniger
gefährlich
als diskontinuierliche Verfahren.
-
Es
soll bemerkt werden, dass die Zugabe von organischen Hydroperoxid-Stabilisatoren (wie
in der zuvor erwähnten
U.S. Patentschrift Nr. 5,155,192 beschrieben) für Dialkylperoxydicarbonate
während
des Verfahrens zur Herstellung von reinen Dialkylperoxydicarbonaten
nicht während
der Verarbeitung erfolgen kann, da solche organischen Hydroperoxid-Stabilisatoren
mit Alkylchlorformiaten reagieren, OO-t-Alkyl-O-alkylmonoperoxy carbonate
bilden, die nicht als Stabilisatoren für Dialkylperoxydicarbonate
bekannt sind. Viele der organischen Hydroperoxide wandern wahrscheinlich
in die wässrigen
Phasen, die bei den Dialkylperoxydicarbonatverfahren involviert
sind, und sind somit nicht in der organischen Dialkylperoxydicarbonat-Phase
vorhanden, wo die thermische Stabilisierung erforderlich ist. Daher
sind die Diester der ungesättigten
Dicarbonsäuren der
Struktur I gemäß der Erfindung überlegene
bekannte thermische Stabilisatoren für die thermische Stabilisierung
von Dialkylperoxydicarbonaten während
der Herstellung.
-
3. ZUSAMMENSETZUNGEN
-
Nicht-beschränkende Beispiele
der neuen thermisch-stabilisisierten Dialkylperoxydicarbonat-Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung,
zusätzlich
zu solchen der Beispiele, umfassen solche, die in der Tabelle A
aufgeführt
werden.
-
TABELLE
A Neue
thermisch-stabilisisierte Dialkylperoxydicarbonat-Zusammensetzungen
-
B. VERWENDBARKEIT
-
1. POLYMERISATION ETHYLENISCH-UNGESÄTTIGTER
MONOMERER
-
Es
wurden gefunden, dass bei freien Radikal-Polymerisationen ethylenischungesättigter
Monomerer bei geeigneten Temperaturen und Drücken die neuen stabilisierten Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen
gemäß der Erfindung
wirksame Initiatoren sind hinsichtlich der Effizienz (Initiatorerfordernisse
etc.). Ethylenisch-ungesättige
Monomere umfassen Olefine, wie Ethylen, Propylen, Styrol, α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Chlorstyrole, Bromstyrole, Vinylbenzylchlorid, Vinylpyridin
und Divinylbenzol; Diolefine, wie 1,3-Butadien, Isopren und Chlorpren; Vinylester,
wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyllaurat, Vinylbenzoat und Divinylcarbonat;
ungesättigte
Nitrile, wie Acrylnitril und Methacrylnitril; Acrylsäure und
Methylacrylsäure
und ihre Anhydride, Ester und Amide, wie Acrylsäureanhydrid, Allyl-, Methyl-,
Ethyl-, n-Butyl-, 2-Hydroxyethyl-, Glycidyl-, Lauryl- und 2-Ethylhexylacrylate
und -methacrylate, und Acrylamid und Methacrylamid; Maleinsäureanhydrid und
Itaconsäureanhydrid;
Maleinsäure,
Itaconsäure,
Fumarsäure
und ihre Ester; Vinylhalogen- und Vinylidendihalogen-Verbindungen,
wie Vinylchlorid, Vinylbromid, Vinylfluorid, Vinylidenchlorid und
Vinylidenfluorid, Perhalogenolefine, wie Tetrafluorethylen, Hexafluorpropylen
und Chlortrifluorethylen; Vinylether, wie Methylvinylether, Ethylvinylether
und n-Butylvinylether,
Allylester, wie Allylacetat, Allylbenzoat, Allylethylcarbonat, Triallylphosphat,
Diallylphthalat, Diallylfumarat, Diallylglutarat, Diallyladipat,
Diallylcarbonat, Diethylenglykolbis(allylcarbonat) (d.h. ADC); Acrolein;
Methylvinylketone; oder Gemische davon.
