-
Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Zusammensetzung, umfassend wenigstens ein antimycotisches Mittel
und wenigstens einen Filmbildner und die Verwendung als ein Nagellack.
Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem die Verwendung eines
wasserlöslichen
Filmbildners als ein Additiv in einem Nagellack.
-
Mycose des Nagels und der Nagelverbindungen
(Onychomycose) ist eine weit verbreitete Krankheit und kann in vielen
Fällen
nicht ausreichend geheilt werden. Onychomycose wird häufig durch
Dermatophyten hervorgerufen, aber sie kann auch durch Hefen und
Candida hervorgerufen werden. Sie beinhaltet Dermatophytinfektionen
der Nagelplatte sowie Infektionen der Nägel durch einen beliebigen
Pilz, einschließlich
Hefe oder Schimmel. Die üblichsten
Ursachen der Dermatophytinfektionen der Nägel sind Trichophyton rubrum,
T. mentagrophytes und Epidermophyton floccosum.
-
Die Entwicklung der Onychomycose
wird durch Kreislaufstörungen,
Hyperhidrose, dem Tragen von Gummihandschuhen oder Gummisohlen,
Manikürverletzungen
und den häufigen
Kontakt mit Wasser und Seifen begünstigt. Üblicherweise erkrankte Berufsgruppen
beinhalten Sportler und Menschen, die auf dem medizinischen Gebiet
arbeiten.
-
Mögliche
Behandlungsformen der Onychomycose beinhalten systemische Behandlung,
wobei das antimycotische Mittel oral appliziert wird, chirurgische
oder chemische Behandlung der erkrankten Nägel sowie topische Behandlung
der Nägel,
wobei das antimycotische Mittel lokal auf die Nägel appliziert wird. Topische Behandlungen
werden gegenüber
anderen Formen bevorzugt, da sie nicht so aggressiv sind und nicht
so viele Nebenwirkungen besitzen und lokal auf den Nägeln wirken.
-
Eine Anzahl von Zusammensetzungen
für eine
topische Anwendung des Wirkstoffes wurde bereits vorgeschlagen.
Beispielsweise werden in der WO 00/15202 Produkte zur topischen
Anwendung für
Nägel offenbart,
die zur Behandlung von Onychomycose verwendet werden können. Das
Produkt ist frei von Wasser und enthält mindestens einen Wirkstoff,
ein C1- bis C4-Alkylester
von Milchsäure,
Weinsäure
oder Citronensäure
als einen Träger
und wahlweise physiologisch annehmbare Hilfsstoffe. Die bevorzugte
topische Form der Aufnahme sind Lösungen, aber Tinkturen, Emulsionen,
Gele, Cremes und Pasten sind auch möglich.
-
Eine andere Form der topischen Anwendung,
die kürzlich
vorgeschlagen wurde, liegt darin, dass das antimycotische Mittel
in einen Nagellack gebracht wird, der dann auf den Nägeln und
den Nagelverbindungen aufgetragen wird. Bei früheren Zusammensetzungen traten
Probleme auf, dass eine starke Onychomycose nicht wirksam behandelt
werden konnte, was wahrscheinlich an einer nicht ausreichenden Bioverfügbarkeit des
Wirkstoffes lag, nachdem der Lack getrocknet war und eine feste
Zusammensetzung gebildet hatte.
-
Vor kurzem wurden Nagellacke vorgeschlagen,
die versuchen, die vorstehend genannten Probleme zu vermeiden. Beispielsweise
offenbart die WO 99/39680 einen Antipilznagellack. Dieser Lack ist
geeignet zur Behandlung von Onychomycose und umfasst wirksame Mengen
an Ciclopirox und pharmazeutisch annehmbare Salze davon. Der Lack
ist durch ein wasserunlösliches
filmbildendes Polymer gekennzeichnet, das den zu behandelnden Nagel
durch die Bildung eines harten, klaren und wasserfesten Films schützt. Auf ähnliche Weise
wird in der EP-A-226984 ein antimycotischer Nagellack beschrieben,
der ein 1-Hydroxy-2-pyridon enthält,
z. B. Ciclopiroxolamin, zusammen mit einem wasserunlöslichen
Filmbildner und einem physiologisch annehmbaren Lösungsmittel
und Zusätzen,
die bei Kosmetika üblich
sind.
-
Obwohl diese herkömmlichen Nagellacke geeignet
sein können,
die Mycose von Nägeln
und Nagelverbindungen zu verhindern und zu behandeln, besitzen sie
bestimmte dermatologische und ästhetische Nachteile.
