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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Mikrovorrichtung, die in einem Trägheitskraftsensor,
optischen Schalter oder dergleichen verwendet wird, und insbesondere eine
Mikrovorrichtung, die ein isolierendes Substrat und eine balkenähnliche
Konstruktion bzw. Struktur aus Silicium aufweist, die an dem isolierenden
Substrat gebildet ist, und ein Verfahren zum Herstellen derselben.
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Stand der Technik
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Seit
einiger Zeit ist es möglich,
Silicium mit Hilfe einer reaktiven Ionenätztechnologie (RIE-Technologie) unter
Verwendung von induktiv gekoppeltem Plasma (ICP) als die Aktivierungsenergiequelle
bis zu einer Tiefe von 100 μm
zu ätzen
(nachstehend als ICP-RIE-Verfahren
bezeichnet). Diese Technik wird auf dem Gebiet der Vorrichtungsentwicklung
durch Mikrobearbeitung als eine viel versprechende neue Technik
zur Herstellung von Siliciumstrukturen mit hohen Seitenverhältnissen
mit einer ausreichend hohen Atzrate angesehen. In der Vergangenheit
war das Nassverfahren unter Einsatz einer Alkalilösung als
das Verfahren zum Tiefätzen
von Silciumsubstraten vorherrschend. Es ist jedoch schwierig, mit
dem Nassverfahren eine gewünschte
Struktur herzustellen, da in dem Nassverfahren die Ätzrichtung
von der Kristallorientierung von Silicium abhängt. Dagegen unterliegt das
ICP-RIE-Verfahren nicht der Anisotropie des Atzens, da es ein Trockenverfahren
ist. Das ICP-RIE-Verfahren hat also gegenüber dem Nassverfahren den Vorteil,
dass ein weit höherer
Freiheitsgrad beim Entwurf der Strukturkonfiguration erzielt werden
kann als im Fall des Nassverfahrens.
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Bei
der Trockenätzbearbeitung
eines Silciumsubstrats, auf dem durch Fotolithografie oder dergleichen
eine Maskierungsschicht mit einer gewünschten Struktur gebildet worden
ist, tritt jedoch das Problem auf, dass ein breiterer Bereich (der durch
eine breitere Öffnung
hindurch freiliegt) mit einer höheren
Rate als ein schmalerer Bereich geätzt wird. Dies wird durch den Mikrobelastungseffekt
verursacht, der ein wohl bekanntes Phänomen auf dem Gebiet von Halbleiterherstellungsverfahren
ist. Dieses Phänomen
hat auf die Mikrovorrichtungen, die vom Umfang der vorliegenden
Erfindung umfasst sind, nämlich
auf Mikrovorrichtungen, die ein isolierendes Substrat und eine an
dem isolierenden Substrat gebildete balkenähnliche Struktur aus Silicium aufweisen,
die nachstehend beschriebene nachteilige Auswirkung.
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15 und 16 zeigen
den Aufbau eines Trägheitskraftsensors
als ein Beispiel für
den Grundaufbau einer Mikrovorrichtung 100 nach dem Stand der
Technik. 15 ist eine schematische Draufsicht,
und 16 ist eine Schnittansicht entlang der Linie XVI-XVI' von 15.
Der Trägheitskraftsensor 100 weist
ein isolierendes Substrat 101, in dessen Oberfläche eine
Ausnehmung gebildet ist, und eine balkenähnliche Struktur 104 aus
Silicium auf, so dass die Ausnehmung an der Oberfläche des
isolierenden Substrats 101 zwischengefügt ist. Die balkenähnliche
Struktur 104 weist ferner zwei Elektroden 105, 105 auf.
Die Elektrode 105 weist einen Stützabschnitt 106 und
eine Vielzahl von freitragenden Elementen 107 auf. Die
freitragenden Elemente 107 sind so angeordnet, dass sie
einander über
einen sehr kleinen Zwischenraum gegenüberliegen.
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Die 17A bis 17G sind
Schnittansichten, die das Verfahren zur Herstellung des Trägheitssensors
zeigen, der in 15 gemäß dem Stand der Technik dargestellt
ist. Bin ähnliches
Herstellungsverfahren wird beispielsweise von Z. Xiao et al. in
Proc. of Transducers '99,
Seiten 1518-1521, und von S. Kobayashi et al. in Proc. of Transducers '99, Seiten 910-913,
vorgeschlagen.
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Bin
Siliciumsubstrat 103 wird in dem Schritt von 17A bereitgestellt, und ein Glassubstrat 101 wird
in dem Schritt von 17B bereitgestellt. In dem Schritt
von 17C wird durch das Fotolithografieverfahren
eine Maskierungsschicht 108 an der Oberfläche des
Glassubstrats 101 gebildet, und in dem Schritt von 17D wird durch Ätzen der Oberfläche des
Glassubstrats 101 bis zu einer Tiefe in einem Bereich von
mehreren Mikrometern bis zu mehreren zehn Mikrometern mit Hilfe
einer verdünnten Flusssäurelösung eine
Ausnehmung 102 gebildet. In dem Schritt von 17E wird das Siliciumsubstrat 103 durch
ein Anodenbondverfahren an die Oberfläche des Glassubstrats 101 gebondet.
In dem Schritt von 17F wird durch Fotolithografie
eine Maskierungsschicht 109 gebildet, die eine Struktur
hat, die der planaren Konfiguration der in 15 gezeigten balkenähnlichen
Struktur 104 entspricht. In dem Schritt von 17G wird das Siliciumsubstrat 103 mit
dem ICP-RIE-Verfahren durchgeätzt,
so dass ein freitragendes Element 107 gebildet wird. Dann
wird das an der Oberfläche
des Siliciumsubstrats verbliebene Resist entfernt.
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Der
Schritt von 17G bringt ein Problem mit sich.
Die Maskierungsschicht 109 in dem Schritt von 17F hat im Allgemeinen sowohl breite Öffnungen
als auch schmale Öffnungen.
Wenn also bei dem Siliciumsubstrat 103, das die Maskierungsschicht 109 hat,
ein Trockenätzverfahren
wie etwa das ICP-RIE-Verfahren angewandt wird, wird infolge des
Mikrobelastungseffekts das Siliciumsubstrat in einem Bereich, der
durch die breitere Öffnung
hindurch freiliegt, mit einer höheren
Rate geätzt
als in einem Bereich, der durch die schmalere Öffnung hindurch freiliegt.
Dadurch wird in dem Siliciumsubstrat 103 der bereitere
Bereich früher
durchgeätzt
als der schmalere Bereich. Dabei tritt Ätzgas in den Zwischenraum zwischen
der Ausnehmung 102 des Glassubstrats 101 und der
rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats 103 durch das Loch ein, das vorher aus
dem Siliciumsubstrat 103 herausgeätzt worden ist. Das eingetretene Ätzgas erodiert
die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats 103, bis der schmalste Bereich vollständig herausgeätzt ist.
Die Seitenwand des Stützabschnitts 106 und
die untere Oberfläche
oder die Seitenwand des freitragenden Elements 107 werden
also erodiert. Dadurch weichen Dimensionen der balkenähnlichen
Struktur 104 erheblich von den Designwerten ab, so dass
es unmöglich
ist, die Zieleigenschaften der Vorrichtung zu erhalten.
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Die
Erosion des Stützabschnitts
und des freitragenden Elements infolge des Mikrobelastungseffekts
kann begrenzt werden, indem man beim Entwerfen die Größen sämtlicher Öffnungen
vergleichbar macht. Diese Vorgehensweise engt jedoch die Freiheit
beim Entwerfen der Vorrichtungsstruktur erheblich ein. Auch wenn
die Dimensionen von Öffnungen
hinsichtlich der Ausbildung gleich vorgegeben sind, ist es schwierig,
die Erosion des Stützabschnitts und
des freitragenden Elements im tatsächlichen Verfahren vollständig zu
verhindern. Der Grund dafür ist,
dass es üblich
ist, in gewissem Umfang ein Überätzen anzuwenden,
um zuverlässig
durchzuätzen.
