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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Herstellen eines Sesamolameisensäureethylesters
(im folgenden als Sesamylformiat bezeichnet) bei einer geringen
Nebenprodukt-Ausbeute an heliotroper Säure, als auch ein Verfahren
zum Herstellen von Sesamol unter Durchführung einer Hydrolyse oder
Alkoholyse des Esters.
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HINTERGRUND
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Bei Sesamol-3,4-(methylendioxy)phenol
handelt es sich um eine Verbindung in Form weißer Kristalle (Schmelzpunkt
65,5°C)
mit einem phenolischen Geruch, welche als ein wichtiges Ausgangsmaterial
zur Herstellung von Pharmazeutika wie blutdrucksenkende Mitteln
dient. Sesamol findet auch Anwendungen als Antioxidanzien, antibakterielle
Mittel, Herbizide und Kosmetika.
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Verschiedene herkömmliche Verfahren zur Herstellung
von Sesamol aus Heliotropin als einem Ausgangsmaterial sind bekannt;
beschrieben sind zum Beispiel die folgenden Verfahren:
- (1) Umsetzen von Heliotropin mit Wasserstoffperoxid in als einem
Lösungsmittel
dienendem Methylenchlorid und in Gegenwart von Ätznatron und einer Selenium-Verbindung (Synthesis,
1989, März,
167);
- (2) Umsetzen von Heliotropin mit Peressigsäure oder Wasserstoffperoxid
in als einem Lösungsmittel
dienendem Methylenchlorid (J. Org. Chem., 1984, 49, 4741 und Sekiyu-gakkai
shi 29, (5), 364 (1986));
- (3) Umsetzen von Heliotropin mit Chlorperbenzoesäure in als
einem Lösungsmittel
dienendem Methylenchlorid (Ind. J. Chem., 1983, 22, 1150);
- (4) Umsetzen von Heliotropin mit Perameisensäure in als einem Lösungsmittel
dienendem Chloroform (USSR-Patent Nr. 688492); und
- (5) Umsetzen von Heliotropin mit Peressigsäure in als einem Lösungsmittel
dienendem Ethylacetat (offengelegte (kokai) Japanische Patentanmeldung
Nr. Heisei7-5868).
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Das zuvor genannte Verfahren (1),
bei welchem eine hochgradig giftige Selenium-Verbindung verwendet wird, ist schwer
im industriellen Maßstab
durchführbar.
Die Verfahren (2) bis (4) sind ebenfalls schwer im industriellen
Maßstab
durchführbar,
da bei diesen Verfahren ein Halogen-haltiges Lösungsmittel verwendet wird,
dessen Verwendung in den letzten Jahren aufgrund von Umweltbelastungen
abgelehnt wird.
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Obschon das zuvor genannte Verfahren
(5) darin von Vorteil ist, dass es in Ethylacetat (d. h. einem chlorfreien
gebräuchlichen
Lösungsmittel)
durchgeführt
werden kann, macht die Erzeugung einer großen Menge an heliotroper Säure, bei
der es sich um ein in den meisten handelsüblichen Lösungsmitteln einschließlich Ethylacetat
schwer lösliches
Nebenprodukt handelt, einen Laugenextraktions-Schritt erforderlich,
was die Produktion mühsam
macht.
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Spezifisch ist in der offengelegten
(kokai) Japanischen Patentanmeldung Nr. Heisei-7-25868, die das Verfahren (5) betrifft,
ein Schritt zur Herstellung von Sesamylformiat durch Oxidieren von
Heliotropin mit Peressigsäure
in einem spezifischen organischen Lösungsmittel und in Abwesenheit
von Wasser beschrieben; ein Schritt zur Herstellung von Sesamol
durch Hydrolysieren des Esters, ohne den Ester abzutrennen, in Gegenwart
einer Base oder von Wasser; und ein Schritt zum Erhalt (Reinigen)
von Sesamol durch Abtrennen der organischen Schicht, die bei der
Hydrolyse aus der wässrigen
Schicht entsteht, und zum Unterziehen der organischen Schicht einer
Destillation. Da bei diesem Verfahren eine große Menge an heliotroper Säure als
einem Nebenprodukt entsteht, wird das Hydrolyse-Gemisch einer Phasentrennung
unterzogen, um das Nebenprodukt in der entstandenen wässrigen
Schicht zu seiner Entfernung aufzulösen.
