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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf lungensurfactant-aktive Polypeptide (Surfactant-Proteine),
Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzungen.
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Stand der
Technik
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Die
Lunge aller Wirbeltiere enthält
ein Substanzgemisch, das als "lungensurfactant" bezeichnet wird. Es
zeigt oberflächenaktive
Eigenschaften und setzt die Oberflächenspannung im Alveolarbereich
der Lungen so weit herab, daß ein
Kollaps der finalen Atemwegsbereiche bei der Ausatmung vermieden
wird. Dieses Substanzgemisch reguliert die Oberflächenspannung
in einer dynamischen Art und Weise, so daß der nach dem Laplaceschen
Gesetz zu erwartende Kollaps der kleinen Alveolen zugunsten der
größeren durch
entsprechende Anpassung der Oberflächenspannung vermieden wird.
Als Ergebnis entsteht so eine wohl ausbalancierte, histologisch
und physiologisch stabile Struktur der Lunge.
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Lungensurfactant
wird von den alveolären
Pneumozyten vom Typ II in Form lamellarer Körperchen (lamellar bodies)
sezerniert. Dieses sind kompakte Einheiten aus Phospholipid-Doppelschichten
(bilayers) mit einem hohen Anteil an Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC) und Phosphatidylglycerin (PG). Als weitere essentielle Komponenten
sind im lungensurfactant Proteine enthalten, die mit SP-A, SP-B,
SP-C und SP-D bezeichnet werden (Possmayer, F.: A Proposed Nomenclature
for Pulmonary Surfactant-Associated Proteins. Am. Rev. Respir. Dis.
1988, 138, 990-998). SP-A ist ein hochmolekulares Glycoprotein,
das bei der Regulation der Sekretion eine entscheidende Rolle spielt.
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Die
Proteine SP-C und, in geringerem Maße, SP-B übernehmen bei der Ausbildung
des monomolekularen Oberflächenfilms
(dem Surfactant im engeren Sinne) die Rolle "thermodynamischer Katalysatoren". Durch die Anwesenheit
dieser Proteine wird die Spreitungskinetik enorm beschleunigt. Erst
dadurch ist die verzögerungsfreie
Anpassung des Surfactant an die jeweiligen Oberflächenspannungserfordernisse
möglich. Diese
Eigenschaften spiegeln sich in dem extrem hydrophoben Charakter
der Proteine, insbesondere des SP-C, wider.
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Durch
Extraktion von Lungengewebe oder Spülung von Tierlungen konnten
Surfactant-Präparate
gewonnen werden, die sowohl in physikochemischen Meßapparaturen,
in Tiermodellen als auch bei klinischer Anwendung die Fähigkeit
zeigen, einen Surfactant-Mangel auszugleichen und damit z.B. zur
Therapie des kindlichen Atemnotsyndroms (IRDS) geeignet sind. Diesen
Tierpräparaten
sind jedoch gravierende Schwächen
zu eigen:
Die Zusammensetzung der Phospholipide ist stark von
Tierart, Gesundheit und Ernährungszustand
des Tieres abhängig
und kann nur begrenzt durch Zumischung definierter Komponenten ausgeglichen
werden. Der Gehalt an Surfactant-Proteinen sowie das Verhältnis SP-B/SP-C
ist den gleichen Unsicherheiten unterworfen. Hinzu kommt, daß eventuell
proteolytische Abbauprodukte der Proteine oder modifizierte Abkömmlinge
(z.B. durch Oxidation am Methionin) ebenfalls in der therapeutisch
eingesetzten Mischung enthalten sind. Bei einer längerfristigen
Anwendung oder der Applikation großer Mengen an Surfactant, wie
sie z.B. beim adulten Atemnotsyndrom (Schocklunge, ARDS) oder bei
anderen Anwendungsfeldern, wie z.B. der Benutzung von Surfactant
als "Schlepper" für andere
Substanzen bei einer pulmonalen Applikation, nötig werden könnte, ist
die Frage des Substanznachschubes offen.
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Es
bietet sich daher an, diese Probleme durch Herstellung der Proteine
auf gentechnischem Wege zu lösen.
Da rekombinante Proteine, insbesondere unter Verwendung bakterieller
Expressionssysteme, in praktisch unbegrenzten Mengen herstellbar
sind, und die Anwendung moderner Analysemethoden und Qualitätskontrollen
möglich
ist, kann unter Verwendung synthetischer Phospholipide ein Surfactant
mit genau definierter Zusammensetzung hergestellt werden. Dieser
kann an die therapeutischen Erfordernisse optimal angepaßt werden.
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Das
humane Protein SP-C (SEQ ID NO: 1, siehe nachfolgende Formel I,
wobei A = abwesend ist oder Phe bedeutet, B = Cys und C = Met darstellen),
das für
die Spreitungskinetik besonders wichtig ist, besteht in seinem zentralen
Teil ausschließlich
aus aliphatischen, sehr hydrophoben Aminosäuren, wie Valin, Leucin und Isoleucin.
