DE3033729C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Trennen einer organischen Flüssigkeit von einem Gemisch aus
organischer Flüssigkeit und Lösungsmittel.
Bei industriellen Verfahren, die zur Herstellung von flüssigen
organischen Verbindungen, wie oxidierte oder sauerstoffhaltige
Kohlenwasserstoffe, dienen, ist üblicherweise als Endstufe er
forderlich, die organischen Verbindungen von wäßrigen Lösun
gen zu trennen. In vielen dieser Mischungen bildet Wasser
einen Hauptteil der Lösung, und bei einer großen Anzahl dieser
Fälle bilden das Wasser und die organischen Flüssigkeiten
Azeotrope. Die Trennung von zahlreichen dieser organischen
Verbindungen von Wasser erfordert verhältnismäßig große und
komplexe Destillationsanlagen und erfordert eine große Menge
Energie. In gleicher Weise müssen Erdölbrennstofffraktionen
und leichte Kohlenwasserstoffe von anderen organischen Stof
fen, wie beispielsweise höher siedende Kohlenwasserstoffe, ge
trennt werden, mit denen sie mischbar sind.
In den USA wird gegenwärtig etwa 3% des gesamten nationalen
Energiebedarfes für Destillationsverfahren bei der
Erdölraffination und bei der chemischen Produktion verwendet.
Es ist deshalb klar, daß es in hohem Maße wünschenswert ist,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen ganz
erheblich die Energie vermindert wird, die erforderlich ist,
um auch nur einen Teil derartiger gelöster Stoffe von ihren
Lösungen zu trennen.
In der US-PS 34 77 856 ist ein Verfahren zum Extrahieren von
Düften beschrieben, welches sich auf herkömmliche Weise
überkritischer Fluide als Extraktionsmittel bedient.
Weiterhin ist aus der DE-OS 23 40 566 ein Verfahren zur Tren
nung von Stoffgemischen, die insbesondere schwerflüchtige Kom
ponenten aufweisen, durch extraktive Destillation bekannt. Bei
diesem Verfahren soll wenigstens ein sogenanntes Schleppmittel
zugesetzt werden, das den Trennfaktor der aufgrund der vorlie
genden flüssigen Phase und fluiden Phase zu trennenden, insbe
sondere schwerflüchtigen Komponenten durch entsprechende Ände
rung der Dampfdruckverhältnisse zu vergrößern und somit eine
möglichst vollständige Abtrennung zu erreichen versucht. Dabei
können zusätzlich in diesen Stoffgemischen überkritische Kom
ponenten enthalten sein. Insoweit erfordert dieses Verfahren
wegen der Verwendung wenigstens eines sogenannten Schleppmit
tels keine, zumindest allenfalls eine vernachlässigbare Kom
pressionsarbeit.
Schließlich befaßt sich die DE-LIT, Grassmann und Widmer, Ein
führung in die thermische Verfahrenstechnik, 2. Aufl. 1974,
Walter de Gruyter, 72-74 mit der an sich bekannten
Dampfkompression, wobei Überkopfdampf aus einer Fraktionsko
lonne komprimiert wird. Die Kondensationswärme dieses kompri
mierten Dampfes wird sodann dazu verwendet, den Destillations
prozeß innerhalb der Fraktionskolonne zu fördern.
Es ist nunmehr ein Hauptziel der Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zu schaffen, mit dem flüssige, gelöste, organische
Stoffe, wie beispielsweise Erdölbrennstofffraktionen, Primär
erdöl, leichte Kohlenwasserstoffe und Aromate von orga
nischen Lösungsmitteln und oxidierte Kohlenwasserstoffe
u. dgl., von Beimischungen mit Wasser extrahiert werden.
Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren der
beschriebenen Art zu schaffen, die pro Einheit extrahierter
organischer Flüssigkeit weniger Energie verbraucht, als es
bei bisher verwendeten Destillationsverfahren der Fall ist.
Ein zusätzliches Ziel ist es, ein derartiges Verfahren zu
schaffen, welches es ermöglicht, eine Destillationsanlage
zu verwenden, die weniger Stufen aufweist und kleiner und
weniger kompliziert ist als bisherige Destillationsanlagen.
Ferner ist es Ziel der Erfindung, ein Verfahren zum Extra
hieren derartiger flüssiger organischer Stoffe von ihren
Lösungsmitteln zu schaffen, bei dem flüssiges oder super
kritisches Kohlendioxid als Extraktionsmittel verwendet
wird, wodurch es möglich ist, von zahlreichen physikalischen
Eigenschaften dieses Lösungsmittels Gebrauch zu machen,
einschließlich des vorteilhaften Diffusionskoeffizienten,
der niedrigen Viskosität und der geringen Verdampfungswärme.
Ferner ist es Ziel der Erfindung, ein derartiges Verfahren
zu schaffen, bei dem ein fluides Extraktionsmittel verwen
det wird, beispielsweise Kohlendioxid, welches nicht giftig,
verhältnismäßig billig ist und ferner zu keiner Verschmutzung
führt.
Ein weiteres Hauptziel der Erfindung ist es, eine verbesserte
Vorrichtung zu schaffen, mit der flüssige organische gelöste
Stoffe auf ihren Lösungen extrahiert werden, wobei die Ver
besserung in einer Kombination von Vorrichtungskomponenten
liegt.
Ein zusätzliches Ziel ist es, eine Vorrichtung der beschriebe
nen Art zu schaffen, die es ermöglicht, ein fluides Lösungs
mittel zu verwenden, was zu Energieeinsparungen führt.
Weitere Ziele der Erfindung sollen im folgenden noch im ein
zelnen dargelegt werden.
Diese Ziele werden in verfahrenstechnischer Hinsicht durch die
Merkmale des Anspruchs 1 und in vorrichtungstechnischer Hin
sicht durch die Merkmale des Anspruchs 13 erreicht.
Das Verfahren nach der Erfindung umfaßt dabei verschiedene
Stufen und die Beziehung einer oder mehrerer derartiger Stufen
zu einer oder zu jeder der anderen. Die Vorrichtung nach der
Erfindung umfaßt Merkmale der Konstruktion, eine Kombination
von Bauelementen und eine Anordnung von Teilen, mit denen
diese Stufen in vorteilhafter Weise durchgeführt werden kön
nen, wie es in der folgenden Beschreibung dargelegt wird.