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Eine erhöhte Nebenprodukt-Ausbeute an
heliotroper Säure
vermindert die Ausbeute an Sesamol und erzeugt feststoffliche Ablagerungen,
was die Handhabung der Reaktionsmasse erschwert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINGUNG
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
haben umfangreiche Untersuchungen angestellt, um die zuvor genannten
Probleme zu lösen,
und haben festgestellt, dass die Nebenprodukt-Ausbeute an heliotroper Säure durch
Oxidieren von Heliotropin mit Peressigsäure in Gegenwart von Ameisensäure deutlich
herabgesetzt werden kann. Die vorliegende Erfindung wurde auf der
Grundlage dieser Feststellung verwirklicht.
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Demgemäß besteht eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Verfahrens zum
Herstellen von Sesamol in hoher Effizienz.
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Bei einem Aspekt der Erfindung wird
ein Verfahren zum Herstellen von Sesamylformiat bereitgestellt, welches
das Oxidieren von Heliotropin mit einer Percarbonsäure in Gegenwart
von Ameisensäure
und einem wahlweise zugesetzten organischen Lösungsmittel umfasst.
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Vorzugsweise beträgt die Nebenprodukt-Ausbeute
an heliotroper Säure
5 Mol-% oder weniger.
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Vorzugsweise wird Ameisensäure in einer
Menge von 25 bis 500 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% Heliotropin,
zugesetzt.
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Vorzugsweise weist die Percarbonsäure 1 bis
7 Kohlenstoftatome auf.
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Vorzugsweise ist das organische Lösungsmittel
eine C1-C7-Carbonsäure,
ein C1-C6-Alkoholester oder eine C1-C7-Carbonsäure, oder ein Gemisch davon.
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Bei einem zweiten Aspekt der Erfindung
wird ein Verfahren zum Herstellen von Sesamol bereitgestellt, welches
Verfahren das Zersetzen von Sesamylformiat, wie durch das zuvor
genannte Verfahren zum Herstellen von Sesamylformiat erhalten, durch
Zusetzen von Wasser und/oder Alkohol umfasst.
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Vorzugsweise wird Sesamylformiat
in Gegenwart eines basischen Katalysators zersetzt.
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Vorzugsweise wird der Katalysator
nach der Zersetzung entfernt; eine Substanz mit niederem Siedepunkt
abgetrennt; und sukzessive Sesamol mittels Destillation abgesammelt.
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Vorzugsweise kann der Katalysator
nach der Zersetzung verbleiben; wird eine Substanz mit niedrigem Siedepunkt
abgetrennt; und sukzessive Sesamol mittels Destillation abgesammelt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
zur Herstellung von Sesamol umfasst das Oxidieren von Heliotropin
mit einer Percarbonsäure
in Gegenwart von Ameisensäure,
um dabei Sesamylformiat zu erzeugen, und das Hydrolysieren oder
Alkoholisieren des derart erzeugten Sesamylformiats, um dadurch
Sesamol zu erhalten.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
wird nun ausführlich
beschrieben werden.
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Als ein Ausgangsmaterial dienendes
Heliotropin kann durch Isomerisieren einer Quelle wie Safrol (enthalten
in Kampferöl
oder Sassafraöl)
durch Erhitzen mit einem Ätzalkali,
um dadurch Isosafrol zu erhalten, und Oxidieren des derart erhaltenen
Isosafrols unter Verwendung von Ozon oder einem Bichromatsalz erhalten werden.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung,
bei dem Sesamol aus als einem Ausgangsmaterial dienendem Heliotropin über Sesamylformiat
erzeugt wird, ist durch das folgende Reaktionsschema dargestellt.
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- (a) Beim ersten Schritt (Baeyer-Villiger-Reaktion)
wird Heliotropin in Ameisensäure
als solcher oder in einem Gemisch aus Ameisensäure und einem Lösungsmittel
gelöst
und dem resultierenden Gemisch eine Percarbonsäure zugesetzt, um dadurch Sesamylformiat
zu erhalten.
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Die Percarbonsäure weist vorzugsweise 1 bis
7 Kohlenstoffatome auf, wobei zu spezifischen Beispielen dafür Perameisensäure, Peressigsäure, Perpropionsäure, Perbutyrsäure und
Perbenzoesäure
zählen,
wobei Peressigsäure
besonders bevorzugt ist.
