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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Entfernen N-terminaler
Alaninreste von rekombinanten Proteinen unter Verwendung einer Aminopeptidase,
die von dem marinen Bakterium Aeromonas proteolytica stammt. Demgemäß kann Aeromonas-Aminopeptidase (AAP;
E.C. 3.4.11.10) verwendet werden, um N-terminale Alanylreste z.B.
von Derivaten von humanem Somatotropin (hST, humanes Wachstumshormon
oder hGH), Schweine-Somatotropin (pST) und Rinder-Somatotropin (bST)
zu entfernen, um Proteine bereitzustellen, die ihre nativen Aminosäuresequenzen
haben. Die Enzymreaktionen können
in freier Lösung durchgeführt werden,
oder die AAP kann für
Reaktionen, die in vitro durchgeführt werden, auf einen festen
Träger
immobilisiert sein. Ein effizientes Verfahren zum Umwandeln von
z.B. Ala-hGH zu hGH umfasst die Expression von Ala-hGH in E. coli,
Gewinnen von Einschlusskörpern,
Solubilisierung und Rückfaltung
in Detergens, Detergensentfernung durch Ultrafiltration, selektive
Präzipitation,
enzymatische Spaltung, gefolgt von zwei Säulenchromatographiestufen.
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Rekombinante
Proteine, die native Proteine nachahmen oder die gleiche Struktur
haben wie diese, sind für
die Verwendung in therapeutischen Anwendungen, als Bestandteile
in Impfstoffen und diagnostischen Testkits und als Reagenzien für Struktur/Funktionsstudien
hochgradig erwünscht.
Säuger-,
Bakterien- und Insektenzellen werden allgemein verwendet, um rekombinante
Proteine für
derartige Anwendungen zu exprimieren. Bakterielle Expressionssysteme
werden jedoch häufig
eingesetzt, wenn große
Proteinmengen für
experimentelle oder klinische Studien bzw. Untersuchungen benötigt werden,
und das Protein dazu fähig
ist, zu seiner ordnungsgemäßen Konformation
zurückgefaltet
zu werden. Bakterielle Systeme bieten insbesondere signifikante
Kostenvorteile gegenüber
anderen Expressionsvektorsystemen, wenn eukaryotische post-translationale
Modifikationen (z.B. Glycosylierung) im endgültigen Proteinprodukt nicht
erforderlich oder erwünscht
sind.
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In
Bakterien, wie z.B. E. coli, exprimierte rekombinante Proteine werden
häufig
in unlöslichen
Einschlusskörperchen
sequestriert. Aus Einschlusskörperchen
geerntete heterologe Proteine behalten oft einen zusätzlichen
Aminosäurerest,
wie z.B. Methionin, an ihrem Amino-Terminus bei. Dieser Methioninrest
(codiert durch das ATG-Startcodon) liegt jedoch häufig nicht
an nativen oder rekombinanten Proteinen vor, die von eukaryotischen
Wirtszellen geerntet werden. Die Amino-Termini von vielen Proteinen,
die im Cytoplasma von E. coli produziert werden, werden jedoch durch
Enzyme, wie z.B. Methioninaminopeptidase (Ben Bassat et al., J. Bacteriol.
169: 751-757, 1987), prozessiert, so dass das Methionin bei der
Expression gewöhnlicherweise
vom N-Terminus abgespalten wird.
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Die
Aminosäurezusammensetzung
von Proteintermini wird auf viele unterschiedliche Weisen verzerrt (Berezovsky
et al., Protein Engineering 12(1): 23-30, 1999). Eine systematische
Untersuchung von N-Exopeptidaseaktivitäten führte zu der Entdeckung der "N-Terminus-" oder "N-Ende-Regel": das N-terminale
(f)Met wird abgespalten, wenn die nächste Aminosäure Ala,
Cys, Gly, Pro, Ser, Thr oder Val ist. Wenn die nächste Aminosäure Arg,
Asp, Asn, Glu, Gln, Ile, Leu, Lys oder Met ist, verbleibt das initiale
(f)Met als die erste Aminosäure des
reifen Proteins. Die Hydratationsradien der Aminosäure-Seitenketten
wurden als physikalische Grundlage für diese Beobachtungen vorgeschlagen
(Bachmain et al., Science, 234: 179-186, 1986; Varshavsky, Cell,
69: 725-735, 1992). Die Halbwertszeit eines Proteins (von 3 Minuten
bis 20 Stunden) wird durch die chemische Struktur der N-terminalen
Aminosäure
dramatisch beeinflusst (Stewart et al., J. Biol. Chem., 270: 25-28,
1995; Griegoryev et al., J. Biol., Chem., 271: 28521-28532, 1996).
Ortsspezifische bzw. ortsgerichtete Mutagenese wurde nachfolgend
eingesetzt, um die "N-Ende-Regel" durch Überwachung
der Lebensdauer rekombinanter Proteine, die geänderte N-terminale Aminosäuresequenzen
enthalten, zu bestätigen
(Varshavsky, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 12142-12149, 1996).
Eine statistische Untersuchung der Aminosäuresequenzen an den Aminotermini
von Proteinen legte nahe, dass Met- und Ala-Reste an der ersten
Position überrepräsentiert
sind, während
an den Positionen +2 und +5 Thr bevorzugt ist (Berezovsky et al.,
Protein Engineering 12(1): 23-30, 1999). C-terminale Abweichungen
("C terminal biases") zeigen jedoch eine
Bevorzugung von geladenen Aminosäuren
und Cys-Resten (Berezovsky et al., Protein Engineering, 12(1): 23-30,
1999).
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Rekombinante
Proteine, die das N-terminale Methionin beibehalten, haben in einigen
Fällen
biologische Merkmale, die sich von der nativen Species, der das
N-terminale Methionin fehlt, unterscheiden. Humanes Wachstumshormon,
das sein N-terminales Methionin beibehält (Met-hHG), kann z.B. im
Vergleich zu hGH, das aus natürlichen
Quellen gereinigt wurde, oder rekombinantem hGH, das auf eine solche
Weise hergestellt wird, dass es die gleiche Primärsequenz wie natives hGH aufweist
(ohne ein N-terminates Methionin), die Induktion unerwünschter
Antikörper
fördern.
Kostengünstige
Verfahren zum Erzeugen rekombinanter Proteine, die die Struktur
von nativen Proteinen nachahmen, sind häufig für therapeutische Anwendungen
hochgradig erwünscht
(Sandman et al., Bio/Technology 13:504-6 (1995)).
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Ein
Verfahren zum Herstellen nativer Proteine in Bakterien ist es, das
gewünschte
Protein als Teil eines größeren Fusionsproteins
zu exprimieren, das eine Erkennungsstelle für eine Endoprotease enthält, die spezifisch
stromaufwärts
von dem Beginn der nativen Aminosäuresequenzen spaltet. Die Erkennungs-
und Spaltungsstellen können
jene sein, die von nativen Signalpeptidasen, die das Signalpeptid
des N-terminalen Endes eines Proteins, das für die Abgabe an eine Membran
oder für
die Sekretion aus der Zelle targetiert ist, spezifisch abspalten,
erkannt werden. In anderen Fällen
können
Erkennungs- und Spaltungsstellen in dem für ein Fusionsprotein codierenden
Gen konstruiert werden, so dass das rekombinante Protein gegenüber anderen
nicht-nativen Endoproteasen in vitro oder in vivo empfindlich ist.
Der Blutgerinnungsfaktor Xa, Collagenase und das Enzym Enterokinase
können
beispielsweise verwendet werden, um verschiedene Fusionstags aus einer
Vielfalt an Proteinen freizusetzen. Wirtschaftliche Überlegungen
schließen
jedoch im Allgemeinen die Verwendung von Endoproteasen in großem Maßstab für die pharmazeutische
Verwendung aus.