-
Temperaturen
von 25°C
bis 100°C,
bevorzugt 30°C
bis 90°C,
bevorzugter 30°C
bis 75°C
und Gehalte der neuen stabilisierten Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen
(auf reiner Basis) von 0,002 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,005 Gew.-%
bis 1 Gew.-%, bevorzugter 0,01 Gew.-% bis 0,75 Gew.-%, bezogen auf
das Monomere (wirksame Menge für
die Initiator) werden üblicherweise
bei bekannten Polymerisationen und Copolymerisationen ethylenischungesättigter
Monomerer verwendet. Der Fachmann wird erkennen, dass einige der
oben erwähnten
Monomere Polymerisationen bei noch niedrigeren Temperaturen in Anwesenheit
der erfindungsgemäßen Peroxydicarbonate
erleiden und dass bestimmte Monomere, wie Ethylen, üblicherweise
bei Drücken über Atmosphärendruck
polymerisiert werden. Die erfindungsgemäßen Verfahren umfassen solche bekannten
Verarbeitungsbedingungen. Die neuen stabilisierten erfindungsgemäßen Peroxydicarbonatzusammensetzungen
können
in Kombination mit anderen freien Radikal-Initiatoren, wie sie im
unteren Teil der Spalte 4 und im oberen Teil der Spalte 5 der U.S.
Patentschrift Nr. 4,525,308 beschrieben werden, verwendet werden. Die
Verwendung der erfindungsgemäßen Peroxidzusammensetzungen
in Kombination mit diesen Initiatoren ergibt Flexibilität für die Verfahren
der Polymerhersteller und erlaubt die "Fein-Tunierung" ihrer Polymerisationsverfahren.
-
Die
Verwendung der stabilisierten erfindungsgemäßen Percarbonate bei der Polymerisation
von Vinylchlorid ergibt Polyvinylchlorid, das für die Verwendung mit Nahrungsmittelkontakt
geeignet ist.
-
Polyvinylchlorid(PVC)-Polymer
wird als polymere Komponente einer großen Vielzahl nützlicher
Gegenstände,
wie Schuhe, Tischtücher,
Wandbedeckungen, Bodenplatten, phonographische Aufzeichnungsmaterialien,
Polsterung, Röhren,
Hausgegenstände
und Verpa ckungsmaterialien verwendet. PVC selbst ist im praktischen
nicht verarbeitbar. Es muss mit einer großen Vielzahl von Additiven
und Modifizierungsmitteln verarbeitet werden, so dass es in der
Wärme durch
Verformen, Extrudieren, Kalandrieren und Gießen verarbeitet werden kann.
Additive und Modifizierungsmittel umfassen Schmiermittel, Weichmacher,
antistatische Mittel, Pigmente, Filter, Schlagfestigkeits-Modifizierungsmittel,
polymere Verarbeitungshilfsmittel und thermische Stabilisatoren.
-
Eine
Klasse von PVC-Verbindungen und Verbindungen auf PVC-Grundlage ist
für den
Kontakt mit Nahrungsmitteln bestimmt. Diese Materialien liegen üblicherweise
in plastifizierten flexiblen Filmen für das Einwickeln von Fleisch,
als starre Filme für
das Einwickeln von Bonbons, als starre klare Flaschen für Öl und wässrige Nahrungsmittel,
als wärmeverarbeitete
Verpackungsmaterialien für
Nahrungsmittel und Pharmazeutika und als Schlauch- bzw. Röhrensystems
für Trinkwasser
vor. Damit die strengen Spezifizierungen für PVC und PVC-Verbindungen,
die für
Nahrungskontaktanwendung vorgesehen sind, erfüllt werden, ist es erforderlich, dass
alle Materialien, die bei der Herstellung von PVC-Polymerem verwendet
werden oder als Additive oder Modifizierungsmittel eingearbeitet
werden, eine entsprechende Sicherheit für die beabsichtigte Verwendung besitzen.
Daher müssen
die Additive und Verarbeitungshilfsmittel eine ausreichend niedrige
Toxizität
besitzen, dass sie kein Problem bedeuten, oder sie können im
Wesentlichen von dem fertigen Gegenstand nicht extrahierbar sein
und daher nicht Nahrungsmittel-Additive sein, die spezifische Regelungen
erfordern. Zusätzlich darf
der Polymerisation-Katalysator als Minimum keine Rückstände im Harz
hinterlassen, die toxisch sind, oder die die erlaubten Grenzen der
Regulierungen überschreiten.