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Ameisensäure wird in einer Menge von
25 bis 500 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 200 Gew.-%, bezogen auf Heliotropin,
verwendet. Beträgt
die Menge weniger als 25 Gew.-%, so wird heliotrope Säure als
ein Nebenprodukt in einer unerwünschten
Ausbeute von mehr als 5 Mol-% erzeugt, wohingegen dann, wenn die
Menge über
500 Gew.-% beträgt,
eine große
Menge an Ameisensäure
während
des Reinigungsschritts herausdestilliert werden muss, was zu einem
nachteilig hohen Energieverbrauch führt.
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Die Percarbonsäure wird in einer molaren Menge
vom 1- bis 5-fachen dessen an Heliotropin, vorzugsweise 1- bis 2-fachen,
verwendet. Ist die Menge an Percarbonsäure weniger als äquimolar,
so kann die Umwandlungsrate theoretisch nicht 100 Mol-% erreichen,
wohingegen dann, wenn die Menge über
dem 5-fachen liegt, die Menge an verbliebener Percarbonsäure steigt,
was zu einem wirtschaftlichen Nachteil führt und eine mühsame Nachbehandlung
erfordert.
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Ist Wasser im Reaktionssystem enthalten,
so wird das Sesamylformiat hydrolysiert, wodurch Sesamol entsteht,
und das entstandene Sesamol wird mittels einer Percarbonsäure, z.
B. Peressigsäure,
oxidiert. Daher ist die Abwesenheit von Wasser bevorzugt. Der Wassergehalt
in der Ameisensäure
und Percarbonsäure
wird vorzugsweise minimal gehalten. Spezifisch gesagt weist die
verwendete Ameisensäure
vorzugsweise eine Reinheit von 95 Gew.-% oder höher auf (Wassergehalt: 5 Gew.-%
oder weniger), bevorzugter eine Reinheit von 98 Gew.-% oder höher (Wassergehalt:
2 Gew.-% oder weniger). Die Percarbonsäure wird vorzugsweise in Form
einer Lösung
davon in wasserfreiem, als einem Lösungsmittel dienendem Ethylacetat
verwendet.
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Eine wasserfreie Percarbonsäurelösung, z.
B. eine Lösung
von Peressigsäure
in Ethylacetat, kann z. B. durch Oxidieren in Luft einer Lösung von
Acetaldehyd in Ethylacetat erhalten werden.
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Als dem zuvorgenannten, mit Ameisensäure zu verwendendem
Lösungsmittel
kann jegliches gegenüber
Persäure
reaktionsträge
Lösungsmittel
verwendet werden, solange das Lösungsmittel
das Ausgangsmaterial und die Produkte lösen kann. Zu Beispielen für das Lösungsmittel
zählen
Ester wie Ethylacetat und Ethylformiat, und organische Säuren wie
Essigsäure
und Propionsäure.
Von diesen sind Ester wie Ethylacetat bevorzugt.
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Wird ein Alkohol wie Methanol, Ethanol
oder Propanol als dem Lösungsmittel
verwendet, so wird das Sesamylformiat während der Reaktion eine Alkoholyse
unterzogen, woraufhin das derart erhaltene Sesamol durch eine Percarbonsäure wie
Peressigsäure
oxidiert wird. Daher ist Alkohol nicht vorzugsweise als dem Lösungsmittel
zu verwenden.
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Das Lösungsmittel wird in einer Menge
von 300 Gew.-% oder weniger, bezogen auf Heliotropin, bevorzugt
100 Gew.-% oder weniger, verwendet. Liegt die Menge über 300
Gew.-%, so muss eine große
Menge an Lösungsmittel
während
des Reinigungsschritts herausdestilliert werden, was zu einem nachteiligen
Energieverbrauch führt.
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Die Reaktionstemperatur unterliegt
keinen speziellen Beschränkungen.
Allerdings ist eine Temperatur von nicht mehr als 100,5°C (Siedepunkt
der Ameisensäure)
oder nicht mehr als der Siedetemperatur des Ameisensäure/Lösungsmittel-Gemischs
bevorzugt. Wird spezifisch Ethylacetat (Siedepunkt 77°C) als ein
Lösungsmittel
verwendet, so wird die Reaktion bei 0 bis 70°C, bevorzugt 30 bis 60°C, vorgenommen.