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Weitere
Informationen zum Stand der Technik finden sich in "A micromachined vibrating
rate gyroscope with independent beams for the drive and detection
modes", Y. Mochida
et al., 12th IEEE International Workshop
an Micro Electro Mechanical Systems (MEMS-99), Orlando, FL, USA,
17. bis 21. Jan. 1999, XP002323981; dieser Artikel scheint in dem Sinn
interpretierbar zu sein, dass er ein mikrobearbeitetes Vibrationsratengyroskop,
d. h. eine Mikrovorrichtung, beschreibt, welches die im Oberbegriff von
Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Deshalb
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mikrovorrichtung
bereitzustellen, die eine balkenähnliche
Struktur hat, die einen ausreichenden Freiheitsgrad beim Entwurf
der Vorrichtungsstruktur an ermöglicht,
indem die Erosion des Stützabschnitts
und des freitragenden Elements infolge des Mikrobelastungseffekts
begrenzt wird, sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben anzugeben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Mikrovorrichtung nach dem unabhängigen Anspruch
1 sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Mikrovorrichtung nach
dem unabhängigen
Anspruch 4 bereit. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
beanspruchte Erfindung ergibt sich im Einzelnen aus den nachstehend
beschriebenen Ausführungsformen.
Im Allgemeinen beschreiben die angegebenen Ausführungsformen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung. Der aufmerksame Leser bemerkt jedoch, dass einige
Aspekte der beschriebenen Ausführungsformen über den
Umfang der Ansprüche
hinaus gehen. Insofern, als die beschriebenen Ausführungsformen
tatsächlich über den
Umfang der Ansprüche
hinausgehen, sind sie als zusätzliche
Hintergrundinformation anzusehen und stellen nicht Definitionen
der Erfindung per se dar. Dies gilt auch für die nachstehende "Kurze Beschreibung
der Zeichnungen" sowie
für die "Genaue Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen".
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Die
Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben gefunden, dass das vorstehend
beschriebene Problem durch eine Mikrovorrichtung gelöst werden kann,
die eine elektrisch leitfähige
Schicht hat, die an einer mit Ausnehmung versehenen Oberfläche mindestens
in einem Bereich unmittelbar unter einem freitragenden Element eines
isolierenden Substrats gebildet und mit einem Stützabschnitt elektrisch verbunden
ist.
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Insbesondere
weist die Mikrovorrichtung einer bevorzugten Ausführungsform
Folgendes auf: ein isolierendes Substrat, an dessen Oberfläche eine Ausnehmung
gebildet ist, und eine balkenähnliche Konstruktion
bzw. Struktur aus Silicium, die an der vorderen Oberfläche des
isolierenden Substrats so gebildet ist, dass sie die Ausnehmung
umgibt, wobei die balkenähnliche
Struktur aufweist: mindestens einen Funktionsabschnitt, der einen
Stützabschnitt
hat, der an das isolierende Substrat gebondet ist, und mindestens
ein freitragendes Element, das mit dem Stützabschnitt integral geformt
ist und sich über
die Ausnehmung erstreckt.
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Die
Mikrovorrichtung einer bevorzugten Ausführungsform hat die folgenden
Merkmale.
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Die
Erosion des Stützabschnitts
aus Silicium und des freitragenden Elements wird, wie vorstehend beschrieben,
durch das Ätzgas
bewirkt, das in den Zwischenraum zwischen der Ausnehmung des isolierenden
Substrats und der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats eintritt, die vorher während des Trockenätzverfahrens
durchgeätzt
worden ist. Das Siliciumsubstrat wird in einem Trockenätzvorgang geätzt, da
aktivierte Ionen, die eine positive Ladung haben, durch eine negative
Vorspannung, die unmittelbar über
dem Siliciumsubstrat gebildet wird, beschleunigt werden, so dass
sie mit ausreichender Energie mit dem Siliciumsubstrat kollidieren.
Bei dem ICP-RIE-Verfahren
ist das aktivierte Ätzgas
gewöhnlich
ein Schwefelfluoridion (SFx+). Das Ion wird
durch Reaktion mit Silicium zu Siliciumfluorid (SiFx) und wird nach
außen
abgegeben. Die negative Vorspannung wird über dem Siliciumsubstrat gebildet
durch Anlegen einer Hochfrequenz an einen Substrathalter, der auch
als Kathode dient und an dem das Siliciumsubstrat angeordnet ist.
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Deshalb
wird davon ausgegangen, dass die Erosion der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats erfolgt, da das SFx+,
das in den Zwischenraum zwischen der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats und der Ausnehmung des isolierenden Substrats
eingetreten ist, von der Oberfläche
des isolierenden Substrats abgestoßen wird und mit der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats kollidiert. Die Abstoßung des SFx+ an
der Oberfläche
des isolierenden Substrats kann auch durch eine elektrische Abstoßungskraft
sowie durch kinematische Streuung bewirkt werden. Die elektrische
Abstoßungskraft
wird nachstehend unter Bezugnahme auf 13 und 14 beschrieben.
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13 ist
eine schematische Schnittansicht eines Siliciumsubstrats 45,
das an die Oberfläche
eines isolierenden Substrats 41, das eine Ausnehmung hat,
die Ausnehmung 42 umgebend gebondet ist, und zwar in einem
Zustand, in dem das Siliciumsubstrat 45 trockengeätzt wird.
Das Siliciumsubstrat 45 hat eine Maskierungsschicht 50,
die an seiner Oberfläche
gebildet ist, um einen Funktionsabschnitt zu bilden. Das Siliciumsubstrat 45 ist
durch Trockenätzen
zu einem Stützabschnitt 46 und
einer Vielzahl von freitragenden Elementen 47 geformt.
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Während des
Trockenätzverfahrens
wird die Oberfläche
der Ausnehmung 42 des isolierenden Substrats 41 durch
das Ätzgas,
beispielsweise SFx+ 51, das eine
Reihe von Malen darauf auftrifft, mit positiver Ladung 52 geladen.
Die Oberfläche
der mit der positiven Ladung geladenen Ausnehmung 42 stößt das SFx+ 51, das als Nächstes kommt, ab. Das abgestoßene SFx+ 51 ändert seine Richtung, bevor
es die Ausnehmung 42 erreicht und trifft stattdessen auf
die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats 45 auf. Ferner kann es sein, dass das
SFx+ 51, das zwangsläufig unter
einem rechten Winkel auf das isolierende Substrat 41 auftrifft,
durch die Ausnehmung 42, die positiv geladen ist, von der
Bewegungsbahn abkommt und auf die Seitenwand des Stützabschnitts 46 auftrifft.
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Um
also die Erosion der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats 45 oder des Stützabschnitts 46 zu
begrenzen, wird wirksam verhindert, dass die Oberfläche der
Ausnehmung 42 des isolierenden Substrats 41 positiv
geladen wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform, die
in 14 gezeigt ist, ist die elektrisch leitfähige Schicht 43 an
der Oberfläche
der Ausnehmung 42 des isolierenden Substrats 41 gebildet,
und es wird verhindert, dass die Oberfläche der Ausnehmung 42 des
isolierenden Substrats 41 positiv geladen wird, indem die
elektrisch leitfähige
Schicht 43 und der Stützabschnitt 46 elektrisch
miteinander verbunden werden. Wenn in diesem Fall das Ätzgas mit
der elektrisch leitfähigen
Schicht 43 kollidiert, wird die Ladung des Ätzgases
durch den Stützabschnitt 46 abgegeben,
so dass das Ätzgas
deaktiviert wird. Da das Siliciumsubstrat 45 das gleiche
Potential wie der Substrathalter hat, der während des Trockenätzens auf einem
negativen Potential gehalten wird, wird die Ladung des Ätzgases
bei Kollision mit der elektrisch leitfähigen Schicht 43 neutralisiert,
so dass die Deaktivierung beschleunigt wird.
