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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Flammschutzmittel, ein Verfahren
zur Herstellen des Flammschutzmittels sowie eine Flammschutzharzzusammensetzung,
welche das Flammschutzmittel enthält. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung ein Flammschutzmittel, welches ein Pfropfcopolymer
umfasst, das ein Polyorganosiloxan enthält, welches zum Verleihen überragender
Flammschutzeigenschaften gegenüber thermoplastischen
Harzen in der Lage ist.
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STAND DER
TECHNIK
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Thermoplastische
Harze, welche für
Haushaltselektrogeräte,
Büroautomaten,
Baumaterialien, Automobilteile etc. verwendet werden, müssen jedes
Jahr ein höheres
Flammschutzniveau aufweisen, um das Ausmaß an Katastrophen aufgrund
der Verbreitung von Flammen beim Auftreten von Feuern zu verhindern.
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In
der Vergangenheit umfassten allgemeine Verfahren zur Verleihung
einer Flammschutzeigenschaft bei solchen thermoplastischen Harzen
das Verfahren der Verwendung oder des Einmischens und der Verwendung
von halogenhaltigen Harzen, wie Polyvinylchlorid, sowie das Verfahren
der Zugabe einer großen
Menge an halogenhaltigen Verbindungen (halogenbasierte Flammschutzmittel),
das Verfahren der Zugabe einer phosphorhaltigen Verbindung (phosphorbasierte
Flammschutzmittel) sowie das Verfahren der Zugabe eines Metallhydroxids
etc.
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Ein
halogenhaltiges Harz oder eine thermoplastische Flammschutzharzzusammensetzung,
welche ein halogenbasiertes Flammschutzmittel enthält, weist
jedoch das Problem auf, dass beim Verbrennen oder bei Hitzeeinwirkung
korrosive Gase und toxische Gase gebildet werden, eine als Flammschutzhilfsmittel
verwendete Antimonverbindung giftig ist etc.
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Darüber hinaus
besitzen phosphorbasierte Flammschutzmittel und ein Metallhydroxid
nur eine relativ geringe Wirkung hinsichtlich des Verleihens von
Flammschutzeigenschaften und erfordern die Zugabe in einer großen Menge,
um ein thermoplastisches Harz mit einer Flammschutzwirkung zu versehen.
Dieses weist den Nachteil der Verschlechterung der einem thermoplastischen
Harz innewohnenden physikalischen Eigenschaften auf und beeinträchtigt die
Oberflächenerscheinung
des Formartikels.
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Um
diese Probleme herkömmlicher
Flammschutzmittel zu lösen,
werden eine Vielzahl neuer Flammschutzmittel untersucht. Darunter
werden Siliconverbindungen, wie Polyorganosiloxan, von verschiedenen Forschergruppen
untersucht und als umweltfreundliche Flammschutzmittel, welche keine
großen
Mengen an toxischen Gasen etc. bilden, angesehen.
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Beispielsweise
offenbart die japanische geprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 3-48947, dass ein Siliconharz, welches R3SiO0,5-Einheiten (M-Einheiten) und SiO2-Einheiten
(Q-Einheiten) enthält,
Silicon und ein Gruppe-IIA-Metallsalz wirksam in der Verleihung
von Flammschutzeigenschaften gegenüber einem Kunststoff sind.
Darüber
hinaus offenbart die japanische geprüfte Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 62-60421, dass ein Polysiloxanharz, welches mindestens
80 Gew.-% RSiO1,5-Einheiten (T-Einheiten) enthält, wirksam
ist in der Verleihung von Flammschutzeigenschaften gegenüber einem
thermoplastischen Nicht-Silicon-Polymer. Jedoch ist in dem Verfahren
zur Verleihung von Flammschutzeigenschaften durch Zugabe eines Siliconharzes
oder eines Polysiloxanharzes. zu einem thermoplastischen Harz, wie
es in der japanischen geprüften
Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 3-48947 sowie in der japanischen geprüften Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 62-60421 offenbart ist, die Dispergierbarkeit des zugesetzten
Siliconharzes oder Polysiloxanharzes in einem thermoplastischen
Harz unzureichend. Insbesondere beschreiben die Beispiele der japanischen
geprüften
Patentveröffentlichung
(Kokoku) Nr. 3-48947,
dass in einem Formartikel, dem durch Zugabe eines Siliconharzes
Flammschutzeigenschaften verliehen wurden, ein laminares Ablösen zu beobachten
ist.
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Darüber hinaus
offenbart die japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 10-139964, dass ein Siliconharz mit durch R2SiO1,0 und RSiO1,5 dargestellten
Einheiten und mit einem gewichtsmittleren Molekulargewicht von mindestens
10.000 und nicht mehr als 270.000 einem Nicht-Silicon-Harz, welches
einen aromatischen Ring enthält,
eine wirksame Flammschutzeigenschaft verleihen kann. Dass in der
japanischen ungeprüften
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 10-139964 beschriebene Siliconharz ist jedoch hinsichtlich
der Knetbarkeit schlechter, da der Austritt an Harz aus einem Kneter
beim Kneten mit einem Nicht-Silicon-Harz gestört ist. Um dieses zu verbessern,
ist es notwendig, einen anorganischen Füllstoff, wie Silicapulver,
hinzuzufügen,
wie es in den Beispielen gezeigt ist. Es besteht folglich der Nachteil,
dass die physikalischen Eigenschaften und die Formbarkeit der resultierenden
Flammschutzharzzusammensetzung beeinträchtigt sind.
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Darüber hinaus
schlägt
die japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 5-202280 eine Polycarbonatharz-Flammschutz-Zusammensetzung
vor, welche eine Polyorganosiloxan-Fluid-Füllstoff-Mischung enthält. Die
japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 8-113712 schlägt
ein Verfahren zur Verleihung von Flammschutzeigenschaften durch
Verteilen eines Siliconharzpolymerpulvers, welches ein Polyorganosiloxanpolymer
und Silicafüllstoff
enthält,
in einem organischen Harz vor. Mit diesen Verfahren werden die Knetbarkeit
mit dem organischen Harz (insbesondere die Handhabung zur Zeit des
Knetens) und die Flammschutzeigenschaften durch Kombination des
Polyorganosiloxans und des Füllstoffs
verbessert, allerdings bestanden die Probleme der Abnahme in der
Oberflächenerscheinung
(insbesondere der Oberflächenglattheit)
der Formharzartikel, die von der Verwendung des Füllstoffs
herrührten,
sowie die Abnahme der mechanischen Eigenschaften, wie der Stoßfestigkeit
bzw. der Schlagbeständigkeit.
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Ferner
schlagen die japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 63-137964
und die japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 1-318069 als ein Verfahren zur Verwendung eines Silicons
als Flammschutzadditiv das Mischen einer Siliconemulsion und einer
organischen thermoplastischen Polymerdispersion unter spezifischen
Bedingungen, das anschließende
Mischen der koagulierten und gewonnenen siliconhaltigen Pulverpolymermischung
in ein thermoplastisches Harz vor. Bei diesen Verfahren ist die Wirkung
der Verleihung der Flammschutzeigenschaften der siliconhaltigen
Polymermischung unzureichend, obwohl die Knetbarkeit zur Zeit der
Herstellung des Flammschutzharzes und die Handhabung der siliconhaltigen
Polymermischung überragend
sind. Wie in den Beispielen gezeigt ist es notwendig, ein weiteres
Flammschutzmittel, wie eine bromhaltige Verbindung oder eine phosphorhaltige
Verbindung, zusätzlich
zu verwenden.
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Auf
der anderen Seite schlagen die japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 5-339510 sowie die japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 8-302211 ein Verfahren zur Verleihung von Flammschutzeigenschaften
durch Zugabe von Polyorganosiloxanharzen spezifischer Strukturen zu
thermoplastischen Harzen vor. Bei diesen Verfahren ist jedoch der
Effekt der Verleihung der Flammschutzeigenschaften des Polyorganosiloxanharzes
unzureichend, und es ist notwendig, weitere Flammschutzmittel, wie
einen Phosphorsäureester,
gleichzeitig zu verwenden.