Insbesondere ist gemäß einem Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur
Trennung einer organischen Flüssigkeit von einem Gemisch
organische Flüssigkeit-Lösungsmittel vorgesehen, welches
die Stufen umfaßt, daß ein Gemisch eines flüssigen gelösten
organischen Stoffes und eines Lösungsmittels für diesen
gelösten Stoff mit einem fluiden Extraktionsmittel unter
derartigen Temperatur- und Druckbedingungen in Kontakt ge
bracht wird, daß fluide Extraktionsmittel ein Lösungsmit
tel für einen flüssigen gelösten organischen Stoff, jedoch
nicht für das Lösungsmittel bleibt, wodurch ein Extrakt
fluid des gelösten flüssigen organischen Stoffes im fluiden
Extraktionsmittel gebildet wird und ein Raffinat, welches
das Lösungsmittel enthält und geringe Mengen des fluiden
Extraktionsmittels und des gelösten fluiden organischen
Stoffes, daß der fluide Extrakt und das Raffinat getrennt
werden, daß der auf das fluide Extrakt einwirkende Druck
auf einen derartigen Wert gesenkt wird, daß eine zweiphasige
Destillationsapparatbeschickung gebildet wird, daß die
Destillationsapparatbeschickung destilliert wird, um eine
Destillationsapparatkopffraktion und eine flüssige Destil
lationsapparatbodenfraktion zu bilden, daß die Kopffraktion
rekomprimiert wird, um einen rekomprimierten Dampf bei einer
erhöhten Temperatur zu bilden, daß ein indirekter Wärme
austausch zwischen dem rekomprimierten Dampf und der Boden
fraktion durchgeführt wird, um die thermische Energie zur
Verfügung zu stellen, die in der Destillierstufe benö
tigt wird, und um ein flüssiges Kondensat des Dampfes
zu bilden, und daß ein flüssiges Bodenfraktionsprodukt
zurückgewonnen wird, welches den flüssigen gelösten
Stoff oder die flüssige gelöste Substanz enthält.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
das fluide Extraktionsmittel wiedergewonnen, um dem Ver
fahren wieder zugeführt zu werden. Bei einer weiteren be
vorzugten Ausführungsform wird Kohlendioxid als fluides
Extraktionsmittel verwendet.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung
vorgesehen, mit der eine organische Flüssigkeit von einem
Gemisch organische Flüssigkeit-Lösungsmittel getrennt wird,
welche in Kombination ein Druckgefäß aufweist, um einen
Kontakt zwischen einem Gemisch einer flüssigen gelösten
organischen Substanz und eines Lösungsmittels für diese
Substanz und eines unter Druck stehendes fluiden Extrak
tionsmittels herzustellen, welches ein Lösungsmittel für
die flüssige gelöste organische Substanz, jedoch nicht für
das Lösungsmittel ist, um einen fluiden Extrakt der flüssi
gen gelösten organischen Substanz und ein Raffinat zu bilden,
welche das Lösungsmittel mit geringen Mengen an fluiden Extrak
tionsmittel und gelöster flüssiger organischer Substanz
enthält, ein Destillationsgefäß, welches eine Destillations
apparatbeschickung in einer Kopfdampffraktion und eine
flüssige Bodenfraktion trennt, wobei diesem Gefäß eine
Aufwärm- oder Aufkochvorrichtung zugeordnet ist, die eine
Wärmeaustauschvorrichtung aufweist, in der ein Wärmeüber
tragungsfluid in indirektem Wärmekontakt mit der flüssigen
Bodenfraktion umläuft, eine erste Druckreduziereinrichtung,
eine erste Druckleitung, welche diese Druckreduzierein
richtung aufweist und welche den fluiden Extrakt mit
einem geringeren Druck als dem der Zweiphasen-Destilla
tionsbeschickung vom Druckgefäß dem Destillationsgefäß
zuführt, einen Dampfkompressor, eine zweite Druckleitung,
welche den Dampfkompressor aufweist, und die die dampf
förmige Kopffraktion dem Dampfkompressor zuführt und die
den rekomprimierten Dampf der Wärmeaustauschstation zu
führt, eine zweite Druckreduziereinrichtung, einen Ab
scheider, eine dritte Druckleitung, welche die zweite
Druckreduziereinrichtung aufweist und die Bodenfraktion
vom Aufwärmer der zweiten Druckreduziereinrichtung zu
führt, und welche die dekomprimierte Bodenfraktion dem
Abscheider zuführt, und Einrichtungen, mit denen die
Bodenfraktion als flüssiges gelöstes organisches Substanz
produkt vom Abscheider wiedergewonnen wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen beschrieben, und zwar sowohl in verfahrenstech
nischer als auch in vorrichtungstechnischer Hinsicht.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger bevor
zugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeich
nung. Hierbei zeigt
Fig. 1 den fast kritischen/superkritischen Bereich von
Kohlendioxid und die Löslichkeit von Naphthalin
innerhalb dieses Bereiches,
Fig. 2 eine grafische Darstellung der Beziehung zwischen
der Anzahl der Kohlenstoffatome von repräsentativen
organischen Flüssigkeiten, die aus Wasser extrahiert
werden sollen, und dem CO2-Wasserverteilungs
koeffizienten für diese Flüssigkeiten,
Fig. 3 eine grafische Darstellung eines Dampfrekompressions
zyklus für Kohlendioxid in einem Temperatur-Entropie
diagramm für Kohlendioxid,
Fig. 4 ein Fließdiagramin des erfindungsgemäßen Verfahrens,
wobei Kohlendioxid als Extraktionsmittel und ein
oxidierter Kohlenwasserstoff, wie beispielsweise
Äthanol in Wasser als Lösung verwendet wird, und
Fig. 5 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Die Fähigkeit des Kohlendioxides als eine Flüssigkeit in
seinem fast kritischen Zustand und als ein Fluid in sei
nem superkritischen Zustand als Extraktionslösungsmittel
zu diesem ist seit zahlreichen Jahren bekannt. Hierzu wird
beispielsweise auf die folgenden Veröffentlichungen hin
gewiesen: "Francis, A.W., J. Phys.Chem. 58, 1099 (1954)" und
"Ind. Eng. Chem. 47, 230 (1955)". Fast kritische und super
kritische Fluide einschließlich Kohlendioxid wurden als
Lösungsmittel für eine große Anzahl von Materialien vor
geschlagen, die verschiedene Öle umfassen (US-Patent
schriften 18 05 751, 21 30 147, 22 81 865), Geschmacks
bestandteile (US-PS 34 77 856), Koffein in Kaffee (US-PS
38 43 832), Kakaobutter aus einer Kakaomasse (US-PS 39 23 847),
Fette aus Körnern u. dgl. (US-PS 39 39 281), Resthexa aus
entfetteten Körnern (US-PS 39 66 981) und eine Vielzahl
von Materialien, wie beispielsweise Paraffin, Glycerin,
Öle und Fette aus einer Vielzahl von Zusammensetzungen
(US-PS 39 69 196). Eine sehr ins einzelne gehende Übersicht
des allgemeinen Gebietes der Extraktion mit superkritischen
Gasen ist in der Zeitschrift "Angewandte Chemie -
International Edition in English, 17, 10, Seiten
701 bis 784 (Oktober 1978)" zu finden. Von besonderem
Interesse ist das Fließschema einer Pilotanlage für
eine "Destraktion" von Erdölkopfrückständen mit Propan,
die in Fig. 5 auf Seite 707 der Zeitschrift dargestellt
ist.
Trotz der Tatsache, daß die Solvatationseigenschaften
von Gasen im fast kritischen und superkritischen Zustand,
und insbesondere von flüssigen und superkritischen Koh
lendioxiden bekannt ist, wurden diese Eigenschaften bei
organischen Flüssigkeiten bisher noch nicht im technischen
Bereich angewendet. Von Bedeutung ist, daß diese Eigen
schaften nicht verwendet wurden, um ganz erheblich den
Energiebedarf unter den Punkt abzusetzen, bei dem die zu
sätzlichen Kosten, die durch Handhabung erhöhter Gasdrucke
entstehen, mehr als ausreichend ausgeglichen werden, um
eine Gesamtkosteneinsparung und Energieeinsparung zu er
zielen. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs
gemäße Vorrichtungen machen diese Gesamteinsparung möglich.
Viele Verbindungen, die bei Umgebungstemperatur und Umge
bungsdruck Gase sind, können dadurch in superkritische
Fluide umgewandelt werden, daß diese derartigen Bedingungen
ausgesetzt werden, daß sie sich bei oder oberhalb ihres
kritischen Druckes und ihrer kritischen Temperatur befinden.
Bei Drucken und/oder Temperaturen, die etwas unterhalb der
kritischen Punkte liegen, können die meisten dieser Gase
verflüssigt werden, um einen Zustand zu erreichen, der als
ihr fast kritischer Zustand bezeichnet wird. Diese Gase in
ihrem fast kritischen flüssigen Zustand oder superkritischen
fluiden Zustand werden für zahlreiche organische Stoffe
gute Lösungsmittel. Es ist deshalb möglich, zu sagen,
daß sie sich in einem Lösungsmittelzustand befinden. Die
tatsächliche Temperatur und der tatsächliche Druck für
irgendein Fluid im Lösungsmittelzustand kann leicht für
den gelösten Stoff bestimmt werden, der abgetrennt und
wiedergewonnen werden soll.
Unter den Gasen, die in den fluiden Lösungsmittelzustand
gebracht werden können, befinden sich Kohlenwasserstoffe,
wie Methan, Äthan, Propan, Butan, Äthylen und Propylen,
halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Halomethan und Halo
äthan und anorganische Stoffe, wie beispielsweise Kohlen
dioxid, Ammoniak, Schwefeldioxid, Chlorwasserstoff und
Schwefelwasserstoff. Geeignete Gemische dieser Gase können
ebenfalls verwendet werden.