Eine Reaktionstemperatur von 0°C
oder weniger ist nicht geeignet, da die Reaktionsrate extrem niedrig
ist, wohingegen dann, wenn die Temperatur 70°C oder mehr beträgt, die
Menge an erforderlicher Hitze aufgrund des Siedens des Lösungsmittels
steigt, was zu einem nachteiligen Energieverbrauch führt.
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Die Reaktionsdauer, die in Abhängigkeit
von den Reaktionsbedingungen und der Art und Menge des verwendeten
Katalysators variiert, beträgt
typischerweise 2 bis 10 Stunden.
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Es bestehen keine speziellen Beschränkungen
hinsichtlich des Drucks, unter dem die Reaktion durchgeführt wird,
so dass die Reaktion bei atmosphärischem
Druck, reduziertem Druck oder unter Druck gesetzten Bedingungen
vorgenommen werden kann. Wird die Reaktion unter Druck vorgenommen,
so kann die Reaktionstemperatur weiter erhöht werden, um dadurch die Reaktionsdauer
abzukürzen
und die Verwendung eines Lösungsmittels
mit niedrigem Siedepunkt zuzulassen. Wird die Reaktion unter reduziertem
Druck vorgenommen, so kann ein Lösungsmittel
mit hohem Siedepunkt verwendet werden.
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Die Reaktion kann auch unter Eindampfen
von Ameisensäure
oder einem Lösungsmittel,
Wegnehmen von Wärme
oder Abtrennen von Wasser aus der kondensierten Flüssigkeit
vorgenommen werden.
- (b) Beim zweiten Schritt
(Zersetzung des Sesamylformiats) wird der Ester einer Hydrolyse
und/oder Alkoholyse durch Zusetzen von Wasser und/oder Alkohol unterzogen,
um dadurch Sesamol zu erhalten. Zu Beispielen des Alkohols zählen Methanol,
Ethanol und Propanol.
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Nach Abschluss des ersten Schritts
können
Ameisensäure
und das Lösungsmittel,
wie z. B. Essigsäure
oder Ethylacetat, herausdestilliert werden oder können verbleiben,
so wie sie sind. Allerdings werden diese Komponenten vorzugsweise
herausdestilliert. Das entstandene Sesamylformiat kann abgetrennt
werden oder im Reaktionsgemisch verbleiben, um eine Esterzersetzung
vorzunehmen (der zweite Schritt).
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Wasser und/oder Alkohol werden in
einer Menge in Mol vom 1- bis 100-fachen dessen des Sesamylformiats,
vorzugsweise vom 2- bis 10-fachen, verwendet. Ist die Menge an Wasser
und/oder Alkohol geringer als äquimolar,
so kann die Umwandlung theoretisch nicht 100% erreichen, wohingegen
dann, wenn die Menge über
das 100-fache in Mol beträgt,
eine große
Menge an Lösungsmittel
während
des zweiten Schritts oder eines Reinigungsschritts herausdestilliert
werden muss, was zu einem nachteiligen Energieverbrauch führt.
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Allgemein kann, um die Reaktion zu
beschleunigen, ein basischer Katalysator wie Ätznatron zugesetzt werden.
Es werden keine speziellen Beschränkungen hinsichtlich des basischen
Katalysators auferlegt, wobei zu Beispielen dafür Ätznatron, Ätzkali, Acetatsalze davon,
Formatsalze davon und basisches Ionenaustauscherharz zählen. Von
diesen ist Ätznatron
im Hinblick auf die Kosten bevorzugt.
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Die Menge an basischem Katalysator
variiert in Abhängigkeit
von der Katalysatorart. Zum Beispiel wird Ätznatron oder ein Salz davon
in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Sesamolformiat,
bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, verwendet. Beträgt die Menge solch eines Katalysators
weniger als 0,01 Gew.-%, so kann keine ausreichende Reaktionsrate
erzielt werden, wohingegen dann, wenn die Menge über 5 Gew.-% liegt, die Kosten
zum Herstellen und Auffangen des Katalysators nachteiligerweise
steigen.
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Es werden keine speziellen Beschränkungen
hinsichtlich der Reaktionstemperatur auferlegt. Da die Reaktion
generell unter Herausdestillieren des Nebenprodukts Ameisensäure oder
Sesamylformiat durchgeführt
wird, wird das rohe Reaktionsgemisch im siedenden Zustand gehalten.