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Es
genügt
zwar, die bei bevorzugten Ausführungsformen
verwendete elektrisch leitfähige
Schicht an der Oberfläche
der Ausnehmung mindestens in einem Bereich unmittelbar unter dem
freitragenden Element zu bilden, es wird jedoch die Verwendung einer
elektrisch leitfähigen
Schicht bevorzugt, die über die
gesamte Oberfläche
der Ausnehmung gebildet ist, wodurch es möglich ist, das Laden der gesamten Oberfläche der
Ausnehmung zu verhindern, so dass die Erosion der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats effektiver begrenzt wird.
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Der
Trägheitskraftsensor
einer bevorzugten Ausführungsform
weist Folgendes auf: ein isolierendes Subtsrat, an dessen Oberfläche eine
Ausnehmung gebildet ist, und eine balkenähnliche Struktur aus Silicium,
die an der vorderen Oberfläche
des isolierenden Substrats so gebildet ist, dass die Ausnehmung
dazwischen liegt, wobei die balkenähnliche Struktur aufweist:
eine bewegbare Elektrode und eine feststehende Elektrode, wobei
die bewegbare Elektrode und die feststehende Elektrode jeweils einen
Stützabschnitt
haben, der an das isolierende Substrat gebondet ist, und eine kammförmige Elektrode,
die eine Vielzahl von freitragenden Elektroden aufweist, die mit
dem Stützabschnitt
integral geformt sind und sich über
die Ausnehmung erstrecken. Die freitragenden Elemente der bewegbaren
Elektrode und der feststehenden Elektrode sind so angeordnet, dass
sie einander über
einen sehr kleinen Zwischenraum gegenüberliegen. Bei dem Trägheitskraftsensor,
der eine solche Ausbildung hat, ist eine elektrisch leitfähige Schicht,
die mit dem Stützabschnitt
elektrisch verbunden ist, an der Oberfläche der Ausnehmung mindestens
in einem Bereich unmittelbar unter dem freitragenden Element gebildet.
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Der
Trägheitskraftsensor
einer bevorzugten Ausführungsform
hat die elektrisch leitfähige
Schicht, die an der Oberfläche
der Ausnehmung gebildet ist, mindestens in einem Bereich unmittelbar
unter dem freiliegenden Element, um das Laden der Oberfläche zu verhindern,
und ist mit dem Stützabschnitt
elektrisch verbunden. Wenn also das freiliegende Element durch Trockenätzen gebildet
wird, unterliegen der Stützabschnitt
und das freiliegende Element keiner Erosion, da das Ätzgas, das
eine positive Ladung hat, die Ladung bei Kollision mit der elektrisch
leitfähigen
Schicht verliert und neutralisiert wird. Da keine Änderung
des Abstands zwischen den freitragenden Elementen, welche die bewegbare
Elektrode und die kammförmige
Elektrode der feststehenden Elektrode bilden, auftritt, kann infolgedessen
ein Trägheitskraftsensor
bereitgestellt werden, da eine Verschlechterung der Empfindlichkeit
und eine Änderung
der Eigenschaften unterdrückt
werden.
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Die
Mikrovorrichtung einer bevorzugten Ausführungsform weist Folgendes
auf: ein isolierendes Substrat, an dessen Oberfläche eine Ausnehmung gebildet
ist, eine balkenähnliche
Struktur aus Silicium, die an der vorderen Oberfläche des
isolierenden Substrats so gebildet ist, dass die Ausnehmung dazwischen
liegt, einen Lichtleiterhalter, der an der balkenähnlichen
Struktur befestigt ist und eine Vielzahl von Lichtleitern hält, die
mit einem vorbestimmten Abstand angeordnet sind, und eine elektromagnetische
Anziehungseinrichtung, die so befestigt ist, dass sie der rückwärtigen Oberfläche des
isolierenden Substrats und der balkenähnlichen Struktur gegenüberliegt.
Die balkenähnliche
Struktur weist einen Stützabschnitt,
der eine Öffnung
hat, und freitragende Elemente auf, die mit dem Stützabschnitt
integral geformt sind. Der Stützabschnitt
ist an das isolierende Substrat gebondet und hat einen feststehenden Spiegel,
der an dem einen Ende der Innenwand der Öffnung vorgesehen ist, wogegen
das freitragende Element so ausgebildet ist, dass es von dem anderen Ende
der Innenwand der Öffnung überhängt, wobei ein
bewegbarer Spiegel so vorgesehen ist, dass er sich an der Oberfläche an dem
Kopfende des freitragenden Elements aufgerichtet, um dem feststehenden
Spiegel gegenüberzuliegen.
Eine Magnetschicht, die mit der elektromagnetischen Anziehungseinrichtung
reagiert, ist an der rückwärtigen Oberfläche des
freitragenden Elements gebildet, so dass die elektromagnetische
Anziehungseinrichtung die rückwärtige Oberfläche des
Kopfendes des freitragenden Elements durch die Magnetschicht an
die Ausnehmung des isolierenden Substrats anzieht, wodurch der Spiegel,
der das von dem Lichtleiter einfallende Licht reflektiert, von dem
bewegbaren Spiegel zu dem feststehenden Spiegel reflektiert wird,
so dass der optische Weg umgeschaltet und die Verwendung als ein
optischer Schalter ermöglicht
wird.
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Der
oben beschriebene optische Schalter hat eine elektrisch leitfähige Schicht,
die an der Oberfläche
einer Ausnehmung in einem Bereich mindestens unmittelbar unter dem
freitragenden Element des isolierenden Substrats gebildet und mit
dem Stützabschnitt
elektrisch verbunden ist. Wenn also das Siliciumsubstrat durch reaktives Ätzen bearbeitet wird,
um das freitragende Element zu bilden, kollidiert das Ätzgas, das
eine positive Ladung hat, mit der elektrisch leitfähigen Schicht
und verliert die Ladung, so dass es deaktiviert wird, und deshalb
erodiert das Ätzgas
die rückwärtige Oberfläche des
freitragenden Elements nicht. Da also das freitragende Element mit hoher
Profilgenauigkeit gebildet wird, kann ein optischer Schalter bereitgestellt
werden, bei dem eine Verschlechterung der Ansprecheigenschaft beim Umschalten
des optischen Wegs und eine Änderung der
Eigenschaften unterdrückt
werden.
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Das
Verfahren zum Herstellen einer Mikrovorrichtung einer bevorzugten
Ausführungsform,
die Folgendes aufweist: das isolierende Substrat, an dessen Oberfläche die
Ausnehmung gebildet ist, und die balkenähnliche Struktur aus Silicium,
die an der vorderen Oberfläche
des isolierenden Substrats so gebildet ist, dass die Ausnehmung
dazwischen liegt, wobei die balkenähnliche Struktur aufweist:
mindestens einen Funktionsabschnitt, der den Stützabschnitt hat, der an das
isolierende Substrat gebondet ist, und mindestens ein freitragendes
Element, das mit dem Stützabschnitt
integral geformt ist und sich über
die Ausnehmung erstreckt, weist die folgenden Schritte auf: Bilden
der elektrisch leitfähigen
Schicht an der Oberfläche
der Ausnehmung mindestens in einem Bereich unmittelbar unter dem
freitragenden Element des isolierenden Substrats und Verlängern der
elektrisch leitfähigen
Schicht über
die Oberfläche um
die Ausnehmung herum, um dadurch mit einem Stützabschnitt eine durchgehende
elektrische Verbindung herzustellen; Bilden einer ersten Maskierungsschicht,
die der Konfiguration des Stützabschnitts
an der Oberfläche
des Siliciumsubstrats entspricht; Bilden des Stützabschnitts durch Ätzen der Oberfläche des
Siliciumsubstrats, an dem die Maskierungsschicht gebildet worden
ist; Bonden des Siliciumsubstrats, das den Stützabschnitt hat, und des isolierenden
Substrats, das die elektrisch leitfähige Schicht hat, so dass ihre
Oberflächen
einander gegenüberliegen;
Bilden einer zweiten Maskierungsschicht, die der Konfiguration des
freitragenden Elements an der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats entspricht, das gebondet worden ist; und Ätzen der
rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats, an der die zweite Maskierungsschicht gebildet ist,
durch Trockenätzen,
um das Siliciumsubstrat zu durchdringen und dadurch das freitragende
Element einer gewünschten
Struktur zu formen, das sich über die
Ausnehmung erstreckt.