Von diesen Gasen, die sich im Lösungsmittelzustand befin
den können, sollen Kohlendioxid, Äthylen und Äthan als
Beispiel für die erforderlichen Temperaturen und Drucke
verwendet werden. Diese Gase sind von speziellem Interesse,
weil sie in den fast kritischen und superkritischen Zu
stand im wesentlichen bei Umgebungstemperatur übergehen,
und weil kritische Drucke im Bereich von 4,903·106 bis 7,355·106 N/m2 (50 bis 75 Atmosphä
ren) haben, wobei es sich um Drucke handelt, die in einfacher
Weise durch vorhandene Anlagen beherrscht und gehandhabt
werden können. Die kritische Temperatur und der kritische
Druck für jedes dieser Gase sind bekannt und wie dargelegt,
können die Temperatur- und Druckbereiche für den Lösungs
mittelzustand leicht bestimmt werden. Beispielsweise weist
Kohlendioxid eine kritische Temperatur von 31°C auf, und
die Lösungsmittelzustandstemperatur kann zwischen etwa
-40°C und etwa 150°C liegen. Der kritische Druck von Kohlen
dioxid beträgt 7,1589·106 N/m2 (73 Atmosphären) und der Lösungsmittelzustand
druckbereich kann zwischen etwa 2,942·106 und 1,471·107 N/m² (30 und 150 Atmosphären) liegen.
Als Beispiel der Lösungsmittelleistung von Kohlendioxid
im Lösungsmittelzustand sei auf die grafische Darstellung
der Löslichkeit von Naphthalin in Kohlendioxid hinge
wiesen, die in Fig. 1 gezeigt ist. Es ist zu erkennen,
daß innerhalb des Zustandes und Bereiches, der in Fig. 1
dargestellt ist, das Kohlendioxid Lösungsmitteleigenschaf
ten hat, die ähnlich denen normaler Flüssigkeiten sind.
Kohlendioxid in seinem Lösungsmittelzustand ist ein bevor
zugtes fluides Lösungs-Extraktionsmittel bei der Durch
führung der Erfindung, da es eine einzigartige Kombination
von Eigenschaften aufweist. Zusätzlich zu seinen guten
Lösungsmitteleigenschaften unter den genannten angewandten
Bedingungen weist es - verglichen mit normalen Flüssigkeiten -
hervorragende Diffusionskoeffizienten auf, eine Eigenschaft,
die zu einer hohen Massenübergangszahl führt. Dies bringt
die Möglichkeit mit sich, irgendeinen wesentlichen Übergangs
widerstand in der Kohlendioxidphase herabzusetzen oder so
gar auszuschalten, was zu einer Erhöhung der Gesamtextrak
tionsrate führt. Dies bringt auch die Möglichkeit mit sich,
die Größe der Destillationssäulen zu vermindern und die
Auslegung der Destillationssäulen optimal zu gestalten.
Eine zweite vorteilhafte Eigenschaft des Kohlendioxides im
Lösungsmittelzustand ist dessen geringe Viskosität, die
um etwa einen Faktor 10 geringer ist als die üblicher flüs
siger Lösungsmittel. Da die Viskosität in die Flutungsei
genschaften einer Extraktionssäule eingeht, können hohe
Flutungsgeschwindigkeiten und damit größere Strömungskapa
zitäten erreicht werden, wodurch gleichzeitig der Durch
messer der Destillationssäule verringert werden kann.
Die hohe Verdampfbarkeit von Kohlendioxid, verglichen
mit vielen organischen Flüssigkeiten, wie beispielsweise
Äthanol, Methyl, Äthylketon u. dgl., die von einem Wasser
gemisch extrahiert werden müssen, bedeutet, daß die De
stillationssäule als ein Verdampfer mit einem kurzen
Rektifizier- oder Abziehabschnitt arbeiten kann, wobei
weniger Stufen verwendet werden. Von außerordentlicher
Bedeutung ist, daß die Verdampfungsrate und damit der Siede
wärmebedarf gering ist. Weiterhin ist die Verdampfungs
wärme des sich im Lösungsmittelzustand befindenden Kohlen
dioxides sehr gering und beträgt etwa 1/5 derjenigen
vieler normaler Lösungsmittel und etwa 1/13 derjenigen
des Wassers.
Schließlich sei bemerkt, daß Kohlendioxid billig ist, zu
keiner Verschmutzung führt und nicht giftig ist und ferner
keine speziellen Einrichtungen oder Verfahren zur Speiche
rung oder Handhabung benötigt, die über die normale Technik
Druck für Drucksystem hinausgehen.
Die Verwendung von fluiden Medien im Lösungsmittelzustand
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist bei der Extraktion
eines großen Bereiches von flüssigen gelösten organischen
Substanzen aus ihren Lösungen möglich, und zwar unabhängig
davon, ob das Lösungsmittel, das aus diesen extrahiert
werden soll, Wasser oder eine andere organische Flüssigkeit
ist, und zwar so lange, wie das Lösungsmittel mit dem
fluiden Extraktionsmittel unter den verwendeten Temperatur-
und Druckbedingungen nicht mischbar ist. Derartige flüssige
gelöste organische Stoffe oder Substanzen umfassen ohne
Beschränkung Erdölbrennstofffraktionen, die aus katalytischen
Crack-Prozessen und Hydrocrack-Prozessen gewonnen werden,
Primär-Erdölfraktionen und leichte Kohlenwasserstoffe,
Aromaten, wie beispielsweise Styrol und O-Xylol, wasser
mischbare oxidierte oder Sauerstoff enthaltende Kohlen
wasserstoffe, die aliphatische Alkohole umfassen, wie
beispielsweise Äthanol, Isopropanol u. dgl., ferner die
polyhydrischen Alkohole, sowie Säuren, Aldehyde, Ester
und Ketone.
Da die Abtrennung von oxidierten oder sauerstoffhaltigen
Kohlenwasserstoffen von Wassergemischen ein wesentliches
technisches Verfahren ist, soll diese Klasse von gelösten
Substanzen aus einer wäßrigen Lösung im folgenden als
Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden.
Insbesondere wird Äthanol als Beispiel einer gelösten
flüssigen organischen Substanz verwendet. Äthanol ist
vollständig mit Wasser mischbar und bildet mit diesem
ein Azeotrop, welches 89,4 Mol-% Äthanol enthält. Die
Energie, die verbraucht wird, um dieses Gemisch zu de
stillieren, beträgt 9,50974·106 J/S (9008 britische thermische Einheiten
pro Pfund des Alkoholproduktes). Das Verkaufsvolumen im
Jahr 1976 für synthetisches Äthanol in den USA betrug 4,03697·108 kg
(890·196 Pfunde), was bedeutet, daß 8,4456·1015 J/S (8·1012 britische
thermische Einheiten) verbraucht wurden, um die synthe
tischen Äthanol-Wassergemische zu trennen. Es ist durch
dieses Beispiel klar, daß eine Verminderung des Energie
bedarfes zur Herstellung einer organischen Flüssigkeit,
wie beispielsweise Äthanol, sehr wünschenswert ist.
Bei der Durchführung der Erfindung ist es erforderlich,
ein fluides Extraktionsmittel im Lösungsmittelzustand zu
wählen, welches einen Extraktionsmittel/Wasser-Verteilungs
koeffizienten für den flüssigen gelösten organischen Stoff
aufweist, der eine derartige Größe aufweist, daß sicher
gestellt wird, daß der gelöste flüssige organische Stoff
vorzugsweise vor dem Wasser vom Extraktionsmittel aufge
nommen wird. Allgemein wird ein Verteilungskoeffizient von
wenigstens 0,1 unter den Bedingungen der angewandten Tem
peratur und des angewandten Druckes bevorzugt. Dieser Ver
teilungskoeffizient kann entweder der Literatur entnommen
werden oder durch einfache Versuche festgestellt werden,
damit optimale Bedingungen für irgendein gegebenes Extrak
tionsmittel-organische Flüssigkeits-System erzielt werden.
Fig. 2 zeigt eine grafische Darstellung der Beziehung
zwischen dem Verteilungskoeffizienten und der Anzahl von
Kohlenstoffatomen in normalen aliphatischen Alkoholen und
in Estern. Fig. 2 zeigt, daß dieser Verteilungskoeffizient
sehr schnell mit der Anzahl der Kohlenstoffatome ansteigt.
