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Die
Erfindung betrifft Apparaturen und ein Verfahren zur "Extraktion" von Biomasse. Das
ist die Extraktion von Aromastoffen, Duftstoffen oder pharmazeutisch
aktiven Bestandteilen aus Materialien natürlichen Ursprungs (diese Materialien
werden hierin als "Biomasse" bezeichnet).
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Beispiele
für Biomassematerialien
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, geschmackreiche und aromatische Substanzen ein, wie Koriander, Gewürznelken,
Sternanis, Kaffee, Orangensaft, Fenchelsamen, Kreuzkümmel, Ingwer
und andere Sorten von Rinden, Blättern,
Blüten,
Früchten,
Wurzeln, Rhizomen und Samen. Biomasse kann auch in der Form von
biologisch aktiven Substanzen wie Pestiziden und pharmazeutisch
aktiven Substanzen oder deren Vorläufern extrahiert werden, die
z.B. aus einem Pflanzenmaterial, einer Zellkultur oder einer Fermentationsbrühe erhältlich sind.
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Es
besteht ein wachsendes technisches und kommerzielles Interesse an
einer Verwendung von nahezu kritischen Lösemitteln in solchen Extraktionsverfahren.
Beispiele für
solche Lösemittel
schließen ein
verflüssigtes
Kohlendioxid oder, von besonderem Interesse, eine Familie von chlorfreien
Lösemitteln auf
der Basis von organischen Hydrofluorkohlenstoff ("HFC")-Typen.
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Mit
dem Begriff "Hydrofluorkohlenstoff" bezeichnen wir Materialien,
die nur Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Fluoratome enthalten und
die somit chlorfrei sind.
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Bevorzugte
Hydrofluorkohlenstoffe sind die Hydrofluoralkane und insbesondere
die C1-4-Hydrofluoralkane. Geeignete Beispiele
für C1-4-Hydrofluoralkane, die als Lösemittel
verwendet werden können,
schließen,
u.a., ein, Trifluormethan (R-23), Fluormethan (R-41), Difluormethan
(R-32), Penta fluorethan (R-125), 1,1,1-Trifluorethan (R-143a), 1,1,2,2-Tetrafluorethan (R-134),
1,1,1,2-Tetrafluorethan (R-134a), 1,1-Difluorethan (R152a), 1,1,1,2,3,3-Hexafluorpropan
(R-236ea), 1,1,1,2,2,3-Hexafluorpropan
(R-236cb), 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan
(R-236fa), 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan (R-245fa), 1,1,2,2,3-Pentafluorpropan (R-245ca),
1,1,1,2,3-Pentafluorpropan (R-245eb),
1,1,2,3,3,-Pentafluorpropan (R-245ea) und
1,1,1,3,3-Pentafluorbutan (R-365mfc). Mischungen von zwei oder mehr
Hydrofluorkohlenstoff können
gewünschtenfalls
verwendet werden.
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Ein
besonders bevorzugter Hydrofluorkohlenstoff zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung ist 1,1,1,2-Tetrafluorethan (R-134a).
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Es
ist möglich,
eine Biomasseextraktion unter Verwendung anderer Lösemittel
durchzuführen, wie
beispielsweise Chlorfluorkohlenstoffen ("CFC's") oder Hydrochlorfluorkohlenstoffen
("HCFC's) und/oder Mischungen
von Lösemitteln.
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Bekannte
Extraktionsverfahren unter Verwendung dieser Lösemittel werden normalerweise
in einer Extraktionsausrüstung
mit geschlossenem Kreislauf durchgeführt. Ein typisches Beispiel
für ein derartiges
System ist schematisch in 1 gezeigt.
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In
diesem typischen System gestattet man einem flüssigen Lösemittel, unter Schwerkrafteinwirkung
in einem Abwärtsstrom
durch ein Bett von Biomasse zu perkolieren, das im Behälter 11 gehalten wird.
Danach fließt
es zum Verdampfer 12, wo der flüchtige Lösemitteldampf durch Wärmeaustausch mit
einem heißen
Fluid verdampft wird. Der Dampf aus dem Verdampfer 12 wird
dann durch den Kompressor 13 komprimiert: der komprimierte
Dampf wird als nächstes
einem Kondensator 14 zugeführt, wo er durch Wärmeaustausch
mit einem kalten Fluid verflüssigt
wird. Das verflüssigte
Lösemittel
wird ggf. in einem Zwischenspeicherbehälter (Aufnahmebehälter) 15 gesammelt
oder direkt in den Extraktionsbehälter 1 zurückgeführt, um
den Kreis zu schließen.
