-
Gebiet der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft allgemein Diagnosewerkzeuge und insbesondere
einen wegwerfbaren Körperflüssigkeits-
oder -gewebesammelbehälter
mit einem Probenzugriffswerkzeug und einem Probenlieferungsteil
zum Abgeben einer Körperflüssigkeitsprobe
in ein Reagens.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Verschiedene
Tests werden täglich
an Körperflüssigkeiten
oder -gewebe ausgeführt,
die Patienten in Krankenhäusern
und Kliniken entnommen werden, um den Gesundheits- oder Krankheitszustand
des Patienten festzustellen. Blut, Sperma, Speichel, Zerebrospinalflüssigkeit,
Lymphe, Schweiß und
Urin sind Körperflüssigkeiten,
die getestet werden können,
um den Zustand eines Patienten zu bestimmen. Hautzellen, Wangenzellen,
Biopsiegewebe und Fäkalproben
werden auch routinemäßig untersucht,
um eine medizinische Diagnose zu stellen. Außerdem werden verschiedene
Diagnoseverfahren mit Körperflüssigkeiten
und -geweben durchgeführt, die
zum Zwecke einer forensischen Analyse genommen werden.
-
Auf
dem Gebiet der Blutprobenentnahme werden viele diagnostische Systeme
verwendet. Eines der stärker
verbreiteten Systeme ist das Auffangen von Blut aus einer Vene durch
eine Nadelanordnung in einen evakuierten Behälter. Der evakuierte Behälter stellt
eine Druckdifferenz bereit, um das Einströmen und Auffangen von Blut
durch die Nadelanordnung in dem Behälter zu ermöglichen (Barnwell et al., US-Patent
3 648 684). Die meisten Verfahren zur Blutprobenentnahme und zum
diagnostischen Testen erfordern, daß Blut in eine Vakuumröhre gezogen wird,
die dann entfernt wird; anschließend werden Teile der Probe
aus der Röhre
für eine
diagnostische Analyse entnommen.
-
Gefäße, die
vorbestimmte Mengen von Reagenzien zur Verwendung beim diagnostischen
Testen enthalten, sind bekannt. Die Verwendung solcher Mittel erfordert
jedoch, daß jemand
eine Probe mittels einer Meßvorrichtung,
die dem Gefäß nicht
zugeordnet ist, pipettiert. Bei empfindlichen Untersuchungsmaterialien,
die leicht kontaminieren, z. B. Antikörper-Diagnoseproben oder die
Polymerasekettenreaktion (PCR), führt die Verwendung von Pipettiereinrichtungen
oder anderen Vorrichtungen, die bisher in anderen Laborverfahren
verwendet worden sind, häufig
zur Kontamination des Probenmaterials und zu falschen Positivergebnissen
(PCR Technology, Principles And Applications For DNA Amplification,
Erlich Hrsg., W. H. Freeman Company Publishers, S. 4, 1992). Einstufige
Vorrichtungen, die Blut durch Venenpunktion ziehen und dann ermöglichen, daß sich das
Blut mit Chemikalien in einem beigefügten Reservoir mischt, haben
einige der Kontaminationsprobleme gemildert, aber diese Vorrichtungen ziehen
ein erhebliches Blutvolumen und sind nicht für empfindliche Diagnosetests
anwendbar, die eine kleine Probenmenge erfordern (Ayres, US-Patent
3 874 367).
-
Außerdem sind
dem Fachmann Probensammelvorrichtungen mit Kapillarröhren bekannt.
In einem Beispiel, das sich in dem an Kloth erteilten US-Patent
5 833 630 findet, wird eine Probe in einer Kapillare gesammelt,
die mit einem Kapillarhalter an einer Küvette befestigt ist. Der Kapillarhalter
dient auch als Verschlußeinrichtung
für die
Küvette.
Wenn der Diagnosetest durchzuführen
ist, wird die gefüllte Kapillare
durch ein Stopfenteilstück
im Kapillarhalter unter Verwendung einer Schutzkappe in die Küvette geschoben,
wodurch die Probe in der Kapillare mit dem Reagens in der Küvette in
Kontakt kommen kann. Es besteht jedoch ein Risiko, nämlich daß der Durchführende sich
selbst unbeabsichtigt sticht oder die Kapillare zerbricht, während er
versucht, die Kapillare in die Küvette
einzuführen.