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Nach
dem Herstellungsverfahren einer bevorzugten Ausführungsform wird die elektrisch
leitfähige
Schicht an der Oberfläche
der Ausnehmung des isolierenden Substrats gebildet, um zu verhindern, dass
die Oberfläche
geladen wird. Dabei wird ein Teil der elektrisch leitfähigen Schicht über die
Oberfläche um
die Ausnehmung herum verlängert,
um eine elektrische Leitung zu dem Stützabschnitt zu bilden. Da die
elektrisch leitfähige
Schicht mit dem Stützabschnitt
elektrisch verbunden ist, wird die elektrisch leitfähige Schicht
auf dem gleichen Potential gehalten wie der Substrathalter, der
mit dem Stützabschnitt elektrisch
verbunden ist, und unterliegt einer negativen Vorspannung. Wenn
also die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats, an der die zweite Maskierungsschicht gebildet
ist, durch Trockenätzen
geätzt
wird, um das Siliciumsubstrat zu durchdringen, kollidiert das Ätzgas, das
eine positive Ladung hat, mit der elektrisch leitfähigen Schicht
und verliert die Ladung, so dass es deaktiviert wird, und deshalb
erodiert das Ätzgas
die rückwärtige Oberfläche des
freitragenden Elements nicht. Da die Seitenwand des Stützabschnitts
und die untere Oberfläche
oder die Seitenwand des freitragenden Elements nicht erodiert werden,
ist es infolgedessen nicht erforderlich, die Öffnungen der Maskierungsschicht
so auszubilden, dass sie gleiche Dimensionen haben. Die vorliegende
Erfindung kann also ein Verfahren zur Herstellung der Mikrovorrichtung
bereitstellen, die eine hochpräzise
balkenähnliche
Struktur aus Silicium und einen hohen Entwurfsfreiheitsgrad hat.
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Für den Trockenätzvorgang
zur Bildung des freitragenden Elements ist es erwünscht, das ICP-RIE-Verfahren anzuwenden,
das es ermöglicht, die
balkenähnliche
Struktur aus Silicium mit einem hohen Seitenverhältnis in kürzerer Zeit zu bilden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen und weitere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich im Einzelnen aus der nachstehenden Beschreibung ihrer
bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen, in denen gleiche Teile durchweg mit den gleichen Bezugszeichnen
versehen sind und die zeigen:
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1 eine
auseinandergezogene Perspektivansicht, welche schematisch die Gesamtstruktur des
Beschleunigungssensors nach der ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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2 eine
Draufsicht, welche die Struktur des Beschleunigungssensors nach
der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt, wobei hauptsächlich die balkenähnliche
Struktur zu sehen ist;
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3 eine
Draufsicht, welche die Struktur des Beschleunigungssensors nach
der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt, wobei hauptsächlich das untere Glassubstrat
und die elektrisch leitfähige
Schicht zu sehen sind;
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4 eine
Schnittansicht entlang der Linie IV-IV' von 2, welche
die Struktur des Beschleunigungssensors nach der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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5 eine
auseinandergezogene Perspektivansicht, welche schematisch die Gesamtstruktur des
optischen Schalters nach der zweiten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt;
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6 eine
Schnittansicht entlang der Linie VI-VI' von 5, welche
die Struktur des optischen Schalters nach der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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7A–7H eine
Schnittansicht (Teil 1), welche schematisch das Herstellungsverfahren
nach der dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zur Herstellung des Beschleunigungssensors der
ersten Ausführungsform
zeigt;
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8I–8R eine
Schnittansicht (Teil 2), welche schematisch das Verfahren zur Herstellung des
Beschleunigungssensors der ersten Ausführungsform zeigt;
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9A–9C den
Aufbau der balkenähnlichen
Struktur, die an das isolierende Substrat gebondet ist, nach einer
Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung der Mikrovorrichtung der vorliegenden
Erfindung, wobei (9A) eine Schnittansicht ist,
welche schematisch die Struktur nach dem Ätzen mit dem ICP-RIE-Verfahren
zeigt, (9B) eine vergrößerte Perspektivansicht
eines Stoßschutzanschlags
nach dem Ätzen
ist und (9C) eine vergrößerte Perspektivansicht
des freitragenden Elements nach dem Ätzen ist;
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10A–10C in einem ersten Vergleichsbeispiel den Aufbau
der balkenähnlichen Struktur,
die an das isolierende Substrat gebondet ist, wobei (10A) eine Schnittansicht ist, welche schematisch
die Struktur nach dem Ätzen
mit dem ICP-RIE-Verfahren zeigt, (10B)
eine vergrößerte Perspektivansicht
ist, welche die Struktur des Stoßschutzanschlags nach dem Ätzen zeigt
und (10C) eine vergrößerte Perspektivansicht
ist, welche die Struktur des freitragenden Elements nach dem Ätzen zeigt;
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11A–11C in einem zweiten Vergleichsbeispiel den Aufbau
der balkenähnlichen Struktur,
die an das isolierende Substrat gebondet ist, wobei (11A) eine Schnittansicht ist, welche schematisch
die Struktur nach dem Ätzen
mit dem ICP-RIE-Verfahren zeigt, (11B)
eine vergrößerte Perspektivansicht
ist, welche die Struktur des Stoßschutzanschlags nach dem Ätzen zeigt,
und (11C) eine vergrößerte Perspektivansicht
ist, welche die Struktur des freitragenden Elements nach dem Ätzen zeigt;
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12A–12C in einem dritten Vergleichsbeispiel den Aufbau
der balkenähnlichen Struktur,
die an das isolierende Substrat gebondet ist, wobei (12A) eine Schnittansicht ist, welche schematisch
die Struktur nach dem Ätzen
mit dem ICP-RIE-Verfahren zeigt, (12B)
eine vergrößerte Perspektivansicht
ist, welche die Struktur des Stoßschutzanschlags nach dem Ätzen zeigt,
und (12C) eine vergrößerte Perspektivansicht
ist, welche die Struktur des freitragenden Elements nach dem Ätzen zeigt;
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13 eine
Zeichnung (Teil 1), die das Funktionsprinzip der vorliegenden Erfindung
zeigt;
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14 eine
Zeichnung (Teil 2), die das Funktionsprinzip der vorliegenden Erfindung
zeigt;
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15 den
Aufbau der Mikrovorrichtung des Stands der Technik in einer Draufsicht
auf die balkenähnliche
Struktur, welche die Grundstruktur hat;
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16 den
Aufbau der Mikrovorrichtung des Stands der Technik in einer Schnittansicht
entlang der Linie XVI-XVI' von 15;
und
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17A bis 17G eine
Schnittansicht, welche schematisch das Verfahren zum Herstellen der
in 15 gezeigten Mikrovorrichtung zeigt.
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GENAUE BECHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ausführungsform
1
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Als
ein Beispiel der Mikrovorrichtung der vorliegenden Erfindung wird
nachstehend eine Anwendung derselben bei einem Beschleunigungssensor beschrieben. 1 ist
eine auseinandergezogene Perspektivansicht des Beschleunigungssensors, 2 ist
eine Draufsicht auf den Beschleunigungssensor, wobei hauptsächlich die
balkenähnliche Struktur
aus Silicium zu sehen ist, 3 ist eine Draufsicht
auf den Beschleunigungssensor, wobei hauptsächlich das untere Glassubstrat
und die elektrisch leitfähige
Schicht zu sehen sind, und 4 ist eine
Schnittansicht des Beschleunigungssensors entlang der Linie IV-IV'.