Die Länge
dieses zentralen Teils (Aminosäuren
12-34 in Formel I) erlaubt die Integration des Peptids in den monomolekularen
Phospholipidfilm. In der Sequenz SEQ ID NO: 2 Pro-Cys-Cys-Pro (Position
3-6 in Formel I) sind die beiden Cys-Reste durch Palmitinsäure an den
SH-Gruppen thioverestert. Die Palmitinsäure erhöht den hydrophoben Charakter
des Gesamtproteins sogar noch weiter und verschließt gleichzeitig
die beiden SH-Gruppen der Cysteine und schützt sie vor Oxidation und Disulfidbrückenbildung.
Die zentrale Region (Aminosäuren
13-34 in Formel I) bildet eine Transmembran-Helix aus. Diese Region
wird am N-Terminus flankiert durch eine polare Sequenz, die positiv
geladene Aminosäuren
(Lys, 10; Arg, 11 in Formel I) enthält.
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In
der WO89/04326 und der WO91/18015 wird die Herstellung von rekombinantem
SP-C und von Mutanten des SP-C beschrieben. Es wird dort u.a. vorgeschlagen,
die beiden Cysteine in Position 4 und 5 durch zwei Serine zu ersetzen.
Dies hat bei der Herstellung den Vorteil, daß nach der Isolierung des sehr
hydrophoben Proteins die technisch aufwendige Palmitoylierung der
beiden Cysteine entfällt.
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In
der WO95/32992 werden SP-C-Mutanten beschrieben, die sich von humanem
SP-C durch Ersatz der beiden Cysteine in den Positionen 4 und 5
durch Phenylalanin oder Tryptophan und Ersatz des Methionins in
Position 32 durch Isoleucin, Leucin oder Serin unterscheiden.
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US 5,876,970 beschreibt
unter anderem die Analyse von Surfactant-Protein C, das aus unterschiedlichen
natürlichen
Quellen isoliert wurde, durch Massenspektrometrie. Es wird erwähnt, daß sich bei
der Aufarbeitung von SP-C-Proben für die Massenspektrometrie ein
Methyl- bzw. Isopropylester gebildet haben könnte.
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EP-A-0
458 167 offenbart ein Verfahren zum chemischen Modifizieren eines
Lungensurfactant Proteins oder von Lungensurfactant Polypeptiden
mit verschiedenen Fettsäuren.
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Beschreibung
der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung weiterer Surfactant-Proteine,
die sich zur Herstellung von pharmazeutischen Lungensurfactant-Zubereitungen eignen.
Es wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß SP-C-Polypeptide,
die am Carboxyterminus mit Alkoholen mit 1-4 Kohlenstoffatomen verestert
sind, einerseits vorteilhafte Eigenschaften im Hinblick auf ihre
Lungensurfactant-Aktivität
aufweisen und andererseits vorteilhafte Eigenschaften im Hinblick
auf ihre Stabilität
zeigen. Die erfindungsgemäßen SP-C
Ester haben insbesondere eine geringe Aggregationsneigung und damit
verbesserte Stabilität
in Lösung.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung daher SP-C Polypeptide, bei
denen die Aminosäure
am Carboxyterminus des Polypeptids mit einem Alkohol mit 1-4 Kohlenstoffatomen
verestert ist und Salze davon.
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung wird unter der Bezeichnung SP-C,
in Analogie zu der von Possmayer (Possmayer, F.: A Proposed Nomenclature
for Pulmonary Surfactant-associated Proteins. Am. Rev. Respir. Dis.
1988, 138, 990-998) vorgeschlagenen Nomenklatur, die in natürlichem
Lungensurfactant oder Amnionflüssigkeit
von Säugetieren
vorkommende und als SP-C bezeichnete "Familie" von Surfactant-Proteinen verstanden.
Bevorzugt wird unter SP-C das in humanem Lungensurfactant oder in
humaner Amnionflüssigkeit vorkommende
Surfactant-Protein SP-C verstanden.
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Weiterhin
umfaßt
de Bezeichnung SP-C auch chemisch synthetisch oder rekombinant hergestelltes SP-C
sowie Modifikationen von SP-C, beispielsweise solche Modifikationen,
bei denen eine oder mehrere Aminosäuren fehlen oder durch andere
Aminosäuren
ersetzt wurden. Chemisch synthetisch oder rekombinant hergestelltes
SP-C sowie Modifikationen
von SP-C sind beispielsweise beschrieben in WO89/04326, WO91/00871,
WO91/18015, WO93/21225 oder auch in WO95/32992.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird unter SP-C ein
aus der WO95/32992 bekanntes Surfactant-Protein mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 3 der Formel I verstanden
worin
A abwesend ist oder Phe bedeutet, B für Phe oder Trp und C für Ile, Leu
oder Ser stehen.
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Bevorzugt
sind solche Surfactant-Proteine der Formel I, worin A abwesend ist
oder Phe bedeutet, B für
Phe und C für
Ile stehen. Besonders bevorzugt ist ein Surfactant-Protein der Formel
I, worin A abwesend ist, B für
Phe und C für
Ile stehen [nachfolgend auch als SP-C (FF/I) oder rSP-C (FF/I) bezeichnet].