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Wenn
die Biomasse eine flüssige
(typischerweise wässrige)
Form aufweist, gibt es spezielle Probleme. Beispiele für flüssige Biomassen
schließen, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Kaffee und Orangensaft ein. Flüssigkeiten, die feste Biomasseteilchen
enthalten, bieten spezielle Schwierigkeiten. Wir bezeichnen hierin
derartige Biomassen als "flüssigkeitsgeförderte" Biomassen.
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Hydrofluorkohlenstoff
(HFC)-Lösemittel
haben sich zur Extraktion derartiger Biomassen als wirksam erwiesen.
Ein Beispiel für
ein geeignetes HFC-Lösemittel
ist 1,1,1,2-Tetrafluorethan, verkauft als "R-134a" von der KLEA Division von Imperial Chemical
Industries plc. Es wäre
wünschenswert, eine
Apparatur und ein Verfahren zu schaffen, die für eine kontinuierliche Extraktion
von flüssigen
oder flüssigkeitsgeförderten
Biomassen unter Verwendung von z.B. 1,1,1,2-Tetrafluorethan in flüssiger Form
geeignet sind.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine Apparatur gemäß Anspruch
1 geschaffen.
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Diese
Apparatur gestattet in vorteilhafter Weise eine innige Vermischung
der Biomasse und des Lösemittels,
so dass das Lösemittel
die gewünschten
Bestandteile aus der Biomasse wirksam herauszieht und diese an einen
anderen Ort fördert, zur
Trennung des Lösemittels
und der Biomasse voneinander.
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Die
Anwendung von Gegenströmen,
wie in Anspruch 1 definiert wird, macht die Apparatur geeignet für die kontinuierliche
Verarbeitung von einer flüssigen
oder flüssigkeitsgeförderten
Biomasse.
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Die
Merkmale des Rektifikators, des Kompressors und des Kondensators
in Reihe trennen die gewünschte
Biomasse in vor teilhafter Weise von dem Lösemittel, wodurch der Extrakt
zur weiteren Verwendung verfügbar
wird.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist der Kondensator einer wie er in Anspruch 1 definiert ist. Der
Grund ist dafür
ist, dass manchmal restliche Inertstoffe (Luft, Kohlendioxid, usw.)
in dem wässrigen Einsatzproduktstrom
der Biomasse vorhanden sind. Das Lösemittel fördert einige dieser inerten
Verbindungen zu dem Kondensator. Die Kondensation in Gegenwart von
Inertstoffen ist manchmal schwierig. Die zweite Kondensatorstufe,
die in Anspruch 1 definiert wird, trennt in vorteilhafterweise Inertstoffe
von dem Lösemittel.
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Die
zweite Kondensatorstufe wird bei einer niedrigeren Temperatur betrieben
als die erste Stufe. Das entfernt Wärme aus der Mischung Lösemittel/Inertverbindung.
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Das
Merkmal von Anspruch 2 gestattet auf vorteilhafte Weise die Zurückführung von
rückgewonnenem
Lösemittel
für einen
Kontakt mit weiterer Biomasse.
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Selbst
wenn man einen zweistufigen Kondensator verwendet, können einige
unkondensierte Dämpfe
zurückbleiben.
Deshalb schließt
die zweite Kondensatorstufe vorteilhafterweise eine Entlüftung zur
Ableitung unkondensierter Dämpfe
ein.
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Vorzugsweise
ist die Entlüftung
mit einem Adsorbenzienfilter verbunden, der Lösemitteln in den abgelassenen
Dampf adsorbiert. Das führt
mit Vorteil zu einer Rückgewinnung
von noch mehr Lösemittel.
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Ein
Beispiel für
ein geeignetes Adsorbenzienfilter ist ein Bett aus Aktivkohle.