-
Erfindungsgemäß sind spezifische
organische Peroxid-Polymerisations-Katalysatorzusammensetzungen, die Dialkylperoxydicarbonat
und spezifische Dialkyl-ethylenisch-ungesättigte Dicarbonsäureester
enthalten, bevorzugte Polymerisations-Katalysatoren für die Polymerisation
von PVC und PVC-Verbindungen, die mit Nahrungsmitteln in Kontakt
sind. Am meisten bevorzugt sind Zusammensetzungen, die Dialkylester
von Maleinsäure
enthalten, wobei die Alkylgruppen aus C4 oder
mehr bestehen. Wie oben angegeben, sind Dialkylester von Maleinsäure mit
weniger als C4 hydrolytisch instabil während der
Herstellung des Peroxids, aber sie können zu dem Peroxid selbst
als Stabilisatoren zugegeben werden.
-
Wie
oben angegeben, besteht die Hauptfunktion der Dialkyl-ethylenisch-ungesättigten
Dicarbonsäureester
in dem organischen Peroxidgemisch in der Stabilisierung des organischen
Peroxids gegenüber
Abbau. In dieser Hinsicht wird die Integrität und die katalytische Stärke des
organischen Peroxids beibehalten und PVC mit größerer Reinheit wird gebildet,
wenn solche stabilisierten Katalysatorzusammensetzungen bei seiner Herstellung
verwendet werden. Das ist besonders wichtig bei der Herstellung
von PVC, das für
Nahrungsmittelanwendungen beabsichtigt ist um die extrahierbaren
Stoffe minimal zu halten. Es wird angenommen, dass die Extraktion
des stabilisierenden Teils des Polymerisations-Katalysatorgemisches
mit Nahrungsmittelqualität verringert
wird, teilweise durch Copolymerisation der ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuregruppierung
mit Vinylchloridmonomeren während
der Herstellung des PVC, so dass es in niedriger Konzentration in
die PVC-Polyrnerkette eingearbeitet wird und somit nicht extrahierbar
ist.
-
Es
ist wichtig bei der Herstellung von PVC-Verbindungen, die für Nahrungsmittel-Kontaktanwendungen
bestimmt sind, dass die unerwünschten
extrahierbaren Rückstände von
der Reaktion der Polymerisations-Katalysatoren und Polymerisation-Katalysatorstabilisatoren
vermieden werden.
-
2. HÄRTUNG DER UNGESÄTTIGTEN
POLYESTERHARZE
-
Bei
der Härtung
ungesättigter
Harzzusammensetzungen (die ebenfalls ethylenisch-ungesättigte Verbindungen
sind) durch Erhitzen bei geeigneten Härtungstemperaturen in Anwesenheit
von freie Radikale-Härtungsmitteln
zeigen die neuen erfindungsgemäßen stabilisierten
Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen eine verbesserte Härtungsaktivität in den
härtbaren
ungesättigten
Polyester-Harzzusammensetzungen. Ungesättigte Polyesterharze, die
durch die erfindungsgemäßen neuen
thennisch-stabilisisierten Dialkylperoxydicarbonat-Zusammensetzungen
gehärtet
werden können,
umfassen üblicherweise
einen ungesättigten
Polyester und eines oder mehrere ethylenisch-ungesättigte Monomere.
-
Die
ungesättigten
Polyester sind beispielsweise Polyester, die durch Veresterung von
mindestens einer ethylenisch-ungesättigten Di- oder Polycarbonsäure, einem
Anhydrid oder einem Säwehalogenid,
wie Maleinsäure,
Allylmalonsäure,
Tetrahydrophthalsäure
und anderen mit gesättigten
und ungesättigten
Di- oder Polyolen, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
1,2- und 1,3-Propandiolen, 1,2-, 1,3- und 1,4-Butandiolen, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, 2-Hydroxymethyl-2-methyl-1,3-propandiol,
2-Buten-1,4-diol, 2-Butin-1,4-diol, 2,4,4-Trimethyl-1,3-pentandiol,
Glycerin, Pentaerythrit, Mannit und anderen erhalten werden. Gemische
solcher Di- oder Polycarbonsäuren
können
teilweise ersetzt werden durch gesättigte Di- oder Polycarbonsäuren, wie
Adipinsäure,
Bernsteinsäure,
Sebacinsäure
und andere, und/oder durch aromatische Di- oder Polycarbonsäuren, wie
Phthalsäure,
Trimellitsäure,
Pyromellitsäure,
Isophthalsäure.