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Die
Aminosäuresequenzen
sind in der üblichen
nomenklaturgerechten Kurzschreibweise (dreibuchstabig) mit der Aminosäure, die
die freie Aminogruppe trägt,
am linken Ende (Aminoterminus; Aminosäure mit der Nummer 0 bzw. 1
in der Formel I) und der Aminosäure,
die die freie Carboxylgruppe trägt,
am rechten Ende (Carboxyterminus; Aminosäure mit der Nummer 34 in der
Formel I) dargestellt.
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Die
erfindungsgemäßen SP-C
Ester zeigen im Gemisch mit Phospholipiden Lungensurfactant-Aktivität. Die Bestimmung
von Lungensurfactant-Aktivität
kann in einer dem Fachmann bekannten Weise erfolgen. Natürlicher
Lungensurfactant hat oberflächenaktive
Eigenschaften; er reduziert beispielsweise die Oberflächenspannung
in den Lungenbläschen.
Einen einfachen und schnellen in vitro Test, mit dem sich die Oberflächenaktivität von Lungensurfactant-Zubereitungen
bestimmen läßt, stellt
z.B. die sogenannte Wilhelmy Waage dar [Goerke, J. Biochim. Biophys.
Acta, 344: 241-261 (1974), King R. J. and Clements J.A., Am. J.
Physicol. 223: 715-726 (1972)]. Diese Methode gibt Hinweise auf
die Lungensurfactant-Qualität,
gemessen als Tätigkeit eines
Lungensurfactants, eine Oberflächenspannung
von nahe Null mN/m zu erreichen. Eine andere Meßvorrichtung, um die Oberflächenaktivität von Lungensurfactant
zu bestimmen, ist der "Pulsating
Bubble Surfactometer" [Possmayer
F., Yu S. und Weber M., Prog. Resp. Res., Ed. v. Wichert, Vol. 18:
112-120 (1984)]. Die Aktivität
einer Lungensurfactant-Zusammensetzung kann auch mittels in vivo
Tests festgestellt werden. Durch die Messung von z.B. der Lungencompliance,
des Blutgasaustausches bzw. der benötigten Beatmungsdrücke in Tiermodellen
von ARDS und IRDS kann man Hinweise auf die Aktivität eines
Lungensurfactants erhalten. Ein solches Modell wird beispielsweise
von Häfner
et al. beschrieben (D. Häfner
et al.: Effects of rSP-C surfactant on oxygenation und histology
in a rat lung lavage model of acute lung injury. Am. J. Respir.
Crit. Care Med. 1998, 158: 270-278).
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung wird unter Alkohol mit 1-4 Kohlenstoffatomen
insbesondere aliphatischer Alkohol mit 1-4 Kohlenstoffatomen verstanden.
Genannt seien hier Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol (Isopropanol),
1-Butanol und 2-Butanol, wobei Methanol und 2-Propanol bevorzugt
sind.
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Als
Salze kommen für
die erfindungsgemäßen SP-C
Ester insbesondere Säureadditionssalze
mit Säuren
in Betracht. Besonders erwähnt
seien die pharmakologisch verträglichen
Salze der in der Galenik üblicherweise
verwendeten starken Säuren.
Als solche eignen sich zweckmäßigerweise
Säureadditionssalze
mit Säuren
wie beispielsweise Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure
und Schwefelsäure,
wobei die Säuren
bei der Salzherstellung – je
nachdem, ob es sich um eine ein- oder mehrbasige Säure handelt
und je nachdem, welches Salz gewünscht
wird – im äquimolaren
oder einem davon abweichenden Mengenverhältnis eingesetzt werden.
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Die
Herstellung des SP-C Esters kann ausgehend von dem entsprechenden
Surfactant-Protein C mit der freien Carboxylgruppe am Carboxyterminus
durch Umsetzung mit dem entsprechenden Alkohol unter geeigneten
Veresterungsbedingungen erfolgen. Weiterer Gegenstand der Erfindung
ist daher ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen SP-C
Ester durch Umsetzung des entsprechenden Surfactant-Protein C mit
der freien Carboxylgruppe am Carboxyterminus mit einem gewünschten
Alkohol unter geeigneten Veresterungsbedingungen. Bevorzugt wird
der Alkohol in großem Überschuß als Lösungsmittel
eingesetzt und die Veresterung mit Hilfe einer Säure durchgeführt. Im
Hinblick auf den hydrophoben Charakter der Surfactant-Proteine ist
es vorteilhaft, den Alkohol im Gemisch mit anderen organischen Lösungsmitteln
einzusetzen. Bevorzugt handelt es sich bei diesen anderen organischen
Lösungsmitteln
um halogenierte Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Chloroform
und Dichlormethan. Geeignete Säuren
sind insbesondere starke Säuren
wie beispielsweise Salzsäure,
Schwefelsäure
oder Bromwasserstoffsäure.