Beispielsweise, wenn der Lack aufgetragen wird, kann er brennen,
insbesondere wenn er auf das Nagelbett aufgetragen wird. Zum Entfernen
des Lacks müssen
organische Lösungsmittel
verwendet werden, die eine negative Wirkung auf die exponierte angrenzende
Haut haben können.
Deshalb sind diese Nagellacke möglicherweise
nicht für
Patienten mit empfindlicher Haut geeignet. Weiterhin ergibt der
Nagellack einen glänzenden,
klebrigen und schimmernden Film, der möglicherweise nicht von allen
Mycose-Patienten erwünscht ist.
Aufgrund ihrer glänzenden
Eigenschaft neigen handelsübliche
antimycotische Nagellacke außerdem
dazu, leicht zu splittern. Zusätzlich
sind herkömmliche
Nagellackformulierungen aufgrund der Eigen schaften ihrer Komponenten
feuchtigkeits- und luftundurchlässig.
Dies führt
zu einer okklusiven Behandlung, die bei der Behandlung von Mycosen
nicht erwünscht
ist.
-
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Nagellackzusammensetzung zur Verfügung zu
stellen, die die vorstehend genannten Nachteile vermeidet und die
auf einfache Weise formuliert, hergestellt und gelagert werden kann
und die gute antimycotische Wirkungen zeigt.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch
eine Zusammensetzung, umfassend
- a) wenigstens
ein antimycotisches Mittel und
- b) einen wasserlöslichen
Filmbildner.
-
Weiterhin bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf die Verwendung dieser Zusammensetzung als ein Nagellack.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
auch die Verwendung eines wasserlöslichen Filmbildners als ein
Additiv in einem Nagellack.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst
als eine Komponente a) wenigstens ein antimycotisches Mittel. Das
antimycotische Mittel kann ausgewählt werden aus einem beliebigen
bekannten antimycotischem Mittel synthetischer oder natürlicher
Art. Der Wirkstoff kann in der freien Form, d. h. als die freie
Säure oder
Base, oder in Form eines Salzes vorliegen. Beispiele beinhalten:
- – 1-Hydroxy-2-pyridonverbindungen
und ihre Salze, z. B. Ciclopirox, Rilopirox, Pirocton, Ciclopiroxolamin und
die 1-Hydroxy-2-pyridonverbindungen, die in der US-A-4,957,730 offenbart
werden;
- – Imidazolderivate
und ihre Salze, z. B. Clotrimazol, Econazol, Isoconazol, Ketoconazol,
Miconazol, Tioconazol, Bifonazol, Fenticonazol und Oxiconazol;
- – Polyenderivate
und ihre Salze, z. B. Nystatin, Natamycin und Amphotericin;
- – Allylaminderivate
und ihre Salze, z. B. Naphtifin und Terbinafin;
- – Triazolderivate
und ihre Salze, z. B. Fluconazol, Itraconazol, Terconazol und Voriconazol;
- – Morpholinderivate
und ihre Salze, z. B. Amorolfin und Morpholine, die in der US-A-5,120,530 offenbart werden;
- – Griseofulvin
und verwandte Verbindungen, z. B. Griseofulvin;
- – saure
Verbindungen, z. B. Undecylensäure
und ihre Salze, insbesondere die Zink- und Calciumsalze von Undecylensäure;
- – Tolnaphtat
und seine Salze; und
- – Flucytosin
und seine Salze.
-
Das antimycotische Mittel wird vorzugsweise
ausgewählt
aus 1-Hydroxy-2-pyridonverbindungen
und seinen Salzen.
-
Das antimycotische Mittel kann auch
aus natürlichen
Quellen ausgewählt
werden, insbesondere aus Pflanzenextrakten. Beispiele dieser Extrakte
beinhalten Teebaumöl
(Melaleuca alternifolia), Lavendelöl (Lavandula officinalis chaix)
und dem Blattextrakt des Neembaums (Azadirachta indica).
-
Das antimycotische Mittel kann allein
oder in Kombination mit anderen antimycotischen Mittel verwendet
werden. Insbesondere, wenn das antimycotische Mittel natürlicher
Herkunft ist, ist es bevorzugt, es in Kombination zu verwenden.
Ein bevorzugtes Gemisch ist eine Kombination von Teebaumöl, Lavendelöl und dem Blattextrakt
des Neembaums.