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Wie
die Perspektivansicht von 1 zeigt, weist
der Beschleunigungssensor 1 auf: eine balkenähnliche
Struktur 21 aus Silicium, ein unteres Glassubstrat 2,
in dessen Oberfläche
eine Ausnehmung 3 gebildet ist, und ein oberes Glassubstrat 6,
in dessen Oberfläche
eine Ausnehmung 7 gebildet ist. Der Beschleunigungssensor 1 hat
einen Aufbau, bei dem die balkenähnliche
Struktur 21 so gebondet ist, dass sie zwischen dem unteren
Glassubstrat 2 und dem oberen Glassubstrat 6 liegt,
so dass die Ausnehmung 3 und die Ausnehmung 7 einander
gegenüberliegen, wobei
die Innenseite des Sensors hermetisch dicht ist. Das obere Glassubstrat 6 hat
Elektrodenleitungen 9, 10, die das Substrat zum
Anschluss an äußere Schaltkreise
durchdringen, wobei die Elektrodenleitungen 9, 10 mit
der balkenähnlichen
Struktur 21 einen durchgehende elektrischen Kontakt herstellen.
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Wie 1 zeigt,
weist die balkenähnliche Struktur 21 zwei
Funktionsabschnitte, nämlich
eine bewegbare Elektrode 22 und feststehende Elektroden 23, 23,
und einen dicht verschlossenen Abschnitt 24 auf. Wie ferner 2 zeigt,
weist die bewegbare Elektrode 22 auf: eine kammförmige Elektrode 25, die
aus einer Vielzahl von freitragenden Elementen 26, welche
sich über
die Ausnehmung erstrecken, und einem Basisbereich 27 besteht,
Stoßschutzanschläge 28, 28,
die an beiden Seiten der kammförmigen
Elektrode 25 vorgesehen sind und die Vertikalverlagerung
der kammförmigen
Elektrode 25 begrenzen, zwei Balken 29, 29,
die mit den Stoßschutzanschlägen 28, 28 verbunden
sind und die kammförmige
Elektrode 25 und die Stoßschutzanschläge 28, 28 im
Raum abstützen,
und Stützabschnitte 30, 30, die
an das untere Glassubstrat 2 gebondet sind, um die Balken 29, 29 abzustützen. Der
Stoßschutzanschlag 28 hat
ferner die Wirkung, die Balken 29, 29 und die
kammförmige
Elektrode 25 vor Beschädigungen
durch einen starken Stoß zu
schützen.
Die bewegbare Elektrode 22 ist integral ausgebildet.
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Die
feststehenden Elektroden 23, 23 weisen jeweils
auf: eine kammförmige
Elektrode 31, die aus einer Vielzahl von freitragenden
Elementen 31A besteht, die so angeordnet sind, dass sie
der Vielzahl von freitragenden Elementen 26 der kammförmigen Elektrode 25 der
bewegbaren Elektrode 22, die sich über die Ausnehmung 3 erstrecken, über einen
sehr kleinen Zwischenraum gegenüberliegen,
und einen Stützabschnitt 32,
der die kammförmige
Elektrode 31 abstützt
und an das untere Glassubstrat 2 gebondet ist. Die feststehenden
Elektroden 23, 23 sind jeweils integral ausgebildet.
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Wie 3 zeigt,
ist die elektrisch leitfähige Schicht 4 über der
gesamten Oberfläche
der Ausnehmung 3 des unteren Glassubstrats 2 gebildet.
Ein Teil der elektrisch leitfähigen
Schicht 4 erstreckt sich über die Oberfläche um die
Ausnehmung 3 herum und bildet eine elektrische Leitung 5,
um mit dem Stützabschnitt 23 der
bewegbaren Elektrode 22 eine durchgehende elektrische Verbindung
herzustellen. Der Stützabschnitt 23 ist
unmittelbar über
der elektrischen Leitung 5 gebondet, wie 1 zeigt.
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Bei
dieser Ausführungsform
liegt die elektrische Leitung 5 zwar unmittelbar unter
dem Stützabschnitt 23 der
bewegbaren Elektrode 22, es kann jedoch eine ähnliche
Wirkung auch dadurch erzielt werden, dass die elektrische Leitung
unmittelbar unter dem Stützabschnitt 32 der
feststehenden Elektrode 23 gebildet wird.
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Wie 4 zeigt,
ist eine Metallschicht 8 in der Ausnehmung 7 des
oberen Glassubstrats 6 gebildet. Die Metallschicht 8 ist
vorgesehen, um beim Ausführen
des Anodenbondens der balkenähnlichen Struktur 21 und
des oberen Glassubstrats 6 zu verhindern, dass die bewegbare
Elektrode, die vorher gebildet worden ist, an dem oberen Glassubstrat 6 haftet.
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Der
Beschleunigungssensor 1 der vorliegenden Erfindung erfasst
die Horizontalbeschleunigung in der Ebene der balkenähnlichen
Struktur 21 aus Silicium. Die kammförmigen Elektroden 25, 31,
die von einer Vielzahl von freitragenden Elementen gebildet sind,
tragen innerhalb einer begrenzten Fläche des Sensors zu der Maximierung
der zugewandten Fläche
der gegenüberliegenden
Elektroden bei, die zu einer Änderung
der elektrostatischen Kapazität
proportional ist.
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Die
elektrisch leitfähige
Schicht 4, die mit dem Stützabschnitt 23 elektrisch
verbunden ist, verhindert, dass die Oberfläche der Ausnehmung positiv geladen
wird, wenn die kammförmigen
Elektroden 25, 31 mit dem ICP-RIE-Verfahren gebildet
werden. Wenn dabei das Ätzgas,
das eine positive Ladung hat, während
des Trockenätzens
mit der elektrisch leitfähigen
Schicht 4 kollidiert, wird die positive Ladung durch den
Stützabschnitt 23 abgegeben,
und das Ätzgas
wird durch das negative Potential des Stützabschnitts 23 deaktiviert.
Da das Ätzgas,
das eine positive Ladung hat, einer elektrischen Abstoßung durch
die Ausnehmung 3 unterliegt und nicht auf die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats auftritt, erodiert das Ätzgas die Seitenwände der kammförmigen Elektroden 25, 31,
die Stoßschutzanschläge 28, 28 und
die Stützabschnitte 30, 32 nicht. Dadurch
ist es weniger wahrscheinlich, dass der Beschleunigungssensor der
vorliegenden Erfindung eine Empfindlichkeitsverschlechterung und
eine Leistungsänderung
ubeinter Sensoren erleidet, da der Zwischenraum zwischen der Vielzahl
von freitragenden Elementen der kammförmigen Elektrode mit hoher
Präzision
gebildet und das Gewicht der bewegbaren Elektrode und der feststehenden
Elektrode auf einen gewünschten
Wert einstellbar ist.
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Die
elektrisch leitfähige
Schicht kann zwar aus verschiedenen elektrisch leitfähigen Materialen wie
etwa Chrom, Aluminium, Nickel, Tantal, Platin und Gold bestehen,
die Metalle sind, die durch Aufdampfen aufgebracht werden können; Chrom,
das gut auf das Glassubstrat aufbringbar ist, wird jedoch bevorzugt.
Die Dicke der elektrisch leitfähigen Schicht
ist in einem Bereich von 10 nm bis 1 μm und bevorzugt von 200 nm bis
500 nm. Wenn die Dicke unter 10 nm ist, kann während des reaktiven Ätzverfahrens
keine ausreichende Beständigkeit
gewährleistet
werden, und für
das Bilden einer Schicht mit einer Dicke von mehr als 1 μm wird mehr
Zeit benötigt.
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Das
isolierende Substrat kann zwar aus jedem isolierenden Material bestehen,
vorausgesetzt, das Material kann zu einer gewünschten Gestalt bearbeitet
werden, ein Glassubstrat wird jedoch bevorzugt.