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Der
Rektifikator (die Destille), die in Anspruch 1 definiert wird, kann
vorteilhafterweise die Merkmale aufweisen, die in Anspruch 5 definiert
werden. Bequemerweise schließt
die Destillationsvorrichtung eine Abluftvorrichtung und einen Rückflusskühler ein,
der Teil des Dampfwegs zur Ablufteinrichtung ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform
arbeitet der Rückflusskondensator
bei einer höheren
Temperatur als dem Taupunkt des Lösemittels und bei einer niedrigeren
Temperatur als der Taupunkt des Biomasseextrakts. Folglich kondensiert
der Rückflusskondensator
alle Biomasse-Duftstoffverbindungen, die in unerwünschter
Weise aus der Destillationsvorrichtung im Ergebnis des in Anspruch
5 erwähnten Erhitzens
abdestillieren.
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Die
Gegenstrom-Strömung,
die in dem Hohlbehälter
eingestellt wird, führt
zur Mitführung
von etwas Lösemittel
mit der flüssigen
Biomasse. Folglich beinhaltet der hohle Behälter die Merkmale von Anspruch
7. Das gestattet in vorteilhafter Weise die Rückgewinnung von Lösemittel
aus der abgereicherten Biomasse.
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Wie
in Anspruch 7 angemerkt wird, kann Lösemittel, das aus der abgereicherten
Biomasse gewonnen wird, für
einen weiteren Kontakt mit Biomasse in die geschlossene Haupt-Lösemittelschleife
zurückgeführt werden.
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Der
in Anspruch 7 definierte Check-Tank enthält einen Auslass für einen
flüssigen
Biomasserückstand.
Dieser Biomasserückstand
kann, wenn erforderlich, einer weiteren Lösemitteldekontaminierung unterzogen
werden. Er kann danach geeignet sein, z.B. als Tiernahrung und für die Verfüllung im
Gelände.
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Bei
besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist der hohle Behälter
ein aufrechter langgestreckter Behälter, durch den ein Biomassestrom
aufsteigt und ein Lösemittelstrom
absteigt.
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Eine
alternative Anordnung ist eine, bei der der hohle Behälter eine
Mischer-Absetzeinheit ist oder eine solche beinhaltet, in der Lösemittel-
und Biomasseströme
im Gegenstrom strömen.
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In
der Praxis können
eine Reihe von Mischer-Absetzeinheiten vorhanden sein, die in Reihe
miteinander verbunden sind, um einen mehrstufigen Hohlbehälter oder
eine Vielzahl von Behältern
zu definieren.
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Eine
andere Anordnung ist eine, in der eine Hochintensitäts-Mischvorrichtung,
z.B. ein statischer Mischer oder ein Inline-Düsenstrahlmischer, verwendet
wird, um den Kontakt herzustellen und den Massentransfer positiv
zu beeinflussen. Typischerweise sollte eine derartige Anordnung
einen Tank für
das Absetzen unter Schwerkraft nutzen, wobei mit Vorteil jedoch
auch eine Technologie einer verstärkten Abtrennung angewandt
werden könnten.
Beispiele für Hochintensitäts-Trenntechnologien
schließen
Hydrozyklone oder Zentrifugenseparatoren ein, durch die die Arbeitsflüssigkeit,
die die benötigte
kinetische Energie aufweist, geleitet werden kann. Verschiedene Vorrichtungen
wie Pumpen können
dazu verwendet werden, der Arbeitsflüssigkeit kinetische Energie
zu verleihen.
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Die
Vorteile der Verwendung zum Beispiel eines statischen Inline-Mischers
gekoppelt mit einem Hydrozyklon (oder einem Satz von Hydrozyklonen), die
wie gewünscht
angeordnet sind, bestehen darin, dass die vorhandene Masse im System
vermindert werden kann, und dass die Größe der Extraktionsanlage auf
eine Blasensäule
und einen Schwerkraftabscheider vermindert werden kann. Zusätzlich vermindert
die Verwendung von Hochintensitäts-Mischern das
Potential von Bypass/Kurzschlussströmen einer der Phasen, zu denen
es in einer Kontaktvorrichtung vom Blasentyp kommen könnte.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren bereitgestellt,
wie es in Anspruch 12 definiert wird.
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Dieses
Verfahren ist auf vorteilhafte Weise wirksam zum Extrahieren von
Biomasse in flüssiger (typischerweise
wässriger)
Form.
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Es
ist besonders bevorzugt, dass das Verfahren von Anspruch 12 in einem
geschlossenen Kreislauf durchgeführt
wird. Das gestattet eine wirksame Wiedergewinnung von Lösemittel,
dessen Entsorgung ansonsten Probleme bereiten könnte.