Zur Vermeidung der Bildung von Zersetzungsprodukten wird die Veresterung
bevorzugt bei Temperaturen im Bereich bis zur Raumtemperatur durchgeführt. Nach
erfolgter Veresterung werden die erhaltenen Ester auf übliche Weise
isoliert und gegebenenfalls noch einer Reinigung unterzogen, beispielsweise
durch Säulenchromatographie
mit einem geeigneten Lösungsmittel
(z.B. wie in WO95/32992 oder der WO92/00993 beschrieben). Die Isolierung
oder Herstellung beispielhafter Surfactant-Proteine C, die als Ausgangsprodukte
für die
Veresterung eingesetzt werden können,
ist beispielsweise beschrieben in WO89/04326, WO91/00871, WO91/18015,
WO93/21225 oder auch in WO95/32992. Die Herstellung von rSP-C (FF/I)
ist in der WO95/32992 beschrieben. Beispielsweise können die
dort nach der chromatographischen Reinigung des Proteins erhaltenen
rSP-C (FF/I) Lösungen
(s. WO95/32992, Seite 10, zweiter Absatz) direkt zu den entsprechenden
rSP-C (FF/I) Estern weiterverarbeitet werden.
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Die
erfindungsgemäßen SP-C
Ester können
einzeln oder in Kombination miteinander in pharmazeutischen Zusammensetzungen
zur Verfügung
gestellt werden, die an die Erfordernisse der Atemwegsbehandlung
angepaßt
sind. Erwähnenswert
ist die Kombination der erfindungsgemäßen SP-C Ester mit mindestens einem
weiteren lungensurfactant-aktiven Polypeptid aus der Gruppe SP-A, unverestertes
SP-C und SP-B in pharmazeutischen Zusammensetzungen. Besonders erwähnenswert
ist hier die Kombination mit unverestertem SP-C in den pharmazeutischen
Zusammensetzungen. Bevorzugt sind dabei Kombinationen die (bezogen auf
die Gesamtmenge an Surfactant-Protein in den Zusammensetzungen)
bis zu 50 Gew.-% SP-C (unverestert) und als Rest einen oder mehrere
erfindungsgemäße SP-C
Ester enthalten oder Kombinationen die bis zu 50 Gew.-% eines oder
mehrerer der erfindungsgemäßen SP-C
Ester und als Rest SP-C (unverestert) enthalten. Besonders bevorzugt
sind Kombinationen die 5 bis 15 Gew.-% SP-C (unverestert) und als
Rest einen oder mehrere der erfindungsgemäßen SP-C Ester enthalten oder
Kombinationen die 0,5 bis 10 Gew.-% eines oder mehrerer der erfindungsgemäßen SP-C Ester und als Rest
SP-C (unverestert) enthalten, insbesondere solche die 2 bis 5 Gew.-%
SP-C Ester und als Rest SP-C (unverestert) enthalten. Bevorzugt
ist hier die Kombination aus rSP-C (FF/I) Estern und rSP-C (FF/I)
in unveresterter Form. Beispielhafte Kombinationen enthalten 1-6 Gew.-%
rSP-C (FF/I) Methylester und als Rest rSP-C (FF/I) in unveresterter
Form. Solche Kombinationen können
beispielsweise direkt aus der Veresterungsreaktion des SP-C erhalten
werden, wenn die Veresterungsreaktion vor einem vollständigen Umsatz
abgebrochen wird oder durch Mischen der entsprechenden reinen Kombinationsbestandteile.
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Die
Zusammensetzungen enthalten neben dem Surfactant-Protein Phospholipide, vorzugsweise
solche Phospholipide, die in natürlichen
Lungensurfactant-Zusammensetzungen enthalten sind, wie vorzugsweise
Dipalmitoylphosphatidylcholin (DPPC), Palmitoyloleylphosphatidylglycerol
(POPG) und/oder Phosphatidylglycerol (PG). Als weitere Bestandteile,
die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten sein können,
seien Fettsäuren
wie beispielsweise Palmitinsäure
genannt. Zur Einstellung einer günstigen
Viskosität können die
Zusammensetzungen Elektrolyte wie Calcium-, Magnesium- und/oder Natriumsalze
enthalten (beispielsweise Calciumchlorid, Natriumchlorid und/oder
Natriumhydrogencarbonat). Der Fachmann orientiert sich bei der Bemessung
der Art und Menge der einzelnen Bestandteile der Zusammensetzungen
zum einen an der bekannten Zusammensetzung natürlicher Lungensurfactants und
zum anderen an den zahlreichen Vorschlägen nach dem Stand der Technik,
wie z.B. EP-A 0119056 und EP-A 0406732.
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Erfindungsgemäße Zubereitungen
enthalten zweckmäßigerweise
80 bis 95 Gew.-% Phospholipide, 0,2 bis 5 Gew.-% Surfactant-Protein,
2 bis 15 Gew.-% Fettsäuren
und 0 bis 5 Gew.-% Elektrolyte (bezogen auf das Trockengewicht).
