DE60101673T2 - Belüftetes bekleidungsstück - Google Patents

Description

• Technisches Anwendungsgebiet
• Die Erfindung befasst sich mit einem belüfteten Bekleidungsstück, wie einem Mantel, einer Jacke, einem Überzieher oder dergleichen.
• Stand der Technik als Hintergrund
• Es ist bekannt, dass Personen Bekleidungsstücke und Schuhe tragen, um den Körper vor atmosphärischen Einflüssen wie Schnee, Regen, Wind und insbesondere vor der Kälte zu schützen.
• Der menschliche Körper wird hauptsächlich durch das Anordnen von verschiedenen Bekleidungsschichten geschützt. Die erste Schicht wird von der Unterwäsche gebildet und ist in direktem Kontakt mit dem Körper und diese Schicht wird in aufeinanderfolgenden weiteren Lagen in Abhängigkeit von der Außentemperatur und den Umgebungsverhältnissen bedeckt.
• Es reicht folglich aus, eine oder mehrere Bekleidungsschichten hinzuzufügen oder zu entfernen, um sich wohl zu fühlen und sich mit einer optimalen Temperatur zu fühlen.
• Der menschliche Körper ist eigenständig mit "Mechanismen" ausgestattet, welche eine thermische Anpassung an die Umgebung gestatten, in welcher sich der menschliche Körper aufhält.
• Bei einer zu starken Erwärmung beispielsweise reagiert der Körper durch eine gesteigerte Ausdünstung, die durch Verdampfung eine natürliche Reduktion der Körpertemperatur gestattet.
• Die vom menschlichen Körper erzeugte Wärme, zusätzlich zu der erzeugten Ausdünstung wird durch Wärmestrahlung ebenfalls nach außen abgeleitet.
• Diese Wärme, welche immer vorhanden ist, erwärmt die Luft zwischen dem Körper und dem Bekleidungsstück. Bei einem Temperaturanstieg der Luft findet eine weitere zusätzliche zu große Erwärmung statt, und man fühlt sich beispielsweise in den Schulterbereichen unwohl, bei denen es sich um Sammelbereiche für derartige aufsteigende Warmluft handelt.
• Wenn der Wasserdampf nicht aus der Schutzumschließung entweichen kann, welche den menschlichen Körper beispielsweise durch die Bekleidung umgibt, steigt die Feuchtigkeit an, bis der Dampf kondensiert und durch Ausdünstung in den flüssigen Zustand umgewandelt wird. Hierdurch wird die Bekleidung ausgehend von der Unterwäsche nass, welche die erste innere Schicht bildet.
• Dieser unerwünschte Nachteil lässt sich dadurch ausräumen, dass man das nasse Bekleidungsstück entfernt und durch ein trockenes ersetzt, beispielsweise unmittelbar nach dem Ende des Bergaufstiegs. Hierdurch tritt aber eine plötzliche Abkühlung des Körpers auf, und es besteht die Gefahr einer Lungenentzündung oder anderer Erkältungskrankheiten.
• Obgleich einerseits der Schutz des menschlichen Körpers vor den unangenehmen kalten Verhältnissen durch den Einsatz von stark isolierenden Materialien äußerst effektiv ist, kann man andererseits nicht vermeiden, dass dann der Körper nicht natürlich atmen kann, und es ist das Entweichen des durch die Ausdünstung erzeugten Wasserdampfs nicht mehr sichergestellt.
• Insbesondere während der wärmeren Jahreszeiten ist diese Problematik von noch größerer Bedeutung und führt dazu, dass viele Leute mehrmals eine Dusche nehmen und die Bekleidung ständig während des Tages wechseln.
• Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten wurde ein Versuch dadurch unternommen, dass man eine Bekleidung wählt, welche besondere dampfdurchlässige Eigenschaften hat, wozu beispielsweise ein Material zum Einsatz kommen kann, welches allgemein im Handel unter dem Markennamen "Gore-Tex" erhältlich ist, welches von der Firma W. L. Gore Ass., Inc. geliefert wird. Eine solche Bekleidung kann nur einen Teil, häufig nur einen kleinen Teil des während des Schwitzens durch den menschlichen Körper erzeugten Dampfes ausleiten, insbesondere in den Bereichen, die viele Schweißdrüsen haben. Insbesondere hat dieses Material nicht die Fähigkeit einen effektiven Luftaustausch im Innern des Bekleidungsstückes sicherzustellen.
