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Die
Erfindung betrifft ein Steuerverfahren für einen Öffner für ein Hochofen-Stichloch.
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Im
Betrieb eines Hochofens zur Erzeugung von Roheisen wird ein Stichloch
mit Hilfe eines Öffners
geöffnet,
um flüssiges
Roheisen aus dem Ofen abzustechen. Beispielsweise beschreibt die JP-A-6-322420
einen Stichlochöffner
gemäß 4. Darstellungsgemäß öffnet der
Stichlochöffner
ein Stichloch 6 eines Hochofens mit Hilfe einer Bohrstange 2,
die durch eine Bohreinheit 1 gehalten wird, Aufbringen
von Schlag- und Drehung auf die Bohreinheit 1 und treibt
die Bohreinheit 1 mit Hilfe eines Vorschubmotors 5 vor
und zurück,
der auf einer Führungszelle 3 angebaut
ist und durch Hydraulikkraft angetrieben wird, die von einer Hydraulikeinheit 4 zugeführt wird.
Ein Impulsgenerator 7 ist mit der Drehwelle des Vorschubmotors 5 verbunden.
Eine Recheneinheit 9 ist zum Zählen von Ausgangsimpulsen des
Impulsgenerators 7 bei Empfang eines Signals für den Abstichbeginn
vorgesehen. Die Antriebsstrecke der Bohreinheit 1 wird
durch den Impulsgenerator 7 in Form der Anzahl von Impulsen
gezählt,
und der Hydraulikdruck während
des Stichlochöffnungsvorgangs
wird durch einen Druckmesser 8 kontinuierlich überwacht,
um die Tiefe des Stichlochs 6 zu messen.
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5(a) und 5(b) sind
Ablaufpläne
des Steuerablaufs des o.g. Stichlochöffners. Sobald der Stichlochöffnungsvorgang
beginnt (Schritt 1), detektiert der Druckmesser Hydraulikdruck
(Schritt 2).
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Der
detektierte Hydraulikdruck wird in die Recheneinheit eingegeben,
die beurteilt, ob der detektierte Druck B gleich oder größer als
ein Einstelldruck A ist (Schritt 3). Ist der detektierte
Druck B kleiner als der Einstelldruck, hat die Spitze der Bohrstange
ein Stopfmaterial im Stichloch nicht erreicht, wonach der Steuerablauf
zu den Schritten 1 und 2 zurückkehrt und der Vortrieb der
Bohrstange beibehalten wird, bis die Spitze der Stange das Stopfmaterial im
Stichloch erreicht.
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Trifft
die Spitze der Bohrstange beim Vortrieb der Stange auf das Stopfmaterial
im Stichloch, übersteigt
der detektierte Druck B den Einstelldruck A, und hierbei wird der
Wert der detektierten Position auf null gesetzt (Schritt 4),
und die Zählung
beginnt (siehe 5(a)).
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Die
Stange wird unter Sichtüberwachung vorgetrieben,
um zu bestimmen, ob die Vorwärtsbewegung
normal verläuft
und ob eine Verbiegung in der Bohrstange auftritt (siehe 5(b)). Zudem wird die Anzahl der Impulse akkumuliert,
und ist die Stichlochöffnung
abgeschlossen, wird ein Abstichbeginnsignal eingeschaltet (Schritt 6),
die Bohrtiefe des Stichlochs wird anhand der akkumulierten Impulsanzahl
berechnet (Schritt 7), und das Berechnungsergebnis wird
auf der Ausgabe angezeigt (Schritt 8).
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Beim
o.g. Stichlochöffner
wird aber die Vorwärtsbewegungsgeschwindigkeit
der Bohrstange manuell so gesteuert, daß die Stange nicht knicken kann,
weshalb die Steuerung unvollkommen ist, wenn sich die Härte und
Festigkeit des Stopfmaterials im Stichloch ändern, was zu großem Bohrwiderstand
führt.
Dadurch wird die Bohrstange mitunter verbogen, und ihre Spitze verschleißt in der
Tendenz sehr schnell.
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Da
zudem auch die Schläge
manuell gesteuert werden, wobei visuell überwacht wird, ob die Vorwärtsbewegung
ausreicht, führt
ein Schlagkörper
der Bohreinheit mitunter Leerschläge aus, wenn der Widerstand
gegen den Vortrieb gering ist, was zu kürzerer Lebensdauer oder Beschädigung der
Ausrüstung führt.
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Nach
Detektion des Beginns des Stichlochbohrens werden außerdem die
Detektion der Bohrtiefe im Stichloch und die schnelle Zunahme der
Vortriebsgeschwindigkeit ebenfalls visuell bestätigt, weshalb infolge einer
langsamen Reaktionszeit nicht immer genaue Messungen vorgenommen
werden können.