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Vorzugsweise
handelt es sich bei den Phospholipiden um Gemische aus Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPPC) und Palmitoyloleylphosphatidylglycerol (POPG), insbesondere
im Verhältnis
(Gewichtsverhältnis) von
7 zu 3 bis 3 zu 7.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Zubereitungen
enthalten 80 bis 95 Gew.-% Phospholipide, 0,5 bis 3,0 Gew.-% Surfactant-Protein,
3 bis 15 Gew.-% Fettsäure,
vorzugsweise Palmitinsäure,
und 0 bis 3 Gew.-% Calciumchlorid (bezogen auf das Trockengewicht).
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
enthalten 80 bis 95 Gew.-% Phospholipide, 0,5 bis 3,0 Gew.-% Surfactant-Protein,
4 bis 7 Gew.-% Fettsäure,
vorzugsweise Palmitinsäure,
und 1 bis 3 Gew.-% Calciumchlorid.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitungen
erfolgt auf eine dem Fachmann vertraute Weise beispielsweise durch
Einbau des Surfactant-Proteins in eine Phospholipidmatrix wie in
der WO95/32992 beschrieben. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Lungensurfactant-Zubereitungen
in lyophilisierter und insbesondere in sprühgetrockneter Form bereitgestellt.
Lyophilisierte Zubereitungen sind beispielsweise bekannt aus WO97/35882,
WO95/32992, WO91/100871 und
DE
3229179 . Die WO97/26863 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von pulverförmigen
Lungensurfactant-Zubereitungen
durch Sprühtrocknung.
Erfindungsgemäß sind auf
diese Weise hergestellte Zubereitungen bevorzugt.
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Beispiele
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1. rSPC(FF/I)-Ester
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rSPC(FF/I)-methylester
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5
Fraktionen (1 l) der gemäß WO95/32992
nach HPLC-Chromatographie
erhaltenen reinen rSPC(FF/I)-Lösungen
werden in einem Scheidetrichter mit 500 ml Chloroform und 300 ml
1 N Salzsäurelösung versetzt,
gut durchmischt und dann nach Phasentrennung die wäßrige Phase
abgetrennt. Die organische Phase wird mit Methanol auf 1 l verdünnt und
nochmals mit 300 ml 1 N Salzsäurelösung gewaschen.
Nach Phasentrennung wird die organische Phase wiederum mit Methanol
auf 1 l verdünnt
und der pH der Lösung
mit konz. Salzsäurelösung auf
ca. pH 1 eingestellt. Man läßt 2 Tage
bei Raumtemperatur stehen und destilliert dann am Rotationsverdampfer
ca. 300 ml Lösungsmittelgemisch
ab. Nach weiteren 3 Tagen bei Raumtemperatur läßt sich mittels HPTLC (HPTLC-Fertigplatten Diol
(Merck); Laufmittel; Chloroform: Methanol:Ammoniak (25%): H2O = 13:6:0,4:0,8; Anfärbung: Comassie-Blue) kein
unverestertes rSPC(FF/I) mehr nachweisen. Die Lösung wird zweimal mit je 300
ml 0,1 N Salzsäurelösung ausgeschüttelt, wobei
nach Phasentrennung die organische Phase jeweils mit 2-Propanol
auf ca. 700 ml verdünnt
wird. Der pH der Lösung
wird mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
auf pH 3,5-4 eingestellt. Die Lösung
wird insgesamt 4 × am
Rotationsverdampfer bei 20-25°C
auf 250 ml eingeengt und jeweils wieder mit 2-Propanol auf 500 ml
aufgefüllt.
Nach Filtration erhält
man schließlich
eine Lösung
von ca. 200 mg rSPC(FF/I)-methylester in 2-Propanol, die bei –20°C gelagert
wird. Das Massenspektrum (MALDI-TOF) zeigt den Molekülpeak MH+ bei 3634 Da.
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rSPC(FF/I)-2-propylester
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Fraktionen (1,2 1) der gemäß WO95/32992
nach HPLC-Chromatographie
erhaltenen reinen rSPC(FF/I)-Lösungen
werden in einem Scheidetrichter mit 600 ml Chloroform und 400 ml
1 N Salzsäurelösung versetzt,
gut durchmischt und dann nach Phasentrennung die wäßrige Phase
abgetrennt. Die organische Phase wird mit 2-Propanol auf 1,2 l verdünnt und
dann mit konz. Salzsäurelösung ein
pH von 0,5-1 eingestellt. Nach 1 Tag Stehen bei Raumtemperatur werden
am Rotationsverdampfer bei 20-25°C
ca. 300 ml Lösungsmittelgemisch
abdestilliert und durch 300 ml 2-Propanol ersetzt. Diese Prozedur
wird nach 3, 6, 9 und 12 Tagen Stehen bei Raumtemperatur wiederholt.
Dann kann mittels HPTLC (siehe Beispiel 1) praktisch kein unverestertes
rSPC(FF/I) mehr nachgewiesen werden. Der pH der Lösung wird
mit ges. NaHCO3-Lösung auf 3,5-4 eingestellt
und dann die Lösung
am Rotationsverdampfer auf 500 ml eingeengt. Nach Filtration erhält man eine Lösung von
ca. 250 mg rSPC(FF/I)-2-propylester in 2-Propanol, die bei –20°C gelagert
wird. Das Massenspektrum (MALDI-TOF) zeigt den Molekülpeak MH+ bei 3662 Da.