-
Die Menge des antimycotischen Mittels
(Komponente a)) variiert in Abhängigkeit
von seiner Struktur und seiner bakterienwachstumshemmenden Aktivität, der Freisetzungsgeschwindigkeit
aus dem Film, der Diffusionseigenschaften und dem Penetrationsverhalten
in dem Nagel. Im Allgemeinen kann eine wirksame Menge des antimycotischen Mittels,
d. h. eine Menge die wirksam ist, um den infizierenden Mikroorganismus
zu töten,
die im Allgemeinen das Mehrtache bis mehrere Zehn- bis Hundertfache
größer ist
als die mittlere Inhibitionskonzentration (MIC), in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eingesetzt werden. Folglich ist es bevorzugt dass die Menge der
Komponente a) in dem Bereich von 0,1 bis 15 Gew.-%, noch bevorzugter
0,3 bis 15 Gew.-%, am meisten bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung
liegt.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst
ebenfalls als eine Komponente b) wenigstens einen wasserlöslichen
Filmbildner. Der wasserlösliche
Filmbildner kann aus einem beliebigen wasserlöslichen Filmbildner, der auf
dem Gebiet bekannt ist, ausgewählt
werden. Filmbildner sind ihrer Definition nach (siehe z. B. DIN
55945 (12/1988)) Komponenten eines Bindemittels, die wesentlich
sind, um einen Film, d. h. eine dünne Schicht oder eine Bedeckung,
zu bilden.
-
Der Begriff "wasserlöslich" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
der Filmbildner vollständig
und wasserkompatibel ist, so dass bei 20°C ein Teil des Filmbildners
in 100 Teilen oder weniger, vorzugsweise 50 Teilen oder weniger,
noch bevorzugter 30 Teilen oder weniger, am meisten bevorzugt 10
Teilen oder weniger an Wasser löslich
ist.
-
Durch das Vorhandensein des wasserlöslichen
Filmbildners ist die Verwendung einer großen Anzahl von Lösungsmitteln
möglich,
was folglich sicherstellt, dass eine einfache Applikation des Wirkstoffes
stattfindet, was auch die Lagerung der Formulierung erleichtert.
Da der Filmbildner in Kombination mit einer großen Anzahl von Lösungsmitteln
verwendet werden kann, können
die Formulierungen so gewählt
werden, dass die erfindungsgemäße Nagellackzusammensetzung
nicht brennt, auf leichte Weise ohne die Verwendung von organischen
Lösungsmitteln
zu entfernen ist und auf das Nagelbett aufgetragen werden kann,
wo die Vervielfachung der Pilzzellen durch die Gegenwart der Myzelfäden bevorzugt
ist. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist daher als ein Nagellack geeignet, sogar wenn der Patient an
empfindlicher Haut leidet, die auf bestimmte organische Lösungsmittel
negativ reagieren kann. Weiterhin liefert der wasserlösliche Filmbildner, wenn
er in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet wird, einen nicht-glänzenden,
nicht-klebrigen und sehr plastischen Film, der ein mattes und sehr
natürliches
Aussehen besitzt, was von der Mehrzahl der Mycose-Patienten bevorzugt
wird. Als weiterer Vorteil ist die beanspruchte Zusammensetzung,
wenn sie als ein Nagellack verwendet wird, feuchtigkeits- und luftdurchlässig, um
somit die wirksame Behandlung von Mycose zu gestatten.
-
Als der Filmbildner, der erfindungsgemäß verwendet
wird, können üblicherweise
makromolekulare Verbindungen synthetischer oder natürlicher
Herkunft verwendet werden, die wasserlöslich sind oder die durch funktionelle
Gruppen derivatisiert wurden, um ihnen eine Wasserlöslichkeit
zu verleihen. Vorzugsweise werden wasserlösliche Derivate von natürlich vorkommenden
Polymeren oder Derivaten von natürlich
vorkommenden Polymeren eingesetzt. Es ist besonders bevorzugt, wasserlösliche Derivate
von Chitosan zu verwenden, wobei Chitosan das Deacylierungsprodukt
von Chitin ist und selbst wasserunlöslich ist. Chitin ist eine
natürliche Substanz,
die z. B. den Panzer von Schalentieren und vielen Insekten ausmacht.
