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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet Gram-negativer bakterieller
Impfstoff-Zusammensetzungen, deren Herstellung, und die Verwendung
derartiger Zusammensetzungen in der Medizin. Ganz besonders betrifft
sie das Gebiet neuartiger äußere Membran-Vesikel-(oder
Bläschen)-Impfstoffe, und vorteilhafte
Verfahren, die diese Impfstoffe wirksamer und sicherer ergeben.
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Hintergrund der Erfindung
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Gram-negative
Bakterien werden von dem extrazellulären Medium durch zwei aufeinanderfolgende Schichten
von Membranstrukturen getrennt. Diese Strukturen, als cytoplasmatische
Membran und als äußere Membran
(OM) wiedergegeben, unterscheiden sich beide strukturell und funktionell.
Die äußere Membran spielt
eine wichtige Rolle bei der Wechselwirkung pathogener Bakterien
mit ihren jeweiligen Wirten. Konsequenterweise stellen die der Oberfläche ausgesetzten
bakteriellen Moleküle
wichtige Ziele für
die Wirtsimmunantwort dar, indem sie die äußere Membranbestandteile zu
attraktiven Kandidaten machen, vaccinale, diagnostische und therapeutische
Reagentien zu liefern.
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Bakterielle
Ganzzellen-Impfstoffe (abgetötet
oder abgeschwächt)
haben den Vorteil, Mehrfach-Antigene in ihrer natürlichen
Mikroumgebung zur Verfügung
zu stellen. Nachteile rund um diesen Zugang, sind die durch bakterielle
Bestandteile, wie Endotoxin- und Peptidoglycan-Fragmente induzierten
Nebenwirkungen. Andererseits können
azelluläre
Untereinheit-Impfstoffe,
die von der äußeren Membran
gereinigte Bestandteile enthalten, lediglich begrenzten Schutz bieten,
und sie können
keine Antigene darstellen, die für
das Immunsystems des Wirts passend sind.
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Proteine,
Phospholipide und Lipopolysaccharide sind die drei Hauptbestandteile,
die in der äußeren Membran
aller Gram-negativer Bakterien gefunden wurden. Diese Moleküle sind
asymmetrisch verteilt: Membranphospholipide (meistens im inneren
Plättchen),
Lipooligosaccharide (ausschließlich
im äußeren Plättchen)
und Proteine (Lipoproteine des inneren und äußeren Plättchens, integrale oder polytopische
Membranproteine). Für
viele bakterielle Pathogene, die die menschliche Gesundheit beeinflussen,
Lipopolysaccharide und äußere Membran-Proteine,
wurde gezeigt, daß sie
immunogen und zugänglich
sind zum Schutz gegenüber
der entsprechenden Krankheit mittels Immunisierung beizutragen.
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Die
OM Gram-negativer Bakterien ist dynamisch und kann sich, in Abhängigkeit
von den Umgebungsbedingungen, drastischen morphologischen Umwandlungen
unterziehen. Unter diesen Manifestationen wurde die Bildung der äußeren Membranvesikel
oder "Bläschen" studiert und in
vielen Gram-negativen
Bakterien dokumentiert (Zhou, L. et al., 1998, FEMS Microbiol. Lett.
163: 223–228).
Unter diesen schließt
eine nicht-erschöpfende
Liste bakterieller Pathogene, die die Herstellung der Bläschen wiedergibt,
ein: Bordetella pertussis, Borrelia burgdorferi, Brucella melitensis,
Brucella ovis, Chlamydia psittaci, Chlamydia trachomatis, Escherichia
coli, Haemophilus influenzae, Legionella pneumophila, Neisseria
gonorrhoeae, Neisseria meningitidis, Pseudomonas aeruginosa und
Yersinia enterocolitica. Obwohl der für die Herstellung der OM-Bläschen verantwortliche
biochemische Mechanismus nicht voll verstanden wird, wurden die äußere Membran-Vesikel
extensiv studiert, da sie eine kraftvolle Methodologie darstellen,
um äußere Membran-Protein-Zubereitungen
in ihrer nativen Konformation zu isolieren. In diesem Kontext ist
die Verwendung von äußere Membran-Zubereitungen von
besonderem Interesse, um Impfstoffe gegen Neisseria, Moraxella catarrhalis,
Haemophilus influenzae, Pseudomonas aeruginosa und Chlamydia zu
entwickeln. Drüber
hinaus kombinieren äußere Membran-Bläschen mehrfache
eiweißartige
und nicht-eiweißartige
Antigene, die wahrscheinlich zu einem ausgeweiteten Schutz gegenüber Varianten
innerhalb der Spezies beitragen.
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Im
Vergleich mit anderen, weiter verbreitet genutzten Typen eines bakteriellen
Impfstoffes (bakterielle Ganzzellen- und gereinigte Untereinheit-Impfstoffe)
werden die Erfinder zeigen, daß äußere Membran-Bläschen-Impfstoffe (wenn
in bestimmter Weise modifiziert), den idealen Kompromiß darstellen.
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Die
weitverbreitete Verwendung von bakteriellen Untereinheit-Impfstoffen erfolgt
wegen des intensiven Studiums bakterieller Oberflächenproteine,
die in Impfstoffanwendungen [zum Beispiel B. pertussis-Pertactin]
für nützlich befunden
wurden. Diese Proteine sind locker mit der bakteriellen äußeren Membran
assoziiert und können
von einem Kulturüberstand
gereinigt werden oder leicht aus den bakteriellen Zellen extrahiert werden.
Jedoch wurde auch gezeigt, daß strukturelle,
integrale äußere Membran-Proteine
auch protektive Antigene sind. Beispiele sind PorA für N. meningitidis
Serogruppe B; D15 für
H. influenzae; OMP CD für
M. catarrhalis; OMP F für
P. Aeruginosa. Solche Proteine haben jedoch weniger spezifische
strukturelle Merkmale, insbesondere mehrfache amphipathische β-Faltblattstrukturen,
die ihre gezielte Verwendung als gereinigte (rekombinante) Untereinheit-Impfstoffe
komplizieren.
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Zusätzlich wurde
klar, daß Mehrfachkomponentenimpstoffe
benötigt
werden (in Begriffen von bakteriellen Oberflächenproteinen und integralen
Membranproteinen), um einen vernünftigen
Grad an Schutz zu liefern. Beispielsweise sind, im Fall der B. pertussis-Untereinheit-Impfstoffe,
Mehrfachkomponenten-Impfstoffe den Einzel- oder Zweikomponenten-Produkten überlegen.
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Um
integrale äußere Membran-Proteine
in ein derartiges Untereinheitprodukt einzubringen, muß eine native
(oder nahezu native) Konformationsfaltung der Proteine in dem Produkt
vorhanden sein, um einen nützlichen
immunologischen Effekt zu haben. Die Verwendung abgesonderter äußerer Membran-Vesikel
oder -Bläschen
kann eine elegante Lösung
des Problems sein, protektive Integralmembran-Proteine in einen
Untereinheit-Impfstoff einzuführen,
während
gerade noch sichergestellt ist, daß sie sich passend falten.
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N.
meningitis-Serogruppe B (menB) scheidet in ausreichenden Mengen äußere Membran-Bläschen ab,
die ihre Herstellung in industriellem Maßstab erlauben. Solche aus
vielen Bestandteilen bestehenden äußere Membran-Protein-Impfstoffe
aus natürlich
vorkommenden menB-Stämmen
wurden zum Schutz von Teenagern gegenüber der menB-Krankheit für wirksam
erachtet, und wurden in Lateinamerika registriert. Ein alternatives
Verfahren zur Herstellung von äußere Membran-Vesikeln
erfolgt über
das Verfahren der oberflächenaktiven
Extraktion bakterieller Zellen (
EP
11243 ).
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Beispiele
bakterieller Arten, aus denen Bläschen-Impfstoffe
hergestellt werden können,
sind die folgenden.
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Neisseria meningitidis:
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Neisseria
meningitidis (Meningococcus) ist ein Gram-negatives Bakterium, das
häufig
aus den menschlichen oberen Atemwegen isoliert wird. Es verursacht
gelegentlich invasive bakterielle Krankheiten, wie Bacteremia und
Meningitis. Das Vorkommen einer auf Meningococcen beruhenden Krankheit
zeigt geographische, saisonale und jährliche Unterschiede (Schwartz,
B., Moore, P. S., Broome, C. V.; Clin. Microbiol. Rev. 2 (Supplement),
S. 18–24, 1989).
Am meisten kommt die Krankheit in gemäßigten Ländern vor und beruht auf Stämmen der
Serogruppe B und variiert in ihrer Häufigkeit von 1–10/100000/Jahr
der Gesamtpopulation und erreicht manchmal höhere Werte (Kaczmarski, E.
B. (1997), Common. Dis. Rep. Rev. 7: R55–9, 1995; Scholten, R. J. P.
M., Bijlmer, H. A., Poolman, J. T. et al., Clin. Infect. Dis. 16:
237–246,
1993; Cruz, C., Pavez, G., Aguilar, E. et al., Epidemiol. Infect.
105: 119–126,
1990). Altersspezifisches Auftreten in den beiden hohen Risikogruppen,
Kinder und Teenager, erreichen höhere
Niveaus.
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Von
den Serogruppe A.-Meningococcen beherrschte Epidemien kommen meistens
in Zentralafrika vor und erreichen Niveaus bis zu 1000/100000/Jahr
(Schwartz, B., Moore, P. S., Broome, C. V., Clin. Microbiol. Rev.
2 (Supplement), S. 18–24,
1989). Nahezu alle Fälle
einer auf Meningococcen basierenden Krankheit insgesamt, werden
durch Serogruppe A-, B-, C-, W-135- und Y-Meningococcen verursacht.
Ein tetravalenter A-, C-, W-135-, Y-Kapselpolysaccharid-Impfstoff
ist verfügbar
(Armand, J., Arminjon, F., Mynard, M. C., Lafaix, C., J. Biol. Stand.
10: 335–339,
1982).
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Die
Polysaccharid-Impfstoffe werden gegenwärtig durch chemisches Konjugieren
mit ihren Trägerproteinen
verbessert (Liebermann, J. M., Chiu, S. S., Wong, V. K. et al.,
JAMA 275: 1499–1503,
1996). Ein Serogruppen-B-Impfstoff
ist nicht verfügbar,
das das B-Kapselpolysaccharid nicht immunogen ist, weil es wahrscheinlich
eine strukturelle Ähnlichkeit
mit den Wirtsbestandteilen teilt (Wyle, F. A., Artenstein, M. S.,
Brandt, M. L. et al., J. Infect. Dis. 126: 514–522, 1972; Finne, J. M., Leinonen,
M., Mäkelä, P. M.,
Lancet ii.: 335–357, 1983).
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Über viele
Jahre hinweg waren die Anstrengungen darauf gerichtet, Impfstoffe
zu entwickeln, die auf der äußeren Meningococcen-Membran
basierten (de Moraes, J. C., Perkins, B., Carmargo, M. C. et al.,
Lancet 340: 1074–1078,
1992; Bjune, G., Hoiby, E. A. Gronnesby, J. K. et al., 338: 1093–1096, 1991).
Solche Impfstoffe zeigten eine Wirksamkeit von 57% bis 85% in älteren Kindern
(> 4 Jahre) und bei
Heranwachsenden. Die meisten dieser Wirksamkeitsversuche wurden
mit OMV-Wirkstoffen (äußere Membranvesikel,
abgeleitet von LPS-Verarmung aus Bläschen), die von Wildtypstämmen N.
meningitidis abgeleitet waren, durchgeführt.
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Viele
bakterielle äußere Membranbestandteile
sind in diesen Impfstoffen vorhanden, wie PorA, PorB, Rmp, Opc,
Opa, FrpB und der Beitrag dieser Bestandteile zum beobachteten Schutz
bedarf noch weiterer Definitionen. Claassen et al. (Vaccine 4: 1001–1008, 1996)
und Van der Ley et al. (Vaccine 13: 401–407, 1995) offenbaren rekombinante äußere Membran- Vesikelzubereitungen,
die Mehrfachtypen des PorA-Antigens umfassen. Andere bakterielle äußere Membran-Komponenten
wurden als möglicherweise
relevant zur Induziereung schützender
Immunität
definiert (unter Verwendung tierischer oder menschlicher Antikörper), wie
TbpB, NspA (Martin, D., Cadieux, N., Hamel, J., Brodeux, B. R.,
J. Exp. Med. 185: 1173–1183,
1997; Lissolo, L., Maitre-Wilmotte, C., Dumas, P. et al., Inf. Immun.
63: 884–890,
1995). Der Mechanismus protektiver Immunität wird Antikörper-vermittelte bakterizide
Aktivität
und Opsonophagocytose enthalten.
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Die
Häufigkeit
von Neisseria meningitidis-Infektionen stieg in den letzten Dekaden
dramatisch an. Dies wurde dem Auftreten gegenüber Merhfachantibiotika-resistenten
Stämmen
und einer erhöhten
Aussetzung aufgrund verstärkter
sozialer Aktivitäten
(zum Beispiel Swimmingpools oder Theater) zugeschrieben. Es ist nicht
länger
ungewöhnlich,
Neisseria meningitidis-Stämme
zu isolieren, die gegenüber
einigen oder allen Standardantibiotika resistent sind. Dieses Phänomen hat
einen ungelösten
medizinischen Bedarf geschaffen und fordert neue antimikrobielle
Wirkstoff, Impfstoffe, Drug-Screening-Verfahren und diagnostische
Tests für
diesen Organismus.
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Moraxella
catarrhalis
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Moraxella
catarrhalis (auch Branhamella catarrhalis genannt) ist ein Gram-negatives
Bakterium, das häufig
aus den menschlichen oberen Atemwegen isoliert wird. Es ist für verschiedene
pathologische Befunde verantwortlich, von denen die Hauptbefunde
Mittelohrentzündung
bei Säuglingen
und Kindern und Lungenentzündung
bei den älteren
sind. Es ist auch für
Nasenhöhlenentzündung, nosokomiale
Infekte und weniger häufig
für invasive
Erkrankungen verantwortlich.
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Antibakterielle
Antikörper
wurden bei den meisten getesteten Erwachsenen identifiziert (Chapman,
A. J. et al. (1985), J. Infect. Dis. 151: 878). M. catarrhalis-Stämme zeigen
Veränderungen
in ihrer Kapazität,
antibakterieller Serumaktivität
zu widerstehen: im allgemeinen sind Isolate von erkrankten Individuen
resistenter als solche, die lediglich besiedelt waren (Hol, C. et
al. (1993), Lancet 341: 1281, Jordan K. L. et al. (1990), Am. J.
Med. 88 (suppl. 5A): 28S). Serumresistenz könnte demzufolge als ein Virulenzfaktor
des Bakteriums betrachtet werden. Eine Opsonierungsaktivität wurde
in den Seren von Kindern, die aus einer Mittelohrentzündung rückgewonnen
wurden, beobachtet.
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Die
durch diese unterschiedlichen Immunantworten im Menschen angepeilten
Antigene wurden noch nicht identifiziert, mit Ausnahme von OMP B1,
einem 84 kDa-Protein, dessen Expression durch Eisen reguliert wird,
und das durch Seren von Patienten mit Lungenentzündung erkannt wird (Sethi,
S. et al. (1995), Infect. Immun. 63: 1516) und von UspA1 und UspA2
(Chen D. et al. (1999), Infect. Immun. 67: 1310).
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Einige
andere äußere Membranproteine,
die auf der Oberfläche
von M. catarrhalis vorhanden sind, wurden unter Verwendung biochemischer
Verfahren auf ihre potentielle Verwicklung bei der Induzierung einer protektiven
Immunität
charakterisiert (zum Überblick
siehe: Murphy, T. F. (1996), Microbiol. Rev. 60: 267). In einem
Mäuse-Lungenentzündungs-Modell
begünstigt
die Gegenwart von Antikörpern,
die gegenüber
einigen von diesen erhöht
sind (UspA, CopB), ein schnelleres Abklingen der pulmonaren Infektion.
Ein anderes Polypeptid (OMP CD) ist in hohem Maße unter M. catarrhalis-Stämmen bewahrt
und zeigt Homologien mit einem Porin von Pseudomonas aeruginosa,
für das
gezeigt wurde, daß es
in Tiermodellen gegenüber
diesem Bakterium wirksam ist.
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M.
catarrhalis erzeugt äußere Membran-Vesikel
(Bläschen).
Diese Bläschen
wurden mit verschiedenen Verfahren isoliert oder extrahiert (Murphy,
T. F., Loeb, M. R. 1989, Microb. Pathog. 6: 159–174; Unhanand M., Maciver,
I., Ramillo, O., Arencibia-Mireles, O., Argyle J. C., McCracken
G. H. Jr., Hansen E. J. 1992, J. Infect. Dis. 165: 644–650). Die
protektive Kapazität
solcher Bläschen-Zubereitungen
wurde in einem Mäusemodell
auf pulmonares Abklingen von M. catarrhalis getestet. Es wurde gezeigt,
daß eine
aktive Immunisierung mit einem Bläschenimpfstoff oder ein passiver
Transfer eines Anti-Bläschen-Antikörpers einen
bemerkenswerten Schutz in diesem Modell induziert (Maciver, I.,
Unhanand, M., McCracken, G. H. Jr., Hansen, E. J. 1993, J. Infect.
Dis. 168: 469-472).
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Haemophilus influenzae
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Haemophilus
influenzae ist ein nicht-freibewegliches Gram-negatives Bakterium.
Der Mensch ist sein einziger natürlicher
Wirt. H. influenzae-Isolate
werden gewöhnlich
entsprechend ihrer Polysaccharid-Kapsel klassifiziert. Sechs unterschiedliche
Kapseltypen, von "a" bis "f" benannt, wurden identifiziert. Isolate,
die nicht in der Lage sind, mit Antiseren, die gegen einen dieser
sechs Serotypen hervorgerufen wurden, zu verkleben, werden als nicht
typisch klassifiziert und exprimieren keine Kapsel.
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H.
influenzae, Typ b (Hib) ist deutlich von den anderen Typen unterschiedlich,
indem er der Hauptgrund bakterieller Meningitis und systemischer
Krankheiten ist. Nicht-typische Stämme des H. influenzae (NTHi)
werden nur gelegentlich aus dem Blut von Patienten mit systemischer
Krankheit isoliert. NTHi ist ein gewöhnlicher Grund für Lungenentzündung, Verschlimmerung
chronischer Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung und Mittelohrentzündung. NTHi-Stämme zeigen
eine weite Variabilität,
wie mit Klonierungsanalyse identifiziert wurde, während Hib-Stämme als
ganze mehr homogen sind.
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Verschiedene
Proteine des H. influenzae zeigten an der Pathogenese beteiligt
zu sein oder zeigten in Tiermodellen, Schutz durch Impfung zu verleihen.
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Von
einer Anhaftung des NTHi an menschliche nasopharyngeale Epithelzellen
wurde berichtet (Read R. C., et al. 1991, J. Infect. Dis. 163: 549).
Abgesehen von Fimbrien und Pili (Brinton, C. C. et al. 1989, Pediatr. Infect.
Dis. J. 8: S54; Kar S. et al. 1990, Infect. Immun. 58: 903, Gildorf
J. R. et al. 1992, Infect. Immun. 60: 374, St. Geme J. W. et al.
1991, Infect. Immun. 59: 3366; St. Geme J. W. et al., 1993, Infect.
Immun. 61: 2233) wurden viele Anhaftungen in NTHi identifiziert.
Unter diesen zeigten zwei an der Oberfläche ausgesetzte Proteine mit
hohem Molekulargewicht, und mit HMW1 und HMW2 bezeichnet, daß sie die
Anhaftung des NTHi an die Epithelzellen vermitteln (St. Geme J.
W. et al. 1993, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 2875). In NTHi-Stämmen wurde
eine andere Familie von Proteinen mit hohem Molekulargewicht identifiziert,
der Proteine fehlen, die der HMW1/HMW2-Familie angehören. Das NTHi-115-kDa-Hia-Protein
(Barenkamp S. J., St. Geme S. W. 1996, Mol. Microbiol., im Druck)
ist dem Hsf-Adhesin, das durch H. influenzae Typ b-Stämme exprimiert
wird (St. Geme J. W. et al., 1996, J. Bact. 178: 6281) in hohem
Maße ähnlich.
Ein anderes Protein, das Hap-Protein zeigt Ähnlichkeit mit IgA1-Serin-Proteasen
und zeigte eine Beteiligung sowohl an der Adhäsion als auch beim Eintritt
in die Zelle (St. Geme J. W. et al. 1994, Mol. Microbiol. 14: 217).
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Fünf größere äußere Membranproteine
(OMP) wurden identifiziert und numerische gezählt. Originalstudien mit H.
influenzae-Typ b-Stämmen
zeigten, daß für P1- und
P2-OMPs spezifische Antikörper,
Ratten im Säuglingsalter
vor der nachfolgenden Anfechtung schützten (Loeb M. R. et al. 1987,
Infect. Immun. 55: 2612; Musson R. S. Jr. et al. 1983, J. Clin.
Invest. 72: 677). Für
P2 wurde gefunden, daß es
in der Lage ist, antibakterielle und opsonierte Antikörper zu
induzieren, die gegen variable Regionen, die innerhalb der an der
Oberfläche
ausgesetzten Schleifenstrukturen dieses integralen OMPs vorhanden
sind, gerichtet sind (Haase E. M. et al. 1994, Infect. Immun. 62:
3712; Troelstra A. et al., 1994, Infect. Immun. 62: 779). Das Lipoprotein
P4 kann auch antibakterielle Antikörper (Green B. A. et al. 1991,
Infect. Immun. 59: 3191) induzieren.
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OMP
P6 ist ein konserviertes Peptidglycan, das mit einem Lipoprotein
assoziiert ist und bis zu 1–5% der äußeren Membran
(Nelson M. B. et al. 1991, Infect. Immun. 59: 2628) ausmacht. Später wurde
ein Lipoprotein von etwa dem gleichen Molekulargewicht erkannt,
daß PCP
(P6-kreuzreaktives Protein) (Deich R. M. et al. 1990, Infect. Immun.
58: 3388) genannt wurde. Eine Mischung der konservierten Lipoproteine
P4, P6 und PCP offenbarte keinen Schutz, wie in einem Chinchilla-Mittelohrenzündungs-Modell
gemessen wurde (Green B. A. et al. 1993, Infect. immun. 61: 1950).
Allein P6 scheint einen Schutz in dem Chincilla-Modell zu induzieren (Demaria
T. F. et al. 1996, Infect. Immun. 64: 5187).
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Ein
Fimbrin-Protein (Miyamoto N., Bakaletz, L. O. 1966, Microb. Pathog.
21: 343) wurde auch mit einer Homologie zum OMP P5 beschrieben,
das selbst eine Sequenzhomologie zu dem integralen Escherichia coli OmpA
besitzt (Miyamoto N., Bakaletz, L. O. 1996, Microb. Pathog. 21:
343; Munson R. S. Jr. et al. 1993. Infect. Immun. 61: 1017). NTHi
scheint sich über
die Fimbrien an den Schleim anzuheften.
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In Übereinstimmung
mit den mit den Gonococcen und Meningococcen gemachten Beobachtungen, exprimiert
NTHi einen dualen menschlichen Transferrin-Rezeptor, der aus TbpA
und TbpB zusammengesetzt ist, wenn er unter Limitierung von Eisen
gewachsen ist. Der Anti-TbpB-Antikörper schützte Ratten im Säuglingsalter
(Loosmore S. M. et al. 1996, Mol. Microbiol. 19: 575). Der Hämoglobin-/Haptoglobin-Rezeptor
wurde auch für
NTHi (Maciver I. et al. 1996, Infect. Immun. 64: 3703) beschrieben.
Ein Rezeptor für
Haem:Hämopexin wurde
ebenfalls identifiziert (Cope L. D. et al. 1994, Mol. Microbiol.
13: 868). Ein Lactoferrin-Rezeptor ist ebenfalls unter NTHi gegenwärtig, jedoch
noch nicht charakterisiert (Schryvers A. B. et al., 1989, J. Med.
Microbiol. 29: 121). Ein Protein, das dem neisserialen FrpB-Protein ähnlich ist,
wurde noch nicht unter NTHi beschrieben.
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Ein
80 kDa OMP, das D15-Oberflächenantigen,
liefert Schutz gegen NTHi in einem Maus-Herausforderungs-Modell
(Flack F. S. et al. 1995, Gene 156: 97). LPD, ein 42 kDa äußeres Membran-Lipoprotein,
ist unter Haemophilus influenzae konserviert und induziert antibakterielle
Antikörper
(Akkoyunlu M. et al. 1996, Infect. Immun. 64: 4586). Für ein kleineres
98 kDa OMP (Kimura A. et al. 1995, Infect. Immun. 47: 253) wurde gefunden,
daß es
ein protektives Antigen ist; dieses OMP kann sehr gut eines der
OMPs sein, die die Eisenbeschränkung
induzieren oder eines der Adhäsine
mit hohem Molekulargewicht sein, die später charakterisiert wurden.
H. influenzae erzeugt eine IgA1-Proteaseaktivität (Mulks M. H., Shoberg R.
J. 1994, Meth. Enzymol. 235: 543). IgA1-Proteasen des NTHi haben
ein höheren
Grad antigener Variabilität
(Lomholt H., von Alphen L., Kilian, M. 1993, Infect. Immun. 61:
4575).
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Ein
anderes OMP von NTHi, OMP26, eine 26-kDa-Protein zeigte, daß es die
pulmonare Clearance in einem Rattenmodell steigert (Kyd, J. J.,
Cripps, A. W. 1998, Infect. Immun. 66: 2272). Das NTHi-HtrA-Protein zeigte
auch, daß es
ein protektives Antigen ist. In der Tat schützte dieses Protein Chinchilla
vor einer Mittelohrentzündung
und schützte
Rattenbabies vor einer Bakteriämie
vom H. influenzae-Typ b (Loosmore S. M. et al. 1998, Infect. Immun.
66: 899).
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Äußere Membranvesikel
(oder Bläschen)
wurden aus H. influenzae (Loeb M. R., Zachary A. L., Smith D. H.
1981, J. Bacteriol. 145: 569–604;
Stull T. L., Mack K., Haas, J. E., Smit, J., Smith, A. L. 1985,
Anal. Biochem. 150: 471–480)
isoliert. Die Vesikel waren mit der Induktion der Blut-Hirn-Schrankendurchlässigkeit
(Wiwpelwey, B., Hansen, E. J., Scheld, W. M. 1989, Infect. Immun.
57: 2559–2560),
der Induktion einer auf Meningitis beruhenden Entzündung (Mustafa
M. M., Ramilo, O., Syrogiannopoulos, G. A., Olsen, K. D., McCraken G.
H. Jr., Hansen, E. J. 1989, J. Infect. Dis. 159: 917–922) und
einer DNA-Aufnahme (Concino M. F., Goodgal S. H. 1982, J. Bacteriol.
152: 441–450)
assoziiert. Diese Vesikel waren in der Lage, an das nasale mucosale Epithel
zu binden und vom nasalen mucosalen Epithel absorbiert zu werden
(Harada T., Shimuzu T., Nishimoto K., Sakakura Y. 1989, Acta Otorhinolargygol.
246: 218–221),
wobei sie zeigten, daß Adhäsine und/oder
Besiedlungsfaktoren in den Bläschen
vorhanden sein könnten.
Eine Immunantwort gegenüber
Proteinen, die in äußere Membranvesikeln
gegenwärtig
sind, wurde in Patienten mit verschiedenen H. influenzae-Krankheiten beobachtet
(Sakakura Y., Harada T., Hamaguchi Y., Jin C. S. 1988, Acta Otorhinoloarygol.
Suppl (Stockh.) 454: 222–226;
Harada T., Sakakura Y., Miyoshi Y., 1986, Rhinology 24: 61–66).
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Pseudomonas aeruginosa:
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Die
Gattung Pseudomonas besteht aus Gram-negativen, polar mit Geißeln besetzten,
geraden und leicht gebogenen Stäbchenbakterien,
die aerob wachsen und keine Sporen bilden. Wegen ihren begrenzten metabolischen
Bedürfnissen,
sind Pseudomonas spp. ubiquitär
und im Boden, der Luft, im Abwasser und in Pflanzen weit verbreitet.
Für zahlreiche
Spezies von Pseudomonas, wie P. aeruginosa, P. pseudomallei, P. mallei,
P. maltophilia und P. cepacia wurde auch gezeigt, daß sie für Menschen
pathogen sind. Innerhalb dieser Liste wird P. aeruginosa für ein wichtiges
menschliches Pathogen gehalten, da es mit einer opportunistischen Infektion
eines Immunkompromiß-schließenden Wirtes
einhergeht und für
die hohe Todeszahl hospitalisierter Patienten verantwortlich ist.
Eine nosokomiale Infektion mit P. aeruginosa betrifft primär Patienten,
die einer Langzeitbehandlung unterworfen sind und immunsuppressive
Wirkstoffe, Corticosteroide, antimetabolische Antibiotika oder Bestrahlung
erhalten.
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Das
Pseudomonas und insbesondere P. aeruginosa, produziert eine Vielzahl
von Toxinen (wie Hämolysine,
Fibrinolysine, Esterasen, Koagulasen, Phospholipasen, Endo- und
Exotoxine), die zur Pathogenizität dieser
Bakterien einen Beitrag leisten. Darüber hinaus besitzen diese Organismen
aufgrund der Gegenwart multipler Wirkstoff-Ausflußpumpen
eine hohe intrinsische Resistenz gegenüber Antibiotika. Diese letzte
Eigenschaft kompliziert häufig
den Ausgang der Krankheit.