Deshalb wird eine aus einer sicheren und wegwerfbaren einzigen Anordnung
bestehende Diagnosetestvorrichtung, die für empfindliche Diagnosetests
verwendet werden kann, ohne daß eine
Pipette oder eine andere Meßvorrichtung
eingeführt
werden muß,
besonders benötigt.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
Erfindung betrifft ein Gefäß zum Testen einer
Probe, wobei das Gefäß eine Basis,
eine Probenlieferungshülse,
eine Probenzugriffshülse
und eine Kappe hat, wobei sich die Probenlieferungshülse an der
Basis abnehmbar befestigt ist, die Probenzugriffshülse an der
Probenlieferungshülse
abnehmbar befestigt ist und die Kappe an der Probenzugriffshülse abnehmbar
befestigt ist. Die Probenzugriffshülse kann ein Probenzugriffswerkzeug,
wie etwa beispielsweise eine Lanzette, aufweisen. Die Probenlieferungshülse kann
ein Probenlieferungsteil, wie etwa beispielsweise eine Kapillarröhre, aufweisen.
Die Basis kann einen oder mehrere Reagenzien enthalten, wie etwa
beispielsweise ein Lösungsmittel,
einen Puffer, ein Antikoagulationsmittel, einen Antikörper, ein
Enzym, einen Farbstoff, einen Wachstumsnährstoff, einen Marker und einen
Abscheidungspartikel. Das Reagens kann auch eine magnetische, ferromagnetische
oder superparamagnetische Substanz sein oder darüber hinaus aufweisen. Die Basis
kann auch mindestens einen Zusatz wie etwa beispielsweise Sepharose,
Sephadex, Cellulose, Sephacryl, Acrylperlen, Kunststoff, Polycarbonat,
Polytetrafluorethylen, Glas, Polystyrol, Polyethylen, Polyvinyl,
Protein, Stärke,
Glykogen, Chitosan, Kieselerde Zeolith, Magnetpartikel und Diatomeenerde
enthalten. Das Gefäß oder Teile
desselben können
aus einem Material bestehen, das beispielsweise eines oder mehreres
von folgendem aufweist: Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, TEFLON®,
Polycarbonat, Polymethylpenten, TEFZEL®, Polytetrafluorethylen,
Quarz und/oder Glas.
-
Die
Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zum Analysieren einer Probe mit den Schritten bereit: Bereitstellen
eines Gefäßes bzw.
Behälters
zum Testen einer Probe, wobei das Gefäß aufweist: eine Basis, eine
Probenlieferungshülse,
ein Probenlieferungsteil, eine Probenzugriffshülse und eine Kappe, wobei die
Probenlieferungshülse
an der Basis abnehmbar befestigt ist, die Probenzugriffshülse an der Probenlieferungshülse abnehmbar
befestigt ist und die Kappe an der Probenzugriffshülse abnehmbar befestigt
ist; Inkontaktbringen eines Materials, das die Probe aufweist, mit
dem Probenlieferungsteil, um die Probe mit dem Probenlieferungsteil
zu gewinnen, wobei die Probe bei der Kontaktherstellung nicht Teil eines
menschlichen Patienten oder mit diesem verbunden ist; Liefern der
Probe aus dem Probenlieferungsteil zu der Basis; und Analysieren
der in der Basis enthaltenen Probe. Bei diesem Verfahren kann die
Probe beispielsweise Körperflüssigkeit
und/oder Körpergewebe
enthalten, und die Basis kann ein Reagens enthalten. Der Lieferungsschritt
kann aufweisen: Drehen der Probenlieferungshülse aus einer ersten Position,
in der das Probenlieferungsteil mit dem Reagens nicht in Kontakt
kommt, in eine zweite Position, in der das Probenlieferungsteil
mit dem Reagens in Kontakt kommt. Bei diesem Verfahren kann die
Probenlieferungshülse
an der Basis sowohl in der ersten als auch in der zweiten Position
befestigt sein.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
1 ist
eine Seitenansicht des Testgefäßes in einem
unbenutzten Zustand;
-
2 ist
das Testgefäß in einem
aktivierten Zustand;
-
3 ist
eine auseinandergezogene Ansicht des Testgefäßes;
-
4 ist
ein Flußdiagramm
zur Arbeit mit dem Testgefäß.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die beigefügten Figuren beschrieben,
wobei gleiche Bezugszeichen überall gleiche
Elemente bezeichnen. Die Terminologie, die in der hier vorgelegten
Beschreibung verwendet wird, soll nicht einschränkend oder eingrenzend verwendet
werden, da sie einfach in Verbindung mit einer ausführlichen
Beschreibung bestimmter spezifischer Ausführungsformen der Erfindung
verwendet wird. Die Erfindung hat Vorteile, nämlich eine zuverlässige Probenentnahme
einer bekannten Menge einer Körperflüssigkeit
oder eines Körpergewebes,
die Fähigkeit,
Diagnosetests zu implementieren, die die Verwendung einer kleinen
Probenmenge erfordern, und eine preiswerte Einzelanordnung, die
eine einmalige Verwendung pro Test ermöglicht, um die Kontamination
zu minimieren.