Auch wenn der Verteilungskoeffizient kleiner als 1 ist,
wie es der Fall von Äthylalkohol ist, führt das erfindungs
gemäße Verfahren zu ganz erheblichen Energieeinsparungen,
wie noch dargelegt werden soll.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß eine Lösungsmittel-Extraktionsmittel
dampfrekompression verwendet wird, und zwar in Kombination
mit der Verwendung eines fluiden Extraktionsmittels im
Lösungsmittelzustand. Dies macht es möglich, die Kopffrak
tionsdampfenthalpie als Wärmequelle zu verwenden. Um die
ses durchzuführen, muß die Temperatur, mit der die Wärme
von dem Dampf abgegeben wird, erhöht werden, um für die
Wärmeübertragung auf die Bodenfraktion im Erhitzer einen
entsprechenden Temperaturunterschied zu erzeugen. Dies wird
durch eine Dampfkompression erzielt, so daß eine Konden
sation und eine Enthalpie-Abgabe bei einer Temperatur auf
tritt, die höher ist als der Siedepunkt der Kocher- oder
Erhitzer-Flüssigkeit.
Es wird nochmals als fluides Extraktionsmittel im Lösungs
mittelzustand auf Kohlendioxid Bezug genommen. Es ist mög
lich, einen typischen Dampf-Rekompressionszyklus im
Kohlenstoffdioxidtemperatur-Entropie-Diagramm der Fig. 3
zu zeigen. Bei diesem Beispiel verläßt das Kohlendioxid
im Lösungsmittelzustand die Extraktionssäule beim Punkt A.
Bei dieser Stelle beträgt die Temperatur 25°C, und der
Druck beträgt 6,374·106 N/m2 (65 Atmosphären), was bedeutet, daß das ver
wendete Extraktionsmittel sich im fast kritischen flüssigen
Zustand befindet. Bei einer Expansion in die Destillations
säule hinein fällt der Druck des Stromes, der die Destil
lationsapparatbeschickung bildet, bei konstanter Enthalpie
auf 4,903·106 N/m2 (50 Atmosphären) ab. Es handelt sich hierbei um den
Punkt B, der in diesem Beispiel einen Zustand von etwa
22% Dampf und 78% Flüssigkeit bei 15°C darstellt. Im
Aufwärmer oder Erhitzer wird Enthalpie zugeführt, und die
Flüssigkeit wird bis zum Punkt C verdampft, wobei dieser
Punkt einen Zustand darstellt, bei dem der gesamte Dampf
den gleichen Druck und die gleiche Temperatur aufweist.
Schließlich wird dieser Dampf, der durch den Kopf der De
stilliersäule hindurchgeht, bis zum Punkt D komprimiert,
wobei er eine Enthalpie in dem Aufwärmer abgibt, und der
Strom kehrt vom Punkt D bis zum Punkt A zurück.
Die Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im ein
zelnen im Fließdiagramm der Fig. 4 dargestellt, und die
Anlage ist schematisch in Fig. 5 gezeigt. Es soll nunmehr
auf beide Figuren in der folgenden Beschreibung Bezug ge
nommen werden. Wiederum wird als Ausführungsbeispiel Kohlen
dioxid als Extraktionsmittel beschrieben und Äthylalkohol
als der flüssige gelöste organische Stoff.
Die aus organischen Flüssigkeiten und Wasser bestehende
Gemischbeschickung wird durch eine Pumpe 10 unter Druck
gesetzt und durch eine Druckleitung 11 in eine Extraktionsvorrichtung bzw. ein Druckgefäß
12 gepumpt, welches dazu bestimmt ist, dieses Beschickungs
gemisch mit einem gasförmigen Extraktionsmittel im Lösungs
mittelzustand in Kontakt zu bringen, welches in das Druck
gefäß 12 über eine Leitung 13 eingeführt wird. Als Aus
führungsbeispiel sei angenommen, daß das Beschickungsge
misch ein Wasser/Äthanol-Gemisch ist und daß das fluide
Extraktionsmittel Kohlendioxid ist. Die Extraktionsvorrich
tung 12 kann irgendein geeignetes Druckgefäß sein, welches
derart gestaltet ist, daß ein ausreichender Flüssigkeits-
Flüssigkeitskontakt erzielt wird, beispielsweise durch
eine Gegenströmung in einer Packungsform oder in einem
Siebplattenturm.
Das flüssige Raffinat, welches aus Wasser, Kohlendioxid
und einem sehr geringen Rest aus Methanol besteht, wird
aus der Extraktionsvorrichtung 12 über die Leitung 14 und
ein Druckzylinderventil 15 abgezogen. Das sich hierbei er
gebende dekomprimierte Raffinat ist ein Zweiphasengemisch
von flüssigem Wasser mit einer geringen Menge von gelöstem
Kohlendioxid, sowie Restäthanol und Kohlendioxiddampf. Die
Wasserphase wird über die Leitung 17 und das Druckminder
ventil 18 abgezogen, wodurch ein Raffinatauslaß gebildet
wird. Das Kohlendioxid, welches die Dampfphase bildet, wird
vom Abscheider 16 über die Leitung 19 in dem Dampfspeicher
behälter 20 geführt, damit es anschließend, wie noch be
schrieben werden soll, in den Lösungsmittelzustand überge
führt werden soll.
Der flüssige Kohlendioxidextrakt, der das gelöste Äthanol
enthält, wird aus dem Extraktionsbehälter unter den gleichen
Bedingungen wie in diesem abgezogen und über die Druck
leitung 25 und über das Druckminderventil 26 dem Destilla
tionsapparat 27 bzw. der Destillationssäule 27 bzw. der Destillationskolonne 27 zugeführt. Die Verminderung des Druckes,
beispielsweise auf 4,903·106 N/m2 (50 Atmosphären) des Kohlendioxidextraktes,
der eine Destillationsapparatbeschickung bildet, wobei
dieser Extrakt teilweise flüssig und teilweise dampfförmig
ist, erfolgt bei einer niedrigen Temperatur, beispielsweise
bei etwa 15°C. Der Destillationsapparat 27 weist ausreichend
viele Stufen auf, um sicherzustellen, daß im wesentlichen
die Gesamtmenge des Äthanols im Aufwärmer oder Erhitzer 28
gesammelt wird, und zwar zusammen mit dem flüssigen Kohlen
dioxid, welches die Bodenfraktion bildet.
Es sei bemerkt, daß diese Betriebszustände lediglich ein
Beispiel sind und die Erfindung nicht beschränken. Bei
spielsweise kann der Druck des Kohlendioxidextraktes vor
seiner Einführung in den Destillierapparat 27 auf etwa 2,942·106 N/m2 (30 Atmosphären)
bis etwa 7,845·106 N/m2 (80 Atmosphären) vermindert werden, und die sich er
gebende Destillationsapparatbeschickung kann eine Temperatur
im Bereich von etwa 0° bis etwa 31°C haben.
Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung wird die
Wärme, die dem Erhitzer 28 zugeführt wird, durch einen in
direkten Wärmeaustausch zugeführt, und zwar durch einen in
direkten Kontakt mit dem rekomprimierten Kohlendioxiddampf,
der von der Kopffraktion der Destillationssäule 27 abge
zogen wird und über die Leitung 29, den Kompressor 30 und
die Leitung 31 in die Schlangen des Wärmeaustauschers 32 im Er
hitzer 28 geführt wird. Bei einer abgeänderten Ausführungs
form kann das Druckminderventil 26 durch eine Turbine ersetzt
werden, deren Leistungsausgang verwendet werden kann, um
wenigstens einen Teil der Leistung zur Verfügung zu stellen,
die erforderlich ist, um den Kompressor 30 anzutreiben.