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Außerdem sind
vorteilhafte Merkmale des Verfahrens, die eine wirksame Wiedergewinnung
von Lösemittel
im Anschluss an die Durchführung
des Verfahrens gestatten, solche, wie sie in den Ansprüchen 14
und 15 definiert werden.
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Das
Verfahren beinhaltet mit Vorteil auch die Stufen, die in den Ansprüchen 16
und 17 definiert werden, die die Rückgewinnung von Lösemittel
aus der abgereicherten Biomasse gestatten.
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Insbesondere
wenn man das Verfahren unter Verwendung der Apparatur, wie sie hierin
definiert wird, praktiziert, ist es vorteilhaft, dass einer der
Gegenstrom-Ströme
unter Schwerkrafteinfluss erhalten wird. Das vermindert den Energieverbrauch
der Apparatur.
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Alternativ,
wenn man das Verfahren unter Verwendung von Hochintensitätsmisch-
und Trenntechnologien durchführt,
kann die Schwerkraft nach Wahl des Konstrukteurs zur Anwendung kommen, wobei
die Technologie jedoch nicht auf der Nutzungen der Schwerkraft zur
Trennung der Flüssigkeit
beruhen muss. In diesem Fall (wenn die Schwerkraft nicht als Antrieb
für die
Strömung
genutzt wird) kann der Energieverbrauch höher sein (wegen der aufgewendeten
Pumpenergie), wobei jedoch deshalb, weil die Ausrüstung im
Allgemeinen sehr viel kleiner ist, trotzdem noch ein ökonomischer
Vorteil vorhanden ist.
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Es
folgt nunmehr eine Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, anhand eines nicht-limitierenden Beispiels, wobei
Bezug genommen wird auf die Figuren, in denen:
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1 eine
schematische Darstellung einer bekannten Biomasseextraktionsapparatur
ist, die zur Extraktion von Biomasse geeignet ist, die anfangs in fester
Form vorliegt; und
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2 eine
schematische Darstellung einer Apparatur gemäß der vorliegenden Erfindung
ist.
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Bezugnehmend
auf 2 ist darin eine Apparatur 10' zur Extraktion
von Biomasse gezeigt.
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Die
Apparatur 10' schließt als ihren
primären Konverter
einen Extraktionsbehälter 11 ein,
der in der bevorzugten Ausführungsform
ein langgestreckter aufrechter Zylinder ist.
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Eine
flüssige
Biomasse, wie beispielsweise konzentrierter Orangensaft, Kaffee
in wässriger
Form usw. wird mittels einer Pumpe 12 und der Zuführleitung 13 dem
Innenraum der Basis des Behälters 11 zugeführt. Aufgrund
des Drucks vonseiten der Pumpe 12 steigt die flüssige Biomasse
durch den Behälter 11 nach
oben, der mit einer Flüssigkeit
gefüllt
ist, und tritt über
eine Biomasse-Auslassleitung 14 am Kopf des Behälters aus.
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Lösemittel
wird unter Druck von einer Pumpe 16 über eine Leitung 17 zum
Innenraum des Kopfs des Behälters 11 zugeführt. Das
Lösemittel
fällt unter Schwerkraft
durch den Behälter 11 und
erscheint über
die Lösemittel/Biomassenextrakt-Auslassleitung 18 an
der Basis des Behälters 11.
Die Lösemittel/Biomasseextrakt-Mischung
wird dann in einem geschlossenen Kreislauf behandelt, um das Lösemittel
und den Extrakt voneinander zu trennen. Das Lösemittel wird dann über Leitung 17 zum
Kontakt mit weiterer Biomasse im Behälter 11 zurückgeführt.
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Ein
geeignetes Lösemittel
ist R-134a. Dieses hat physikalische Eigenschaften, die für die Extraktion
von Biomasse gut geeignet sind. R-134a ist auch für eine Verwendung
in Lebensmittelanwendungen zugelassen.
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Andere
Lösemittel,
einschließlich
CFC's und HCFC's können ebenfalls
verwendet werden, obwohl diese Lösemittel
für die
Extraktion von Biomasse nicht zugelassen sind, die letztlich eine
Verwendung im Lebensmittelbereich oder Medizinbereich hat.
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Selbstverständlich können auch
Mischungen von Lösemitteln
verwendet werden.