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2. Einbau von rSP-C (FF/I)
Estern in eine Phospholipid-Matrix
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rSP-C
(FF/I) Methyl- oder 2-Propylester wird in i-Propanollösung mit den Komponenten der
Phospholipidmatrix versetzt und durch Einsprühen in eine verdünnte Kochsalzlösung (0,065
w/w NaCl) bei Raumtemperatur in homogener Mischung mit den Komponenten
der Phospholipidmatrix ausgefällt.
Aus der Lungensurfactant-Suspension
wird der Lungensurfactant (LSF) mit einer Becherzentrifuge abgetrennt,
in Elektrolytlösung (NaCl,
CaCl2) resuspendiert und der pH-Wert mit
0,1 N NaOH auf pH 6,5 eingestellt. Diese wäßrige Suspension wird auf 20
ml Vials abgefüllt
und lyophilisiert. Die im folgenden Herstellungsbeispiel gemachten
Gewichts- und Volumenangaben beziehen sich auf die Herstellung von
10 g Lungensurfactant-Zubereitung:
7,00 g Dipalmitoylphosphatidylcholin
(DPCC), 3,08 g Palmitoyloleylphosphatidyl-glycerol-Ammoniumsalz (POPG × NH4) und 0,25 g Palmitinsäure werden bei 40°C in 200
ml 90% i-Propanol gelöst
und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Die erhaltene Phospholipidlösung J wird
mit 1 l einer Lösung
enthaltend 200 mg SP-C(FF/I) Methyl- oder 2-Propylester vereinigt.
Die erhaltene "Sprühlösung" wird unter Rühren mit
Bikarbonatlösung
(ca. 5 ml 5% NaHCO3-Lösung) auf pH 4,5 eingestellt.
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Die "Sprühlösung" wird bei Raumtemperatur
mit einer Einsprühgeschwindigkeit
von 25 ml/min über eine
Einstoffdüse
in 9,6 l verdünnte
NaCl-Lösung
(0,065 w/w) unter intensivem Rühren
eingebracht. Es bildet sich eine opaleszierende Lösung, aus
der nach zweistündiger
Lagerung bei 4°-8°C die Lungensurfactant-Zubereitung durch
Einsprühen
einer Elektrolytlösung
(3,0 g CaCl2 × 2H2O
und 61,3 g NaCl in 300 ml H2O) ausgefällt wird.
Die Lungensurfactant-Suspension (Gesamtvolumen 10,8-11,0 l) wird über Nacht
bei 4°C
gelagert und dann mit einer Sorvall-Becherzentrifuge (RC2-B) bei
16000 g in jeweils 30 Minuten abzentrifugiert. Der Zentrifugationskuchen
wird jeweils zur Entfernung anhaftenden restlichen i-Propanols im
halben Volumen 0,65%iger Kochsalzlösung resuspendiert und erneut
zentrifugiert. Diese Prozedur wird insgesamt 3-4 mal wiederholt.
Der Kuchen der letzten Zentrifugation wird in 400 ml 0,65%iger NaCl-Lösung aufgenommen,
mit 0,1 N NaOH auf pH 6, 5 eingestellt und in Portionen zu 6,2 g
auf 20 ml Vials aufgeteilt. Der Inhalt der Vials wird wie folgt
lyophilisiert: Einfrieren über
6 Stunden bei –45°C und Normaldruck,
Gefriertrocknen für
54 Stunden bei 0,16 mbar und –20°C, danach
zur weiteren Intensivtrocknung noch 5 Stunden bei –20°C und 0,02
mbar.
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Man
erhält
65-66 Vials, die jeweils 0,150 g Lungensurfactant (ber. ohne NaCl)
enthalten.
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Die
trockenen Lungensurfactant-Proben werden im Kühlschrank bei 4°C gelagert
und müssen
vor dem Einsatz mit Wasser oder physiologischer Kochsalzlösung resuspendiert
werden (Suspensionskonzentration 25 mg/ml).
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Pro
Vial sind enthalten:
95,6
mg | Dipalmitoylphosphatidylcholin |
42,1
mg | Palmitoyloleylphosphatidylglycerol |
| (Ammoniumsalz) |
2,7
mg | rSP-C(FF/I)
Methyl- oder 2-Propylester |
6,8
mg | Palmitinsäure |
2,9
mg | Calciumchlorid
(wasserfrei) |
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3. Herstellung
pulverförmiger
Lungensurfactant-Zubereitungen
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Die
Herstellung pulverförmiger
Lungensurfactant-Zubereitungen
erfolgt nach dem in der WO97/26863 beschriebenen Verfahren.