Bei der Dampf-Rekompressions-Verdampfung oder -Destillation
ist die Erhöhung des Siedepunktes der mehrflüchtigen Kompo
nente (hier das Extraktionsmittel, beispielsweise Kohlen
dioxid) durch die Anwesenheit der weniger flüchtigen Kom
ponente (hier die flüssige organische gelöste Substanz)
von Bedeutung. Die Kopffraktion, die den Destillationsappa
rat 27 über die Leitung 29 verläßt, befindet sich beim
oder nahe beim Siedepunkt der flüchtigeren Komponente. Die
Flüssigkeit (eine Lösung des gelösten Stoffes oder der ge
lösten Substanz und des Extraktionsmittels) im Erhitzer 28
befindet sich auf einer höheren Temperatur, und die Größe
des Temperaturunterschiedes hängt von der Siedepunkterhöhung
auf Grund der Anwesenheit des gelösten Stoffes oder der ge
lösten Substanz ab.
Die Destillierapparatkopffraktion aus dem Destillierappa
rat 27 wird adiabatisch im Kompressor 30 komprimiert, um
die Enthalpie zuzuführen, die auf die Erhitzerflüssigkeit
übertragen werden muß, um sie teilweise zu verdampfen,
während der komprimierte Dampf abgekühlt und kondensiert
wird, wenn dieser durch den Wärmeaustauscher 32 hindurchgeht.
Der Mechanismus einer Dampf-Rekompressions-Destillation
macht es erforderlich, daß die Destillationskopffraktion
durch Kompression auf eine Temperatur erhöht werden muß,
die hoch genug über der Erhitzerflüssigkeitstemperatur
liegt, um eine wirtschaftliche Temperaturdifferenz zu er
zielen, damit die erforderliche Wärmeübertragung im Erhitzer
28 erfolgen kann. Hieraus folgt, daß je
größer die Siedepunkterhöhung durch die Anwesenheit des ge
lösten Stoffes, beispielsweise Äthanol, ist, um so größer
die Kompression sein muß, die erforderlich ist, und um so
größer der Enthalpie-Überschuß sein muß, der durch den Kom
pressor zugeführt werden muß, um eine wirtschaftliche Tem
peraturdifferenz für die Wärmeübertragung zu erzielen. Die
Größe dieses Überschusses kann bewirken, daß die Dampf-
Rekompressions-Destillation unwirtschaftlich wird.
Die Siedepunkterhöhung für Lösungen von Äthanol und Kohlen
dioxid wurden in der Literatur nicht gefunden. Eine erste
Annäherung umfaßt die Berechnung dieses Parameters, wobei
bekannte Prinzipien für entsprechende Eigenschaften ver
wendet werden, und die Anwendung des Raoult′schen Gesetzes
verwendet wird. Ferner wird die übliche Technik zur Bestim
mung des Dampf-Flüssigkeitsgleichgewichtes verwendet. Es
sei eine Lösung von 50% Äthanol in Kohlendioxid bei 4,903·106 N/m2 (50
Atmosphären) angenommen. Der berechnete Wert für die Siede
punkterhöhung beträgt etwa 50°C. Dies bedeutet beispiels
weise, daß die Temperatur, auf die die Erhitzerflüssigkeit
durch indirekten Wärmeaustausch mit komprimiertem Kohlen
dioxid im Wärmeaustauscher 32 erhöht werden muß, etwa 50°C
über dem normalen Siedepunkt von Kohlendioxid bei 4,903·106 N/m2 (50 Atmosphä
ren) liegen muß. Der tatsächlich gemessene Wert der
Siedepunkterhöhung unter diesen Bedingungen beträgt jedoch
etwa 3°C. Die große Diskrepanz zwischen dem berechneten
und dem tatsächlichen Wert für die Siedepunkterhöhung kann
darauf zurückgeführt werden, daß Kohlendioxid unter den
verwendeten Bedingungen nicht unter das Raoult′sche Gesetz
fällt.
Es wurde gefunden, daß ein nicht zu erwartender geringer
vorteilhafter Wert für die Siedepunkterhöhung in derartigen
Kohlendioxidlösungen besteht, wie sie beim erfindungsge
mäßen Verfahren verwendet werden. Es sei bemerkt, daß eine
derartige geringe Siedepunkterhöhung lediglich eine geringe
Erhöhung der Destillationsapparatkopffraktion erforderlich
macht. Dies bedeutet, daß eine verhältnismäßig geringe
Energiemenge erforderlich ist, um die Kopffraktion zu kom
primieren und um den gelösten Stoff vom flüssigen Kohlen
dioxidextrakt zu trennen. Dadurch wird die durch die Er
findung erzielte Energieeinsparung noch erhöht.
Es sei wieder auf das Beispiel Bezug genommen, welches in
den Fig. 4 und 5 dargestellt wird. Der Destillationsappa
rat-Kopffraktions-Dampf, der dem Kompressor zugeführt wird,
befindet sich im wesentlichen unter den gleichen Bedingun
gen, wie sie im Destillationsapparat 27 herrschen, und zwar
unter einem Druck von 4,903·106 N/m2 (50 Atmosphären) und einer Temperatur
von 15°C. Der komprimierte und erhitzte Dampf, der in den
Wärmeaustauscher 32 eingeführt wird, befindet sich auf einem
Druck von 6,374·106 N/m2 (65 Atmosphären), wobei es sich im wesentlichen um
den Extraktionsdruck handelt, und auf einer Temperatur von
36°C. Wie noch beschrieben werden soll, kann ein Teil des
komprimierten und erhitzten Dampfes vom Kompressor 30 ver
wendet werden, um die expandierte Bodenfraktion aus dem
Erhitzer 28 zu erwärmen.
Die Wärmeübertragung auf die Flüssigkeit im Erhitzer 28
durch Wärmeaustausch mit den komprimierten und erhitzten
Dämpfen führt zum Sieden von zusätzlichem Kohlendioxid.
Wegen der sehr geringen Verdampfungswärme reicht die vom
rekompressierten Dampf zugeführte Wärme aus, um das Koh
lendioxid zu verdampfen, und es handelt sich hierbei um
ein Merkmal, welches zu einer erheblichen Energiebedarfs
einsparung führt, und zwar verglichen beispielsweise mit
der Wärme, die bei der Destillation eines Gemisches eines
flüssigen organischen Stoffes mit Wasser erforderlich ist.
Die erwärmten Bodenfraktionen werden vom Erhitzer 28 über
die Leitung 35 und ein Druckminderventil 36 abgegeben. Sie
treten mit einem Druck von beispielsweise 9,80665·105 N/m2 (10 Atmosphären),
und zwar zwischen dem Destillationsdruck und dem Umgebungs
druck aus, und mit einer niedrigen Temperatur von bei
spielsweise -40°C. Die dekomprimierten gekühlten Boden
fraktionen des Destillationsapparates werden dann auf eine
Temperatur von beispielsweise 10°C zurückgebracht, die
zwischen den Temperaturen liegt, mit denen diese Fraktion
vom Druckminderventil 36 in die Leitung 37 abgegeben werden, und der
Umgebungstemperatur. Diese Erwärmung erfolgt im Wärmeaus
tauscher 38, wobei der komprimierte Dampf, der aus der
Leitung 31 über die Leitung 39 abgezogen wird, als Wärme
quelle verwendet wird. Da es wünschenswert ist, zwei Kohlen
stoffdioxidkondensatströme zur Verfügung zu haben, die aus
dem Erhitzer 28 über die Leitung 40 austreten, und
aus dem Wärmeaustauscher 38 über die Leitung 41 bei oder
nahe bei der Extraktionstemperatur, beispielsweise bei 28°C,
kann es erforderlich sein, in die Leitung 39 einen Kühler
42 einzubauen, um aus dem Kohlendioxid eine gewisse Enthalpie
zu entnehmen, ehe dieser in die Extraktionsvorrichtung
zurückgeführt wird.
Die Destillationsapparat-Bodenfraktionen werden bei mittlerem
Druck und mittleren Temperaturen über die Leitung 37 einem
Abscheider 45 zugeführt, von dem der Dampfproduktüberlauf,
der aus Kohlendioxid mit sehr geringen Restmengen von Wasser
und Äthanol besteht, über die Leitung 46 dem Dampfspeicherbe
hälter 20 zugeführt wird, um mit dem Dampfraffinatüberlauf
gemischt zu werden. Das flüssige Äthanolprodukt wird vom
Abscheider 45 über die Leitung 47 abgezogen und wird im Ventil
48 auf Umgebungsdruck vermindert und wird dann als
Flüssigkeit über die Leitung 49 einem Rektifizierturm 50
zugeführt, von dem aus Kohlendioxidgasreste über eine Leitung
51 abgezogen werden, und von dem aus das Äthanolprodukt über
die Leitung 52 abgezogen wird.
