-
Diese
Erfindung betrifft Apparaturen und ein Verfahren zur „Extraktion" von Biomasse. Dabei
handelt es sich um die Extraktion von Aromen, Duftstoffen oder pharmazeutisch
aktiven Inhaltsstoffen aus Materialien natürlichen Ursprungs (diese Materialien werden
hier als „Biomasse" bezeichnet).
-
Beispiele
für Biomasse-Materialien
sind, ohne jedoch auf sie beschränkt
zu sein, geschmacksintensive oder aromatische Substanzen, wie Koriander,
Gewürznelken,
Sternanis, Kaffee, Orangensaft, Fenchelsamen, Kreuzkümmel, Ingwer, und
andere Arten von Rinden, Blättern,
Blüten, Früchten, Wurzeln,
Rhizomen und Samen. Die Biomasse kann auch in Form von biologisch
aktiven Substanzen, wie Pestiziden, und pharmazeutisch aktiven Substanzen
oder Vorläufern
für diese,
die z.B. aus Pflanzenmaterial, einer Zellkultur oder einem Fermentationsmedium
erhalten werden können,
extrahiert werden.
-
Es
besteht ein zunehmendes technisches und kommerzielles Interesse
an der Verwendung nahezu kritischer Lösemittel in derartigen Extraktionsprozessen.
Beispiele für
derartige Lösemittel
sind verflüssigtes
Kohlendioxid und, was besonders interessant ist, eine Familie chlorfreier
Lösemittel
auf der Basis organischer Fluorkohlenwasserstoffspezies.
-
Mit
dem Begriff "Fluorkohlenwasserstoff" beziehen wir uns
auf Materialien, die nur Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Fluoratome
enthalten und die somit chlorfrei sind.
-
Bevorzugte
Fluorkohlenwasserstoffe sind die Fluoralkane und insbesondere die
C1–4-Fluoralkane. Geeignete
Beispiele für
C1–4-Fluoralkane,
die als Lösemittel
verwendet werden können,
sind u.a. Trifluormethan (R-23), Fluormethan (R-41), Difluormethan
(R-32), Pentafluorethan (R-125), 1,1,1-Trifluorethan (R-143a), 1,1,2,2-Tetrafluorethan
(R-134), 1,1,1,2-Tetrafluorethan
(R-134a), 1,1-Difluorethan (R-152a), Heptafluorpropane und insbesondere 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan
(R-227ea), 1,1,1,2,3,3-Hexafluorpropan (R-236ea), 1,1,1,2,2,3-Hexafluorpropan (R-236cb), 1,1,1,3,3,3-Hexafluorpropan
(R-236fa), 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan (R-245fa), 1,1,2,2,3-Pentafluorpropan
(R-245ca), 1,1,1,2,3-Pentafluorpropan (R-245eb), 1,1,2,3, 3-Pentafluorpropan
(R-245ea) und 1,1,1,3,3-Pentafluorbutan (R-365mfc). Es können Mischungen
von zwei oder mehr Fluorkohlenwasserstoffen verwendet werden, wenn
es gewünscht
ist.
-
R-134a,
R-227ea, R-32, R-125, R-245ca und R-245fa werden bevorzugt.
-
Ein
besonders bevorzugter Fluorkohlenwasserstoff für den Einsatz in der vorliegenden
Erfindung ist 1,1,1,2-Tetrafluorethan (R-134a).
-
Es
ist möglich,
die Extraktion der Biomasse mit anderen Lösemitteln durchzuführen, wie
Chlorfluorkohlenstoffen ("CFCs") oder Chlorfluorkohlenwasserstoffen
("HCFCs") und/oder Mischungen
von Lösemitteln.
CFCs und HCFCs sind nicht für
Extraktionen von Biomasse zugelassen, deren Produkte z.B. für den Einsatz
in Nahrungsmitteln oder in der Medizin gedacht sind.
-
Die
bekannten Extraktionsverfahren unter Verwendung dieser Lösemittel
werden normalerweise in Extraktionsapparaturen mit geschlossenen Schleifen
durchgeführt.
Ein typisches Beispiel 10 für ein
derartiges System ist schematisch in der 1 gezeigt.
-
In
diesem typischen System lässt
man verflüssigtes
Lösemittel
durch die Schwerkraft abwärts durch
ein Bett einer Biomasse perkolieren, das im Gefäß 11 enthalten ist.
Dann fließt
es zum Verdampfer 12, wo der Dampf des flüchtigen
Lösemittels über einen
Wärmeaustausch
mit einer heißen
Flüssigkeit verdampft
wird. Der Dampf aus dem Verdampfer 12 wird dann durch den
Kompressor 13 komprimiert. Der komprimierte Dampf wird
als nächstes
in einen Verflüssiger 14 eingespeist,
wo er über
einen Wärmeaustausch
mit einer kalten Flüssigkeit
verflüssigt wird.
Das verflüssigte
Lösemittel
wird dann gegebenenfalls in einem Gefäß (Empfänger) 15 für eine Zwischenlagerung
gesammelt oder direkt zum Extraktionsgefäß 1 zurück geführt, womit
der Kreislauf abgeschlossen ist.
-
Ein
Merkmal dieses Prozesses ist, dass die prinzipielle Antriebskraft
für die
Zirkulation des Lösemittels
durch die Biomasse und durch das System der Druckunterschied zwischen
dem Verflüssigergefäß/Sammelgefäß und dem
Verdampfer ist. Dieser Druckunterschied wird durch den Kompressor
erzeugt. Somit ist es zur Erhöhung
der Geschwindigkeit der Zirkulation des Lösemittels durch die Biomasse erforderlich,
diesen Druckunterschied zu erhöhen, was
einen größeren und
stärkeren
Kompressor erfordert.