-
Wie
in 1, 2 und 3 gezeigt,
weist ein Behälter 30 eine
Kappe 32 auf, die ein Probenzugriffswerkzeug 34 abdeckt,
das an der Probenzugriffshülse 36 befestigt
ist. Die Probenzugriffshülse 36 überdeckt
und schützt
ein Probenlieferungsteil 40, das an der Probenlieferungshülse 48 befestigt
ist. Die Probenlieferungshülse 48 ist
an einer Basis 54 befestigt, die ein Reagens 56 enthalten
kann.
-
Die
Kappe 32 kann verschiedene Formen haben und ist dafür ausgelegt,
ein Probenzugriffswerkzeug 34 abzudecken, um den Anwender
vor Verletzung zu schützen
und ferner den Behälter 30 vor
Kontamination zu schützen.
In einer Ausführung ist
die abnehmbare Kappe 32 zylindrisch, mit einem offenen
Ende, das auf der Probenzugriffshülse 36 sitzt, und
einem geschlossenen Ende 62. Die Kappe 32 kann
einen Flansch aufweisen, der sich von dieser radial erstreckt und
der die Abnehmbarkeit der Kappe 32 von der Probenzugriffshülse 36 verbessert.
Als Alternative kann die Kappe 32 eine Vielzahl von Längsrippen
oder Keilen auf ihrer Oberfläche
aufweisen, die sich in Richtung des offenen Endes erstrecken und
eine hinreichend texturierte Oberfläche bereitstellen, um die Handhabung
und Betätigung
der Kappe 32 zu verbessern, wenn sie von der Probenzugriffshülse 36 entfernt
ist.
-
Die
Probenzugriffshülse 36 hat
ein offenes Ende und ein geschlossenes Ende 64. Ein Probenzugriffswerkzeug 34 ist
an der Probenzugriffshülse 36 am
geschlossenen Ende 64 befestigt. Das Probenzugriffswerkzeug 34 kann
verschiedene Formen haben, um dem zu prüfenden Gewebetyp oder Körperflüssigkeitstyp
gerecht zu werden. In einer Ausführungsform
ist das Probenzugriffswerkzeug 34 eine Lanzette, wie sie
bei herkömmlichen
Blutprobenentnahmeinstrumenten verwendet wird. Als Alternative kann das
Probenzugriffswerkzeug 34 löffelförmig sein und kann verwendet
werden, um Gewebeproben von der Wange oder der Haut oder Fäkalproben
zu nehmen. Ferner weist eine denkbare Ausführungsform ein Probenzugriffswerkzeug 34 in
Form eines Stanzwerkzeugs oder Skalpells auf. Das Probenzugriffswerkzeug 34 ist
an der Probenzugriffshülse 36 auf herkömmliche
Weise angeordnet, z. B. durch Epoxydharz, anderen Kleber oder während des
Formprozesses. Das Probenzugriffswerkzeug 34 und die Pro benzugriffshülse 36 können auch
einen einstückigen Aufbau
haben.
-
Wie
in 1, 2 und 3 gezeigt,
ist die Probenzugriffshülse 36 dafür ausgelegt,
die Probenlieferungshülse 48 abzudecken.
Die Probenlieferungshülse 48 weist
ein Probenlieferungsteil 40 auf, das verschiedene Formen
und Proportionen haben kann, um dem gewünschten Testtyp gerecht zu
werden. Das Probenlieferungsteil 40 kann hohl sein, mit einem
Durchmesser von 50 bis 2000 μm
und einer Länge
von 1 bis 100 mm. Als Alternative kann das Probenlieferungsteil 40 löffelförmig sein
und kann verwendet werden, um Gewebeproben von Wange oder Haut oder
Fäkalproben
zu gewinnen.