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Die
Lösemittel/Biomassenextrakt-Mischung, die über die
Auslassleitung 18 austritt, strömt zu einem Rektifikator in
Form einer Destillationsvorrichtung 19.
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Die
Destillationsvorrichtung 19 beinhaltet zum Beispiel einen
beheizten Mantel 19a oder eine andere, funktionell äquivalente
Vorrichtung zum Erhitzen der Lösemittel/Extrakt-Mischung, die ihr über Leitung 18 zugeführt wird.
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Die
Heizwirkung bewirkt eine Verdampfung des Lösemittels, dessen Taupunkt
deutlich niedriger liegt als der des Biomasseextrakts.
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Verdampftes
Lösemittel
strömt
zu einem Kompressoren/Kondensatoren-Teil des Kreises, der nachfolgend
im Detail beschrieben wird.
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Der
flüssige
Biomasseextrakt wird, im Anschluss an die Verdampfung des gesamten
Lösemittels
in der Mischung in der Destillationsvorrichtung 19, über die
Biomassenextrakt- Ablassleitung 20 für eine weitere
kommerzielle Verwendung abgelassen.
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Die
Destillationsvorrichtung 19 kann ggf. einen Rückflusskondensator
beinhalten (in 2 nicht sichtbar), der in der
Nähe ihrer
Lösemitteldampf-Austrittsleitung 21 vorhanden
ist. Der Zweck dieses Rückflusskondensators
besteht darin, alle flüchtigen Fraktionen
des Biomasseextrakts zu kondensieren, die unbeabsichtigterweise
mit dem Lösemitteldampf mitgerissen
werden, wenn dieser die Destillationsvorrichtung 19 verläßt. Auf
diese Weise werden alle erwünschten
Bestandteile des Biomasseextrakts in der Destillationsvorrichtung 19 für ein anschließendes Ablassen über die
Leitung 20 zurückgehalten. Die
unerwünschten
Lösemittelbestandteile
strömen über Leitung 21 zu
dem Kompressoren/Kondensatoren-Teil
des Kreises.
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Die
Leitung 21 ist mit der Saugseite eines Kompressors verbunden.
Dieser arbeitet nach einer Vorgabe, die ausreicht, den Lösemitteldampf
zu komprimieren, so dass er anschließend kondensiert werden kann.
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Der
Ausgang des Kompressors 23 ist mit einer ersten Kondensatorstufe 24 verbunden.
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Die
Hauptmasse des Lösemitteldampfes kondensiert
im Kondensator 24 und strömt über die Leitung 25 zu
einem Hohlbehälter 26,
der als Lösemittelempfänger dient.
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Um
den Energieverbrauch des Verfahrens zu vermindern, kann es wünschenswert
sein, eine Wärmeintegrationstechnologie
zu verwenden. In einer derartigen Ausführungsform kann das verdampfte
komprimierte Lösemittelgas
direkt als Heizmedium in dem Mantel 19a der Destillationsvorrichtung
kondensiert werden, wodurch es die Erwärmung und Abkühlung liefert,
wie sie von der Destillationsvorrichtung 19 und dem Kondensator 24 benötigt werden.
In einer alternativen Ausführungsform kann
der Dampf gegen ein sekundäres
Wärmeübertragungsfluid
(Kältemittel)
kondensiert werden, das in einer geschlossenen Wärmepumpe (in den Zeichnungen
nicht gezeigt) arbeitet, deren Abwärme den Heizmantel der Destillationsvorrichtung 19a betreibt.
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Wie
oben erwähnt
wurde, sind einige inerte Verbindungen wie Luft und Kohlendioxid
in dem wässrigen
Einsatzproduktstrom vorhanden, der über Leitung 13 zugeführt wird.
Die Inertverbindungen neigen dazu, Lösemittel mitzureissen. Ein
Dampfauslass 27 aus dem Kondensator 24 ist daher
mit dem Einlass einer zweiten Kondensatorstufe verbunden. Diese
wird bei einer niedrigeren Temperatur betrieben als die Kondensatorstufe 24,
um Lösemittel
in Gegenwart der Inertverbindungen zu kondensieren.
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Ein
Flüssigkeitsauslass
leitet den auf diese Weite kondensierten Lösemittelanteil zu dem Empfänger 26.