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Aufgrund
der unkontrollierten Verwendung antibakterieller Chemotherapeutika
stieg die durch P. aeruginosa verursachte Häufigkeit einer nosokomialen
Infektion bemerkenswert über
die letzten 30 Jahre an. Beispielsweise wird die ökonomische
Belastung einer P. aeruginosa nosokomialen Infektion in den USA
auf 4,5 Millionen US$ geschätzt.
Daher ist die Entwicklung eines Impfstoffs zur aktiven oder passiven
Immunisierung gegen P. aeruginosa aktuell erforderlich (zum Überblick
siehe Stanislavsky et al. 1997, FEMS Microbiol. Lett. 21: 243–277).
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Verschiedene
Zell-assoziierte und abgesonderte Antigene des P. aeruginosa waren
Gegenstand einer Impfstoffentwicklung. Unter den Pseudomonas-Antigenen
wurde eine schleimige Substanz, die ein extrazellulärer Schleim
ist, der überwiegend
aus Alginat besteht, befunden, in bezug auf Größe und Immunogenizität heterogen
zu sein. Alginat-Bestandteile mit hoher Molekularmasse (30–300 kDa)
scheinen konservierte Epitope zu enthalten, während Alginat-Bestandteile
niedrigerer Molekularmasse (10–30
kDa) konservierte Epitope zusätzlich
zu einzigartigen Epitopen besitzen. Unter den Oberflächen verbundenen
Proteinen, konnte für
PcrV, das Teil des Typ III-Sekretions-Translokations-Apparates ist,
auch gezeigt werden, daß es
ein interessantes Ziel für
eine Impfung ist (Sawa et al. 1999, Nature medicine 5: 392–398).
-
Oberflächen-exponierte
Antigene, einschließlich
O-Antigene (O-spezifische
Polysaccharide des LPS) oder H-Antigene (Geißelantigene) wurden zur Serotypenbestimmung
aufgrund ihrer hohen immunogenen Natur verwendet. Chemische Strukturen
wiederholter Einheiten O-spezifischer Polysaccharide wurden aufgeklärt und diese
Daten erlaubten die Identifizierung von 31 Chemotypen von P. aeruginosa.
Unter allen Serotypen des P. aeruginosa sind konservierte Epitope
im Kern-Oligosaccharid gelegen, und die Lipid-A-Region von LPS und die Immunogene, die
diese Epitope enthalten, induzieren eine Kreuzprotektiv-Immunität in Mäusen gegenüber unterschiedlichen
P. aeruginosa-Immuntypen. Der äußere Kern
von LPS war beteiligt, ein Ligand zur Bindung des P. aeruginosa
an den Luftweg und an okulare Epithelzellen von Tieren zu sein.
Jedoch besteht in dieser äußeren Kernregion
unter unterschiedlichen Serotypen Heterogenität. Epitope in dem inneren Kern
sind in hohem Maße
konserviert und haben gezeigt, daß sie zur Oberfläche Zugang
besitzen und nicht durch O-spezifische Polysaccharide maskiert sind.
-
Um
die protektiven Eigenschaften von OM-Proteinen zu prüfen, wurden
ein Impfstoff, der P. aeruginosa-OM-Proteine mit Molekularmassen,
die von 20 bis 100 kDa reichen, in präklinischen und klinischen Versuchen
verwendet. Dieser Impfstoff war in Tiermodellen gegen einen P. aeruginosa-Angriff wirksam und
induzierte hohe Gehalte spezifischer Antikörper in den menschlichen Versuchspersonen.
Plasma von menschlichen Versuchspersonen, die Anti-P. aeruginosa-Antikörper enthalten,
lieferten einen passiven Schutz und halfen 87% der Patienten mit
schweren Formen einer P. aeruginosea-Infektion zu retten. Vor kürzerer Zeit
wurde gezeigt, daß ein
Hybridprotein, das Teile der äußeren Membranproteine
OprF (Aminosäuren
190–342)
und OprI (Aminosäuren
21–83)
von mit Glutathion-S-Transferase fusioniertem Pseudomonas aeruginosa
enthält,
Mäuse gegen
eine 975-fache 50% lethale Dosis von P. aeruginosa schützt (Knapp
et al. 1999, Vaccine. 17: 1663–1669).
-
Die
gegenwärtigen
Erfinder haben eine Zahl von Nachteilen, die mit den vorgenannten
Wildtypbläschen-Vakzinen
einhergehen (entweder natürlich
vorkommend oder chemisch hergestellt), realisiert.
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Beispiele
solcher Probleme sind die folgenden:
- – die Gegenwart
immundominanter aber variabler Proteine auf dem Bläschen (PorA;
TbpB, Opa [N. meningitidis B]; P2, P5 [nicht-typisierbare H. influenzae]) – solche
Bläschen
sind nur gegenüber
einer beschränkten
Auswahl einer bakteriellen Spezies effektiv. Die Typen-Spezifität der antibakteriellen
Antikörper-Antwort kann
die Verwendung derartiger Impfstoffe in der Kindheit ausschließen;
- – die
Gegenwart ungeschützter
Antigene (ohne Bedeutung) (Rmp, H8, ...) bei den Bläschen-Antigenen,
die Köder
für das
Immunsystem sind;
- – der
Mangel an Gegenwart wichtiger Moleküle, die gegebenenfalls produziert
werden (z.B. Eisen-regulierte äußere Membranproteine,
IROMP's, in vivo-regulierte
Expressionsmechanismen) – solche
Bedingungen sind schwer in der Bläschenherstellung zu kontrollieren,
um die Menge eines Antigens auf der Oberfläche zu optimieren;
- – der
niedrige Expressionsgehalt an protektiven Antigenen (teilweise konserviert)
(NspA, P6);
- – die
Toxizität
von LPS, das auf der Oberfläche
des Bläschens
zurückbleibt;
- – die
potentielle Induktion einer Autoimmunantwort wegen wirtsidentischer
Strukturen (z.B. das Kapselpolysaccharid in Neisseria meningitidis-Serogruppe
B, das Lacto-N-neotetraose in Neisseria LPS, Saccharid-Struktur
innerhalb von ntHi-LPS, Saccharid-Strukturen innerhalb von Pili).
-
Solche
Probleme können
die Verwendung von Bläschen-Impfstoffen
als Humanimpfstoffreagentien ausschließen. Dies ist insbesondere
so bei pädiatrischer
Verwendung (< 4
Jahre), wo das Reaktionsvermögen gegenüber Bläschenimpfstoffen
besonders wichtig ist, und wo Bläschenimpfstoffe
(z.B. das vorerwähnte
vermarktete MenB-Bläschenvakzin)
gezeigt haben, daß sie
zum Immunschutz ohne Wirkung sind. Dementsprechend stellt die vorliegende
Erfindung Verfahren zur Überwindung
der obigen Probleme zur Verfügung,
indem gentechnisch hergestellte bakterielle Stämme, die verbesserte Bläschenimpfstoffe
zum Ergebnis haben, verwendet werden. Solche Verfahren werden insbesondere
in der Generation neuer Impfstoffe gegen bakterielle Pathogene,
wie Neisseria meningitidis, Moraxella catarrhalis, Haemophilus influenzae,
Pseudomonas aeruginosa und andere nützlich sein.
-
Die
erfindungsgemäßen Bläschenimpfstoffe
sind dazu bestimmt, die Immunantwort auf wenige protektive Antigene
oder Epitope (vorzugsweise konservierte), in einem Mehrfach-Komponenten-Impfstoff
formuliert, zu fokussieren. Wo derartige Antigene integrale OMPs
sind, werden die äußeren Membranvesikel
oder Bläschenimpfstoffe
deren geeignete Faltung sicherstellen. Diese Erfindung stellt Verfahren
zur Verfügung,
die OMP- und LPS-Zusammensetzung
der OMV-(Bläschen-)Impfstoffe
zu optimieren, indem immundominant variable als auch nicht protektive
OMPs entfernt werden, indem konservierte OMPs durch Entfernung veränderlicher
Regionen geschaffen werden, durch Aufregulation der Expression protektiver
OMPs und durch Eliminierung von Kontrollmechanismen zur Expression
protektiver OMPs (wie eine Beschränkung des Eisens). Zusätzlich sorgt
die Erfindung für
eine Reduzierung der Toxizität
eines Lipid A durch Veränderung
des Lipidanteils oder durch Veränderung
der Phosphoryl-Zusammensetzung, während deren Hilfsstoffseigenschaft
beibehalten ist, oder durch dessen Maskierung. Jedes dieser neuen
Verfahren zur Verbesserung, verbessert individuell den Bläschenimpfstoff;
gleichwohl arbeitet eine Kombination eines oder mehrerer dieser
Verfahren zusammen, um einen optimierten gentechnisch hergestellten
Bläschenimpfstoff,
der immunprotektiv und nicht toxisch ist, insbesondere zur Verwendung
in der Pädiatrie
geeignet ist, herzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine aus einem modifizierten Neisseria
meningitidis-Stamm gentechnisch manipulierte Bläschen-Zubereitung zur Verfügung, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Zubereitung durch Einsetzen des folgenden Verfahrens erhältlich ist:
- a) ein Verfahren zur Reduzierung von immundominanten
variablen oder nicht-protektiven Antigenen innerhalb der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritte der Bestimmung der Identität eines solchen Antigens, der Manipulation
eines bakteriellen Stammes zur Erzeugung von weniger oder keinem
Antigen des PorA-Antigens umfaßt,
und Bläschen
von diesem Stamm herstellt;
-
Die
Erfindung stellt weiterhin zur Verfügung:
Eine gentechnisch
manipulierte Bläschen-Zubereitung,
die aus einem modifizierten Moraxella catarrhalis-Stamm isoliert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zubereitung durch Einsetzen des folgenden Verfahrens erhältlich ist:
- a) ein Verfahren zur Reduzierung von immundominanten
variablen oder nicht-protektiven Antigenen innerhalb der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritte der Bestimmung der Identität eines solchen Antigens, der Manipulation
eines bakteriellen Stammes zur Erzeugung von weniger oder keinem
Antigen und der Herstellung von Bläschen aus diesem Stamm umfaßt,
worin
eines oder mehrere dieser Antigene aus einer Liste ausgewählt sind,
die aus CopB, OMP106, OmpB1, TbpA, TbpB, LbpA und LbpB besteht.
-
In
einer weiteren Ausführung
wird zur Verfügung
gestellt:
Eine gentechnisch manipulierte Bläschen-Zubereitung, die aus
einem modifizierten Haemophilus influenzae-Stamm isoliert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Zubereitung durch Einsetzen des folgenden Verfahrens erhältlich ist:
- a) ein Verfahren zur Reduzierung von immundominanten
variablen oder nicht-protektiven Antigenen innerhalb der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritte der Bestimmung der Identität eines solchen Antigens, der Manipulation
eines bakteriellen Stammes zur Erzeugung von weniger oder keinem
von diesem Antigen und der Herstellung von Bläschen aus diesem Stamm umfaßt, worin
eines oder mehrere dieser Antigene aus einer Liste ausgewählt sind,
die aus P2, P5, Hif, IgA1-Protease, HgpA, HgpB, HMW1, HMW2, Hxu,
TbpA und TbpB besteht.
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Die
erfindungsgemäße gentechnisch
manipulierte Bläschen-Zubereitung
kann durch Einsetzen eines oder mehrerer weiterer Verfahren, die
aus der folgenden Gruppe ausgewählt
sind, erhalten werden:
- b) ein Verfahren der
Aufregulation der Expression von protektiven, endogenen (und vorzugsweise
konservierten) OMP-Antigenen innerhalb der Bläschen-Zubereitung, das die
Schritte der Identifizierung eines solchen Antigens, der Manipulation
eines bakteriellen Stammes, um eine stärkere Promotorsequenz stromaufwärts eines
Gens einzuführen,
das das Antigen codiert, so daß das
Gen mit einer höheren
Stärke
als im nicht-modifizierten Bläschen
exprimiert wird, und der Herstellung von Bläschen aus diesem Stamm umfaßt;
- c) ein Verfahren der Aufregulation der bedingt exprimierten,
protektiven (und vorzugsweise konservierten) OMP-Antigene innerhalb
der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritte der Identifizierung eines solchen Antigens, der
Manipulation eines bakteriellen Stammes, um die repressiven Kontrollmechanismen
seiner Expression zu entfernen (wie eine Einschränkung des Eisens) und der Herstellung
von Bläschen
aus dem Stamm umfaßt;
- d) ein Verfahren der Modifizierung des Lipid-A-Teils von bakteriellem
LPS innerhalb der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritte der Identifizierung eines Gens, das daran beteiligt
ist, den Lipid-A-Teil von LPS toxisch zu machen, der Manipulation
eines bakteriellen Stammes, um die Expression des Genes zu reduzieren oder
auszuschalten, und der Herstellung der Bläschen aus dem Stamm umfaßt;
- e) ein Verfahren der Modifizierung des Lipid-A-Teils von bakteriellem
LPS innerhalb der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritte der Identifizierung eines Gens, das daran beteiligt
ist, den Lipid-A-Teil von LPS weniger toxisch zu machen, der Manipulation
eines bakteriellen Stammes, um eine stärkere Promotorsequenz stromaufwärts des
Gens einzuführen,
so daß das
Gen mit einer höheren
Stärke
als im nicht-modifizierten Bläschen
exprimiert wird und der Herstellung von Bläschen aus dem Stamm umfaßt;
- f) ein Verfahren der Reduzierung der Lipid-A-Toxizität innerhalb
der Bläschen-Zubereitung
und der Erhöhung
der Mengen an protektiven Antigenen, das die Schritte der Manipulation
des Chromosoms eines bakteriellen Stammes, um ein Gen einzuführen, das
ein Polymyxin-A-Peptid oder ein Derivat oder Analogon davon codiert,
fusioniert an ein protektives Antigen, und der Herstellung von Bläschen aus
dem Stamm umfaßt;
- g) ein Verfahren der Erzeugung von konservierten OMP-Antigenen
auf der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritt der Identifizierung eines solchen Antigens, der
Manipulation eines bakteriellen Stammes um variable Regionen eines
Gens zu entfernen, das das Antigen codiert, und der Herstellung
von Bläschen
aus diesem Stamm umfaßt;
- h) ein Verfahren der Reduzierung der Expression innerhalb der
Bläschen-Zubereitung
eines Antigens, das eine strukturelle Ähnlichkeit mit einer humanen
Struktur teilt und eine Autoimmunreaktion in Menschen induzieren
kann (wie das Kapselpolysaccharid von N. meningitidis B), umfassend
die Schritte der Identifizierung eines Gens, das an der Biosynthese
des Antigens beteiligt ist, der Manipulation eines bakteriellen Stammes,
um die Expression des Gens zu reduzieren oder auszuschalten, und
der Herstellung von Bläschen
aus dem Stamm; oder
- i) ein Verfahren der Aufregulation der Expression von protektiven,
endogenen (und vorzugsweise konservierten) OMP-Antigenen innerhalb
der Bläschen-Zubereitung,
das die Schritte der Identifizierung eines solchen Antigens, der
Manipulation eines bakteriellen Stammes, um in das Chromosom eine
oder mehrere weitere Kopien eines Gens einzuführen, das das Antigen codiert,
das durch eine heterologe stärkere
Promotorsequenz kontrolliert wird, und der Herstellung von Bläschen aus
diesem Stamm umfaßt.
-
Weitere
Aspekte der Erfindung schließen
ein: bevorzugte Verfahren zum Erhalt der oben genannten Bläschen-Zubereitung,
einschließlich
der optimalen Positionierung starker Promotoren für die Aufregulation der
Expression eines Antigens innerhalb der Bläschen, bevorzugte Antigene
zur Aufregulation und Abregulation verschiedener bakterieller Stämme, um
Bläschen-Zubereitungen
zu erhalten, die insbesondere zur Verwendung als Impfstoff geeignet
sind. Bevorzugte Formulierungen, die die erfindungsgemäßen Bläschen umfassen,
werden auch zur Verfügung
gestellt, die insbesondere für
global einsetzbare Impfstoffe gegen bestimmte Krankheitszustände geeignet
sind. Vektoren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Bläschen und modifizierte bakterielle
Stämme,
aus denen die erfindungsgemäßen Bläschen hergestellt
werden, sind noch weitere Aspekte der Erfindung.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt zum ersten Mal eine Bläschen-Zubereitung zur Verfügung, die
immunprotektiv und nicht toxisch ist, wenn sie bei Kindern in einem
Alter von unter 4 Jahren angewandt wird.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1:
Reaktivität
des 735 mAb auf unterschiedlichen Kolonien.
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2:
Reaktivitäten
spezifischer monoklonaler Antikörper
durch Ganzzellen-ELISA.
-
3:
Schematische Wiedergabe der pCMK-Vektoren, die zur Lieferung von
Genen, Operons und/oder Expressionskassetten in dem Genom von Neisseria
meningitidis verwendet werden.
-
4:
Analyse der PorA-Expression in Ganzproteinextrakten einer rekombinanten
N. meningitidis-Serogruppe B (H44/76-Derivate). Die Gesamtproteine
wurden von cps– (Reihen
3 und 4), cps–porA::pCMK+
(Reihen 2 und 5) und cps–porA::nspA
(Reihen 1 und 6) rekombinanter N. meningitidis-Serogruppen-B-Stämme geerntet, und wurden unter
SDS-PAGE-Bedingungen in einem 12% Polyacrylamidgel analysiert. Die
Gele wurden mit Coomassie-Blau (Linien 1 bis 3) gefärbt oder
auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen
und mit einem Anti-PorA-monoklonalen-Antikörper immungefärbt.
-
5:
Analyse einer NspA-Expression in Protein-Extrakten rekombinanter
N. meningitidis-Serogruppe-B-Stämme
(H44/76-Derivate). Die Proteine wurden aus ganzen Bakterien (Reihen
1 bis 3) oder äußere Membranbläschenzubereitungen
(Reihen 4 bis 6) extrahiert, durch SDS-PAGE auf 12% Acrylamidgel
separiert und durch Immun-Blotting unter Verwendung eines Anti-NspA-polyklonalen-Serums
analysiert. Die mit cps– (Reihen
1 bis 6), cps–pora::pCMK+
(Reihen 3 und 4) und cps–porA::nspA
(Reihen 2 und 5) korrespondierenden Proben wurden analysiert. Zwei
Formen von NspA wurden detektiert: eine reife Form (18 kDa), die
mit rekombinantem gereinigtem NspA co-migriert ist, und eine kürzere Form
(15 kDa).
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6:
Analyse der D15/omp85-Expression in Protein-Extrakten rekombinanter
N. meningitidis-Serogruppe B-Stämme
(H44/76-Derivate). Die Proteine wurden aus äußere Membran-Bläschen-Zubereitungen
extrahiert, und wurden durch SDS-PAGE auf einem 12% Acrylamidgel
separiert und durch Immun-Blotting unter Verwendung eines anti-omp85-polyklonalen
Serums analysiert. Die Proben, die mit cps– (Reihe 2 und cps–, PorA+,
pCMK+Omp85/D15 (Reihe 1) rekombinanten N. meningitidis-Serogruppen-B-Stämmen korrespondierten,
wurden analysiert.
-
7:
Allgemeine Strategie zur Modulierung der Genexpression durch Promotorlieferung
(RS steht für
Restriktionsort).
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8:
Analyse der äußeren Membranbläschen, die
durch rekombinante N. meningitidis-Serogruppe B cps-Stämme (H44/76-Derivate)
hergestellt wurden. Die Proteine wurden aus äußere Membranbläschenzubereitungen
extrahiert und mittels SDS-PAGE unter reduzierenden Bedingungen
auf einem 4–20%
Gradient-Polyacrylamidgel separiert. Das Gel war mit Coomassie-Brilliantblau R250
gefärbt.
Reihen 2, 4, 6 entsprachen 5 μg
der Gesamtproteine, während
Reihen 3, 5 und 7 mit 10 μg
Proteinen beladen waren.
-
9:
Künstliche
Schaffung eines Promotor-Substitutionsplasmides, das zur Aufregulation
der Expression/Herstellung von Omp85/D15 in Neisseria meningitidis
H44/76 verwendet wurde.
-
10: Analyse der OMP85-Expression in Gesamtproteinextrakten
von rekombinantem NmB (H44/76-Derivate). Die Gele wurden mit Coomassie-Blau
(A) gefärbt
oder auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen und mit Kaninchen-Anti-OMP85 (N. gono)
monoklonalem Antikörper
(B) immungefärbt.
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11: Analyse der OMP85-Expression in OMV-Zubereitungen
aus rekombinantem NmB (H44/76-Derivate). Die Gele wurden mit Coomassie-Blau
(A) gefärbt,
auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen
und mit Kaninchen-Anti-OMP85-polyklonalem
Antikörper
(B) immungefärbt.
-
12: Schematische Wiedergabe der rekombinanten
PCR-Strategie, die zur Entfernung des lacO in dem chimären porA/lacO-Promotor
verwendet wurde.
-
13: Analyse der Hsf-Expression in Gesamtprotein-Extrakten
der rekombinanten N. meningitidis-Serogruppe B (H44/76-Derivate).
Die Gesamtproteine wurden aus Cps–PorA+ (Reihe 1) und Cps–PorA+/Hsf
(Reihe 2) rekombinanten N. meningitidis-Serogruppe B-Stämmen geerntet
und wurden unter SDS-PAGE-Bedingungen in einem 12% Polyacrylamid-Gel
analysiert. Die Gele wurden mit Coomassie-Blau eingefärbt.
-
14: Analyse der GFP-Expression in Gesamtprotein-Extrakten
rekombinanter N. meningitidis (H44/76-Derivat). Die Gesamtproteine
wurden aus Cps–,
PorA+ (Reihe 1), Cps–,
PorA–GFP+
(Reihen 2 und 3) rekombinanter Stämme geerntet. Die Proteine
wurden durch PAGE-SDS in einem 12% Polyacrylamidgel separiert und
anschließend
mit Coomassie-Blau eingefärbt.
-
15: Erläuterung
des Musters größerer Proteine
auf der Oberfläche
verschiedener rekombinanter Bläschen-Zubereitungen,
wie durch SDS-PAGE
(Coomassie-Färben)
analysiert wurde.
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16: Spezifische Anti-Hsf-Antwort auf verschiedene
Bläschen-
und rekombinante Bläschen-Zubereitungen,
unter Verwendung eines gereinigten rekombinanten Hsf-Proteins.
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17: Analyse der NspA-Expression in Gesamtprotein-Extrakten
eines rekombinanten NmB (Serogruppe B-Derivate). Die Gele wurden
mit Coomassie-Blau (A) gefärbt
oder auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen und mit einem Maus-Anti-PorA-monoklonalen
Antikörper
(B) oder einem Maus-Anti-N-NspA-polyklonalen
Antikörper
(C) immungefärbt.
-
Beschreibung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine allgemeine Garnitur von Werkzeugen
und Verfahren, die in der Lage sind, zur Herstellung verbesserter,
gentechnisch manipulierter Bläschen
aus Gram-negativen bakteriellen Stämmen verwendet zu werden. Die
Erfindung schließt
Verfahren ein, die verwendet werden, um rekombinante Bläschen immunogener,
weniger toxisch und sicherer bei ihrer Anwendung in einem menschlichen und/oder
tierischen Impfstoff zu machen. Darüber hinaus beschreibt die vorliegende
Erfindung auch spezifische Verfahren, die erforderlich sind, um
gentechnisch manipulierte Bläschen
aus verschiedenen Gram-negativen Bakterien künstlich herzustellen, herzustellen,
zu erhalten und für
Impf-therapeutische und/oder diagnostische Zwecke zu benutzen. Durch
die erfindungsgemäßen Verfahren
kann die biochemische Zusammensetzung bakterieller Bläschen manipuliert
werden, indem auf die Expression bakterieller Gene eingewirkt wird oder
die Expression bakterieller Gene verändert wird, die Produkte chiffrieren,
die mit bakteriellen äußere Membran-Bläschen gegenwärtig sind
oder mit diesen verbunden sind (äußere Membran-Proteine
oder OMPs). Die Herstellung von Bläschen, die ein Verfahren genetischer
Veränderung
verwendet, um die Expression eines oder mehrerer Gene, die die äußeren Membran-Bestandteile
chiffrieren, zu erhöhen,
zu erniedrigen oder vereinbar zu machen, sind auch vom Umfang dieser
Erfindung umfaßt.
-
Zur
Klarheit wird sich die Bezeichnung "Expressionskassette" hierin auf alle genetischen Elemente
beziehen, die notwendig sind, ein Gen oder ein Operon zu exprimieren,
und das/die interessierende(n) entsprechende(n) Protein(e) der äußeren Membran-Bläschen, die
von einem vorgegebenen bakteriellen Wirt abgeleitet sind, herzustellen
und als Ziel zu erkennen. Eine nicht-vollständige Liste dieser Merkmale
schließt
Kontrollelemente (transkriptionale und/oder translationale) Protein-codierende
Regionen und Zielsignale, mit geeigneten Zwischenräumen zwischen
ihnen ein. Die Bezugnahme auf den Einbau von Promotorsequenzen meint für die Zwecke
dieser Erfindung den Einbau einer Sequenz mit wenigstens einer Promotorfunktion
und vorzugsweise einem oder mehrerer anderer genetischer Regulatorelemente,
die innerhalb der Expressionskassette umfaßt sind. Darüber hinaus
wird die Bezeichnung "integrative
Kassette" sich hierin
auf alle genetischen Elemente beziehen, um ein DNA-Segment in einen
vorgegebenen bakteriellen Wirt zu integrieren. Eine nicht-vollständige Liste
dieser Merkmale schließt
ein Lieferungsvehikel (oder Vektor) mit rekombinogenen Regionen
und selektierbaren Marker und Marker, gegen die selektiert wird,
ein.
-
Wiederum
zum Zwecke der Klarheit, beziehen sich die Begriffe "gentechnisches Manipulieren
eines bakteriellen Stammes, um weniger dieses Antigens herzustellen", auf jedwede Vorrichtung,
um die Expression eines interessierenden Antigens zu reduzieren,
relativ zu dem nicht-modifizierten (d.h. einem natürlich vorkommenden)
Bläschen,
dessen Expression wenigstens 10% niedriger als die des nicht-modifizierten
Tröpfchens ist.
Vorzugsweise ist sie wenigstens 50% geringer. "Stärkere
Promotorsequenz" bezieht
sich auf ein regulatorisches Kontrollelement, das die Transktiption
für ein
Gen, das ein interessierendes Antigen codiert, erhöht. "Aufregulations-Expression" bezieht sich auf
jedwedes Mittel, das die Expression eines interessierenden Antigens,
relativ zu dem nicht-veränderten
(d.h. natürlich
vorkommenden) Bläschen,
verstärkt.
Es ist selbstverständlich,
daß die
Menge der "Aufregulation" von dem besonders
interessierenden Antigen abhängen
wird, aber nicht einen Wert überschreiten
wird, der die Membranunversehrtheit des Bläschens zerreißen wird.
Aufregulation eines Antigens bezieht sich auf die Expression, die
wenigstens 10% höher
als die des nicht veränderten
Bläschens
ist. Vorzugsweise ist sie wenigstens 50% höher. Bevorzugter ist sie wenigstens
100% (2-fach) höher.
-
Aspekte
dieser Erfindung beziehen sich auf individuelle Verfahren zur Herstellung
verbesserter Gen-manipulierter Bläschen, auf eine Kombination
solcher Verfahren und auf Bläschen-Zubereitungen,
die als ein Ergebnis dieser Verfahren hergestellt worden sind. Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft die verwendeten genetischen
Werkzeuge, um einen ausgewählten
bakteriellen Stamm genetisch zu verändern, um die verbesserten
Gen-manipulierten
Bläschen
aus diesem Stamm zu extrahieren.
-
Die
Schritte der gentechnischen Manipulation der erfindungsgemäßen Verfahren
können
auf vielfältige Weise,
die dem Fachmann bekannt sind, ausgeführt werden. Beispielsweise
können
Sequenzen (z.B. Promotoren oder offene Leserahmen) eingebaut werden,
und Promotoren/Gene können
durch die Technik des Transposon-Einbaus unterbrochen werden. Beispielsweise
könnte zur
Aufregulation der Expression eines Gens ein starker Promotor mittels
eines Transposons bis zu 2 kb stromaufwärts des Startcodons des Gens
eingebaut werden (bevorzugter 200–600 bp stromaufwärts, am
meisten bevorzugt, annäherungsweise
400 bp stromaufwärts).
Punktmutation oder Deletion kann ebenso verwendet werden (insbesondere
zur Abregulation der Expression eines Gens).
-
Jedoch
können
solche Verfahren ziemlich instabil oder unsicher sein, und daher
ist es bevorzugt, daß der
Gen-Manipulationsschritt [insbesondere für die unten beschriebenen Verfahren
a), b), c), d), e), h) und i)] mittels eines homologen Rekombinationsereignisses
durchgeführt
wird. Vorzugsweise findet das Ereignis zwischen einer Sequenz (eine
rekombinogene Region) von wenigstens 30 Nukleotiden auf dem bakteriellen
Chromosom statt, und eine Sequenz (eine zweite rekombinogene Region)
von wenigstens 30 Nukleotiden auf einem Vektor wurde innerhalb des
Stammes transformiert. Vorzugsweise sind die Regionen 40–1000 Nukleotide,
bevorzugter 100–800
Nukleotide, am meisten bevorzugt 500 Nukleotide). Die rekombinogenen
Regionen sollten ausreichend ähnlich
sein, so daß sie
in der Lage sind, miteinander unter hohen stringenten Bedingungen
(wie später
definiert) zu hybridisieren.