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Beispiel A
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10,95
g of 1,2-Dipalmitoyl-3-sn-phosphatidylcholin, 4,6 g 1-Palmitoyl-2-oleoyl-3-sn-phosphatidylglycerolammonium,
418 mg Calciumchloriddihydrat und 750 mg Palmitinsäure werden
in 330 ml 2-Propanol/Wasser (85:15) bei 50°C gelöst und nach dem Abkühlen auf
30°C mit
620 ml einer Lösung
von rSP-C (FF/I) 2-Propylester in Isopropanol/Wasser (95:5, c =
484 mg/l) gemischt. Die resultierende Lösung wird in einem Laborsprühtrockner
Büchi B
191 sprühgetrocknet.
Sprühbedingungen:
Trocknungsgas Stickstoff, Eintritts temperatur 100°C, Austrittstemperatur
58-60°C.
Man erhält
ein farbloses Pulver.
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Beispiel B
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3,74
g (5,1 mmol) 1,2-Dipalmitoyl-3-sn-phosphatidylcholin, 2,81 g (3,7
mmol) 1-Palmitoyl-2-oleoyl-3-snphosphatidylcholin, 2,90 g (3,9 mmol)
1,2-Dipalmitoylphosphatidyl-3-sn-phosphatidylglycerol-natrium, 234
mg Palmitinsäure
und 279 mg (1,9 mmol) Calciumchloriddihydrat werden in 160 ml 2-Propanol/Wasser (85:15)
bei 50°C
gelöst
und nach dem Abkühlen
auf 30°C
mit 566 ml einer Lösung
von rSP-C (FF/I) Methylester in Isopropanol/Wasser (92:8, c = 330
mg/l) bei 30°C
gemischt. Die resultierende Lösung
wird in einem Laborsprühtrockner
Büchi B
191 sprühgetrocknet.
Sprühbedingungen:
Trocknungsgas Stickstoff, Eintrittstemperatur 90°C, Austrittstemperatur 58-60°C. Man erhält ein farbloses
Pulver.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Das
Adult Respiratory Distress Syndrome (ARDS) ist ein beschreibender
Ausdruck, der auf eine große Anzahl
akuter, diffus infiltrativer Lungenläsionen unterschiedlicher Ätiologie
angewendet wird, sofern sie mit einer schweren Gasaustauschstörung (insbesondere
arterieller Hypoxämie)
verbunden sind. Der Ausdruck ARDS wird wegen der zahlreichen klinischen
und pathologischen Gemeinsamkeiten zum Infant Respiratory Distress
Syndrome (IRDS) verwendet. Steht beim IRDS der durch die frühzeitige
Geburt bedingte Lungensurfactant-Mangel
im Vordergrund, so ist beim ARDS eine Lungensurfactant-Fehlfunktion
durch die auf unterschiedlichen Ätiologien
basierende Erkrankung der Lunge hervorgerufen. Auslösende Ursachen
für ein
ALI (Acute Lung Injury) einschließlich ARDS können beispielsweise
sein (zit. nach Harrison's
Principles of Internal Medicine 10th Ed 1983 McGraw-Hill Int. Book
Comp.) diffuse pulmonale Infektionen (z.B. durch Viren, Bakterien,
Pilze), Aspiration von z.B. Magensaft oder bei Beinahe-Ertrinken,
Inhalation von Toxinen oder Irritantien (z.B. Chlorgas, Stickoxide,
Brandrauch), direktes oder indirektes Trauma (z.B. multiple Frakturen
bzw. Lungenkontusion), systemische Reaktionen auf Entzündungen
außerhalb
der Lunge (z.B. hämorrhagische
Pankreatitis, gram-negative Septikämie), Transfusionen hoher Blutvolumen
oder auch nach kardiopulmonalem Bypass.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eignen sich nicht nur zur Behandlung oder Prophylaxe von IRDS bei
Frühgeborenen
und zur Behandlung und Prophylaxe von ALI einschließlich ARDS
bei Erwachsenen sondern auch zur Behandlung oder Prophylaxe von
Pneumonien, Bronchitis, Meconium Aspiration Syndrome, COPD (chronic
obstructive pulmonary disease), Asthma und cystischer Fibrose. Außerdem eignen
sich die erfindungsgemäßen Surfactant-Proteine und die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als Schlepper für
die Verabreichung anderer Arzneistoffe.