Die Säuren
können
substituiert durch Gruppen, wie Halogen, sein. Beispiele solcher
geeigneter halogenierter Säuren
sind beispielsweise Tetrachlorphthalsäure, Tetrabromphthalsäure, 5,6-Dicarboxy-1,2,3,4,7,7-hexachlorbicyclo(2.1.1)-hept-2-en
und andere.
-
Die
andere Komponente der ungesättigten
Polyester-Harzzusammensetzung, das polymerisierbare Monomere oder
die Monomeren, kann bevorzugt ein ethylenisch-ungesättigtes
Monomeres, wie Styrol, α-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Chlorstyrol, Bromstyrol, Vinylbenzylchlorid, Divinylbenzol,
Diallylmaleatl, Dibutylfumarat, Triallylphosphat, Triallylcyanurat,
Diallylphthalat, Diallylfumarat, Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-Butylmethacrylat,
Ethylacrylat und andere, oder Gemische davon, die mit ungesättigten
Polyestern copolyrnerisierbar sind, sein.
-
Eine
bevorzugte ungesättigte
Polyester-Harzzusammensetzung enthält als ungesättigte Polyesterkomponente
das Veresterungsprodukt von 1,2-Propandiol (ein Polyol), Maleinsäureanhydrid
(einem Anhydrid einer ungesättigten
Polycarbonsäure)
und Phthalsäureanhydrid
(einem Anhydrid einer aromatischen Dicarbonsäure), wie auch als Monomerkomponente,
Styrol.
-
Andere
Typen ungesättiger
Polyester-Harzzusammensetzungen können unter Verwendung der erfindungsgemäßen neuen
stabilisierten Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen als Härtungskatalysatoren
erhalten werden. Diese Harze, die als ungesättigte Vinylesterharze bezeichnet
werden, bestehen aus einem Vinylester-Harzteil und einer oder mehreren
polymerisierbaren Monomerkomponenten.
-
Die
Vinylester-Harzkomponente kann durch Umsetzung eines Chlorepoxids,
wie Epichlorhydrin, mit geeigneten Mengen eines Bisphenols, wie
Bisphenol A [2,2-(4-Hydroxyphenyl)propan]
in Anwesenheit einer Base, wie Natriumhydrid, hergestellt werden,
wobei ein Kondensationsprodukt mit terminalen Epoxygruppen, die
sich von dem Chlorepoxid ableiten, erhalten wird. Die darauf folgende
Reaktion des Kondensationsprodukts mit polymerisierbaren ungesättigten
Carbonsäuren,
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
in Anwesenheit oder Abwesenheit von sauren oder basischen Katalysatoren
ergibt die Bildung von Vinylester-Harzkomponenten. Normalerweise wird
Styrol als polymerisierbare monomere Komponente zur Vervollständigung
der Herstellung der ungesättigten
Vinylester-Harzzusammensetzung zugegeben.
-
Temperaturen
von etwa 20°C
bis 200°C
und Gehalte (Mengen, die ausreichen, die Polymerisation oder Härtung zu
initiieren) der neuen stabilisierten Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzung
von etwa 0,05 Gew.-% bis 5 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 0,10 Gew.-%
bis 4 Gew.-%, bevorzugter 0,25 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf
die härtbare
ungesättigte
Harzzusammensetzung, werden normalerweise verwendet.
-
Die
oben beschriebene ungesättigten
Polyester-Harzzusammensetzungen können mit verschiedenen Materialien,
wie Schwefel, Glas, Kohlenstoff- und Borfasern, Rußen, Silicas
(Siliciumdioxidverbindungen), Metallsilicaten, Tonen, Metallcarbonaten,
Antioxidantien (AOs), Wärme,
Ultraviolett (UV) und Lichtstabilisatoren, Sensiblisierungsmitteln,
Farbstoffen, Pigmenten, Beschleunigern, Metalloxiden, wie Zinkoxid,
Treibmitteln, Kernbildungsmitteln und anderen, gefüllt sein.