-
Besonders geeignet sind Hydroxyalkylchitosane
und Carboxyalkylchitosane. Hydroxyalkylchitosane beinhalten Chitosane,
die mit C1-6-Alkylgruppen derivatisiert
sind, die 1 bis 3 Hydroxygruppen besitzen. Als ein Beispiel kann
Hydroxypropylchitosan erwähnt
werden. Carboxymethylchitosane beinhalten Chitosane, die mit C1-6-Alkylgruppen derivatisiert sind, die
1 bis 3 Carboxygruppen enthalten. Als ein Beispiel kann Carboxymethylchitosan
erwähnt
werden.
-
Der wasserlösliche Filmbildner (Komponente
b)) kann in einer beliebigen Menge verwendet werden, solange die
Bildung eines Films der beanspruchten Zusammensetzung geliefert
werden kann. Üblicherweise liegt
die Menge der Komponente b) im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-%, noch
bevorzugter 0,3 bis 8 Gew.-%, am meisten bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%
der Gesamtzusammensetzung.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfasst
weiterhin üblicherweise
als eine Komponente c) wenigstens ein physiologisch annehmbares
Lösungsmittel.
Das Lösungsmittel
ist üblicherweise
ein Lösungsmittel
auf Wasserbasis, um ein häufiges
und wiederholtes Aussetzen der Nägel
und der angrenzenden Haut gegenüber
aggressiven organischen Lösungsmitteln
zu vermeiden. Folglich beinhaltet das physiologisch annehmbare Lösungsmittel
Wasser und Gemische aus Wasser mit Lösungsvermittlern.
-
Der Lösungsvermittler, der in Kombination
mit Wasser in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendet
werden kann, ist nicht besonders kritisch, wird aber aus üblichen
physiologisch sicheren organischen Lösungsmitteln, die auf dem Gebiet
bekannt sind, ausgewählt. Üblicherweise
ist der Lösungsvermittler ein
hydrophiles Lösungsmittel
und wird vorzugsweise ausgewählt
aus Alkoholen.
-
Geeignete Alkohole sind verzweigte
oder lineare Alkohole mit 1 bis 3 Hydroxygruppen und 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
wobei die Hydroxygruppen teilweise zu Ethern umgewandelt sein können. Besonders
geeignete Alkohole sind Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol (Isopropanol).
Besonders geeignet ist Ethanol oder Isopropanol. Vorzugsweise ist
die Gesamtmenge des Lösungsvermittlers,
der zusammen mit Wasser in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorliegt,
ausreichend flüchtig,
um akzeptable Trocknungszeiten des Nagellacks zu liefern. Übliche Trocknungszeiten,
d. h. die Zeit die angenommen wird, bis der Lack bei Berührung trocken
ist, sind weniger als ungefähr
fünf Minuten,
vorzugsweise weniger als ungefähr
zwei Minuten.
-
Wenn Wasser in Kombination mit mindestens
einem Lösungsvermittler
verwendet wird, ist es wichtig, dass die einzelnen Lösungsmittel
miteinander kompatibel sind und eine klare Lösung bilden, die über einen Zeitraum
gegenüber
einer Phasentrennung stabil ist. Weiterhin sollten die Lösungsmittelsysteme,
die erfindungsgemäß verwendet
werden, nicht nur einheitliche Verdampfungsgeschwindigkeiten und
eine gute Stabilität
liefern, sondern auch gute Fließviskositätseigenschaften
erlauben, um das Auftragen des Nagellacks zu erleichtern.
-
Der mindestens eine physiologisch
annehmbare Lösungsvermittler
(Komponente c)) wird üblicherweise
in einer Menge eingesetzt, die geeignet ist, um die vorstehend genannten
Eigenschaften zu verleihen. Es ist bevorzugt, dass die Komponente
c) in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in einer Menge von 40 bis 99,8 Gew.-%, noch bevorzugter 60 bis 99
Gew.-%, am meisten bevorzugt 80 bis 95 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung
vorliegt. Der Wassergehalt der Komponente c) beträgt üblicherweise
5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% der Komponente c),
um die erwünschten
Eigenschaften zu verleihen. Folglich liegt der Lösungsvermittler, der zusammen
mit Wasser verwendet wird, üblicherweise
in einer Menge von 20 bis 95 Gew.-%, vorzugs weise 60 bis 90 Gew.-%
der Komponente c) vor, um die vorstehend genannten Eigenschaften
zu verleihen.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann weiterhin
andere Wirkstoffe neben dem antimycotischen Mittel enthalten, z.
