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Die
vorliegende Erfindung betrifft Prostatakrebs. Im Speziellen betrifft
die vorliegende Erfindung ein in-vitro-Verfahren zur Diagnose des
Vorliegens von Prostatakrebs oder der Prädisposition, Prostatakrebs
zu entwickeln, in einem Patienten, wobei das Verfahren umfasst:
(a) das Bestimmen der Menge differentiell exprimierter PCA3-mRNA
in einer von dem Patienten entnommenen Probe, und (b) das Diagnostizieren
des Vorliegens von Prostatakrebs oder der Prädisposition, Prostatakrebs
zu entwickeln, in dem Patienten, wobei das Vorliegen einer langen
PCA3-mRNA mit einer Sequenz zwischen Exon 3 und Exon 4a, was zu
einer PCA3-mRNA
mit einer Sequenz, welche länger
als die in SEQ ID NO: 2 dargestellte ist, führt, einen nicht bösartigen
Zustand der Prostata anzeigt und das Vorliegen einer kurzen PCA3-mRNA
mit einer Sequenz, wie in SEQ ID NO: 2 dargestellt, das Vorliegen
von Prostatakrebs oder die Prädisposition,
Prostatakrebs zu entwickeln, anzeigt.
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Des
weiteren wird ein Verfahren zur Feststellung des Stadiums von Prostatakrebs
zur Verfügung
gestellt. Zusätzlich
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Sonden oder
Primern, die an die zusätzliche
Sequenz, wie in SEQ ID NO: 1 im Vergleich zu SEQ ID NO: 2 gezeigt
wird, spezifisch hybridisieren, für die Herstellung einer diagnostischen
Zusammensetzung zur Diagnose des Vorliegens von Prostatakrebs oder
der Prädisposition,
Prostatakrebs zu entwickeln.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt Nucleinsäuremoleküle (Boten-RNAs), die durch
das PCA3-Gen codiert werden; die differenzierte Expression von zwei
dieser RNA-Spezies in einem nichtbösartigen und bösartigen
Protatastadium; Verfahren zum spezifischen Diagnostizieren von Prostatakrebs,
welche auf dem Nachweis der RNA-Spezies beruhen, die mit Prostatakrebs
in Zusammenhang stehen; therapeutische Ansätze gegen Prostatakrebs, die
diese zwei RNA-Spezies involvieren; Nucleinsäuremoleküle und Antikörper, die
eine Bindungsaffinität
für die
differentiell exprimierten mRNAs besitzen; Kits, welche die Nucleinsäuresonden
oder Antikörper
enthalten; Bioanalysen, welche die Nucleinsäuresequenzen der differentiell
exprimierten mRNAs der vorliegenden Offenbarung verwenden, um eine
Diagnose, eine Bewertung oder eine Prognose von einem Säuger zu
erstellen, der von Prostatakrebs betroffen ist oder der anfällig ist,
einen Prostatakrebs zu entwickeln; und Bioanalysen für das Absuchen
von Verbindungen, welche die Expression der mRNAs der vorliegenden Offenbarung
modulieren, zur Verfügung.
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Über die
letzte Dekade wurde der Prostatakrebs zu der am häufigsten
diagnostizierten, bösartigen
Erkrankung beim Menschen und nach Lungenkrebs die zweithäufigste
Ursache für
Todesfälle
bei Männern
mit einer Krebserkrankung in der westlichen Bevölkerung (Landis et al., 1998,
CA Cancer J. Clin 48(1):6-29). Von allen Krebsarten steigt die Verbreitung
von Prostatakrebs am schnellsten in Korrelation zum Alter. Weil
die Langlebigkeit unter der westlichen Bevölkerung steigt, bleibt eine
entsprechende Erhöhung
der Anzahl von Patienten mit Prostatakrebs bestehen mit einem erwarteten
Anstieg von 60% nur in dieser Dekade. Die Mortalität stieg
mit einer niedrigeren Rate, hat sich aber in den letzten 50 Jahren
verdoppelt. Obwohl diese Erkrankung typischerweise bei Männern mit
einem Alter von über
65 Jahren diagnostiziert wird, ist die Auswirkung jedoch insofern
bedeutsam, dass die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mannes,
der an Prostatakrebs stirbt, um 9–10 Jahre vermindert ist. Wenn
er entdeckt wird, kann heute ein früher Prostatakrebs durch einen
chirurgischen Eingriff in etwa 90% der Fälle geheilt werden. Leider
ist die Erkrankung auf eine langsame Weise tödlich, wenn sich der Tumor
außerhalb
des Drüsengebietes
ausgebreitet hat und entfernte Metastasen bildet. Ein früher Nachweis
der Erkrankung, während
sie noch auf die Prostatadrüse
beschränkt
ist, und ein genaues Feststellen des Stadiums für die Auswahl einer geeigneten
Therapie sollte die Mortalitätsraten
verbessern.