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Ausführungsform
2
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Als
ein Beispiel der Mikrovorrichtung der vorliegenden Erfindung wird
nachstehend eine Anwendung bei einem optischen Schalter beschrieben. 5 ist
eine auseinandergezogene Perspektivansicht, die schematisch die
Struktur eines optischen Schalters 60 zeigt, und 6 ist
eine Schnittansicht des optischen Schalters 60 entlang
der Linie VI-VI'. Der
optische Schalter 60 der vorliegenden Erfindung weist auf:
ein isolierendes Substrat 61, das eine Ausnehmung 62 hat,
die an dessen Oberfläche
gebildet ist, eine balkenähnliche
Struktur 65 aus Silicium, die an der vorderen Oberfläche des
isolierenden Substrats 61 so gebildet ist, dass die Ausnehmung 62 dazwischen
liegt, einen Lichtleiterhalter 73, der an der balkenähnlichen
Struktur 65 befestigt ist und eine Vielzahl von in einem
vorbestimmten Abstand angeordneten Lichtleitern 74 hält, und
eine elektromagnetische Anziehungseinrichtung 75, die nicht
gezeigt und so befestigt ist, dass sie der rückwärtigen Oberfläche des
isolierenden Substrats 61 und der balkenähnlichen
Struktur 65 gegenüberliegt.
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Die
balkenähnliche
Struktur 65, die einen Stützabschnitt 66 aufweist,
der eine Öffnung 67 und ein
freitragendes Element 68 aufweist, bildet einen Funktionsabschnitt.
Die balkenähnliche
Struktur 65 hat ferner einen feststehenden Spiegel 72,
der an dem einen Ende der Innenwand der Öffnung 67 vorgesehen
ist, wogegen das freitragende Element 68 so ausgebildet
ist, dass es von dem anderen Ende der Innenwand der Öffnung 67 überhängt, wobei
ein bewegbarer Spiegel 71 so vorgesehen ist, dass er sich
an der Oberfläche
an dem Kopfende 69 des freitragenden Elements 68 aufrichtet, um
dem feststehenden Spiegel 72 gegenüberzuliegen. Eine Magnetschicht 70,
die mit der elektromagnetischen Anziehungseinrichtung 75 reagiert,
so dass sie davon angezogen wird, ist an der rückwärtigen Oberfläche des
freitragenden Elements 68 gebildet. Eine elektrisch leitfähige Schicht 63 ist
an der Oberfläche
der Ausnehmung 62 des isolierenden Substrats in einem Bereich
gebildet, der mindestens unmittelbar unter dem freitragenden Element 68 liegt,
und ein Teil der elektrisch leitfähigen Schicht 63,
der sich über
die Oberfläche
um die Ausnehmung 62 herum erstreckt, bildet eine elektrische
Leitung 64, die mit dem Stützabschnitt 66 des
Siliciumsubstrats durchgehend elektrisch verbunden ist. Die elektromagnetische
Anziehungseinrichtung 75 weist auf: einen ersten Permanentmagneten 76,
der an einem oberen Stützsubstrat 80 befestigt
ist, einen zweiten Permanentmagneten 77, der an der rückwärtigen Oberfläche des isolierenden
Substrats 61 so befestigt ist, dass das freitragende Element 68 dazwischen
liegt, und einen Elektromagneten 79, der so befestigt ist,
dass er den Permanentmagneten 77 umgibt, und auf den eine Spule 78 gewickelt
ist.
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Wenn
kein Strom in dem Elektromagneten 79 fließt, ist
das freitragende Element 68 von dem isolierenden Substrat 61 um
einen vorbestimmten Abstand getrennt, und das Kopfende 69 wird
an einer Position gehalten, in der es in Kontakt mit dem oberen
Stützabschnitt 80 ist,
so dass Licht von dem Lichtleiter 74 an dem bewegbaren
Spiegel 71 reflektiert wird. Wenn ein Strom in dem Elektromagneten 79 fließt und eine
Magnetisierung in der gleichen Richtung wie bei dem zweiten Permanentmagneten 77 stattfindet,
wird die Magnetschicht 70 angezogen, so dass das freitragende
Element 68 in einem Zustand verriegelt wird, in dem das
Kopfende 69 an das isolierende Substrat 61 angezogen
ist. Dabei wird der Spiegel, der das von dem Lichtleiter 74 einfallende Licht
reflektiert, von dem bewegbaren Spiegel 71 auf den feststehenden
Spiegel 72 umgeschaltet. Das von dem Lichtleiter 74 einfallende
Licht wird also an dem feststehenden Spiegel 72 reflektiert,
so dass der optische Weg umgeschaltet wird.
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Da
nach dieser Ausführungsform
die elektrisch leitfähige
Schicht 63, die mit dem Stützabschnitt 66 des
Siliciumsubstrats durchgehend elektrisch verbunden ist, an der Oberfläche der
Ausnehmung 62 des isolierenden Substrats 61 unmittelbar unter
dem freitragenden Element 68 gebildet ist, wird verhindert,
dass die Oberfläche
der Ausnehmung geladen wird, wenn das freitragende Element 68 mit dem
reaktiven Trockenätzverfahren
gebildet wird. Das Ätzgas,
das eine positive Ladung hat, unterliegt also keiner elektrischen
Abstoßung
durch die Ausnehmung 62 und trifft nicht auf die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats auf, und deshalb erfolgt keine Erosion des freitragenden
Elements 68. Da die balkenähnliche Struktur hinsichtlich
der Gestalt, der Dimensionen und des Gewichts hochpräzise gebildet ist,
kann infolgedessen eine Verschlechterung der Ansprecheigenschaft
unterdrückt
werden, wenn der optische Weg umgeschaltet wird, und der optische Schalter
kann hoch zuverlässig
sein.
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Ausführungsform
3
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Das
Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung wird nachstehend
erläutert,
wobei der Beschleunigungssensor als ein Beispiel der Mikrovorrichtung
dient. Die 7A–H, 8I–8R sind Schnittansichten,
die schematisch das Verfahren zur Herstellung des Beschleunigungssensor
der ersten Ausführungsform
zeigen.
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In
den Schritten der 7A–7D wird das
Siliciumsubstrat an seiner Oberfläche bearbeitet, um den Stützabschnitt
der balkenähnlichen
Struktur zu bilden, und in den Schritten 7E–7H wird die
elektrisch leitfähige
Schicht an dem unteren Glassubstrat gebildet. In den Schritten 8I–8K werden
das Siliciumsubstrat und das untere Glassubstrat aneinander gebondet,
und das Siliciumsubstrat wird bearbeitet, um die kammförmige Elektrode der
balkenähnlichen
Struktur zu bilden. Das obere Glassubstrat, das in dem Schritt von 8P bearbeitet
worden ist, wird in dem Schritt von 8Q an
die balkenähnliche
Struktur gebondet, und der Elektrodenleitungsbereich wird in dem
Schritt von 8R an dem oberen Glassubstrat
gebildet, wodurch der Beschleunigungssensor fertiggestellt wird,
der die Struktur hat, die der Schnittansicht von 4 entspricht.
Das Verfahren wird nachstehend für
jeden Schritt im Einzelnen erläutert.
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In
dem Schritt von 7A wird ein Siliciumsubstrat 20 (400 μm dick),
an dessen Oberfläche
eine Thermooxidationsschicht 33 mit einer Dicke von 1 μm gebildet
ist, bereitgestellt. In dem Schritt von 7B wird
die Thermooxidationsschicht 33 des Siliciumsubstrats 20 unter
Verwendung einer gepufferten Flusssäure entfernt. In dem Schritt
von 7C wird die erste Maskierungsschicht 34 aus
einem Resist entsprechend der Gestalt des Stützabschnitts durch Fotolitografie
an der Oberfläche
des Siliciumsubstrats 20 gebildet. In dem Schritt von 7D wird
das Siliciumsubstrat 20, das die erste Maskierungsschicht 34 hat,
mit dem ICP-RIE-Verfahren bis zu einer Tiefe von 250 μm geätzt. Dann
wird das an der Oberfläche
verbliebene Resist entfernt, und der Stützabschnitt 32, der
Abdichtbereich 24 und der Stoßschutzanschlag 28 werden
gebildet.