B. Antibiotika, entzündungshemmende
Mittel, Antiseptika und/oder örtliche
Betäubungsmittel.
-
Beispiele der Antibiotika, die in
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
aufgelistet werden können,
beinhalten Amoxicillin, Ampicillin, Benzylpenicillin, Cefaclor,
Cefadroxil, Cefalexin, Chloramphenicol, Ciprofloxacin, Clavulansäure, Clindamycin,
Doxycyclin, Enoxacin, Flucloxacillin, Kanamycin, Lincomycin, Minocyclin,
Nafcillin, Nalidixinsäure,
Neomycin, Norfloxacin, Ofloxacin, Oxacillin, Phenoxymethylpenicillin,
Tetracyclin und Meclocyclinsulfosalicylat.
-
Diese Antibiotika können in
den jeweiligen Mengen, wie sie auf dem Gebiet üblich sind, verwendet werden.
Die Antibiotika werden üblicherweise
in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% eingesetzt.
-
Das entzündungshemmende Mittel, das
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden kann, beinhaltet entzündungshemmende Mittel auf Steroid-
und Nichtsteroidbasis.
-
Beispiele der entzündungshemmenden
Mittel auf Steroidbasis beinhalten 21-Acetoxypregnenolon, Alclometason
oder sein Dipropionatsalz, Algeston, Amcinonid, Beclomethason oder
sein Dipropionatsalz, Betamethason und Salze davon, einschließlich Betamethasonbenzoat,
Betamethasondipropionat, Betamethasonnatriumphosphat, Betamethasonnatriumphosphat
und Acetat und Betamethasonvalerat; Clobetasol oder sein Propionatsalz,
Clocortolonpivalat, Hydrocortison und Salze davon, einschließlich beispielsweise
Hydrocortisonacetat, Hydrocortisonbutyrat, Hydrocortisoncypionat,
Hydrocortisonphosphat, Hydrocortisonnatriumphosphat, Hydrocortisonnatriumsuccinat,
Hydrocortisontebutat und Hydrocortisonvalerat; Cortisonacetat, Desonid, Desoximetason,
Dexamethason und Salze davon, z. B. Acetat und Natriumphosphat;
Diflorasondiacetat, Fludrocortisonacetat, Flunisolid, Fluocinolonacetonid,
Fluocinonid, Fluorometholon, Flurandrenolid, Halcinonid, Medryson,
Methylprednisolon und Salze davon, z. B.
-
Acetat, Natriumsuccinat; Mometasonfuroat,
Paramethasonacetat, Prednisolon und Salze davon, z. B. Acetat, Diethylaminoacetat,
Natriumphosphat, Natriumsuccinat, Tebutat, Trimethylacetat; Prednison,
Triamcinolon und Derivate davon, z. B. Acetonid, Benetonid, Diacetat,
Hexacetonid.
-
Beispiele der entzündungshemmenden
Mittel auf Nichtsteroidbasis beinhalten Acetylsalicylsäure, Indomethacin,
Suprofen, Phenylbutazon, Sulindac, Ibuprofen, Naproxen, Ketoprofen,
Flurbiprofen, Piroxicam und Diclofenac.
-
Diese entzündungshemmenden Mittel können in
den entsprechenden Mengen verwendet werden, die auf dem Gebiet üblich sind.
Diese entzündungshemmenden
Mittel werden üblicherweise
in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% eingesetzt.
-
Beispiele der Antiseptika, die in
der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden können,
beinhalten Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid, Cetrimoniumbromid,
Chlorhexidin, Dequaliniumchlorid, Triclocarban, Triclosan, Salicylsäure, Benzoesäure und
ihre Salze, p-Hydroxybenzoesäure
und seine Ester.
-
Diese Antiseptika können in
den entsprechenden Mengen verwendet werden, die auf dem Gebiet üblich sind.
Die Antiseptika werden üblicherweise
in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-% eingesetzt.
-
Beispiele der lokalen Betäubungsmittel,
die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden können,
beinhalten Benzocain, Butamben und sein Picrat, Piperocainhydrochlorid,
Oxybuprocainhydrochlorid, Tetracainhydrochlorid, Lidocainhydrochlorid,
Cinchocainhydrochlorid, Oxetacain, Propipocainhydrochlorid, Bupivacainhydrochlorid,
Mepivacainhydrochlorid, Dycloninhydrochlorid, Fomocainhydrochlorid,
Chinisocainhydrochlorid, Polydocanol und Benzylalkohol.