-
Der
große
Unterschied bezüglich
der Dichten der Lösemittelflüssigkeit
und des Dampfes bedeutet, dass eine geringfügige Erhöhung der Geschwindigkeit der
Zirkulation des Lösemittels
wegen dieser Erhöhung
der Kompressorgröße beträchtliche,
zusätzliche
Investitionen und Betriebskosten erfordern kann. Das bedeutet, dass
der Konstrukteur des Systems einen Kompromiss zwischen der Geschwindigkeit,
mit der man die Flüssigkeit
durch die Biomasse strömen
lassen kann, und dem Umfang, in dem der Dampf komprimiert werden
kann, eingehen muss.
-
Der
oben beschriebene, grundlegende Prozess der Dampfkompression/Extraktion
funktioniert gut, wenn die Flüssigkeit
des verwendeten Lösemittels
auch ein gutes Gleichgewicht thermophysikalischer Eigenschaften
für den
Einsatz als Arbeitsmedium in einem Pumpzyklus aus Abkühlen und
Erhitzen aufweist. Der Einsatz eines derartigen Zyklus ist jedoch
mit mehreren Nachteilen verbunden, auch wenn die Eigenschaften des
Lösemittels
es zu einem attraktiven Kältemittel-Arbeitsmedium
machen.
-
Der
prinzipielle Nachteil einer Verwendung des obigen Prozesses liegt
in der Abhängigkeit
vom Einsatz eines Kompressors. Bei vielen der kommerziell attraktiven
Extrakte liegt die letztendliche Verwendung in einem Einsatz als
Inhaltsstoff eines Nahrungsmittels, eines Körperpflege-Artikels oder einer Medizin.
Eine Kontamination des Extrakts mit dem Schmieröl des Kompressors ist deshalb
nicht akzeptabel. Es ist zwar möglich,
einige für
Nahrungsmittel geeignete Schmierstoffe zu erhalten, aber beim Einsatz
in einem herkömmlichen
Kompressor kontaminieren und verdünnen sie den Extrakt immer
noch in einem gewissen Umfang. Die sichere Lösung (insbesondere bei der
Konstruktion einer Extraktionsanlage für unterschiedliche Zwecke)
besteht im Einsatz einer speziellen Kompressorkonstruktion, die
entweder kein Schmieröl
verwendet oder für
eine rigorose, physikalische Trennung zwischen möglicherweise vorhandenen, öligen Teilen
und der Flüssigkeit,
die komprimiert wird, sorgt.
-
Es
ist möglich,
derartige Maschinen zu erhalten; sie sind allerdings teuer. Die
Konstruktionsmaterialien, die für
solche Maschinen verwendet werden, sind typischerweise rostfreier
Stahl mit Dichtungen auf PTFE-Basis, was bedeutet, dass diese Einheiten beträchtlich
teurer als herkömmliche
Kühlkompressoren
aus der Serienfertigung sind. Deshalb sind die Implikationen bezüglich der
Investitionen für
einen Prozessentwickler beträchtlich.
-
Wenn
ferner das verwendete Lösemittel
einen hohen Dampfdruck aufweist (zum Beispiel verflüssigtes
Kohlendioxid), dann gibt es weitere Implikationen im Hinblick auf
den Kapitalaufwand, da der Kompressor möglicherweise eine mehrstufige
Vorrichtung sein muss. Die variablen Kosten (Betriebskosten) beim
Einsatz des Prozesses steigen auch an, wenn der Druckunterschied
innerhalb des Kompressors ansteigt.
-
Schließlich erfordert
die Verwendung des oben umrissenen Prozesses aus Dampfkompression/Extraktion
normalerweise, dass der Prozess mit einer Vorrichtung zur Druckentlastung
ausgestattet ist, um vor einem versehentlich erzeugten Überdruck im
System als Folge einer Fehlbedienung des Geräts zu schützen, z.B. wenn der Kompressor
gegen ein geschlossenes System arbeitet. Das macht es erforderlich,
dass die Entlastungsvorrichtung den Druck an einem sicheren Ort
ablassen kann, und es besteht dann immer die Möglichkeit, dass durch den Entlastungsstrom
Beschickung verloren geht, mit einem daraus resultierenden Verlust
an Produktionszeit und sowie Kosten durch den Ersatz des Lösemittels,
das Reinigen des Systems etc., neben den potenziellen Gefahren für die Umwelt,
die mit der Abgabe von Lösemitteln
und Mischungen aus Extrakt und Lösemittel
aus der Apparatur verbunden sind.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine Apparatur, wie sie im Anspruch
1 definiert ist, bereit gestellt.
-
Ein
Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass das Fehlen eines Kompressors
die Konstruktion eines Kreislaufs ermöglicht, dessen Druckauslegung so
gewählt
sein könnte,
dass sie mit dem maximal erreichbaren Dampfdruck im System zurecht
kommt, so dass keine Vorrichtungen mehr für eine Druckentlastung benötigt werden,
oder dass wenigstens die Häufigkeit
minimiert und das Ausmaß der
Entlastungsvorgänge
verringert wird.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung sind das Extraktionsgefäß, der Verdampfer und der Verflüssiger getrennte
Komponenten, die betriebsfähig über einen
Kreislauf aus Röhren
miteinander verbunden sind.