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Ein
weiteres Verfahren zum Herstellen nativer Proteine in Bakterien
ist es, das Enzym Methioninaminopeptidase (MAP) zum Prozessieren
des N-terminalen Methionins von E. colistammenden rekombinanten Proteinen
zu verwenden. Met-hGH kann z.B. mit MAP behandelt werden, um hGH
zu erzeugen. Die US-Patente 4,870,017 und 5,013,662 beschreiben
die Klonierung, Expression und Verwendung von E. coli-Methioninaminopeptidase
zum Entfernen von Met von einer Vielfalt an Peptiden und von Met-IL-2.
Die Fähigkeit,
Aminosäuren
aus einer Vielfalt an Peptidsubstraten freizusetzen, wurde untersucht,
wobei entdeckt wurde, dass MAP nur N-terminales Methionin an Peptiden
abspaltet, die wenigstens drei Aminosäuren lang sind. Die Natur der
Aminosäuren
an der zweiten und dritten Position scheint ebenfalls bedeutsam
zu sein. Methionin wurde beispielsweise freigesetzt aus Met-Ala-Met;
Met-Gly-Met, Met-Ala-Pro-Thr-Ser-Ser-Ser-Thr-Lys-Lys-Thr-Gln-Leu (SEQ ID NO:
1), und Met-Pro-Thr-Ser-Ser-Ser-Thr-Lys-Lys-Gln-Cys (SEQ ID NO:
2), aber, unter anderem, nicht aus Met-Phe-Gly, Met-Leu-Phe, Met-Met-Met.
Aus Leu-Ala-Pro-Thr-Ser-Ser-Ser-Thr-Lys-Lys-Thr-Gln-Leu
(SEQ ID NO: 3), Ala-Pro-Thr-Ser-Ser- Ser-Thr-Lys-Lys-Thr-Gln-Leu (SEQ ID
NO: 4), oder Pro-Thr-Ser-Ser-Ser-Thr-Lys-Lys-Gln-Cys (SEQ ID NO: 5) wurden keine Aminosäuren freigesetzt.
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WO
84/02351 offenbart ein Verfahren zur Herstellung reifer (nativer)
Proteine, wie z.B. humanem Wachstumshormon oder humanem Proinsulin,
aus Fusionsproteinen unter Verwendung von Leucinaminopeptidase.
Ein Fusionsprotein mit der Aminosäuresequenz (Ym ...
Y2Y1)-(Pro)p-(X1X2 ...
Xn), in der (Ym ... Y2Y1)-(Pro)p die Prosequenz ist und der Rest das reife
Protein darstellt, m eine ganze Zahl größer als 2 ist, Y eine willkürlich gewählte Aminosäure ist,
p 0 ist, wenn X1 oder X2 Pro
ist, und 1, wenn X1 oder X2 von
Pro verschieden ist, X eine willkürlich gewählte Aminosäure ist und n eine ganze Zahl
größer oder
gleich 4 ist, wird durch stufenweise Spaltung mit Aminopeptidase,
die die Aminosäuren
Ym ... Y2 entfernt,
wenn p = 1 oder X1 Pro ist, oder die Gruppen
Ym ... Y2-Y1 entfernt, wenn X2 Pro
ist, umgewandelt. Dann werden die zwei Aminosäuren Y1-Pro
in ein oder zwei Stufen auf eine an sich bekannte Weise abgespalten,
wenn p=1, und Y1 wird gleichermaßen alleine
abgespalten, wenn X1=Pro.
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Die
Europäische
Patentanmeldung
EP
0 204 527 A1 offenbart ein Verfahren zur Entfernung des
N-terminalen Methionins von Proteinen der Formel H-Met-X-Pro-Y-OH,
um ein Protein bereitzustellen, das durch die Formel H-X-Pro-Y-OH
wiedergegeben wird, wobei X eine andere Aminosäure als Prolin ist und Y eine
Peptidkette ist. Aminopeptidase M wurde bevorzugt, aber Leucinaminopeptidase,
Aminopeptidase PO oder Aminopeptidase P könnten ebenfalls verwendet werden.
Das N-terminale Methionin wurde von Derivaten von humanem Interleukin-2
und humanem Wachstumshormon entfernt.
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Aeromonas-Aminopeptidase
(AAP), eine aus dem marinen Bakterium Aeromonas proteolytica isolierte
Exopeptidase, kann auch verwendet werden, um die Freisetzung N-terminaler
Aminosäuren
aus Peptiden und Proteinen zu erleichtern (Wilkes et al., Eur. J.
Biochem. 34(3), 459-66, 1973). Die günstigste Sequenz ist X-//-Y-,
wobei Y ein hydrophober Rest ist, bevorzugt eine aromatische Aminosäure, wie
z.B. Phenylalanin. Hydrolyseempfindliche Reste umfassen alle hydrophoben,
aromatischen und basischen Aminosäuren, plus Prolin. Selbst bei
hohen Enzymkonzentrationen wurden Aspartyl-, Glutamyl- und Cysteinsäurereste
nicht aus dem Aminoterminus von jeglichem untersuchten Substrat
entfernt. Jedoch wurden Asparagin, Glutamin und aminoethyliertes
Cystein aus Oligopeptidsubstraten freigesetzt. Glycin war allgemein
gegenüber
Hydrolyse resistent, wurde aber, abhängig von den benachbarten Resten,
langsam aus manchen Substraten freigesetzt. Die Aktivität von AAP
gegenüber
Peptidsubstraten kann auch durch Ändern der Metall-Gegenionen,
wie z.B. Cu2+ und Ni2+ für das freie
AAP-Enzym, verstärkt
werden (Prescott et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 114(2): 646-652,
1983). AAP ist ein Metalloenzym von 29,5 kDa, das zwei Disulfidbindungen
enthält.
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Das
Europäische
Patent 0 191 827 B1 und das US-Patent 5,763,215 beschreiben die
sequenzielle Entfernung von N-terminalen Aminosäuren von Analoga eukaryotischer
Proteine, die in einem fremden Wirt gebildet werden, durch die Anwendung
von Aeromonas-Aminopeptidase.
Wenn 8 mg Methionyl-humanes Wachstumhormon (Met-hGH) (gelöst in 1
mL 10 mM Na-Boratpuffer, pH 9,5) mit Aeromonas-Aminopeptidase (gelöst zu 0,4725
ng/mL in Tris-Puffer, pH 9,5) in einem Verhältnis von 900 zu 19 gemischt
und bei 37°C
inkubiert wurde, war die Methioninabspaltung in 15 Minuten vollständig. Die
Abspaltung der neuen N-terminalen Aminosäure Leucin war nach 22 h geringfügig. Das
N-terminale Methionin von Met-pST, Met-Interferon, Met-IGF-1, Met-Interleukin-2
(Met-IL-2) und Met-Apolipoprotein E wurde durch AAP entfernt. Aus
reifer Superoxiddismutase wurde ein N-terminales Alanin jedoch nicht
entfernt.
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Es
können
auch kompliziertere Verfahren verwendet werden, um rekombinante
Proteine mit einem nativen Aminoterminus zu erzeugen. Zum Beispiel
beschreibt das US-Patent 5,783,413 die gleichzeitige oder sequenzielle
Verwendung von (a) einer oder mehreren Aminopeptidasen, (b) Glutamincyclotransferase
und (c) Pyroglutaminaminopeptidase zum Behandeln aminoterminal verlängerter
Proteine der Formel NH2-A-Glutamin-Protein-COOH,
um ein gewünschtes
natives Protein zu erzeugen. Die erste(n) Aminopeptidase(n) (ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Dipeptidylaminopeptidase I, Aeromonas-Aminopeptidase,
Aminopeptidase P und Prolinaminopeptidase) katalysiert/katalysieren
die Entfernung von Resten, die aminoterminal zu Glutamin sind. Die
Glutamincyclotransferase katalysiert die Umwandlung des Glutamins
zu Pyroglutamin, und die Pyroglutaminaminopeptidase katalysiert
die Entfernung von Pyroglutamin, um das gewünschte Proteinprodukt zu erzeugen.