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In
dem Schritt von 7E wird das untere Glassubstrat 2 (400 μm dick) bereitgestellt.
In dem Schritt von 7F wird die Maskierungsschicht 12 aus
einem Resist zur Bildung einer Ausnehmung durch Fotolithografie
an der Oberfläche
des unteren Glassubstrats 2 gebildet. In dem Schritt von 7G wird
die Oberfläche
des unteren Glassubstrats 2 unter Verwendung einer 10 %
wässrigen
Flusssäurelösung bis
zu einer Tiefe von 20 μm
geätzt,
wodurch die Ausnehmung 3 gebildet wird. In dem Schritt
von 7H wird eine CR-Schicht über der gesamten Oberfläche der
Ausnehmung 3 durch Fotolithografie so gebildet, dass sie
sich teilweise über
die Oberfläche
um die Ausnehmung herum erstreckt, wodurch die elektrisch leitfähige Schicht 4 aus
Cr gebildet wird. Die elektrisch leitfähige Schicht 4, die
sich über einen
Teil des Bereichs um die Ausnehmung 3 herum erstreckt,
bildet die elektrische Leitung 5, die mit dem Siliciumsubstat 20 eine
elektrische Verbindung herstellt.
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In
dem Schritt von 8I werden die Oberfläche des
unteren Glassubstrats 2 und die Oberfläche des Siliciumsubstrats 20 durch
ein Anodenbondverfahren aneinander gebondet. Dabei werden die elektrisch
leitfähige
Schicht 4 und das Siliciumsubstrat 20 durch die
elektrische Leitung 5 miteinander verbunden. In dem Schritt
von 8J wird eine zweite Maskierungsschicht 35 aus
einem Resist durch Fotolithografiebearbeitung an der Oberfläche des
Siliciumsubstrats 20 gebildet. Dann wird eine Thermooxidationsschichtmaske 33 durch
ein Elektronzyklotronresonanz-reaktives Ionenätzverfahren (nachstehend als
ECR-RIE-Verfahren bezeichnet) gebildet. In dem Schritt von 8K wird
die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats 20 mit dem ICP-RIE-Verfahren unter Verwendung
der zweiten Maskierungsschicht 35 und der Thermooxidationsschicht 33 als die
Masken bis zu einer Tiefe von mindestens 150 μm geätzt. Dies resultiert in der
Bildung der kammförmigen
Elektroden 25, 31, die das Siliciumsubstrat 20 durchdringen.
In der Zeichnung ist nur das freitragende Element 26 der
kammförmigen
Elektrode 25 gezeigt. Dann wird die Thermooxidationsschicht 33,
die an der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats 20 verblieben ist, mit dem ECR-RIE-Verfahren entfernt.
Die Ätztiefe
von 150 μm
wird durch Subtraktion der Ätztiefe
von 250 μm
in dem Schritt von 7D von der Dicke des Siliciumsubstrats
20 von 400 μm
bestimmt.
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In
dem Schritt von 8L wird das obere Glassubstrat 6 (400 μm dick) bereitgestellt.
Die Maskierungsschicht 13 wird aus einem Resist zur Bildung der
Ausnehmung 7 durch Fotolithografie an der Oberfläche des
oberen Glassubstrats 6 gebildet. In dem Schritt von 8N wird
die Oberfläche
unter Verwendung einer 10 % wässrigen
Flusssäurelösung bis
zu einer Tiefe von 20 μm geätzt, wodurch
die Ausnehmung 7 gebildet wird. In dem Schritt von 8O wird
die Cr-Schicht an der Oberfläche
der Ausnehmung 7 mit dem Fotolithografieverfahren gebildet, wodurch
die Antihaftschicht 8 aus Cr gebildet wird. In dem Schritt
von 8P wird das obere Glassubstrat 6 sandgestrahlt,
um den Elektrodenleitungsbereich 10 zu bilden, der aus
einem Durchgangsloch besteht.
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In
dem Schritt von 8Q werden die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats 20 und die vordere Oberfläche des
oberen Glassubstrats 6 durch Anodenbonden aneinander gebondet.
Dann wird in dem Schritt von 8R eine
Elektrodenschicht 11 aus Pt an dem Elektrodenleitungsbereich 10 gebildet,
wodurch der Beschleunigungssensor 1 fertiggestellt wird.
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Es
kann zwar das Trockätzverfahren,
das im Stand der Technik wohl bekannt ist, bei dem Herstellungsverfahren
der vorliegenden Erfindung angewandt werden; es wird jedoch bevorzugt,
das ICP-RIE-Verfahren anzuwenden, das in kürzerer Zeit eine balkenähnliche
Struktur mit hohem Seitenverhältnis
bilden kann.
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Nachstehend
werden Experimente zum Verifizieren der Wirkungen des Herstellungsverfahrens der
Erfindung beschrieben.
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Die
erste Ausführungsform,
bei der die elektrisch leitfähige
Schicht 4 aus Cr an der Oberfläche der Ausnehmung 3 des
unteren Glassubstrats 2 gebildet wurde, die elektrische
Leitung 5 unmittelbar unter dem Stützabschnitt 32 gebildet
wurde und die balkenähnliche
Struktur durch Ätzen
des Siliciumsubstrats mit dem ICP-RIE-Verfahren gebildet wurde,
entspricht der dritten Ausführungsform.
In dem ersten Vergleichsbeispiel wurde die balkenähnliche
Struktur mit einem Verfahren gebildet, das der dritten Ausführungsform ähnlich ist,
mit der Ausnahme, dass die elektrisch leitfähige Schicht 4 nicht
an der Oberfläche der
Ausnehmung 3 des unteren Glassubstrats 2 gebildet
wurde. In dem zweiten Vergleichsbeispiel wurde die balkenähnliche
Struktur mit einem Verfahren gebildet, das der dritten Ausführungsform ähnlich ist, mit
der Ausnahme, dass die Thermooxidationsschicht 33 als die
Schutzschicht an der unteren Oberfläche des Stoßschutzanschlags 28 zurückgelassen wurde.
In dem dritten Ausführungsbeispiel
wurde die balkenähnliche
Struktur mit einem Verfahren gebildet, das der dritten Ausführungsform ähnlich ist,
mit der Ausnahme, dass die elektrisch leitfähige Schicht 4 nur
an der Oberfläche
der Ausnehmung 3 des unteren Glassubstrats 2 gebildet
und keine elektrische Leitung 5 vorgesehen wurde.
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Die
Maskierungsstrukturen, die in den vier Experimenten verwendet wurden,
haben Öffnungen mit
einer Breite in einem Bereich von 5 μm bis 50 μm. Die kleinste Breite 5 μm ist der
Abstand zwischen den freitragenden Elementen, welche die bewegbare Elektrode
und die kammförmige
Elektrode der feststehenden Elektrode bilden. Diese Werte sind als
Designwerte einer solchen Mikrovorrichtung üblich. Die Siliciumätzrate mit
dem ICP-RIE-Verfahren wurde vor den Experimenten geschätzt, mit
dem Ergebnis von 2,0 μm/min
in einem Bereich mit einer Öffnungsbreite
von 5 μm
und 3,3 μm/min
in einem Bereich mit einer Öffnungsbreite
von 50 μm.
Diese Differenz ist durch den Mikrobelastungseffekt verursacht.
Durch Dividieren von 150 μm
durch 2,0 μm/min
für einen Bereich
unter einer Öffnung
mit einer Breite von 5 μm wurde
also die Ätzzeit
von 75 min berechnet, und durch Dividieren von 150 μm durch 3,3 μm/min für einen
Bereich unter einer Öffnung
mit einer Breite von 5 μm
wurde die Ätzzeit
von 45 min berechnet. Dies bedeutet, dass die rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats dem Ätzgas
für 30
min, erhalten durch 75 min minus 45 min, ausgesetzt wird, bis das
Substrat vollständig
durchgeätzt
ist.