-
Bei
anderen Ausführungsformen
der Erfindung sind der Verdampfer und der Verflüssiger im gleichen Gefäß enthalten,
das manchmal als "Kurzweg-Destillierapparat" bezeichnet wird.
Die Ansprüche
3 bis 15 definieren bevorzugte Anordnungen des Gefäßes vom
Typ des Kurzweg-Destillierapparats.
-
Ein
essentielles Merkmal der Erfindung ist, dass der Verflüssiger höher gelegen
ist als das Extraktionsgefäß und der
Verdampfer, wodurch die Vorrichtung zur Bewegung des flüssigen Lösemittels zwischen
dem Verflüssiger
und der Extraktion die hydrostatische Förderhöhe zwischen dem Verflüssiger und
dem Extraktionsgefäß aufweist.
-
Eine
derartige, auf einem schwerkraftabhängigen Fluss basierende Ausführungsform
beinhaltet eine flüssige
Dichtung, die betriebsfähig
in Reihe mit dem Verflüssiger
an dessen Auslassseite verbunden ist. Die flüssige Dichtung stellt auf vorteilhafte
Weise eine flüssige
Versiegelung auf der Auslassseite des Verflüssigers bereit und kann zur
Bewirkung einer Unterkühlung
des flüssigen
Lösemittels
verwendet werden.
-
Vorzugsweise
schließt
die im Anspruch 1 definierte Einrichtung zur Bewegung des flüssigen Lösemittels
vom Verflüssiger
zum Extraktionsgefäß außerdem eine
Flüssigkeitspumpe
ein, die betriebsfähig
angeschlossen im Kreislauf der geschlossenen Schleife zwischen dem
Verflüssiger
und dem Extraktionsgefäß in Reihe
angeordnet ist. Da das Pumpen einer Flüssigkeit viel weniger Energie
erfordert als das Pumpen eines Dampfes, sind in einem typischen Extraktionsprozess
mit einer geschlossenen Schleife die Betriebskosten der Pumpe viel
niedriger als diejenigen des Kompressors. Der Investitionsaufwand
für die
Pumpe ist normalerweise auch geringer als der für den Kompressor.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren nach Anspruch 17
bereit gestellt. Dieses Verfahren kann auf bequeme Weise mittels der
Apparatur, wie sie hier definiert wird, durchgeführt werden.
-
Das
Verfahren beinhaltet den Fluss des flüssigen Lösemittels aufgrund der Schwerkraft.
Gegebenenfalls kann das Verfahren außerdem das Pumpen des flüssigen Lösemittels
zwischen dem Verflüssiger
und dem Extraktionsgefäß beinhalten.
-
Das
Verfahren kann insbesondere dann, wenn es das oben genannte Pumpen
des flüssigen Lösemittels
einschließt,
so aussehen, dass die Schritte des Verdampfens und des Verflüssigens
des Lösemittels
im gleichen Hohlgefäß erfolgen.
Somit kann dieser Teil des Verfahrens geeigneterweise in einer Kurzweg-Destillierapparatur
erfolgen – so
wie es hier beschrieben wird.
-
Das
Verfahren umfasst typischerweise den Schritt des Packens der Biomasse
in das Extraktionsgefäß, wodurch
eine hohe Dichte der Biomasse erreicht wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst auch das Entfernen des Extraktes der Biomasse aus dem Verdampfer,
wenn es gewünscht
ist.
-
Es
folgt nun eine Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
anhand nicht-einschränkender
Beispiele, wobei auf die begleitenden Zeichnungen, die im folgenden
erklärt
werden, Bezug genommen wird.
-
1 ist eine schematische
Darstellung eines Kreislaufs zur Extraktion von Biomasse nach dem
bisherigen Stand der Technik, der oben beschrieben wurde.
-
2 ist eine schematische
Darstellung einer ersten Ausführungsform
einer Apparatur, die nicht die Erfindung darstellt, aber eine Basis
für deren Implementierung
darstellen könnte.
-
3 ist eine schematische
Darstellung einer Ausführungsform
einer Apparatur mit geschlossener Schleife gemäß der Erfindung, bei der ein Fluss
aufgrund der Schwerkraft die Pumpe der 2 überflüssig macht.
-
4 ist ein schematischer,
senkrechter Schnitt durch eine erste Ausführungsform der Kurzweg-Destillierapparatur
gemäß der Erfindung,
die gegebenenfalls Komponenten der Apparatur aus der 2 ersetzen könnte.
-
5 ist ein schematischer,
senkrechter Schnitt durch eine zweite Ausführungsform der Kurzweg-Destillierapparatur,
die eine Alternative zur Destillierapparatur der 3 darstellt.
-
6 ist ein Mollier-Plot (Druck-Enthalpie-Diagramm),
der das Verhalten des Lösemittels
in den Destillierapparaturen der 4 und 5 veranschaulicht.
-
7 zeigt eine alternative
Form der Kurzweg-Destillierapparatur, und
-
8 zeigt einen Kreislauf
zur Extraktion von Biomasse, der eine Kurzweg-Destillierapparatur und eine Wärmeregeneration
einschließt.
-
In
der 2 ist ein Kreislauf
mit einer geschlossenen Schleife zur Extraktion von Biomasse gezeigt.
Der Kreislauf enthält,
betriebsfähig
in Reihe miteinander verbunden, ein Extraktionsgefäß 11 für die Aufnahme
der Biomasse, das es einem Lösemittel
oder einer Lösemittelmischung
ermöglicht,
mit der darin enthaltenen Biomasse in Kontakt zu treten und die
Extraktion der Biomasse zu bewirken.