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Darüber hinaus
schlägt
das japanische Patent Nr. 2558126 als ein Verfahren der Kombination
eines Polyorganosiloxans in einem thermoplastischen Harz ein Verfahren
der Zugabe zu einem Polycarbonatharz eines Pfropfcopolymers vor,
welches durch Pfropfpolymerisation eines Vinylmonomers mit einem
Verbundkautschuk erhalten wird, welcher eine Polyorganosiloxan-Komponente
und Alkyl(meth)acrylatkautschuk-Komponente, welche gegenseitig verwickelt
sind, um untrennbar zu sein, umfasst. Ferner offenbart die japanische
ungeprüfte
Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 7-316409, dass dieses Pfropfcopolymer beim Verleihen
von Flammschutzeigenschaften gegenüber einer Polycarbonatharz-Zusammensetzung
wirksam ist. In dem Verfahren der japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
(Kokai) Nr. 7-316409 ist jedoch der Effekt der Verleihung der Flammschutzeigenschaften
eines Verbundkautschuk-basieren Pfropfcopolymers unzureichend, und
die gemeinsame Verwendung eines Flammschutzmittels, wie eine Phosphorsäureester-basierte
Verbindung, ist erforderlich. Es treten die Probleme der Abnahme
der Formbarkeit und der Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften
aufgrund der gemeinsam verwendeten Flammschutzmittel auf.
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Folglich
wurde in der Vergangenheit in dem Verfahren der Verleihung von Flammschutzeigenschaften gegenüber einem
thermoplastischen Harz unter Verwendung eines Polyorganosiloxans
kein Polyorganosiloxan-basiertes Flammschutzmittel bisher gefunden,
welches eine hohe Wirksamkeit in der Verleihung von Flammschutzeigenschaften
und eine ausgezeichnete Handhabung beim Kneten sowie der Knetbarkeit
zeigt und welches in einer geringen Abnahme in der Formerscheinung
und den physikalischen Eigenschaften der thermoplastischen Harzzusammensetzung
aufgrund dessen Zugabe aufweist. Die Entwicklung eines Flammschutzmittels,
welches diese Bedürfnisse
erfüllt,
ist von größtem Interesse.
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OFFENBARGUNG
DER ERFINDUNG
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Flammschutzmittels,
welches eine hohe Wirksamkeit in der Verleihung von Flammschutzeigenschaften
sowie eine ausgezeichnete Handhabung sowie Knetbarkeit zur Zeit
des Knetens aufweist und welches in nur einer geringen Verminderung
der Formerscheinung und der physikalischen Eigenschaften aufgrund
dessen Zugabe der thermoplastischen Harzzusammensetzung resultiert.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung investierten intensive Studien
hinsichtlich der Flammschutzeigenschaften von Harzzusammensetzungen
für die
Zugabe zu thermoplastischen Harzen für Polymere, enthaltend Polyorganosiloxan,
und fanden überraschend
als ein Ergebnis heraus, dass ein Pfropfcopolymer, erhalten durch
Pfropfpolymerisation eines Vinylmonomers mit einem Kompositpolymer
(Verbundpolymer), umfassend ein Polyorganosiloxan, welches eine
spezifische Zusammensetzung aufweist, sowie ein Vinylpolymer, thermoplastischen
Harzen als Flammschutzmittel wirksam Flammschutzeigenschaften verleihen
kann und vervollständigten
auf diese Weise die vorliegende Erfindung.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung ein Flammschutzmittel zur Verfügung, umfassend
ein Pfropfcopolymer (A), erhalten durch Pfropfpolymerisation mindestens
eines Vinylmonomers mit einem Kompositpolymer ((a – 1) + (a – 2)), umfassend
(a – 1)
ein Polyorganosiloxan, enthaltend eine aromatische Gruppe, und (a – 2) ein
Vinylpolymer, ein Verfahren zur Herstellung des Flammschutzmittels
sowie eine Flammschutzharzzusammensetzung, welche das Flammschutzmittel
enthält.
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BESTE AUSFÜHRUNGSFORM
DER ERFINDUNG
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Das
Polyorganosiloxan (a – 1),
welches eine aromatische Gruppe enthält und einen Teil des Pfropfcopolymers
(A) in der vorliegenden Erfindung bildet, ist ein Polyorganosiloxan,
welches eine aromatische Gruppe an der Polysiloxanseitenkette und/oder
an dessen Ende aufweist. Als aromatische Gruppe können eine
Vinylgruppe, Biphenylgruppe, Naphthylgruppe und eine ringsubstituierte
Phenylgruppe, wie eine 4-Methylphenylgruppe, 4-Ethylphenylgruppe
und 4-Chlorphenylgruppe, genannt werden. Darunter ist eine Phenylgruppe
bevorzugt in Anbetracht der Leichtigkeit der Herstellung des Polyorganosiloxans
(a – 1).
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Darüber hinaus
kann das Polyorganosiloxan (a – 1),
welches eine aromatische Gruppe enthält, eine organische Gruppe,
die sich von der aromatischen Gruppe unterscheidet, an der Polysiloxanseitenkette und/oder
an dessen Ende enthalten. Ferner können als organische Gruppe
eine Alkylgruppe, wie eine Methylgruppe, Ethylgruppe, Propylgruppe
und Butylgruppe, eine Alkoxygruppe, wie eine Hydroxygruppe, Methoxygruppe
und Ethoxygruppe, eine mercaptosubstituierte Alkylgruppe, wie eine
Mercaptopropylgruppe, eine aminosubstituierte Alkylgruppe, wie eine
Aminopropylgruppe, ein Methacrylgruppen-enthaltender Substituent,
wie eine γ-Methacryloxypropylgruppe,
eine Vinylgruppe, eine alicyclische Gruppe, wie eine Cyclohexylgruppe, eine
Fluoralkylgruppe, ein Epoxygruppen-enthaltender Substituent etc.
erwähnt
werden.
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Als
spezifische Beispiele des eine aromatische Gruppe enthaltenden Polyorganosiloxans
(a – 1)
existieren ein Polyorganosiloxan, welches Diphenylsiloxan-Einheiten
und Dimethylsiloxan-Einheiten umfasst, ein Polyorganosiloxan, welches
eine Methylphenylsiloxan-Komponente umfasst, etc.
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In
der vorliegenden Erfindung muss das Polyorganosiloxan (a – 1) eine
aromatische Gruppe, wie die obengenannte, enthalten. Wenn ein Polyorganosiloxan
enthalten ist, welches keine aromatische Gruppe aufweist, ist die
Flammschutzleistung, d.h. die Wirkung der Verleihung von Flammschutzeigenschaften
gegenüber
einem thermoplastischen Harz, verschlechtert.
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Darüber hinaus
kann das eine aromatische Gruppe enthaltende Polyorganosiloxan (a – 1) eine
vernetzte Struktur oder eine verzweigte Struktur durch Siloxanbindungen
aufweisen.
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Die
am meisten bevorzugten Formen des eine aromatische Gruppe enthaltenden
Polyorganosiloxans (a – 1)
sind Diphenylpolysiloxan mit einer vinylpolymerisierenden funktionellen
Gruppe, wie einer Methacryloyloxygruppe, Mercaptogruppe oder Vinylgruppe
an der Seitenkette und/oder am Ende, ein Diphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Copolymer mit einer
vinylpolymerisierenden funktionellen Gruppe, wie einer Methacryloyloxygruppe,
Mercaptogruppe oder Vinylgruppe an dessen Seitenkette und/oder Ende
sowie ein Phenylmethylpolysiloxan mit einer vinylpolymerisierenden
funktionellen Gruppe, wie einer Methacryloyloxygruppe, Mercaptogruppe
oder Vinylgruppe an dessen Seitenkette und/oder Ende.
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Die
vinylpolymerisierende funktionelle Gruppe (Vinyl-Polymerisationsgruppe),
welche in jedem bevorzugten Polyorganosiloxan (a – 1) enthalten
ist, besitzt die Wirkung der Erleichterung der Bildung des Kompositpolymers
((a – 1)
+ (a – 2)),
welches das eine aromatische Gruppe enthaltende Polyorganosiloxan
(a – 1) sowie
das Vinylpolymer (a – 2)
enthält,
wenn das Pfropfcopolymer (A) gebildet wird.