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Ein
Dampfauslass 31 des Kondensators 29 gestattet
den Austritt von gasförmigen
Bestandteilen, die in dem Kondensator 29 nicht kondensieren.
Derartige gasförmige
Bestandteile können
gewünschtenfalls
beispielsweise einem Adsorbenzienbett zur weiteren Entfernung von
Lösemittelmolekülen daraus
zugeführt
werden. Danach können
die gereinigten Dampfbestandteile, einschließlich zum Beispiel Kohlendioxid
und Luft, sicher abgelassen werden, ohne dass ein Risiko einer Lösemittelkontamination außerhalb
des geschlossenen Kreislaufs der Apparatur besteht.
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Der
Empfänger 26 beinhaltet
einen Auslass 33 für
das flüssige
Lösemittel,
der mit der Saugseite der Pumpe 16 verbunden ist, um das
auf diese Weise gereinigte Lösemittel
in den Behälter 11 zurückzuführen.
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Die
Flüssigkeitsauslassleitung 14 für abgereicherte
Biomasse ist mit einem wässrigen
Produkt-Check-Tank 34 verbunden. Der Tank 34 beinhaltet
ein Heizelement 35 zum Erhitzen seines flüssigen Inhalts.
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Am
Kopf des Behälters 34 ist
eine Dampfauslassleitung 36. Die Leitung 36 ist über den
Kondensator 37 mit der Saugseite des Kompressors 23 verbunden.
Das leichte Erhitzen mit Hilfe des Heizelements 35 führt dazu,
dass gelöstes
Lösemittel
aus dem Behälter 34 verdampft.
Gegebenenfalls ist der Kondensator 37 vorgesehen, um eine
Kondensation von jeglichem Extrakt oder Wasser zu ermöglichen, die
auch verdampft werden; die Kondensationstemperatur ist jedoch so
festgelegt, dass sie oberhalb des Taupunkts des Lösemittels
liegt.
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Kondensat
aus diesem Kondensator läuft
zurück
in den Tank 34. Unkondensierter Dampf wird über die
Leitung 38 dem Kompressor zugeführt.
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Gewünschtenfalls
kann eine Wärmepumpe verwendet
werden, um die Funktionen des Erhitzers 35 und des Kondensators 37 zu
integrieren. In diesem Falle wird ein externes Wärmetransferfluid in entweder
einem Kompressions- oder Adsorptionszyklus verwendet, um in gewünschter
Weise für
ein Erhitzen und eine Abkühlung
zu sorgen.
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Bei
der Verwendung der Apparatur erfolgt ein Abstreifen des Biomasseextrakts
aus dem wässrigen Einsatzprodukt
im Behälter 11 kontinuierlich,
und die Wiedergewinnung und die Rückführung von Lösemittel erfolgt ebenfalls
auf einer kontinuierlichen Basis.
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Die
Anlage kann geeignete Steuerapparaturen beinhalten, wie beispielsweise
einen Mikroprozessor zum Schalten der verschiedenen Bestandteile wie
der Pumpen 12 und 16 und des Kompressors 13, zusammen
mit dem Heizmantel 19a und dem Heizelement 35.
Alternativ können
manuell betriebene Steuereinrichtungen vorgesehen sein.
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Ein
Blasensäulen-Extraktor,
wie er durch den Behälter 11 beispielhaft
dargestellt wird, ist eine gute Art, eine milde Extraktion zu bewirken.
Alternative Kontaktverfahren könnten
sein eine Folge von Mischer-Absetzeinheiten, in denen das Lösemittel und
der Prozessstrom im Gegenstrom strömen, oder ein statischer Hochintensitätsmischer,
gefolgt von entweder einer Schwerkraftabsetzeinrichtung oder einem
Hydrozyklonsystem.
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Ein
besonderer Vorteil eines statischen Hochintensitätsmischers und entweder einer Schwerkraft-Absetzeinrichtung
oder eines Hydrozyklonsystems besteht darin, dass die Größe des Lösemittelvorrats
signifikant vermindert werden kann. Wie weiter oben beschrieben
wird, sind die Vorteile eines Hochintensitätsmischens eine kleine Ausrüstungsgröße, sowie
ein kleiner Lösemittelvorrat.
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Das
bietet Vorteile sowohl im Hinblick auf die gesamte Anlagengröße als auch
hinsichtlich der Lösemittelkosten
für das
System.