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Die
US-Patente 5,565,330 und 5,573,923 offenbaren Verfahren zur Entfernung
von Dipeptiden vom Aminoterminus von Vorläuferpolypeptiden, umfassend
Behandlung des Vorläufers
mit Dipeptidylaminopeptidase (dDAP) aus dem Schleimpilz Dictostelium
descoideum, die eine Masse von näherungsweise
von 225 kDa und ein pH-Optimum von näherungsweise 3,5 hat. Vorläufer von
Humaninsulin, Analoga von Humaninsulin und humanes Wachstumshormon,
die Dipeptid-Verlängerungen
enthielten, wurden durch dDAP prozessiert, wenn dDAP in freier Lösung war
und wenn es auf einer geeigneten festen Trägeroberfläche immobilisiert war.
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Effizientere
Strategien zum Prozessieren von Aminosäuren am Aminoterminus von rekombinanten Proteinen
sind wünschenswert,
um die Kosten der Erzeugung therapeutischer Proteine, die die Struktur
nativer Proteine nachahmen, zu verringern. Verfahren, die die Expressionslevel
erhöhen
oder die Produktaufarbeitung ("downstream
processing") rekombinanter
Proteine erleichtern, werden auch die Auswahl und die Entwicklung kleiner
chemischer Moleküle
und anderer Protein-basierter Moleküle, die für klinische Versuche in großem Maßstab bestimmt
sind, beschleunigen.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen eines N-terminalen
Alanylrests von einem rekombinanten Protein, ausgewählt aus
der Gruppe N-terminaler Ala-Derivate von humanem Wachstumshormon,
humanem Somatotropin, Schweine-Somatotropin, Rinder-Somatotropin und
humanem Gewebefaktor-Inhibitor ("human
tissue factor pathway inhibitor"),
umfassend Inkontaktbringen des rekombinanten Proteins mit immobilisierter
Aeromonas-Aminopeptidase, um den Alanylrest abzuspalten und Gewinnen
des resultierenden rekombinanten Proteins.
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Das
rekombinante Protein ist ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus humanem Wachstumshormon (hGH), Rindersomatotropin
(bST), Schweine-Somatotropin (pST) und humanem Gewebefaktor-Inhibitor (TFPI).
Bevorzugt ist das rekombinante Protein hGH.
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Das
Verfahren zum Inkontaktbringen wird bevorzugt bei einem pH von näherungsweise
pH 7 bis näherungsweise
pH 11 durchgeführt.
Stärker
bevorzugt wird das Verfahren zum Inkontaktbringen bei einem pH von
näherungsweise
pH 8 bis näherungsweise
pH 10 durchgeführt.
Es ist am stärksten
bevorzugt, dass das Verfahren zum Inkontaktbringen bei einem pH
von näherungsweise
pH 8,0 bis näherungsweise
pH 9,5 durchgeführt
wird.
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Das
Verfahren zum Inkontaktbringen wird bevorzugt in Gegenwart eines
Puffers durchgeführt,
der ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Borat, CHES, Natriumbicarbonat,
Natriumphosphat und Tris-HCl. Stärker
bevorzugt ist der Puffer Borat, Phosphat oder Tris-HCl.
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Das
Verfahren zum Inkontaktbringen kann bevorzugt in einer Weise durchgeführt werden,
worin die Aminopeptidase immobilisiert ist. Die Aminopeptidase ist
bevorzugt auf einem Chromatographieharz, einer Chromatographieoberfläche oder
einem Chromatographiegel immobilisiert.
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Das
rekombinante Protein wird bevorzugt durch eine Säule passiert bzw. geführt, die
die Aminopeptidase, immobilisiert auf einem Chromatographieharz,
enthält.
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Alternativ
kann das Verfahren zum Inkontaktbringen durchgeführt werden, wobei die Aminopeptidase nicht
immobilisiert ist (z.B. in freier Lösung).
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Es
ist auch denkbar, dass Aeromonas-Aminopeptidase das Prozessieren
von Proteinen erlauben kann, die zwei oder mehr eng beabstandete
Alanylreste in den N-terminalen Regionen von Polypeptiden enthalten.
Die Aminopeptidase kann sequenziell bzw. schrittweise vom N-Terminus
des Polypeptids voranschreiten oder möglicherweise weitere Alaninreste
innerhalb einer kurzen Distanz exponierter N-terminaler Polypeptidreste
erkennen. Die Aufklärung
einer Consensus-Sequenz für
die Alanyl-spezifischen Erkennungs- und Spaltungsstellen kann an einer
Vielfalt an Protein- und Peptidsubstraten evaluiert werden.
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Aeromonas-Aminopeptidase
kann auch das Prozessieren von Nicht-Alanylresten von Proteinen
unter den in dieser Anmeldung offenbarten Bedingungen erleichtern.
Die Aufklärung
einer Consensus-Sequenz für die
Erkennung und Spaltung dieser Stellen kann an einer Vielfalt an
Protein- und Peptidsubstraten evaluiert werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Entfernen
Aminoterminaler Aminosäuren
von einem Vorläuferpeptid
der Formel X-Y-Pro-Z mit Aeromonas-Aminopeptidase, um ein Polypeptid der
Formel Y-Pro-Z bereitzustellen, zu beschreiben, wobei X ein oder
mehrere Aminosäuren
außer
Prolin ist, Y eine beliebige Aminosäure außer Prolin ist und Z eine oder
mehrere Aminosäuren
ist.
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X
ist bevorzugt Alanin.
-
Y
ist bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Phenylalanin, Methionin, Threonin
und Asparaginsäure.
Stärker
bevorzugt ist Y Phenylalanin.
-
Am
stärksten
bevorzugt ist X Alanin und Y Phenylalanin.
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Das
Vorläuferpolypeptid
ist bevorzugt Ala-hGH.
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Das
Folgende ist eine Liste von Abkürzungen
und den entsprechenden Bedeutungen, wie sie hierin austauschbar
verwendet werden:
- g
- = Gramm
- HPLC
- = Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
- kb
- = Kilobase(n)
- mb
- = Megabase(n)
- mg
- = Milligramm
- ml, mL
- = Milliliter
- RP-HPLC
- = Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
- ug, μg
- = Mikrogramm
- ul, uL, μl, μL
- = Mikroliter
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Das
Folgende ist eine Liste von Definitionen verschiedener Begriffe
und den entsprechenden Bedeutungen, wie sie hierin austauschbar
verwendet werden:
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Die
Begriffe "aap" und "AAP" bedeuten Aeromonas-Aminopeptidase.
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Die
Begriffe "ap" und "AP" bedeuten Aminopeptidase.
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Der
Begriff "Aminosäure(n)" bedeutet alle natürlich vorkommenden
L-Aminosäuren,
einschließlich Norleucin,
Norvalin, Homocystein und Ornithin.
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Der
Begriff "Fusionsmolekül" meint ein Protein-codierendes
Molekül
oder Fragment davon, das bei Expression ein Fusionsprotein erzeugt.
-
Der
Begriff "Fusionsprotein" bedeutet ein Protein
oder Fragment davon, das ein oder mehrere zusätzliche Peptidregionen umfasst,
die nicht von diesem Protein stammen bzw. abgeleitet sind.
-
Der
Begriff "Promotor" wird in einem weiten
Sinn verwendet, um die Regulatorsequenz(en) zu bezeichnen, die die
mRNA-Produktion kontrollieren.
-
Der
Begriff "Proteinfragment" bedeutet ein Peptid-
oder Polypeptidmolekül,
dessen Aminosäuresequenz
eine Teilmenge der Aminosäuresequenz
dieses Proteins umfasst.
-
Der
Begriff "Proteinmolekül/Peptidmolekül" bedeutet jedes beliebige
Molekül,
das fünf
oder mehr Aminosäuren
umfasst.