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Als
ein Verfahren zur Herstellung des obengenannten eine aromatische
Gruppe enthaltenden Polyorganosiloxans (a – 1) kann ein Verfahren genannt
werden, welches das Emulgieren einer Mischung, die ein eine aromatische
Gruppe enthaltendes Siloxan und, sofern dies notwendig ist, ein
keine aromatische Gruppe enthaltendes Siloxan, ein eine Vinyl-Polymerisationsgruppe
enthaltendes Siloxan sowie ein Siloxanbasiertes Vernetzungsmittel
und/oder ein Verzweigungsmittel enthält, mittels eines Emulgators
und Wasser, die Reduktion des erhaltenen Latex zu feinen Teilchen
un ter Verwendung eines Homomischers, welcher feine Teilchen aufgrund
der Scherkraft, welche von der Hochgeschwindigkeitsumdrehung herrührt, bildet,
eines Homogenisators, welcher feine Teilchen durch die Düsenkraft
(Jetkraft) eines Hochdruckgenerators bildet, etc., das anschließende Unterziehen
einer Polymerisation bei hoher Temperatur unter Verwendung eines
sauren Katalysators sowie die folgende Neutralisation der Säure durch
eine alkalische Substanz umfasst.
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Als
Verfahren der Zugabe des sauren Katalysators, welcher für die Polymerisation
verwendet wird, existieren ein Verfahren des Mischens der Siloxan-Mischung,
des Emulgators und Wasser, ein Verfahren der tropfenweise Zugabe
eines Latex von feinen Teilchen einer Siloxanmischung zu einer sauren
wässrigen
Lösung
bei hoher Temperatur etc.
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Darüber hinaus
kann als die eine aromatische Gruppe enthaltende Siloxanverbindung,
welche in der Herstellung des Polyorganosiloxans (a – 1) verwendet
wird, eine aromatische Gruppe enthaltende cyclische Siloxan-Verbindung
mit mindestens einem dreigliedrigen Ring, wie eine Diphenylsiloxan-basierte
cyclische Verbindung oder eine Phenylmethylsiloxan-basierte cyclische
Verbindung, ein eine aromatische Gruppe enthaltendes lineares Siloxanoligomer,
wie ein lineares Diphenylsiloxan-Oligomer,
ein lineares Diphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Oligomer, ein lineares
Phenylmethylsiloxan-Oligomer, ein lineares Phenylmethylsiloxan-Dimethylsiloxan-Oligomer
oder ein lineares Diphenylsiloxan-Phenylmethylsiloxan-Oligomer etc.
erwähnt werden.
Darunter sind in Anbetracht der Leichtigkeit der Herstellung des
Polyorganosiloxans (a – 1)
und der Leichtigkeit der Herstellung des Pfropfcopolymers (A), welches
diese enthält,
ein eine aromatische Gruppe enthaltendes lineares Siloxanoligomer,
wie ein lineares Diphenylsiloxan-Oligomer, ein lineares Diphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Oligomer,
ein lineares Phenylmethylsiloxan-Oligomer, ein lineares Phenylmethylsiloxan-Dimethylsiloxan-Oligomer
oder ein lineares Diphenylsiloxan-Phenylmethylsiloxan-Oligomer bevorzugt. Besonders
bevorzugt ist ein eine aromatische Gruppe enthaltendes lineares
Siloxan-Oligomer mit einer Viskosität bei 25°C von nicht mehr als 1.000 cP.
Ganz besonders bevorzugt ist ein eine aromatische Gruppe enthaltendes
lineares Siloxan-Oligomer, welches ausgewählt ist aus einem linearen
Diphenylsiloxan-Oligomer, einem linearen Diphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Oligomer
und einem linearen Phenylmethylsiloxan-Oligomer, enthaltend eine
Hydroxygruppe oder Alkoxygruppe an dem Ende und mit einer Viskosität bei 25°C von nicht mehr
als 500 cP.
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Ferner
können
als spezifische Beispiele einer keine aromatische Gruppe enthaltenden
Siloxanverbindung, welche wahlweise zugesetzt werden kann, eine
Dimethylsiloxan-basierte cyclische Verbindung eines mindestens dreigliedrigen
Rings etc. erwähnt
werden. Insbesondere können
Hexamethylcyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan, Decamethylcyclopentasiloxan,
Dodecamethylcyclohexasiloxan etc. erwähnt werden. Diese können entweder
allein oder in Form von Mischungen von zwei oder mehreren eingesetzt
werden.
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Darüber hinaus
kann das Vinyl-Polymerisationsgruppen-enthaltende Siloxan, welches
zur Herstellung des eine aromatische Gruppe enthaltenden Polyorganosiloxans
(a – 1)
wahlweise zugesetzt werden kann, ein solches sein, welches eine
Vinyl-Polymerisationsgruppe enthält
und zur Bindung mit einem Diorganosiloxan durch die Siloxanbindung
in der Lage ist. In Anbetracht der Reaktivität mit einem Diorganosiloxan
sind verschiedene Alkoxysilan-Verbindungen, welche Vinylpolymerisationsgruppen
enthalten, bevorzugt. Insbesondere können Methacryloyloxysiloxane,
wie β-Methacryloyloxyethyldimethoxymethylsilan, γ-Methacryloyloxypropyldimethoxymethylsilan, γ-Methacryloyloxypropylmethoxydimethylsilan, γ-Methacryloyloxypropylmethoxytrimethylsilan, γ-Methacryloyloxypropylethoxydiethylsilan, γ-Methacryloyloxypropyldiethoxymethylsilan
und δ-Methacryloyloxybutyldiethoxymethylsilan,
Vinylsiloxane, wie Tetramethyltetravinylcyclotetrasiloxan, und Mercaptosiloxane,
wie p-Vinylphenyldimethoxymethylsilan, γ-Mercaptopropyldimethoxymethylsilan
und μ-Mercaptopropyltrimethoxysilan
erwähnt
werden. Diese Vinyl-Polymerisationsgruppen enthaltenden Siloxane können allein
oder in Form von Mischungen von zwei oder mehreren Typen verwendet
werden.
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Darüber hinaus
können
als Siloxan-basiertes Vernetzungsmittel und/oder Verzweigungsmittel,
welche zur Herstellung des eine aromatische Gruppe enthaltenden
Polyorganosiloxans (a – 1)
wahlweise zugesetzt werden können,
ein trifunktionelles oder tetrafunktionelles Silan-basiertes Vernetzungsmittel,
beispielsweise Trimethoxymethylsilan, Triethoxyphenylsilan, Tetramethoxysilan,
Tetraethoxysilan, Tetrabutoxysilan etc. verwendet werden.
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Ferner
ist als Emulgator, welcher zur Herstellung des Polyorganosiloxans
(a – 1)
nützlich
ist, ein anionischer Emulgator bevorzugt. Ein Emulgator, ausgewählt aus
Natriumalkylbenzolsulfonat, Natriumpolyoxyethylennonylphenyletherschwefelsäureester,
etc. wird verwendet. Insbesondere ist ein Schwefelsäure-basierter
Emulgator, wie Natriumalkylbenzolsulfonat, bevorzugt. Diese Emulgatoren
sollten in einem Bereich von 0,05 bis 5 Gewichtsteilen oder ähnlich auf
der Basis von 100 Ge wichtsteilen einer Siloxanmischung verwendet
werden. Wenn die eingesetzte Menge zu gering ist, kann der Dispersionszustand
instabil werden und der emulgierte Zustand der feinen Teilchengrößen kann
nicht länger
aufrecht erhalten werden. Darüber
hinaus kann der Harzzusammensetzungsformartikel aufgrund des Emulgators
gefärbt
sein, wenn die verwendete Menge zu groß ist.