Der kombinierte Kohlendioxiddampf im Dampfspeicherbehälter
20 muß in den Lösungsmittelzustand übergeführt werden.
Bei diesem Beispiel muß er von 9,806·105 N/m2 auf 6,374 · 10⁶ N/m² (10 auf 65 Atmosphären)
komprimiert werden und dem Druckgefäß 12 mit
einer Temperatur von 28°C zugeführt werden. Der Dampf
wird deshalb über die Leitung 55 dem Kompressor 56 zuge
führt, der vorzugsweise ein Zweistufenkompressor mit Zwi
schenkühlung ist. Die Kompressionswärme wird anschließend
aus dem komprimierten Kohlendioxid in einem oder mehreren
Nachkühlern 57 und 58 entfernt, ehe das Kohlendioxid
über die Leitung 59 in die Kondensatrückführungsleitung 40
eingeführt wird, die in die Extraktionsmittelzuführungs
leitung 13 übergeht. Die erforderliche Nachfüllung an
Kohlendioxid im Lösungsmittelzustand in die Zuführungs
leitung 13 erfolgt über eine Pumpe 60.
Aus der vorstehenden Beschreibung der Erfindung, wie sie
in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist, geht hervor, daß es
möglich ist, das Verfahren durchzuführen, wobei ein großer
Bereich von Betriebsparametern verwendet werden kann, so
lange bestimmte Bedingungen erfüllt werden. Das fluide
Medium, welches zum Extrahieren der organischen Flüssig
keit verwendet wird, muß sich unter einem Druck und bei
einer Temperatur befinden, bei denen dieses Medium ein Lö
sungsmittel für die zu extrahierende organische Flüssigkeit
wird. Bei der Auswahl eines geeigneten fluiden Lösungs
mittels ist es bevorzugt, daß der Verteilungskoeffizient
fluides Extraktionsmittel/Wasser der organischen Flüssigkeit
wenigstens 0,1 bei den verwendeten Bedingungen beträgt. Die
Wahl der Bedingungen, die verwendet werden, um das fluide
Extraktionsmittel in den fast kritischen flüssigen Zustand
oder in den superkritischen fluiden Zustand zu bringen,
hängt von den physikalischen Eigenschaften des Gases, von
der Löslichkeit des organisch gelösten flüssigen Stoffes,
der extrahiert werden soll, in diesen Bereichen und von
der Löslichkeit des fluiden Extraktionsmittels, beispiels
weise Kohlendioxid im Lösungsmittel, beispielsweise Wasser,
ab. Der Extrakt, der von der Extraktionsvorrichtung 12
abgezogen wird, kann eine Flüssigkeit sein oder ein super
kritisches Fluid oder eine Kombination von diesen. Der
Ausdruck "Fluid" umfaßt jede dieser Formen. Im allgemeinen
ist es bevorzugt, derartige Drucke und Temperaturen zu
wählen, die sich den unteren Grenzen von möglichen Arbeits
bedingungen annähern, und zwar wegen der ökonomischen Be
dingungen, die die Investitionskosten und die Betriebs
kosten umfassen.
Da es erforderlich ist, ein Zweiphasensystem im Destilla
tionsapparat 27 aufrechtzuerhalten, muß der Druck des
Extraktes unter dem kritischen Druck des Gemisches von
gasförmigem Extraktionsmittel und organischer Flüssigkeit
abgesenkt werden, ehe dieser in den Apparat eingeführt
wird. Es ist jedoch wünschenswert, den Druckunterschied
zwischen dem Druckgefäß 12 und dem Destilla
tionsapparat 27 auf einem verhältnismäßig geringen Wert
zu halten, um die vom System benötigte Energiemenge auf
einem Minimalwert zu halten. Diese Energiemenge liegt
hauptsächlich in Form der Kompressorarbeit vor, die er
forderlich ist, um das Extraktionsmittelgas auf den Druck
zurückzuführen, der in der Extraktionsvorrichtung vor
handen ist.
Die Temperatur der Destillationsapparatsbeschickung an der
Einführungsstelle in die Destillationssäule 27 wird durch
den Druckabfall bestimmt, der beim Extrakt im Druckminder
ventil 26 auftritt. Die Temperatur der Destillations
apparats-Bodenfraktion muß auf dem Siedepunkt der Flüs
sigkeit gehalten werden. Obwohl der Destillationsapparat
über einen Temperaturbereich betrieben werden kann, der
sich von unterhalb der kritischen Temperatur der Destil
lationsapparatsbeschickung bis über den Gefrierpunkt der
Bodenfraktion erstreckt, ist es bevorzugt, den Destilla
tionsapparat in der Nähe der Umgebungs- oder Zimmertempe
ratur zu betreiben, wenn es die anderen Betriebsparameter
erlauben.
Der Siedepunkt der Destillations-Bodenfraktion dient zur
Bestimmung einer optimalen Temperatur oder eines Tempera
turbereiches für den komprimierten Dampf im Wärmeaustauscher
32 im Erhitzer 28, wodurch die optimale Kompression der
Kopffraktion durch den Kompressor 30 bestimmt wird. Es
liegt im Rahmen des Könnens eines Durchschnittsfachmannes,
den Kompressionsgrad und die zugeordnete Temperaturerhöhung
mit der Gestaltung des Wärmeaustauschers im Erhitzer ab
zugleichen.
Die Temperatur des komprimierten Dampfes, der in den Wärme
austauscher 32 eintritt, muß selbstverständlich höher sein
als der Siedepunkt der Destillationsapparats-Bodenfraktion,
um den erforderlichen Temperaturunterschied für den Wärme
austausch zu erzielen. Vorzugsweise muß dieser Temperatur
unterschied eine ausreichende Größe haben, damit es möglich
ist, wirksame, jedoch verhältnismäßig unkomplizierte Wärmeaustauscher
zu verwenden. Im wesentlichen sollte der gesamte
Wärmeaustausch erfolgen, wenn der Dampf im Erhitzer
kondensiert wird, um den höchsten thermischen Wirkungsgrad
im System zu erzielen.
Der mittlere oder Zwischendruck, der für die Abscheider
16 und 45 gewählt wird, sollte derart sein, daß ein op
timaler Ausgleich zwischen der höchsten Rückgewinnung
des fluiden Extraktionsmittels und einem minimalen Kom
pressionsarbeitsbedarf erzielt wird.