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Der
Begriff "rekombinant" bedeutet jedes beliebige
Agens (z.B. DNA, Peptid, usw.), das, allerdings indirekt, eine humane
Manipulation eines Nucleinsäuremoleküls ist oder
daraus resultiert.
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Der
Begriff "spezifisch
binden" bedeutet,
dass die Bindung eines Antikörpers
oder Peptids durch die Gegenwart nicht-verwandter Moleküle nicht
kompetitiv inhibiert wird.
-
Der
Begriff "im Wesentlichen
gereinigt" bedeutet,
dass ein oder mehrere Moleküle,
die in einer natürlich
vorkommenden Zubereitung, die das Zielmolekül enthält, entfernt oder in der Konzentration
verringert worden sind.
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1- Struktur
von Ala-hGH und hGH
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Humanes
Wachstumshormon (rechts) ist ein Einzelketten-Polypeptid (22 kDa)
mit vier Cysteinresten, die in zwei Disulfidbrücken beteiligt sind. Die korrekte
N-terminale Sequenz kann durch die enzymatische Spaltung von Ala-hGH
(links) mit Aeromonas-Aminopeptidase
in vitro erzielt werden.
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2 – Verfahren
zur Herstellung von hGH aus Ala-hGH
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Ein
allgemeines Verfahren für
die Reinigung von hGH aus Ala-hGH umfasst Reinigung von Ala-hGH aus
bakteriellen Einschlusskörperchen,
Rückfaltung
von Ala-hGH in Detergens, Detergensentferung, Säurepräzipitation, Behandlung mit
Aminopeptidase und Reinigung des nativen hGH durch Kationen- und
Anionenaustauschsäulenchromatographie.
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3 – Kinetiken
der Entfernung von Ala von Ala-hGH durch AAP
-
Die
Kinetiken der Entfernung von Ala von Ala-hGH durch AAP sind in 3 dargestellt.
Ala-hGH lag bei 3 mg/ml vor, und AAP lag bei 0,5, 1,0, 2,0, 3,0
und 4,0 Units/ml in dem Gesamtvolumen von 6 ml vor. Die Reaktionen
wurden bei Raumtemperatur durchgeführt, und Proben wurden bis
25 Stunden genommen und die Produkte wurden durch ES/MS untersucht.
Die meisten der Reaktionen bei den drei höchsten Konzentrationen an AAP
waren bei 6 Stunden vollständig.
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4 – Optionen
des enzymatischen Spaltungsverfahrens – Säulenmodus
-
Ein
schematischer Vergleich von Spaltungsverfahren mit stationärer Strömung und
Strömungskontinuum
ist illustriert.
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5 – Chargenmodus-Spaltung
von Ala-hGH
-
5 illustriert
einen Zeitverlauf der verstärkten
Spaltung von Ala-hGH durch Cu-AAP im Vergleich zu Zn-AAP im Chargenmodus.
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6 – Rezirkulationsmodus-Spaltung
von Ala-hGH
-
6 illustriert
einen Zeitverlauf von Ala-hGH durch Cu-AAP im Vergleich zu Zn-AAP,
ausgeführt
im Säulenrezirkulationsmodus.
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7 – Spaltungseffizienz,
analysiert durch HPLC
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7 illustriert
HPLC-Profile von Ala-hGH vor Spaltung mit AAP, unvollständige Spaltung
und nachdem die Spaltung abgeschlossen ist.
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8 – Produktvergleich
durch RP-HPLC
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8 illustriert
das HPLC-Profil von hGH, hergestellt durch Behandeln von Ala-hGH
mit AAP und zwei handelsübliche
Zubereitungen von hGH (Humatrope und Zomacton).
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9 – Produkte
von mit AAP behandeltem Ala-hGH, analysiert durch tryptisches Mapping
bzw. tryptische Kartierung
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9-12 illustrieren
typische tryptische Map-Profile. 9 illustriert
die Profilaufzeichnungen, die die Mobilitätsunterschiede des Ala-T1-Peptids
im Vergleich zum T1-Peptid illustrieren.
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10 – Quantitative
Analyse von verbleibendem Ala-hGH in hGH durch tryptischen Verdau
-
10 zeigt
eine vertikal aufgeweitete Profilaufzeichnung, die die Unterschiede
der Peakflächen
unter den Elutionspositionen für
Ala-T1 und T1 illustriert.
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11- Produktvergleich
durch tryptische Kartierung
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11 illustriert
die tryptischen Maps bzw. Karten von hGH, das nach Behandlung von
Ala-hGH mit AAP gereinigt wurde, im Vergleich zu tryptischen Karten
von hGH aus kommerziellen Quellen (Humatrope und Zomacton).
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12 – Verbleibende
Konzentrationen von Ala-hGH im Endprodukt durch tryptische Kartierung
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12 zeigt
eine vertikal aufgeweitete Profilaufzeichnung, die das Vorhandensein
oder die Abwesenheit von Ala-T1 in einer rohen Zubereitung von hGH,
der endgültigen
Massenzubereitung von hGH und hGH aus zwei kommerziellen Quellen
(Humatrope und Zomacton) illustriert.
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13 – Spaltungseffizienz,
analysiert durch ES/MS
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13 illustriert
ES/MS-Profile von Ala-hGH vor Spaltung mit AAP, unvollständige Spaltung
und nachdem die Reaktion abgeschlossen ist. 8 illustriert
das HPLC-Profil von hGH, das durch Behandeln von Ala-hGH mit AAP
hergestellt wurde, und zwei kommerziellen Zubereitungen von hGH
(Humatrope und Zomacton).
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14 – Produktanalyse
durch RP-HPLC, SE-HPLC und ES/MS
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14 illustriert
ein überlagertes
ES/MS-Profil von Ala-hGH und hGH (unteres Feld) zusammen mit HPLC-Aufzeichnungen
des an RP-HPLC- und SE-HPLC-Säulen
aufgetrennten Endprodukts.
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15 – Durch
N-terminale Sequenzierung analysiertes Produkt
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15 illustriert
Aufzeichnungen der Produkte, die nach Zyklus 1 und Zyklus 2 aus
einem automatisierten Proteinsequenzierungsgerät freigesetzt wurden. Phenylalanin
(18,3 min) ist der einzige signifikante Rest, der nach einem Zyklus
detektiert wurde (linkes Feld). Prolin (14,2 min) ist der einzige
signifikante Rest, der in Zyklus 2 detektiert wurde. Die Menge an
Alanin (*) ist in beiden Zyklen vernachlässigbar, was auf das Fehlen
N-terminaler Alaninreste in dem gereinigten Endprodukt hinweist.
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Die
folgenden Beispiele werden die Erfindung detaillierter erläutern, obwohl
verstanden wird, dass die Erfindung durch diese spezifischen Beispiele
nicht beschränkt
wird.
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Allgemeine Verfahren
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Allgemeine
Verfahren zum Klonieren, Exprimieren und Charakterisieren von Proteinen
werden in T. Maniatis et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, 1982 und den darin zitierten Literaturverweisen,
hierin durch Literaturverweis aufgenommen; und in J. Sambrook et
al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring
Harbor Laboratory, 1989, und darin zitierten Literaturverweisen,
hierin durch Literaturverweis aufgenommen, gefunden. Allgemeine
und spezifische Bedingungen und Verfahrensweisen für die Konstruktion,
Manipulation und Isolation von Antikörpern sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt (siehe z.B. Harlow und Lane, In Antibodies: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York (1988)).
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Reagenzien
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Aeromonas-Aminopeptidase
und alle Spezialchemikalien wurden, sofern nicht anders angegeben, von
Sigma Chemical Company (St. Louis, MO) erhalten.
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Humatrope
wurde von Eli Lilly erhalten. Zomacton wurde von Gentechnisch erhalten.