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Es werden keine speziellen Beschränkungen
hinsichtlich des Reaktionsdrucks auferlegt, so dass die Reaktion
unter atmosphärischem
Druck, reduziertem Druck oder unter Druck gesetzten Bedingungen
durchgeführt
werden kann.
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Die Reaktionsdauer, welche in Abhängigkeit
von den Reaktionsbedingungen und der Art und Menge des verwendeten
Katalysators variieren kann, beträgt typischerweise 1 bis 10
Stunden.
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Nach Abschluss der Zersetzung des
Sesamylformiats wird der Katalysator neutralisiert oder entsprechend
den Anforderungen abgetrennt. Anschließend werden verbliebene Substanzen
mit niedrigem Siedepunkt wie Wasser oder Alkohol, Ameisensäure oder
Sesamylformiat und ein Lösungsmittel
zum Beispiel durch Destillation entfernt und ein Sesamol enthaltendes
Rohgemisch einer Destillation oder Dampfdestillation unterzogen,
um dadurch Sesamol mit einer Reinheit von 99% oder mehr zu erhalten.
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Das derart erhaltene Sesamol kann
durch Rekristallisation oder Destillation entsprechend den Anforderungen
weiter gereinigt werden.
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BEISPIELE
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Die vorliegende Erfindung wird nun
anhand von Beispielen weiter beschrieben werden, die nicht als Beschränkungen
der Erfindung betrachtet werden sollten.
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Beispiel 1
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Ein mit einem Thermometer, einem
Rücklauf-Kondensator
und einem Rührgerät ausgestatteter
Kolben wurde mit Heliotropin (1000 g), Ameisensäure (1000 g; Reinheit = 98
Gew.-%, Wassergehalt = 2 Gew.-%) beschickt und dem Ethylacetat (1000
g) und eine Lösung
(2.100 g) von Peressigsäure
(30 Gew.-%) in Ethylacetat bei 40°C über drei
Stunden hinweg zugetropft. Nach einer zweistündigen Alterung wurde das Verschwinden
der Peressigsäure
bestätigt.
Die Analyse mittels Gaschromatographie ergab, dass das rohe Reaktionsgemisch
14 Gew.-% Sesamylformiat und 4 Gew.-% Sesamol enthielt und keine
heliotrope Säure
im Gemisch nachweisbar war. Die Ausbeute (als der Gesamtmenge an
Sesamylformiat und Sesamol, wobei im folgenden diese Bedeutung gilt)
auf der Basis von Heliotropin betrug 87 Mol-%. Das zuvor genannte
Rohgemisch bestand in einer homogenen Lösung ohne Ablagerung von Feststoffen.
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Aus dem obigen Rohgemisch wurden
Substanzen mit niedrigem Siedepunkt wie Ameisensäure, Ethylacetat und Essigsäure mittels
eines Verdampfungsapparats herausdestilliert, wodurch 1.050 g eines
Destillations-Rückstands
erhalten wurden.
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Der Destillations-Rückstand
wurde in einen Kolben übertragen,
an dem eine 20-stufige
Oldershaw-Säule
befestigt worden war. Ethanol (800 g; Siedepunkt = 78,3°C) und 10
Gew.-% wässrige Ätznatronlösung (20
g) wurden dem zugegeben, und die Alkoholyse wurde unter Sieden und
unter Eindampfen des Nebenprodukts Ethylformiat (Siedepunkt = 54,3°C) durchgeführt. Die
Reaktionstemperatur betrug 82°C
bei Reaktionsbeginn und 96°C
bei Abschluss der Reaktion (nach 4,5 Stunden). Als die Reaktion
abgeschlossen war, waren Ameisensäure und überschüssiges Ethanol nahezu vollständig entfernt.
Anschließend
wurde Sesamol einer Destillation unter reduziertem Druck (110°C; Druck
im obersten Teil der Säule
= 3 mmHg) unterzogen, wodurch 730 g Sesamol (Reinheit = 99,2 Gew.-%;
Schmelzpunkt = 63–64°C) erhalten
wurden. Die Gesamtausbeute an Sesamol aus dem Ausgangsmaterial Heliotropin
betrug 79 Mol-%.