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Trotz
vieler Fortschritte in den letzten Jahren ist die Präzision,
mit der das Stadium eines Individuums, das unter Prostatakrebs leidet,
festgestellt werden kann, suboptimal. Der Hauptgrund dafür ist, dass
der Tumor, der sich außerhalb
der Prostata ausgebreitet hat, im Allgemeinen eher mikroskopisch
als makroskopisch ist. Eine digitale, rektale Untersuchung der Prostata
war die Grundlage für
das lokale Feststellen des Stadium von Prostatakrebs für viele
Dekaden, aber das Ausmaß der
Erkrankung wurde häufig
unterschätzt.
Ein ausschließlicher
transrektaler Ultraschall ist als ein Mittel zur Feststellung des
Stadiums des Prostatakrebs nur von begrenztem Wert. Computertomographie
und magnetische Resonanzabbildung waren im Allgemeinen enttäuschend
für das
Feststellen des Stadiums von Prostatakrebs (Kirby, 1997, Prostata
Cancer and Prostatic Diseases 1:2-10). Neuere, vielversprechende
Ansätze
zur Feststellung des Stadiums von Prostatakrebs schließen die
Verwendung von biochemischen und molekularen Techniken ein, die
sich auf Proteine oder ihre entsprechenden Nucleinsäuren, die
vorzugsweise in Prostatazellen exprimiert werden, konzentrieren
(Lange, 1997, in "Principles
and Practice of Genitourinary Oncology", Hrsg. Lippincott-Raven Publisher,
K. 41, S. 417-425).
Die bekanntesten Prostatamarker sind PSA (Prostata spezifisches
Antigen) und PSM (Prostata spezifische Membran)-Antigen.
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PSA
ist ein sezerniertes Glycoprotein, das von dem auf dem Chromosom
19 gelegenen PSA-Gen codiert wird. Es wird unter Androgenkontrolle
von den glandulären
Epithelzellen der Prostata exprimiert und in das Samenplasma sezerniert.
Das PSA-Protein ist normalerweise auf die Prostata begrenzt, aber
im Fall einer Prostataerkrankung wie z.B. Krebs oder BPH (gutartige
Hyperplasie der Prostata) tritt PSA in das Blut aus, wo es in anderen
Formen vorliegt, einschließlich
einer, die an Proteinkomplexen gebunden ist, und einer, die nicht an
Proteinkomplexen gebunden ist (EL-Shirbiny, 1994, Adv Clin Chem
31: 99). Das Messen der Gesamtkonzentrationen von PSA im Serum ist
eines der am häufigsten
verwendeten und von der FDA genehmigten biochemischen Tests für das Absuchen
und die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs. Bisherige Studien deuten
darauf hin, dass das Absuchen mit PSA zusammen mit einer digitalen
rektalen Untersuchung und einem transrektalen Ultraschall den Nachweis
von frühen
Prostatakrebsen erhöht,
häufig
während
er noch in der Drüse
selbst lokalisiert ist (Brawer et al., 1992, J Urol 147:841). PSA
im Serum ist ebenfalls für
das Überwachen
von Patienten nach der Therapie nützlich, besonders nach der
chirurgischen Entfernung der Prostata. Das Messen des gesamten PSA
identifiziert jedoch ebenfalls eine große Anzahl von Patienten mit
abnormal erhöhten
Spiegeln, bei denen anschließend
kein Prostatakrebs gefunden wird. Vor kurzem wurde gezeigt, dass
das Konzept des Messens des Verhältnisses
von freiem/gesamten PSA in Prozent die Spezifität des Absuchens von Prostatakrebs
bei Männern
mit PSA zwischen 4 und 10 ng/ml erhöht (Letran et al., 1998, J
Urol 160:426).