-
Rekombinationsereignisse
können
unter Verwendung einer einzelnen rekombinogenen Region auf dem Chromosom
und Vektor oder mittels eines Überkreuzungsereignisses
(mit 2 Regionen auf dem Chromosom und Vektor) stattfinden. Um ein
einzelnes Rekombinationsereignis ausführen zu können, sollte der Vektor ein
ringförmiges
DNA-Molekül
sein. Um ein Doppel-Rekombinationsereignis ausführen zu können, sollte der Vektor ein
ringförmiges
oder lineares DNA-Molekül
sein (siehe 7). Es ist bevorzugt, daß ein doppeltes
Rekombinationsereignis verwendet wird, und daß der verwendete Vektor linear
ist, so daß das
so hergestellte modifizierte Bakterium stabiler sein wird, was die
Rückmutationsereignisse
angeht. Vorzugsweise werden die beiden rekombinogenen Regionen auf
dem Chromosom (und auf dem Vektor) eine ähnliche Länge aufweisen (am bevorzugtesten
dieselbe Länge),
um die doppelten Überkreuzungen
zu fördern.
Die doppelten Überkreuzungsfunktionen,
wie die der beiden rekombinogenen Regionen auf dem Chromosom (durch
eine Nukleotidsequenz "X" separiert) und die
beiden rekombinogenen Regionen auf dem Vektor (durch eine Nukleotidsequenz "Y" separiert) rekombinieren, um ein Chromosom,
mit Ausnahme das X und Y ausgewechselt wurden, zu verlassen. Die
Position der rekombinogenen Regionen können sowohl stromaufwärts als
auch stromabwärts
eines interessierenden offenen Leserahmens sein, oder diesen flankieren.
Diese Regionen können
aus einer codierenden, nicht-codierenden oder einem Gemisch aus
einer codierenden und nicht-codierenden Sequenz bestehen. Die Identität von X
und Y wird von dem erwünschten
Effekt abhängen.
X kann den gesamten oder einen Teil eines offenen Leserahmens ausmachen,
und Y kann überhaupt
keine Nukleotide sein, welche in einer Sequenz X resultieren würden, die
aus dem Chromosom deletiert ist. Alternativ kann Y eine starke Promotorregion
zum Einbau stromaufwärts
eines offenen Leserahmens sein, und demzufolgen kann X überhaupt keine
Nukleotide sein.
-
Geeignete
Vektoren werden in ihrer Zusammensetzung in Abhängigkeit, welcher Typ eines
Rekombinationsereignisses durchgeführt werden soll, und was letztendlich
der Zweck des Rekombinationsereignisses ist, abhängen. Integrative Vektoren,
die zur Lieferung der Region Y verwendet wurden, können konditionelle, replikative
oder suizide Plasmide, Bakteriophagen, Transposone oder lineare
DNA-Fragmente sein, die durch Restriktionshydrolyse oder PCR-Amplifikation
erhalten wurden. Eine Selektion eines Rekombinationsereignisses
wird mittels selektierbarer Genmarker, wie Genen, die gegenüber Antibiotika
Resistenz verleihen (z.B. Kanamycin, Erythromycin, Chloramphenicol
oder Gentamycin), Genen, die Resistenz gegenüber Schwermetallen und/oder
toxischen Verbindungen verleihen oder Genen, die auxotrophe Mutationen
ergänzen
(z.B. pur, leu, met, aro), ausgewählt.
-
Verfahren a) und f) – Abregulation/Entfernung
variabler und nicht-protektiver
immundominanter Antigene
-
Viele
Oberflächenantigene
sind unter bakteriellen Stämmen
veränderlich,
und als Konsequenz sind sie nur gegenüber einer begrenzten Reihe
eng verwandter Stämme
protektiv. Ein Aspekt dieser Erfindung umfaßt die Reduktion der Expression,
oder vorzugsweise die Deletion des/der Gens(e), das/die ein variable(s) Oberflächenprotein(e)
codiert/codieren, was einen bakteriellen Stamm zum Ergebnis hat,
der Bläschen
produziert, die, wenn sie in einem Impfstoff verabreicht werden,
ein stärkeres
Potential zur Kreuzreaktivität
gegenüber
veränderlichen
Stämmen
aufgrund eines größeren, durch
konservierte Proteine ausgeübten
Einflusses, auf das Immunsystem des Geimpften (auf den äußeren Membranen
zurückgehalten)
haben. Beispiele solcher veränderlichen
Antigene schließen
ein: für
Neisseria – pili
(PilC) der antigenen Veränderungen
unterliegt, PorA, Opa, TbpB, FrpB; für H. Influenzae – P2, P5,
Pilin, IgA1-Protease; und für
Moraxella – CopB,
OMP106.
-
Andere
Gen-Typen, die abreguliert oder ausgeschaltet werden könnten, sind
Gene, die – in
vivo – leicht
eingeschaltet (exprimiert) oder durch das Bakterium ausgeschaltet
werden können.
Weil solche Gene, die die äußere Membranproteine
codieren nicht immer auf dem Bakterium gegenwärtig sind, kann die Gegenwart
solcher Proteine in den Bläschen-Zubereitungen
auch für
die Wirksamkeit des Vakzins aus den oben erwähnten Gründen nachteilig sein. Ein bevorzugtes
Beispiel zur Abregulation oder Deletion ist das Neisseria Opc-Protein.
Eine Anti-Opc-Immunität,
die durch ein Opc enthaltendes Bläschen-Vakzin induziert wurde,
würde lediglich
eine beschränkte
protektive Kapazität
haben, da der zu infizierende Organismus leicht Opc– werden
könnte.
H. influenzae HgpA und HgpB sind andere Beispiele solcher Proteine.
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Im
Verfahren a) sind diese variablen oder nicht-protektiven Gene in
der Expression abreguliert oder terminal ausgeschaltet. Dies hat
den oben erwähnten überraschenden
Vorteil, das Immunsystem auf bessere Antigene, die in geringen Mengen
auf der äußeren Oberfläche der
Bläschen
vorhanden sind, zu konzentrieren.
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Auf
diese Weise kann der Stamm durch eine Anzahl von Strategien Gen-manipuliert werden,
die einen Transposoneinbau einschließen, um die codierende Region
oder die Promotorregion des Gens zu unterbrechen, oder Punktmutationen
oder Deletionen, um ein ähnliches
Ergebnis zu erreichen, einschließen. Homologe Rekombination
kann auch verwendet werden, um ein Gen aus einem Chromosom (wo die
Sequenz X einen Teil der codierenden Sequenz des interessierenden
Gens (vorzugsweise alle) umfaßt),
zu deletieren. Sie kann zusätzlich
verwendet werden, um deren starken Promotor gegen einen schwächeren (oder
keinen) Promotor auszutauschen (wo die Nukleotidsequenz X einen
Teil der Promotorregion des Gens (vorzugsweise die gesamte) umfaßt, und
die Nukleotidsequenz Y entweder eine schwächere Promotorregion [in einer
verminderten Expression des/der interessierenden Gens(e)/Operons(e)
resultierend] oder keine Promotorregion umfaßt. In diesem Fall ist es für das Rekombinationsereignis
vorteilhaft, innerhalb der Region des Chromosoms 1000 bp stromaufwärts des
interessierenden Gens stattzufinden.
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Alternativ
kann Y eine konditionelle transkriptionale Aktivität verleihen,
die in einer konditionellen Expression des/der interessierenden
Gens(e)/Operons(e) (Abregulation) resultiert. Dies ist zur Expression
von Molekülen,
die toxisch sind, oder durch den bakteriellen Wirt nicht gut unterstützt werden,
nützlich.
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Die
meisten der oben beispielhaft erwähnten Proteine sind integrale
OMPs und ihre Variabilität
kann nur durch eine oder wenige der auf der Oberfläche exponierten
Schleifen begrenzt werden. Ein anderer Aspekt dieser Erfindung [Verfahren
g)] umfaßt
die Deletion von DNA-Regionen, die für diese an der Oberfläche exponierten
Schleifen codieren, was zur Expression eines integralen OMP führt, das
konservierte Oberflächen-exponierte
Schleifen enthält.
Oberflächen-exponierte
Schleifen von H. influenzae P2 und P5 sind bevorzugte Beispiele
für Proteine,
die in kreuzreaktive Antigene unter Verwendung eines solchen Verfahrens
transformiert werden könnten.
Nochmals, eine homologe Rekombination ist ein bevorzugtes Verfahren,
dieses gentechnische Verfahren auszuführen.
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Verfahren b) – Promotorlieferung
und Modulation:
-
Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung betrifft die Abänderung der Zusammensetzung
der Bläschen,
indem in situ die regulatorische Region, die die Expression des/der
interessierenden Gens(e) und/oder Operons(e) kontrolliert, abgeändert wird.
Diese Abänderung
kann einen teilweisen oder vollständigen Ersatz des endogenen
Promotors, der die Expression eines interessierenden Gens kontrolliert,
durch einen, der eine unterschiediche transkriptionale Aktivität verleiht,
umfassen. Diese unterschiedliche transkriptionale Aktivität kann durch
Varianten der endogenen Kontrollregionen (Punktmutationen, Deletionen
und/oder Insertionen), durch natürlich
vorkommende oder modifizierte, heterologe Promotoren oder durch
eine Kombination aus beiden, verliehen werden. Solche Abänderungen
werden vorzugsweise eine transkriptionale Aktivität verleihen, die
stärker
als die einer endogenen ist (Einführung eines starken Promotors),
was in einer verstärkten
Expression des/der interessierenden Gens(e)/Operons(e) (Aufregulation),
resultiert. Ein derartiges Verfahren ist besonders zur Steigerung
der Produktion immunologisch relevanter Bläschenbestandteile, wie äußere Membran-Proteine
und Lipoproteine (vorzugsweise konservierte OMPs, gewöhnlicherweise
in Bläschen
bei niedrigen Konzentrationen gegenwärtig), nützlich.
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Typische
starke Promotoren, die in Neisseria eingebaut werden können, sind
porA [SEQ ID NO: 24], porB [SEQ ID NO: 26], IgtF, Opa, p110, Ist
und hpuAB. PorA und PorB sind als konstitutive, starke Promotoren bevorzugt.
Es wurde etabliert (Beispiel 9), daß die PorB-Promotor-Aktivität in einem
Fragment enthalten ist, das den Nukleotiden –1 bis –250 stromaufwärts des
Startcodons von porB entspricht. In Moraxella ist die Verwendung
von ompH-, ompG-, ompE-, OmpB1-, ompB2-, ompA-, OMPCD- und Omp106-Promotoren
bevorzugt, und in H. influenzae ist es bevorzugt, die P2-, P4-,
P1-, P5- und P6-Promotoren einzubauen.
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Unter
Verwendung der bevorzugten homologen Doppelüberkreuzungs-Rekombinationstechnologie, zur
Einführung
des Promotors in die 1000 bp-stromaufwärts-Region,
können
die Promotoren überall
von 30–970
bp stromaufwärts
vom Startcodon des Gens plaziert werden, um aufreguliert zu werden.
Obwohl herkömmlicherweise
gelehrt wird, daß die
Promotorregion relativ nahe zum offenen Leserahmen sein sollte,
um eine optimale Expression des Gens zu erhalten, haben die gegenwärtigen Erfinder überraschenderweise
gefunden, daß die
Plazierung des Promotors weiter vom Startcodon entfernt, in einem
erheblichen Anstieg der Expressionsstärke resultiert. Daher ist es
bevorzugt, wenn der Promotor 200–600 bp vom Startcodon des Gens,
bevorzugter 300–500
bp und am meisten bevorzugt, annäherungsweise
400 bp vom Start-ATG eingebaut wird.
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Verfahren c) – Konditionell
erzeugte Bläschenbestandteile
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Die
Expression einiger Gene, die für
bestimmte Bläschenbestandteile
codieren, wird vorsichtig reguliert. Die Herstellung der Bestandteile
wird konditionell moduliert und hängt von verschiedenen metabolischen und/oder
Umgebungssignalen ab. Solche Signale schließen beispielsweise ein: Eisen-Begrenzung, Modulation
des Redoxpotentials, pH- und Temperaturveränderungen, Ernährungsänderungen.
Einige Beispiele der Bläschenbestandteile,
von denen man weiß,
daß sie
konditionell hergestellt werden, schließen eisenregulierte äußere Membranproteine
von Neisseria und Moraxella (z.B. TbpB, LbpB), und Substrat-induzierbare äußere Membranpurine
ein. Die vorliegende Erfindung umfaßt die Verwendung genetischer
Verfahren, die vorstehend beschrieben wurden (Verfahren a) oder
b)), um die Expression solcher Moleküle bestandsfest zu machen.
Auf diese Weise kann der Einfluß eines
Umgebungssignals auf die Expression des/der intresserierenden Gens(e) überwunden
werden, indem die mit dem Gen korrespondierende Kontrollregion modifiziert/ersetzt
wird, so daß sie
konstitutiv aktiv wird (z.B. Entfernung eines Teils [vorzugsweise
alles] der repressiven Kontrollsequenz – z.B. die Operatorregion),
oder durch Einbau eines konstitutiven starken Promotors. Für Eisen-regulierte
Gene kann der fur-Operator entfernt werden. Alternativ kann das
Verfahren i) verwendet werden, um eine zusätzliche Kopie des interessierenden
Gens/Operons in dem Chromosom zu liefern, das künstlich unter Kontrolle eines konstitutiven
Promotors gestellt wurde.
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Verfahren d) und e) – Entgiftung
des LPS
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Die
Toxizität
von Bläschen-Impfstoffen
stellt eine der größten Probleme
bei der Verwendung von Bläschen
in Impfstoffen dar. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft Verfahren
genetischer Entgiftung des in Bläschen
gegenwärtigen
LPS. Lipid A ist der primäre
Bestandteil von LPS, der für
die Zellaktivierung verantwortlich ist. Viele an diesem Abbauweg
beteiligte Mutationen in Genen, führen zu wesentlichen Phänotypen.
Jedoch führen
die Mutationen in den Genen, die für die endständigen Modifikationsschritte
verantwortlich sind, zu temperaturempfindlichen (htrB) oder zulässigen (msbB)
Phänotypen.
Mutationen, die in einer abgeschwächten (oder keinen) Expression
dieser Gene resultieren, ergeben eine veränderte toxische Aktivität des Lipid
A. In der Tat ist das nicht-lauroylierte (htrB-Mutante) oder nicht-myristolyierte
(msbB-Mutante) Lipid A weniger toxisch, als das Wildtyp-Lipid A.
Mutationen in dem die Lipid A-4'-Kinase,
codierenden Gen (lpxK), vermindern auch die toxische Aktivität des Lipid
A.
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Verfahren
d) umfaßt
daher entweder die Deletion eines Teils (oder vorzugsweise alle)
eines oder mehrerer der obigen offenen Leserahmen oder Promotoren.
Alternativ könnten
die Promotoren durch schwächere Promotoren
ersetzt werden. Vorzugsweise werden die oben beschriebenen homologen
Rekombinationstechniken verwendet, um das Verfahren auszuführen.
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Die
Sequenzen der htrB- und msbB-Gene von Neisseria meningitidis B,
Moraxella catarrhalis und Haemophilus influenzae werden zusätzlich für diesen
Zweck zur Verfügung
gestellt.
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Eine
toxische LPS-Aktivität
könnte
auch durch Einführung
von Mutationen in Gene/Orte, die an der Polymyxin-B-Resistenz beteiligt
sind, verändert
werden (eine solche Resistenz wurde mit der Zugabe von Aminoarabinose
zum 4'-Phosphat
des Lipid A korreliert). Diese Gene/Orte könnten sein: pmrE, das eine
UDP-Glucosedehydrogenase codiert, oder eine Region von antimikrobiellen
Peptid-resistenten Genen, die mit vielen Enterobakteriziden gleich
ist, könnte
an der Synthese der Arabinose und dem Transfer beteiligt sein. Dieses Gen
pmrF, das in dieser Region gegenwärtig ist, codiert eine Dolicol-Phosphat-Manosyl-Transferase
(Gunn, J. S., Kheng, B. L., Krueger, J., Kim, K., Guo, L., Hackett,
M., Miller, S. I. 1988, Mol. Microbiol. 27: 1171–1182).
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Mutationen
im regulatorischen System von PhoP-PhoQ, das ein regulatorisches
Zweikomponentensystem zur Phospho-Übertragung ist (z.B. konstitutiver
PhoP-Phenotyp, PhoPC), oder niedrige Mg++-Umgebungs- oder Kulturbedingungen (die
das regulatorische PhoP-PhoQ-System aktivieren), führen zur
Addition von Aminoarabinose an dem das 4'-Phosphat und 2-Hydroxymyristat ersetzende Myristat
(Hydroxylierung des Myristats). Dieses modifizierte Lipid A stellt
eine verminderte Eignung zur Stimulation der E-Selektin-Expression
durch menschliche Endothelialzellen und TNF-α-Sekretion aus humanen Monozyten dar.
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Verfahren
e) ist an der Aufregulation dieser Gene beteiligt, indem die oben
beschriebene Strategie verwendet wird (starke Promotoren werden
eingebaut, vorzugsweise unter Verwendung homologer Rekombinatiostechniken,
um das Verfahren auszuführen).
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Alternativ
könnte,
eher als eine dieser Mutationen durchzuführen, ein Polymyxin B-resistenter
Stamm als Stamm zur Herstellung eines Vakzins verwendet werden (in
Verbindung mit einem oder mehreren anderen erfindungsgemäßen Verfahren),
wie auch Bläschen
solcher Stämme
eine verminderte LPS-Toxizität
aufweisen (z.B. wie für
Meningococcus gezeigt – van
der Ley, P., Hamstra, H. J., Kramer, M., Steeghs, L., Petrov, A.
und Poolman, J. T. 1994, In: Proceedings of the ninth international
pathogenic Neisseria conference. The Guildhall, Winchester, England).
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Als
eine weitere Alternative (und auch als weiterer Aspekt der Erfindung)
stellen die Erfinder ein Verfahren zur Entgiftung eines Gram-negativen bakteriellen
Stammes zur Verfügung,
der den Schritt der Kultivierung des Stammes in einem Wachstumsmedium
umfaßt,
das 0,1 mg bis 100 g Aminoarabinose per Mediumliter enthält.
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Als
eine noch weitere Alternative können
synthetische Peptide, die die Bindungsaktivität von Polymyxin B (unten beschrieben)
nachahmen, zur Bläschen-Zubereitung
hinzugegeben werden, um die toxische LPS-Aktivität zu vermindern (Rustici, A.,
Velucchi, M., Faggioni, R., Sironi, M., Ghezzi, P., Quataert, S.,
Green, B. und Porro, M. 1993, Science 259: 361–365; Velucchi, M., Rustici,
A., Meazza, C., Villa, P., Ghezzi, P. und Porro, M. 1997, J. Endotox.
Res. 4:).
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Verfahren f) – Verankerung
homologer oder heterologer Proteine an die äußeren Membranbläschen, wobei
die Toxizität
von LPS reduziert wird
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Ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung umfaßt die Verwendung genetischer
Sequenzen, die Polymyxin B-Peptide (oder Analoga davon) codieren,
als Mittel um Fusionsproteine in die äußere Membran gezielt einzubauen.
Polymyxin B ist ein cyclisches Peptid, das aus nicht-tRNA codierenden
Aminosäuren
zusammengesetzt ist (aus Gram-positiven actinomycetalen Organismen
hergestellt), das sehr stark an den Lipid A-Teil von LPS, das in
der äußeren Membran
gegenwärtig
ist, bindet. Diese Bindung vermindert die intrinsische Toxizität von LPS
(Endotoxin-Aktivität).
Peptide, die die Struktur des Polymyxin B nachahmen und aus kanonischen Aminosäuren (tRNA
codiert) zusammengesetzt sind, wurden entwickelt und binden auch
Lipid A mit einer starken Affinität. Diese Peptide wurden zur
Entgiftung von LPS verwendet. Eines dieser Peptide, als SAEP-2 (N-Terminus-Lys-Thr-Lys-Cys-Lys-Phe-Leu-Lys-Lys-Cys-C-Terminus)
bekannt, zeigte, daß es
in dieser Hinsicht sehr vielversprechend ist (Molecular Mapping
and detoxifying of the Lipid A binding site by synthetic peptides
(1993). Rustici, A., Velucchi, M., Faggioni, R., Sironi, M., Ghezzi,
P., Quataert, S., Green, B. und M. Porro. Science 259, 361–365).
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Das
vorliegende erfindungsgemäße Verfahren
f) stellt eine Verbesserung dieser Anwendung dar. Es wurde gefunden,
daß die
Verwendung von DNA-Sequenzen, die für das SEAP-2-Peptid codieren
(oder Derivate davon), das an ein interessierendes Gen genetisch
fusioniert war (das zum Beispiel ein T-Zellen-Antigen oder ein protektives
Antigen codiert, das gewöhnlicherweise
als ein Toxin, oder ein cytosolisches oder periplasmischen Protein
ausgeschieden wurde) ein Mittel ist, um das entsprechende rekombinante
Protein in die äußere Membran
eines bevorzugten bakteriellen Wirtes zielgerichtet einzubauen (währenddessen
zur selben Zeit die Toxizität
des LPS reduziert wird).
-
Dieses
System ist für
labile Proteine geeignet, die nicht direkt an der Außenseite
des Bläschens
exponiert sein würden.
Das Bläschen
würde demzufolge
als ein Liefervehikel handeln, das das Protein dem Immunsystem aussetzen
würde,
sobald die Bläschen
durch die T-Zellen verschlungen sein würden. Alternativ sollte die
genetische Fusion auch ein Signalpeptid oder eine Transmembran-Domäne umfassen,
nämlich
eine solche, daß das
rekombinante Protein die äußere Membran
zur Exposition an das Immunsystem des Wirtes durchqueren kann.
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Diese
Strategie des zielgerichteten Einbaus könnte von besonderem Interesse
in dem Fall von Genen sein, die Proteine codieren, die normalerweise
nicht zielgerichtet in die äußere Membran
eingebaut werden. Diese Methodologie erlaubt auch die Isolierung
rekombinanter Bläschen,
die im interessierenden Protein angereichert sind. Vorzugsweise
erlaubt solch ein auf ein Peptid gerichtetes Signal die Anreicherung
der äußeren Membranbläschen in
einem oder mehreren interessierenden Proteinen, die in der vorgegebenen
subzellulären Lokalisierung
natürlicherweise
nicht gefunden wurden. Eine nicht-erschöpfende Liste über Bakterien,
die als ein Empfängerwirt
für eine
solche Herstellung rekombinanter Bläschen verwendet werden kann,
schließt
ein: Neisseria meningitidis, Neisseria gonorrhoeae, Moraxelle catarrhalis,
Haemophilus influenzae, Pseudomonas aeruginosa, Chlamydia trachomatis
und Chlamydia pneumoniae.
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Obwohl
bevorzugterweise das Gen für
das Konstrukt in das Chromosom des Bakteriums [unter Verwendung
von Verfahren i)] gentechnisch eingebracht wird, ist eine bevorzugte
alternative Ausführungsform
für SAEP-2-markierte
rekombinante Proteine, daß sie
unabhängig
hergestellt werden und in einer späteren Stufe der Bläschen-Zubereitung
beigefügt
werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist die Verwendung solcher Konstrukte in einem Verfahren der Proteinreinigung.
Das System könnte
allgemein als Teil eines Expressionssystems zur Herstellung rekombinanter Proteine
verwendet werden. Die SAEP-2-Peptidmarkierung kann zur Affninitätsreinigung
des Proteins, an das es angefügt
ist, verwendet werden, indem eine Kolonne, die immobilisierte Lipid
A-Moleküle
enthält,
verwendet wird.
-
Verfahren h) – kreuzreaktive
Polysaccharide
-
Die
Isolierung bakterieller äußere Membranbläschen von
verkapselten Gram-negativen Bakterien resultiert oft in der Co-Reinigung
eines Kapsel-Polysaccharids.
In einigen Fällen
kann sich dieses "kontaminierte" Material als nützlich erweisen,
da ein Polysaccharid die Immunantwort, die von anderen Bläschenbestandteilen übertragen
wird, verstärken
kann. Jedoch kann in anderen Fällen
die Gegenwart kontaminierenden Polysaccharid-Materials in bakteriellen
Bläschen-Zubereitungen
sich für
eine Verwendung der Bläschen
in einem Impfstoff als nachteilig erweisen. Beispielsweise wurde
wenigstens im Fall von N. meningitidis gezeigt, daß das Serogruppen
B-Kapselpolysaccharid keine schützende
Immunität
verleiht und für
eine Induzierung einer nachteiligen Autoimmunantwort beim Menschen
empfänglich
ist. Konsequenterweise ist das erfindungsgemäße Verfahren h), die gentechnische
Manipulation eines bakteriellen Stammes zur Bläschenherstellung, ein solches,
das frei von einem Kapselpolysaccharid ist. Die Bläschen werden
dann zur Verwendung am Menschen geeignet sein. Ein besonders bevorzugtes
Beispiel einer solchen Bläschen-Zubereitung
ist eine aus der N. meningitidis-Serogruppe B, die von einem Kapselpolysaccharid
frei ist.
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Dies
kann durch Verwendung modifizierter Bläschenproduktionsstämme erreicht
werden, in denen die zur Kapselbiosynthese und/oder -export erforderlichen
Gene geschwächt
wurden. Eine Inaktivierung des Gens, das für eine Biosynthese eines Kapselpolysaccharids
oder einen Export codiert, kann durch Mutieren erreicht werden (Punktmutation,
Deletion oder Einbau), entweder der Kontrollregion, der codierenden
Region oder beider (vorzugs weise unter Verwendung der oben beschriebenen
homologen Rekombinationstechniken). Darüber hinaus kann eine Inaktivierung
der Biosynthese der Kapselgene auch durch eine Antisense-Überexpression
oder eine Transposon-Mutagenese
erreicht werden. Ein bevorzugtes Verfahren ist die Deletion einiger
oder aller Neisseria meningitidis-cps-Gene, die für eine Polysaccharid-Biosynthese
und den Export erforderlich. Zu diesem Zweck kann das Substitutionsplasmid
pMF121 (beschrieben bei Frosh et al. 1990, Mol. Microbiol. 4: 1215–1218) benutzt
werden, um eine Mutation beizusteuern, die das cpsCAD (+galE)-Genkluster deletiert.
Alternativ könnte
das siaD-Gen deletiert oder in der Expression abreguliert werden
(das menigococcale siaD-Gen codiert die alpha-2,3-Sialyltransferase,
ein Enzym, das zur Kapselpolysaccharid- und LOS-Synthese gefordert
wird). Solche Mutationen können
auch wirtsähnliche
Strukturen am Saccharid-Teil von LPS des Bakteriums entfernen.
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Verfahren i) – Lieferung
eines oder mehrerer weiterer Kopien eines Gens und/oder Operons
in einem Wirts-Chromosom, oder Lieferung eines heterologen Gens
und/oder Operons in einem Wirts-Chromosom
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Eine
wirksame Strategie, die Zusammensetzung einer Bläschen-Zubereitung zu modulieren, ist, eine oder
mehrere Kopien eines DNA-Segments,
das eine Expressionskassette enthält, in das Genom eines Gram-negativen Bakteriums
zu verbringen. Eine nicht-erschöpfende
Liste bevorzugter bakterieller Spezies, die als ein Empfänger für eine solche
Kassette benutzt werden könnte,
schließt
ein: Neisseria meningitidis, Neisseria gonorrhoeae, Moraxella catarrhalis,
Hoaemophilus influenzae, Pseudonomas aeruginosa, Chlamydia trachomatis,
Chlamydia pneumoniae. Das/die in der Expressionskassette enthaltene(n)
Gen(e) kann/können
homolog (oder endogen) (d.h. es existiert auf natüriche Weise
in dem Genom des manipulierten Bakteriums) oder heterolog sein (d.h.
es kommt nicht natürlich
in dem Genom des manipulierten Bakteriums vor). Die wiedereingeführte Expressionskassette
kann aus unmodifizierten "natürlichen" Promotor/Gen/Operon-Sequenzen
oder Gen-manipulierten Expressionskassetten bestehen, in denen die
Promotorregion und/oder die Codierungsregion oder beide verändert wurden.
Eine nicht-erschöpfende
Liste bevorzugter Promotoren, die zur Expression benutzt werden
könnte,
schließt
die folgenden Promotoren ein: porA, porB, lbpB, tbpB, p110, lst,
hpuAB aus N. meningitidis oder N. gonorroheae, die Promotoren p2,
p5, p4, ompF, p1, ompH, p6, hin47 aus H. influenzae, die Promotoren
ompH, ompG, ompCD, ompF, ompB1, ompB2, ompA von M. catarrhalis,
die Promotoren λpl,
lac, tac, araB von Escherichia coli oder Promotoren, die spezifisch
von Bakteriophagen-RNA-Polymerase,
wie der E. coli-Bakteriophage T7 erkannt werden. Eine nicht-erschöpfende Liste
bevorzugter Gene, die in einem solchen System exprimiert werden
könnten,
schließt
ein: Neisseria NspA, Omp85, PilQ, TbpA/B-Komplex, Hsf, PldA, HasR;
Chlamydia MOMP, HMWP; Moraxella OMP106, HasR, PilQ, OMP85, PldA;
Bordetella pertussis FHA, PRN, PT.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Expressionskassette geliefert und in das bakterielle
Chromosom mittels einer homologen und/oder ortsspezifischen Rekombination
eingebaut. Einbauvektoren, die zur Lieferung solcher Gene und/oder
Operons verwendet wurden, können
konditionell replikative oder suizide Plasmide, Bakteriophagen,
Transposone oder lineare DNA-Fragmente sein, die durch Restriktionshydrolyse
oder PCR-Amplifikation erhalten wurden. Der Einbau erfolgt vorzugsweise
zielgerichtet in chromosomale Regionen, die für ein Wachstum in vitro entbehrlich
sind. Eine nicht-erschöpfende
Liste bevorzugter Orte, die benutzt werden können, um zielgerichtet einen
DNA-Einbau vorzunehmen, schließt
ein: porA-, porB-, opa-, opc-, rmp-, omp26-, lecA-, cps-, lgtB-Gene von Neisseria
meningitidis und Neisseria gonorrhoeae, die P1-, P5-, hmwl/2-, IgA-Protease,
fimE-Gene von NTHi; die lecA1-, lecA2-, omp106-, uspA1-, uspA2-Gene
von Moraxella catarrhalis. Alternativ kann die zur Modulation der
Expression der Bläschenkomponente(n)
verwendete Expressionskassette in ein Bakterium der Wahl mittels
episomaler Vektoren, wie ringförmige/lineare
replikative Plasmide, Cosmide, Phasmide, lysogene Bakteriophagen
oder künstliche
bakterielle Chromosomen eingebracht werden. Eine Selektion des Rekombinationsereignisses
kann mittels selektierbarer genetischer Marker, wie Genen, die Resistenz
gegenüber
Antibiotika verleihen (z.B. Kanamycin, Erythromycin, Chloramphenicol
oder Gentamycin), Genen, die gegenüber Schwermetallen und/oder
toxischen Verbindungen Resistenz verleihen oder Genen, die auxotrophe
Mutationen ergänzen
(z.B. pur, leu, met, aro), selektiert werden.