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Als
Verfahren zum Mischen von Siloxanmischung, Emulgator, Wasser und/oder
saurem Katalysator existiert das Mischen unter Hochgeschwindigkeitsrühren, das
Mischen mittels eines Hochdruckemulgierungsapparates, wie eines
Homogenisators, etc. Das Verfahren der Verwendung eines Homogenisators
ist bevorzugt, da die Verteilung der Teilchengröße des Polyorganosiloxanlatex
kleiner wird.
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Als
der für
die Polymerisation des Polyorganosiloxans (a – 1) verwendete saure Katalysator
kann eine Sulfonsäure,
wie eine aliphatische Sulfonsäure,
aliphatische Gruppen enthaltende Benzolsulfonsäure und aliphatische Gruppen
enthaltende Naphthalensulfonsäure,
sowie Mineralsäuren,
wie Schwefelsäure,
Salzsäure und
Salpetersäure,
erwähnt
werden. Diese sauren Katalysatoren können entweder allein oder in
Kombination von zwei oder mehreren verwendet werden. Darüber hinaus
ist unter diesen hinsichtlich der verbesserten Wirkung im Stabilisieren
eines Polyorganosiloxanlatex eine aliphatische Gruppen enthaltende
Benzolsulfonsäure bevorzugt.
Eine n-Dodecylbenzolsulfonsäure
ist besonders bevorzugt. Darüber
hinaus ist es möglich,
das Verfärben
der Harzzusammensetzung aufgrund der Emulgatorkomponente des Polyorganosiloxanlatex
zu vermindern, wenn n-Dodecylbenzolsulfonsäure und eine Mineralsäure, wie
Schwefelsäure,
zusammen verwendet werden.
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Die
Polymerisationstemperatur für
das Polyorganosiloxan (a – 1)
beträgt
vorzugsweise mindestens 50°C,
besonders bevorzugt mindestens 80°C.
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Die
Polymerisationszeit für
das Polyorganosiloxan (a – 1)
beträgt
vorzugsweise mindestens 2 Stunden, besonders bevorzugt mindestens
5 Stunden, wenn ein saurer Katalysator zusammen mit der Siloxanmischung,
dem Emulgator und Wasser gemischt wird und anschließend zu
feinen Teilchen für
die Polymerisation reduziert wird. Bei dem Verfahren der tropfenweise
Zugabe eines Latex, umfassend die feinen Teilchen der Siloxanmischung
zu/in einer wässrigen
Lösung
eines sauren Katalysators ist es bevorzugt, das resultierende Produkt
ungefähr
1 Stunde lang nach der fertigen Zugabe des Latex zu halten. Die
Polymerisation kann durch Abkühlen
der Reaktionslösung
und Neutralisation des Latex mittels einer alkalischen Substanz,
wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Natriumcarbonat, abgebrochen
werden.
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Nach
dem Abkühlen
der Reaktionslösung,
Stehen lassen der Lösung
bei einer Temperatur von nicht mehr als Raumtemperatur innerhalb
mindestens 10 Stunden, vorzugsweise mindestens 20 Stunden, vor der Neutralisation
nimmt der Polymerisationsgrad des Polyorganosiloxans zu dieser Zeit
zu. Aufgrund dessen ist die Lagerungsstabillität des Polymerlatex zur Zeit
der Herstellung des Pfropfpolymers (A) in der Regel verbessert.
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In
der vorliegenden Erfindung ist das Vinylpolymer (a – 2), welches
einen Teil des Pfropfcopolymers (A) bildet, ein Polymer von Vinylmonomeren.
Vorzugsweise ist es ein vernetzbares Polymer, welches durch Copolymerisation
eines monofunktionellen Vinylmonomers und polyfunktionellem Vinylmonomer
erhältlich
ist.
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Als
monofunktionelles Vinylmonomer, welches für die Herstellung des Vinylpolymers
(a – 2)
verwendet wird, können
aromatische Alkenylverbindungen, wie Styrol, α-Methylstyrol und Vinyltoluol,
Methacrylsäureester,
wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat und 2-Ethylhexylmethacrylat,
Acrylsäureester,
wie Methylacrylat, Ethylacrylat und Butylacrylat, Vinylcyanid-Verbindungen,
wie Acrylnitril und Methacrylnitril, Maleimid-Verbindungen, wie
N-Phenylmaleimid, ungesättigte
Säureanhydride,
wie Maleinsäureanhydrid,
halogenierte Vinylverbindungen, wie Vinylchlorid, ungesättigte Kohlenwasserstoffe,
wie Ethylen und Propylen, sowie ungesättigte Carbonsäuren, wie
Acrylsäure
und Methacrylsäure,
erwähnt
werden. Diese können
entweder allein oder in Kombination von zwei oder mehreren verwendet
werden. Darunter ist in Anbetracht der Leichtigkeit der Bildung
eines Kompositpolymers ((a – 1)
+ (a – 2))
mit einem eine aromatische Gruppe enthaltenden Polyorganosiloxan
(a – 1)
mindestens ein Monomer, ausgewählt
aus Acrylsäureestern,
Methylacrylsäureestern
und aromatischen Alkenylverbindungen, bevorzugt.
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Darüber hinaus
können
als polyfunktionelles Vinylmonomer, welches für die Herstellung eines Vinylpolymers
(a – 1)
verwendet wird, polyfunktionelle Alkyl(meth)acrylate, wie Allyl(meth)acrylat,
Ethylenglykoldi(meth)acrylat, Propylenglykoldi(meth)acrylat, 1,3-Butylenglykoldi(meth)acrylat
und 1,4-Butylenglykoldi(meth)acrylat, erwähnt werden.
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Das
Kompositpolymer ((a – 1)
+ (a – 2)),
welches ein eine aromatische Gruppe enthaltendes Polyorganosiloxan
(a – 1)
sowie ein Vinylpolymer (a – 2)
umfasst, welche Komponen ten des Pfropfcopolymers (A) in der vorliegenden
Erfindung bilden, kann durch Zugabe des obengenannten Vinylmonomers
zu einem Latex des Polyorganosiloxans (a – 1) und Einwirken eines herkömmlichen
Radikalpolymerisationsinitiators zum Einleiten der Polymerisation
hergestellt werden. Als Verfahren für die Zugabe des Vinylmonomers
existiert ein Verfahren von dessen Mischen zusammen mit dem Latex
des Polyorganosiloxans (a – 1)
sowie das Verfahren von dessen tropfenweiser Zugabe zu dem Latex
des Polyorganosiloxans (a – 1)
bei konstanter Geschwindigkeit. Es sollte beachtet werden, dass
in Anbetracht der Flammschutzwirkung der das erhaltene Pfropfcopolymer
(A) enthaltenden Harzzusammensetzung das Verfahren von dessen Mischen
mit dem Latex des Polyorganosiloxans (a – 1) bevorzugt ist.
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In
der vorliegenden Erfindung ist die Menge des eine aromatische Gruppe
enthaltenden Polyorganosiloxans (a – 1) in dem Kompositpolymer
((a – 1)
+ (a – 2))
nicht besonders begrenzt, allerdings ist in Anbetracht der Leistung
(Wirksamkeit hinsichtlich der Verleihung von Flammschutzeigenschaften)
des Pfropfcopolymers (A) als Flammschutzmittel eine Menge von 10
bis 99 Gew.-% bevorzugt. Wenn sie unterhalb 10 Gew.-% liegt, ist
die Menge des Polyorganosiloxans derartig gering, dass die Wirkung
der Verleihung von Flammschutzeigenschaften leicht zu gering werden
kann. Auf der anderen Seite nimmt bei einer Menge von oberhalb 99 Gew.-%
die Dispergierbarkeit des Pfropfcopolymers (A) in dem thermoplastischen
Harz ab, und die Oberflächenerscheinung
des Formartikels kann leicht schlechter werden. In Anbetracht sowohl
der Wirkung der Verleihung der Flammschutzeigenschaft des Pfropfcopolymers
(A) sowie der Formerscheinung der Harzzusammensetzung, welche selbiges
enthält,
beträgt
die Menge des Polyorganosiloxans (a – 1) in dem Kompositpolymer
((a – 1)
+ (a – 2))
besonders bevorzugt 50 bis 95 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 60
bis 95 Gew.-%.