-
Das
Gefäß 11 ist
ein länglicher,
hohler, aufrechter Zylinder, der an beiden Enden im wesentlichen
geschlossen ist. Es enthält
einen Einlass 11 für Lösemittel
an seinem unteren Ende und einen Auslass 11b für das Lösemittel
bzw. die Biomasse an seinem oberen Ende.
-
Der
Auslass 11b ist über
die Leitung 20 mit dem Verdampfer 12 verbunden.
Die Leitung 20 liefert über
eine Düse 21,
die am Ende der Leitung 20 im Inneren des Verdampfers 12 angebracht
ist, eine Lösemittelflüssigkeit/Extraktflüssigkeit
in das Innere des Verdampfers 20, der ein hohles, im wesentlichen
geschlossenes Gefäß ist.
-
Wie
unten beschrieben wird, trennt der Verdampfer 12 das Lösemittel
vom Extrakt der Biomasse. Der Verdampfer 12 hat einen Flüssigkeitsablauf 22 an
seinem im wesentlichen tiefsten Punkt sowie einen Dampfauslass 23 für das dampfförmige Lösemittel
an seinem höchsten
Punkt oder in der Nähe davon.
-
Der
Auslass 23 ist über
die Leitung 24 mit dem Verflüssigergefäß/Empfängergefäß 13 verbunden, in
dem sich der Lösemitteldampf
beim Betrieb der Apparatur zur flüssigen Form kondensiert. Im
Gegensatz zu der in der 1 gezeigten
Anordnung nach dem bisherigen Stand der Technik fehlt beim Kreislauf
der 2 ein Kompressor
zwischen dem Verdampfer und dem Verflüssiger.
-
Der
Verflüssiger/Empfänger 13 enthält einen Auslass 13b für das flüssige Lösemittel.
Der Auslass 13b ist mit der Pumpe 14 verbunden,
die beim Betrieb der Apparatur flüssiges Lösemittel zum Einlass 11a des
Extraktionsgefäßes 11 pumpt.
Die Pumpe 13 schließt
gegebenenfalls eine Schleife 14a für die Rezirkulation des Lösemittels
ein, wobei die Schleife eine Durchsatzdrossel in Form einer Blendenscheibe 14b einschließt.
-
Die
Außenseite
des Verdampfers 12 ist wenigstens teilweise von einem Heizmantel 26 umgeben.
Der Heizmantel schließt
einen Gang oder mehrere Gänge
für eine
warme oder heiße
Flüssigkeit ein,
die dem Mantel 26 über
das Einlassrohr 27 zugeführt wird und über das
Auslassrohr 28 austritt. Die heiße Flüssigkeit zirkuliert beim Betrieb
der Apparatur durch den Mantel 26, um das Lösemittel
im Verdampfer 12 zu verdampfen.
-
Der
Verflüssiger/Empfänger 13 schließt eine weitere
Wärmepumpe
ein, in der eine Kühlflüssigkeit, die über einen
Einlass 29 zugeführt
wird, in einem Rohr oder mehreren Rohren 13a im Gefäß 13 zirkuliert,
um darin eine Verflüssigung
des Lösemittels
zu bewirken, ehe sie über
das Auslassrohr 30 die Nachbarschaft zum Verflüssigergefäß/Empfängergefäß 13 verlässt.
-
Vor
dem Betrieb der Apparatur aus der 2 wird
das Extraktionsgefäß 11 mit
einem Bett aus Biomasse beschickt, und der Kreislauf wird bis zu
einem erforderlichen Niveau mit einem Lösemittel, wie 1,1,1,2-Tetrafluorethan,
gefüllt.
-
Der
Betrieb der Anordnung aus der 2 ist dem
Prozess ähnlich,
der oben in Zusammenhang mit der 1 umrissen
wurde, außer
dass Lösemitteldampf
direkt zur Verflüssigereinheit 13 geleitet wird,
die mit einer kalten Kühlflüssigkeit
beschickt ist. Das verflüssigte
Lösemittel
wird dann mittels der Pumpe 14 zurück zum Extraktionsgefäß und dann zum
Verdampfer zirkuliert. Während
dieses Prozesses entfernt das Lösemittel
Extrakt aus dem Gefäß 11 und
schleppt ihn zum Verdampfer 12 mit.
-
Beim
oder nach dem Betrieb der Apparatur wird der Extrakt der Biomasse
aus dem Verdampfer 12 für
die nachfolgende, kommerzielle Weiterverarbeitung abgelassen.
-
Der
aus der Mischung aus Lösemittel
und Extrakt im Verdampfer 12 abgedampfte Lösemitteldampf
wird im Verflüssiger/Empfänger 13 verflüssigt und
dann für
einen weiteren Kontakt mit darin befindlicher Biomasse in das Extraktionsgefäß 11 gepumpt.
-
Eine
alternative Ausführungsform,
die die Pumpe 14 überflüssig macht,
ist in der 3 gezeigt. So
wird bei dieser Ausführungsform
eine Anordnung mit einem schwerkraftabhängigen Fluss verwendet. Die
Zirkulationsgeschwindigkeit des Lösemittels wird dann durch die
zwischen dem Verflüssiger
und dem Verdampfer zur Verfügung
stehende, hydrostatische Netto-Förderhöhe bestimmt.
Diese Konstruktion kann für
Ausrüstungen
im größeren Maßstab bevorzugt
sein, bei denen die physikalische Größe der Ausrüstung bedeutet, dass auf jeden
Fall eine erhöhte
Struktur verwendet werden wird.