-
Heterologe Gene – Expression
fremder Proteine in äußere Membranbläschen
-
Bakterielle äußere Membranbläschen stellen
ein sehr attraktives System dar, rekombinante Proteine für Impfstoffe,
therapeutische und/oder diagnostische Anwendungen herzustellen,
zu isolieren und bereitzustellen. Ein weiterer Aspekt diesr Erfindung
besteht hinsichtlich der Expression, der Herstellung und dem zielgerichteten
Einbau fremder, heterologer Proteine in die äußere Membran und die Verwendung
der Bakterien, um rekombinante Bläschen zu erzeugen.
-
Ein
bevorzugtes Verfahren dies zu erreichen, besteht in einem Verfahren,
das die folgenden Schritte umfaßt:
Einführung
eines heterologen Gens, das gegebenenfalls durch eine starke Promotorsequenz
kontrolliert wird, in das Chromosom eines Gram-negativen Stammes
durch homologe Rekombination. Bläschen
können
von den resultierenden modifizierten Stämmen erzeugt werden.
-
Eine
nicht vollständige
Liste von Bakterien, die als Empfängerwirt zur Herstellung rekombinanter
Bläschen
verwendet werden können,
schließt
ein: Neisseria meningitidis, Neisseria gonorrhoeae, Moraxella catarrhalis,
Haemophilus influenzae, Pseudomonas aeruginosa, Chlamydia trachomatis,
Chlamydia pneumoniae. Das in einem derartigen System exprimierte
Gen kann von viraler, bakterieller, fungaler, parasitärer oder
höherer
eukaryotischer Herkunft sein.
-
Eine
bevorzugte Anwendung der Erfindung schließt ein Verfahren zur Expression
von Moraxella-, Haemophilus- und/oder Pseudomonas-äußere-Membranproteinen
(integrale, polytopische und/oder Lipoproteinen) in rekombinanten
Neisseria meningitidis-Bläschen
ein. Die vorzüglichen
Einbauorte sind oben genannt, und die vorzugsweise eingeführten Gene
sind die, die einen Schutz gegen das Bakterium zur Verfügung stellen,
aus dem sie isoliert wurden. Bevorzugte protektive Gene für jedes
Bakterium sind unten beschrieben.
-
Weitere
bevorzugte Anwendungen sind: Bläschen,
die aus einem modifizierten Haemophilus influenzae-Stamm hergestellt
wurden, wo das heterologe Gen ein protektives OMP aus Moraxella
catarrhalis ist; und Bläschen,
die aus einem modifizierten Moraxella catarrhalis-Stamm hergestellt
wurden, wo das heterologe Gen ein protektives OMP aus Haemophilus
influenzae ist (bevorzugte Orte für einen Geneinbau sind oben
genannt, und bevorzugte protektive Antigene sind unten beschrieben).
-
Eine
besonders bevorzugte Anwendung dieses Aspektes ist das Gebiet der
Prophylaxe oder der Behandlung sexuell übertragener Krankheiten (STDs).
Für Praktiker
ist es oft schwierig, zu bestimmen, ob der Hauptgrund einer STD
wegen einer Gonococcen- oder Chlamydia trachomatis-Infektion vorliegt.
Diese beiden Organismen sind die Hauptgründe für eine Eileiterentzündung – eine Krankheit,
die zur Sterilität
im Wirt führen kann.
Demzufolge würde
es nützlich
sein, wenn gegen eine STD vakziniert werden könnte, oder mit einem kombiniertem
Vakzin, das gegen die Krankheit, die durch beide Organismen verursacht
wird, wirksam ist, behandelt werden könnte. Das größere äußere Membran-Protein
(MOMP) von C. trachomatis hatte gezeigt, das Ziel protektiver Antikörper zu
sein. Jedoch ist die strukturelle Unversehrtheit dieses integralen
Membran-Proteins zur Einführung
solcher Antikörper
wichtig. Zusätzlich
sind die durch diese Antikörper
erkannten Epitope veränderlich
und defnieren mehr als 10 Serotypen. Der vorher beschriebene Gesichtspunkt
dieser Erfindung erlaubt die passende Faltung eines oder mehrerer
Membran-Proteine innerhalb einer äußere Membranbläschenzubereitung.
Die gentechnische Manipulation eines gonococcalen Stammes, der mehrfache
C. trachomatis-MOMP-Serotypen in der äußeren Membran exprimiert, und
die Herstellung von Bläschen
davon, erzeugt eine Einzellösung
der mehrfachen Probleme korrekt gefalteter Membranproteine, die
Präsentation
hinreichender MOMP-Serotypen zur Protektion gegenüber einem
weiten Spektrum von Serotypen und die gleichzeitige Prophylaxe/Behandlung
einer gonococcalen Infektion (und folglich das fehlende Erfordernis
der Praktiker, von Anfang an zu entscheiden, welcher Organismus
insbesondere klinische Symptome verursacht – gegen beide Organismen kann
gleichzeitig geimpft werden, was daher die Behandlung des STD in
einem sehr frühen
Stadium erlaubt). Die für
einen Geneinbau in das gonococcale Chromosom bevorzugten Orte sind
oben angegeben. Andere bevorzugte, protektive C. trachomatis-Gene,
die inkorporiert werden könnten,
sind HMWP, PmpG und diejenigen OMPs, die in WO 99/28475 offenbart
sind.
-
Zielgerichteter
Einbau heterologer Protein in äußere Membran-Bläschen
-
Die
Expression einiger heterologer Protein in bakterielle Bläschen kann
die Zugabe äußerer Membran-Zielsignale
erfordern. Das bevorzugte Verfahren, dieses Problem zu lösen, besteht
darin, eine genetische Fusion zwischen einem heterologen Gen und
einem Gen, das für
ein gegenwärtiges
OMP codiert, als einen spezifischen Zugang zum zielgerichteten Einbau
rekombinanter Proteine in Bläschen,
zu schaffen. Ganz besonders bevorzugt wird das heterologe Gen, an
die Signalpeptidsequenzen eines solchen OMP fusioniert ist.
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Neisserien-Bläschen-Zubereitungen
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Entsprechend
der Erfindung ist das PorA-Gen durch das Verfahren a) in Meningococcus
(insbesondere N. meningitidis B) abreguliert.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene (chiffrierende protektive Antigene)
sind zur Aufregulation mittels der Verfahren b) und/oder i) bevorzugt,
wenn sie an einem Neisserien-Stamm ausgeführt werden, einschließlich Gonococcus
und Meningococcus (insbesondere N. meningitidis B): NspA (WO 96/29412),
Hsf-artig (WO 99/31132), Hap (PCT/EP 99/02766), PorA, PorB, OMP85
(WO 00/23595), PilQ (PCT/EP 99/03603), PldA (PCT/EP 99/06718), FrpB
(WO 96/31618), TbpA (
US 5,912,336 ),
TbpB, FrpA/FrpC (WO 92/01460), LbpA/LbpB (PCT/EP 98/05117), FhaB
(WO 98/02547), HasR (PCT/EP 99/05989), lipo02 (PCT/EP 99/08315),
Tbp2 (WO 99/57280), MltA (WO 99/57280) und ctrA (PCT/EP 00/00135).
Sie sind auch als Gene bevorzugt, die heterolog in andere Gram-negative
Bakterien eingesetzt werden können.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene sind zur Abregulation durch das
Verfahren d) bevorzugt: htrB, msbB und lpxK.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene sind zur Aufregulation durch das
Verfahren e) bevorzugt: pmrA, pmrB, pmrE und pmrF.
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Bevorzugte
unterdrückende
Kontrollsequenzen für
das Verfahren c) sind: die fur-Operatorregion (besonders für eines
oder beider TbpB- oder LbpB-Gene); und die DtxR-Operatorregion.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene sind zur Abregulation durch das
Verfahren h) bevorzugt: galE, siaA, siaB, siaC, siaD, ctrA, ctrB,
ctrC und ctrD.
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Pseudomonas
aeruginosa-Bläschen-Zubereitungen
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene (protektive Antigene chiffrierend)
sind zur Aufregulation durch die Verfahren b) und/oder i) bevorzugt:
PcrV, OprF, OprI. Sie sind auch als Gene bevorzugt, die heterolog
in andere Gram-negative Bakterien eingeführt werden können.
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Moraxella
catarrhalis-Bläschen-Zubereitungen
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Gemäß der Erfindung
sind eines oder mehrere der folgenden Gene durch das Verfahren a)
abreguliert: CopB, OMP106, OmpB1, TbpA, TbpB, LbpA und LbpB.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene (protektive Antigene chiffrierend)
sind zur Aufregulation durch die Verfahren b) und/oder i) bevorzugt:
OMP106 (WO 97/41731 & WO
96/34960), HasR (PCT/EP 99/03824), PilQ (PCT/EP 99/03823), OMP85
(PCT/EP 00/01468), lipo06 (
GB
9917977.2 ), lipo10 (
GB
9918208.1 ), lipo11 (
GB
9918302.2 ), lipo18 (
GB
9918038.2 ), P6 (PCT/EP 99/03038), ompCD, CopB (Helminen
M. E. et al. (1993) Infect. Immun. 61: 2003–2010), D15 (PCT/EP 99/03822),
OmplA1 (PCT/EP 99/06781), Hly3 (PCT/EP 99/03257), LbpA und LbpB
(WO 98/55606), TbpA und TbpB (WO 97/13785 & WO 97/32980), OmpE, UspA1 und UspA2
(WO 93/03761) und Omp21. Sie sind auch als Gene bevorzugt, die heterolog
in andere Gram-negative Bakterien eingeführt werden können.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene sind zur Abregulation durch das
Verfahren d) bevorzugt: htrB, msbB und lpxK.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene sind zur Aufregulation durch das
Verfahren e) bevorzugt: pmrA, pmrB, pmrE und pmrF.
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Haemophilus influenzae-Bläschen-Zubereitungen
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Entsprechend
der Erfindung sind eines oder mehrere der folgenden Gene durch das
Verfahren a) abreguliert: P2, P5, Hif, IgA1-Protease, HgpA HgpB,
HMW1, HMW2, Hxu, TbpA und TbpB.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene (protektive Antigene chiffrierend)
sind zur Aufregulation durch die Verfahren b) und/oder i) bevorzugt:
D15 (WO 94/12641), P6 (
EP 281673 ),
TbpA, TbpB, P2, P5 (WO 94/26304), OMP26 (WO 97/01638), HMW1, HMW2,
HMW3, HMW4, Hia, Hsf, Hap, Hin47 und Hif (sämtliche Gene in diesem Operon
sollten auf reguliert sein, um das Pilusprotein aufzuregulieren).
Sie sind auch als Gene bevorzugt, die heterolog in andere Gram-negative
Bakterien eingeführt
werden können.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene sind zur Abregulation durch das
Verfahren d) bevorzugt: htrB, msbB und lpxK.
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Eines
oder mehrere der folgenden Gene sind zur Aufregulation durch das
Verfahren e) bevorzugt: pmrA, pmrB, pmrE und pmrF.
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Impfstofformulierungen
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist die Formulierung erfindungsgemäßer Bläschen-Zubereitungen in einem
Impfstoff, der auch einen pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff
umfassen kann.
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Die
Herstellung von Bläschen-Zubereitungen
aus einem der vorgenannten modifizierten Stämme kann durch jede der Methoden
erreicht werden, die einem Fachmann gut bekannt sind. Vorzugsweise
werden die Verfahren, die in
EP
301992 ,
US 5,597,572 ,
EP 11243 oder
US 4,271,147 offenbart sind, verwendet.
Am meisten bevorzugt wird das in Beispiel 8 beschriebene Verfahren
verwendet.
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Eine
Impfstoffzubereitung wird allgemein in Vaccine-Design beschrieben
("The subunit und
adjuvant approach" (Hrsg.
Powell M. F. & Newman
M. J.) (1995), Plenum Press New York).
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Die
Bläschen-Zubereitungen
der vorliegenden Erfindung können
in der erfindungsgemäßen Impfstofformulierung
durch Hilfsstoffe unterstützt
sein. Geeignete Hilfsstoffe schließen Aluminiumsalz, wie Aluminiumhydroxidgel
(Alum) oder Aluminiumphosphat ein, können aber auch ein Salz des
Calciums (insbesondere Calciumcarbonat), Eisen oder Zink sein, oder
können
eine unlösliche
Suspension eines acylierten Tyrosins oder eines acylierten Zuckers,
kationisch oder anionisch derivatisierter Polysaccharide oder Polyphosphazene sein.
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Verwendbare,
geeignete Th1-Hilfsstoffsysteme schließen ein: Monophosphoryllipid
A, insbesondere 3-de-O-acyliertes monophosphoryliertes Lipid A,
und eine Kombination aus einem monophosphorylierten Lipid A, vorzugsweise
ein 3-de-O-acyliertes monophosphoryliertes Lipid A (3D-MPL) zusammen
mit einem Aluminiumsalz. Ein verstärktes System umfaßt die Kombination
eines monophosphorylierten Lipids A und eines Saponin-Derivates,
insbesondere die Kombination aus QS21 und 3D-MPL, wie in WO 94/00153
offenbart, oder eine weniger reaktionsfähige Zusammensetzung, wo das
QS21 mit Cholesterol, wie in WO 96/33739 offenbart, gestoppt wird.
Eine besonders starke Hilfsstofformulierung, an der QS21, 3D-MPL
und Tocopherol in einer Öl-in-Wasser-Emulsion
beteiligt sind, wird in WO 95/17210 beschrieben und ist eine bevorzugte
Formulierung.
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Der
Impfstoff kann ein Saponin umfassen, bevorzugter QS21. Er kann auch
eine Öl-in-Wasser-Emulsion
und Tocopherol umfassen. Nicht-methyliertes CpG enthaltende Oligonukleotide
(WO 96/02555), sind ebenfalls bevorzugte Auslöser einer TH1-Antwort und sind
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Die
Impfstoffzubereitung der vorliegenden Erfindung kann zum Schutz
oder zur Behandlung eines Säugers,
der für
eine Infektion empfänglich
ist, verwendet werden, indem dieser Impfstoff über eine systemische oder mukosale
Route verabreicht wird. Diese Verabreichungen können eine Injektion über intramuskuläre, intraperitoneale,
intradermale oder subkutane Routen oder eine mukosale Verabreichung
an die oralen/Nahrungsaufnahme-, Atem-, Urogenitaltrakte einschließen. Daher
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Immunisierung
eines menschlichen Wirtes gegen eine Krankheit, die durch eine Infektion
Gram-negativer Bakterien verursacht wird, wobei das Verfahren die
Verabreichung einer immunprotektiven Dosis der erfindungsgemäßen Bläschen-Zubereitung
an den Wirt umfaßt.
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Die
Menge eines Antigens in jeder Impfstoffdosis ist als eine Menge
ausgewählt,
die eine immunprotektive Antwort ohne signifikante nachteilige Nebenwirkungen
in typischen Impflingen zu induziert. Eine solche Menge wird in
Abhängigkeit
davon, welches spezifische Immunogen verwendet wird, und wie es
präsentiert wird,
abhängen.
Im allgemeinen ist zu erwarten, daß jede Dosis 1–100 μg eines Proteinantigens
umfassen wird, vorzugsweise 5–50 μg und am
typischsten im Bereich von 5–25 μg.
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Eine
optimale Menge für
ein besonderes Vakzin kann durch Standardstudien herausgefunden
werden, wobei eine Beobachtung geeigneter Immunantworten in Subjekten
beteiligt ist. Nach einer anfänglichen
Impfung können
die Subjekte eine oder mehrere Verstärkungsimmunisierungen erhalten,
die adäquat
zeitlich auseinanderliegen.
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Schatten- oder abgetötete Ganzzellen-Impfstoffe
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Die
Erfinder können
sich vorstellen, daß die
oben genannten Verbesserungen an den Bläschen-Zubereitungen und den
Impfstoffen leicht auf Schatten- oder abgetötete Ganzzellen-Zubereitungen
und Impfstoffe ausgeweitet werden können (mit identischen Vorteilen).
Die erfindungsgemäßen modifizierten
Gram-negativen Stämme,
aus denen die Bläschen-Zubereitungen hergestellt
sind, können
auch verwendet werden, um Schatten- oder abgetötete Ganzzell-Zubereitungen
herzustellen. Verfahren zur Herstellung von Schatten-Zubereitungen
aus Gram-negativen Stämmen
(leere Zellen mit intakten Zellhüllen)
sind auf diesem Gebiet gut bekannt (siehe z.B. WO 92/01791). Verfahren
zur Abtötung
ganzer Zellen, um inaktivierte Zellzubereitungen zur Verwendung
in Vakzinen herzustellen, sind ebenso wohlbekannt. Die Begriffe "Bläschen-Zubereitungen" und "Bläschen-Impfstoffe", als auch die über das
gesamte Dokument beschriebenen Verfahren, sind demzufolge für die Zwecke
dieser Erfindung auch jeweils auf die Begriffe "Schatten-Zubereitung" und "Schatten-Impfstoff" und "abgetötete Ganzzellen-Zubereitungen" und "abgetöteter Ganzzellen-Impfstoff" anwendbar.
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Kombinationen der Verfahren
a)–i)
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Es
ist anerkannt, daß eines
oder mehrere der oben genannten Verfahren verwendet werden können, um
einen modifizierten Stamm herzustellen, aus dem verbesserte erfindungsgemäße Bläschen-Zubereitungen
erzeugt werden können.
Vorzugsweise wird ein solches Verfahren benutzt, bevorzugter werden
zwei oder mehrere (2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9) Verfahren verwendet,
um den Bläschenimpfstoff
zu erzeugen. Da jedes zusätzliche
Verfahren in der Herstellung des Bläschen-Impfstoffes verwendet
wird, arbeitet jede Verbesserung in Verbindung mit anderen verwendeten
Verfahren, um eine optimierte gentechnisch manipulierte Bläschen-Zubereitung
zu erzeugen.
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Eine
bevorzugte meningococcale (insbesondere N. meningitidis B) Bläschen-Zubereitung
umfaßt
die Verwendung der Verfahren a), b), d) und/oder e) und h). Solche
Bläschen-Zubereitungen
sind sicher (keine Strukturen sind den Wirtsstrukturen ähnlich),
nicht-toxisch, und so strukturiert, daß die Wirts-Immunantwort auf hohe
Gehalte protektiver Antigene (und vorzugsweise konservierter) fokussiert
sein wird. All die oben genannten Elemente arbeiten zusammen, um
einen optimierten Bläschen-Impfstoff zur Verfügung zu
stellen.
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Bevorzugte
Bläschen-Zubereitungen
umfassen die Verwendung der Verfahren a), b) und d) und/oder e)
in ähnlicher
Weise für
M. catarrhalis und für
nicht-typisierbare H. influenzae.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist daher ein immunprotektives und
nicht-toxisches Gram-negatives Bläschen-, Schatten-, oder abgetötete Ganzzellvakzin,
das zur Verwendung in der Kinderheilkunde geeignet ist.
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Mit
Kinderheilkunde ist die Verwendung bei Kindern mit einem Alter von
weniger als 4 Jahren gemeint.
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Mit
immunprotektiv ist gemeint, daß wenigstens
40% (und vorzugsweise 50, 60, 70, 80, 90 und 100%) der Kinder das
Serum gegenüber
einer Reihe heterologer Stämme
umwandeln, die aus größeren klonalen Gruppen
bekannt sind, (4-fache Steigerung der antibakteriellen Aktivität [die Verdünnung von
Antiseren, bei welcher 50% der Bakterien sterben – siehe
z.B. PCT/EP 98/05117]). Für
Meningococcus B sollten diese Stämme
einen unterschiedlichen PorA-Typ vom Bläschen-Produktionsstamm haben,
und sollten vorzugsweise 2, 3, 4 oder, am meisten bevorzugt, alle
5 Stämme
H44/76, M97/252078, BZ10, NGP165 und CU385 sein. Für eine untypische
H. influenzae sollten die Stämme
vorzugsweise 2, 3, 4 oder am meisten bevorzugt sollten alle 5 Stämme 3224A.
3219C, 3241A, 640645 und A840177 sein. Für M. catarrhalis sollten die
Stämme
vorzugsweise 2, 3, 4 sein, oder, am meisten bevorzugt, sollten alle
5 Stämme
ATCC 43617, 14, 358, 216 und 2926 sein.
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Mit
nicht-toxisch ist gemeint, daß eine
signifikante Abnahme der Endotoxin-Aktivität (2- bis 4-fach, vorzugsweise
10-fach), gemessen mit den gutbekannten LAL- und Pyrogenizitäts-Assays,
vorhanden ist.
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Impfstoff-Kombinationen
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung sind Impfstoff-Kombinationen, die
die erfindungsgemäßen Bläschen-Zubereitungen
mit anderen Antigenen umfassen, die vorteilhafter Weise gegen bestimmte
Krankheitszustände
verwendet werden. Es wurde gefunden, daß die Bläschen vorzugsweise zur Formulierung
mit anderen Antigenen geeignet sind, da sie vorteilhafter Weise
einen Hilfseffekt bei den Antigenen, mit denen sie gemischt sind,
aufweisen.
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In
einer bevorzugten Kombination sind die erfindungsgemäßen Meningococcus
B-Bläschen-Zubereitungen
mit 1, 2, 3 oder vorzugsweise mit sämtlichen 4 der folgenden meningococcalen
Kapselpolysaccharide, die flach sein können oder an einen Proteinträger konjugiert
sein können,
formuliert: A, C, Y oder W. Solch ein Impfstoff kann vorteilhafter
Weise als ein globaler Menigococcus-Impfstoff verwendet werden.
Eher als die Verwendung der erfindungsgemäßen Meningococcus B-Bläschen-Zubereitungen
ist auch vorgesehen, daß die Formulierung
alternativ Wildtyp-Meningococcus B-Bläschen-Zubereitungen aus zwei
oder mehr Stämmen (vorzugsweise
mehrere) enthalten könnte,
die mehrer Subtypen/Serotypen betreffen (z.B. aus P1.15, P1.7,16, P1.4
und P.1.2 ausgewählt).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Meningococcus
B-Bläschen-Zubereitungen
[oder das vorgenannte Gemisch aus 2 oder mehr Wildtyp-Menigococcus
B-Bläschen-Zubereitungen],
die vorzugsweise mit 1, 2, 3 oder sämtlichen 4 der ebenen oder
konjugierten meningococcalen Kapselpolysaccharide A, C, Y oder W
formuliert sind, mit einem konjugierten J. influenzae b-Kapselpolysaccharid
formuliert und einem oder mehreren der planen oder konjugierten
pneumococcalen Polysaccharide. Gegebenenfalls kann der Impfstoff
auch ein oder mehrere Protein-Antigene umfassen, die einen Wirt
gegen eine Streptococcus pneumoniae-Infektion schützen können. Ein
derartiger Wirkstoff kann vorteilhafter Weise als ein globales Meningitis-Vakzin
verwendet werden.
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Die
pneumococcalen Polysaccharid-Antigene werden vorzugsweise aus den
Serotypen 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8, 9N, 9V, 10A, 11A, 12F, 14, 15B,
17F, 18C, 19A, 19F, 20, 22F, 23F und 33F (am meisten bevorzugt von
den Serotypen 1, 3, 4, 5, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19F und 23F) ausgewählt.
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Bevorzugte
pneumococcale Protein-Antigene sind die pneumococcalen Proteine,
die an der äußeren Oberfläche von
Pneumococcus exponiert sind (die in der Lage sind, durch ein Wirts-Immunsystem
von wenigstens einem Teil des Lebenszyklus des Pneumococcus erkannt
zu werden) oder es sind Proteine, die vom Pneumococcus ausgeschieden
oder freigesetzt werden. Am meisten bevorzugt ist das Protein ein
Toxin, ein Adhäsin,
ein 2-Komponenten-Signal-Transducer
oder ein Lipoprotein des Streptococcus pneumoniae oder Fragmente
davon. Besonders bevorzugte Proteine schließen ohne Beschränkung ein:
Pneumolysin (vorzugsweise durch chemische Behandlung oder Mutation
entgiftet) [Michell et al. Nucleic Acids Res., 11. Juli 1990; 18(13):
4010 "Comparsion
of pneumolysin genes and proteins from Streptococcus pneumoniae
types 1 and 2.",
Mitchell et al., Biochim. Biophys. Acta, 23. Jan. 1989; 1007(1):
67–72 "Expression of the
pneumolysin gene in Escherichia coli: rapid purification and biological
properties.", WO
96/05859 (A. Cyanamid), WO 90/06951 (Paton et al.), WO 99/03884
(NAVA)]; PspA und Transmembran-Deletionsvarianten davon (
US 5804193 – Briles
et al.); PspC und Transmembran-Deletionsvarianten davon (WO 97/09994 – Briles
et al.); PsaA und Transmembran-Deletionsvarianten davon (Berry & Paton, Infect
Immun. Dez. 1996; 64(12): 5255–62 "Sequenzheterogenität eines
PsaA, ein putatives 37-Kilodalton Adhesin, das für die Giftigkeit von Streptococcus
pneumoniae essentiell ist");
pneumococcale Cholin-Bindungsproteine
und Transmembran-Deletionsvarianten davon; CbpA- und Transmembran-Deletionsvarianten
davon (WO 97/41151; WO 99/51266); Glyceroaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase
(Infect. Immun. 1996, 64: 3544); HSP70 (WO 96/40928); PcpA (Sanchez-Beato
et al., FEMS Microbiol. Lett. 1998, 164: 207–14); M-artiges Protein, SB
Patentanmeldung Nr.
EP 0837130 ;
und Adhesin 18627, SB-Patentanmeldung Nr.
EP 0834568 . Weitere bevorzugte pneumococcale
Protein-Antigene sind diejenigen, die in WO 98/18931, offenbart
sind, insbesondere diejenigen, die in WO 98/18930 und PCT/US 99/30390
selektiert sind.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
werden die Moraxella catarrhalis-Bläschen-Zubereitungen der Erfindung
mit einem oder mehreren der planen oder konjugierten pneumococcalen
Kapsel-Polysaccharide und einem oder mehreren Antigenen formuliert,
die einen Wirt gegen eine untypische H. influenzae-Infektion schützen können. Gegebenenfalls
kann der Impfstoff auch ein oder mehrere Protein-Antigene umfassen,
die einen Wirt vor einer Streptococcus pneumonie-Infektion schützen können. Der
Impfstoff kann gegebenenfalls auch ein oder mehrere Antigene umfassen,
die einen Wirt vor RSV schützen
können
und/oder ein oder mehrere Antigene, die einen Wirt vor einem Influenza-Virus
schützen
können.
Ein derartiger Impfstoff kann vorteilhafter Weise als ein globales
Otitis media-Vakzin (Impfstoff gegen Mittelohrentzündung) verwendet werden.
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Bevorzugte
nicht-typische H. influenzae-Protein-Antigene schließen ein:
ein Fimbrin-Protein (
US 5766608 )
und Fusionen, die Peptide davon umfassen, (z.B. LB1-Fusion) (
US 5843464 – Ohio State
Research Foundation), OMP26, P6, Protein D, TbpA, TbpB, Hia, Hmw1,
Hmw2, Hap, und D15.
-
Bevorzugte
Influenza-Virusantigene schließen
ein: einen ganzen, lebenden oder inaktivierten Virus, einen Split-Influenza-virus,
der in Eiern oder MDCK-Zellen gewachsen ist, oder Vero-Zellen oder
ganze flu-Virosomen
(wie von R. Gluck, Vaccine, 1992, 10, 915–920 beschrieben) oder gereinigte
oder rekombinante Proteine davon, wie HA-, NP-, NA- oder M-Proteine oder Kombinationen
davon.
-
Bevorzugte
RSV-Antigene (syncytialer Atemwegsvirus) schließen das F-Glycoprotein, das G-Glycoprotein, das
HN-Protein oder Derivate davon, ein.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen untypischen
H, influenzae-Bläschen-Zubereitungen
mit einem oder mehreren planen oder konjugierten pneumococcalen
Polysacchariden und einem oder mehreren Antigenen formuliert, die
einen Wirt vor einer M catarrhalis-Infektion schützen können. Gegebenenfalls kann der
Impfstoff auch eines oder mehrere Protein-Antigene umfassen, die
einen Wirt vor einer Streptococcus pneumoniae-Infektion schützen können. Der
Impfstoff kann gegebenenfalls auch eines oder mehrere Antigene umfassen,
die einen Wirt vor RSV schützen
können
und/oder ein oder mehrere Antigene umfassen, die einen Wirt vor
einem Influenza-Virus schützen
können.