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Proteinreinigung
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Die
Proteinreinigung kann bewerkstelligt werden, indem beliebige einer
Vielfalt von chromatographischen Verfahren angewendet werden, wie
z.B. Ionenaustausch-, Gelfitration-, hydrophobe Chromatographie oder
Umkehrphasen-HPLC. Diese und andere Proteinreinigungsverfahren sind
im Detail beschrieben in Methods in Enzymology, Band 182, "Guide to Protein
Purification", herausgegeben
von Murray Deutscher, Academic Press, San Diego, Kalifornien, 1990.
Gefaltete Proteine können
auch unter Verwendung von Affinitätsreagenzien, wie z.B. monoklonalen
Antikörpern,
oder Rezeptor-Untereinheiten, die an eine geeignete Matrix gebunden
sind, affinitätsgereinigt
werden.
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Gereinigte
Proteine können
mittels RP-HPLC, Elektrospray-Massenspektrometrie und SDS-PAGE analysiert
werden. Proteinquantifizierung wird durch Aminosäurezusammensetzung, RP-HPLC
und Bradford-Proteinbestimmungstechniken bewerkstelligt. Tryptisches
Peptidmapping bzw. tryptische Peptidkartierung, durchgeführt in Verbindung
mit Elektrospray-Massenspektrometrie, kann auch verwendet werden,
um die Identität
von Proteinen zu bestätigen.
-
Beispiel 1: Herstellung
von Alanyl-humanem Wachstumshormon (Ala-hGH)
-
Ala-hGH
(1) wurde in E. coli exprimiert, wobei das mini-Mu-basierte
chromosomale Expressionssystem (Weinberg et al., Gene 126: 25-33,
1993, US-Patente 5,395,763 und 5,514,483; US-Patentanmeldung 09/044,369,
eingereicht am 19. März
1998, hierin jeweils durch Literaturverweis spezifisch aufgenommen)
verwendet wurde. Ala-hGH wurde in Konzentrationen von näherungsweise
1,5 bis näherungsweise
2,0 g/Liter exprimiert.
-
Ala-hGH
wurde gereinigt, rückgefaltet
und bis zu einer Reinheit von >90
%, basierend auf der Analyse von Ala-hGH (durch RP-HPLC) und Gesamtproteinkonzentration
(durch Absorption bei A280), prozessiert
bzw. bearbeitet. Kurz gesagt, wurden Einschlusskörperchen isoliert und Ala-hGH
wurde unter Anwendung von früher
beschriebenen Verfahren (WO 98/29433) gereinigt und rückgefaltet.
Die Rückfaltung
wurde üblicherweise mit
einer Ausbeute von >85
% bei pH 10 unter Verwendung von Acylglutamat als Detergens erreicht.
Das Detergens wurde durch erschöpfende
Ultrafiltration (10 TOVs) gegen pH 10-Wasser aus dem Rückfaltungsgemisch
entfernt. Darauf folgte eine Säurepräzipitationsstufe,
um die meisten der rekombinanten E. coli-Proteine zu entfernen.
Die durchschnittliche Wiedergewinnung von Ala-hGH aus dieser Präzipitationsstufe
war ~80-85 %. Dieses halbgereinigte Ala-hGH wurde gegen den Spaltungspuffer
(10 mM Phosphat, pH 8,0) diafiltriert, bevor es mit dem Enzym, bevorzugt
in einem immobilisierten Modus, behandelt wurde. Nach der enzymatischen Spaltungsstufe
wurde hGH durch Ionenaustauschchromatographie zu einem Massenpulver
("bulk powder") gereinigt. Ein
allgemeines Verfahrensschema ist in 2 illustriert.
-
Beispiel 2: In vitro-Prozessierung
von Ala-humanem Wachstumshormon (Ala-hGH) mit Aeromonas-Aminopeptidase
in freier Lösung
(Referenzbeispiel)
-
Vor
der Spaltungsstufe wurde Ala-hGH auf eine Konzentration von 3 mg
pro ml in 10 mM Borat, pH 9,5, eingestellt. Dazu wurde Aeromonas-Aminopeptidase
in 3 Units pro ml zugegeben und die Reaktion wurde für 24-36
Stunden bei Umgebungstemperatur oder bei einer kürzeren Zeit bei 37°C fortschreiten
gelassen. Der Fortschritt der Spaltungsreaktion kann durch RP-HPLC
oder durch Aminosäureanalyse
der Freisetzung von Alanin aus Ala-hGH überwacht werden. Am Ende der
Reaktion wurde die Lösung
durch Zugeben von 2 % Essigsäure
(1:1,5-Verdünnung
G/G) gelöscht
bzw. gequencht.
-
Die
Kinetiken der Entfernung von Ala bzw. aus Ala-hGH durch AAP sind
in 3 illustriert. Ala-hGH war mit 3 mg/ml vorhanden,
und AAP war mit 0,5, 1,0, 2,0, 3,0 und 4,0 Units/ml in einem Gesamtvolumen
von 6 ml vorhanden. Die Reaktionen wurden bei Raumtemperatur durchgeführt, und
Proben wurden bis zu 25 Stunden genommen und die Produkte durch
ES/MS analysiert. Die meisten der Reaktionen bei den drei höchsten Konzentrationen
an AAP waren bei 6 Stunden abgeschlossen.
-
Beispiel 3: In vitro-Prozessierung
von Ala-humanem Wachstumshormon (Ala-hGH) unter Verwendung immobilisierter
Aminopeptidase
-
Herstellung
von immobilisierter Aminopeptidase
-
Aeromonas-Aminopeptidase
(AAP) wurde über
die Bromcyan-(CNBr)Chemie auf Harze, wie z.B. Sepharose 4B-Harz,
gekuppelt. Handelsübliches
CNBr-aktiviertes Sepharose 4B-Harz wurde ausgiebig mit kaltem Wasser
gewaschen und dann in 0,1 M Natriumcarbonatpuffer, pH 8,5, oder
10 mM Phosphat, pH 8, suspendiert. AAP wurde zugegeben (100 Units
pro Gramm Harz), und das Gemisch wurde bei 4°C über Nacht sanft gerührt. Nach
Waschen mit Wasser wurde das Harz mit Ethanolamin (0,5-1 M) bei
Raumtemperatur 2 Stunden lang gecapped ("capped"). Das Harz wurde dann mit Wasser gewaschen
und mit dem Enzymspaltungspuffer, z.B. 10 mM Phosphat, pH 8, äquilibriert.
Die Aktivität
dieses immobilisierten Enzyms wurde durch den von Sigma vorgeschlagenen
Standardassay gemessen, wobei L-Leucin-p-nitroanilid als Substrat
verwendet wurde. Die durchschnittliche Aktivität betrug typischerweise 10-20
Units pro ml Harzbett.
-
In vitro-Spaltung von
Ala-humanem Wachstumshormon (hGH) Chargenmodus:
-
Immobilisierte
Aminopeptidase wurde als 1:1-Gemisch in Borat- oder Phosphatpuffer
suspendiert. Zu einem 7-ml-Röhrchen,
das 5 ml Ala-hGH in Phosphat- oder Boratpuffer enthielt, wurde ein
ml Harz zugegeben. Dies ergab ein Gesamtvolumen von 6 ml mit einer
Proteinkonzentration von 3 mg/ml. Das Gemisch wurde 10-24 Stunden
lang bei 20-40°C
geschüttelt.
Am Ende der Reaktion wurde das Harz abfiltriert, und die resultierende
Lösung
wurde durch RP-HPLC analysiert. Die verbleibende Lösung wurde
unter Verwendung einer CentriCon-Mikrofiltrationsvorrichtung zentrifugiert.
Das Filtrat wurde mit dem Aminosäureanalysator
auf die Freisetzung von Alanin untersucht. Das Retentat wurde 4-5
mal mit 2 % Essigsäure
ausgetauscht, bevor es für
die Massenspektrometrieanalyse zu einem Pulver getrocknet wurde.
-
Tabelle
1 illustriert die Wirkung von Temperatur auf die Chargenmodus-Spaltung
von Ala-hGH unter Verwendung immobilisierter AAP. Die Reaktion ist
bei Umgebungstemperatur beschleunigt und nach von 54 Stunden im
Wesentlichen abgeschlossen.