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Nachstehend
werden Ergebnisse dieser Experimente beschrieben. Die 9A–9C bis 12A–12C zeigen die Ergebnisse der Ausführungsform
bzw. der Vergleichsbeispiele 1 bis 3. Die 9A–12A, 9B–12B und 9C–12C sind schematische Schnittansichten, welche
die Strukturen des isolierenden Substrats und des Siliciumsubstrats
nach dem Ätzen
mit dem ICP-RIE-Verfahren zeigen, die 9B–12B sind eine vergrößerte Perspektivansicht des
Stoßschutzanschlags
nach dem Ätzen,
und die 9C–12B sind
eine vergrößerte Perspektivansicht
des freitragenden Elements nach dem Ätzen. Die 9B–12C und die 9C–12C sind schematische Ansichten, die auf der Basis
von Fotografien der rückwärtigen Oberfläche des
Siliciumsubstrats erstellt wurden, die mit einem Rasterelektronenmikroskop
(REM) erhalten wurden. Die alternierende Strich-Punkt-Linie in der
Zeichnung bezeichnet das ursprüngliche
Profil des Stoßschutzanschlags 28.
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Im
Fall der Ausführungsform
wurde die untere Oberfläche
des Stoßschutzanschlags 28 nicht
erodiert. Das freitragende Element 26 blieb eine im Wesentlichen
vertikale Seitenwand. Im Fall des ersten Vergleichsbeispiels wurde
die untere Oberfläche
des Stoßschutzanschlags 28 erheblich
erodiert und zeigte ein Überätzen von
40 μm über dem
Designwert. Das freitragende Element 26 wurde an der Seitenwand
erodiert, was in einem verschmälerten
Kopfende resultierte. Im Fall des zweiten Vergleichsbeispiels wurde
die untere Oberfläche
des Stoßschutzanschlags 28 in
einer konischen Gestalt erodiert, wobei der Scheitel auf der Thermooxidationsschicht 33 lag.
Die Thermooxidationsschicht 33 wird in dem ICP-RIE-Verfahren
als eine Maske verwendet und wird mit einer Rate von nur ungefähr einem
Hundertstel derjenigen von Silicium geätzt. Deshalb wird das Silicium
in einem Bereich, der von der Thermooxidationsschicht 33 bedeckt
ist, geschützt;
mit zunehmender Entfernung von dem bedeckten Bereich wird jedoch
umso mehr Silicium erodiert. Das freitragende Element 26 wurde
an der Seitenwand erodiert, was ähnlich
wie bei dem ersten Vergleichsbeispiel in einem verschmälerten Kopfende
resultierte. Im Fall des dritten Vergleichsbeispiels wurden sowohl
der Stoßschutzanschlag 28 als
auch das freitragende Elemente 26 erodiert, ähnlich wie
bei dem ersten Vergleichsbeispiel.
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Die
oben beschriebenen Ergebnisse zeigen, dass die Wirkungen der vorliegenden
Erfindung nicht erzielt werden können,
indem wie in dem dritten Vergleichsbeispiel einfach die elektrisch
leitfähige Schicht 4 an
der Oberfläche
der Ausnehmung 3 des unteren Glassubstrats gebildet wird,
wobei in diesem Fall nicht verhindert werden kann, dass das Ätzgas die
rückwärtige Oberfläche des
Siliciumsubstrats 20 erodiert. Wenn wie im Fall des ersten
Vergleichsbeispiels und des dritten Vergleichsbeispiels die untere Oberfläche des
Stoßschutzanschlags 28 erodiert wird,
kann die Funktion des Stoßschutzanschlags nicht
erzielt werden, da der Raum zwischen dem unteren Glassubstrat 2 und
dem Siliciumsubstrat 20 vergrößert ist. Da ferner die Erosion
des Stoßschutzanschlags 28 in
einem Masseschwund der bewegbaren Elektrode resultiert, verschlechtert
sich die Empfindlichkeit des Sensors, was auch für den Fall des zweiten Vergleichsbeispiels
gilt. Da außerdem
die Erosion des freitragenden Elements, die in dem ersten bis dritten
Vergleichsbeispiel erfolgte, zu einem größeren Abstand zwischen den
freitragenden Elementen führt,
wird eine Verschlechterung der Empfindlichkeit des Sensors und eine Änderung
der Eigenschaften bei den Vorrichtungen verursacht.
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Da,
wie oben beschrieben, die Mikrovorrichtung einer bevorzugten Ausführungsform
die elektrisch leitfähige
Schicht hat, die mit dem Stützabschnitt
elektrisch verbunden und an der Oberfläche der Ausnehmung des isolierenden
Substrats mindestens in einem Bereich unmittelbar unter dem freitragenden
Element gebildet ist, kann verhindert werden, dass das isolierende
Substrat während
des Trockenätzens
geladen wird. Da die Erosion des freitragenden Elements und des
Stützabschnitts
verhindert werden kann, kann infolgedessen die balkenähnliche Struktur
aus Silicium mit hoher Präzision
hinsichtlich des Profils und der Dimensionen gebildet werden. Es werden
also hohe Zuverlässigkeit
und ein hoher Entwurfsfreiheitsgrad gewährleistet.
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Da
bei der Mikrovorrichtung einer bevorzugten Ausführungsform die elektrisch leitfähige Schicht über der
gesamten Oberfläche
der Ausnehmung gebildet ist, kann verhindert werden, dass die gesamte Oberfläche der
Ausnehmung geladen wird, so dass es möglich ist, die Erosion des
freitragenden Elements und des Stützabschnitts effektiver zu
unterdrücken.
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Da
der Trägheitskraftsensor
einer bevorzugten Ausführungsform
die elektrisch leitfähige
Schicht hat, die mit dem Stützabschnitt
elektrisch verbunden und an der Oberfläche der Ausnehmung mindestens in
einem Bereich unmittelbar unter dem freitragenden Element gebildet
ist, das die kammförmige
Elektrode bildet, kann verhindert werden, dass die kammförmige Elektrode
und der Stützabschnitt
während
des Trockenätzens
geladen werden. Infolgedessen können
die kammförmige
Elektrode und der Stützabschnitt
mit hoher Präzision
hinsichtlich des Profils und der Dimensionen gebildet und eine Verschlechterung
der Empfindlichkeit des Sensors sowie eine Änderung der Eigenschaften bei
den Vorrichtungen unterdrückt
werden. Es kann also ein hoch zuverlässiger Beschleunigungssensor
oder Winkelgeschwindigkeitssensor bereitgestellt werden.
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Das
Verfahren zum Herstellen der Mikrovorrichtung einer bevorzugten
Ausführungsform
weist einen Prozess zum Bilden der elektrisch leitfähigen Schicht
auf, die verhindert, dass das isolierende Substrat während des
Trockenätzens
geladen wird, und deshalb kann die Mikrovorrichtung, die eine balkenähnliche
Struktur aus Silicium hat, mit hoher Präzision hinsichtlich des Profils
und der Dimensionen hergestellt werden. Da ferner das Herstellungsverfahren durch
den Mikrobelastungseffekt nicht beeinflusst wird, kann der Entwurfsfreiheitsgrad
der Mikrovorrichtung, welche die balkenähnliche Struktur hat, erheblich
verbessert werden.
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Das
Herstellungsverfahren einer bevorzugten Ausführungsform kann die balkenähnliche
Struktur mit einem hohen Seitenverhältnis in kürzerer Zeit durch Anwendung
des ICP-RIE-Verfahrens zum Trockenätzen bilden.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die
beigefügten
Zeichnungen vollständig
beschrieben worden ist, ist zu beachten, dass für den Fachmann verschiedene Änderungen
und Modifikationen ersichtlich sind. Wenn solche Änderungen
und Modifikationen nicht anderweitig vom Umfang der vorliegenden
Erfindung abweichen, sollen sie als davon umfasst betrachtet werden.