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Das
PSM-Gen codiert ein transmembranes Glycoprotein, das von den Epithelzellen
einer normalen Prostata, einer gutartigen Hyperplasie der Prostata
und zu einem größeren Ausmaß von bösartigen
Prostatagewebe exprimiert wird. Niedrige Spiegel von PSM werden
ebenfalls in einigen anderen Geweben nachgewiesen (Israeli et al.,
1994, Cancer Res 54:1807). PSA und PSM waren ebenfalls Ziele für molekulare
Ansätze von
Prostatakrebs, wobei RT-PCR (reverse Transkriptions-Polymerasekettenreaktion)
verwendet wurde. Diese sehr sensitive Technologie zur Amplifikation
von Nucleinsäuren
wird verwendet, um Zellen basierend auf der Expression spezifischer
Boten-RNAs zu identifizieren. Sie beinhaltet die Herstellung von
RNA-Proben von Geweben oder Körperflüssigkeiten,
ihre reverse Transkription in cDNA und das Amplifizieren der spezifischen cDNAs
durch die Verwendung von Primern, die auf das bestimmte Gen des
Interesses zielen. RT-PCR-Analysen von Blut, Lymphknoten und Knochenmark
von Patienten mit Prostatakrebs unter Verwendung von PSA und PSM
haben die außergewöhnliche
Sensitivität
dieses Ansatzes offenbart. Der klinische Nutzen von molekularen
Tests muss jedoch noch bestätigt
werden (Verkaik et al., 1997, Urol Res 25:373; Gomella et al., 1997, J
Urol 158:326).
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Daher
bleibt eine Notwendigkeit, einen sensitiveren Test für das Diagnostizieren
von Prostatakrebs zur Verfügung
zu stellen, bestehen. Es bleibt ebenfalls einen Notwendigkeit, einen
besseren Test für
das Feststellen des Stadiums von Prostatakrebs bestehen. Ebenfalls
bleibt eine Notwendigkeit bestehen, einen Prostatakrebsmarker, der
spezifischer und verlässlicher
für den
Nachweis, das Feststellen des Stadiums und die Behandlungsverfahren
von Prostatakrebs ist, zur Verfügung
zu stellen.
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Die
vorliegende Erfindung versucht, diese und andere Erfordernisse zu
erfüllen.
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Ein
neuer Prostatakrebsmarker, PCA3, wurde vor wenigen Jahren durch
die Differential-Display-Analyse entdeckt, die beabsichtigt, Gene,
die mit der Entwicklung von Prostatakrebs assoziiert sind, hervorzuheben
(PCT-Anmeldungsnummer PCT/CA98/00346). PCA3 ist auf Chromosom 9
lokalisiert und ist aus vier Exons zusammengesetzt. Es codiert mindestens
vier unterschiedliche Transkripte, die durch alternatives Spleißen und
Polyadenylierung hergestellt werden. Durch die RT-PCR-Analyse wurde
herausgefunden, dass die Expression von PCA3 auf die Prostata beschränkt ist
und dass sie in allen anderen Geweben einschließlich Hoden, Eierstock, Brust
und Blase fehlt. Die Northern-Blot-Analyse zeigt, dass PCA3 in der
großen
Mehrheit vom untersuchtem Prostatakrebs (47 von 50) hoch exprimiert
ist, wohingegen keine oder nur eine sehr geringe Expression in einer
gutartigen Hyperplasie der Prostata oder in normalen Prostatazellen
der gleichen Patienten gefunden wird. Es besteht mindestens eine
20-fache Überexpression
von PCA3 in Prostatakarzinomen im Vergleich zu normalen oder BPH-Geweben.
Die PCA3-Expression
scheint mit dem Tumorgrad zu steigen und wird in metastatischen
Läsionen
nachgewiesen.
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Zusammengefasst
ist das Feststellen des Stadiums von Prostatakrebs, das auf spezifischen
Marker wie z.B. PSA und PSM basiert, ein sehr vielversprechender
Weg für
die Behandlung der Erkrankung. Der Nachteil bei der Verwendung von
PSA oder PSM für
das Feststellen des Stadiums von Prostatakrebs liegt darin, dass
sie sowohl in normalen Zellen als auch in Krebszellen exprimiert
werden. Zusätzlich
können
nur schwach differenzierte Tumore der Diagnose entkommen, da sie
dazu tendieren, deutlich weniger PSA-Protein als weniger aggressive
Tumore herzustellen. Dies ist der Fall für 10% aller Prostatakrebse.