-
Tabelle
1: Wirkung der Temperatur auf Chargenmodus-Spaltung von Ala-hGH
unter Verwendung immobilisierter AAP
-
Zirkulationsmodus:
-
Ala-hGH
in 10 mM Borat, pH 9,5, oder 10 mM Phosphat, pH 8,0, wurde auf einer
Sepharose-Säule, die
zuvor mit Aeromonas-Aminopeptidase immobilisiert worden war, zirkuliert.
Das Volumen des Reservoirs bzw. der Vorlage liegt, abhängig von
der Konzentration des Proteins, zwischen 100 ml und 700 ml. Typischerweise
ist Ala-hGH in 5-10 mg pro ml. Die Flussrate liegt zwischen 2-4
ml pro Minute. Dies wurde bei 20°C
für näherungsweise
24 Stunden durchgeführt.
Die Reaktion wurde durch RP-HPLC überwacht.
-
Die
Spaltungseffizienz wurde durch Massenspektrometrie und N-terminale
Sequenzierung bestätigt. Das
fertig gestellte Produkt wurde dann durch Ionenaustauschchromatographie
weiter gereinigt.
-
Tabelle
2 illustriert die Wirkung der Flussrate auf die Spaltung von Ala-hGH
unter Verwendung immobilisierter AAP bei 28°C im Rezirkulationsmodus. Kürzere Verweilzeiten
waren im Allgemeinen mit höheren Konzentrationen
an ungespaltenem Substrat verbunden. Tabelle
2: Zirkulationsmodus-Spaltung von Ala-hGH bei 28°C
- * Das Experiment wurde bei 28°C in einem
Säulenvolumen
von 51 ml unter Verwendung von 10 mM Phosphat, pH 8, als Puffer
und unter Verwendung von Ala-hGH: 8 mg/ml (HPLC) durchgeführt.
-
Tabelle
3 illustriert die Wirkung der Flussrate auf die Spaltung von Ala-hGH
unter Verwendung immobilisierter AAP bei 20°C im Rezirkulationsmodus. Kürzere Verweilzeiten
korrelierten direkt mit höheren
Konzentrationen an ungespaltenem Substrat. Tabelle
3: Zirkulationsmodus-Spaltung von Ala-hGH bei 20°C
- Das Experiment wurde bei 20°C mit einem
Säulenvolumen
von 51 ml in 10 mM Phosphatpuffer, pH 8, unter Verwendung von Ala-hGH:
8 mg/ml (HPLC) durchgeführt.
- * Näherungsweise
1 % sind das Cysteinaddukt, das mit dem nicht-gespaltenen Ala-T1-Peptid
co-eluierte.
-
Durchflussmodus:
-
Ala-hGH
(8 mg/ml Konzentration) in 10 mM Borat, pH 9,5, oder 10 mM Phosphat,
pH 8,0, wurde in eine Sepharose-Säule (Säulenvolumen beträgt 50 ml)
eingeführt,
die zuvor mit Aeromonas-Aminopeptidase immobilisiert worden war.
Der Fluss bzw. die Flussrate wurde auf 15 ml pro Stunde eingestellt,
so dass die Verweilzeit um 3 Stunden lag. Die Spaltungseffizienz
wurde durch RP-HPLC, tryptischen Verdau, Massenspektrometrie oder
N-terminale Sequenzierung bestätigt.
Der Eluent wurde gesammelt und für
nachgelagerte chromatographische Reinigung bearbeitet.
-
Tabelle
4 illustriert die Wirkung der Flussrate auf die Spaltung von Ala-hGH
unter Verwendung von immobilisierter AAP bei 28°C im Durchflussmodus. Der größte Teil
des Ala-hGH wurde unter diesen Bedingungen von AAP prozessiert. Tabelle
4. Durchflussmodus-Spaltung bei 28°C
- * Alle tryptischen Daten basieren auf der
Kombination aus ungespaltenem Ala-hGH und einer Prozessverunreinigung.
Der wahre Werte des ungespaltenen Ala-hGH wird auf näherungsweise
50 % der angegebenen Werte geschätzt.
-
Beispiel 4: Vergleich
von Spaltungsprozessen bzw. -verfahren mit stationärer Strömung bzw.
Strömungskontinuum
-
Säulenmodus-Spaltung
kann bei einer viel niedrigeren Flussrate in einem Durchgang bzw.
in einer Passage durchgeführt
werden, solange die insgesamte Verweilzeit eingehalten wird. Lauf
#1 war ein typischer Lauf im Rezirkulationsmodus. Lauf #2 wurde
bei 1/10 der Flussrate von Lauf #1 betrieben. Jedoch wurde der Lauf
#2 mit 175 min pro Durchgang durchgeführt, im Vergleich zu 18 min
pro Durchgang für
Lauf #1. Die ingesamte Verweilzeit für beide Läufe ist näherungsweise die gleiche, ~
180 Minuten. Die zwei Modi sind in 4 illustriert.
-
Tabelle
5: Wirkung der Flussrate auf die Aktivität
-
Tabelle
6 illustriert die Wirkung der Anzahl an Durchgängen auf die Spaltung von Ala-hGH
unter Verwendung immobilisierter AAP bei 28°C im Rezirkulationsmodus. Der
Hauptteil des Ala-hGH wurde unter Bedingungen durch AAP prozessiert. Tabelle
6: Rezirkulation bei 28°C
im Phosphatpuffer
- * [Ala-hGH] = 9,2 mg/ml; Beladung 500 ml
-
Tabelle
7 illustriert die Wirkung von Temperatur und Verweilzeit auf die
Spaltung von Ala-hGH. Ein Temperaturunterschied von 10 Grad scheint
die Spaltungseffizienz zu beeinträchtigen. Eine längere Verweilzeit
kann erforderlich sein, wenn eine höhere prozentuale Spaltung erforderlich
ist. Tabelle
7: Wirkung von Temperatur und Verweilzeit auf das Spaltungsverfahren
mit stationärer
Strömung:
- * Die Spaltungsprodukte wurden durch das
Peptidkartierungsverfahren analysiert.
-
Beispiel 5: Verstärkung der
Alanyl-prozessierenden Aktivität
von AAP mit Kupfer
-
Die
Effekte der Ersetzung des nativen katalytischen Zn2+-Cofaktors
von AAP durch substituiertes Cu2+- oder
Ni2+ wurden im immobilisierten System für die in
vitro-Prozessierung von Ala-hGH untersucht. Dieses Cu-AAP kann entweder
direkt aus der AAP-Reinigungsprozessstufe
hergestellt werden oder kann durch Ersetzen des Zink-Gegenmetalls,
das im handelüblichen
Material vorliegt, in die Kupfer-Species umgewandelt werden. Diese
Umwandlung kann entweder als das freie Enzym oder als die immobilisierte
Form erfolgen.
-
Immobilisierte Cu-AAP
aus Zn-AAP-Sepharose:
-
Cu-AAP
wurde immobilisiert, wie es oben stehend beschrieben ist. Eine Harzaufschlämmung (Probe A,
20 ml mit 10 ml Harzbettvolumen) wurde in einen 250-ml-Sinterglastrichter
gegeben und unter Anwendung von Vakuum bis zur beinahen Trocknung
abgesaugt. Dazu wurde 20 ml 50 mM Tricin/50 mM KCl, pH 7,5 und 20
mM 1,10-Phenanthrolin gegeben, und es wurde für 20 Minuten gemischt. Die
Lösung
wurde entfernt und in frischen Puffer gegeben, der 1,10-Phenanthrolin
enthielt, und für
weitere 2 Stunden gemischt. Der Puffer wurde entfernt, und die Harzaufschlämmung wurde
mit Wasser und HEPES-Puffer,
pH 7,5, gewaschen. Das resultierende Harz wurde auf zwei Röhrchen aufgeteilt,
jeweils mit einem Gesamtvolumen von 12 ml. Zu B wurde 0,2 mM CuCl2 in 50 mM HEPES, pH 7,5, zugegeben, und
zu C wurde 0,2 mM ZnCl2 in 50 mM HEPES,
pH 7,5, zugegeben. Beide Röhrchen
wurden 3 Stunden lang sanft geschüttelt. Die Aufschlämmungen
wurden ausgiebig mit Wasser gewaschen und im gewünschten Puffer, wie z.B. Borat,
pH 9,5, gelagert.