Bei der üblichen Destillation von Azeotrope bildenden
Gemischen kann der erzeugte gelöste Stoff eine zusätz
liche azeotropische Destillation in den Fällen erforder
lich machen, in denen das Produkt des gelösten Stoffes
magerer ist als die azeotropische Zusammensetzung. Beim
erfindungsgemäßen Verfahren können das fluide Lösungs
mittel und die Verfahrensbedingungen derart gewählt werden,
daß der gelöste Stoff reicher ist als die entsprechende
azeotropische Zusammensetzung, wodurch es möglich ist,
schwierige und energieverbrauchende azeotropische Destil
lationsstufen auszuschalten und statt dessen übliche
Destillationen zu verwenden. In einigen Fällen, in denen
ausreichendes Lösungsmittel im organisch gelösten flüssigen
Stoffprodukt verbleibt, kann es wünschenswert sein, die
Produktflüssigkeit, die über eine Leitung 52 abgezogen
wird, einer Enddestillationsstufe in einem üblichen De
stillationsapparat 53 zu unterziehen. Eine derartige wahl
weise durchgeführte Destillationsendstufe erfordert wesent
lich weniger Energie als die, die erforderlich wäre, um
eine Trennung des organischen gelösten flüssigen Stoffes
und des Lösungsmittels lediglich durch übliche Destilla
tionen durchzuführen, an die sich irgendeine erforderliche
azeotropische Destillation anschließt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Bodenfraktionsprodukte,
die vom Erhitzer 28 abgegeben werden, einer zweiten
Extraktion zu unterziehen, wobei im wesentlichen das gleiche
Verfahren und die gleiche Vorrichtung verwendet werden, wie
es im vorstehenden beschrieben wird. Wie es gestrichelt
in den Fig. 4 und 5 dargestellt wird, kann die unter Druck
stehende Bodenfraktion, die von der Leitung 35 abgegeben
wird, von einer Leitung und einer Pumpe 54 aufgenommen
und über eine Leitung 11a in eine zweite Extraktionsvorrichtung 12a eingegeben
werden, in den das Extraktionsmittel über eine
Leitung 13a eingeführt wird und aus dem der Kohlendioxidextrakt
über die Leitung 25a abgezogen wird. Da die Bodenfraktion,
die vom Erhitzer 28 abgezogen wird, sich unter
einem Druck und auf einer Temperatur befindet, die etwas
unter dem Druck und der Temperatur liegen, bei dem die
Extraktionsvorrichtung 12a betrieben wird, ist eine gewisse
Kompression dieser Bodenfraktion erforderlich. Es kann
ebenfalls erforderlich sein, um die Temperatur der sich
ergebenden komprimierten Extraktionsvorrichtungsbeschickung
über nicht dargestellte geeignete Wärmeaustauscher einzustellen.
Da die Bodenfraktion, welche die Beschickung der
Extraktionsvorrichtung 12a bildet, auch einige Kohlendioxide
enthält, kann die Menge des Extraktionsmittels,
die in die Extraktionsvorrichtung eingebracht wird, derart
eingestellt werden, daß diese Menge berücksichtigt wird.
Die einzelnen Bauteile der Anlage stehen entweder zur Verfügung
oder können in einfacher Weise gestaltet und konstruiert
werden, wobei zur Verfügung stehende Informationen
verwendet werden, welche Materialien und Leistungen von
entsprechenden Bauteilen betreffen. Bei einigen Komponenten
kann es wünschenswert sein, spezielle Ausführungsformen
oder Abänderungen bekannter Einrichtungen oder Anlagen zu
verwenden, um eine optimale Gestaltung des Gesamtsystems
zu erzielen. Es kann beispielsweise wünschenswert sein,
eine gepulste Extraktionssäule zu verwenden, um sicherzustellen,
daß kleine Wassertröpfchen, welche die diskonti
nuierliche Phase bilden, in wirkungsvoller Weise in
der Extraktorflüssigkeit während des Kontaktes und der
Extraktion schweben.
Da im wesentlichen alle Bauteile der Anlage, Gefäße,
Leitungen, Ventile, Wärmeaustauscher, Abscheider, De
stillationssäulen und Erhitzer bei Drücken betrieben
werden müssen, die oberhalb des Umgebungsdruckes liegen,
ist es erwünscht, ein fluides Extraktionsmittel zu wählen,
nämlich ein Gas, welches einen relativ niedrigen kriti
schen Druck, beispielsweise unterhalb etwa 9,80665·106 N/m2 (100 Atmosphären),
aufweist. Gase, deren kritische Temperaturen relativ nie
drig liegen und vorzugsweise nicht weit von der Umgebungs
temperatur entfernt liegen, sind bevorzugt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungs
gemäße Vorrichtung ist es möglich, ganz erheblich den
Energiebedarf zum Trennen von organischen Flüssigkeiten
von ihren Wassergemischen zu verringern. Da derartige or
ganische Flüssigkeiten in sehr großen Volumen erzeugt wer
den, ist eine Verringerung auch eines Teiles der erforder
lichen Energie außerordentlich wünschenswert.
Es ist zu erkennen, daß aufgeführte Ziele und die in der
Beschreibung erwähnten Ziele in wirksamer Weise erreicht
werden, und es können Abänderungen bei der Durchführung
des Verfahrens und bei der Konstruktion vorgenommen werden,
die im Rahmen der Erfindung liegen.
Claims (25)
1. Verfahren zum Trennen einer organischen Flüssigkeit von
einem Gemisch aus organischer Flüssigkeit und
Lösungsmittel, die folgenden Stufen umfassend:
- a) Kontaktieren eines Gemisches eines organischen, flüssigen, gelösten Stoffes und eines Lösungsmittels für diesen gelösten Stoff mit einem Extraktionsmittel unter Bedingungen von Temperatur und Druck, derart, daß das Extraktionsmittel ein Lösungsmittel für diesen organischen, flüssigen, gelösten Stoff, jedoch im wesentlichen geringer für dieses Lösungsmittel ist, wodurch ein Extrakt dieses organischen, flüssigen, gelösten Stoffs in diesem Extraktionsmittel sowie ein Raffinat gebildet wird, das dieses Lösungsmittel mit geringen Mengen dieses Extraktionsmittels sowie den organischen, flüssigen, gelösten Stoff enthält, wobei dieses Extraktionsmittel ein Gas bei Umgebungstemperatur und -druck ist;
- b) Trennen dieses Extrakts und dieses Raffinats;
- c) Beaufschlagen der Destillationskolonne mit diesem Ex traktionsmittel, das in zwei Phasen durch Destillation trennbar ist;
- d) Destillieren dieser Destillationskolonnenbeschickung zur Erzeugung einer Kopffraktion in Dampfform und flüssiger Destillationskolonnenbodenfraktionen;
- e) Komprimieren dieses Kopffraktionsdampfes, wodurch kom primierter Dampf bei erhöhter Temperatur geliefert wird;
- f) Durchführen eines indirekten Wärmeaustausches zwischen diesem komprimierten Dampf und dieser Kolonnenbodenfraktionen zum Liefern der Wärmeenergie, die im Destillationsschritt unter Bildung eines flüssigen Kondensats aus diesem Dampf erforderlich ist;
- g) Rezyklisieren dieses flüssigen Kondensats als Extraktionsmittel in diesem Kontaktierungsschritt;
- h) Schnellverdampfen dieses Extraktionsmittels von diesem Raffinat zur Rückgewinnung des Lösungsmittels und des zusätzlichen Extraktionsdampfes und
- i) Schnellverdampfen des restlichen Dampfes von dieser Bodenfraktion zum Trennen des flüssigen, organischen Produktes und zusätzlichen Extraktionsmitteldampfes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich dieses Extraktionsmittel im fast kritischen flüssigen
Zustand befindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich dieses Extraktionsmittel im überkritischen Zustand
befindet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Extraktionsmittel Kohlendioxid bei
einem Druck zwischen etwa 2,942·106 N/m2 (30 Atmosphären)
und 1,471·107 N/m2 (150 Atmosphären) und zwischen etwa 0°C
und etwa 150°C ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß dieses Gemisch des organischen, gelö
sten, flüssigen Stoffes und des Lösungsmittels ein
Azeotrop bildet und daß die flüssige Bodenfraktion reicher
an gelöstem Stoff ist als es das Azeotrop sein würde.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schnellverdampfung dieses Extrak
tionsmittels von diesem Raffinat umfaßt: Druckverminderung
dieses Raffinats auf ein Niveau zwischen dem Druck des Ex
traktionsschritts und dem Umgebungsdruck sowie das Trennen
dieses Raffinat(schnell)dampfes von dem flüssigen
Raffinat, wobei dieser schnell verdampfte Raffinatdampf
bei diesem Zwischendruck gehalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatur des gemischten Fluids vor der Kombination mit
dem flüssigen Kondensat eingestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
fluides Nachfüllextraktionsmittel den kombinierten Fluiden
vor der Rückführung zugesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Druckminderung in der Stufe (c) mechanische Energie
erzeugt wird und diese mechanische Energie bei der Rekom
pression des Kopffraktionsdampfes in der Stufe (e)
verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend die Stufen der
Erzeugung von mechanischer Energie bei der Druckminderung
in der Stufe (c) und Verwendung dieser mechanischen
Energie zur Rekomprimierung dieses schnell verdampften
Dampfes aus der Stufe (h) und (i).