Auf der anderen Seite wird PCA3 in Krebszellen und in normalen Zellen
der Prostata differentiell exprimiert und seine Expression sinkt
nicht mit einem erhöhten
Tumorgrad. PCA3 könnte
daher ein nützliches
Mittel sein, das die Nachteile von PSA und PSM bei der Diagnose,
dem Feststellen des Stadiums und der Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs überwindet.
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Die
Offenbarung betrifft die Entdeckung von bestimmten PCA-RNAs, die
mit einem nichtbösartigen und/oder
einem bösartigen
Zustand der Prostata assoziiert sind. Die Offenbarung betrifft ebenfalls
die Feststellung, dass ein Gleichgewicht zwischen dem Spiegel dieser
PCA3-mRNAs mit dem nichtbösartigen
oder dem bösartigen
Zustand der Prostata korreliert.
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Einer
dieser RNAs entspricht einem PCA3-RNA-Molekül, das eine zusätzliche
Sequenz von 228 bp (dargestellt in SEQ ID NO: 1) besitzt, die zwischen
den Exons 3 und 4a eingefügt
ist, wohingegen der anderen die zusätzliche Sequenz (SEQ ID NO:
2) fehlt. Die RNA, der die zusätzliche
Sequenz fehlt, ist mit Prostatakrebs assoziiert, wohingegen die
RNA, welche diese umfasst, mit einem nichtbösartigen Zustand der Prostata assoziiert
ist. Basierend auf der differentiellen Expression dieser zwei PCA3-RNA-Spezies
werden Protokolle für
die Diagnose einer Erkrankung der Prostata zur Verfügung gestellt.
Die vorstehend beschriebenen Ergebnisse können ebenfalls zu einem therapeutischen
Ansatz gegen den Prostatakrebs führen.
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Die
Offenbarung betrifft des weiteren Reagenzien und Verfahren, um das
Stadium der Prostata in einem Tier zu bestimmen, die eine quantitative
Bestimmung von SEQ ID NO: 1 oder Fragmente oder Varianten davon
im Hinblick auf SEQ ID NO: 2 oder Fragmente oder Varianten davon
umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher die Entdeckung und die Charakterisierung
einer neuen Sequenz, die in PCA3-mRNA exprimiert ist und die eine
Bestimmung des Zustands der Prostata in einem Tier ermöglicht,
welche auf einer Bestimmung der relativen Menge von zwei differentiell
exprimierten PCA3-mRNAs
basiert.
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Die
Offenbarung stellt im Allgemeinen isolierte Nucleinsäuremoleküle zur Verfügung, welche
differentiell exprimierte PCA3-mRNAs codieren, und Varianten oder
Anteile davon, die ihre Fähigkeiten
behalten, eine Bestimmung des Zustandes der Prostata zu ermöglichen.
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Die
Erfindung stellt des weiteren gereinigte Polypeptide zur Verfügung, die
durch die differentiell exprimierten PCA3-mRNAs der vorliegenden
Erfindung codiert werden, oder einen Epitop bindenden Anteil davon.
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Die
Offenbarung stellt ebenfalls Nucleinsäuren für den spezifischen Nachweis
des Vorliegens der differentiell exprimierten PCA3-mRNAs, die mit
Prostatakrebs assoziiert sind, oder der Proteine oder Polypeptide,
die durch solche mRNAs codiert werden, in einer Probe zur Verfügung.
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Die
Erfindung stellt ein in-vitro-Verfahren zum Nachweis einer Nucleinsäure, welche
die differentiell exprimierten PCA3-mRNAs codiert, zur Verfügung.
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Es
wird ebenfalls ein Kit zum Nachweis des Vorliegens einer Nucleinsäure, welche
die differentiell exprimierten PCA3-mRNAs codiert, in einer Probe
offenbart.