-
Tabelle
8: Aktivität
von Metall-modifizierter AAP gegen Leu-pNA
-
Die
Rate bzw. Geschwindigkeit der Ala-hGH-Spaltung durch Cu-AAP und
Zn-AAP wurde sowohl im Chargen- als auch im Rezirkulationssäulenmodus
verglichen. Im Chargenspaltungsversuch wurden 0,5 ml einer 1:1-Aufschlämmung von
jedem Harz (B oder C) zu 2,056 ml 10 mM Borat-Puffer, pH 9,5, zugegeben,
und zwar vor der Zugabe von Ala-hGH
bis zu einer Endkonzentration von 0,8 mg/ml. Die Reaktionen wurden
durch Sammlung von Proben, die durch Quenchen und Abfiltrieren des
immobilisierten Enzyms durch 0,45 μm-Filter gestoppt wurden, über 24 Stunden
verfolgt. Das Filtrat wurde dann durch RP-HPLC analysiert, um den Anteil an Ala-hGH
zu bestimmen, der gespalten worden war.
-
Im
Rezirkulationssäulenspaltungsversuch
wurden Säulen
mit den Abmessungen 1 cm × 5
cm gegossen, die entweder das Cu-AAP-Harz (B) oder das Kontroll-AAP-Harz
(B) enthielten. Diese Säulen
wurden mit 10 mM Phosphat äquilibriert
und 50 ml 4,75 mg/ml Ala-hGH wurde bei 2 CV pro Stunde durch jede
der Säulen rezirkuliert.
Aliquote wurden gesammelt und wie oben bei 3 h, 6 h, 18 h und 28
h für die
Untersuchung gequencht.
-
5 illustriert
einen Zeitverlauf der verstärkten
Spaltung von Ala-hGH durch Cu-AAP im Vergleich zu Zn-AAP im Chargenmodus. 6 illustriert
einen Zeitverlauf von Ala-hGH durch Cu-AAP im Vergleich zu Zn-AAP,
durchgeführt
im Säulenrezirkulationsmodus.
-
Unter
allen untersuchten Reaktionsbedingungen war Cu2+-substituierte
AAP gegenüber
Ala-hGH die aktivste (5 und 6), selbst
wenn die Cu-AAP bei der Hydrolyse des chromogenen Substrats Leu-p-Nitroanilid
(pNA) weniger aktiv ist (Tabelle 8).
-
Beispiel 6: Detaillierte
Strukturanalyse des durch Behandlung von Ala-hGH mit Aeromonas-Aminopeptidase erzeugten
Produkts
-
Reinigung von Ala-hGH
-
Auflösung/Rückfaltung:
-
Die
Einschlusskörperchen-(IB)Aufschlämmung wurde
zu einer vorgemischten Lösung,
die 34,5 g Natriumbicarbonat, 156 g Aminosäure-(z.B. Sarcosin- und/oder Glutaminsäure-)basiertes
Detergens und 826 ml Wasser enthielt, zugegeben. Die aufgelöste IB-Lösung wurde
20 Minuten lang bei Raumtemperatur gehalten, und es wurde Cysteinlösung (100
mM, pH 10,0) zugegeben. Die Lösung
wurde vor Abkühlung
auf 4°C
15 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. Das fertig gestellte Rückfaltungsgemisch
wurde dann auf 4 Liter konzentriert, bevor es gegen pH 10-Wasser
diafiltriert wurde.
-
Säurepräzipitation:
-
Die
diafiltrierte Lösung
wurde mit pH 10,0-Wasser auf eine Ala-hGH-Konzentration von ~ 2,5
mg/ml verdünnt.
Eine 2%ige Essigsäurelösung wurde
unter Verwendung einer Peristaltikpumpe zugegeben, bis der pH ~5,6
bei 4-6°C
erreicht hatte. Die angesäuerte
Lösung
wurde für
weitere 30 Minuten gerührt.
Die Lösung wurde
dann bei 6000 U/min 30 Minuten lang unter Verwendung einer Zentrifuge
vom Typ Sorvall RC5C bei 4°C
zentrifugiert. Der Überstand
wurde dekantiert und dann gegen 10 mM Natriumphosphat, pH 8,0, diafiltriert. Die
Proteinkonzentration wurde dann auf 8 mg/ml eingestellt.
-
Enzymatische Spaltung:
-
Aeromonas-Aminopeptidase
wurde über
die Bromcyan-Chemie (Hermanson, 1992) auf Harzen, wie z.B. Sepharose
4B-Harz, gekuppelt. Die Aktivität
dieses immobilisierten Enzyms wurde durch den Standardassay, wie
er von Sigma vorgeschlagen wird, unter Verwendung von L-Leucin-p-nitroanilid
(Leu-pNA) als Substrat gemessen. Kalte Ala-hGH-Lösung
(8 mg/ml) in 10 mM Phosphat, pH 8,0 wurde durch eine Säule mit
immobilisiertem Enzym, die mit einem Wassermantel ausgestattet war
und bei 25°C
gehalten wurde, passiert bzw. geleitet. Die Flussrate wurde auf
~ 8 ml/h eingestellt, um eine hinreichende Kontaktzeit zwischen
Ala-hGH und dem immobilisierten Enzym sicherzustellen. Dann wurde
der Puffer des Spaltungspools ("cleavage
pool") gegen drei
3 M Harnstoff, 0,05 M Essigsäure,
pH 5,0 (Puffer A), ausgetauscht, bevor auf die Kationensäule geladen
wurde.
-
Kationensäule:
-
Die
Kationenladung wurde in eine mit CM Sepharose-Harz gepackte Amicon-Säule, 2,2 × 20 cm,
eingebracht. Die gesamte Säulenbeladung
war 2,0 g Ala-hGH. Nach der Beladung wurde die Säule mit 1 CV (Säulenvolumen)
Puffer A gewaschen, dann mit einem Salzgradienten von 0-0,2 M NaCl über insgesamt
54 CVs eluiert. Die Flussrate war 4 CV/Stunde. Der Säuleneluent
wurde in 0,2 CV-Fraktionen gesammelt, und der Eluent wurde bei 280
nm mit einem Detektor vom Typ Gilson Holochrome überwacht. Die Fraktionen wurden durch
Kationenaustausch-HPLC analysiert, und Fraktionen mit >95 % Reinheit wurden
vereinigt bzw. gepoolt.
-
Anionensäule:
-
Der
Kationenpool wurde auf eine Amicon-Säule, 1,6 × 20 cm, die mit Pharmacia
Q-Sepharose-Harz gepackt war, geladen. Nach der Beladung wurde die
Säule mit
einem CV-Puffer A gewaschen. Ein linearer Gradient von 0-0,15 M
NaCl in 0,05 M Tris-Cl, pH 7,5, erfolgte über 40 CV. Der Säuleneluent
wurde wie oben gesammelt. Die Fraktionen wurden durch Anionenaustausch-HPLC
analysiert und Fraktionen mit > 98
% Reinheit wurden vereinigt.
-
Strukturanalyse
der Spaltungsprodukte
-
Das
zweckdienlichste Verfahren für
die Analyse einer Spaltungsreaktion ist das RP-HPLC-Verfahren. Die einzige verlässliche
quantitative Analyse ist jedoch das Peptidverdauverfahren. In dem
Verfahren ist die Detektionsgrenze für Ala-T1 0,25 %.