-
Diese lokalen Betäubungsmittel können in
jeweiligen Mengen verwendet werden, die auf dem Gebiet üblich sind.
Die lokalen Betäubungsmittel
werden üblicherweise
in einer Menge von 0,3 bis 10 Gew.-% eingesetzt.
-
Zusätzlich kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung
andere herkömmliche
Additive, die üblicherweise
in kosmetischen oder medizinischen Nagellacken vorliegen, insbesondere
Penetrationsverbesserer, enthalten. Penetrationsverbesserer beinhalten
eine beliebige Verbindung, die auf dem Gebiet bekannt ist, die die
Penetration der pharmakologischen Wirksubstanz durch die Haut oder
durch den Nagel erhöhen
kann. Mit anderen Worten verbessert der Penetrationsverbesserer
die Tiefendiffusion des Wirkstoffes. Geeignete Penetrationsverbesserer
beinhalten Ethylacetat, Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylacetamid
und die Penetrationsverbesserer, die in der WO 99/39680 offenbart
werden. Ethylacetat ist besonders bevorzugt.
-
Die Penetrationsverbesserer können in
einer Menge von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 8 Gew.-%,
am meisten bevorzugt 1 bis 5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung verwendet
werden.
-
Als ein weiterer Hilfsstoff kann
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
Cetylstearylalkohol enthalten. Das Vorliegen von Cetylstearylalkohol
hat sich als wirksam gezeigt, eine mögliche Kristallisation des
antimycotischen Mittels zu verhindern. Die Kristallisation des antimycotischen
Mittels ist aus ästhetischen
Gründen nicht
erwünscht,
da die Bildung von weißen
Flecken in dem Nagellack stattfindet. Noch wichtiger ist, dass die Bioverfügbarkeit
des antimycotischen Mittels drastisch verringert wird, wenn das
antimycotische Mittel auskristallisiert.
-
Es ist bevorzugt, Cetylstearylalkohol
in einer Menge von 0 bis 5 Gew.-%, noch bevorzugter 0,1 bis 3 Gew.-%,
am meisten bevorzugt 0,5 bis 1,5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung
zu verwenden.
-
Andere herkömmliche Additive, die üblicherweise
in kosmetischen oder medizinischen Nagellacken vorliegen, können Sedimentationsverzögerer, Chelatbildner,
Antioxidationsmittel, Silicate, Aromasubstanzen, Befeuchtungsmittel,
Lanolinderivate, Lichtstabilisatoren und antibakterielle Substanzen
beinhalten.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann nach üblichen
Verfahren, die normalerweise auf dem Gebiet der Nagellacke eingesetzt
werden, hergestellt werden. Insbesondere können das wenigstens eine antimycotische
Mittel und der wenigstens eine wasserlösliche Filmbildner mit einem
Lösungsmittel
oder einem Gemisch an Lösungsmitteln
und anderen flüssigen
Komponenten entweder gleichzeitig oder getrennt voneinander durch
normale Mischmethoden miteinander in Kontakt gebracht werden. Keine
besondere Reihenfolge der Zugabe der jeweiligen Inhaltsstoffe ist
notwendig. Es ist bevorzugt, ein Rühren vorzusehen, um die vollständige Lösung der
Inhaltsstoffe sicherzustellen. Wenn einer der Inhaltsstoffe in fester
Form ist, ist es besonders bevorzugt, diesen Inhaltsstoff nach und
nach zu den flüssigen
Komponenten hinzuzufügen,
um ein Verklumpen zu verhindern.
-
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird als
ein Film auf den Nagel aufgebracht, um Onychomycosen und andere
Pilzkrankheiten des Nagels zu verhindern und/oder zu behandeln. Üblicherweise
wird der Nagellack wiederholt über
einen Zeitraum von mehreren Wochen oder mehreren Monaten aufgetragen,
in Abhängigkeit
von der Schwere der Infektion, der Menge des Wirkstoffes und dem
Zustand der Nägel
des Patienten. Der Nagellack kann auch prophylaktisch wiederholt
aufgetragen werden, um Onychomycosen und andere Pilzkrankheiten
des Nagels zu verhindern. Das antimycotische Mittel penetriert gut
in das Weft des Nagels und in die Haut und kann nicht leicht entzogen
werden. Daher muss das Auftragen des antimycotischen Nagellacks
nicht sehr oft wiederholt werden. Im Allgemeinen wird der aufgetragene
Nagellack ausreichend Wirkstoff enthalten, um in den Nagel und die
Haut zu diffundieren, so dass die Anwendung des antimycotischen
Nagellacks nur ein oder zweimal pro Tag wiederholt werden sollte,
um ihre Wirksamkeit sicherzustellen.