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Die
Erfindung stellt des weiteren ein Verfahren zum Nachweis differentiell
exprimierter PCA3-mRNAs in einer Probe zur Verfügung. Sie stellt ebenfalls
ein Verfahren zum Bestimmen der Menge differentiell exprimierter
PCA3-mRNAs in einer Probe zur Verfügung.
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Die
Offenbarung betrifft des weiteren einen diagnostischen Kit, der
einen ersten Behälter
umfasst, der Nucleinsäuremoleküle enthält, die
für eine
differentiell exprimierte PCA3-mRNA spezifisch sind, und einen zweiten
Behälter,
der eine Sonde enthält,
die für
differentiell exprimierte PCA3-mRNAs spezifisch ist.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren diagnostische Verfahren für menschliche
Erkrankungen, insbesondere Prostatakrebs. Vorzugsweise wird hierin
ein Verfahren zum Diagnostizieren des Vorliegens von Prostatakrebs
oder der Prädisposition,
Prostatakrebs zu entwickeln, in einem Patienten zur Verfügung gestellt.
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Nachdem
die differentielle Expression von mRNAs als ein Marker für den Zustand
der Prostata eines Tieres identifiziert wurde und insbesondere nachdem
gezeigt wurde, dass das Vorliegen einer zusätzlichen Sequenz, welche die
codierende Sequenz des codierten PCA3-Proteins unterbricht, mit
einem nicht bösartigen Stadium
korreliert, während
das Fehlen der zusätzlichen
Sequenz und die fehlende Unterbrechung des dadurch codierten Proteins
mit einem bösartigen
Krebs korreliert, stellt die vorliegende Offenbarung daher die Mittel
zur Verfügung,
die codierende Sequenz des PCA3-Proteins zu unterbrechen, wobei
jedes Mittel der Gentechnik verwendet werden kann, das einem Fachmann
bekannt ist, und bewertet, ob eine solche Unterbrechung den bösartigen
Phänotyp
umkehren kann.
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Um
ein klares und übereinstimmendes
Verstehen der Begriffe, die in der vorliegenden Beschreibung verwendet
werden, zur Verfügung
zu stellen, wird nachfolgend eine Anzahl von Definitionen zur Verfügung gestellt.
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Die
Terminologie "nichtbösartige
Prostata oder nichtbösartiger
Zustand", wie sie
hierin verwendet wird, soll einen nicht kanzerösen Zustand der Prostata umfassen.
Daher sollen solche Terminologien einen normalen Zustand sowie einen
gutartigen Zustand der Prostata (wie zum Beispiel BPH) einschließen.
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Weil
die differenzierenden Marker zwischen dem bösartigen und dem nicht bösartigen
Zustand der Prostata im mRNA-Spiegel und Proteinspiegel liegen (d.h.
ein exprimierter Marker), ist einer der Vorteile der vorliegenden
Erfindung, dass eine Bestimmung des Prostatazustandes in einem Tier
unter Verwendung einer Anzahl von Mitteln, die dem Fachmann zur
Verfügung
stehen, ermöglicht
wird. Beispiele von solchen Mitteln, die nicht einschränkend sein
sollen, schließen
Nucleinsäuresonden,
Antikörper,
Liganden und PNAs in leicht erhältlichen
Zellen, die diese differenzierende Marker exprimieren, ein. Ein
Beispiel, das nicht einschränkend sein
soll, beinhaltet Lymphocyten, wodurch eine Bestimmung von einer
einfachen Blutprobe ermöglicht
wird.
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Der
Ausdruck "Probe" wird hierin weitläufig verwendet,
um alle Arten von Proben von einem Tier zu bezeichnen, in der die
differentielle Expression der/des kurzen und/oder der langen PCA3-Nucleinsäure oder PCA3-Proteins
der vorliegenden Erfindung analysiert werden kann. Beispiele davon,
die nicht einschränkend sein
sollen, schließen
Biopsien, Blut, Feinnadelbiopsien, Urin und Knochenmark ein.
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Nucleotidsequenzen
sind hierin als Einzelstrang in der 5'- zu 3'-Richtung von links nach rechts dargestellt,
wobei die Einbuchstaben-Nucleotidsymbole, die im Allgemeinen in
dem Fachgebiet und gemäß den Empfehlungen
der IUPAC-IUB Biochemical Nomenclature Commission verwendet werden,
verwendet wird.