Ein derartiger Impfstoff kann vorteilhafterweise als ein globaler
Otitis media-Impfstoff verwendet werden.
-
Nukleotidsequenzen der
Erfindung
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft das zur Verfügung stellen
neuer Nukleotidsequenzen, die in den Verfahren der Erfindung verwendet
werden können.
Spezifische Stromaufwärtsregionen
von verschiedenen Genen von verschiedenen Stämmen werden zur Verfügung gestellt,
die zum Beispiel in den Verfahren a), b), d) und h) verwendet werden
können.
Zusätzlich
werden codierende Regionen zur Durchführung des Verfahrens d) zur
Verfügung
gestellt.
-
Allgemeines Verfahren
zur Analyse der nicht-codierenden flankierenden Region eines bakteriellen
Gens und dessen Ausnutzung zur modulierten Expression des Gens in
Bläschen
-
Die
nicht-codierenden flankierenden Regionen eines spezifischen Gens
enthalten regulatorische Elemente, die bei der Expression des Gens
wichtig sind. Diese Regulation findet sowohl auf der transkriptionalen und
translationalen Ebene statt. Die Sequenz dieser Regionen, entweder
stromaufwärts
oder stromabwärts des
offenen Leserahmens des Gens, kann durch DNA-Sequenzierung erhalten werden. Diese
Sequenzinformation erlaubt die Bestimmung potentieller regulatorischer
Motive, wie unterschiedliche Promotorelemente, Stoppsequenzen, induzierbare
Sequenzelemente, Repressoren, Elemente, die für eine Phasenvariation verantwortlich
sind, die Shine-Dalgarno-Sequenz, Regionen mit einer potentiellen
Sekundärstruktur,
die an der Regulation beteiligt sind, als auch andere Typen regulatorischer
Motive oder Sequenzen.
-
Diese
Sequenzinformation erlaubt die Modulierung der natürlichen
Expression des fraglichen Gens. Die Aufregulation der Genexpression
kann durch Veränderung
des Promotors, der Shine-Dalgano-Sequenz, potentieller Repressor-
oder Operatorelemente oder eines jeden anderen beteiligten Elementes
durchgeführt werden.
Wahrscheinlich kann die Abregulation der Expression durch ähnliche
Modifikationstypen erreicht werden. Alterntiv kann durch Veränderung
der Phasenvariationssequenzen die Expression des Gens unter Phasenvariationskontrolle
gebracht werden oder von dieser Regulation entkoppelt werden. In
einem anderen Ansatz kann die Expression des Gens unter die Kontrolle
eines oder mehrerer induzierbarer Elemente gebracht werden, die
eine regulierte Expression erlauben. Ohne Beschränkung umfassen Beispiele einer
solchen Regulation: Induktion durch Temperaturverschiebung, Zugabe
von Induktorsubstraten, wie ausgewählte Carbohydrate oder deren
Derivate, Spurenelemente, Vitamine, Co-Faktoren, Metallionen usw.
-
Solche
vorgenannten Modifikationen können
durch verschiedene unterschiedliche Mittel eingeführt werden.
Die an der Gen-Expression beteiligte Sequenzmodifikation kann in
vivo durch zufallsbedingte Mutagenese, gefolgt von der Selektion
des gewünschten
Phänotyps,
erfolgen. Ein anderer Ansatz besteht darin, die interessierende
Region zu isolieren und durch zufallsbedingte Mutagenese zu modifizieren,
oder in einer ortsgerichteten Substitution, oder in einer Insertions-
oder Deletions-Mutagenese. Durch homologe Rekombination kann anschließend die
modifizierte Region in das bakterielle Genom wieder eingeführt werden,
und der Effekt der Genexpression kann erfaßt werden. In einem anderen
Ansatz kann die Kenntnis über
die Sequenz dieser interessierenden Region verwendet werden, um
alle oder einen Teil der natürlichen
regulatorischen Sequenzen zu ersetzen oder zu entfernen. In diesem
Fall wird die angepeilte regulatorische Region isoliert und so modifiziert,
daß sie
die regulatorischen Elemente eines anderen Gens, eine Kombination
regulatorischer Elemente unterschiedlicher Gene, eine synthetische
regulatorische Region oder irgendeine andere regulatorische Region
enthält,
oder sie wird so modifiziert, um ausgewählte Teile der Wildtyp-regulatorischen
Sequenzen zu deletieren. Diese modifizierten Sequenzen können anschließend durch
homologe Rekombination in das Genom in das Bakterium erneut eingeführt werden.
-
Beispielsweise
kann im Verfahren b) die Expression eines Gens durch Austausch seines
Promotors mit einem stärkeren
Promotor moduliert werden (durch Isolierung der Stromaufwärts-Sequenz
des Gens, in vitro-Modifikation dieser Sequenz, und erneute Einführung in
das Genom durch homologe Rekombination). Eine aufregulierte Expression
kann sowohl in dem Bakterium als in den äußere Membranvesikeln, die von
dem Bakterium verbreitet werden (oder erzeugt werden), erhalten
werden.
-
In
anderen bevorzugten Beispielen, können die beschriebenen Ansätze verwendet
werden, um bakterielle rekombinante Stämme mit verbesserten Eigenschaften
für Impfstoffanwendungen,
wie oben beschrieben, zu generieren. Diese können ohne Beschränkung sein:
Abgeschwächte
Stämme,
Stämme
mit gesteigerter Expression ausgewählter Antigene, Stämme mit
Null-Mutationen
der Gene, die mit der Immunantwort interferieren (oder abgeschwächte Expression)
und Stämme
mit modulierter Expression immundominanter Proteine.
-
SEQ
ID NO: 2–23,
25, 27–38
sind alle Neisseria betreffende Stromaufwärtssequenzen (stromaufwärts vom
Startcodon verschiedener bevorzugter Gene), wobei jede Sequenz angenähert 1000
bp umfaßt.
SEQ ID NO: 39–62
sind alle M. catarrhalis-Stromaufwärtssequenzen (stromaufwärts vom
Startcodon verschiedener bevorzugter Gene), wobei jedes näherungsweise
1000 bp umfaßt.
SEQ ID NO: 63–75
sind alle H. influenzae-Stromaufwärtssequenzen (stromaufwärts vom
Startcodon verschiedener bevorzugter Gene), wobei jedes näherungsweise
1000 bp umfaßt.
Diese können
alle in genetischen Verfahren (insbesondere homologe Rekombination)
zur Aufregulation oder Abregulation der offenen Leserahmen, mit
denen sie verbunden sind (wie zuvor beschrieben), verwendet werden.
SEQ ID NO: 76–81
sind die für
HtrB- und MsbB-Gene codierenden Regionen von Neisseria, M. catarrhalis
und Haemophilus influenzae. Diese können in genetischen Verfahren (insbesondere
homologe Rekombination), zur Abregulation (insbesondere zur Deletion),
eines Teils (vorzugsweise alle) dieser Gene verwendet werden [Verfahren
d)].
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung umfaßt daher eine isolierte Polynukleotidsequenz,
die unter höchst stringenten
Bedingungen zu einem wenigstens 30 Nukleotidteil der Nukleotide
in SEQ ID NO: 2–23,
25, 27–81 oder
einem Komplementärstrang
davon, hybridisiert. Vorzugsweise sollte die isolierte Sequenz lang
genug sein, um eine homologe Rekombination mit der chromosomalen
Sequenz, soweit sie Teil eines geeigneten Vektor ist – nämlich wenigstens
30 Nukleotide (vorzugsweise wenigstens 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100,
200, 300, 400 oder 500 Nukleotide) durchzuführen. Bevorzugter sollte das
isolierte Polynukleotid wenigstens 30 Nukleotide (bevorzugt wenigstens
40, 50, 60, 70, 80, 90, 100, 200, 300, 400 oder 500 Nukleotide)
von SEQ ID NO: 2–23,
25, 27–81
oder einen Komplementärstrang
davon umfassen.
-
Die
hierin benutzen höchst
stringenten Hybridisationsbedingungen schließen zum Beispiel ein: 6 × SSC, 5 × Denhardt,
0,5% SDS und 100 μg/ml fragmentierter
und denaturierter Lachssperm-DNA, die über Nacht bei 65°C hybridisiert
wurde und in 2 × SSC,
0,1% SDS einmal bei Raumtemperatur für ungefähr 10 Minuten gewaschen wurde
und anschließend
einmal bei 65°C
für etwa
15 Minuten, gefolgt von wenigstens einem Waschgang in 0,2 × SCC, 0,1%
SDS bei Raumtemperatur für
wenigstens 3 bis 5 Minuten gewaschen wurde.
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Ein
weiterer Aspekt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen isolierten
Polynukleotidsequenzen, um ein gentechnisches Manipulationsereignis
(wie einen Transposoneinbau, oder eine ortsspezifische Mutation
oder Deletion, vorzugsweise jedoch ein homologes Rekombinationsereignis)
innerhalb 1000 bp stromaufwärts
eines bakteriellen Gram-negativen chromosomalen Gens auszuführen, um
entweder die Expression des Gens zu erhöhen oder zu erniedrigen. Vorzugsweise
ist der Stamm, in dem das Rekombinationsereignis stattfindet, derselbe
Stamm wie der Stamm, von dem die Stromaufwärtssequenzen der Erfindung
erhalten wurden. Jedoch sind die Meningococcus A-, B-, C-, Y- und
W- und Gonococcus-Genome hinreichend ähnlich, so daß eine Stromaufwärtssequenz
von jedem dieser Stämme
geeignet sein kann, Vektoren zu entwerfen, die derartige Ereignisse
in anderen Stämmen
ausführen.
Dies ist und kann auch der Fall sein für Haemophilus influenzae und
untypischer Haemophilus influenzae.
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Beispiele
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Die
unten genannten Beispiele wurden unter Verwendung von Standardtechniken,
die den Fachleuten auf diesem Gebiet wohlbekannt sind und zu ihrer
Routine gehören,
ausgeführt,
es sei denn, es ist im Detail anders beschrieben. Die Beispiele
sind erläuternd,
ohne jedoch die Erfindung zu beschränken.
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Beispiel 1: Konstruktion
eines Neisseria meningitidis-Serogruppe-B-Stammes, dem Kapselpolysaccharide fehlen
-
Das
Plasmid pMF121 (Frosch et al., 1990) wurde verwendet, um einen Neisseria
meningitidis-B-Stamm, dem das Kapselpolysaccharid fehlt, künstlich
zu schaffen. Dieses Plasmid enthält
die benachbarten Regionen des Genortes, der für den biosynthetischen Stoffwechselweg
des Gruppe B-Polysaccharids (B
PS) und das Erythromycin-Resistenzgen codiert. Eine Deletion von
B PS führte
im Ergebnis zu einem Verlust der Expression des Gruppe B-Kapselpolysaccharids
als auch zu einem Verlust in der aktiven Kopie des galE, was zur
Synthese des LPS ohne Galactose führte.
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Stammtransformation:
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Ein
Neisseria meningitidis B H44/76-Stamm (B:15:P1.7, 16;Los 3,7,9)
wurde zur Transformation ausgewählt.
Nach einer CO2-Inkubation über Nacht auf
einer MH-Platte (ohne Erythromycin), wurden die Zellen in flüssigem MH,
das 10 mM MgCl2 enthielt (2 ml wurden pro
MH-Platte verwendet), gesammelt und bis zu einem OD von 0,1 (550
nm) verdünnt.
Zu dieser Lösung
von 2 ml wurden 4 μl
des Plasmids pMF121 Vorratslösung (0,5 μg/ml) über eine
Inkubationsperiode von 6 Stunden bei 37°C (unter Schütteln) hinzugegeben. Eine Kontrollgruppe
mit derselben Menge der Neisseria Meningitidis-B-bakterien, jedoch ohne Zugabe des Plasmids, war
bereitgestellt. Nach der Inkubationsperiode wurden 100 μl der Kultur,
unverdünnt
und zu 1/10-, 1/100- und 1/1000-Verdünnungen auf die MH-Platten,
die 5, 10, 20, 40 oder 80 μg
Erythromycin/ml enthielten, gegeben, bevor eine Inkubation über 48 Stunden
bei 37°C
erfolgte.
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Kolonieblotten:
-
Nach
der Platteninkubation waren 20 Kolonien gewachsen und aus den 10-
und 20 μg-Erythromycin/ml
HM-Platten ausgewählt,
während
in der Kontrollgruppe ohne Plasmidtransformation kein Koloniewachstum
festzustellen war. Der H44/76-Wildtyp-Stamm war nicht in der Lage,
in den ausgewählten
Erythromycin-Platten (10 bis 80 μg
Erythromacin/ml) zu wachsen. Am folgenden Tag wurden alle sichtbaren
Kolonien auf neue MH-Platten
ohne Erythromycin plaziert, um sie wachsen zu lassen. Danach wurden
sie auf Nitrocellulose-Platten (Kolonie-Blotten) zu vorhandenem
B-Polysaccharid übertragen.
Kurz, die Kolonien wurden auf eine Nitrocellulose-Platte geplottet
und direkt in PBS-0,05% Tween 20 vor der Zellinaktivierung über eine
Stunde bei 56°C
in PBS-0,05% Tween 20 (Verdünnungspuffer)
gespült.
Danach wurde die Membran für
eine Stunde im Verdünnungspuffer
bei Raumtemperatur (RT) überschichtet.
Danach wurden die Platten wieder für 3 × 5 Minuten in dem Verdünnungspuffer
gewaschen, bevor Inkubutation in dem Verdünnungspuffer mit dem zu 1/3000
verdünnten
Anti-B-PS-735 Mab
(Boehringer) über
2 Stunden bei RT erfolgte. Nach einem neuen Waschschritt (3-mal
5 Minuten) wurde der monoklonale Antikörper mit einem biotinylierten
Antimaus-Ig von Amersham (RPN 1001) detektiert, der 500-mal in dem
Verdünnungspuffer
(eine Stunde bei RT) verdünnt
wurde, bevor der nächste
Waschschritt (wie oben beschrieben) erfolgte. Danach wurden die
Platten über
eine Stunde bei RT mit einer Lösung
eines Streptavidin-Peroxidase-Komplexes,
der im Verdünnungspuffer
1/1000 verdünnt
war, inkubiert. Nach mit derselben Methode erfolgten letzten drei
Waschschritten, wurden die Nitrocelluloseplatten für 15 min
in der Dunkelheit inkubiert, indem eine Detektionslösung (30
mg 4-Chlor-1-naphthol-Lösung in
10 ml Methanol plus 40 ml PBS und 30 mcl H2O2 37%, von Merck) verwendet wurde. Die Reaktion
wurde mit einem Waschschritt mittels destillierten Wassers gestoppt.
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Ganzzellen-ELISAs:
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Es
wurden auch Ganzzellen-ELISAs unter Verwendung der zwei transformierten
Kolonien ("D" und "R") und des Wildtyp-Stammes (H44/76) als
umhüllte
Bakterien (20 μg
Protein/ml) und einer Reihe unterschiedlicher monoklonaler Antikörper, die
zur Charakterisierung der Neisseria meningitidis-Stämme verwendet wurden,
durchgeführt.
Die folgenden Mabs wurden getestet: Anti-B PS (735 von Dr. Frosch)
und die anderen Mabs von NIBSC: Anti-B PS (Ref. 95/750), Anti-P1,7
(A-PorA, Ref. 4025), Anti-P1.16 (A-PorA, Ref. 95/720), Anti-Los
3,7,9 (A-LPS, Ref. 4047), Anti-Los 8 (A-LPS, Ref. 4048) und Anti-P1,2 (A-PorA
Ref. 95/696).
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Über Nacht
(ON) wurden bei 37°C
bei ca. 20 μg/ml
in PBS Mikrotiterplatten (Maxisorp, Nunc) mit 100 μl der rekombinanten
meningococcalen B-Zell-Lösung
beschichtet. Danach wurden die Platten dreimal mit 300 μl aus 150
mM NaCl – 0,05%
Tween 20 gewaschen und mit 100 μl
PBS-0,3% Casein überschichtet
und bei Raumtemperatur unter Schütteln über 30 min
inkubiert. Vor der Inkubation mit Antikörpern wurden die Platten unter
Anwendung desselben Verfahrens wieder gewaschen. Die monoklonalen
Antikörper
(100 μl)
wurden in unterschiedlichen Verdünnungen
(wie in 2 gezeigt) in PBS-0,3% Casein, 0,05%
Tween 20 verwendet und vor Inkubation bei Raumtemperatur für 30 min
unter Schütteln
auf die Mikroplatten verbracht, bevor der nächste identische Waschschritt
erfolgte. 100 μl
des Anti-Maus Ig (vom Kaninchen, Dakopatts E0413), der mit Biotin verbunden
war und zu 1/2000 in PBS-0,3% Casein – 0,05% Tween 20 verdünnt war,
wurden in die Vertiefungen der Mikrotiterplatte gegeben, um die
gebundenen monoklonalen Antikörper
zu detektieren. Nach dem Waschschritt (wie vorher) wurden die Platten
mit einer Streptavidin-Peroxidase-Komplex-Lösung (100 μl von Amersham RPN 1051) zu
1/4000 in derselben Arbeitslösung
verdünnt,
bei Raumtemperatur für
30 min unter Schüttelbedingungen
inkubiert. Nach dieser Inkubation und dem letzten Waschschritt wurden
die Platten mit 100 μl
der Chromogen-Lösung
(4 mg Orthophenylendiamin (OPD) in 10 ml 0,1 M Citratpuffer, pH
4,5 mit 5 μl H2O2) über 15 min
in der Dunkelheit inkubiert. Anschließend wurden die Platten mittels
eines Spektrophotometers bei 490/620 nm ausgelesen.
-
Ergebnisse:
-
1 zeigt,
daß von
den 20 isolierten Kolonien, die in der Lage waren, auf dem mit Erythromycin
ausgewählten
Medium zu wachsen, lediglich zwei Kolonien ("D" und "R") die Abwesenheit von B Polysaccharid zeigten. Unter
den anderen waren 16 auf B PS klar positiv und gegenüber Erythromycin
noch resistent. Dies zeigte, daß sie
das Plasmid in ihr Genom einbauten, jedoch in falscher Orientierung,
und das B PS und das LPS Gen (keine doppelte Überkreuzungsstelle) intakt
halten. Positive und negative Kontrollen wurden auch auf den Platten
getestet, und zeigten, daß der
H44/76 Wildtyp-NmB-Stamm deutlich positiv für das B-Polysaccharid war,
während
die Meningococcus-A (A1)- und Meningococcus C (C1l)-Stämme deutlich
negativ mit diesem Anti-B PS 735 Mab waren. Diese Ergebnisse zeigen,
daß ca.
10% der ausgewählten
Kolonien das Plasmid in ihr Genom unter Ausführung einer doppelten Überkreuzungsstelle
korrekt integrierten, während
die anderen Stämme/Kolonien,
die nach einer einfachen Überkreuzungsstelle
erhalten wurden, die B PS- und LPS-Gene intakt hielten und exprimierten.
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Bei
Anwendung eines Ganzellen-ELISAs, zeigten die Ergebnisse deutlich
(2 und die Tabelle unten), daß die zwei "D"-
und "R"-Transformanten (von
den D- und R-Kolonien abgeleitet) nicht durch die Anti-B PS-Mabs
(735 und 95/750) erkannt werden können, auch nicht durch die
Anti-Los 3,7,9 und die Anti-Los 8 Mabs. Wenn jedoch spezifische
Anti-PorA Mabs verwendet werden, erfolgt eine deutliche Reaktion
mit den Anti-P1.7- und Anti-P1.16 Mabs an den Zellen, wie auch im
Wildtyp-Stamm beobachtet wurde. Keine Reaktion wurde mit einem nicht-spezifischen
Anti-PorA Mab (Anti-P1.2 mab) beobachtet. Diese Ergebnisse bestätigen, daß das PorA-Protein
und spezifisch die P1.7 und P1.16 Epitope doch nach der Transformation
vorhanden sind, während
das B-Polysaccharid und die Los 3.7,9 und Los 8-Epitope (LPS) nicht vorhanden waren.
-
Tabelle:
Spezifitäten
der getesteten monoklonalen Antikörper
-
Beispiel 2: Konstruktion
vielseitiger Gen-Lieferungsvektoren (pCMK-Serien), gerichtet auf den Einbau in
den porA-Genort von Neisseria meningitidis
-
Es
wurde ein Plasmid, das die homologe Rekombination und den stabilen
Einbau fremder DNA in den porA-Genort von Neisseria meningitidis
zuläßt, künstlich
geschaffen. Dieser Lieferungsvektor (Gene, Operone und/oder Expressionskassetten)
ist zur künstlichen
Schaffung von Neisseria meningitidis-Stämmen nützlich, die rekombinante, verbesserte
Bläschen
produzieren. Typischerweise enthält
ein derartiger Vektor wenigstens: (1) ein Plasmidgerüst, das
in E. coli, aber nicht in Neisseria meningitidis (ein Suizidplasmid)
replikativ ist, (2) wenigstens eine, vorzugsweise jedoch zwei Homologieregionen
zum zielgerichteten Einbau in einen chromosomalen Ort, wie porA,
(3) effiziente Transkriptions-Signale (Promotor, Regulationsregion
und Stoppsequenz) und Translations-Signale (optimierte Ribosom-Bindungsstelle
und Startcodon), die in Neisseria meningitidis funktionell sind,
(4) eine Mehrfachklonierungsstelle und (5) selektierbare(s) Gen(e),
das/die Erhaltung des Plasmids in E. coli und die Auswahl der eingebauten
Gegenstände
in Neisseria meningitidis zuläßt. Zusätzliche Elemente
schließen
beispielsweise ein: Transportsequenzen, um den Eintritt einer fremden
DNA in Neisseria meningitidis zu erleichtern, und Marker, gegen
die selektiert werden kann, wie sacB, rpsL, gltS, um die Häufigkeit
des Vorkommens von doppelten Überkreuzungsstellen
zu verstärken.
-
Eine
schematische Zeichnung des in diesem Beispiel künstlich hergestellten Vektors
und des bestimmten pCMK wird in 3 wiedergegeben.
Deren entsprechende, vollständige
Nukleotidsequenz wird in SEQ ID NO: 1 gezeigt. pCMK leitet sich
von einem pSL1180-Gerüst
(PharmaciaBiotech, Schweden) ab, einem Plasmid mit hoher Kopiezahl,
das in E. coli verdoppelbar ist, das das bla-Gen (und dadurch gegenüber Ampicillin
Resistenz verleiht) beherbergt. Hierzu enthält pCMK zusätzlich zwei porA benachbarte
Regionen (porA5' und
porA3', die eine
Transkriptions-Stoppsequenz enthalten), die zur homologen Rekombination
notwendig sind, einen selektierbaren Marker, der Resistenz gegenüber Kanamycin
verleiht, zwei Transportsequenzen, einen porA/lacO-Hybrididpromotor,
der in dem E. coli-Wirt
unterdrückt
ist, der lacIq exprimiert, jedoch transkriptionell in Neisseria
meningitidis aktiv ist und eine Mehrfachklonierungsstelle (5 Orte
sind vorhanden: NdeI, KpnI, NheI, PinA1 und SphI), die zur Einfügung fremder
DNA in pCMK erforderlich ist.
-
pCMK
wurde, wie folgt, künstlich
hergestellt. Die porA5' und
porA3' rekombinationsfähigen Regionen, der
porA/lacO-Promotor wurden mit PCR amplifiziert, indem die in der
unten aufgeführten
Tabelle aufgelisteten Oligonukleotide verwendet wurden, in pTOPO
kloniert und sequenziert. Diese DNA-Fragmente wurden nacheinander
aus pTOPO ausgeschnitten und in pSL1180 erneut kloniert. Die Kanamycin-Resistenzkassette
wurde aus pUC4K (PharmaciaBiotech, Schweden) ausgeschnitten und
wurde zwischen die porA5'-benachbarte Region
und die porA/lacO-Promotorregion eingeführt.
-
Tabelle:
In dieser Arbeit verwendete Oligonukleotide
-
-
Beispiel 3: Konstruktion
eines Neisseria meningitidis-Serogruppe B-Stammes, dem sowohl Kapsel-Polysaccharide
als auch das überwiegend
immundominante Antigen PorA fehlt
-
Einstellen
des antigenen Gehaltes der Bläschen
der äußeren Membran
kann vorteilhaft sein, deren Sicherheit und Wirksamkeit bei Verwendung
in Impfstoffen oder bei diagnostischer oder therapeutischer Anwendung
zu verbessern. Bestandteile, wie die Neisseria meningitidis-Serogruppe
B-Kapsel-Polysaccharide sollten
entfernt werden, um das Risiko der Induzierung einer Autoimmunität (siehe
Beispiel 1) auszuschleißen. In
gleicher Weise ist es nützlich,
die Immundominanz der Mehrheit der Antigene der äußeren Membran, wie PorA, zu
unterdrücken,
die stammspezifische bakterizide Antikörper induziert, jedoch keinen
Beitrag für
einen kreuzvernetzten Schutz leistet. Um einen solchen Zugang zu
verdeutlichen, verwendeten wir den pCMK(+)-Vektor, um einen Neisseria
meningitidis-Serogruppe B-Stamm künstlich zu schaffen, dem sowohl Kapselpolysaccharide
als auch das immundominante äußere Membran-Proteinantigen
PorA fehlte. Zu diesem Zweck wurde eine Deletion des porA-Gens in
den H44/76 cps-Stamm mittele homologer Rekombination, wie in Beispiel
1 beschrieben, eingeführt.
-
Der
H44/76cps-Stamm wurde fachkundig hergestellt und mit 2 μg einer superspiralisierten pCMK(+)-Plasmid-DNA,
wie vorher beschrieben, transformiert. Gleiche Fraktionen des Transformationsgemisches
(100 μl) wurden
auf Mueller-Hinton-Platten, die mit Kanamycin (200 μg/ml) ergänzt waren,
aufgestrichen und über
24 bis 48 Stunden bei 37°C
inkubiert. Kanamycin-resistente Kolonien wurden selektiert, auf
MH-Kn wieder ausgestrichen und für
zusätzliche
24 Stunden bei 37°C
vermehrt. In diesem Stadium wurde die Hälfte der Bakterienkultur verwendet,
um Glycein-Vorräte
(15% Vol/Vol) herzustellen und wurde bei –70°C gefroren gehalten. Eine andere
Fraktion (auf 108 Bakterien geschätzt) wurde
erneut in 15 μl
destillierten Wassers suspendiert, 10 Minuten gekocht und als Matrize
für ein
PCR-Screening verwendet. Zwei innere porA-Primer, PPA1 und PPA2
genannt, wurden synthetisiert und zur Durchführung einer PCR-Amplifizierung
gekochter bakterieller Lysate unter den Bedingungen, die vom Hersteller
beschrieben wurden (HiFi-DNA-Polymerase, Boehringer Mannheim, GmbH)
verwendet. Die thermische Ringbildung wurde, wie folgt, ausgeführt: 25-mal (94°C, 1 min,
52°C, 1
min, 72°C,
3 min) und 1-mal (72°C,
10 min, 4°C
bis zur Ausbeute). Da eine Doppelüberkreuzungsstelle zwischen
der pCMK-DNA und dem chromosomalen porA-Genort die Region zerstört, die
für die
#1- und #2-Doppelstrangbildung
gefordert wird, wurden Klone, denen ein 1170 bp PCR-Amplifizierungsfragment
fehlt, als porA-Deletionsmutanten selektiert. Diese PCR-Ergebnisse
bestätigten
ferner durch Parallelanalysen die Gegenwart von PorA in den korrespondierenden
bakteriellen Proteinextrakten. Zu diesem Zweck wurde ein anderes
Aliquot von Bakterien (auf 5,108 Bakterien
geschützt)
in 50 μl
PAGE-SDS-Puffer (Sensibilisator 5%, Glycerin 30%, beta-Mercaptoethanol
15%, Bromphenolblau 0,3 mg/ml, Tris-HCl 250 mM, pH 6,8) erneut suspendiert,
gekocht (100°C),
eingefroren (–20°C)/dreimal
gekocht (100°C)
und durch PAGE-SDS-Elektrophorese auf einen 12,5%-Gel separiert.
Die Gele wurden dann mit Coomassie-Brilliantblau R250 eingefärbt oder
auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen
und mit einem Anti-PorA-monoklonalen-Antikörper, wie
bei Maniatis et al. beschrieben, untersucht. Wie in 4 wiedergegeben,
bestätigen
sowohl Coomassie als auch das Einfärben des Immunoblots, daß porA PCR-Negativklone
keine detektierbaren Gehalte von PorA erzeugen. Dieses Ergebnis
bestätigt,
daß der
pCMK-Vektor funktionell ist und nachfolgend zur zielgerichteten
DNA-Einfügung
in das porA-Gen verwendet werden kann, wobei die begleitende Erzeugung
des äußeren Membranprotein-Antigens
PorA aufgehoben ist.