-
In
der 3 sind das Extraktionsgefäß 11, der
Verdampfer 12 und der Verflüssiger 13 im wesentlichen
die gleichen wie die der Ausführungsform der 2. Die in den beiden 2 und 3 gezeigten Komponenten funktionieren
in den beiden Ausführungsformen
praktisch auf die gleiche Weise und werden deshalb im Hinblick auf
die 3 nicht erneut beschrieben.
Die Pumpe 14 wurde weg gelassen, da der Verflüssiger 13 gegenüber dem
Rest des Kreislaufs aus der geschlossenen Schleife erhöht wurde.
Die resultierende, hydrostatische Netto-Förderhöhe reicht für einen Einsatz in einer Apparatur nach 3 aus, um flüssiges Lösemittel
in und durch die Biomasse und zur Düse 21 im Verdampfer 12 zu leiten.
-
Die
Ausführungsform
der 3 schließt eine flüssige Dichtung 31 ein,
die in der Auslass-Rohrleitung
vorliegt, die den Verflüssiger 13 und
das Extraktionsgefäß 11 verbindet.
Die flüssige
Dichtung 31 sorgt für
eine flüssige
Versiegelung auf der Auslassseite des Verflüssigers 13 und kann
zur Unterkühlung des
darin enthaltenen Lösemittels
verwendet werden.
-
In
den beiden Ausführungsformen
der 2 und der 3 kann die Energieausnutzung
des Zyklus durch die Verwendung einer externen Wärmepumpenvorrichtung deutlich
verbessert werden. (Sowohl eine Dampfkompression als auch Vorrichtungen für Absorptionszyklen
sind geeignet.) Diese könnte mit
einer direkten Anordnung verwendet werden (wobei das Arbeitsmedium
der Wärmepumpe
als Kühlmedium
für den
Verflüssiger
und als Heizmedium für den
Verdampfer fungiert), oder sie könnte
mit einem sekundären
Kühlkreislauf
verwendet werden. Wenn zum Beispiel das für die Pumpe gewählte Arbeitsmedium
keine für
Nahrungsmittel oder medizinische Zwecke geeignete Reinheit hätte, dann
würde durch die
Verwendung eines sekundären
Kühlsystems
mit einem für
Nahrungsmittel geeigneten Lösemittel
zusätzliche
Sicherheit gegenüber
Leckagen von Rohren in den Kreislauf der Lösemittelextraktion geschaffen.
-
Die 4 zeigt eine weitere Ausführungsform
der Erfindung. Sie kombiniert die Schritte der Verdampfung und der
Verflüssigung
in einem einzigen Gefäß. Das Gefäß wirkt
dann als eine einstufige Destillierapparatur; das ist ein Beispiel
für eine
sogenannte "Kurzweg"-Destillation. Die
Kurzweg-Destillierapparatur 40 der 4 kann mit wenigstens dem Kreislauf aus
der 3 anstelle des Verdampfers 12, des
Verflüssigers 13 und
den mit diesen Komponenten assoziierten Rohrleitungen verbunden
werden.
-
Das
Gefäß 41,
das die Kurzweg-Destillierapparatur definiert, ist ein aufrechter,
hohler, im wesentlichen geschlossener Zylinder mit einer unteren
Zone 42 und einer oberen Zone 43 im Inneren, die
in senkrechter Richtung durch eine Trennzone 44 räumlich voneinander
getrennt sind.
-
Die
untere Zone 42 schließt
eine Verdampferstufe und die obere Zone 43 einen Verflüssiger ein.
-
Die
untere Zone schließt
eine Zuführung 46 für die flüssige Mischung
aus Lösemittel
und Extrakt ein, eine Wärmequelle
(beispielsweise einen externen Heizmantel 47 mit Rohren
für die
Zirkulation von Flüssigkeit
im Inneren), Einlass- und Auslassrohre 48, 49 für warme/heiße Flüssigkeit
sowie einen Ablauf 50 für
das Sammeln des Extraktes der Biomasse aus der Verdampferstufe.
-
Der
Verflüssiger
in der oberen Zone 43 schließt einen Kühler in Form eines externen
Kühlmantels 52 mit
Röhren
für eine
Kühlflüssigkeit
im Inneren sowie Einlass- und Auslassröhren 53, 54 für eine Kühlflüssigkeit
ein.
-
Beim
Betrieb kühlt
der Kühler
eine Oberfläche
der oberen Zone, die in der 4 die
Innenwand 55 der oberen Zone 43 ist. Ein Sammelbehälter in Form
eines ringförmigen
Troges 57 ist für
Auffangen von verflüssigtem
Lösemittel
von der Wand 55 an der Unterseite der oberen Zone 43 vorgesehen.
Ein Ablauf 58 für
das Lösemittel
nimmt flüssiges
Lösemittel vom
Sammelbehälter
für die
Zuführung
zum Extraktionsgefäß 11 über eine
Pumpe 14 auf.
-
Während des
Betriebs eines Kreislaufs, der die Kurzweg-Destillierapparatur 40 der 4 enthält, erfolgt die Stufe der Verdampfung
des Lösemittels
in der unteren Zone 42 des Gefäßes. Der Lösemitteldampf steigt auf, strömt durch
die Trennzone 44 (wo die Geschwindigkeit des Dampfes ausreichend
niedrig ist, um ein Mitreißen
von Tröpfchen
zu vermeiden) und tritt dann durch einen Dampfspalt (oder -spalten) in
die obere Zone 43 des Gefäßes ein. Das verflüssigte Lösemittel
wird in einem Trog 57 gesammelt. Flüssiges Lösemittel wird dann nach Bedarf
aus dem Trog entnommen und wieder in das Extraktionssystem zurück geführt.