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Als
für die
Polymerisation zu verwendender Radikalpolymerisationsinitiator können ein
Peroxid, ein azobasierter Initiator oder ein redoxbasierter Initiator,
welcher eine Kombination eines Peroxids und eines Reduktionsmittels
umfasst, verwendet werden. Darunter ist ein redoxbasierter Initiator
bevorzugt. Insbesondere ist ein Sulfoxylat-basierter Initiator,
welcher eine Kombination von Eisen(II)sulfat, Dinatriumethylendiamintetraacetat,
Rongalit und Hydroperoxid umfasst, bevorzugt.
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Die
Polymerisationstemperatur zum Erhalt des Kompositpolymers ((a – 1) + (a – 2)) ist
nicht besonders begrenzt, beträgt
allerdings vorzugsweise 50 bis 90°C.
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Das
Pfropfcopolymer (A) kann durch Pfropfpolymerisation mindestens eines
Vinylmonomers mit einem Kompositpolymer erhalten werden, welches
durch Emulsionspolymerisation, wie bereits oben erwähnt, hergestellt
ist.
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Das
zum Erhalt eines Pfropfcopolymers (A) gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendete Vinylmonomer ist nicht besonders begrenzt. Beispielsweise
können
aromatische Alkenylverbindungen, wie Styrol, α-Methylstyrol und Vinyltoluol,
Methacrylsäureester,
wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat und 2-Ethylhexylmethacrylat,
Acrylsäureester,
wie Methylacrylat, Ethylacrylat und Butylacrylat, und Vinylcyanidverbindungen,
wie Acrylnitril und Methacrylnitril, erwähnt werden. Diese können entweder
allein oder in Form von zwei oder mehreren zusammen verwendet werden.
Darunter ist vom Standpunkt des Flammschutzes des Pfropfcopolymers
(A) sowie der Formerscheinung der dieses enthaltenden Harzzusammensetzung
eine Mischung von Styrol und Acrylnitril und Methylmethacrylat bevorzugt.
-
Die
Pfropfpolymerisation kann durch Zugabe von mindestens einem Vinylmonomer
zu einem Latex eines Kompositpolymers ((a – 1) + (a – 2)) und Durchführung der
Radikalpolymerisation in einer Stufe oder mehreren Stufen durchgeführt werden.
Ferner kann das in der Pfropfpolymerisation verwendete Monomer verschiedene
Kettenübertragungsmittel
zum Einstellen des Molekulargewichts und der Pfropfrate des Pfropfpolymers
enthalten.
-
Die
Menge des Vinylmonomers zur Bildung des Pfropfcopolymers (A) gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Monomers ist nicht besonders begrenzt, allerdings
beträgt
die Menge des Vinylmonomers vorzugsweise 0,1 bis 50 Gew.-% auf der
Basis des Pfropfcopolymers (A). Wenn die Menge des Vinylmonomers
unterhalb 0,1 Gew.-% liegt, nimmt die Formerscheinung der Harzzusammensetzung,
welche das Pfropfcopolymer (A) enthält, leicht ab. Auf der anderen
Seite neigt der Effekt der Verleihung von Flammschutz des Pfropfcopolymers
(A) bei einem Gehalt von oberhalb 50 Gew.-% zu einem Abfallen. Unter Berücksichtigung sowohl
des Effekts der Verleihung von Flammschutzeigenschaften des Pfropfcopolymers
(A) als auch der Formerscheinung der selbiges enthaltenden Harzzusammensetzung
beträgt
der am meisten bevorzugte Bereich des Vinylmonomers 1 bis 30 Gew.-%,
besonders bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 1
bis 15 Gew.-%.
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Zum
Erhalt des Pfropfcopolymers (A) ist die Polymerisationstemperatur
nicht besonders begrenzt, kann allerdings 60 bis 90°C betragen.
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Darüber hinaus
ist die Teilchengröße des Pfropfcopolymers
(A), welches wie oben beschrieben hergestellt wird, nicht besonders
begrenzt, allerdings beträgt
die anzahlmittlere Teilchengröße in Anbetracht
sowohl des Effekts der Verleihung von Flammschutzeigenschaften als
auch der Stoßfestigkeit
sowie der Formerscheinung der selbiges enthaltenden Harzzusammensetzung
vorzugsweise 0,05 bis 1,0 μm,
besonders bevorzugt 0,10 bis 0,50 μm.
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Das
Pfropfcopolymer (A) gemäß der vorliegenden
Erfindung wird durch Eingeben des Pfropfcopolymerlatex, welcher
wie oben beschrieben hergestellt wurde, in warmes Wasser, worin
ein Metallsalz, wie Calciumchlorid, Calciumacetat oder Aluminiumsulfat
gelöst
ist, und dessen Aussalzen und Koagulieren, um das Pfropfcopolymer
abzutrennen und es in pulvriger Form zu gewinnen, hergestellt.
-
Das
Pfropfcopolymer (A) gemäß der vorliegenden
Erfindung wird als Flammschutzmittel verwendet, welches zu einem
thermoplastischen Harz zugegeben wird zum Verleihen von Flammschutzeigenschaften
des thermoplastischen Harzes, zu dem es zugesetzt wurde.
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Der
Effekt des Verleihens von Flammschutzeigenschaften, welcher das
Flammschutzmittel gemäß der vorliegenden
Erfindung kennzeichnet, gibt die Funktion der Verbesserung des Flammschutzes
des thermoplastischen Harzes an. Diese kann durch Messung des Unterschiedes
in der Entflammbarkeit des Harzes durch die Zugabe eines Flammschutzmittels
evaluiert werden.
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Als
Verfahren zur Messung der Entflammbarkeit kann beispielsweise der
Brenntest von Underwriters Laboratories (UL) in US, d.h. der vertikale
Test von UL94, etc. erwähnt
werden. Die Entflammbarkeit kann durch die Brenndauer eines Teststücks in dem
Test, das Abtropfen und die Brennklasse evaluiert werden.
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Die
Flammschutzharzzusammensetzung kann durch Zugabe eines Flammschutzmittels
der vorliegenden Erfindung (Pfropfcopolymer (A)) zu einem thermoplastischen
Harz hergestellt werden. Als das verwendete thermoplastische Harz
können
Polymethylmethacrylat, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS-Harz), Acrylnitril-Acrylat-Styrol-Copolymer
(ASA-Harz), Acrylnitril-Ethylen-Propylen-Dien-Styrol-Copolymer (AES-Harz),
Polycarbonatharz, Polybutylenterephthalat (PBT-Harz), Polyethylenterephthalat
(PET-Harz), Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen und andere
Polyolefine, Styrol-Butadien-Styrol (SBS), Styrol-Butadien (SBR),
hydriertes SBS, Styrol-Isopren-Styrol (SIS) sowie andere styrolbasierte
Elastomere, verschie dene olefinbasierte Elastomere, verschiedene
polyesterbasierte Elastomere, Polystyrol, Methylmethacrylat-Styrol-Copolymer
(MS-Harz), Acrylnitril-Styrol-Copolymer (AS-Harz), Polyacetal-Harz,
modifizierter Polyphenylenether (modifiziertes PPE-Harz), Ethylen-Vinylacetat-Copolymer,
PPS-Harz, Polyallylat, Flüssigkristallpolyesterharz,
Polyamidharz (Nylon) etc. erwähnt
werden. Diese können
entweder allein oder in Kombination von zwei oder mehreren verwendet
werden. Insbesondere erscheint der Effekt der Verleihung von Flammschutz des
Flammschutzmittels der vorliegenden Erfindung besonders deutlich
in einem Polycarbonatharz und einer Mischung eines Polycarbonatharzes
und ABS-Harzes.
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Das
Flammschutzmittel der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise in
einem Bereich von 1 bis 50 Gewichtsteilen, insbesondere in einem
Bereich von 3 bis 30 Gewichtsteilen, basierend auf Gewichtsteilen
des thermoplastischen Harzes zugesetzt.
