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Reinigungseinrichtung für Siebe in einem von einem Hauptkanal abzweigenden
Seitenkanal Zum Abfangen von Feststoffen aus Abwässern werden im allgemeinen Siebrechenanlagen
benutzt, die vor den Ausmündungen von abzweigenden Entwässerungskanälen eingeschaltet
sind. Die abgefangenen Stoffe werden in der Regel durch maschinell betriebene Abstreifer
abgelöst und dann entfernt. Eine derartige Anlage bedarf ständiger War-_tting und
ist im Betrieb kostspielig.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine mit schräg liegenden
Siebrechen ausgerüstete Abfangeinrichtung für die im Abwasser enthaltenen Feststoffe,
bei der die abgefangenen Feststoffe in an sich bekannter Weise selbsttätig und ohne
maschinell betriebene Einrichtung durch rückfließendes Wasser vor. den Siebrechen
abgelöst und aus der Reinigungsanlage fortgespült werden, wobei der Spülvorgang-
durch eine zusätzliche Rückstrahleinrichtung verstärkt wird. Erfindungsgemäß weist
der an den Hauptkanal anschließende Teil des Seitenkanals ein Gefälle nach dem Hauptkanal
zu auf, und es sind in ihm im Abstand hinter Tauchwänden an oder auf Bodensch«ve1_len
sitzende, schräg nach dem Hauptkanal zu gerichtete Siebe vorgesehen.
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Auf den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung, und zwar in
der Anwendung für einen Notauslaß dargestellt. Es zeigen: Abb. i einen Längsschnitt
durch die Reinigungsanlage, Abb.2 einen Grundriß der Reinigungsanlage, Abb. 3 einen
Querschnitt nach dem Schnitt A-B der Abb.2, Abb. ¢ Schnitt durch die Klappe n allein,
Abb.5 Schnitt durch den beweglichen Rechen, Abb.6 eine Ansicht der Rechenstäbe.
Die Wirkungsweise sowie der Aufbau der Einrichtung sei an Hand der Abbildungen beschrieben.
Erfindungsgemäß weist der vom Hauptkanal abzweigende Seitenkanal, der das Wasser
einem NotausIaß, einem Querbecken u. dgl. zuführt, in seinem an den Hauptkaäal anschließenden
Teil ein Gefälle nach dem Hauptkanal zu auf. In dem Seitenkanal sind ein oder mehrere
Tauchwände a, a' und schräg nach dem Hauptkanal zu gerichtete Rechengitter
b, b' angeordnet. .Jedes Rechengitter sitzt an oder auf einer Grundschwelle
c, c'. Je . eine Tauchwand (z. B. a) und je ein Rechengitter (z. B. b) mit seiner
Schwelle c bilden in der Strömungsrichtung hintereinanderliegend eine Einheit. Die
Unterkanten d, d' der Tauchwände a, a' liegen tiefer als die überlaufschwellenoberkanten
(-krone) k. Jeder Rechen b, b. kann gemäß Abb. 5 um die auf der Schwelle
c, e liegende Achse e drehbar angeordnet sein, wodurch seine Neigung wechselnden
Verhältnissen bzgl. Wasserspiegel, Abflußmenge, offener oder gestauter
Vorflut
u. dgl. angepaßt «erden kann. In diesem Falle trägt der Rechen an seinem freien
Ende einen Schwimmer h. Die Bewegung der Rechen wird durch Anschläge f, g begrenzt.
Durch eine Arretierung können die Rechen festgelegt und feststehend vefivandt werden.
Der Querschnitt der Rechenstäbe ist aus Abb. 6 ersichtlich. Die breite Fläche 2
des Stabquerschnittes 3 liegt nach- unten.