-
3. HÄRTUNG DER ALLYLDIGLYCOLCARBONAT(ADC)-HARZE
-
Bei
der Härtung
oder Polymerisation von Diethylenglkyolbis(allylcarbonat) (ADC),
CH2 CHCH2-O-C(=O)-O-CH2CH2-O-CH2CH2-O-C(=O)-O-CH2CH=CH2, durch Erhitzen
eines ADC-Monomeren bei geeigneter Härtungstemperatur in Anwesenheit
von freien Radikale-Härtungsmitteln
zeigen die neuen erfindungsgemäßen stabilisierten
Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen
eine verbesserte Härtungs-
oder Polymerisationsaktivität
für ADC-Monomerzusammensetzungen.
ADC wurde industriell als CR-39TM-Monomerer
(CAS REG.
-
Nr.
142-22-3) von Pittsburgh Plate Glass Company (PPG) eingeführt und
es wird durch Umsetzung von Diethylenglykolbis(chlorformiat) mit
Allylalkohol in Anwesenheit eines Alkalis hergestellt (R. Dowbenko,
in J.I. Kroschwitz und M. Howe-Grant, Hrsg. Kirk-Othmer-Encyclopedia of Chemical
Technology, "Allyl
Monomers and Polymers",
Vierte Ausgabe, Bd.
-
2,
Wiley-Interscience Publication, John Wiley & Sons, Inc., New York, 1992, S. 163-168).
Das ADC-Monomere kann alleine oder mit anderen Comonomeren, wie
Acrylsäureestern,
Methacrylsäureestern, Allylestern,
Diallyldicarboxylaten (beispielsweise Diallylphthalat), Maleinsäureanhydrid
und anderen Monomeren unter Bildung von klaren Gießlingen
oder Linsen, die transparent, zäh,
bruchbeständig
und Lösungsmittel-beständig sind,
gehärtet
oder polymerisiert werden. Das Härten
oder die Polymerisation von ADC-Monomerzusammensetzungen wird in
der Masse (kein Lösungsmittel
ist vorhanden) durchgeführt.
Im Allgemeinen wird die Härtung
oder Polymerisation von ADC-Monomerzusammensetzungen unter Bildung
gegossener Folien oder Linsen in zwei Stufen durchgeführt. Die
erste Stufe umfasst den Hauptteil der Polyrrierisation und findet
in Anwesenheit eines Härtungsinitiators, üblicherweise
eines niedrigen Dialkylperoxydicarbonats, bei Temperaturen von 35°C bis 120°C, statt.
Die Härtungs-
oder Polymerisationszeit variiert von 5 Stunden bei 50 Stunden. Üblicherweise
wird ein Zeit-Temperaturprofil bei der ersten Stufe verwendet. Ein
Beispiel eines Zeit-Temperatur-Profils wird im Folgenden aufgeführt:
-
TYPISCHES
HÄRTUNGS-TEMPERATUR-SCHEMA
FÜR DIE
HÄRTUNG
VON ADC
-
Die
zweite Stufe der Härtung
oder Polymerisation der ADC-Monomerzusammensetzung umfasst die Nach-Härtung oder
das Tempern des ADC-Harzes während
einer bis mehreren Stunden bei 100°C bis 150°C. Ein Beispiel für die Nach-Härtung des
ADC-Harzes wäre 2 Stunden
bei 115°C.
-
Gehalte
(Mengen, die ausreichen, die Polymerisation oder Härtung zu
initiieren) der neuen stabilisierten Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen
von etwa 1 Gew.-% bis 6 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 2 Gew.-% bis
5 Gew.-%, bevorzugter 2,5 Gew.-% bis 4 Gew.-%, bezogen auf die härtbare oder polymerisierbare ADC-Zusammensetzung,
werden üblicherweise
verwendet.
-
Die
oben beschriebene ADC-Harzzusammensetzung kann mit verschiedenen
Materialien gefüllt
werden, wie mit Antioxidantien (AOs), Wärme, Ultraviolett (UV)- und
Lichtstabilisatoren, Tinten, photochromatischen Additiven und Farbstoffen.