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Da überdies
der Stichlochöffnungsvorgang einer
der Betriebsabläufe
in der Gießerei
ist, bei dem der Stichlochöff ner
durch eine Arbeitskraft manuell bedient wird, die seine Vorwärtsbewegungsgeschwindigkeit
visuell überwacht,
besteht ein Problem darin, daß die
Arbeitsumgebung des Bedieners heiß, gefährlich und schmutzig mit hohem
Staubanteil ist.
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EP-A-0519397
offenbart eine Stichlochbohrmaschine mit einem Hydraulikölhammer,
der die Schläge
und/oder Drehungen durch Hydraulikölantrieb erzeugt, und einer
Hydrauliköleinheit
als Antriebsquelle, die mit dem Hydraulikhammer über eine Hydraulikölleitung
verbunden ist.
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US-A-4249973
offenbart eine mit Hydraulikfluid betriebene Gesteinsbohrvorrichtung,
die mit einem Steuersystem versehen ist, das aufweist: (a) jeweilige
Paare von Motorzulauf- und
-rücklaufleitungen,
die mit dem Schlagmotor, dem Drehmotor und dem Vorschubmotor verbunden
sind, zum Zuführen von
Hydraulikdruckfluid zu den Motoren, (b) ein manuell betätigtes Steuerventil,
das mit der Zulaufleitung für
den Schlagmotor verbunden ist, zum Steuern des Durchflusses von
Druckfluid zum Schlagmotor und (c) manuell betätigte Steuerventile, die mit
den jeweiligen Paaren von Vorschubmotor- und Drehmotor-Zulauf- und
Rücklaufleitungen
verbunden sind, zum Steuern des Durchflusses von Druckfluid zum Vorschubmotor
und Drehmotor und zum Umkehren des Vorschubmotors und Drehmotors.
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US-A-4023626
offenbart ein Servosystem für
einen Hydraulikbohrer mit einem ersten Kreis, der Druckfluid zu
einer Schlagbohreinheit führt,
einem zweiten Kreis, der für
Hydraulikdruckfluidfluß zu
einem Drehbohrmotor sorgt, und einem dritten Kreis, der für Fluidfluß zu einem
Vorschubmotor zum Vorschieben oder Zurückziehen des Bohrers sorgt.
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US-A-4097033
offenbart eine Vorrichtung zum Öffnen
eines Schachtofen-Stichlochs mit einer Stützsäuleneinrichtung, die eine Längsachse
hat, einer Armeinrichtung, die an der Stützsäuleneinrichtung schwenkbar
angeordnet ist, einer Werkzeughaltereinrichtung, die eine längliche
Werkzeugstützstange
aufweist, einer Einrichtung zum starren Befestigen der Werkzeughaltereinrichtung,
einer fluidbetriebenen Bohreinrichtung, die an der Werkzeughaltereinrichtung
angeordnet ist, einer Einrichtung zum Abgeben von Arbeitsfluid zur
Bohreinrichtung und einer Einrichtung zum Drehen der Armeinrichtung um
die Achse der Säuleneinrichtung,
um die Werkzeughaltereinrichtung zwischen einer Arbeits- und einer
Rückzugsposition
zu bewegen.
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Die
Erfindung stellt ein automatisches Steuerverfahren für einen
hydraulischen Stichlochöffner bereit,
durch das eine Bohrstange einer Bohreinheit an Knicken und Leerschlagen
gehindert werden kann, die Stichlochöffnungszeit kürzer sein
kann und die Stichlochtiefe genauer gemessen werden kann, was Fernbedienung
durch automatischen Betrieb des Stichlochöffnungsvorgangs ermöglicht,
um Arbeitskräfte
keiner schmutzigen Arbeitsumgebung auszusetzen.
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Die
Aufgabe kann durch die in den Ansprüchen festgelegten Merkmale
gelöst
werden.
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Im
folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen
näher beschrieben. Es
zeigen:
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1(a) einen Ablaufplan zur automatischen Antriebssteuerung
gemäß dem Steuerverfahren
der Erfindung,
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1(b) ein Diagramm der Beziehung zwischen der Last
und Hydrauliklastdetektion gemäß der automatischen
Antriebssteuerung von 1(a),
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2(a) einen Ablaufplan zur automatischen Schlagsteuerung,
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2(b) ein Diagramm der Beziehung zwischen der Last
und Hydrauliklastdetektion gemäß der automatischen
Schlagsteuerung von 2(a),
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3 einen
Ablaufplan für
das erfindungsgemäße Steuerverfahren,
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4 eine
allgemeine Ansicht eines herkömmlichen
Stichlochöffners,
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5(a) einen Ablaufplan der Steuerung eines herkömmlichen
Stichlochöffners,
und
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5(b) einen sich an den Ablaufplan von 5(a) anschließenden
Ablaufplan der Steuerung des herkömmlichen Stichlochöffners.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
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(1) Automatische Antriebssteuerung
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1(a) ist ein Ablaufplan zur automatischen Antriebssteuerung
gemäß dem Steuerverfahren
der Erfindung.