• Eine Dampfdurchlässigkeit tritt in der Tat nur in geringem Umfang auf, da ein partialer Dampfdruck, welcher ausreicht, um den Schweiß (in der Dampfphase) nach außen auszuleiten, sich im Innern der getragenen Bekleidungsschichten nicht aufbaut.
• Bei anderen Anwendungsfällen wurde versucht, in dem Bekleidungsstück Öffnungen vorzusehen, welche sich in verändernder Weise an den Bereichen geschlossen werden können, in denen hauptsächlich Schweiß anfällt, beispielsweise in den Achselgruben. Aber selbst hierdurch kann man die gewünschten Effekte nicht sicherstellen, da kein natürlicher Luftaustausch vorhanden ist.
• Auch der Versuch, die Effektivität durch das Vorsehen einer größeren Anzahl von Öffnungen zu steigern, hat nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt.
• In der Praxis haften einige Abschnitte der Bekleidungsstücke immer direkt am Körper, insbesondere an den Schulter- und Brustbereichen und daher bleibt der durch die Verdampfung des Körperschweißes erzeugte Wasserdampf zwischen dem Körper und dem Bereich der Bekleidung eingeschlossen, welche nicht direkt am Körper haftet (im allgemeinen der Abdominalbereich, der Lendenbereich des Rückens und insbesondere der Bereich unter den Achselgruben). Daher kann dieser Wasserdampf nicht entweichen.
• In US-A-3 213 465 ist eine Regenbekleidung beschrieben, welche die Schultern vollständig bedeckt und bei der Schulterdistanzelemente vorgesehen sind sowie versteckte Entlüftungsöffnungen an den Achselgruben und den vorderen Taschen, so dass man insgesamt ein attraktives äußeres Erscheinungsbild erhält. In US-A-5 727 256 ist eine Schulterreißverschlussanordnung beschrieben, bei der im offenen Zustand ein Zugang zu einer textilen Maschenware vorhanden ist, welche in Kontakt mit den Schulterbereichen des Trägers ist.
• Offenbarung der Erfindung
• Die Erfindung zielt darauf ab, ein Bekleidungsstück bereitzustellen, bei welchem die vorstehend beschriebenen Nachteile der üblichen Bekleidungsstücke überwunden sind.
• Innerhalb dieser Zielsetzung ist eine wichtige Aufgabe nach der Erfindung darin zu sehen, ein Bekleidungsstück bereitzustellen, welches einen adäquaten Luftaustausch im Inneren der Schutzumschließung sicherstellt, welche den Körper umgibt.
• Ferner soll bei allen praktischen Einsatzzwecken ermöglicht werden, dass die natürliche Wärmeregulierung des menschlichen Körpers aufrechterhalten bleibt.
• Nach der Erfindung wird hierzu ein Bekleidungsstück angegeben, dessen nähere Einzelheiten in den anliegenden Ansprüchen angegeben sind.
• Kurzbeschreibung der Zeichnungen
• Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung, welche lediglich ein nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel darstellt. In der Zeichnung gilt:
• 1 ist eine perspektivische Ansicht, teilweise im Ausschnitt in einem oberen Teil des Bekleidungsstücks nach der Erfindung; und
• 2 ist eine Ausschnittsansicht des Bekleidungsstücks nach 1 an einem Träger.
• Ausführungsformen der Erfindung
• Unter Bezugnahme auf die Figuren ist ein Bekleidungsstück, wie ein Mantel, eine Jacke, ein Überzieher oder dergleichen, insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen und weist Distanzeinrichtungen 11 auf, die in einem speziellen Anwendungsfall von Elementen gebildet werden, welche aus weichem Material, wie Frottierstoff, Filz, Vliesstoff, Textilmaterial (beispielsweise jenes, welches als "Doppeljersey" bekannt ist) oder dergleichen, hergestellt sind, und die mit dem Bekleidungsstück mit Hilfe von Nähten, Klettverbindungen, Reißverschlussverbindungen, Klebstoffen und der dergleichen am inneren Teil der Schultern 12 des Bekleidungsstücks derart verbunden sind, dass ein Zwischenraum 13 zwischen den Schultern 14 des Trägers 15 und dem Stoff erzeugt wird, aus dem das Bekleidungsstück hergestellt ist.