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Das
Flammschutzmittel der vorliegenden Erfindung kann mittels eines
bekannten Verfahrens des Mischens und Knetens mit der obigen thermoplastischen
Harzzusammensetzung erhalten werden, beispielsweise mittels eines
Verfahrens des Einwiegens und Mischens einer vorbestimmten Menge
eines thermoplastischen Harzes in einem Kügelchen- oder Pelletzustand
und Schmelzen und Kneten der erhaltenen Mischung etc. Zur Zeit des
Schmelzens und Mischens kann ein Extruder oder ein Banbury-Mischer,
ein Druckkneter, Walzen oder eine andere Knetmaschine verwendet
werden.
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Die
das Flammschutzmittel der vorliegenden Erfindung enthaltende Flammschutzharzzusammensetzung
kann als solche für
das Material zur Herstellung eines Formartikels verwendet werden.
Darüber
hinaus kann je nach Bedarf ein Farbstoff, ein Pigment, Stabilisatoren,
Verstärker,
Füllstoffe,
Flammschutzhilfsmittel etc. zugesetzt werden. Darunter ist Polytetrafluorethylen
nützlich
als Flammschutzhilfsmittel zum Unterdrücken des Abtropfens beim Brennen.
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Die
das Flammschutzmittel enthaltende Flammschutzharzzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung wird zu dem gewünschten Formartikel durch verschiedene
Formverfahren, wie Spritzgießen,
Extrudierung, Blasformen, Kompressionsformen, Kalandrieren und Blähformen,
gebildet.
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Als
Beispiele für
industrielle Anwendungen einer Flammschutzharzzusammensetzung, welche
ein Flammschutzmittel der vorliegenden Erfindung enthält, können PC-Gehäuse, Batteriefächer, Mobiltelefongehäuse, Druckergehäuse, Kopierer gehäuse, Faxmaschinengehäuse oder
andere Teile der Büroautomatisierungsausstattung
und Kommunikationsequipment, verschiedene Baumaterialien, Blätter, Instrumentenpanele und
andere Automobilinnenteile, Essgeschirr, Staubsaugergehäuse, Fernsehgehäuse, Klimaanlagengehäuse und
andere Teile von elektrischen Haushaltsgeräten, Spritzen, Katheter und
andere medizinische Geräte
etc., erwähnt
werden.
-
Nachstehend
wird die vorliegende Erfindung weiter unter Bezug auf Beispiele
beschrieben. Es sollte vermerkt werden, dass in den folgenden Referenzbeispielen,
Beispielen der Erfindung und Vergleichsbeispielen "Teile" und "%" "Gewichtsteil" und "Gew.-%" bedeuten, solange
nichts anderes angegeben ist.
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Das
Absorptionsvermögen
(Extinktion) des Polyorganosiloxanlatex in den Referenzbeispielen
und des Pfropfcopolymerlatex in den Beispielen der vorliegenden
Erfindung und den Vergleichsbeispielen wurde für die Latizes gemessen unter
Einstellung auf eine Feststoffkonzentration von 0,5 g/Liter unter
Verwendung eines UV Visible Spectrophotometer UV-160 von Shimadzu
Corp. und unter Bedingung einer Wellenlänge von 700 nm.
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Das
gewichtsmittlere Molekulargewicht des Polyorganosiloxans in den
Referenzbeispielen wurde gefunden durch Gewinnung des Polyorganosiloxanlatex
durch Ausfällen
in Isopropylalkohol, Trocknen bei Raumtemperatur in einem Vakuum,
anschließendes
Auflösen
in Tetrahydrofuran, Messen der Lösung
unter Verwendung von GPC von Waters Co., anschließendes Umrechnen
auf Standardpolystyrol mittels der Retentionszeit.
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Die
Knetbarkeit einer jeden der Harzzusammensetzungen in den Beispielen
der Erfindung und den Vergleichsbeispielen wurde durch optisches
Betrachten des Zustands des Austritts des Harzes aus den Extruderdüsenöffnungen
evaluiert, wenn die Harzzusammensetzung mittels eines Doppelschneckenextruders
zur Pelletisierung geknetet und extrudiert wurde. Es sollte beachtet
werden, dass die Kriterien für
die Evaluierungen wie nachstehend angegeben sind:
- G:
- Gut (Austritt des
Harzes aus den Düsenöffnungen
erfolgt gleichmäßig)
- F:
- Ausreichend (Austritt
des Harzes aus den Düsenöffnungen
ist gelegentlich gestört)
- P:
- Schlecht (Austritt
des Harzes aus den Düsenöffnungen
ist gestört
und die Pelletisierung ist schwierig).
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Die
Formerscheinung der Harzzusammensetzungen in den Beispielen der
Erfindung und den Vergleichsbeispielen wurde visuell vorgenommen,
wobei die Oberfläche
einer Formplatte untersucht wurde, die durch Spritzgießen mittels
einer Spritzgussform von 100 mm × 100 mm × 3 mm Dicke unter Verwendung
einer Spritzgussmaschine IS-100EN, hergestellt von Toshiba Machine,
unter den Bedingungen einer Zylindertemperatureinstellung von 280°C, einer
Formtemperatur von 80°C
und einer Einspritzgeschwindigkeit von 50% erhalten wurde. Die Formerscheinung
wurde anhand der folgenden Beurteilungskriterien evaluiert.
-
- G: gut, F: angemessen/ausreichend – Trübung, P: schlecht – Trübung und
Abnahme des Glanzes
-
Der
Flammschutz der Harzzusammensetzungen in den Beispielen der Erfindung
und den Vergleichsbeispielen wurde mittels der Brennzeit und des
Abtropfens während
des Brennens zur Zeit des Brenntests unter Verwendung von durch
Spritzguss hergestellten Teststücken
der Dicke von 3,2 mm und 1,6 mm auf der Basis des vertikalen Brenntests
(vertical burning test, UL94V), welcher in den UL94-Standard der
Underwriters Laboratories (UL) in den Vereinigten Staaten etabliert
ist, evaluiert.
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Referenzbeispiel 1
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Herstellung von Polyorganosiloxan-Latex
(S-1)
-
Es
wurden 99,5 Teile des terminalen Methoxydiphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Oligomers (XF40-B6197,
hergestellt von Toshiba Silicone, Diphenylsiloxan-Gehalt = 34 Mol%)
und 0,5 Teile γ-Methacryloyloxypropyldimethoxymethylsilan
gemischt, wobei 100 Teile einer Siloxan-Mischung erhalten wurden.
100 Teile des obengenannten gemischten Siloxans wurden zu 400 Teilen
destilliertem Wasser, in dem jeweils ein Teil Natriumdodecylbenzolsulfonat
und Dodecylbenzolsulfonsäure
zugegeben wurden, zugesetzt. Die Mischung wurde mittels eines Homomischers
bei 10.000 U/Min. vorgerührt,
anschließend
emulgiert und durch viermaliges Verarbeiten mittels eines Homogenisators
bei einem Druck von 40 MPa unter Erhalt eines Organosiloxan-Latex
dispergiert. Die gemischte Lösung
wurde in einen separaten Kolben überführt, welcher
mit einem Rückflusskühler und
einer Rührapparatur
ausgestattet war, auf 80°C
innerhalb von 5 Stunden bei gleichzeitigem Rühren und Mischen erwärmt und
anschließend
bei 20°C
stehen gelassen. Nach 16 Stunden wurde der pH des Latex auf 7,4
mittels wässriger
Natriumhydroxid-Lösung
neutralisiert, wodurch die Polymerisation vervollständigt wurde
und ein Polyorganosiloxan-Latex (S-1) erhalten wurde.
-
Der
Feststoffgehalt des auf diese Weise erhaltenen Polyorganosiloxan-Latex
(S-1) betrug 17,5%. Das Absorptionsvermögen betrug 0,50. Darüber hinaus
betrug das gewichtsmittlere Molekulargewicht des Polyorganosiloxans
in dem S-1 20.000.