-
In
einer Ausführungsform
ist das Probenlieferungsteil eine Kapillarröhre mit einem Durchmesser von
400 bis 730 μm
und einer Länge
von 10 bis 30 mm. Eine Kapillarröhre 40 dieses
Aufbaus würde
ein festes Volumen von etwa 5 bis 50 μl aufnehmen. Der Fachmann wird
anerkennen, daß das
Probenvolumen, das in das Probenlieferungsteil 40 gezogen werden
kann, direkt proportional zum Durchmesser der Probenlieferungsröhre 40 und
ihrer Länge
ist und daß das
Volumen auch durch das Material, aus dem die Lieferungsröhre 40 besteht,
der Viskosität
der Flüssigkeitsprobe,
dem Vorhandensein von Schmiermitteln, Zusätzen oder Stabilisatoren am
Probenzugriffswerkzeug 34 und/oder der Lieferungsröhre 40 und
dgl. bestimmt werden kann. Durch sorgfältige Auswahl richtig bemessener
Probenlieferungsteile 40, die exakten Volumen entsprechen,
die für
die Menge des Reagens 56, das in der Basis 54 untergebracht
ist, benötigt
werden, können
viele Ausführungsformen
des Behälters 30 konstruiert
werden.
-
Das
Probenlieferungsteil 40 wird in der Probenlieferungshülse 48 an
einem geschlossenen Ende 68 nach einem herkömmlichen
Verfahren, z. B. mittels Epoxydharz, anderer Kleber oder während des
Formprozesses, angeordnet. Das Probenlieferungsteil 40 und
die Probenlieferungshülse 48 können auch
einen einstückigen
Aufbau haben.
-
In
einer Ausführungsform,
die in 1, 2 und 3 gezeigt
ist, ist die Probenlieferungshülse 48 mit
einem ersten zurückgesetzten
Ende 46 ausgeführt,
so daß die
Probenzugriffs hülse 36 fest
an der Probenlieferungshülse 48 befestigt
werden kann. Die Probenzugriffshülse 36 und
die Probenlieferungshülse 48 können auch
dafür ausgelegt
sein, inniger befestigt zu sein, z. B. durch Gewinde oder erhabene
Teile. Die Probenlieferungshülse 48 weist ferner
ein zweites zurückgesetztes
Ende 50 gegenüber
dem ersten zurückgesetzten
Ende 46 auf. Das zweite zurückgesetzte Ende 50 ist
an der Basis 54 befestigt, so daß das Reagens 56,
das in der Basis 54 enthalten ist, voll eingeschlossen
ist. In einer Ausführungsform
enthalten die Basis 54 und das zweite zurückgesetzte
Ende 50 der Probenlieferungshülse 48 eine Vielzahl
von Gewindeteilen oder eine Vielzahl von erhabenen Teilen, um eine
enge Verbindung einzugehen. Die Basis 54 ist ferner so
ausgeführt, daß sie genug
Reagens 56 enthalten kann, um hinreichend mit dem Probenvolumen,
das das Probenlieferungsteil 40 bereitstellt, zu reagieren.
Die Basis 54 kann in Abhängigkeit vom beabsichtigten
Zweck viele Ausführungen
haben. Wie in 1 gezeigt, weist eine Ausführungsform
ein Aufnahmeteil 58 zum Auffangen von Debris, Perzipitat,
Harz, superparamagnetischen Partikeln und anderer Partikelmaterie auf.
-
Der
Behälter 30 kann
aus vielen verschiedenen Materialien aufgebaut sein. Die Kappe 32,
die Probenzugriffshülse 36,
die Probenlieferungshülse 48 und
die Basis 54 können
aus Kunststoff, Polypropylen, Polyethylen, Polystyrol, TEFLON®,
Polycarbonat, Polytetrafluorethylen, Polymethylpenten, TEFZEL® oder
einem anderen Kunststoffpolymer bestehen. In einigen Ausführungen
können,
um die spezifischen Anforderungen eines gegebenen Diagnoseprotokolls
zu erfüllen,
Teile des Gefäßes aus
anderen Materialien bestehen, wie etwa beispielsweise Glas oder
Quarz. Was die Herstellung betrifft, so sind der Behälter 30,
die Kappe 32, die Probenzugriffshülse 36, die Probenlieferungshülse 48 und
die Basis 54 vorzugsweise aus Polypropylen oder Polyethylen spritzgegossen.