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Extraktionsmittel ein Kohlendioxid
im Lösungsmittelzustand bei etwa 6,374·10⁶ N/m2 (65 At
mosphären) und 280°C in der Stufe (a) ist, daß die
Schnellverdampfungen bei etwa 9,807·105 N/m2 (10 Atmosphä
ren) stattfinden und daß die Destillationskolonnenbeschic
kung der Stufe (c) einen Druck von etwa 4,903·106 N/m2 (50
Atmosphären) und eine Temperatur von 15°C hat.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
diese raffinierte flüssige Bodenfraktion destilliert wird.
13. Vorrichtung zum Trennen einer organischen Flüssigkeit und von
einem Gemisch aus organischer Flüssigkeit und
Lösungsmittel, umfassend in Kombination
- a) ein Druckgefäß, in dem der Kontakt zwischen einem Ge misch eines organischen, flüssigen, gelösten Stoffs und einem Lösungsmittel für diesen gelösten Stoff sowie einem unter Druck stehenden Extraktionsmittelfluid durchgeführt wird, das ein Lösungsmittel für diesen gelösten organischen Stoff, jedoch wesentlich geringer für dieses Lösungsmittel ist, um einen fluiden Extrakt dieser organischen Flüssigkeit in diesem Extraktionsmittel und ein Raffinat zu bilden, welches das Lösungsmittel mit geringeren Mengen dieses Extraktionsmittelfluids und diesem organischen, flüssigen, gelösten Stoff umfaßt, wobei das Extraktionsmittel ein Gas bei Umgebungstemperatur und -druck ist;
- b) ein Destillationsapparat, in dem eine Destillationsko lonnenbeschickung getrennt wird in einen Überkopfdampf und flüssige Bodenabzüge, wobei diesem Erhitzer zugeordnet sind, welche Wärmeaustauschereinrichtungen umfassen, um ein Wärmeübertragungsfluid hierdurch in indirektem Wärmeaustausch mit diesen flüssigen Bodenfraktionen in Zirkulation zu setzen;
- c) eine erste Druckleitung, die so eingerichtet ist, daß sie das Extraktionsmittel als Destillationskolonnenbe schickung aus dem Druckgefäß in den Destillationsapparat fördert;
- d) Dampfkompressionseinrichtungen;
- e) eine zweite Druckleitung, in die diese Dampfkompressi onseinrichtungen eingebaut und so angeordnet sind, daß sie diesen Überkopfdampf diesen Dampfkompressionsein richtungen und rekomprimierten Dampf hiervon diesen Wärmeaustauschereinrichtungen zufördert;
- f) Destillationskolonnenbodendruckmindereinrichtungen;
- g) Produktseparatoreinrichtungen;
- h) eine dritte Druckleitung, welche diese Kolonnenboden druckmindereinrichtungen eingebaut enthält und so angeordnet ist, daß sie diese Bodenfraktionen von diesem Erhitzer an diese Bodenfraktionsdruckmindereinrichtungen fördert und dekomprimierte Kolonnenbodenfraktion hiervon an diese Produktseparatoreinrichtungen bringt;
- i) Einrichtungen zur Rückgewinnung dieser Destillationskolonnenbodenfraktionen von dieser Produktseparatoreinrichtung als ein organisches, flüssiges, gelöstes Produkt;
- j) Raffinattrenneinrichtungen zur Durchführung einer Raffinatdampfschnellverdampfung;
- k) Sammeleinrichtungen für schnell verdampften Dampf und
- l) Einrichtungen, die so angeordnet sind, daß sie den schnell verdampften Dampf und das schnell verdampfte dampfförmige Lösungsmittel von diesen Einrichtungen zum Rückgewinnen dieser Bodenfraktionen zur Rezirkulation als Lösungsmittel fördern.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch ein
Druckminderventil für das Extraktionsmittel, das dieser
ersten Druckleitung zugeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
dieses Extraktionsmitteldruckminderventil eine Energie
erzeugereinrichtung umfaßt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Energieerzeugereinrichtung mechanisch mit dieser
Dampfkompressoreinrichtung zur Lieferung von Leistung
hieran verknüpft ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Raffinattrenneinrichtung umfaßt
- 1) Raffinatdruckmindereinrichtungen zur Reduzierung des Drucks dieses Raffinats auf ein Niveau zwischen dem des Drucks in diesem Druckgefäß und dem Umgebungsdruck, derart, daß schnell verdampfter Dampf und Raffinatflüssigkeit erzeugt wird;
- 2) Raffinattrenneinrichtungen zum Trennen dieses schnell verdampften Dampfes von dieser Raffinatflüssigkeit;
- 3) eine vierte Druckleitung, die diese Raffinatdruckmindereinrichtungen eingebaut enthält und eine Fluidverbindung zwischen diesem Druckgefäß und der Raffinattrenneinrichtung liefert;
- 4) eine fünfte Druckleitung, die so angeordnet ist, daß
sie schnell verdampften Produktdampf von diesem
Raffinatseparator an diese Dampfsammlereinrichtungen
für Schnellverdampfungsdampf liefert
und daß diese Vorrichtung weiterhin umfaßt - m) eine sechste Druckleitung, die dieses fluide Kondensat von diesem Wärmeaustauscher zu dem Druckgefäß fördert;
- n) Einrichtungen zum Fördern des schnell verdampften Lö sungsmitteldampfes von dieser Sammlereinrichtung für den schnell verdampften Dampf an Einrichtungen zum Rückgewinnen der Bodenfraktionen;
- o) Kompressoreinrichtungen für den schnell verdampften Lösungsmitteldampf und
- p) eine siebte Druckleitung, in die diese Kompressorein richtungen für den schnell verdampften Lösungsmittel dampf eingebaut sind und die so angeordnet ist, daß Dampf aus dem Schnellverdampfungssammler an den Lösungsmittelschnellverdampfer-Kompressor und unter Druck gesetztes Extraktionsmittel hiervon in diese sechste Druckleitung geliefert wird.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine
achte Druckleitung, welche diese zweite und dritte
Druckleitung verbindet und eine zusätzliche Wärmeaustau
schereinrichtung aufweist, um diesen Wärmeaustausch
zwischen einem Abzugsstrom für diesen rekomprimierten
Dampf und diese Bodenfraktionen durchzuführen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch eine
dieser achten Druckleitung zugeordnete Einrichtung zum
Einstellen der Enthalpie in diesem Abzugsstrom vor dessen
Eintritt in diese zusätzliche Wärmeaustauschereinrichtung.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, gekenn
zeichnet durch Wärmeaustauschereinrichtungen zum Einstel
len der Temperatur dieses Druckextraktionsmittels in der
siebten Druckleitung.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, gekenn
zeichnet durch Einrichtungen zum Einführen von unter Druck
stehenden Extraktionsmitteln in die sechste Druckleitung.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Produktseparatoreinrichtungen
eine Strippereinrichtung, eine Produktdruckminderein
richtung, Leitungen, welche diese Separatoreinrichtung mit
der Strippereinrichtung verbindet, umfaßt und daß diese
Produktdruckmindereinrichtung darin eingebaut ist und daß
Einrichtungen vorgesehen sind, um schließlich gestripptes,
organisches, flüssiges Produkt aus einer
Strippereinrichtung abzuziehen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, gekennzeichnet durch
Destilliereinrichtungen und Einrichtungen, die dieses ge
strippte, flüssige, organische Produkt von der
Strippereinrichtung an diese Destilliereinrichtungen
liefern.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23, gekenn
zeichnet durch zweite Raffinatdruckmindereinrichtungen zum
Reduzieren des Drucks dieser Raffinatflüssigkeit aus einer
Raffinatseparatoreinrichtung auf Umgebungsdruck.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 24, gekenn
zeichnet durch Einrichtungen zur Destillierung dieses ge
lösten, organischen, flüssigen Stoffs zur Entfernung
restlichen Lösungsmittels.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/079,935 US4349415A (en) | 1979-09-28 | 1979-09-28 | Process for separating organic liquid solutes from their solvent mixtures |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3033729A1 DE3033729A1 (de) | 1981-04-09 |
DE3033729C2 true DE3033729C2 (de) | 1993-09-09 |
Family
ID=22153758
Family Applications (1)
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