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Eine
Bohrstange wird bei Antriebsbeginn durch einen Vorschubmotor in
Drehung versetzt und vorgetrieben, und die Hydrauliklast einer den
Vorschubmotor antreibenden Hydraulikeinheit wird durch einen Druckmesser
detektiert (Schritt 101, siehe 1(b)).
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Der
detektierte Druck wird in eine Recheneinheit eingegeben, und es
wird beurteilt, ob der detektierte Druck A gleich oder größer als
ein Obergrenzen-Einstellwert F1 der Antriebslast ist (Schritt 102). Ist
der detektierte Druck A kleiner als der Obergrenzen-Einstellwert
F1, so übersteigt
die Antriebslast nicht den Wert und verursacht kein Knicken, weshalb die
Bohrstange die Drehung beibehält
und durch die Wiederholung der Schritte 101 und 102 vorgetrieben wird.
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Übersteigt
der detektierte Druck A den Obergrenzen-Einstellwert F1, liegt die
Antriebslast in einem Bereich, der möglicherweise zu Knicken führt, weshalb
der Vorschubmotor gestoppt wird, um den Vortrieb der Bohrstange
zu stoppen, oder die Bohrstange rückwärts angetrieben wird, wenn
die Lage dies erfordert (Schritt 103).
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Die
Hydrauliklast wird detektiert, während der
Vortrieb der Bohrstange unterbrochen, aber ihre Drehung beibehalten
ist (Schritt 104, siehe 1(b)),
und es wird beurteilt, ob der detektierte Druck A gleich oder kleiner
als ein Untergrenzen-Einstellwert F2 ist (Schritt 105).
Ist der detektierte Druck A gleich oder kleiner als der Untergrenzen-Einstellwert
F2, kehrt der Steuerablauf zu den Schritten 101 und 102 zurück, und
die Bohrstange wird unter Beibehaltung der Drehung vorgetrieben.
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Der
Grund, weshalb der Untergrenzen-Einstellwert F2 kleiner als der
Einstellwert F1 eingestellt ist, besteht darin, die Bohrstange mit
einer Antriebslast vorzutreiben, die wahrscheinlich kein Knicken verursacht,
indem zu den Schritten 101 und 102 zurückgekehrt
wird.
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Übersteigt
der detektierte Druck A den Einstellwert F2, werden der Schritt 104 zur
Detektion der Hydrauliklast und der Schritt 105 zur Beurteilung,
ob der detektierte Druck A gleich oder kleiner als der Einstellwert
F2 ist, erneut wiederholt. Wird dann der detektierte Druck A durch
Drehung der Bohrstange dazu gebracht, gleich oder kleiner als der
Einstellwert F2 zu sein, wird der Antrieb durch Rückkehr zu
den Schritten 101 und 102 aufgenommen.
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Durch
die zuvor beschriebenen Schritte wird die Antriebslast detektiert,
und erreicht die Last den Obergrenzen-Einstellwert F1, über dem es zu Knicken kommen
kann, wird der Vortrieb aufgehoben, und nur die Drehung wird fortgeführt, und
fällt die
Antriebslast auf den Untergrenzen-Einstellwert F2 oder darunter,
wird der Vortrieb wieder aufgenommen. Diese Maßnahmen verhindern eine übermäßige Antriebswirkung,
die Knicken der Bohrstange verursacht.
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(2) Automatische Schlag-
bzw. Stoßsteuerung
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2(a) ist ein Ablaufplan zur automatischen Schlag- bzw. Stoßsteuerung.
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Werden
Schläge
bzw. Stöße ausgeübt, trifft eine
von einem Schlagkörper
angetriebene Bohrstange auf ein Stopfmaterial in einem Stichloch.
In diesem Zustand wird die Hydrauliklast detektiert (Schritt 111,
siehe 2(b)).