-
Die
Trennzone kann ein leerer Gefäßabschnitt
sein, oder sie kann gegebenenfalls eine gasdurchlässige, generell
für Flüssigkeiten
undurchlässige
Sperre sein und aus Blenden oder Drahtgewebe 59 bestehen,
um ein mögliches
Mitreißen
von Flüssigkeit
zu verhindern. Die Ableitung der Flüssigkeit aus dem Sammeltrog 57 im
Verflüssiger
wird durch eine Dichtung geführt,
um eine flüssige
Versiegelung des Systems bereit zu stellen.
-
Eine
alternative Kurzweg-Destillierapparatur ist in der 5 gezeigt, wo anstelle eines Kühlmantels
eine interne Kühlschlange 60 eingesetzt
wird, während
die anderen in der 4 gezeigten
Prinzipien unverändert
sind. Diese Anordnung kann den Einsatz unterschiedlicher Kühlmittel
in Abhängigkeit
von den jeweiligen Bedürfnissen
ermöglichen,
und sie könnte
auch einen Weg zur Verwendung einer großen Oberfläche für den Verflüssiger in einem kompakten Raum
bieten.
-
Die
Anordnung in der 5 schließt einen becherartigen
Sammelbehälter 57' unter der zentral aufgehängten Kühlschlange 16 ein.
Der Sammelbehälter 57' wird von einem
oder mehreren perforierten Trägerring(en) 62 gestützt, die
den Sammelbehälter 57' und die Innenwand 55 verbinden.
Die Trägerringe ermöglichen
den Strom von gasförmigem
Lösemittel in
die obere Zone 43.
-
In
der 5 ist die Oberfläche, auf
der das Lösemittel
kondensiert, natürlich
die Oberfläche
der Schlange 60, worauf die modifizierte Form und Lokalisation
des Sammelbehälters 57' zurück zu führen ist.
-
Eine
weitere Form einer Kurzweg-Destillierapparatur gemäß der Erfindung
ist in der 7 gezeigt.
-
Diese
Ausführungsform
setzt die Kühlschlange 60 der 5 ein, aber der Destillationszylinder 41 ist
länglicher
als bei den Ausführungsformen
der 4 und 5.
-
Der
Sammelbehälter
der 4 und 5 ist in der 7 durch eine längliche Röhre 65 ersetzt, die parallel
zum und konzentrisch im Zylinder 41 angeordnet ist.
-
Beim
Betrieb wird die Mischung aus Lösemittel
und Extrakt, die durch das Rohr 48 und die Düse 21 zugeführt wird,
in der unteren Zone 42 erhitzt, wie schematisch durch die
Pfeile H angegeben ist. Der Lösemitteldampf
steigt im Zylinder 41, wie es durch die Pfeile V in der 7 veranschaulicht ist, in
die obere Zone 43. In der oberen Zone 43 kondensiert das
Lösemittel
auf der Schlange 60 und fällt in einen offenen Trichter 66,
der am offenen, oberen Ende der Röhre 65 befestigt ist.
Das kondensierte Lösemittel bewegt
sich in der Röhre 65 abwärts und
wird dem Rest des Extraktionskreislaufs über das Rohr 58 zugeführt.
-
Die
Ausführungsform
mit der direkten Wärmepumpe
ist in der 8 veranschaulicht.
Diese zeigt ein Trenngefäß 70,
das einen Pool 71 aus siedendem Lösemittel und extrahierten Ölen enthält. Das
Gefäß 70 ist
mit zwei Wärmeaustauschern
oder Schlangen versehen, von denen eine, 72, nahe der Unterseite
des Gefäßes angeordnet
ist und einen unteren Wärmeaustauscher
bildet und eine, 73, nahe der Oberseite des Gefäßes angeordnet
ist und einen oberen Wärmeaustauscher
bildet.
-
Das
Gefäß 70 enthält eine
gewisse Menge an Lösemittel
und gelöstem
Extrakt, der aufgrund seiner Dichte einen Pool 71 im unteren
Teil bildet.
-
Der
Zweck der unteren Wärmeaustauscherschlange 72 besteht
darin, dem Pool 71 Wärme
zuzuführen,
um die flüchtigere
Lösemittelfraktion
zu verdampfen und somit den Hohlraum des Gefäßes 70 mit dem so
erzeugten Dampf zu füllen.
-
Der
Zweck der oberen Wärmeaustauscherschlange 73 besteht
darin, diesen Dampf zur flüssigen
Form zu kondensieren. Ein oben offenes Sammelgefäß 74 ist so angeordnet,
dass es sich unter der verflüssigenden
Schlange befindet, um das auf der Schlange verflüssigte Lösemittel zu sammeln.
-
Im
Prinzip reines Lösemittel,
das auf diese Weise gesammelt wurde, wird über die Leitung 76 in einen
Kreislauf einer Lösemittelextraktion,
beispielsweise den Rest des Kreislaufs aus der 3, der nicht durch den Verdampfer 12 und
den Verflüssiger 13 gebildet
wird, eingespeist. Aus dem Kreislauf der Lösemittelextraktion wird eine
Lösung
aus Lösemittel und
gelöstem
Extrakt über
die Leitung 77 aus dem Kreislauf der Lösemittelextraktion in den unteren
Teil des Trenngefäßes 70 eingespeist.