• Durch Anheben des Bekleidungsstückes 10 von den Schultern 14 des Trägers mittels der Distanzeinrichtung 11 bleibt der Wasserdampf oder die Wärme, die von dem Körper des Trägers erzeugt wird, nicht mehr in dem Abdominalbereich, in dem Lendenbereich am Rücken und insbesondere im Bereich um die Achselgrube eingeschlossen. Vielmehr können Wasserdampf und Wärme ohne Behinderung durch solche Bereiche, an denen das Bekleidungsstück an dem Körper haftet, aufsteigen.
• Das Bekleidungsstück 10 weist ferner Elemente 16 zum Entlüften von Warmluft auf, welche vom Körper des Trägers erzeugt wird und die in dem Zwischenraum 13 aufsteigt. Diese Elemente werden beim dargestellten Ausführungsbeispiel von einem Gitterabschnitt 16 gebildet, welcher an einer zugeordneten Öffnung der jeweiligen Schulter 12 des Bekleidungsstücks angebracht ist.
• Der Gitterabschnitt 16 kann auf übliche Weise mit einem unteren Bereich mit einer Membrane kombiniert werden, welche für Wasser undurchlässig, aber für Dampf durchlässig ist. Dies ist in den Figuren nicht gezeigt. Diese Membrane kann beispielsweise aus an sich bekanntem Gore-Tex-Material hergestellt sein.
• Als eine Alternative ist es möglich, an sich bekannte Ventilationselemente, beispielsweise einen Metallring, vorzusehen, welcher die Ränder der zugeordneten Öffnung des Bekleidungsstücks umgibt.
• Durch die Verknüpfung des Zwischenraums 13, welcher zwischen dem Körper des Trägers und den Bekleidungsstück 10 durch die Distanzeinrichtungen 11 gebildet wird, mit den Entlüftungselementen 16 erhält man eine nach außen gerichtete Warmluftabgabe, die zu dem Bereich oberhalb der Schultern 14 aufgestiegen ist.
• Durch entsprechende Einstellung der Größe der Bereiche, an denen die Entlüftungselemente 16 vorgesehen sind, ist es natürlich möglich, die Menge der abgegebenen Luft einzustellen, um Schwierigkeiten hinsichtlich der natürlichen Wärmeregulierung des menschlichen Körpers zu vermeiden.
• In der Praxis hat sich gezeigt, dass die beabsichtigte Zielsetzung und der Zweck nach der Erfindung erreicht werden.
• Die Erfindung kann auf zahlreiche Weise modifiziert und abgewandelt werden, welche alle innerhalb des Schutzumfangs der Erfindung liegen.
• Ferner können alle näheren beschriebenen Einzelheiten durch andere technische äquivalente Elemente ersetzt werden.

Claims (3)

1. Bekleidungsstück (10), wie ein Mantel, eine Jacke oder ein Überzieher, welches folgendes aufweist: – Entlüftungselemente (16) zum Ableiten von warmer Luft, die vom Körper des Trägers erzeugt wird und die in einem Zwischenraum (13) aufgestiegen ist, wobei die Entlüftungselemente (16) in zugeordneten Öffnungen an der Schulter des Bekleidungsstücks (10) angeordnet sind und die Entlüftungselemente (16) von wenigstens einem Gitterabschnitt (16) gebildet werden, welcher an zugeordneten Öffnungen der Schulter des Bekleidungsstückes vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bekleidungsstück (10) ferner folgendes aufweist: – eine Distanzeinrichtung (11), welche wenigstens in einem inneren Teil der Schulterbereiche des Bekleidungsstückes (10) derart angeordnet ist, dass der Zwischenraum (13) zwischen den Schulterteilen des Trägers und dem Stoff erzeugt wird, aus dem das Kleidungsstück (10) hergestellt ist und um das Kleidungsstück (10) anzuheben, sowie insbesondere den wenigstens einen Gitterabschnitt (16) in den Schulterbereichen des Trägers mittels der Distanzeinrichtung (11) anzuheben.
2. Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzeinrichtung (11) von Elementen aus weichem Material gebildet werden, welche mit dem Bekleidungsstück mit Hilfe von Nähten, Klettverbindungen, Reißverschlüssen oder Klebstoffen verbunden sind.
3. Bekleidungsstück (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gitterabschnitt (16) in einem unteren Bereich mit einer Membrane kombiniert ist, welche für Wasser undurchlässig und dampfdurchlässig ist.