In einer Ausführungsform
sind die Kappe 32 und die Probenlieferungshülse 48 aus
Polypropylen spritzgegossen, während
die Probenzugriffshülse 36 und
die Basis 54 aus Polyethylen spritzgegossen sind. Man beachte,
daß bei
Verwendung verschiedener Materialien in entsprechenden Paßteilen
die Paßfähigkeit
zwischen Teilen verbessert werden kann und es einfacher ist, benachbarte Anordnungen
anzubringen oder zu entfernen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zur Analyse von Blutproben bestehen die Kappe 32,
die Probenzugriffshülse 36,
die Probenlieferungshülse 48 und
die Basis 54 aus Polystyrol. Diese Herstellungstechniken
und -materialien sind jedoch lediglich exemplarisch. Verschiedene
andere Herstellungsverfahren und -materialien könnten ebenso verwendet werden
und könnten
für eine
bestimmte Verwendung vom Fachmann angepaßt werden.
-
Das
Probenzugriffswerkzeug 34 besteht vorzugsweise aus nichtrostendem
chirurgischem Stahl, obwohl Glas, TEFLON® und
ein Kunststoffpolymer auch verwendet werden können. Außerdem kann das Probenzugriffswerkzeug 34 vorteilhafterweise mit
einem Antikoagulationmittel beschichtet sein, wie etwa beispielsweise
Heparin. Ferner kann das Probenzugriffswerkzeug 34 geschmiert
sein, um die Durchdringungskraft zu reduzieren und dadurch den Schmerz
des Patienten bei Verwendung zu verringern. Das Probenlieferungsteil 40 besteht
vorzugsweise aus Borsilicatglas, so daß kleine genaue Probenvolumen
gezogen werden können.
Weitere Materialien, z. B. Metall, TEFLON® oder
Kunststoffpolymer können
auch als Alternative verwendet werden. Viele andere Materialien
und Herstellungstechniken können
verwendet werden; die vorstehende Offenbarung dient lediglich dazu,
anhand von Beispielen zu informieren.
-
Das
in die Basis 54 aufgenommene Reagens bzw. die Reagenzien 56 können variiert
werden. In einer Ausführungsform
können
die Reagenzien in gefriergetrockneter oder Schmelzglasform auftreten, um
die Stabilität
der Reagenzien zu verbessern. In diesem Fall können die Reagenzien vor Verwendung,
nämlich
vor Einführung
in das Probenlieferungsteil 40, das die zu testende Probe
enthält,
in Wasser oder einem geeigneten Puffer suspendiert werden. Als Alternative
kann eine Körperflüssigkeitsprobe
direkt der gefriergetrockneten oder Schmelzglaszusammensetzung der
Reagenzien 56 zugesetzt werden, die vorteilhafterweise
eine optimale Konzentration bestimmter Untersuchungsmaterialien
bereitstellen. Reagenzien 56, die zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet sind, sind u. a., jedoch ohne darauf beschränkt zu sein,
entweder freie oder mit einem Träger
(z. B. Harz, Affinitätschromatographieperlen,
Glaspartikel, Siliciumdioxidpartikel, Metallpartikel, Metalloxidpartikel
oder magnetische oder ferromagnetische Partikel) konjugierte Antikörper; Reagenzien
zur Verwendung in PCR, cDNA-Synthese oder
anderen Reaktionen, Proteasen (z. B. RHOZYME®-Protease); oder Nährstoffe,
die das Wachstum von Mikroorganismen aufrechterhalten oder fördern. Außerdem können die
Reagenzien 56 vorteilhafterweise mit einem Marker (z. B.
einem superparamagnetischen Marker, Fluoreszenzmarker, Farbstoff,
Enzymmarker oder radioaktiven Marker) konjugiert sein. In Abhängigkeit
davon, welcher Marker verwendet wird, wird das ungeöffnete Gefäß in ein
Instrument (das die magnetischen Eigenschaften, z. B. magnetische
Permeabilität
oder Remanenz, Fluoreszenz, Polarisationsfluoreszenz, optische Aktivität, Lichtabsorptionsfähigkeit,
enzymatische Aktivität, elektrochemische
Eigenschaften oder Radioaktivität mißt) eingeführt, was
eine qualitative oder quantitative Analyse ermöglicht. Als Alternative kann
das Gefäß geöffnet und
anschließend
mit herkömmlicher Technologie
analysiert werden.
-
Wenn
wir nunmehr 1 und 2 betrachten
und das Flußdiagramm,
das in 4 dargestellt ist, so wird die Verwendung des
erfindungsgemäßen Behälters 30 beschrieben.