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Die
Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erfolgt auf dem Fachmann bekannte Weise, vorzugsweise durch intratracheale
Instillation (Infusion oder Bolus) oder in Form einer Vernebelung. Bevorzugt
werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
für die
Verabreichung in einem geeigneten Lösungsmittel oder Resuspendiermedium
gelöst
bzw. suspendiert, insbesondere wenn die Zusammensetzungen in lyophilisierter
oder sprühgetrockneter
Form vorliegen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem geeigneten
Resuspendiermedium um physiologische Kochsalzlösung. Es erweist sich als vorteilhaft,
Suspensionen bzw. Lösungen
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu verabreichen, die 12,5 bis 100 mg Phospholipide pro ml Suspension
enthalten. Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen pro Applikation
in einer solchen Menge verabreicht, daß die Menge an Phospholipiden
zwischen 12,5 und 200 mg pro Kilogramm Körpergewicht beträgt. Die
Verabreichung erfolgt in der Regel ein- bis dreimal täglich über einen
Zeitraum von 1 bis 7 Tagen. Gewünschtenfalls
kann vor der Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eine
bronchoalveoläre
Lavage, vorzugsweise mit verdünnter
Lungensurfactant-Zusammensetzung durchgeführt werden. Eine solche Vorgehensweise
ist beispielsweise beschrieben in Gommers et al. [Bronchoalveolar
lavage with a diluted surfactant suspension prior to surfactant
instillation improves the effectiveness of a surfactant therapy
in experimental acute respiratory distress syndrome (ARDS), Intensive Care
Med. 1998, 24:494-500] und in der WO98/49191.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Behandlung
oder Prophylaxe von Pneumonien, Bronchitis, Meconium Aspiration
Syndrome, COPD, Asthma, cystischer Fibrose, IRDS und/oder ALI (einschließlich ARDS)
in Säugern,
insbesondere Menschen, durch Verabreichung einer geeigneten Menge einer
erfindungsgemäßen Lungensurfactant-Zusammensetzung.
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Weiterer
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Surfactant-Proteine
zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen (Arzneimitteln)
zur Behandlung oder Prophylaxe von Pneumonien, Bronchitis, Meconium
Aspiration Syndrome, COPD, Asthma, cystischer Fibrose, IRDS und/oder
ALI (einschließlich
ARDS) in Säugern,
insbesondere Menschen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Handelsprodukt, bestehend
aus einem üblichen
Sekundär packmittel,
einem die pharmazeutische Zusammensetzung enthaltenden Primärpackmittel
(beispielsweise eine Ampulle) und gewünschtenfalls einem Beipackzettel,
wobei die pharmazeutischen Zubereitung geeignet ist zur Behandlung
oder Prophylaxe von Pneumonien, Bronchitis, Meconium Aspiration
Syndrome, COPD, Asthma, cystischer Fibrose, IRDS und/oder ALI (einschließlich ARDS)
und wobei auf dem Sekundärpackmittel oder
auf dem Beipackzettel des Handelsprodukts auf die Eignung der pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Prophylaxe oder Behandlung der genannten Krankheiten
hingewiesen wird, und wobei die pharmazeutische Zusammensetzung
mindestens einen erfindungsgemäßen SP-C
Ester zusammen mit geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen umfaßt. Das
Sekundärpackmittel,
das die pharmazeutische Zusammensetzung enthaltende Primärpackmittel
und der Beipackzettel entsprechen ansonsten dem, was der Fachmann
als Standard für
pharmazeutische Zusammensetzungen dieser Art ansehen würde.
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Pharmakologische
Untersuchungen
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Eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthaltend rSP-C (FF/I) Methylester (nachfolgend als Charge LLÜ139 bezeichnet)
und eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthaltend eine Kombination aus rSP-C (FF/I) Methylester und rSP-C
(FF/I) (unverestert) im Gewichtsverhältnis (bezogen auf die Gesamtmenge
an Surfactant-Protein in der Zusammensetzung) von 5 zu 95 (nachfolgend
als Charge ERa8 bezeichnet) wurden in einem von Häfner et
al. beschriebenen Modell [D. Häfner,
P.-G. Germann and D. Hauschke: Effects of rSP-C surfactant on oxygenation
and histology in a rat-lunglavage model of acute Jung injury. Am.
J. Resp. Crit Care Med. 158, 270-278 (1998)] untersucht. Die beiden
Chargen wurden im RLL-Modell nach Spätbehandlung (Gabe 1 h nach
der letzten Lavage) in den Dosierungen 12,5, 25, 50 und 100 mg Phospholipid
pro kg Körpergewicht eingesetzt.
Beide Chargen zeigen eine deutliche Verbesserung der Oxygenierung
gegenüber
Kontrollen, die nicht behandelt wurden. Die Effekte sind dosisabhängig. Die
Werte liegen speziell bei Dosierungen von 50 und 100 mg Phospholipid
pro kg Körpergewicht
im Bereich der Ausgangswerte nicht-lavagierter Ratten.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
graphisch den Einfluß einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung
enthaltend rSP-C (FF/I) Methylester (LLÜ139) und einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
enthaltend eine Kombination aus rSP-C (FF/I) Methylester und rSP-C
(FF/I) (unverestert) im Gewichtsverhältnis von 5 zu 95 (Era8) für Dosierungen
mit 12,5, 25, 50 und 100 mg Phospholipid pro kg Körpergewicht
auf die Oxygenierung in einem von Häfner et al. beschriebenen Modell
[D. Häfner,
P.-G. Germann and D. Hauschke: Effects of rSP-C surfactant on oxygenation
and histology in a rat-lung-lavage model of acute lung injury. Am.
J. Resp. Crit Care Med. 158, 270-278 (1998)]. Die Dosis 0 mg Phospholipid
pro kg Körpergewicht
gibt die Oxygenierung unbehandelter Kontrollen wieder.
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