Die Wärmeaustauscher
sind in dem Gefäß so angeordnet,
dass bei der Zuführung
von Wärme
zum Pool 71 aus Lösemittel
und gelöstem,
extrahiertem Öl
Lösemitteldampf erzeugt
wird. Der Dampf füllt
das Gefäß 70 und
wird auf dem oberen Wärmeaustauscher
prinzipiell als reines Lösemittel
kondensiert, um über
die Leitung 76 in den Kreislauf der Lösemittelextraktion eingespeist
zu werden. Das Lösemittel
und die gelösten, extrahierten Öle werden
aus dem Kreislauf der Lösemittelextraktion
zum Flüssigkeitspool
im unteren Teil des Extraktionsgefäßes zurück geführt, so dass der Prozess kontinuierlich
verläuft.
-
Der
Kreislauf der Lösemittelextraktion,
auf den oben Bezug genommen wurde, kann entweder ein externer Kreislauf
sein, der aus Rohrleitungen und Komponenten gebildet wird, oder
er könnte
ein interner Kreislauf sein, der im Körper des Trenngefäßes selbst
gebildet wird. Im letzteren Fall würde das Gefäß alle zuvor beschrieben Komponenten
enthalten, aber es würde
auch ungefähr
in seinem mittleren Abschnitt eine gewisse Menge der Ausgangs-Biomasse
enthalten, so dass das an der oberen Schlange verflüssigte Lösemittel
das Bett aus der Ausgangs-Biomasse durchdringen oder durchströmen würde, wodurch
es die benötigten Öle extrahieren würde. Diese
Mischung aus Lösemittel
und Ölen
würde dann
in den Pool am Boden des Gefäßes übertreten.
Im Falle eines internen Kreislaufs der Lösemittelextraktion müsste dafür gesorgt
werden, dass es dem verdampfenden Lösemittel aus dem Pool möglich ist,
ungehindert zur oberen Wärmeaustauscherschlange
zu gelangen, vorbei am Bett der Biomasse, die, wie beschrieben,
im mittleren Abschnitt des Gefäßes gelagert
ist.
-
Wärme wird
dem Gefäß zugeführt und
aus diesem extrahiert mittels eines separaten Kreislaufs einer Dampfkompression,
der unter Einsatz von zwei Wärmeaustauschern 72, 73,
die zuvor beschrieben wurden, und einer Expansionsvorrichtung 78,
beispielsweise aus einer Engstelle oder einem Ventil und einem Standard-Kühlkompressor 79,
betrieben wird. Dieser Kreislauf kann mit einem HFC, CFC, HCFC oder
einem ähnlichen
Kältemittel
gefüllt
sein.
-
Unter
hohem Druck stehender Dampf hoher Temperatur wird der unteren Wärmeaustauscherschlange 72 im
unteren Teil des Trenngefäßes mittels des
Kompressors zugeführt.
Die Heizschlange bildet den "Verflüssiger" im Kühlkreislauf.
Sobald das Kältemittel
zur flüssigen
Form verflüssigt
ist, wird es durch eine Expansionsvorrichtung 78 geleitet,
wo sich bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck sein Zustand
in eine zweiphasige Mischung aus Flüssigkeit und Dampf übergeht.
Diese Flüssigkeit
wird in die obere Wärmeaustauscherschlange 73 an
der Oberseite des Trenngefäßes eingespeist,
um das Lösemittel 134a zu
kondensieren. Diese Schlange bildet den "Verdampfer" des separaten Kreislaufs für die Dampfkompression.
-
Vom
Verdampfer strömt
der Dampf dann zur Niederdruck-Zuführung des Kompressors 79,
wo er für
die weitere Passage zur Schlange mit der hohen Temperatur wie zuvor
auf hohen Druck und hohe Temperatur komprimiert wird.
-
Die
gesamte, am oberen Wärmeaustauscher 73 abgegebene
Wärme ist
ungefähr
gleich der Wärme,
die dem unteren Wärmeaustauscher
zugeführt wurde,
plus der Energieaufnahme des Kompressors. Auf diese Weise wird die
dem System insgesamt zugeführte
Energie wirkungsvoll minimiert.
-
Das
Gefäß 70 in
der 8 ist somit ein
weiteres Beispiel einer Kurzweg-Destillierapparatur, deren grundlegende
Arbeitsweise derjenigen der Anordnung aus der 4 ähnlich
ist, und eine direkte Wärmepumpe.
-
Der
Einsatz einer externen Wärmepumpe
für die
Dampfkompression würde
zwar die Kosten des Prozesses erhöhen, aber die Kosten sollten
geringer sein als bei Verwendung eines Kompressors im Lösemittelkreislauf,
da es dann möglich
ist, einen weniger teuren Kühlkompressor
aus der Serienfertigung und Standardkomponenten zu verwenden, wobei weder
teure Konstruktionsmaterialien noch ausgefeilte Techniken hinsichtlich
des Umgangs mit dem Öl erforderlich
sind.
-
Es
ist dann außerdem
möglich,
das optimale Kältemittel/Arbeitsmedium
für die
Rückgewinnung der
Wärme einzusetzen,
und zwar unabhängig
von dem Lösemittel,
das für
den Extraktionsprozess gewünscht
wird. Damit ist es nicht notwendig, das ein und dasselbe Lösemittel
sowohl gute Lösungseigenschaften
als auch eine gute Wirksamkeit in den Wärmepumpenzyklen aufweist.
-
Durch
den Einsatz eines Prozesses des oben beschrieben Typs ist es insbesondere
in dem Fall, bei dem eine Kurzweg-Destillierapparatur verwendet
wird, aber genau so in dem Fall, bei dem getrennte Verflüssiger-
und Verdampfergefäße verwendet
werden, möglich, über Prinzipien
einer inhärent sicheren
Konstruktion einen Schutz vor einem Überdruck im System zu erreichen.