-
Aminosäureanalyse:
-
Nach
der Spaltungsreaktion wurde die Lösung zentrifugiert, wobei ein
Centricon mit einer Membran mit einer Trenngrenze von 10 kDa Molekulargewicht
verwendet wurde. Die Alaninkonzentration in dem Filtrat kann durch
einen Aminosäureanalysator
gemessen werden. Der Spaltungsgrad kann dann durch die aus der Reaktion
freigesetzte Menge an Alanin berechnet werden. Zusätzlich sollte
jedoch jede andere detektierte Aminosäure ein Hinweis auf unspezifische
Spaltung sein.
-
RP-HPLC-Analyse:
-
Ein
isokratisches Verfahren unter Verwendung von N-Propanol(NPA)/0,25
M Phosphat, pH 6,5, (26:74) als mobiler Phase wurde zum Analysieren
von Ala-hGH und hGH an einer Säule
vom Typ Vydac 114ATP54 verwendet. Die Trennung wurde bei 40°C durchgeführt. Dieses
Verfahren wurde hauptsächlich
zum Überwachen
der Bildung von hGH über
enzymatische Spaltung von Ala-hGH verwendet. Es diente auch als zweites
Werkzeug beim Entscheiden, welche Fraktionen aus einer Kationenaustauschsäule zusammen
waren.
-
Die 7 und 8 illustrieren
typische HPLC-Profile. 7 illustriert HPLC-Profile von
Ala-hGH vor der Spaltung mit AAP, unvollständige Spaltung und nachdem
die Reaktion vollständig
ist. 8 illustriert das HPLC-Profil von hGH, das durch
Behandlung von Ala-hGH mit AAP hergestellt wurde, und von zwei handelsüblichen
Zubereitungen von hGH (Humatrope und Zomacton).
-
Peptdd-Mapping unter Verwendung
von Trypsin:
-
Eine
Lösung
von hGH wurde mit 0,5 N NaOH auf pH 7,5 eingestellt. Diese Lösung wurde
mit Tris-Base (50 mM, pH 7,5) verdünnt, so dass die Endkonzentration
2 mg/ml war. Dann wurden 15 mL Trypsinlösung (1 mg/mL in 50 mM Tris-Base,
pH 7,5) zugegeben. Die Probe wurde gemischt und 4 Stunden lang bei
37°C inkubiert,
dann mit 50 mL HCl (0,5 M) gequencht. Ein Aliquot der verdauten
Lösung
wurde in die RP-HPLC injiziert, und die Peptide wurden durch einen
Acetonitrilgradienten mit 0,1 % TFA aufgetrennt.
-
Dieses
Verfahren stellt Information für
die Bewertung der Primär-
und Sekundärstrukturintegrität von hGH
bereit. Am wichtigsten ist, dass dies das beste Verfahren zum Analysieren
von Spuren-Konzentrationen an ungespaltenem Ala-hGH in der Spaltungsreaktion
und im Endprodukt ist. Der einzige Unterschied zwischen dem tryptischen
Verdauen von hGH und Ala-hGH ist das N-terminale Octapeptid, T1
vs. Ala-T1. Diese zwei Peptide werden unter Verwendung eines isokratischen
RP-HPLC-Verfahrens Grundlinien-aufgelöst.
T1: FPTIPLSR (SEQ
ID NO: 6)
Ala-T1: AFPTIPLSR (SEQ ID NO: 7)
-
Die 9-12 illustrieren
typische tryptische Kartierungsprofile. 9 illustriert
die Profile bzw. Profilaufzeichnungen, die die Mobilitätsunterschiede
des Ala-T1-Peptids im Vergleich zum T1-Peptid illustrieren. 10 zeigt
ein vertikal aufgeweitetes Profil, das die Unterschiede der Peakflächen unter
den Elutionspositionen für
Ala-T1 und T1 illustriert. 11 illustriert
die tryptischen Karten bzw. Maps von hGH, das nach Behandlung von
Ala-hGH mit AAP gereinigt wurde, im Vergleich zu tryptischen Karten
von hGH aus kommerziellen Quellen (Humatrope und Zomacton). 12 zeigt
ein vertikal aufgeweitetes Profil, das das Vorhandensein oder Fehlen
von Ala-T1 in einer rohen Zubereitung von hGH, der endgültigen Massenzubereitung
von hGH und hGH aus zwei kommerziellen Quellen (Humatrope und Zomacton)
zeigt.
-
Elektrospray-Massenspektrometrie
(ES/MS):
-
Die
Messung basiert auf der Peakintensität für hGH (22,125) und Ala-hGH
(22,195). Das Vorliegen anderer Peaks zeigt eine unspezifische enzymatische
Spaltung an.
-
13 illustriert
ES/MS-Profile von Ala-hGH vor der Spaltung mit AAP, unvollständige Spaltung
und nachdem die Reaktion abgeschlossen ist. 8 illustriert
die HPLC-Profile von hGH, das durch Behandeln von Ala-hGH mit AAP
hergestellt wurde, und zwei kommerziellen Zubereitungen von hGH
(Humatrope und Zomacton).
-
14 illustriert
ein überlagertes
ES/MS-Profil von Ala-hGH und hGH (unteres Feld) zusammen mit HPLC-Aufzeichnungen
bzw. Profilen des Endprodukts, aufgelöst an RP-HPLC- und SE-HPLC-Säulen.
-
N-terminale Sequenzierung:
-
Die
N-terminale Proteinsequenzierung wurde mittels Standardverfahren
durchgeführt.
Die relativen Mengen an Ala (vorhanden in Ala-hGH) und Phe (in hGH)
als die N-terminale Aminosäure
weisen auf den Spaltungsgrad hin. Durch N-terminale Sequenzanalyse
kann auch eine interne Spaltung detektiert werden.
-
15 illustriert
Aufzeichnungen der nach Zyklus 1 und Zyklus 2 aus einem automatisierten
Proteinsequenzierungsgerät
freigesetzten Produkte. Phenylalanin (18,3 min) ist der einzige
signifikante Rest, der nach einem Zyklus detektiert wurde (linkes
Feld). Prolin (14,2 min) ist der einzige signifikante Rest, der
in Zyklus 2 detektiert wurde. Die Menge an Alanin (*) ist in beiden
Zyklen vernachlässigbar,
was auf ein Fehlen N-terminaler Alaninreste in den gereinigten Endprodukten
hinweist.
-
Beispiel 7: In vitro-Prozessierung
von Alanyl-Gewebefaktorinbibitor (Ala-TFPI) unter Verwendung von
Aminopeptidase:
-
Ala-TFPI,
isoliert aus E. coli (
US 5,212,091 )
kann unter Verwendung von AAP in Lösung zu TFPI prozessiert werden.
Einwandfrei rückgefaltetes
Ala-TFPI wird auf eine Konzentration von 0,5-3 mg pro ml in 10 mM
Phosphat, pH 8,0, oder 10 mM Borat, pH 9,5, eingestellt. Dazu wird
Aeromonas-Aminopeptidase zu einer Konzentration von 3 Units pro
ml zugegeben und die Reaktion wird 24-36 Stunden lang bei Raumtemperatur und
für eine
kürze Zeit
bei 37°C
fortschreiten gelassen. Der Fortschritt der Spaltungsreaktion kann
durch ein HPLC-Verfahren oder durch Aminosäureanalyse der Freisetzung
von Alanin von bzw. aus Ala-TFPI überwacht werden. Am Ende der
Reaktion wird die Lösung
durch Zugeben von 2 % Essigsäure
(Verdünnung
1:1,5 G/G) gequencht. Der Grad der Spaltung wird durch HPLC-Analyse
der tryptischen Peptidfragmente und durch ES/MS des isolierten Produkts
bestimmt.
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Ala-TFPI
kann auch unter Verwendung einer immobilisierten AAP, wie es oben
beschrieben ist, zu TFPI prozessiert werden. Der Grad der Spaltung
wird durch HPLC-Analyse
der tryptischen Peptidfragmente und durch ES/MS des isolierten Produkts
bestimmt.
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