Zusätzlich
kann die ADC-Harzzusammensetzung Additive, wie Acrylpolymere und
Anti-Schrumpfmittel, niedrigmolekulare Acrylharze, wie in dem U.S.
Patent Nr. 4,217,433 beschrieben, enthalten. Solche Anti-Schrumpfadditive
werden verwendet um der 14%igen Schrumpfung, die auftritt, wenn das
ADC-Monomere polymerisiert wird, entgegen zu wirken.
-
In
allen Fällen
werden die Zeit, die Temperatur- und Druckbedingungen, die bei irgendeiner
Polymerisation verwendet werden, bei der vorliegenden Erfindung
nicht als kritisch angesehen und Bedingungen, die üblicherweise
von dem Fachmann verwendet werden, können auf ähnliche Weise bei den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
-
C. PRÄPARATIVE VERFAHREN
-
HERSTELLUNGEN DER NEUEN
STABILISIERTEN PEROXYDICARBONAT-ZUSAMMENSETZUNGEN
-
Der
Dialkylperoxydicarbonat-Teil der neuen thermisch-stabilisisierten
erfindungs-gemäßen Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen
kann nach gut bekannten Verfahren hergestellt werden (F. Strain
et al., J. Am. Chem. Soc., 1950, 72, 1254-1263 und U.S. Patent Nr.
3,950,375).
-
Die
Verbindungen der Struktur I sind bekannte Verbindungen und sind
im Handel erhältlich
oder sie können
gemäß Syntheseverfahren,
die dem Fachmann geläufig
sind, hergestellt werden.
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Die
neuen stabilisierten Peroxydicarbonat-Initiatorzusammensetzungen
können
ebenfalls hergestellt werden, indem 10 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise
20 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Dialkylperoxydicarbonat, eines
Diesters einer ungesättigten
Dicarbonsäure
der Struktur I mit dem Dialkylperoxydicarbonat bei –20°C bis 20°C gut vermischt
werden.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
das beste Verfahren zur Durchführung
der Erfindung und liefern eine genaue präparative Erläuterung
und sollen den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht beschränken.
-
Beispiel
1 Tests auf die Zeit bis zur Zersetzung
-
- a) Probenherstellung
Proben aus reinem
Peroxydicarbonat und dem entsprechenden Verdünnungsmittel werden durch Einrühren des
Verdünnungsmittels
in das flüssige
Peroxydicarbonat bei 0°C,
bis eine vollständige
Lösung
erhalten wird, üblicherweise
1 bis 2 Minuten, hergestellt. Die Lö sungen werden in eine Gefriervorrichtung
gestellt und sie können
bei -10°C
ein Gleichgewicht einstellen.
- b) Zeit bis zur Zersetzung
Eine sich im Gleichgewicht befindliche
150 g-Probe wird in einen 500 ml-Dewar-Kolben,
ausgerüstet
mit einem Schaumstoffdeckel und Thermoelement, gegeben. Die Probe
kann sich erwärmen.
Die Zersetzung wird charakterisiert durch die schnelle Zersetzung
an der Flüssigkeitsoberfläche, die
mit einer schnellen Expulsion der Zersetzungsprodukte aus der Dewar-Düse einhergeht.
Wenn die Zersetzung einmal beginnt, ist der Inhalt des Dewar-Gefäßes in 10
Sekunden oder in kürzerer
Zeit verbraucht. Die Zeit, die für
den Beginn der Zersetzung erforderlich ist, wird notiert. Im Falle
von reinem Di-(2-ethylhexyl)peroxydicarbonat, das kein Verdünnungsmittel
enthält,
findet die schnelle Zersetzung nach 7 Stunden statt. Die thermisch-stabilisisierten
Verdünnungsmittel
erhöhen
die Zeit, die bis zum Beginn der schnellen Zersetzung erforderlich
ist, signifikant. Ein inertes Verdünnungsmittel, wie geruchloses
Leichtbenzin (OMS) (25 Gew.-%) erhöht die Zersetzungszeit nur
auf 24 Stunden. In Tabelle I sind das verwendete Verdünnungsmittel,
der Gehalt an Verdünnungsmittel
und die Zeit, die für
die Zersetzung für
150 g-Proben der angegebenen Peroxydicarbonatzusammensetzungen,
die verschiedene Additive enthalten, in Tabellenform aufgeführt.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle I zeigen, dass Verdünnungsmittel, wie OMS und Dibutylmaleat,
die Zersetzungszeit für
reines Di-(2-ethylhexyl)peroxydicarbonat und Di(sek.butyl)peroxydicarbonat
in der Zeit des Zersetzungstests erhöhen. Jedoch sind die wirksamsten
thermisch-stabilisisierten Verdünnungsmittel,
beurteilt durch die signifikant erhöhte Zeit bis zur Zersetzungs-Testzeit,
die erfindungsgemäßen thermisch-stabilisisierten
Verdünnungsmittel
gemäß der Struktur
I.