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Beispiel 2
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Ein mit einem Thermometer, einem
Rücklauf-Kondensator
und einem Rührgerät ausgestatteter
Kolben wurde mit Heliotropin (1000 g) und Ameisensäure (500
g; Reinheit = 98 Gew.-%, Wassergehalt = 2 Gew.-%) beschickt und
dem eine Lösung
(2.000 g) von Peressigsäure
(30 Gew.-%) in Ethylacetat bei 40°C über eine
Stunde hinweg zugetropft. Nach einer vierstündigen Alterung wurde das Verschwinden
der Peressigsäure
bestätigt.
Die Analyse mittels Gaschromatographie ergab, dass das rohe Reaktionsgemisch
21 Gew.-% Sesamylformiat und 7 Gew.-% Sesamol enthielt und keine
heliotrope Säure
im Gemisch nachweisbar war. Die Reaktionsausbeute betrug 93 Mol-%.
Das zuvor genannte Rohgemisch bestand in einer homogenen Lösung ohne
Ablagerung von Feststoffen.
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Aus dem obigen Rohgemisch wurden
Substanzen mit niedrigem Siedepunkt wie Ameisensäure, Ethylacetat und Essigsäure mittels
eines Verdampfungsapparats herausdestilliert, wodurch 1.050 g eines
Destillations-Rückstands
erhalten wurden.
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Anschließend wurde, ähnlich der
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise, der Destillations-Rückstand
einer Alkoholyse und Destillation unterzogen, wodurch 740 g Sesamol
(Reinheit = 99,2%; Schmelzpunkt = 63–64°C) erhalten wurden. Die Gesamtausbeute
an Sesamol aus dem Ausgangsmaterial Heliotropin betrug 80 Mol-%.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein mit einem Thermometer, einem
Rücklauf-Kondensator
und einem Rührgerät ausgestatteter
Kolben wurde mit Heliotropin (500 g) und Ethylacetat (500 g) beschickt
und dem eine Lösung
(1.030 g) von Peressigsäure
(30 Gew.-%) in Ethylacetat (Essigsäuregehalt = 6 Gew.-%) bei 50°C über drei
Stunden hinweg zugetropft. Nach fünfstündiger Alterung wurde das Verschwinden
der Peressigsäure
bestätigt.
Die Analyse mittels Gaschromatographie ergab, dass das rohe Reaktionsgemisch
22 Gew.-% Sesamylformiat und 2 Gew.-% heliotrope Säure enthielt.
Die Reaktionsausbeute betrug 81 Mol-% und die Nebenprodukt-Ausbeute
an heliotroper Säure
betrug 7 Mol-%. Ein weißer
Feststoff hatte sich an der Kolbenwand abgelagert, und die NMR-Analyse
ergab, dass dieser weißer
Feststoff heliotrope Säure
war. Die Nebenprodukt-Ausbeute an heliotroper Säure einschließlich der
Ablagerung an der Wand betrug 15 Mol-%, was bewies, dass die Ausbeute
an Zielprodukt im Vergleich zu den Fällen aus Beispiel 1 und Beispiel
2 gering war, weshalb das Verfahren hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit
als nachteilig befunden wurde.
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Darüber hinaus machte die Ablagerung
an heliotroper Säure
die Handhabung der Reaktionsmasse schwierig.
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Vergleichsbeispiel 2
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Ein mit einem Thermometer, einen
Rücklauf-Kondensator
und einem Rührgerät ausgestatteter
Kolben wurde mit Heliotropin (1.000 g), Ameisensäure (1.500 g; Reinheit = 98
Gew.-%; Wassergehalt = 2 Gew.-%) beschickt und dem konzentrierte
Schwefelsäure
(0,2 g) und 60 Gew.-% wässrige
Wasserstoffperoxid-Lösung (560
g) bei 50°C über eine
Stunde hinweg zugetropft. Anschließend wurde das resultierende
Gemisch einer einstündigen
Alterung unterzogen. Die Analyse mittels Gaschromatographie ergab,
dass das rohe Reaktionsgemisch 2,8 Gew.-% Sesamylformiat, 4,7 Gew.-%
Sesamol und 9,2 Gew.-% Heliotropin enthielt, wobei keine heliotrope
Säure im
Gemisch nachgewiesen wurde. Eine teerartige Substanz wurde am Boden
des Reaktors beobachtet. Die Reaktionsausbeute auf der Basis von
Heliotropin betrug 23 Mol-%, und die Selektivität betrug 33%.
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Gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung kann Sesamol in einem einfachen und bequemen Verfahren
ohne Entstehung von heliotroper Säure als einem Nebenprodukt
hergestellt werden.