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Referenzbeispiel 2
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Herstellung des Polyorganosiloxan-Latex
(S-2)
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Es
wurden 99,5 Teile des terminalen Silanoldiphenylsiloxan-Dimethylsiloxan-Oligomers (YF3804,
hergestellt von Toshiba Silicone, Diphenylsiloxan-Gehalt = 17 Mol%)
und 0,5 Teile γ-Methacryloyloxypropyldimethoxymethylsilan
gemischt, wobei 100 Teile einer Siloxan-Mischung erhalten wurden.
Es wurden 100 Teile des obengenannten gemischten Siloxans zu 400
Teilen destilliertem Wasser zugesetzt, worin ein Teil von jeweils Natriumdodecylbenzolsulfonat
und Dodecylbenzosulfonsäure
zugesetzt waren, zugegeben. Die Mischung wurde mittels eines Homomischers
bei 10.000 U/Min. vorgerührt,
anschließend
emulgiert und mittels viermaliger Verarbeitung mit einem Homogenisator
bei einem Druck von 40 MPa dispergiert, wobei ein Organosiloxan-Latex
erhalten wurde. Die Mischlösung
wurde in einen separaten Kolben überführt, welcher
mit einem Rückflusskühler und
einer Rührapparatur
ausgestattet war, 5 Stunden lang auf 80°C bei gleichzeitigem Rühren und
Mischen erwärmt
und anschließend
bei 20°C
stehen gelassen. Nach 16 Stunden wurde der pH des Latex auf 7,4
mittels wässriger
Natriumhydroxid-Lösung
neutralisiert, wodurch die Polymerisation abgeschlossen wurde und
ein Polyorganosiloxan-Latex (S-2) erhalten wurde.
-
Der
Feststoffgehalt des auf diese Weise erhaltenen Polyorganosiloxan-Latex
(S-2) betrug 17,5%. Das Absorptionsvermögen betrug 0,59. Darüber hinaus
betrug das gewichtsmittlere Molekulargewicht des Polyorganosiloxans
in dem S-2 80.000.
-
Referenzbeispiel 3
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Herstellung des Polyorganosiloxan-Latex
(S-3)
-
Es
wurden 99,5 Teile Octamethylcyclotetrasiloxan (TSF-404, hergestellt
von Toshiba Silicone) und 0,5 Teile γ-Methacryloyloxypropyldimethoxymethylsilan
gemischt, wobei 100 Teile einer Siloxan-Mischung erhalten wurden.
100 Teile des obengenannten gemischten Siloxans wurden zu 400 Teilen
destilliertem Wasser, in dem jeweils ein Teil Natriumdodecylbenzolsulfonat
und Dodecylbenzolsulfonsäure
zugegeben wurden, zugesetzt. Die Mischung wurde mittels eines Homomischers
bei 10.000 U/Min. vorgerührt,
anschließend
emulgiert und durch viermaliges Verarbeiten mittels eines Homogenisators
bei einem Druck von 40 MPa unter Erhalt eines Organosiloxan-Latex
dispergiert. Die gemischte Lösung
wurde in einen separaten Kolben überführt, welcher
mit einem Rückflusskühler und
einer Rührapparatur
ausgestattet war, auf 80°C
innerhalb von 5 Stunden bei gleichzeitigem Rühren und Mischen erwärmt und
anschließend
bei 20°C
stehen gelassen. Nach 16 Stunden wurde der pH des Latex auf 7,4
mittels wässriger
Natriumhydroxid-Lösung
neutralisiert, wodurch die Polymerisation vervollständigt wurde
und ein Polyorganosiloxan-Latex (S-3) erhalten wurde.
-
Der
Feststoffgehalt des auf diese Weise erhaltenen Polyorganosiloxan-Latex
(S-3) betrug 17,5%. Das Absorptionsvermögen betrug 0,08. Darüber hinaus
betrug das gewichtsmittlere Molekulargewicht des Polyorganosiloxans
in dem S-3 250.000.
-
Beispiel 1
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Herstellung des Pfropfcopolymers
(A-1)
-
Es
wurden 457 Teile des Polyorganosiloxan-Latex (S-1), welcher in Referenzbeispiel
1 hergestellt wurde, in einen Reaktor überführt, welcher mit einem Chemikalienzugabebehälter, einem
Kühlrohr,
einem Wärmemantel
und einer Rührvorrichtung
versehen war. Es wurden 13 Teile destilliertes Wasser zugesetzt,
die Atmosphäre
wurde durch Stickstoff ersetzt, und anschließend wurde die Mischung auf
eine Temperatur von 50°C
gebracht. Eine gemischte Lösung
von 9,8 Teilen n-Butylacrylat, 0,2 Teilen Allylmethacrylat und 0,2
Teilen Diisopropylbenzolhydroperoxid wurde zugegeben, die Mischung
wurde 30 Minuten lang gerührt,
und anschließend wurde
die gemischte Lösung
in Polyorganosiloxan-Teilchen imprägniert. Anschließend wurde
eine Mischung von 0,001 Teilen Eisen(II)-sulfat, 0,003 Teilen Dinatriumethylendiamintetraacetat,
0,24 Teilen Rongalit und 10 Teilen destilliertem Wasser zugegeben,
um die Radikalpolymerisation zu starten. Die Mischung wurde bei
einer Innentemperatur von 70°C
2 Stunden lang belassen, um die Polymerisation zu vervollständigen und
einen Verbundpolymerlatex zu erhalten.
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Eine
Mischung von 0,2 Teilen Diisopropylbenzolhydroperoxid (Percumyl
P, hergestellt von der NOF Corp.) und 10 Teilen Methylmethacrylat
wurde tropfenweise zu dem Verbundpolymerlatex bei 70°C innerhalb von
20 Minuten zugegeben, und anschließend wurde die Mischung bei
70°C 2 Stunden
lang belassen, um die Pfropfpolymerisation des Verbundpolymers zu
vervollständigen.
Der Feststoffgehalt des erhaltenen Pfropfcopolymerlatex betrug 18,5%,
und das Absorptionsvermögen
betrug 0,57.
-
Anschließend wurde
der erhaltene Pfropfcopolymerlatex tropfenweise zu 400 Teilen heißem Wasser, enthaltend
1,5% Calciumchlorid, zugegeben, um dieses zu koagulieren. Dieses
wurde abgetrennt und gewaschen, anschließend bei 80°C 16 Stunden lang getrocknet,
um ein weißes
pulvriges Pfropfcopolymer (A-1) zu erhalten.
-
Beispiel 2
-
Herstellung des Pfropfcopolymers
(A-2)
-
Mit
Ausnahme der Änderung
des Polyorganosiloxan-Latex (S-1), welcher für die Polymerisation in der Herstellung
des Pfropfcopolymers A-1 verwendet wurde, zu dem Polyorganosiloxan-Latex
(S-2), welcher in Referenzbeispiel 2 hergestellt wurde, wurde die
Polymerisation mittels desselben Verfahrens durchgeführt wie bei
der Herstellung des Pfropfcopolymers A-1, wobei ein weißes teilchenförmiges Pfropfcopolymer
A-2 erhalten wurde. Es ist zu beachten, dass der Feststoffgehalt
des Latex, welcher das Pfropfcopolymer A-2 enthielt, 18,6% betrug
und Absorptionsvermögen
bei 0,66 lag.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Herstellung des Pfropfcopolymers
(B-1)
-
Mit
Ausnahme der Änderung
des Polyorganosiloxan-Latex (S-1), welcher für die Polymerisation in der Herstellung
des Pfropfcopolymers A-1 verwendet wurde, zu dem Polyorganosiloxan-Latex
(S-3), welcher in Referenzbeispiel 3 hergestellt wurde, wurde die
Polymerisation mittels desselben Verfahrens wie bei der Herstellung
des Pfropfcopolymers A-1 durchgeführt, wobei ein weißes teilchenförmiges Pfropfcopolymer
B-1 erhalten wurde. Es ist zu beachten, dass der Feststoffgehalt
des das Pfropfcopolymer B-1 enthaltenden Latex 18,5% und das Absorptionsvermögen 0,11
betrug.