-
Die bevorzugten Filmbildner der vorliegenden
Erfindung zeigen einen überraschenden
Synergieeffekt, wenn sie zusammen mit den antimycotischen Mitteln
eingesetzt werden. Diese Wirkung ist besonders betont mit Hydroxyalkylchitosanen
und Carboxyalkylchitosanen. Außerdem
liegt diese Wirkung besonders dann vor, wenn Ciclopirox oder ein
Salz davon als ein antimycotisches Mittel verwendet werden.
-
Während
die Filmbildner selbst keine antimycotische Wirkung zeigen, wenn
sie in geeigneten Systemen getestet werden, wird die Wirkung des
antimycotischen Mittels selbst, vorzugsweise Ciclopirox, erhöht, wenn
es in Kombination mit den Filmbildnern der vorliegenden Erfindung
eingesetzt wird.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
und ihre Verwendung als ein Nagellack. Alle Mengen in "%" sind Gew.-%.
-
Beispiel 1
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 8% Ciclopirox in der Lackformulierung enthält.
Ciclopirox | 8
g |
Ethanol
95% | 73
g |
gereinigtes
Wasser | 13
g |
Ethylacetat | 4
g |
Hydroxypropylchitosan | 1
g |
Cetylstearylalkohol | 1
g |
| 100 g |
-
Die Formulierung wurde unter Verwendung
eines geeigneten geschlossenen Behälters, der mit einem Rührer versehen
war, hergestellt. Zu diesem Behälter
wurden Ethanol, entionisiertes Wasser und Ethylacetat gegeben, um
ein Gemisch zu bilden. Danach wurden Cetylstearylalkohol und nach
der Auflösung
davon, Ciclopirox hinzugefügt.
Zuletzt wurde Hydroxypropylchitosan hinzugefügt und das erhaltene Gemisch
wurde 24 Stunden lang oder bis zur Auflösung gerührt.
-
Die erhaltene Nagellackzusammensetzung
besaß ein
klares und homogenes Äußeres sogar
nach einer längeren
Lagerung. Weiterhin war der Lack in der Lage, einen matten, nicht-klebrigen
und plastischen Film zu bilden, der stark an den Nägeln haften
konnte. Wenn er aufgetragen wurde, brannte dieser feuchtigkeits- und
luftdurchlässige
Lack nicht oder verursacht keine Reizungen auf der angrenzenden
Haut oder dem Nagelbett.
-
Beispiel 2
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 8% Ciclopiroxolamin in der Lackformulierung
enthält.
Ciclopiroxolamin | 8
g |
Ethanol | 57
g |
gereinigtes
Wasser | 33
g |
Hydroxypropylchitosan | 1
g |
Cetylstearylalkohol | 1
g |
| 100 g |
-
Die Zusammensetzung wurde, wie in
Beispiel 1 gezeigt, hergestellt und der erhaltene Nagellack zeigte die
gleichen Eigenschaften, wie sie in Beispiel 1 erwähnt werden.
-
Beispiel 3
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 5% Amorolfinbase, Hydrochlorid in der Lackformulierung
enthält.
Amorolfinbase,
Hydrochlorid | 5% |
Hydroxypropylchitosan | 1% |
Ethanol | 70% |
Ethylacetat | 4% |
Cetylstearylalkohol | 1% |
gereinigtes
Wasser, um zu ergeben | 100 g |
-
Die Zusammensetzung wurde, wie in
Beispiel 1 gezeigt, hergestellt und der erhaltene Nagellack zeigte die
gleichen Eigenschaften, wie sie in Beispiel 1 erwähnt werden.
-
Beispiel 4
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 8% Ciclopirox in der Lackformulierung enthält.
Ciclopirox | 8% |
Carboxymethylchitosan | 1% |
Ethanol | 60% |
Ethylacetat | 2% |
Cetylstearylalkohol | 0,5% |
gereinigtes
Wasser, um zu ergeben | 100 g |
-
Die Zusammensetzung wurde, wie in
Beispiel 1 gezeigt, hergestellt und der erhaltene Nagellack zeigte die
gleichen Eigenschaften, wie sie in Beispiel 1 erwähnt werden.