In einer inaktiven Konfiguration, die in 1 dargestellt
ist, ist ein Probenlieferungsteil 40 in einer aufrechten
Position proximal zur Kappe 32. Wie in 4 gezeigt,
entfernt ein Anwender, der einen Behälter 30 hat, zuerst
die Kappe 32, um das Probenzugriffswerkzeug 34 freizulegen.
In einer Ausführungsform
ist das Probenzugriffswerkzeug 34 zu einer Spitze angeschärft und
wird verwendet, um in einen Finger eines Patienten zu stechen, um ein
Blutströpfchen
zu ziehen. Um eine Verletzung zu verhindern, setzt der Anwender
die Kappe 32 wieder auf, deckt das Probenzugriffswerkzeug 34 ab
und entsorgt die Kappe 32 mit der befestigten Probenzugriffshülse 36 in
einen entsprechenden Abfallbehälter.
Die Probenlieferungshülse 48 wird
dann von der Basis 54 entfernt, und der Anwender bringt
das freiliegende Ende des Probenlieferungsteils 40 mit
dem Blutströpfchen
am Finger des Patienten in Kontakt. Durch Ka pillarwirkung wird das
Blutströpfchen
in das Probenlieferungsteil 40 gezogen. Der Anwender kehrt
dann die Probenlieferungshülse 48 um,
wie in 2 gezeigt, so daß das Probenlieferungsteil 40, das
die Blutprobe enthält,
mit dem Reagens 56, das in der Basis 54 enthalten
ist, in Kontakt kommt. Die Probenlieferungshülse 48 wird in diesem
aktivierten Zustand so lange gehalten, daß das Blut das Probenlieferungsteil 40 verlassen
kann, um in die Ansammlung des Reagens 56 in der Basis 54 einzutreten.
Die Basiskappe (nicht dargestellt) kann dann auf die Basis 54 aufgesetzt
werden, so daß spätere Schritte
im Test durchgeführt
werden können,
ohne Kontamination oder Verschüttung
des Inhalts.
-
Obwohl
die obige ausführliche
Beschreibung neuartige Merkmale der Erfindung gezeigt, beschrieben
und ausgeführt
hat, wie bei verschiedenen Ausführungsformen
angewendet, versteht es sich, daß verschiedene Weglassungen,
Ersetzungen oder Änderungen
in Form und Detail der dargestellten Vorrichtung oder des dargestellten
Verfahrens durch den Fachmann möglich
sind, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Beispielsweise ist
die Erfindung nicht auf die Verwendung einer klinischen Einrichtung
beschränkt,
sondern kann auch in einem breiten Feld von anderen analytischen
Anwendungen in der Gesundheitsvorsorgeindustrie verwendet werden,
z. B. bei analytischen Anwendungen in der Praxis eines Arztes, bei
Massenuntersuchungen, Selbstuntersuchungsgerätesätzen und dgl. Ebenso denkbar
ist die Verwendung der Erfindung in der Veterinärmedizin, der Nahrungsmittelindustrie
und Landwirtschaft, der chemischen Verfahrenstechnik und Synthese,
Umwelttests, Pharmazeutika, Kosmetika und anderen Gebieten, in denen
es erwünscht ist,
Proben zu Analysezwecken auf herkömmliche Weise zu gewinnen.
Bei diesen vielfältigen
Anwendungen kann die Erfindung verwendet werden, um Flüssigkeiten,
Suspensionen, Gele, halbfeste Stoffe und feste Stoffe zu analysieren,
unabhängig
davon, ob es sich um biologische oder nichtbiologische handelt.
In einigen dieser Anwendungen wird das Probenzugriffswerkzeug 34 möglicherweise
nicht benötigt
oder kann durch eine andere Komponente ersetzt werden. Die entsprechende
Komponente für
eine bestimmte Verwendung kann ohne weiteres durch den Fachmann
bestimmt werden.
-
Wie
ebenfalls oben festgestellt, sollte beachtet werden, daß die Verwendung
einer besonderen Terminologie bei der Beschreibung bestimmter Merkmale
oder Aspekte der Erfindung nicht so verstanden werden soll, daß die Terminologie
hierin neu definiert wird, um sich auf die Einbeziehung jeglicher
spezifischer Charakteristika der Merkmale oder Aspekte der Erfindung,
der diese Technologie zugeordnet ist, zu beschränken. Der Schutzbereich der
Erfindung ist durch die beigefügten
Ansprüche
und deren Äquivalente
und nicht durch die vorstehende Beschreibung definiert.