-
Wenn
der Verdampfer und der Verflüssiger gemeinsam
als ein geschlossenes System betrachtet werden, und wenn es in den
Rohrleitungen zwischen den Gefäßen keine
Ventile gibt, dann kann man sie sich als ein einziges Behältervolumen
vorstellen, in dem eine fixe, maximale Masse eines Lösemittels vorliegen
kann. Diese Masse wird durch die Beschickung mit dem Lösemittel,
die in das System gegeben wird, bestimmt. Wenn der Verdampfer und
der Verflüssiger
dann gegenüber
allen anderen Gefäßen isoliert
sind, dann steigt der Druck in den beiden Gefäßen, wenn die Wärme, die
durch das Heizsystem zugeführt
wird, nicht durch die Wärme
ausgeglichen wird, die durch das Kühlsystem und durch natürliche Wärmeverluste
entfernt wird. Dieser Druckanstieg erfolgt bei konstanter Dichte
(da keine Masse in das feste Volumen eintreten oder es verlassen
kann), und er erfolgt zunächst
im gesättigten, zweiphasigen
Bereich des Phasendiagramms des Lösemittels. Der Druck folgt
einer Linie mit konstanter Dichte ("Isochore") durch den zweiphasigen Bereich, wie
es in der 6 gezeigt
ist.
-
Wenn
beim normalen Betrieb ein ausreichender Anteil des Volumens Dampf
ist (und das kann durch eine sorgfältige Auslegung eingestellt werden),
dann wird es letztendlich einen Punkt geben, an dem das gesamte,
flüssige
Inventar in Dampf umgewandelt worden ist. Wenn Wärme über diesen Punkt hinaus zugeführt wird,
dann wird der Druck weiter entlang der Isochore ansteigen. Da der
Dampf jedoch nicht überhitzt
wird, wird die Geschwindigkeit des Druckanstiegs stark verringert
sein. Der letztendlich erreichbare Druck wird durch die maximale
Temperatur der Wärmequelle
bestimmt. Wenn diese Wasser ist, das von einem Tank mit beispielsweise Atmosphärendruck
geliefert wird, dann liegt die maximal erreichbare Temperatur der
Wärmezufuhr
bei 100°C.
-
Den
potenzielle Nutzen davon kann man sehen, wenn man 1,1,1,2-Tetrafluorethan
("R-134a") als Lösemittel
betrachtet, mit warmem Wasser als Wärmequelle. Wenn die Ausgangsbedingungen
bei einem Volumenanteil des Dampfes von 75% und einer Anfangstemperatur
von 20°C
liegen, dann beträgt
die Dichte des Systems 36,76 kg/m3, und
der normale Systemdruck wäre
5,72 bara. Der Dampfdruck von R-134a bei 100°C ist 40 bara. Der Druck, der
einer Dichte des gesättigten
Dampfes von 36,76 kg/m3 entspricht, liegt
jedoch bei 7,6 bara (Temperatur von 29,3°C). Der maximale, erreichte
Druck (wenn die Dampftemperatur 100°C beträgt und die Dichte bei 36,76
kg/m3 liegt) ist nur 10,1 bara.
-
Wenn
die obige Rechnung mit einem Ausgangsvolumenanteil des Dampfes von
50% wiederholt wird, dann liegt die Ausgangsdichte bei 54,3 kg/m3, und der letztlich erreichte Druck beträgt 14,25 bara.
-
Dieses
Prinzip kann zur Bereitstellung eines vollständigen Schutzes des Systems
erweitert werden, indem das gesamte, flüssige Inventar des Extraktionsapparates
und der assoziierten Rohrleitungen bei der Dimensionierung der Verflüssiger-
und Verdampfergefäße berücksichtigt
wird.
-
Der
inhärente
Nutzen hinsichtlich der Sicherheit, der durch den Prozess der natürlichen
Zirkulation geboten wird (d.h. den Lösemittelprozess ohne einen
Kompressor oder eine Pumpe für
die Lösemittelzirkulation),
liegt somit in der Fähigkeit,
einen vernünftigen
Auslegungsdruck auswählen
zu können, der
einen Schutz vor einem Überdruck
als Folge einer Wärmezufuhr
bietet, ohne dass Kosten durch eine kostspielige Druckentlastung
entstehen. Er bietet auch das Potenzial zur Reduzierung des Auslegungsdrucks
der Gefäße unter
denjenigen Druck, der durch den Dampfdruck des Arbeitsmediums bei
maximaler Temperatur allein vorgegeben wird, auch wenn die maximale,
potenzielle Flüssigkeitsfüllung und
somit der letztendlich erreichbare Druck des Gefäßes bei dieser Bewertung berücksichtigt
werden muss.
-
Zusammenfassung des Nutzens
der Erfindung
-
– Macht
kostspielige, ölfreie
Kompressoren mit exotischer Konstruktion überflüssig.
-
– Einfaches
System, geeignet für
eine Wärmeintegration
bei Verwendung kostengünstiger
und optimierter Wärmepumpen
anstelle einer mit Kompromissen verbundenen Auswahl eines Lösemittels für die jeweilige
Extraktion.
-
– Kombination
von Verdampfung und Verflüssigung
in einem einzigen Gefäß zur Einsparung von
Investitionen für
Druckgefäße.
-
– Einfaches
Verfahren zur Bereitstellung einer inhärenten Sicherheit über eine
sorgfältige
Auswahl der Gefäßgrößen für den Prozess.