-
Beispiel
2 Thermische Stabilitätsverluste
für Di-(2-ethylhexyl)peroxydi-carbonat
Proben von reinem Di-(2-ethylhexyl)peroxydicarbonat (LUPEROX®223),
hergestellt von Elf Atochem North America, Inc., enthaltend die
angegebenen Verdünnungsmittel, wurden
thermisch auf die Stabilität
in einem Bad geprüft,
das bei den Temperaturen während
der Zeit, wie in Tabelle II angegeben, gehalten wurde. Die normalen
empfohlenen Lagerungstemperatur für LUPEROX 223 beträgt –18°C (0°F), daher
wurden die Dialkylperoxydicarbonat-Proben mit und ohne Additive auf die
Stabilität
gemäß einem
Verlust an aktivem Sauerstoff bei einer Temperatur signifikant über der
normalen empfohlenen Lagerungstemperatur geprüft. Die Ergebnisse dieses Stabilitätstests
sind in Tabelle II zusammengefasst.
-
Am
meisten ist die Erhöhung
in der Lagerungsstabilität
unerwartet. Bei höheren
Temperaturen findet ein geringerer Assayverlust mit dem erfindungsgemäßen Verdünnungsmittel
statt als mit anderen Verdünnungsmitteln
oder stabilisierten Produkten
-
-
Beispiel
3 Selbst-Beschleunigungs-Zersetzungs-Temperatur(SADT)-Test für Di-(2-ethylhexyl)peroxydicarbont,
enthaltend die in Tabelle III aufgeführten Verdünnungsmittel
-
Der
Selbst-Beschleunigungs-Zersetzungs-Temperatur(SADT)-Test wird von
den Herstellern organischer Peroxide verwendet um die niedrigste
Temperatur zu bestimmen, bei der eine organische Peroxidzusammensetzung
in ihrer größten handelsüblichen
Verpackung eine selbst-beschleunigte Zersetzung in einer Wochen
erleidet (Vorgeschlagene Relative Gefahr-Klassifizierung Organischer
Peroxide, Organic Peroxide Producers Safety Division, The Society
of the Plastics Industry, Inc., New York, S. 17-20, 1992). Gemäß dem SADT-Test
wird ebenfalls die Stärke
der Zersetzung beurteilt, die bei der SADT-Temperatur auftritt.
Der Test wird genau in der technischen Literatur der organischen
Peroxid-Hersteller-Sicherheits-Abteilung
(OPPSD) beschrieben.
-
Die
SADT-Tests wurden mit 3,6 kg (3,8 Liter)-Packungen [8 pounds (1
Gallone)] mit reinem Di-(2-ethylhexyl)peroxydicarbonat (LUPEROX
223) mit und ohne die angegebenen Verdünnungsmittel durchgeführt. Die erhaltenen
SADT-Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefasst.
-
-
Beispiel
4 Tests auf zusätzlichen
thermischen Stabilitätsverlust
für Dialkylperoxydicarbonate
-
Proben
der Dialkylperoxydicarbonate, wie in Tabelle IV angegeben, verdünnt mit
den in den Tabellen aufgeführten
Verdünnungsmitteln
wurden analog dem Test von Beispiel 2 geprüft und die Verluste am 3. Tag bei
10°C, 15°C und 20°C wurden
gemessen.