-
Beispiel 4: Aufregulation
der Herstellung des äußeren Membranproteins
NspA in Bläschen,
von einem rekombinanten Neisseria meningitidis-Serogruppe B-Stamm
abgeleitet, dem die funktionellen porA und cps-Gene fehlen
-
Die
Anreicherung von Bläschenvesikeln
mit protektiven Antigenen ist vorteilhaft zur Verbesserung der Wirksamkeit
und des Schutzes der Vakzine, die auf einem Protein der äußeren Membran
basieren. In diesem Zusammenhang wurden rekombinante Neisseria meningitidis-Stämme, denen
die funktionellen cps- und porA-Gene fehlten, genmanipuliert, so
daß der
Expressionsgehalt des NspA-Proteins der äußeren Membran aufreguliert
wurde. Für
diesen Zweck wurde das Gen, das für NspA codiert, mit PCR amplifiziert,
indem die N01-voll-NdeI-
und -NdeI-3'-Oligonukleotid-Primer
(siehe Tabelle in Beispiel 2) verwendet wurden. Die zur PCR-Amplifizierung
gewählten
Bedingungen sind die beim Hersteller (HiFi-DNA-Polymerase, Boehringer Mannheim,
GmbH) beschriebenen. Die erfolgte thermische Ringbildung wurde,
wie folgt, durchgeführt:
25-mal (94°C,
1 min, 52°C,
1 min, 72°C,
3 min) und 1-mal (72°C,
10 min, 4°C
bis zur Ausbeute). Die korrespondierende amplifizierte DNA-Sequenz
(Amplicon) wurde mit NdeI digeriert und in den NdeI-Restriktionsort
des pCMK(+)-Liefer-Vektors eingefügt. Die Orientierung der Einfügung wurde
geprüft
und rekombinante Plasmide, synthetisches pCMK(+)-NspA, wurden in
großem
Maßstab
unter Verwendung des QIAGEN-Maxiprep-Kits gereinigt und 2 μg dieses
Materials wurde verwendet, um einen Neisseria meningitidis-Serogruppe
B-Stamm, dem funktionelle cps-Gene fehlten (der Stamm wurde in Beispiel
1 beschrieben) zu übertragen.
Der Einbau, der aus einer doppelten Überkreuzungsstelle zwischen
dem pCMK(+)-NspA-Vektor und dem chromosomalen porA-Genort resultierte,
wurde unter Verwendung einer Kombination aus PCR- und Wester-Blot-Screening-Verfahren,
die in Beispiel 3 dargelegt sind, selektiert.
-
Bakterien
(die mit etwa 5,108 Bakterien korrespondieren)
wurden erneut in 50 μl
eines PAGE-SDS-Puffers suspendiert, eingefroren (–20°C)/dreimal
gekocht (100°C)
und wurden anschließend
durch eine PAGE-SDS-Elektrophorese
auf einem 12,5%-Gel abgetrennt. Die Gele wurden anschließend mit
Coomassie-Brilliantblau R250 gefärbt
oder auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen und mit einem Anti-NspA-polyklonalen
Serum untersucht. Sowohl Coomassie (keine Daten) und das Immunoblot-Färben (siehe 4)
bestätigten,
daß porA-PCR
Negativ-Klone keine nachweisbaren Gehalte von PorA erzeugen. Die
Expression von NspA wurde in bakteriellen Ganzzellenlysaten (WCBL)
oder Bläschen-Zubereitungen
der äußeren Membran, die
von NmB [cps–,
porA–]
oder NmB [cps–,
porA–,
Nspa+] abgeleitet sind, untersucht. Obwohl kein Unterschied beim
Coomassie-Färben
beobachtbar war, wurde beim Immunoblotting mit dem Anti-NspA-polyklonalen
Serum ein 3- bis 5-facher Anstieg in der Expression von NspA (im
Hinblick auf den endogenoen NspA-Gehalt) sowohl bei WCBL als auch
bei den Bläschen-Zubereitungen
der äußeren Membran
(siehe 5) detektiert. Dieses Ergebnis
bestätigt,
daß der
pCMK(+)-NspA-Vektor funktionell ist und erfolgreich zur Abregulation der
Expression von Proteinen der äußeren Membran,
wie NspA, verwendet werden kann, wobei die begleitende Erzeugung
des äußeren Membran-Proteinantigens
PorA aufgehoben ist.
-
Beispiel 5: Aufregulation
des D15/Omp85-Protein-Antigens der äußeren Membran in Bläschen, abgeleitet
von einem rekombinanten Neisseria meningitidis-Serogruppe B-Stamm,
dem funktionelle cps-Gene fehlen, jedoch PorA exprimiert
-
Bestimmte
geographisch isolierte Humanpopulationen (wie Cuba) sind durch eine
begrenzte Zahl von Neisseria meningitidis-Isolaten infiziert, die
weitgehend einen oder einige Protein-Serotypen der äußeren Membran
betreffen. Da PorA ein Hauptprotein-Antigen der äußeren Membran ist, das protektive
und stammspezifische bakterizide Antikörper induziert, ist es danach
möglich,
Impfstoffschutz zu verleihen, indem eine begrenzte Zahl von porA-Serothypen
in einem Impfstoff verwendet werden. In einem derartigen Zusammenhang
kann die Gegenwart von PorA in Bläschen der äußeren Membran vorteilhaft sein,
und die Impfstoff-Wirksamkeit solcher verbesserten rekombinanter
Bläschen
stärken.
Jedoch können
solche PorA-enthaltende Vakzine noch weiter verbessert werden, indem
der Gehalt anderer kreuzreaktiver OMPs, wie omp85/D15, erhöht wird.
-
Im
folgenden Beispiel wurde der pCMK(+)-Vektor verwendet, um die Expression
des Omp85/D15 äußeren Membran-Proteinantigens
in einem Stamm aufzuregulieren, dem funktionelle cps-Gene fehlen,
jedoch porA exprimiert. Zu diesem Zweck wurde das Gen, das für Omp85/D15
codiert, PCR-amplifiziert, indem D15-NdeI- und D15-NotI-Oligonukleotidprimer
verwendet wurden. Die zur PCR-Amplifikation verwendeten Bedingungen
waren die, die vom Lieferanten (HiFi-DNA-Polymerase, Boehringer
Mannheim, GmbH) beschrieben wurden. Thermische Ringbildung wurde,
wie folgt, durchgeführt:
25-mal (94°C,
1 min, 52°C,
1 min, 72°C, 3
min) und 1-mal (72°C,
10 min, 4°C
bis zur Ausbeute). Die korrespondierende amplifizierte DNA-Sequenz (Amplicon)
wurde in pTOPO-Klonierungsvektor,
entsprechend den Spezifikationen des Herstellers, eingefügt, und
eine bestätigende
Sequenzanalyse wurde durchgeführt.
Dieses Omp85/D15-DNA-Fragment wurde aus pTOPO durch Restriktionshydrolyse
unter Verwendung von NdeI/NsiI ausgeschnitten und nachfolgend in
den korrespondierenden Restriktionsorten des pCMK(+)-Liefervektors
kloniert. Rekombinante Plasmide, synthetischer pCMK(+)-D15, wurden
in großem
Maßstab
gereinigt, indem das QIAGEN-Maxiprep-Kit verwendet wurde und 2 μg dieses
Materials zur Transformierung eines Neisseria meningitidis-Serogruppe
B-Stammes, dem funktionelles
cps-Gene fehlen (der in Beispiel 1 beschriebene Stamm) verwendet.
Um die Expression von porA zur erhalten, wurde der Einbau, der aus
einer einzelnen Überkreuzungsstelle
(entweder Omp85/D15 oder porA) resultierte, durch eine Kombination
aus PCR- und Western-Blot-Screening-Verfahren
selektiert. Kanamycin-resistente Klone wurden zum Positivtesten
durch porA-spezifische PCR und Western-Blot bei –70°C als Glycerinvorrat gelagert
und für
weitere Studien verwendet.
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Bakterien
(entsprechend etwa 5,108 Bakterien) wurden
erneut in 50 μl
eines PAGE-SDS-Puffers suspendiert, gefroren (–20°C)/dreimal gekocht (100°C) und anschließend durch
PAGE-SDS-Elektrophorese auf einem 12,5% Gel getrennt. Anschließend wurden
die Gele durch Coomassie-Brilliantblau R250 eingefärbt oder auf
eine Nitrocellulose-Membran transferiert und mit einem Anti-porA-monoklonalen-Antikörper untersucht. Wie
in 6 wiedergegeben, bestätigten sowohl Coomassie als
auch das Immunoblot-Einfärben,
daß porA-PCR-Positivklone
PorA erzeugen.
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Die
Expression von D15 wurde unter Verwendung von Bläschen-Zubereitungen der äußeren Membran,
abgeleitet von NmB [cps–,
porA–]
oder NmB [cps–,
porA+, D15+] untersucht. Coomassie detektierte einen deutlichen
Anstieg in der Expression der D15-Zubereitungen (im Hinblick auf
den endogenen D15-Gehalt), (siehe 6). Dieses
Ergebnis bestätigte,
daß der
pCMK(+)-D15-Vektor funktionell ist und erfolgreich verwendet werden
kann, um die Expression von Proteinen der äußeren Membran, wie D15, aufzuregulieren,
ohne die Erzeugung des Haupt-PorA-Protein-Antigens der äußeren Membran
aufzuheben.
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Beispiel 6: Konstruktion
eines vielseitigen Promotor-Liefervektors
-
Rationale:
Die Rationale für
diesen Zugang wird in 7 wiedergegeben und kann in
7 wesentlichen Schritten zusammengefaßt werden. Einige dieser Schritte
werden unten mit der Konstruktion eines Vektors zur Aufregulation
der Expression von NspA und D15/Omp85 erläutert.
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Vektor zur Aufregulation
der Expression des NspA-Gens.
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Schritt
1: Eine DNA-Region (997 bp), die stromaufwärts von dem für das NspA-codierende
Gen liegt, wurde in der privaten Incyte PathoSeq-Datenbank (SEQ ID NO: 2) entdeckt, die
unfertige genomische DNA-Sequenzen des Neisseria meningitidis-Stamms
ATCC 13090 enthält.
Zwei Oligonukleotid-Primer,
als PNS1 und PNS2 (siehe Tabelle in Beispiel 2) wiedergegeben, wurden
unter Verwendung dieser Sequenz entworfen und synthetisiert. Diese
Primer wurden zur PCR-Amplifikation verwendet, indem aus dem H44/76-Stamm
extrahierte genomische DNA verwendet wurde. Schritt 2. Die entsprechenden
amplifizierten DNA-Sequenzen (Amplicons) wurden unter Verwendung
des Wizard PCR-Kits (Promega, USA) auf gereinigt und der Digerierung
mit EcoRI/XbaI-Restriktionsenzymen über 24 Stunden
unter Verwendung der Bedingungen, die vom Lieferanten angegeben
wurden (Boehringer Mannheim, Deutschland), unterworfen. Die entsprechenden
DNA-Fragmente wurden Gel-gereinigt und in die entsprechenden Orte
des pUC18-Klonierungsvektors eingebracht. Schritt 3. Rekombinante
Plasmide wurden in großem
Maßstab
hergestellt und ein Aliquot einer Fraktion wurde als Matrize zur
inversen PCR-Amplifikation verwendet. Die inverse PCR wurde unter
Verwendung von PNS4- und PNS5-Oligonukleotiden
durchgeführt,
indem die nachfolgend genannten thermischen Ringbildungsbedingungen
verwendet wurden: 25-mal (94°C,
1 min; 50°C
1 min, 72°C,
30 min) und 1-mal (72°C,
10 min, 4°C
bis zur Ausbeute). Linearisierte pUC18-Vektoren, die einen Verlust
in der NspA-Stromaufwärtsregion
aufweisen, wurden erhalten.
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Vektor zur Aufregulation
der Expression des D15/omp85-Gens
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Schritt
1. Eine DNA-Reaion (1000 bp), die stromaufwärts von dem für D15/omp85-codierenden
Gen liegt, wurde in der privaten Incyte PathoSeq-Datenbank (SEQ ID NO: 3) entdeckt, die
unfertige genomische DNA-Sequenzen des Neisseria meningitidis-Stammes
ATCC 13090 enthält.
Zwei Oligonukleotidprimer, als PromD15-51X und PromD15-S2 (siehe
Tabelle in Beispiel 2) wiedergegeben, wurden unter Verwendung dieser
Sequenz entworfen und synthetisiert. Diese Primer wurden zur PCR-Amplifikation
unter Verwendung einer aus dem H44/76-Stamm extrahierten genomischen
DNA verwendet. Schritt 2. Die korrespondierenden amplifizierten
DNA-Sequenzen (Amplicons) wurden unter Verwendung des Wizard-PCR-Kits
(Promega, USA) aufgereinigt und der Digerierung mit EcoRI/XbaI-Restriktionsenzymen
unter den Bedingungen, die vom Lieferanten (Boehringer Mannheim,
Deutschland) beschrieben wurden, über 24 Stunden unterworfen.
Die entsprechenden DNA-Fragmente wurden gelgereinigt und in die
entsprechenden Orte des pUC18-Klonierungs-Vektors eingefügt. Schritt
3. Rekombinante Plasmide wurden in großem Maßstab hergestellt und ein Aliquot
einer Fraktion wurde als Matrize zur inversen PCR-Amplifikation
verwendet. Eine inverse PCR wurde unter Verwendung von D15S4- und
D15-S5-Oligonukleotiden durchgeführt,
indem die nachfolgenden thermischen Ringbildungsbedingungen verwendet
wurden: 25-mal (94°C,
1 min, 50°C,
1 min, 72°C,
3 min) und 1-mal (72°C,
10 min, 4°C
bis zur Ausbeute). Linearisierte pUC18-Vektoren, die einen Verlust
der Einfügung
in der D15/omp85-stromaufwärts
gelegenen Region aufweisen, wurden erhalten.
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Beispiel 7: Fermentationsverfahren
zur Herstellung rekombinanter Bläschen
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Die
unten aufgeführten
Beispiele beschreiben Verfahren zur Herstellung rekombinanter Bläschen, denen
entweder Kapsel-Polysaccharide oder Kapsel-Polysaccharid und PorA
fehlen. Ein derartiges Verfahren kann in weitem Umfang für rekombinante
Stämme
von Neisseria meningitidis verwendet werden und kann, über einen
ausgedehnten Maßstabsbereich
reichend, angeglichen werden.
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Kulturmedium:
Neisseria meningitidis-Serogruppe B-Stämme wurden in festen (FNE 004
AA; FNE 010 AA) oder flüssigen
(FNE 008 AA) Kulturmedien vermehrt. Diese neuen Medien zum Wachsen
von Meningococcus sind vorteilhafterweise frei von tierischen Produkten
und werden als ein weiterer Aspekt der Erfindung betrachtet.
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Glaskolbenkultivierung
von Neisseria meningitidis-Serogruppe B-cps-rekombinanten Bläschen:
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Diese
wurde in zwei Schritten durchgeführt,
die eine Vorkultur auf festem Medium, gefolgt von einer Flüssigkultivierung,
umfaßt.
Feste Vorkultur: Ein Vial mit Impfgut wurde vom Gefriertrockner
(–80°C) entfernt, auf
Raumtemperatur aufgetaut und 0,1 ml wurde in eine Petrischale, die
15 ml FNE004AA (siehe oben) enthält, ausgestrichen.
Die Petrischale wurde bei 37°C über 18 ± 2 Stunden
inkubiert. Das Oberflächen-Wachstum wurde
in 8 ml FNE008AA (siehe oben) resuspendiert, mit 15 mg/l Erythromycin
ergänzt.
Glaskolbenkultur: 2 ml resuspendierter fester Vorkultur wurden in
einen 2 l-fassenden Glaskolben gegeben, der 400 ml FNE008AA enthielt
und mit 15 mg/l Erythromycin ergänzt
wurde. Der Glaskolben wurde auf einen Rütteltisch (200 Upm) gestellt
und bei 37°C über 16 ± 2 Stunden
inkubiert. Die Zellen wurden aus der Kulturnährlösung durch Zentrifugation bei
5000 g bei 4°C über 15 Minuten
abgetrennt.
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Batch-Kultivierung von
Neisseria meningitidis-Sergruppe B cps-rekombinanten Tröpfchen:
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Diese
wurde in drei Schritten durchgeführt,
die eine Vorkultur auf festem Medium, eine Flüssigkultivierung und eine Kultivierung
nach Batch-Art umfaßt. Feste
Vorkultur: Ein Vial mit Impfgut wurde vom Gefriertrockner entfernt
(–80°C), auf Raumtemperatur
aufgetaut und 0,1 ml wurde in einer Petrischale, die 15 ml FNE004AA
(siehe oben) enthielt, ausgestrichen. Die Petrischale wurde bei
37°C über 18 ± 2 Stunden
inkubiert. Das Oberflächen-Wachstum wurde in
8 ml FNE008AA (siehe oben) erneut suspendiert und mit 15 mg/l Erythromycin
ergänzt.
Flüssige
Vorkultur: 2 ml der erneut suspendierten festen Vorkultur wurden
in einen 2 l fassenden Glaskolben, der 400 ml FNE008AA enthielt,
zugegeben und mit 15 mg/l Erythromycin ergänzt. Der Glaskolben wurde auf
einen Rütteltisch
(200 Upm) gestellt und bei 37°C über 16 ± 2 Stunden
inkubiert. Der Inhalt des Glaskolbens wurde herangezogen, um einen
20 l-Fermenter zu beimpfen. Batch-Kultur im Fermenter. Das Impfmaterial
(400 ml) wurde einem vorsterilisierten, 20 l fassenden Fermenter
(Gsamtvolumen), der 10 l FNE008AA enthielt, zugegeben und mit 15
mg/l Erythromycin ergänzt.
Der pH-Wert wurde eingestellt und auf 7,0 durch automatische Zugabe
von NaOH (25 Gew.-% G/V) und H3PO4 (25% V/V) aufrechterhalten. Die Temperatur
wurde auf 37°C
eingestellt. Die Belüftungsrate
wurde bei 20 l Luft/min aufrechterhalten und die gelöste Sauerstoffkonzentration
wurde bei 20% Sättigung
durch Kontrolle der Rührgeschwindigkeit
aufrechterhalten. Der Überdruck
in dem Fermenter wurde bei 300 g/cm2 aufrechterhalten.
Nach 9 ± 1
Stunden war die Kultur in einer stationären Phase. Die Zellen wurden
von der Kulturnährlösung durch
Zentrifigation bei 5000 g bei 4°C über 15 Minuten
abgetrennt.
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Glaskolbenkultivierung
von Neisseria meningitidis-Serogruppe B cps-, PorA-rekombinanten
Bläschen:
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Diese
wurde in zwei Schritten durchgeführt,
die eine Vorkultur in einem festen Medium, gefolgt von einer flüssigen Kultivierung,
umfaßte. Feste
Vorkultur. Ein Vial mit Impfgut wurde vom Gefriertrockner (–80°C) entfernt,
auf Raumtemperatur aufgetaut, und 0,1 ml wurden in einer Petrischale,
die 15 ml FNE010AA (siehe oben) enthielt, ausgestrichen. Die Petrischale
wurde bei 37°C über 18 ± 2 Stunden
inkubiert. Das Oberflächenwachstum
wurde erneut in 8 ml FNE008AA (siehe oben) suspendiert und mit 200
mg/l Kanamycin ergänzt. Glaskolbenkultur.
2 ml der resuspendierten festen Vorkultur wurden in einem 2 l fassenden
Glaskolben, der 400 ml FNE008AA enthielt, zugegeben und mit 200
mg/l Kanamycin ergänzt.
Der Glaskloben wurde auf einen Rütteltisch
(200 Upm) gestellt und bei 37°C über 16 ± 2 Stunden
inkubiert. Die Zellen wurden aus der Kulturnährlösung durch Zentrifugation bei
5000 g bei 4°C über 15 Minuten
separiert.
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Beispiel 8: Isolierung
und Reinigung der Bläschen
von Meningococci ohne Kapselpolysaccharid
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Rekombinante
Bläschen
wurden, wie unten beschrieben, gereinigt. Die Zellpaste (42 g) wurde
in 211 ml 0,1 M Tris-Cl-Puffer, pH 8,6, der 10 mM EDTA und 0,5%
Natriumdesoxycholat (DOC) enthielt, suspendiert. Das Verhältnis von
Puffer zur Biomasse betrug 5/1 (V/W). Die Biomasse wurde durch Magnetrühren über 30 Minuten
bei Raumtemperatur extrahiert. Der Gesamtextrakt wurde anschließend bei
20000 g über
30 Minuten bei 4°C
(13000 Upm in einem JA-20-Rotor, Beckman J2-HS-Zentrifuge) zentrifugiert.
Das Pellet wurde verworfen. Der Überstand
wurde bei 125000 g über
2 Stunden bei 4°C
(40000 Upm in einem 50,2 Ti-rotor, Beckman L8-70 M Ultrazentrifuge)
ultrazentrifugiert, um die Bläschen
zu konzentrieren. Der Überstand
wurde verworfen. Das Pellet wurde leicht in 25 ml 5 mM Tris-Cl-Puffer, pH 8,6, 2
mM EDTA, 1,2% DOC und 20% Zucker enthaltend, suspendiert. Nach einem
zweiten Schritt der Ultrazentrifugation bei 125000 g über 2 Stunden
bei 4°C, wurden
die Vesikel sanft in 44 ml 3% Zucker suspendiert und bei 4°C gelagert.
Alle Lösungen,
die zur Bläschen-Extraktion und -Reinigung
verwendet wurden, enthielten 0,01% Thiomersalat. Wie in 8 erläutert, ergab
dieses Verfahren Ausbeuten von mit äußeren Membranproteinen hochangereicherten
Proteinzubereitungen, wie PorA und PorB.
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Beispiel 9: Identifizierung
bakterieller Promotoren, die zur Aufregulation für Antigene codierende Gene
geeignet sind
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Die
Verwendung starker bakterieller Promotorelemente ist wesentlich,
um eine Aufregulation von Genen zu erhalten, die für Proteine
der äußeren Membran
codieren. In diesem Zusammenhang haben wir kürzlich gezeigt, daß die Aufregulation
der Neisseria meningitidis nspA-, hsf- und omp85-Gene unter Verwendung
des porA-Promotors uns ermöglichte,
rekombinante Bläschen
zu isolieren, die mit entsprechenden NspA-, Hsf- und Omp85-Proteinen
angereichert waren. Alternativen zu dem porA-Promotor können nützlich sein,
um unterschiedliche Gehalte der Aufregulation zu erhalten, um eine
mögliche
porA-Phasenvariation zu überwinden und/oder
eine konditionelle Gen-Expression
(eisenregulierte Promotoren) zu erreichen. Hier beschreiben wir ein
Verfahren, das die Identifizierung eines exakten transkriptionellen
Startortes starker Promotorelemente erlaubt, die wahrscheinlich
zu einem hohen Expressionsgehalt in Bakterien beitragen. Da Promotor-Regulationselemente
von 200 bp stromaufwärts
und 50 bp stromabwärts
von dem +1-Ort umfaßt
werden (Collado-Vides, J., Magasanik, B., Gralla, J. D. 1991, Microbiol.
Rev. 55(3): 371–94)
erlaubt uns das Ergebnis eines solchen Experimentes, DNA-Fragment
von etwa 250 bp, die starke Promotoraktivitäten tragen, zu identifizieren.
Größere Proteine
der äußeren Membran,
wie Neisseria meningitidis PorA, PorB & Rmp, Haemophilus influenzae P1,
P2, P5 & P6,
Moraxella catarrhalis OmpCD, OmpE, als auch cytoplasmatische und/oder
eisenregulierte Proteine dieser Bakterien besitzen starke Promotorelemente.
Als Validierung dieser allgemeinen Methode, kartierten wir den transkriptionellen
Startort der starken Neisseria meningitidis porA- und porB-Promotoren, indem
wir die schnelle Amplifikation von cDNA-Elementen (5'-RACE) nutzten.
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Die
Prinzipien von 5'-RACE
sind die folgenden: 1) Gesamt-RNA-Extraktion unter Verwendung eines QIAGEN "RNeasy"-Kits. Entfernen
genomischer DNA durch DNase-Behandlung, gefolgt von einer QIAGEN-Reinigung;
2) mRNA-Reverse-Transkription mit einem porA-spezifischen 3'-Endprimer (genannt
porA3). Erwartete cDNA-Größe: 307
nt. RNA-Entfernung durch alkalische Hydrolyse; 3) Ligation eines
Einzelstrang-DNA-Oligoankers (genannt DT88) an das 3'-Ende der cDNA unter
Verwendung einer T4-RNA-Ligase. Erwartete
Produktgröße: 335
nt. Amplifikation der Anker-ligierten cDNA unter Verwendung einer
Kombination einer hemiverschachtelten PCR; 4) PCR-Amplifikation
der Anker-ligierten cDNA, indem ein Ankerprimer für eine komplementäre Sequenz
als 5'-Endprimer
(genannt dT89) und ein 3'-Endprimer
(p1-2 genannt) benutzt wird, welcher innerhalb des 3'-End-RT-Primers porA3
ist. Erwartete Produktgröße: 292
bp; 5) PCR-Amplifikation der vorherigen PCR-Produkte, indem DT89
als 5'-Endprimer
und P1-1 als 3'-Endprimer
(innerhalb zu p1-2) verwendet werden. Erwartete Produktgröße: 211
bp; und 6) Sequenzbestimmung mit einem p1-1-Primer (erwartete Produktgrößen können kalkuliert
werden, weil der porA-Transkriptionsstartort bekannt ist: 59 nt
vor dem "ATG"-Translationsstartort).
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Experimentelles
Verfahren
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Die
Gesamt-RNA wurde aus angenähert
109 Zellen des Neisseria meningitidis-Serogruppen
B– cps– porA+-Stammes
extrahiert. Die Extraktion von 1 ml einer flüssigen Kultur bei geeigneter
optischen Dichte (OD600 = 1) wurde entsprechend
den Instruktionen des Herstellers mit einem QIAGEN "RNAeasy"-Kits durchgeführt. Durch
Zugabe von 10 U RNase-freier DNase (Roche Diagnostics, Mannheim,
Deutschland) zu 30 μl eluierter
RNA, wurde chromosomale DNA entfernt und bei 37°C über 15 min inkubiert. Die DNA-freie
RNA wurde mit demselben QIAGEN-Kit entsprechend den Anweisungen
gereinigt.
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Umkehrtranskriptionsumsetzungen
wurden unter Verwendung eines porA3-Primers und 200 U SUPERSCRIPT II-Umkehrtranskriptase
(Life Technologies) durchgeführt.
Die RT-Umsetzungen wurden in einem 50 μl-Volumen durchgeführt, das
enthielt: 5 μl
2 mM dNTP, 20 pmol porA-Primer, 5 μl 10 × SUPERSCRIPT II-Puffer, 9 μl 25 mM MgCl2, 4 μl
0,1 M DTT, 40 U rekombinanten Ribonuklease-Inhibitor und 1 μg der gesamten RNA.
Der porA3-Primer wurde mit nachfolgender Abkühlung erhitzt (70°C über 2 min,
65°C über 1 min,
60°C über 1 min,
55°C über 1 min,
50°C über 1 min
und 45°C über 1 min),
bevor SUPERSCRIPT II zugegeben wurde. Die RT-Umsetzung wurde bei
42°C über 30 min
durchgeführt,
gefolgt von 5 Zyklen (50°C über 1 min,
53°C über 1 min
und 56°C über 1 min),
um die RNA-Sekundärstruktur
zu destabilisieren. Zwei Parallelumsetzungen wurden mit der Umkehrtranskriptase
durchgeführt,
wobei eine Umsetzung als Negativkontrolle ausgelassen wurde.
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Die
RNA wurde durch alkalische Hydrolysespaltung unter Zugabe von 1 μl 0,5 M EDTA,
gefolgt von 12,5 μl
0,2 M NaOH, entfernt, bevor Inkubation bei 68°C über 5 min erfolgte. Die Umsetzungen
wurden durch Zugabe von 12,5 μl
1 M Tris-HCl (pH 7,4) neutralisiert und durch Zugabe von 20 μg Glycogen
(Roche Molecular Biochemicals, Mannheim, Deutschland), 5 μl 3 M Natriumacetat
und 60 μl
Isopropanol ausgefällt.
Beide Proben wurden erneut in 20 μl
10:1 TE (10 mM Tris-HCl, pH 7,4; 1 mM EDTA, pH 8) erneut suspendiert.
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Die
T4-RNA-Ligase wurde verwendet, um ein 5'-phosphoryliertes, 3'-end-ddCTP-blockiertes
Anker-Oligonukleotid DT88 (siehe Tabelle unten) zu verankern. Zwei
parallel verlaufende Ligationen wurden über Nacht bei Raumtemperatur
durchgeführt,
wobei jede enthielt: 1,3 μl
10 × RNA-Ligasepuffer (Roche
Molecular Biochemicals), 0,4 μM
DT88, 10 μl
von entweder cDNA oder RT-Kontrollprobe und 3 U einer T4-RNA-Ligase. Als Negativkontrollen
wurde eine zweite Serie von Ligationsreaktionen ohne T4-RNA-Ligase durchgeführt. Die erhaltenen
Ligations-Reaktionsgemische wurden direkt ohne Reinigung in der
nachfolgenden PCR verwendet.
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Die
Anker-ligierte cDNA wurde unter Verwendung einer Kombination aus
hemi-verknäuelten
und heiß-gestarteten
PCR-Näherungen
amplifiziert, um die Spezifität
und Produktausbeute zu erhöhen.
Vier getrennte PCR wurden in einer ersten Runde an der RT/Ligase-Reaktion
und Kontrollen in einem 30 μl-Volumen durchgeführt, wobei
jede enthielt: 3 μl
10 × Taq-Platinpuffer,
3 μl 25
mM MgCl2, 1 μl 10 mM dNTP, 10 pmol jeden Primers
und 1 μl
der korrespondierenden RNA-Ligations-Reaktion. Die PCR wurde unter
Verwendung von Taq-Platin-DNA-Polymerase
(Life Technologies) (2 U zugegeben) heiß gestartet. Die erste Ligations-verankerte
PCR (LA-PCR) wurde unter Verwendung von sowohl 10 pmol ankerspezifischen
Primers DT89 als auch des Transkript-spezifischen Primers p1-2 (siehe Tabelle
unten) durchgeführt,
der innerhalb des 3'-End-RT-porA3-Primers
ist. Die PCR wurde unter Verwendung eines anfänglichen Schrittes, 95°C über 5 Minuten
(zur DNA-Polymerase-Aktivierung) durchgeführt, gefolgt von 10 Zyklen
bei 95°C über 10 Sekunden
und 70°C über 1 Minute
(unter Reduzierung eines Grades per Zyklus), 15 Zyklen bei 95°C über 10 s
und 60°C über 1 min.