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Der
detektierte Druck wird in eine Recheneinheit eingegeben, und es
wird beurteilt, ob der detektierte Druck A gleich oder kleiner als
ein Einstellwert D1 (D2 bei Rückwärtsschlägen) ist,
um das Schlagen zu beginnen (Schritt 112). Ist der detektierte
Druck A gleich oder größer als
der Einstellwert D1 (D2), werden die Schläge wirksam ausgeführt und treffen
nicht leer auf, weshalb das Schlagen durch Rückkehr zu den Schritten 111 und 112 beibehalten wird.
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Fällt der
detektierte Druck A unter den Einstellwert D1 (D2), werden die Schläge nicht
wirksam durchgeführt
und treffen möglicherweise
leer auf, weshalb die Schläge
eingestellt werden (Schritt 113). Danach werden die Schläge wieder
aufgenommen, wenn sich der detektierte Druck A erholt. Mit dieser Steuerung
werden Leerschläge
des Schlagkörpers verhindert.
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(3) Detektion der Stichlochtiefe
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3 ist
ein Ablaufplan für
das erfindungsgemäße Steuerverfahren.
Nach Beginn eines Stichlochöffnungsvorgangs
wird eine Bohrstange durch einen Vorschubmotor in Drehung versetzt und
vorgetrieben, und die Hydrauliklast einer den Vorschubmotor antreibenden
Hydraulikeinheit wird mit einem Druckmesser detektiert (Schritt 131).
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Der
detektierte Druck wird in eine Recheneinheit eingegeben, und es
wird beurteilt, ob der detektierte Druck A gleich oder kleiner als
ein Obergrenzen-Einstellwert P1 ist (Schritt 132). Ist
der detektierte Druck A gleich oder kleiner als der Obergrenzen-Einstellwert
P1, hat die Spitze der Bohrstange noch nicht ein Stopfmaterial in
einem Stichloch erreicht, wonach der Steuerablauf zu den Schritten 131 und 132 zurückkehrt
und die Bohrstange die Drehung fortführt und vorgetrieben wird.
Die Stange wird vorgetrieben, bis die Spitze der Stange auf das
Stopfmaterial im Stichloch trifft, indem die Schritte 131 und 132 wiederholt
werden.
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Trifft
die Stangenspitze während
des Vortriebs auf das Stichloch-Stopfmaterial, übersteigt der detektierte Druck
A den Obergrenzen-Einstellwert P1, und hierbei wird der Wert einer
Positionsdetektion auf null gesetzt (Schritt 133), eine
Positionsdetektion beginnt ab dieser Position, und die Tiefe des Stichlochs
wird berechnet. Die Bohrstange wird vorgetrieben, während die
automatische Antriebssteuerung in den Schritten 101 bis 105 und
die automatische Vorwärtsschlagsteuerung
in den Schritten 111 und 112 gemäß der vorstehenden
Beschreibung parallel zur Positionsdetektion durchgeführt werden. Während sich
die Bohrstange auf diese Weise vorbewegt, wird berechnet, ob die
detektierte Position an oder jenseits einer Einstellposition liegt
(Schritt 134), und zugleich wird die Hydrauliklast detektiert
und eine weitere Berechnung angestellt, ob der detektierte Druck
A gleich oder kleiner als ein Untergrenzen-Einstellwert P2 ist (Schritt 135).
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Erreicht
oder überschreitet
die detektierte Position die Einstellposition im Schritt 134 und
wird der detektierte Druck A gleich oder kleiner als der Untergrenzen-Einstellwert
P2, wird durch den Abfall des detektierten Drucks A als Ergebnis
des Durchstoßens
des Stichlochs mit der Spitze der Bohrstange im Schritt 135 die
Stichlochtiefe durch eine UND-Schaltung 136 bestimmt,
und sowohl der Antrieb als auch die Vorwärtsschläge der Bohrstange werden gestoppt.
Danach wird die Bohrstange zurückgezogen, um
aus dem Stichloch herausgezogen zu werden, und wird unter automatischer
Rückwärtsschlagsteuerung
zurückgetrieben.
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Durch
die Antriebssteuerung der Erfindung läßt sich das Knicken einer Bohrstange
zuverlässig vermeiden,
und die erforderliche Zeit für
die Stichlochöffnung
kann verkürzt
werden, da automatisch verhindert wird, daß eine übermäßige Antriebskraft auftritt,
die möglicherweise
Knicken verursacht.
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Ferner
lassen sich Schäden
an der Ausrüstung
reduzieren, und die Lebensdauer kann verlängert werden, da die Ausrüstung automatisch
und zuverlässig
an Leerschlägen
gehindert wird. Zusätzlich brauchen
Arbeitskräfte
keiner schmutzigen Umgebung ausgesetzt zu sein, da Fernbedienung
durch die Automatisierung der Stichlochöffnungsarbeiten ermöglicht ist.