-
Beispiel 5
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 8% Ciclopirox und 2% Lidocainhydrochlorid,
Monohydrat in der Lackformulierung enthält.
Ciclopirox | 8% |
Lidocainhydrochlorid,
Monohydrat | 2% |
Hydroxypropylchitosan | 1% |
Ethanol | 70% |
Ethylacetat | 4% |
Cetylstearylalkohol | 1% |
gereinigtes
Wasser, um zu ergeben | 100 g |
-
Die Zusammensetzung wurde, wie in
Beispiel 1 gezeigt, hergestellt und der erhaltene Nagellack zeigte die
gleichen Eigenschaften, wie sie in Beispiel 1 erwähnt werden.
-
Beispiel 6
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 8% Ciclopirox und 1,46% Meclocyclin-5-sulfosalicylat
in der Lackformulierung enthält.
Ciclopirox | 8% |
Meclocyclin-5-sulfosalicylat | 1,46% |
Hydroxypropylchitosan | 1% |
Ethanol | 70% |
Ethylacetat | 4% |
Cetylstearylalkohol | 1% |
gereinigtes
Wasser, um zu ergeben | 100 g |
-
Die Zusammensetzung wurde, wie in
Beispiel 1 gezeigt, hergestellt und der erhaltene Nagellack zeigte die
gleichen Eigenschaften, wie sie in Beispiel 1 erwähnt werden.
-
Beispiel 7
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 8% Ciclopirox, 0,15% Dexamethasonphosphatdinatriumsalz
und 0,5% Neomycinsulfat in der Lackformulierung enthält.
Ciclopirox | 8% |
Dexamethasonphosphatdinatriumsalz | 0,15% |
Neomycinsulfat | 0,5% |
Hydroxypropylchitosan | 1% |
Ethanol | 70% |
Cetylstearylalkohol | 1% |
Isopropanol | 5% |
gereinigtes
Wasser, um zu ergeben | 100 g |
-
Beispiel 8
-
Eine nachstehend gezeigte Nagellackzusammensetzung
wurde hergestellt, die 0,2% Miconazolnitrat in der Lackformulierung
enthält.
Miconazolnitrat | 0,2% |
Hydroxypropylchitosan | 1% |
Ethanol | 73% |
Ethylacetat | 4% |
Cetylstearylalkohol | 1% |
gereinigtes
Wasser, um zu ergeben | 100 g |
-
Die Zusammensetzung wurde, wie in
Beispiel 1 gezeigt, hergestellt und der erhaltene Nagellack zeigte die
gleichen Eigenschaften, wie sie in Beispiel 1 erwähnt werden.
-
Beispiel 9
-
Penetrationsstudie
-
Der Lack nach Beispiel 1, der Ciclopirox
enthält,
wurde auf die Fingernägel
von drei Erwachsenen Probanden aufgetragen und die Konzentration
des Wirkstoffes in dem Nagel wurde gemessen, indem die Werte für die rechte
Hand (ungewaschen) sofort nach dem Auftragen mit den Werten für die linke
Hand nach einem Waschen nach 6 Stunden verglichen wurden. Die Ergebnisse
werden in Tabelle 1 erläutert.
Eine gute Penetration in die Nägel
wurde gezeigt, da 18 bis 35% der aufgetragenen Dosis des antimycotischen
Mittels nach einem Händewaschen
nach 6 Stunden noch in den Nägeln
vorlag. Deshalb konnte gezeigt werden, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung
als ein antimycotischer Nagellack geeignet ist, obwohl der Filmbildner wasserlöslich ist.
-
Beispiel 10
-
Inhibierung des Pathogens, das für die Onychomycose
in Menschen verantwortlich ist, wurde nach Standardverfahren auf
Standardplatten getestet.
-
Der Vergleich der antimycotischen
Wirkung von Ciclopirox (8%) allein und Hydroxypropylchitosan (1%)
allein mit der Kombination dieser zwei Verbindungen (jeweils 8 und
1%) im Hinblick auf das Wachstum von Tricophytes Mentagrophytes
auf Sabourand Dex. bei 30°C
ergab die folgenden Ergebnisse (die aufgetragenen Mengen betragen
in jedem Fall 10, 20 und 30 μl):
Hydroxypropylchitosan: | keine
Inhibierung |
Ciclopirox: | gute
Inhibierung |
Ciclopirox
mit Hydroxypropylchitosan: | bessere
Inhibierung als mit Ciclopirox allein |
-