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Beim Betrieb der Reinigungsanlage bilden sich zwischen den Tauchwänden
a und den Rechenbittern die Deckwalzen i, i' mit folgender Drehrichtung:
Von Unterkante Tauchwand a entlang der Grenzströmung zur Vorderkante der Rechen,
Wasseroberfläche, zurück zur Tauchwand a und an dieser abwärts wieder zur Unterkante
Tauchwand. Die Rechenvorderkante und -Oberkanten müssen in die in der Flußrichtung
nach vorwärts gerichtete untere Grenzströmung der Deckwalzen hineinragen. Durch
die Tauchwände a wird die Flüssigkeitsströmung zwangsläufig durch die Rechen geführt
und scheidet in diesen ihre Schmutzstoffe aus. Die schwimmfähigen Schmutzstoffe
werden schon vor der ersten Tauchwand a zurückgehalten. Die Lage des Wasserspiegels
über den Oberkanten der Rechen ist beliebig veränderlich. Die freie Durchflußfläche
zwischen Tauchwänden und Rechenvorderkanten weist einen für alle Wassermengen, auch
bei Überlastung der Anlage, genügenden Abflußquerschnitt auf.
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Nach Beendigung des Regenwasserdurchflusses durch die Reinigungsanlage
wird der Wasserspiegel im Notauslaß und im Entwässerungsnetz wieder bis zum Brauchwasserspiegel
herabsinken. Sobald er sich unter der Höhe der Überfallkrone k befindet und weiter
absinkt, beginnt mit dem Zurückfließen des Wassers in der Richtung l des Sohlengefälles
die selbsttätige Entfernung der Schmutzstoffe. Die noch über dem Rechen befindliche
Wassermenge löst bei diesem Zurückfließen die von den Rechen abgefangenen und an
diesen noch haftenden Schmutzstoffe ab, welche in das sinkende Wasser fallen. Die
Schmutzstoffe werden zum Teil in das Entwässerungsnetz zurückgeschwemmt, zum Teil
in dem durch die Bodenschwellen c, c' gebildeten Spülbecken m zurückgehalten: Der
Abfluß aus dem Spülbeckenm erfolgt durch den Ablaufkanal t im Fuß der Bodenschwelle
c. Der Kanal t ist durch eine leicht bewegliche Klappe verschlossen gehalten, die
über den Verschlußhebel q und das Gestänge y mit einem Schwimmer o in der Schwimmerkammer
pverbunden ist. Der Wasserspiegel in der Schwinmierkammerp steht durch das Rohrt
mit dem Raums des Seitenkanals vor der Schwelle c in Verbindung. Wenn das Wasser
dieses Raumes s fast abgeflossen ist, wirkt der absinkende Schwimmer o als Gewicht
und gibt durch Auslösung des Verschlußhebels q der Klappe n die Auslaßöffnung
t der Spülkammer tt frei. Das Wasser im Spülbecken in kann nun ebenfalls
zum Entwässerungsnetz in Richtung L abfließen und schwemmt die am Rechen _b festgehaltenen
und die unter dem Rechen noch liegengebliebenen Stolle ab.
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Beim Absinken des Schwimmers o wird das Gestänge y nach aufwärts bewegt,
und der Verschlußhebel q - löst sich damit von einem an der Anschlagklappe n befestigten
Anschlage z. Durch den Wasserüberdruck im Spülbecken m öffnet sich dann die
Klappe n.
Dadurch füllt sich die Schwimmerkammer p wieder, und der infolgedessen
steigende Schwimmer o drückt das Gestänge y des Verschlußhebels q nach unten. Die
Stirnfläche des Verschlußhebels q gleitet an der Gleitschiene x der Klappen entlang.
Damit wird die Klappen bei dem immer schwächer werdenden Spülstrom aus dem Spülbecken
m noch so weit offen gehalten, daß eine. ausreichende Strömung zum Abschwemmen der
abgefangenen Schmutzstoffe erhalten bleibt.
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Zugleich mit der Auslösung des VerschlußhebeIs q der Klappen setzt
der Schwimmer o einen an sich bekannten Spülheber in der Spülkammer u in Tätigkeit.
Der Wasserinhalt der Spülkammer a ergießt sich durch das Rohr v und die Verteilungsrinne
w längs der Überfallschwelle c' über den Boden des Spülbeckens m und unterstützt
das Abschwemmen der im Spülbecken abschwimmenden Schmutzstoffe in der Richtung 1.