Die zweite hemi-verknäuelte
LA-PCR wurde unter denselben Bedingungen durchgeführt, indem
ein Primer DT89 und der p1-2 interne Primer zusammen mit 10 pmol
von p1-1 (siehe Tabelle unten) und 1 μl der PCR der ersten Runde verwendet
wurden. Die Amplifizierungsprodukte wurden unter Verwendung eines
QIAGEN "QIAquick
PCR-Reinigungs"-Kits, entsprechend
den Anweisungen des Herstellers gereinigt, bevor sie der Sequenzbestimmung
unterworfen wurden.
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Das
CEQTM Fluorenz-markierte Ketten-Abbruch-Sequenz-Kit
der cyclischen Sequenzierung (Beckman, Frankreich) wurde verwendet,
um die RACE PCR-Produkte unter Verwendung von 10 pmol des Primers p1-1
zu sequenzieren. Die Sequenzierungsreaktionen wurden entsprechend
den zur Verfügung
gestellten Anleitungen durchgeführt
und die Sequenzierungsprodukte wurden mitteles eine Ceq2000DNA-Analysesystems (Beckman-Coulter)
analysiert.
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Ergebnisse für den Neisseria
meningitidis porA-Promotor
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Der
Start der Transkription für
Neisseria meningitidis-Serogruppe B porA-mRNA (Stamm H44/76) wurde
bei 59 bp stromaufwärts
des ATG-Startcodons kartiert, indem das beschriebene 5'-RACE-Verfahren verwendet
wurde. Das Ergebnis bestätigt
die durch Primerverlängerung
durchgeführte
Kartierung und wurde von van der Ende et al. (1995) veröffentlicht.
Dieses Ergebnis unterstützt,
daß ein
DNA-Fragment, das Nukleotide –9
bis –259
enthält,
im Hinblick auf porA-ATG geeignet ist, eine starke Genexpression
in Neisseria meningitidis zu steuern und möglicherweise in anderen bakteriellen
Spezies, wie Haemophilus, Moraxella, Pseudomonas.
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Ergebnisse für den Neisseria
meningitidis-porB-Promotor
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Die
gleiche experimentelle Strategie wurde für die Kartierung des Transkriptions-Startortes
von Neisseria meningitidis-Serogruppe B (Stamm H44/76)-porB angewandt.
Die in der unten gezeigten Tabelle aufgeführten Primer korrespondieren
mit dem 3'-End-RT-Primer
(porB3), dem Transkript-spezifischen
Primer, der innerhalb von porB3 (porB2) und innerhalb von porB2
(porB1) ist. porB3, porB2 und porB1 sind jeweils bei 265 bp, 195
bp und 150 bp stromabwärts
vom ATG-Start-Codon gelegen.
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Unter
Verwendung der porB1- und DT89-Primer wurde unter Durchführung der
5'-RACE-Kartierung eine
PCR-amplifizierte DNA-Sequenz (Amplicon) erhalten. Da porB1 bei
150 bp vom porB-ATG-Startcodon gelegen ist, unterstützt dieses
Ergebnis, daß der
porB-transkriptionale Startort bei etwa 50 bp (+/–30 bp)
stromaufwärts
vom porB-ATG gelegen ist.
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Das
exakte Nukleotid, das mit dem Transkriptionsstart korrespondiert,
wird gegenwärtig
durch DNA-Sequenzierung bestimmt. Das oben genannte PCR-Ergebnis unterstützt, daß ein DNA-Fragment,
das Nukleotide –1
bis –250
enthält,
im Hinblick auf das porB-ATG-Startcodon zur Steuerung einer starken
Genexpression in Neisseria meningitidis geeignet ist und möglicherweise
in anderen bakteriellen Spezies, wie Haemophilus, Moracella, Pseudomonas.
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Beispiel 10: Aufregulation
des N. meningitidis-Serogruppe B Omp85-Gens durch Promotorsubstitution
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Ziel
diese Experimentes war es, die endogene Promotorregion des D15/Omp85-Gens
durch den starken porA-Promotor zu ersetzen, um die Erzeugung des
D15/Omp85-Antigens aufzuregulieren. Für diesen Zweck wurde ein Promotor-Substitutionsplasmid
künstlich
geschaffen, indem die E. coli-Klonierungsmethodologien
verwendet wurden. Eine DNA-Region (1000 bp), stromaufwärts vom
für D15/omp85-codierenden
Gen gelegen, wurde in der privaten Incyte PathoSeq-Datenbank entdeckt
(SEQ ID NO: 3), die unvollendete genomische DNA-Sequenzen des Neisseria
meningitidis-Stammes ATCC 13090 enthält. Die Hauptschritte dieses Verfahrens
werden in 9 wiedergegeben. In Kürze: ein
DNA-Fragment (1000 bp), das im Hinblick auf das Startcodon (ATG)
des D15/Omp85-Gens Nukleotide –48
bis –983
umfaßt,
wurde unter Verwendung der Oligonukleotide ProD15-51X (5'-GGG CGA ATT CGC GGC CGC CGT CAA CGG CAC ACC
GTT G-3') und ProD15-52
(5'-GCT CTA GAG CGG AAT GCG GTT TCA GAC G-3'), das jeweils EcoRI-
und XbaI-Restriktionsorte (unterstrichen) enthält, PCR-amplifiziert. Dieses
Fragment wurde der Restriktion unterworfen und in das mit denselben
Enzymen eingeschränkte
pUC18-Plasmid eingefügt.
Das erhaltene Konstrukt wurde der in vitro-Mutagenes unterworfen,
indem das Genom-Priming-System (das pGPS2-Donor-Plasmid wurde verwendet),
das von New England Biolabs (MA, USA) kommerziell vertrieben wird,
verwendet wurde. Klone, die ein Mini-Transposon eingefügt haben
(abgeleitet von Tn7 und ein Chloramphenicol-Resistenzgen aufweisen), wurden
selektiert. Ein Klon, der eine Minitransposon-Einfügung enthält, die
in der D15/Omp85-5'-flankierenden Region
gelegen ist, 401 bp stromabwärts
von dem EcoRI-Ort, wurde isoliert und für weitere Studien verwendet. Dieses
Plasmid wurde der Ring-PCR-Mutagenese unterworfen (Jones & Winistofer (1992),
Biotechniques 12: 528–534)
um: (i) die wiederholte DNA-Sequenz (Tn7R), die durch den Transpositionsprozeß generiert
wurde, zu entfernen, (ii) die Menigococcen-Aufnahmesequenzen, die zur Transformation
erforderlich sind, einzufügen und
(iii) geeignete Restriktionsorte einzufügen, die die Klonierung fremden
DNA-Materials, wie Promotoren, zulassen. Die Ring-PCR wurde unter
Verwendung von TnRD15-KpnI/XbaI + US (5'-CGC CGG
TAC CTC TAG AGC CGT CTG AAC CAC TCG TGG ACA ACC C-3') & TnR03Cam(KpnI)
(5'-CGC CGG TAC CGC CGC TAA CTA TAA CGG TC-3') Oligonukleotiden
durchgeführt,
die Aufnahmesequenzen und geeignete Restriktionsorte (KpnI und XbaI)
(unterstrichen) enthalten. Das erhalten PCR-Fragment wurde Gel-gereinigt,
mit Asp718 (Isochizomer von KpnI) digeriert und an ein 184 bp-DNA-Fragment
ligiert, das den porA-Promotor
enthält
und durch PCR generiert wurde, indem PorA-01 (5'-CGC CGG
TAC CGA GGT CTG CGC TTG AAT TGT G-3') und PorA02 (5'-CGC CGG
TAC CTC TAG ACA TCG GGC AAA CAC CCG-3')-Oligonukleotide verwendet wurden, die
KpnI-Restriktionsorte
enthaltene. Rekombinante Klone, die einen in korrekter Orientierung
eingefügten
porA-Promotor tragen (Transkriptionsverfahren in EcoRI nach XbaI-Richtung)
wurden selektiert und zur Transformation eines Stammes Neisseria
meningitidis-Serogruppe B, dem ein Kapsel-Polysaccharid (cps– und eines
der Hauptproteine -PorA (porA–)
der äußeren Membran
fehlen, verwendet. Rekombinante Neisseria meningitidis-Klone, die
von dem Ereignis einer doppelten Überkreuzungsstelle erhalten
wurden (PCR-Screening jedem Oligonukleotide Cam-o5 (5'-GTA CTG CGA TGA
GTG GCA GG-3') & proD15-52 verwendet
wurden), wurden in einem GC-Medium, das 5 μg/ml Chloramphenicol enthält, selektiert
und auf D15/Omp85-Expression analysiert. Wie in 10 wiedergegeben, war die Produktion von D15/Omp85
deutlich in den Gesamtprotein-Extrakten der Nm-Stämme, die
aus dem Promotoraustausch resultierten, im Vergleich mit dem elterlichen Stamm
(cps–)
deutlich gesteigert. Dieses Ergebnis wurde auch beobachtet, wenn
aus denselben Stämmen hergestellte äußere Membranbläschen analysiert
wurden (siehe 17). Diese Ergebnisse sind
der Substitution des endogenen D15-Promotors durch den starken porA-Promotor
zuzuschreiben. Zusätzlich
wurde überraschenderweise
gefunden, daß eine
Expression annäherungsweise
50-mal größer war,
wo der porA-Promotor annäherungsweise
400 bp stromaufwärts
vom Startcodon eingefügt
war, als wenn der Promotor annäherungsweise
100 bp stromaufwärts
gelegen war. Insgesamt unterstützen
diese Experimente, daß die
Promotorsubstitutionsstrategie funktioniert und die Aufregulation
der Synthese integraler Proteine der äußeren Membran in Bläschen der äußeren Membran
zuläßt.
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Bestimmte
geographisch isolierte menschliche Populationen (wie Cuba) werden
durch eine begrenzte Zahl von Neisseria meningitidis-Isolaten infiziert,
die weitgehend einen oder einige Protein-Serotypen der äußeren Membran
betreffen. Da PorA ein Hauptprotein-Antigen der äußeren Membran ist, das protektive
und stammspezifische bakterizide Antikörper induzieren kann, kann
es möglich
sein, in einer solchen Population einen Impfschutz zu erzeugen,
indem eine begrenzte Anzahl von porA-Serotypen verwendet wird. Darüber hinaus
kann PorA mit einigen anderen Proteinen der äußeren Membran wechselwirken
oder sie stabilisieren. In diesem Zusammenhang kann die Gegenwart
von PorA in Bläschen
der äußeren Membran
vorteilhaft sein, und die Wirksamkeit des Impfstoffes solcher rekombinanter,
verbesserter Bläschen
verstärken.
-
Aus
diesem Grund kann es wünschenswert
sein, die Expression des D15/Omp85-Proteins der äußeren Membran im Neisseria
meningitidis-Serogruppe B-Stamm, dem funktionelle cps-Gene fehlen,
aber PorA exprimiert, aufzuregulieren. Genomische DNA wurde aus
dem rekombinanten Neisseria meningitidis-Serogruppe B cps–, porA–, D15/Omp85+-Stamm
extrahiert, indem das QIAGEN-Genomic Tips 100-G-Kit verwendet wurde.
10 μg dieses
Materials wurde linearisiert und zur Transformation von Neisseria
meningitidis-Serogruppe
B–cps– verwendet,
indem einem klassischen Transformationsprotokoll gefolgt wurde.
Rekombinantes Neisseria wurde auf GC-Agarplatten, die 5 μg/ml Chloramphenicol
enthielten, erhalten.
-
Einfügungen,
die aus einer doppelten Überkreuzungsstelle
stromaufwärts
vom D15-Gen resultieren, wurden durch die früher beschriebene PCR gescreent.
Da homologe Rekombinationen überall
im Chromosom vorkommen können,
wurde ein zweites PCR-Screening durchgeführt, um die Unversehrtheit
des porA-Ortes in dem rekombinanten Stamm zu kontrollieren. Für diesen
Zweck wurden interne porA-Primer PPA1 (5-GCG GCC GTT GCC GAT GTC
ACG C-3') und PpA2
(5-GGC ATA GCT GAT GCG TGG AAC TGC-3') in einem PCR-Screeningexperiment verwendet.
Die Amplifikation eines 1170 bp-Fragmentes bestätigt die Gegenwart des porA-Gens
in den rekombinanten Bakterien.
-
Rekombinante
Bakterien (entsprechend etwa 5,108 Bakterien)
können
erneut in 50 μl
eines PAGE-SDS-Puffers suspendiert werden, tiefgekühlt werden
(–20°C)/dreimal
gekocht werden (100°C)
und anschließend
durch PAGE-SDS-Elektrophorese
auf einem 12,5% Gel separiert werden. Die Gele können anschließend mit
Coomassie Brilliantblau R250 eingefärbt werden oder auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen
werden und entweder mit einem Anti-porA-monoklonalen-Antikörper oder
mit einem Anti-D15/Omp85-Kaninchen-polyklonalen Antikörper analysiert werden. Die
Analyse der Bläschen
der äußeren Membran,
die von denselben Stämmen
hergestellt wurden, kann auch durchgeführt werden.
-
Beispiel 11: Aufregulation
des Hsf-Proteinantigens in einem rekombinanten Neisseria meningitidis-Serugruppe B-Stamm,
dem funktionelle cps-Gene
fehlen, jedoch PorA exprimiert
-
Wie
oben beschrieben kann die Anwesenheit von PorA in Bläschen der äußeren Membran
in bestimmten Ländern
vorteilhaft sein und kann die Impfstoffwirksamkeit rekombinant verbesserter
Bläschen
verstärken. Im
folgenden Beispiel haben wir einen modifizierten pCMK(+)-Vektor
verwendet, um die Expression des Hsf-Protein-Antigens in einem Stamm,
dem funktionelle cps-Gene fehlten, aber PorA exprimiert, verwendet. Der
Original pCMK(+)-Vektor
enthält
einen chimären
porA/lacO-Promotor, der im E. coli-Wirt unterdrückt ist, der lacIq exprimiert,
aber transkriptionell in Neisseria meningitidis aktiv ist. In dem
modifizierten pCMK(+) wurde der native porA-Promotor verwendet, um die Transkription
des hsf-Gens zu steuern. Das Gen, das für Hsf codiert, wurde PCR-amplifiziert,
indem HSF 01-NdeI und HSF 02-NheI-Oligonukleotidprimer
verwendet wurden, die in der Tabelle unten wiedergegeben sind. Weil
diese Sequenz des HSF 01-NdeI-Primers das Hsf-Protein exprimierte, wird es zwei Methionin-Reste
am 5'-Ende enthalten.
Die zur PCR-Amplifikation angewandten Bedingungen waren diejenigen,
die durch den Lieferanten (HiFi-DNA-Polymerase, Boehringer Mannheim, GmbH)
beschrieben wurden. Thermische Cyclisierung wurde, wie folgt, ausgeführt: 25-mal
(94°C 1
min, 48°C 1
min, 72°C,
3 min) und 1-mal (72°C,
10 min, 4°C
bis zur Ausbeute). Das korrespondierende Amplikon wurde nachfolgend
in den entsprechenden Restriktionsorten des pCMK(+)-Liefer-Vektors
kloniert. In diesem rekombinanten Plasmid, synthetisches pCMK(+)-Hsf,
entfernten wir lacO, das in dem chimerischen porA/lacO-Promotor
durch eine rekombinante PCR-Strategie (siehe 12)
gegenwärtig
ist. Das pCMK(+)-Hsf-Plasmid wurde für die PCR-Amplifikation zweier
separater DNA-Fragmente als Matrize verwendet:
- – Fragment
1 enthält
die porA 5'-rekombinogene
Region, das Kanamycin-Resistenzgen
und den porA-Promotor. Verwendete Oligonukleotidprimer, RP1 (SacII)
und RP2, werden in der unteren Tabelle wiedergegeben. Der RP1-Primer ist zur der
Sequenz, die gerade noch stromaufwärts zum lac-Operator ist, homolog.
- – Fragment
2 enthält
die Shine-Dalgarno-Sequenz vom porA-Gen, das hsf-Gen und die porA 3'-rekombinogene Region. Die verwendeten
Oligonukleotid-Primer
RP3 und RP4 (ApaI) werden in der Tabelle unten wiedergegeben. Der
RP3-Primer ist zu der Sequenz, die gerade noch stromabwärts zum
lac-Operator ist, homolog.
Das 3'-Ende des
Fragments 1 und das 5'-Ende
des Fragments 2 weisen 48 überlappende
Basen auf. 500 ng jeder PCR (1 und 2) wurden für eine endgültige PCR-Reaktion verwendet,
indem die Primer RP1 und RP4 verwendet wurden. Das erhaltene Endamplikon
wurde in einem mit SacII und ApaI unterdrückten pSL1180-Vektor subkloniert.
Das modifizierte Plasmid pCMK(+)-Hsf wurde in großem Maßstab gereinigt,
indem das QIAGEN-Maxiprep-Kit
verwendet wurde, und 2 μg
dieses Materials zur Transformation eines Neisseria meningitidis-Serogruppe
B-Stammes, dem funktionelle cps-Gene (der in Beispiel 1 beschriebene
Stamm) verwendet. Um die Expression von porA sicherzustellen, wurde
der von einer einfachen Überkreuzungsstelle
resultierende Einbau durch eine Kombination aus PCR und Western-Blot-Screening-Verfahren
selektiert. Kanamycin-resistente Klone auf Positiv-Testung durch porA-spezifische
PCR und Western-Blot wurden bei –70°C als Glycerin-Vorrat aufbewahrt
und für
weitere Studien verwendet. Bakterien (entsprechend etwa 5,108 Bakterien) wurden erneut in 50 μl PAGE-SDS-Puffer
suspendiert, gefroren (–20°C)/3-mal
gekocht (100°C)
und anschließend
durch PAGE-SDS-Elektrophorese auf einem 12,5 Gel separiert. Die
Expression von Hsf wurde in bakterielleen Ganzzellenlysaten (WCBL),
abgeleitet von NmB [Cps–,
PorA+] oder NmB [Cps–,
PorA+, Hsf+] geprüft.
Coomassie-Färbung
detektierte ein deutliches Ansteigen in der Expression von Hsf (im
Hinblick auf den endogenen Hsf-Gehalt) (siehe in 13). Dieses Ergebnis bestätigt, daß der modifizierte pCMK(+)-Hsf-Vektor
funktionell ist und erfolgreich verwendet werden kann, um die Expression
der äußeren Membranproteine
ohne Aufhebung der Erzeugung des größeren PorA-äußeren Membranprotein-Antigens
aufzuregulieren.
-
In
dieser Arbeit verwendete Oligonukleotide
-
Beispiel 12: Expression
des Grün-Fluoreszenz-Proteins
in einem rekombinanten Neisseria meningitis-Serogruppe B-Stamm,
dem funktionelle cps-Gene fehlen, jedoch PorA exprimiert
-
Im
folgenden Beispiel wurde der pCMK-Vektor verwendet, um die Expression
eines cytoplasmatischen heterologen Proteins in Neisseria meningitidis
zu testen. Das Grün-Fluoreszenz-Protein
wurde aus pKen-Gfpmut2-Plasmid
mit dem Primern GFP-Asn-mut2 und GFP-Spe (siehe Tabelle in Beispiel
11) amplifiziert. AsnI gibt kohäsive
Enden, die mit NdeI vereinbar sind, SpeI gibt kohäsive Enden,
die mit NheI vereinbar sind. Die zur PCR-Amplifikation verwendeten Bedingungen
waren diejenigen, die vom Hersteller (HiFi-DNA-Polymerase, Boehringer
Mannheim, GmbH) beschrieben wurden. Die thermische Cyclisierung
wurde, wie folgt, durchgeführt:
25-mal (94°C,
1 min, 48°C
1 min, 72°C
3 min) und 1-mal (72°C
10 min, 4°C
bis zur Ausbeute). Das entsprechende Amplikon wurde nachfolgend
in dem pCMK(+)-Liefervektor
kloniert und mit NdeI und NheI Restriktionsenzymen digeriert. In
diesem rekombinanten Plasmid, künstlich
pCMK(+)-GFP, entfernten wir mittels rekombinanter PCR-Strategie
den lacO, der in dem chimären
porA/lacO-Promotor gegenwärtig
ist. Das pCMK(+)-GFP-Plasmid wurde als Matrize zur PCR-Amplifikation
zweier separater DNA-Fragmente verwendet:
- – Fragment
1 enthielt die porA-5'-rekombinogene
Region, das Kanamycin-Resistenzgen und den porA-Promotor. Die verwendeten
Oligonukleotidprimer waren RP1 (SacII) und RP2 (siehe Tabelle in
Beispiel 11). Der RP1-Primer ist zu der Sequenz, die gerade noch
stromaufwärts
zum lac-Operator ist, homolog.
- – Fragment
2 enthält
die PorA-Shine-Dalgarno-Sequenz, das gfp-Gen und die porA3' rekombinogene Region.
Die verwendeten Oligonukleotidprimer RP3 und RP4 (ApaI) werden in
der Tabelle in Beispiel 11 wiedergegeben. Der RP3-Primer ist zu der
Sequenz, die gerade noch stromabwärts zum lac-Operator ist, homolog.
-
Das
3'-Ende des Fragments
1 und das 5'-Ende
des Fragments 2 weisen 48 überlappende
Basen auf. 500 ng jeder PCR (1 und 2) wurden für eine End-PCR-Reaktion verwendet,
indem die RP1- und RP4-Primer verwendet wurden. 20 μg dieses
PCR-Fragments wurden verwendet, um einen Neisseria meningitidis-Serogruppe B-Stamm,
dem funktionelle cps-Gene fehlen, zu transformieren.
-
Die
Transformation mit linearer DNA ist weniger wirksam, als die mit
einer ringförmigen
Plasmid-DNA, jedoch führten
all diese erhaltenden Rekombinanten eine doppelte Überkreuzungsstelle
durch (bestätigt
durch eine Kombination aus PCR- und Western-Blot-Screening-Verfahren).
Kanamycin-resistente
Klone wurden bei –70°C als Glycerin-Vorrat
gelagert und für
weitere Studien verwendet. Bakterien (entsprechend etwa 5,108 Bakterien) wurden erneut in 50 μl PAGE-SDS-Puffer
suspendiert, gefroren (–20°C)/3-mal
gekocht (100°C)
und anschließend
durch PAGE-SDS-Elektrophorese auf einem 12,5 Gel separiert.
-
Die
Expression von GFP wurde in bakteriellen Ganzzellenlysaten (WCBL),
abgeleitet von NmB [Cps–, PorA+]
oder NmB [Cps–,
PorA–,
GFP+], geprüft.
Coomassie-Färbung
detektierte, daß eine
Expression von GFP in dem Empfängerstamm
Neisseria meningitidis (siehe 14)
nicht vorhanden ist.
-
Beispiel 13: Aufregulation
des N. meningitidis-Serogruppe B NspA-Gens durch Promotorsubstitution
-
Ziel
diese Experimentes war es, die endogene Promotorregion des NspA-Gens durch einen
starken porA-Promotor zu ersetzen, um die Erzeugung des NspA-Antigens
aufzuregulieren. Zu diesem Zweck wurde ein Promotor-Substitutionsplasmid
künstlich
geschaffen, indem die Methodenfolgen der E. coli-Klonierung verwendet wurde. In der privaten
Incyte PathoSeq-Datenbank, die unvollendete genomische DNA-Sequenzen des
Neisseria meningitidis-Stamms ATCC 13090 enthält, wurde eine DNA-Region (924
bp), die stromaufwärts von
dem für
NspA codierenden Gen gelegen ist, entdeckt (SEQ ID NO: 7). Ein DNA-Fragment (675 bp),
das Nukleotide –115
bis –790
im Hinblick auf das NspA-Gen-Startcodon
(ATG) umfaßt,
wurde PCR-amplifiziert, indem Oligonukleotide PNS1' (5'-CCG CGA ATT CGA CGA AGC CGC CCT CGA C-3') und PNS2 (5'-CGT CTA GAC GTA GCG GTA TCC GGC TGC-3') verwendet wurden,
die jeweils EcoRI- und XbaI-Restriktionsorte (unterstrichen) enthalten.
Das PCR-Fragment wurde der Restriktion mit EcoRI und XbaI unterworfen
und pUC18 eingefügt.
Dieses Plasmid wurde der Ring-PCR-Mutagenese unterworfen (Jones & Winistofer (1992),
Biotechniques 12: 528–534),
um meningococcale Aufnahmesequenzen, die zur Transformation erforderlich
sind, und geeignete Restriktionsorte, die eine Klonierung einer
CmR/PorA-Promotorkassette erlauben, einzufügen. Die Ring-PCR wurde unter
Verwendung von BAD01-2 (5'-GGC
GCC CGG GCT CGA GCT TAT CGA
TGG AAA ACG CAG C-3') & BAD02-2 (5'-GGC GCC CGG GCT CGA GTT CAG ACG GCG CGC TTA
TAT AGT GGA TTA AC-3')
Oligonukleotiden durchgeführt,
die Aufnahmesequenzen und geeignete Restriktionsorte (XmaI und XhoI)
(unterstrichen) enthalten. Das erhaltene PCR-Fragment wurde Gel-gereinigt
und mit XhoI digeriert. Die CmR/PorA-Promotorkassette wurde von
dem bereits früher
beschriebenen pUC D15/Omp85-Plasmid amplifiziert, indem die Primer
BAD 15-2 (5'-GGC
GCC CGG GCT CGA GTC TAG ACA
TCG GGC AAA CAC CCG-3') & BAD 03-2 (5'-GGC GCC CGG GCT CGA GCA CTA GTA TTA CCC TGT TAT CCC-3') Oligonukleotide
verwendet wurden, die geeignete Restriktionsorte (XmaI, XbaI, SpeI
und XhoI) (unterstrichen) verwendet wurden. Das erhaltene PCR-Fragment
wurde der Digerierung unterworfen und in das mit entsprechenden
Enzymen beschränkte
Ring-PCR-Plasmid eingefügt.
10 μg des
rekombinanten Plasmids wurden linearisiert und zur Transformation
eines Stammes von Neisseria meningitidis-Serogruppe B, dem ein Kapsel-Polysaccharid
(cps–)
und eines der Hauptproteine der äußeren Membran-PorA
(porA–)
Proteine fehlt, verwendet. Von einem Ereignis der Doppelüberkreuzungsstelle
resultierende rekombinante Neisseria meningitidis-Klone [PCR-Screening
unter Verwendung der Oligonukleotide BAD25 (5'-GAG CGA AGC CGT CGA ACG C-3') & BAD08 (5'-CTT AAG CGT CGG
ACA TTT CC-3')]
wurden auf GC-Agarplatten selektiert, die 5 μg/ml Chloramphenicol enthielten
und auf NspA-Expression analysiert. Rekombinante Bakterien (entsprechend
etwa 5,108 Bakterien) wurden erneut in 50 μl PAGE-SDS-Puffer
suspendiert, gefroren (–20°C)/3-mal
gekocht (100°C)
und anschließend
durch PAGE-SDS-Elektrophorese auf einem 12,5% Gel separiert. Die
Gele wurden dann durch Coomassie-Brilliantblau R250 eingefärbt oder
auf eine Nitrocellulose-Membran übertragen
und entweder mit einem PorA-monoklonalen Antikörper oder mit einem Anti-NspA-polyklonalen
Antikörper
(17) analysiert. Wie für Omp85 besteht hier ein überraschender
Hinweis, daß die
Einfügung
des Promotors bei näherungsweise
400 bp stromaufwärts vom
NspA-Startcodon, mehr Protein exprimiert, als wenn er näherungsweise
bei 100 bp stromaufwärts
gelegen ist.
-
Dasselbe
rekombinante pUC-Plasmid kann verwendet werden, um die Expression
von NspA in einem Neisseria meningitidis-Serogruppe B-Stamm, dem
ein funktionelles cps-Gen fehlt, aber gerade noch PorA exprimiert,
aufzuregulieren.
-
Beispiel 14: Aufregulation
des N. meningitidis-Serogruppe B-pldA (omplA)-Gens durch Promotorsubstitution
-
Ziel
dieses Experimentes war es, die endogene Promotorregion des pldA
(omplA)-Gens durch einen starken porA-Promotor zu ersetzen, um die
Erzeugung des PldA (OmplA1)-Antigens aufzuregulieren. Für diesen
Zweck wurde ein Promotor-Substitutionsplasmid künstlich erzeugt, indem die
Methodenfolgen der E. coli-Klonierung verwendet wurden. In der privaten
Incyte PathoSeq-Datenbank,
die den Neisseria meningitidis-Stamm ATCC 13090 enthält, wurde
eine DNA-Region (373 bp), die stromaufwärts von der für pldA codierenden
Sequenz gelegen ist, entdeckt (SEQ ID NO: 18). Diese DNA enthält die Sequenz,
die für
ein angenommenes rpsT-Gen codiert. Das Stoppcodon von rpsT ist bei
169 bp stromaufwärts
zu pldA ATG gelegen. Um eine Unterbrechung dieses potentiell wichtigen
Gens zu vermeiden, entschieden wir, die CmR/PorA-Promotor-Kassette
gerade noch stromaufwärts
von dem ATG des pldA einzufügen.
