DE600435C

DE600435C - Verfahren zur Behandlung von Tabak waehrend der Trocknung

Info

Publication number: DE600435C
Application number: DEB160071D
Authority: DE
Original assignee: BADISCHE LANDW SKAMMER
Current assignee: BADISCHE LANDW SKAMMER
Priority date: 1933-03-09
Filing date: 1933-03-09
Publication date: 1935-01-07

Description

Verfahren zur Behandlung von Tabak während der Trocknung Für die Behandlung von Tabak sind die verschiedensten Verfahren bekannt. Es handelt sich zunächst um die Trocknung der geernteten Tabakblätter, die in Ländern mit heißem Klima in der Sonne, in Ländern mit gemäßigtem Klima meist im Schatten erfolgt. Daneben sind auch künstliche Trockm.ungsverfahren bekannt, insbesondere die sog. Röhrentrocknung.
Es ist ferner bereits bekannt, Tabak zu trocknen und ihn anschließend durch Befeuchten in den für die Weiterverarbeitung notwendigen Zustand zu bringen.
Das im folgenden geschilderte neue Verfahren hat sich als besonders geeignet insofern erwiesen, als der danach behandelte Tabak eine besonders helle Farbe und ein sehr reiches Aroma erhält.
Das Verfahren besteht darin, daß zunächst die an sich bekannte künstliche Trocknung durchgeführt wird, daß dann der Tabak angedämpft wird, bis er Feuchtigkeit anzieht, aber nicht feucht ist, und nun nochmals einer scharfen zweiten Trocknung unterzogen wird, bei welcher man Temperaturen von bis etwa i3o° C anwendet. Es erfolgt dann nochmals eine Andämpfung bei höchstens 8o°, wie dies vor dem Abhängen an sich bereits üblich ist. Die Blätter werden dann sofort zu Ballen gepackt. Man überwacht die Ballen dann in ebenfalls üblicher Weise sorgfältig und ballt um, sobald sich :eine Temperaturerhöhung von mehr als 35° zeigt.
Insbesondere wenn man nach dem neuen Trocknungsverfahren kleinblättrigen Tabak behändelt, erzielt man einen Tabak, der in Aroma und Farbe hochwertigem orientalischem Zigarettentabak gleichkommt. Bisher kamen für die Gewinnung hochwertig-er Zigarettentabake nur die Länder des nahen Orients in Frage. Durch das neue Trocknungsverfahren gelingt die Gewinnung von hochwertigem Tabak ,auch für andere tabakbauende Länder.
Es ist vor kurzem gelungen, durch geeignetes Züchtungsverfahren natürlich nikotinfreie und natürlich nikotinarme Tabake zu erzeugen. Versuche haben ergeben, daß das neue Trocknungsverfahren nach der Erfindung mit Vorteil auch ,auf diese nikotinfreien und nikotinarmen Tabaksorten angewendet werden kann. Auf diese Weise gelingt die Herstellung von natürlich nikotinfreiem Tabak von sehr heller Farbe.
Es sei noch erwähnt; daß die erste Stufe des oben geschilderten Trocknungsvorganges bis zur ersten Andämpfung für großblättrige Tabake 7o bis 9o Stunden in Anspruch nimmt; dagegen gelingt es, die Trocknung b!ei kleinblättrigem Tabak in etwa 6o bis 70 Stunden zu ,erreichen, wodurch ein weiterer günstir gier Einfluß auf die Farbe sowohl als auch auf das Aroma des Zigarettentabaks erzielt wird.

Claims

PATENTANSPRLI CHE i. verfahren zur Behandlung von Tabak während der Trocknung, dadurch gekennzeichnet, daß im Laufe des Trocknungsverfahrens eine Andämpfung mit daran ,anschließender nochmaliger Trocknung angewendet wird. z. verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Andämpfung folgende Trocknung bei hohen Temperaturen bis zu etwa i3o° C erfolgt. 3. verfahren nach den Ansprüchen i und a, dadurch gekennzeichnet, daß der Tabak` nach der zweiten scharfen Trocknung nochmals artgedämpft und anschlie ßend sofort in Ballen verpackt wird.