-
Die
Verbindungen der Struktur I ergeben klar überlegene Stabilität gegenüber dem
Standard-OMS-Verdünnungsmittel
und dem OMS-Verdünnungsmittel/t-Butylhydroperoxid-Gemisch.
-
-
Beispiel
5 Vergleich der Vinylchlorid-Suspensions-Polymerisations-Effizienz
unter Verwendung von Di-(2-ethylhexyl)peroxydicarbonat (LUPEROX
223) und α-Cumylperoxyneodecanoat
(LUPEROX 188), ein Standard-Niedrigtemperatur-PVC-Initiator, unter
Verwen dang von Standard-Verdünnungsmitteln
und einem typischen Verdünnungsmittel
der Struktur I und der Eigenschaften des entstehenden Harzes.
-
Vinylchlorid-Suspensions-Polymerisationen
wurden bei 58°C
zur Bestimmung der Wirkung der Initiatoren, stabilisiert gemäß der Erfindung,
und solcher, auf übliche
Weise stabilisiert, bei der Umwandlung von Vinylchloridmonomeren
(VCM) zu Poly(vinylchlorid) (PVC) durchgeführt.
-
Die
folgende Rezeptur wurde bei diesen Vinylchlorid-Polymerisationen
verwendet:
-
Polymerisationsverfahren
-
Der
Polymerisationsreaktor, der bei den Vinylchlorid-Suspensions-Polymerisationen
verwendet wurde, war mit einem Druckventil, einem mechanischen Rührer, Kühlschlangen
und einem Wärmeelement
für verschiedene
Temperaturmessungen ausgerüstet.
Wasser und Polyvinylalkohole wurden in den Reaktor gegeben. Der
Reaktor wurde in ein Wasserbad zur Einstellung der Temperatur eingetaucht.
Nachdem der Inhalt die Polymerisationstemperatur von 58°C erreichte,
wurde die erforderliche Menge an Vinylchloridmonomer und 0,001 Gew.-%
Initiatorproben in den Reaktor gegeben. Die Zeit bis zum Druckabfall
wurde gemessen und als Ende der Polymerisationsreaktion angenommen.
Die Zeiten bis zum Druckabfall sind in Tabelle 5 aufgeführt.
-
Das
Harz wurde isoliert und gemäß Standardverfahren
gereinigt und die Harzeigenschaften wurden bestimmt. Die Dioctylphthalat-Porosität und die
Pulvermischzeiten sind in Tabelle VI aufgeführt. Der Dioctylphthalat-Porositätstest beruht
auf ASTM-Methode D 3367. Der Pulvermischzeit-Test beruht auf ASTM-Methode D2396.
Das Material wurde compoundiert und zu Zugstäben verarbeitet und einem Test
gemäß ASTM-Methode
D-638-99 Typ 4 unterzogen. Die Zugtestergebnisse sind in Tabelle
VII angegeben. Die Proben des Harzes wurden ebenfalls compoundiert
und zu Würfeln
verarbeitet und unter Verwendung eines Metastra ®-Instruments
(hergestellt von Metastrat S.A.) geprüft. Die Proben wurden 207°C in einem
30-Minuten-Zyklus ausgesetzt. Die compoundierten Proben waren in
ihrem Verhalten im Wesentlichen bei diesem Verfahren identisch.
-
Tabelle
V Polymerisationsergebnisse
-
Tabelle
VI Harzeigenschaften
-
Tabelle
VII Zugtest-Ergebnisse
-
Zusätzlich zu
Malein- und Fumarsäuren,
die speziell erwähnt
wurden, sind Butendicarbonsäuren,
substituiert mit Alkylgruppen in der 2-Stellung, wie Dibutylcitraconat,
Dipropyl-2-(isopropyl)-1,4-but-2-endioat, Dibutyl-2-ethyl-2-buten-1,4-dioat
sowie ihre höheren
Alkylanalogen vollständige Äquivalente
als Stabilisatoren für
Peroxydicarbonate und bei ihrer Verwendung die Polymerisation von
Vinylchlorid zu initiieren, wobei das gleiche Polyvinylchlorid mit
hoher Qualität
wie bei den Maleinsäure-
und Fumarsäureestern
der Struktur I erhalten wird.