Zu diesem Zweck wurden ein DNA-Fragment von 992 bp, das dem rpsT-Gen
entspricht, die 169 bp-zwischengenische Sequenz und die 499 ersten
Nukleotide des pldA-Gens von einer genomischen Neisseria meningitidis-Serogruppe B-DNA
PCR-amplifiziert, indem die Oligonukleotide PLA1 Amo5 (5'-GCC
GTC TGA ATT TAA AAT TGC GCG TTT ACA G-3') und PLA1 Amo3 (5'-GTA GTC TAG ATT CAG ACG GCG CAA TTT GGT TTC CGC AC-3') verwendet wurden, die
Aufnahmesequenzen (unterstrichen) enthalten. PLA1 Amo3 enthält auch
einen XbaI Restriktionsort. Diese PCR-Fragment wurde mit einem Hochreinigungskit
(Roche, Mannheim, Deutschland) gereinigt und direkt in einem pGemt-Vektor
(Promega, USA) kloniert. Dieses Plasmid wurde der Ring-PCR-Mutagenese
(Jones & Winistofer
(1992)) unterworfen, um geeignete Restriktionsorte einzufügen, die
eine Klonierung einer CmR/PorA-Promotorkassette erlauben. Die Ring-PCR
wurde unter Verwendung der CIRC1-Bgl-(5'-CCT AGA
TCT CTC CGC CCC CCA TTG TCG-3') & entweder
CIRC1-XH-RBS/2-(5'-CCG CTC GAG TAC AAA AGG AAG CCG
ATA TGA ATA TAC GGA ATA TGC G-3')
oder CIRC2-XHO/2-(5'-CCG CTC GAG ATG AAT ATA CGG AAT-3') Oligonukleotide
durchgeführt,
die geeignete Restriktionsorte (BglII und XhoI) (unterstrichen)
enthalten. Die CmR/PorA-Promotorkassette
wurde von dem vorbeschriebenen pUC D15/Omp85-Plasmid amplifiziert,
indem die Primer BAD20 (5'-TCC
CCC GGG AGA TCT CAC TAG TAT
TAC CCT GTT ATC CC-3')
und CM-PORA-3 (5'-CCG CTC GAG ATA AAA ACC TAA AAA
CAT CGG GC-3'),
die geeignete Restriktionsorte (BglII und XhoI) (unterstrichen)
enthalten, verwendet wurden. Dieses PCR-Fragment wurde in dem mit
den Primern CIRC1-Bgl und CICRC1-XH-RBS/2 erhaltenen Ring-PCR-Plasmid kloniert.
Dieses Plasmid kann verwendet werden, um Neisseria meningitidis-Serogruppe
B (cps–)
und (cps– porA–)-Stämme zu transformieren.
Ein Einbau durch eine doppelte Überkreuzungsstelle
in der stromaufwärts
gelegenen Region von pldA wird die Einfügung des porA-Promotors unmittelbar
stromaufwärts
von pldA ATG steuern. Eine andere Kassette wurde aus genominscher
DNA der rekombinanten Neisseria meningitidis-Serogruppe B (cps–, porA–, D15/Omp85+),
indem durch Promotorsubstitution D15/Omp85 überexprimiert wird, amplifiziert.
Diese Kassette enthält
das cmR-Gen, den porA-Promotor und 400 bp, entsprechend der 5'-flankierenden Sequenz
des D15/Omp85-Gens. Es wurde bewiesen, daß diese Sequenz zur Aufregulation
der Expression von D15/Omp85 in Neisseria wirksam ist, und sie wird
zur Aufregulation der Expression anderer Neisseria-Antigene getestet werden.
Die zur Amplifikation verwendeten Primer waren BAD20 und CM-PORA-D15/3
(5'-CGG CTC GAG TGT CAG TTC CTT GTG GTG C-3'), die XhoI-Restriktionsorte
(unterstrichen) enthielten. Dieses PCR-Fragment wurde in dem mit
den Primern CIRC1-Bgl und CIRC2-XHO/2 erhaltenen Ring-PCR-Plasmid
kloniert. Dieses Plasmid wird benutzt werden, um die Neisseria meningitidis-Serogruppe
B (cps–)
und (cps–,
porA–)-Stämme zu transformieren.
Einbau durch eine doppelte Überkreuzungsstelle
in der stromaufwärts
gelegenen Region des pldA wird die Einfügung des porA-Promotors 400
bp stromaufwärts
des pldA ATGs steuern.
-
Beispiel 15: Aufregulation
des N. meningitidis-Serogruppe B-tbpA-Gens durch Promotorsubstitution
-
Ziel
dieses Experimentes war es, die endogene Promotorregion des tbpA-Gens
durch einen starken porA-Promotor zu ersetzen, um die Erzeugung
des TbpA-Antigens aufzuregulieren. Zu diesem Zweck wurde ein Promotor-Substitutionsplasmid
künstlich
erzeugt, indem die Methodenfolgen der E. coli-Klonierung verwendet
wurden. In der privaten Incyte PathoSeq-Datenbank, die den Neisseria
meningitidis-Stamm ATCC 13090 enthält, wurde eine DNA-Region (731
bp), die stromaufwärts
von der für
tbpA codierenden Sequenz gelegen ist, entdeckt (SEQ ID NO: 17).
Diese DNA enthält
die Sequenz, die für
das TbpB-Antigen codiert. Die Gene waren in einem Operon organisiert.
Zu diesem Zweck wurden ein DNA-Fragment von 3218 bp, das der 509
bp-flankierenden
Region des tbp-Gens entspricht, die 2139 bp tbpB codierende Sequenz,
die 87 bp-zwischengenische Sequenz und die 483 ersten Nukleotide
der tbpA-codierenden Sequenz von einer genomischen Neisseria meningitidis-Serogruppe B-DNA
PCR-amplifiziert, indem die Oligonukleotide BAD16 (5'-GGC CTA GCT AGC CGT CTG AAG CGA TTA GAG TTT CAA
AAT TTA TTC-3')
und BAD17 (5'-GGC CAA GCT TCA GAC GGC GTT CGA CCG AGT TTG
AGC CTT TGC-3')
verwendet wurden, die Aufnahmesequenzen und die Restriktionsorte
NheI und HindIII (unterstrichen) enthalten. Dieses PCR-Fragment
wurde mit einem Hochreinigungskit (Boehringer, Mannheim, Deutschland)
gereinigt und direkt in einen pGemt-Vektor (Promega, USA) kloniert.
Dieses Plasmid wurde der Ring-PCR-Mutagenese
(Jones & Winistofer
(1992)) unterworfen, um: (i) geeignete Restriktionsorte einzufügen, die
eine Klonierung einer CmR/PorA-Promotorkassette
erlauben, und (ii) 209 bp der 5'-flankierenden
tbpB-Sequenz und
der für
tbpB codierenden Sequenz zu streichen. Die Ring-PCR wurde unter
Verwendung der BAD 18 (5'-TCC CCC GGG AAG ATC TGG ACG AAA AAT CTC AAG AAA CCG-3') & der BAD 19 (5'-GGA AGA TCT CCG CTC
GAG CAA ATT TAC AAA AGG AAG CCG ATA TGC AAC AGC AAC ATT TGT
TCC G-3') Oligonukleotide
durchgeführt,
die geeignete Restriktionsorte XmaI, BglII und XhoI (unterstrichen)
enthalten. Die CmR/PorA-Promotorkassette wurde von dem bereits beschriebenen
pUC D15/Omp85-Plasmid amplifiziert, indem die Primer BAD21 (5'-GGA AGA TCT CCG CTC
GAG ACA TCG GGC AAA CAC CCG-3') und BAD20 (5'-TCC CCC
GGG AGA TCT CAC TAG TAT
TAC CCT GTT ATC CC-3')
die geeignete Restriktionsorte XmaI, SpeI, BglII und XhoI (unterstrichen)
enthalten, verwendet wurden. Dieses PCR-Fragment wurde in dem Ring-PCR-Plasmid kloniert.
Dieses Plasmid wird verwendet werden, um Neisseria meningitidis-Serogruppe B (cps–) und (cps– porA–)-Stämme zu transformieren.
Ein Einbau durch eine doppelte Überkreuzungsstelle
in der stromaufwärts
gelegenen Region von tbpA wird die Einfügung des porA-Promotors unmittelbar
stromaufwärts
von tbpA ATG steuern.
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Beispiel 16: Aufregulation
des N. meningitidis-Serogruppe 8-pilQ-Gens durch Promotorsubstitution
-
Ziel
dieses Experimentes war es, die endogene Promotorregion des pilQ-Gens
durch einen starken porA-Promotor zu ersetzen, um die Erzeugung
des PilQ-Antigens aufzuregulieren. Zu diesem Zweck wurde ein Promotor-Substitutionsplasmid
künstlich
erzeugt, indem die Methodenfolgen der E. coli-Klonierung verwendet
wurden. In der privaten Incyte PathoSeq-Datenbank, die den Neisseria
meningitidis-Stamm ATCC 13090 enthält, wurde eine DNA-Region (772
bp), die stromaufwärts
von dem für
pilQ codierenden Gen gelegen ist, entdeckt (SEQ ID NO: 12). Diese
DNA enthält
die Sequenz, die für
das PilP-Antigen codiert. Das pilQ-Gen ist Teil eines Operons, das
wir nicht beeinträchtigen
wollten, weil Pilins wesentliche Elemente der Bakterien sind. Der
CmR/porA-Promotor wurde stromaufwärts des PilQ-Gens, derselben
für die
Aufregulation der Expression des pldA-Gens beschriebenen Strategie
folgend, eingeführt.
Zu diesem Zweck wurden ein DNA-Fragment von 886 bp, das dem 3'-Teil der Gen-pilP-codierenden
Sequenz entspricht, die 18 bp-zwischengenische Sequenz und die 392
ersten Nukleotide des pilQ-Gens von einer genomischen Neisseria
meningitidis-Serogruppe B-DNA PCR-amplifiziert, indem die Oligonukleotide
PQ-rec5-Nhe (5'-CTA GCT AGC GCC GTC TGA ACG ACG
CGA AGC CAA AGC-3')
und PQ-rec3-Hin (GCC AAG CTT TTC
AGA CGG CAC GGT ATC GTC CGA TTC G-3') verwendet wurden, die Aufnahmesequenzen
und NheI- und HindIII-Restriktionsorte (unterstrichen) enthalten.
Dieses PCR-Fragment
wurde direkt in einen pGemt-Vektor (Promega, USA) kloniert. Dieses Plasmid
wurde der Ring-PCR-Mutagenese (Jones & Winistofer (1992)) unterworfen,
um geeignete Restriktionsorte einzufügen, die eine Klonierung einer
CmR/PorA-Promotorkassette erlauben. Die Ring-PCR wurde unter Verwendung
der CIRC1-PQ-Bgl-(5'-GGA AGA TCT AAT GGA GTA ATC CTC
TTC TTA-3') und
entweder der CIRC1-PQ-XHO-(5'-CCG CTC GAG TAC AAA AGG AAG CCG
ATA TGA TTA CCA AAC TGA CAA AAA TC-3') oder der CIRC2-PQ-X-(5'-CCG CTC GAG ATG AAT ACC AAA CTG ACA AAA ATC-3') Oligonukleotide durchgeführt, die
geeignete Restriktionsorte (BglII und XhoI) (unterstrichen) enthalten.
Die CmR/PorA-Promotorkassette
wurde von dem bereith beschriebenen pUC D15/Omp85-Plasmid amplifiziert,
indem die Primer BAD20 (5'-TCC
CCC GGG AGA TCT CAC TAG TAT TAC
CCT GTT ATC CC-3')
und CM-PORA-3 (5'-CCG CTC GAG ATA AAA ACC TAA AAA
CAT CGG GCA AAC ACC C-3'),
die geeignete Restriktionsorte BglII und XhoI (unterstrichen) enthalten,
verwendet wurden. Dieses PCR-Fragment wurde in dem mit den Primern
CIRCI-PQ-Bgl und CICRC1-PQ-XHO erhaltenen Ring-PCR-Plasmid kloniert.
Dieses Plasmid kann verwendet werden, um Neisseria meningitidis-Serogruppe
B (cps–)
und (cps– porA–)-Stämme zu transformieren.
Ein Einbau durch eine doppelte Überkreuzungsstelle
in der stromaufwärts
gelegenen Region von pilQ wird die Einfügung des porA-Promotors unmittelbar
stromaufwärts
von pilQ ATG steuern. Eine andere Kassette wurde aus genomischer
DNA der rekombinanten Neisseria meningitidis-Serogruppe B (cps–, porA–, D15/Omp85+),
indem durch Promotorsubstitution D15/Omp85 überexprimiert wird, amplifiziert.
Diese Kassette enthält
das cmR-Gen, den porA-Promotor und 400 bp, entsprechend der 5'-benachbarten Sequenz
des D15/Omp85-Gens. Es wurde bewiesen, daß diese Sequenz zur Aufregulation
der Expression von D15/Omp85 in Neisseria meningitidis wirksam ist,
und sie wird zur Aufregulation der Expression anderer Neisseria-Antigene
getestet werden. Die zur Amplifikation verwendeten Primer waren
BAD20 und CM-PORA-D153
(5'GGG CTC GAG TGT CAG TTC CTT GTG GTG C-3'), die XhoI-Restriktionsorte
(unterstrichen) enthalten. Dieses PCR-Fragment wurde in dem mit
den Primern CIRC1-PQ-Bgl und CIRC2-PQ-X erhaltenen Ring-PCR-Plasmid kloniert.
Dieses Plasmid kann benutzt werden, um die Neisseria meningitidis-Serogruppe B (cps–) und (cps–, porA–)-Stämme zu transformieren.
Einbau durch eine doppelte Überkreuzungsstelle
in der stromaufwärts
gelegenen Region von pilQ wird die Einfügung des porA-Promotors 400
bp stromaufwärts
des pilQ ATGs steuern.
-
Beispiel 17: Konstruktion
einer kanR/sacB-Kassette zur Einführung "reiner", unmarkierter Veränderungen in dem N. meningitidis-Chromosom
-
Ziel
diese Experimentes ist es, eine vielseite DNA-Kassette künstlich
zu schaffen, die einen selektierbaren Marker für das Positiv-Screenen der
Rekombination in dem Chromosom von Neisseria meningitidis (d.h.:
kanR-Gen) und einen Gegenselektionsmarker enthält, um die Kassette von dem
Chromosom nach Rekombinaiton (d.h.: sacB-Gen) zu entfernen. Durch
dieses Verfahren wird jede heterologe DNA, die während der homologen Rekombination
eingeführt
wurde, von dem Neisseria-Chromosom entfernt werden.
-
Ein
DNA-Fragment, das das neoR-Gen und das sacB-Gen enthält, das
unter der Kontrolle ihres eigenen Promotors exprimiert wurde, wurde
durch Restriktion des pIB 279-Plasmids (Blomfield, I. C., Vaughn,
V., Rest, R. F., Eisenstein, B. I (1991), Mol. Microbiol. 5: 1447–57) mit
BamHI-Restriktions enzym erhalten. Der Rezipientenvektor wurde von
dem bereits beschriebenen pCMK-Plasmid abgeleitet. Das kanR-Gen
des pCMK wurde durch Restriktion mit den Enzymen NruI und EcoRV
entfernt. Diese Plasmid wurde pCMKs genannt. Die neoR/sacB-Kassette
wurde in das pCMKs bei einem BglII-Restriktionsort, der mit den
BamHI-Enden vereinbar ist, eingesetzt.
-
Das
E. coli beherbergende Plasmid ist nicht in der Lage, in Gegenwart
von 2% Zucker in dem Kulturmedium zu wachsen, wobei es die Funktionalität des sacB-Promotors
bestätigt.
Dieses Plasmid enthält
rekombinogene Sequenzen, die die Einfügung der Kassette bei dem porA-Ort
in das Chromosom des Neisseria meningitidis-Serogruppe B erlaubt.
Rekombinantes Neisseria wurde auf GC-Agarplatten, die 200 μg/ml Kanamycin
enthalten, erhalten. Unglücklicherweise
war der sacB-Promotor in Neisseria meningitidis nicht funktionell: kein
Wachstumsunterschied auf GC-Agarplatten, die 2% Zucker enthalten,
wurde beobachtet.
-
Eine
neue Kassette, die das sacB-Gen unter der Kontrolle des kanR-Promotors enthält, wurde
künstlich
geschaffen. Eine Ring-PCR wurde unter Verwendung des Plasmids pUC4K
((Amersham Pharmacia Biotech, USA)) als Matrize mit CIRC-Kan-Nco-(5'-CAT GCC ATG GTT AGA AAA ACT CAT CGA GCA TC-3') & CIRC-Kan-Xba-(5'-CTA GTC TAG ATC AGA ATT GGT TAA TTG GTT G-3') Oligonukleotiden
durchgeführt,
die NcoI und XbaI Restriktionsorte (unterstrichen) enthalten. Das
erhaltene PCR-Fragment wurde Gel-gereinigt, mit NcoI digeriert und
mit dem sacB-Gen verbunden, das durch PCR vom pIB279-Plasmid mit dem SAC/NCO/NEW5-(5'-CAT GCC ATG GGA GGA TGA ACG ATG AAC ATC AAA
AAG TTT GCA A-3')
Oligonukleotid, das einen NcoI-Restriktionsort (unterstrichen) und
ein RBS (fett) und ein SAC/NCO/NEW3 (5'-GAT CCC
ATG GTT ATT TGT TAA CTG TTA ATT GTC-3) Oligonukleotid, das einen
NcoI-Restriktionsort (unterstrichen) enthält, generiert wurde. Die rekombinanten
E. coli-Klone können auf
ihre Sensitivität
auf Agar-Platten, die 2% Zucker enthalten, getestet werden. Die
neue kanR/sacB-Kassette kann in pCMKs subkloniert werden und zur
Transformierung eines Neisseria meningitidis-Serogruppe B cps-Stammes verwendet werden.
Die erworbene Zuckersensitivität
wird in Neisseria bestätigt
werden. Das pCMKs-Plasmid wird verwendet werden, um das rekombinante
kanR/SacB-Neisseria zu transformieren, um die gesamte Kassette zu
entfernen, die am porA-Ort in das Chromosom eingefügt war.
Reines rekombinantes Neisseria wird auf GC-Agarplatten, die 2% Zucker
enthalten, erhalten werden.
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Beispiel 18: Verwendung
kleiner rekombinogener Sequenzen (43 bp), die die homologe Rekombination
in dem Chromosom von Neisseria meningitidis ermöglichen
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Ziel
des Experimentes ist es, kleine rekombinogene Sequenzen (43 bp)
zu verwenden, um die Einfügungen,
Veränderungen
oder Entfernungen im Chromosom von Neisseria zu lenken. Das Erreichen
des Ziels dieses Experimentes wird erheblich die zukünftige Arbeit
erleichtern, im einzelnen die Vermeidung von Subklonierungsschritten
homologer Sequenzen in E. coli (rekombinogene Sequenzen von 43 bp
können
leicht in PCR-Amplifikationsprimer zugegeben werden). Das kanR-Gen
wurde vom Plasmid pUC4K mit Oligonukleotiden Kan-PorA-5 (5'-GCC GTC TGA ACC CGT CAT TCC CGC GCA GGC
GGG AAT CCA GTC CGT TCA GTT TCG GGA AAG CCA CGT TGT GTC-3'), das 43 bp, das
homolog zur 5'-Nachbarsequenz
des NmB porA-Gens (fett) ist und eine Aufnahmesequenz (unterstrichen)
enthält,
und Kan-PorA-3 (5'-TTC AGA CGG CGC AGC AGG AAT
TTA TCG GAA ATA ACT GAA ACC GAA CAG ACT AGG CTG AGG TCT GCC TCG-3'), das 43 bp, das
homolog zu der 3'-Nachbarsequenz
des NmB porA-Gens (fett) ist, und eine Aufnahmesequenz (unterstrichen)
enthält,
PCR-amplifiziert.
Das erhaltene 1300 bp-DNA-Fragment wurde im pGemT-Vektor (Promega, USA)
kloniert. Dieses Plasmid kann zur Transformation eines Neisseria
meningitidis-Serogrupp B-cps-Stammes verwendet werden. Rekombinantes
Neisseria wird auf GC-Platten, die 200 μg/ml Kanamycin enthalten, erhalten
werden. Einbauten, die von einer doppelten Überkreuzungsstelle bei dem
porA-Ort herrühren,
werden durch PCR mit den bereits früher beschriebenen Primer PPA1
und PPA2 gescreent werden.
-
Beispiel 19: Aktiver Schutz
von Mäusen,
die mit WT und rekombinanten Neisseria meningitidis-Tröpfchen immunisiert
wurden
-
Die
Tiere wurden dreimal (IP-Route) mit 5 μg unterschiedlicher OMVs, die
an Al(OH)3 adsorbiert waren, an den Tagen
0, 14 und 28 immunisiert. Die Tröpfchen
wurden an den Tagen 28 (Tag 14 post II) und 35 (Tag 7 post III)
verabreicht, und sie wurden am Tag 35 (IP-Route) abgesetzt. Die
geeignete Dosis betrug 20 × LD50
(~107 CFU/Maus). Die Mortalitätsrate wurde
für 7 Tage
nach dem Absetzen beobachtet.
-
Die
injizierten OMVs waren:
Gruppe 1: Cps–, PorA+-Bläschen
Gruppe 2: Cps–, PorA– Bläschen
Gruppe
3: Cps–,
PorA–,
NspA+-Bläschen
Gruppe
4: Cps–,
PorA–,
Omp85+-Bläschen
Gruppe
5: Cps–,
PorA–,
Hsf+-Bläschen
-
15 erläutert
das Muster dieser OMVs die durch analysiertes SDS Seite 1 (Coomassie-Färben) analysiert
wurden.
-
24
Stunden nach dem Absetzen lag eine 100%ige Mortalität (8/8)
in der negativen Kontrollgruppe vor (nur mit Al(OH)3 immunisiert),
während
Mäuse,
die mit 5 unterschiedlichen OMVs-Zubereitungen immunisiert wurden
noch am Leben sind (7 von 8/8 Mäusen überlebten).
Krankheit wurde auch während
der 7 Tage beobachtet, und die mit NSPA überexprimierten Bläschen immunisierten
Mäuse erschienen
weniger krank als die der anderen Gruppen. Eine PorA-Gegenwart in PorA+-Bläschen wird
wahrscheinlich extensiven Schutz gegenüber einer Infektion eines homologen
Stammes verleihen. Jedoch soll ein durch PorA– überregulierte Bläschen induzierter
Schutz wahrscheinlich sein, wenigstens bis zu einem gewissen Maß, aufgrund
der Gegenwart einer gesteigerten Menge von NspA, Omp85 oder Hsf.
-
Beispiel 20: Immunogenität rekombinanter
Bläschen,
gemessen durch Ganzzellen und spezifische ELISA-Verfahren
-
Um
die Geeignetheit der Antikörper
zu messen, die Antigene, die an der MenB-Zelloberfläche gegenwärtig sind,
zu erkennen, wurden gepoolte Mäuseseren
(aus Beispiel 19) durch Ganzzellen-ELISA (indem mittels Tetracyclin
inaktivierte Zellen verwendet wurden) getestet, und die Titer wurden
als Mittelpunktstiter exprimiert. Alle Typen der Bläschen-Antikörper induzieren
einen hohen Ganzzellen-Ab-Titer, während die negative Kontrollgruppe
klar negativ war.
-
-
Die
spezifische Ab-Antwort auf das vorhandene rekombinante HSF-Protein wurde ausgeführt. Mikroplatten
wurden mit 1 μg/ml
eines HSF-Moleküls voller
Länge beschichtet.
-
Die
Ergebnisse, die in 16 erläutert sind, zeigen daß, hier
eine gute spezifische HSF-Antwort vorhanden war, wenn HSF überexprimierte
OMVs verwendet wurden, um die Mäuse
zu immunisieren (indem gereinigtes rekombinantes HSF auf Platten
verwendet wird). Die HSF überexprimierten
Bläschen
induzieren einen guten Gehalt spezifischer Antikörper.
-
SEQ
ID NO: 1 Nukleotidsequenz
des pCMK(+)-Vektors
-
-
SEQ
ID NO: 2 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (997 bp) stromaufwärts des NspA-Gens in dem Neisseria-meningitidis-Serogruppe-A-Stamm
Z2491
-
SEQ
ID NO: 3 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des D15/Omp85-Gens in dem Neisseria-meningitidis-Serogruppe-B-Stamm
ATCC13090
-
SEQ
ID NO: 4 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Hsf-ähnlichen
Gens von Neisseria-meningitidis
-
SEQ
ID NO: 5 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (772 bp) stromaufwärts des PilQ-Gens von Neisseria-meningitidis
-
SEQ
ID NO: 6 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Hap-Gens von dem Neisseria-meningitidis
-
SEQ
ID NO: 7 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (924 bp) stromaufwärts des NspA-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B) (ATCC13090)
-
SEQ
ID NO: 8 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des FrpB-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 9 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des FrpA-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 10 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des FrpC-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 11 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Omp85-Gens von Neisseria-meningitidis (Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 12 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (772 bp) stromaufwärts des PilQ-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B) (ATCC13090)
-
SEQ
ID NO: 13 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Hsf-artigen Gens von
Neisseria-meningitidis (Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 14 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Hap-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 15 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des LbpA-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 16 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des LbpB-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-A)
-
SEQ
ID NO: 17 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (731 bp) stromaufwärts des TbpA-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B) (ATCC113090)
-
SEQ
ID NO: 18 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (373 bp) stromaufwärts des OmplA-Gens von Neisseria-meningitidis (Serogruppe-B)
(ATCC13090)
-
SEQ
ID NO: 19 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Pla1-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 20 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des FhaB-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 21 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Lipo02-Gens von Neisseria-meningitidis (Serogruppe-B)
(ATCC 13090)
-
SEQ
ID NO: 22 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Tbp2-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 23 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des PorA-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 24 Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B) PorA-Promotor-Region
-
SEQ
ID NO: 25 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des PorB-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-A)
-
SEQ
ID NO: 26 Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B) PorB-Promotor-Region
-
SEQ
ID NO: 27 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des siaABC-Gens von Neisseria-meningitidis (Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 28 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lgt-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 29 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des TbpB-Gens von Neisseria-meningitidis (Stamm
MC58)
-
SEQ
ID NO: 30 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des opc-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-A)
-
SEQ
ID NO: 31 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des siaD-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 32 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des ctrA-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 33 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lgtF-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-A)
-
SEQ
ID NO: 34 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lgtB-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 35 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lst-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 36 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des msbB-Gens von Neisseria-meningitidis (Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 37 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des htrB-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 38 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des MltA-Gens von Neisseria-meningitidis
(Serogruppe-B)
-
SEQ
ID NO: 39 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des ompCD-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 40 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des copB-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
-
SEQ
ID NO: 41 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des D15-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 42 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des omplA-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 43 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des hly3-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 44 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lbpA-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 45 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lbpB-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 46 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des tbpB-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 47 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des tbpA-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 48 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des ompE-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 49 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des uspa1-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 50 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des uspa2-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 51 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des omp21-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 52 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des omp106-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 53 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des HtrB-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 54 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des MsbB-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 55 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des PilQ-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 56 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lipo18-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 57 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lipo11-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 58 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lipo10-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 59 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lipo2-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 60 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lipo7-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 61 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des lipo6-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 62 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des P6-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
SEQ
ID NO: 63 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des MsbB-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 64 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des HtrB-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 65 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Protein D-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 66 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Hin47-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 67 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des P5-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 68 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des D15-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 69 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des Omp26-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 70 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des P6-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 71 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des TbpA-Gens von Haemophilus
influenzae (nicht typisierbar)
-
SEQ
ID NO: 72 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des TbpB-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 73 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des HifA(pilin)-Gens von Haemophilus
influenzae (LKP Serotyp 1-Genom)
-
SEQ
ID NO: 74 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des HifE-Gens Typ pillin)
von Haemophilus influenzae (LKP Serotyp 1-Genom)
-
SEQ
ID NO: 75 Nukleotidsequenz
einer DNA-Region (1000 bp) stromaufwärts des P2-Gens von Haemophilus
influenzae (HiRd)
-
SEQ
ID NO: 76 Nukleotidsequenz
einer codierenden DNA-Region (teilweise), des HtrB-Gens von Moraxella
catarrhalis
-
Proteinsequenz:
25% Identität
und 35% Ähnlichkeit
mit HtrB von E. coli
-
SEQ
ID NO: 77 Nukleotidsequenz
einer codierenden DNA-Region des Neisseria(meningococcus B)-HtrB-Gens
-
Proteinsequenz – 30% Identität und 38% Ähnlichkeit
mit Htrb E. coli.
-
SEQ
ID NO: 78 Nukleotidsequenz
einer codierenden DNA-Region des Haemophilus influenzae(nicht typisierbar)-HtrB-Gens
-
Proteinsequenz – 57% Identität und 66% Ähnlichkeit
mit HtrB E. coli
-
SEQ
ID NO: 79 Nukleotidsequenz
einer DNA, die für
eine Region des Haemophilus influenzae(nicht typisierbar)-MsB-Gens codiert
-
Proteinsequenz – 45% Identität und 56% Ähnlichkeit
mit Msb E. coli
-
SEQ
ID NO: 80 Nukleotidsequenz
einer DNA, die für
eine Region des Moraxella catarrhalis MsbB-Gens codiert
-
Proteinsequenz – 28% Identität und 37% Ähnlichkeit
mit MsbB von E. coli
-
SEQ
ID NO: 81 Nukleotidsequenz
einer DNA, die für
eine Region des Neisseria (meningococcus B) MsbB-Gens codiert
-
Proteinsequenz – 25% Identität und 36%
Identität
mit MsbB E. coli
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