-
Beispiele 3 bis 8 und
Vergleichsbeispiele 2 bis 5
-
Die
Pfropfcopolymere A-1, A-2 und B-1, welche in den Beispielen 1 und
2 und dem Vergleichsbeispiel 1 hergestellt wurden, ein Polycarbonat-Harz
(Iupilon 52000 FN, hergestellt von Mitsubishi Engineering Plastics)
und Polytetrafluorethylen (F201L, hergestellt von Daikin Industries)
wurden in den in Tabelle 1 angegebenen Mengen eingewogen und unter
Verwendung eines Henschel-Mischers ausreichend gemischt. Die Mischungen
wurden mittels eines Doppelschneckenextruders (PCM-30, hergestellt
von der Ikegai Corp.), welcher auf eine Zylindertemperatur von 280°C eingestellt
wurde, geformt, wobei Pellets hergestellt wurden. Die Ergebnisse
der Evaluierung der Knetbarkeit zu der Zeit sind in Tabelle 1 angegeben.
-
Die
erhaltenen Pellets wurden zu Platten von 100 m × 100 mm × 3 mm Dicke mittels einer
Spritzgussapparatur, die auf eine Zylindertemperatur von 280°C und eine
Formtemperatur von 80°C
eingestellt war, geformt. Die Ergebnisse der Evaluierung der Formerscheinung
der geformten Platten sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
Vergleichsbeispiel 6
-
Polcarbonatharz
(Iupilon 52000 FN, hergestellt von Mitsubishi Engineering Plastics)
wurde allein mittels desselben Verfahrens wie die obengenannten
Beispiele der Erfindung und der Vergleichsbeispiele geformt, wobei
Pellets gebildet wurden. Diese wurden zu Evaluierung der Formerscheinung
der geformten Artikel und anhand eines Brenntests verwendet. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiele 7
und 8
-
Ein
Polycarbonatharz (Iupilon S2000 FN, hergestellt von Mitsubishi Engineering
Plastics), Phenylmethylsiliconöl
(TSF-433, hergestellt von Toshiba Silicone), und Polytetrafluorethylen
(F201L, hergestellt von Daikin Industries) wurden in den in Tabelle
1 angegebenen Mengen eingewogen und ausreichend gemischt unter Verwendung
eines Henschel Mischers. Die Mischungen wurden mittels eines Doppelschneckenextruders (PCM-30,
hergestellt von der Ikegai Corp.), eingestellt auf eine Zylindertemperatur
von 280°C,
geformt, wobei Pellets gebildet wurden. Die Ergebnisse der Evaluierung
der Knetbarkeit zu der Zeit sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Es
sollte vermerkt werden, dass die Formulierung des Vergleichsbeispiels
8 eine schlechte Knetbarkeit in dem Extruder aufwies und dass die
Pellets nicht erhalten werden konnten.
-
Die
Pellets des Vergleichsbeispiels 7 wurden zu Platten von 100 mm × 100 mm × 3 mm Dicke
mittels einer Spritzgussapparatur, die auf eine Zylindertemperatur
von 280°C
und einer Formtemperatur von 80°C
eingestellt war, geformt. Die Ergebnisse der Evaluierung der Formerscheinung
der Formplatte sind in Tabelle 1 gezeigt.
-
Die
Oberfläche
des Formartikels zeigte eine Trübung
und eine Abnahme an Glanz. Es konnte keine ausreichend gute Formplatte
erhalten werden.
-
-
Beispiele 9 und 10 und
Vergleichsbeispiele 9 und 10
-
Das
in Beispiel 1 hergestellte Pfropfcopolymer A-1, ein Polyphenylenetherharz
(hergestellt von Nippon GE Plastic, Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether)
mit einer inneren Viskosität
in Chloroform bei 25°C
von 0,46 dl/g, ein Polystyrolharz (Sumibright M-140, hergestellt
von Sumitomo Chemical), ein Polypropylenharz (BC-6, hergestellt
von Nippon Polychem), Triphenylphosphat (TPP) und Magnesiumhydroxid
wurden in den in Tabelle 2 angegebenen Mengen eingewogen und ausreichend
gemischt unter Verwendung eines Henschel Mischers. Die Mischungen
wurden mittels eines Doppelschneckenextruders (PCM-30, hergestellt
von der Ikegai Corp.), eingestellt auf eine Zylindertemperatur von
280°C, geformt,
wobei Pellets gebildet wurden. Die Ergebnisse der Evaluierung der
Knetbarkeit zu der Zeit sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
Die
erhaltenen Pellets wurden zu Platten von 100 mm × 100 mm × 3 mm Dicke mittels einer
Spritzgussapparatur, die auf eine Zylindertemperatur von 280°C und eine
Formtemperatur von 80°C
eingestellt war, geformt. Die Ergebnisse der Evaluierung der Formerscheinung
der Formplatten sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
Anschließend wurden
stabförmige
Formplatten von 125 mm × 12,5
mm × 3,2
mm Dicke und 125 mm × 12,5
mm × 1,6
mm Dicke mittels einer Spritzgussapparatur, die auf eine Zylindertemperatur
von 280°C
und eine Formtemperatur von 80°C
eingestellt war, geformt. Diese wurden für die vertikalen Brenntests
US94 verwendet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
-
Die
folgenden Ergebnisse werden aus den obengenannten Beispielen der
Erfindung und den Vergleichsbeispielen ersichtlich:
- (1) Die Harzzusammensetzungen der Beispiele 3 bis 8, welche
die Pfropfcopolymere der Beispiele 1 und 2 (A-1 und A-2) enthalten,
weisen eine ausgezeichnete Knetbarkeit mit einem thermoplastischen
Harz und eine gute Formerscheinung auf und zeigen eine überragende
Flammschutzeigenschaft, welche den Standard UL94/V-0 bei einer Dicke
der Formartikel von 1,6 mm erfüllen.
Folglich sind die Pfropfcopolymere der Beispiele 1 und 2 hinsichtlich
der Leistung als Flammschutzmittel für thermoplastische Harze überragend.
- (2) Die Harzzusammensetzungen der Vergleichsbeispiele 2 bis
5, welche das Pfropfcopolymer (B-1) enthalten gemäß Vergleichsbeispiel
1, zeigen eine gute Knetbarkeit mit thermoplastischen Harzen und
eine gute Formerscheinung. Allerdings sind sie hinsichtlich der
Flammschutzeigenschaft in dem UL94V-Test bei einer Dicke des Formartikels
von 1, 6 mm verschlechtert. Das Pfropfcopolymer (B-1) des Vergleichsbeispiels
besaß einen
niedrigen Wert in der industriellen Anwendung als Flammschutzmittel.
- (3) Die Harzzusammensetzungen der Vergleichsbeispiele 6 und
7 sind schlecht in der Knetbarkeit mit thermoplastischen Harzen
und/oder der Formerscheinung der Harzzusammensetzungen und sind
als industrielle Materialien von geringem Wert.
- (4) In den Beispielen 9 und 10 und den Vergleichsbeispielen
9 und 10 ist ersichtlich, dass das Flammschutzmittel der vorliegenden
Erfindung verschiedenen Harzen eine Flammschutzeigenschaft wirksam
verleihen kann.
-
INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT
-
Die
vorliegende Erfindung, wie sie oben beschrieben wurde, zeigt die
folgenden spezifischen und bemerkenswerten Effekte. Ihr Wert in
der industriellen Anwendbarkeit ist extrem hoch.
- (1)
Das Pfropfcopolymer gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in der Knetbarkeit mit einem thermoplastischen Harz
als Flammschutzmittel und in der Formerscheinung sowie der Flammschutzeigenschaft
der erhaltenen Harzzusammensetzung überragend.
- (2) Insbesondere liegt das Gleichgewicht der Flammschutzeigenschaft
und der Formerscheinung auf einem äußerst hohen Niveau, welches
durch ein Flammschutzmittel, das hauptsächlich ein herkömmlich bekanntes
Polyorganosiloxan umfasst, und eine thermoplastische Harzzusammensetzung,
welche selbiges enthält,
nicht erzielt werden kann und besitzt einen äußerst hohen Verwendungswert
als verschiedenartige industrielle Materialien, insbesondere als
Gehäusematerialien
für Büroautomatisierungsausstattung
oder elektrische Haushaltsgeräte.