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Wenn
sie nicht anders definiert sind, haben die hierin verwendeten wissenschaftlichen
und technologischen Begriffe und die hierein verwendete wissenschaftliche
und technologische Nomenklatur die gleiche Bedeutung, wie im Allgemeinen
von einem Fachmann, auf den sich die Erfindung bezieht, verstanden
wird. Im Allgemeinen sind die Verfahren für die Zellkultur, Infektion,
Verfahren der Molekularbiologie und dergleichen auf dem Fachgebiet
allgemein verwendete Verfahren. Solche Standardtechniken können in
Handbüchern,
auf die Bezug genommen wird, wie zum Beispiel Sambrook et al. (1989,
Molecular Cloning – A
Laboratory Manual, Cold Spring Habor Laboratories) und Ausubel et
al. (1994, Current Protocols in Molecular Biology, Wiley, New York)
gefunden werden.
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Die
vorliegende Erfindung bezeichnet eine Anzahl von routinemäßig verwendeten
Begriffen der rekombinanten DNA (rDNA)-Technologie. Dennoch werden
Definition von ausgewählten
Beispielen solcher rDNA-Begriffe für die Klarheit und Übereinstimmung
zur Verfügung
gestellt.
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Der
Ausdruck "Nucleinsäuremolekül", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet ein Polymer von Nucleotiden. Beispiele davon, die
nicht einschränkend
sein sollen, schließen
DNA-Moleküle
(d.h. genomische DNA, cDNA) und RNA-Moleküle (d.h. mRNA) ein. Das Nucleinsäuremolekül kann durch
Techniken der Klonierung erhalten oder synthetisiert werden. Die
DNA kann doppelsträngig
oder einzelsträngig
(codierender Strang oder nichtcodierender Strang [Antisense]) sein.
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Der
Ausdruck "rekombinante
DNA", wie er auf
dem Fachgebiet bekannt ist, bezieht sich auf ein DNA-Molekül, das durch
die Verbindung von DNA-Segmenten erhalten wird. Dies wird häufig als
Gentechnik bezeichnet.
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Der
Ausdruck "DNA-Segment", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein DNA-Molekül, das einen linearen Abschnitt
oder eine lineare Sequenz von Nucleotiden umfasst. Diese Sequenz
kann, wenn sie gemäß des genetischen
Codes gelesen wird, einen linearen Abschnitt oder eine lineare Sequenz
von Aminosäuren
codieren, die als ein Polypeptid, Protein, Proteinfragment oder
dergleichen bezeichnet wird.
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Der
Ausdruck "Amplifikationspaar" bezieht sich hierin
auf ein Paar von Oligonucleotiden (Oligos) der vorliegenden Erfindung,
die ausgewählt
werden, um zusammen bei einer Amplifikation einer ausgewählten Nucleinsäuresequenz
durch eine der vielen Arten des Amplifikationsprozesses, vorzugsweise
durch eine Polymerasekettenreaktion, verwendet zu werden. Andere
Arten des Amplifikationsprozesses schließen die Ligasekettenreaktion,
Strangverdrängungsamplifikation
oder auf Nucleinsäuresequenz
basierende Amplifikation ein, wie nachfolgend detaillierter erklärt wird.
Wie auf dem Fachgebiet allgemein bekannt ist, werden die Oligos entworfen,
um an eine komplementäre
Sequenz unter ausgewählten
Bedingungen zu binden.
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In
einer bestimmten Ausführungsform
der Verfahren und der Verwendungen der Erfindung wird die Amplifikation
einer Nucleinsäureprobe
von einem Patienten unter Bedingungen ausgeführt, welche die Amplifikation
einer differentiell exprimierten Nucleinsäure, die in der größten Menge
vorliegt, bevorzugt. In einer bevorzugten Ausführungsform der Verfahren und
der Verwendungen der Erfindung wird die RT-PCR von einer mRNA-Probe
eines Patienten unter Bedingungen durchgeführt, welche die Amplifikation
der in der größten Menge
vorliegenden PCA3-mRNA
bevorzugt. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Verfahren und
der Verwendungen der Erfindung wird die Amplifikation der differentiell
exprimierten PCA3-Nucleinsäuren gleichzeitig
durchgeführt.
Selbstverständlich
wird ein Fachmann erkennen, dass solche Verfahren für den Nachweis
von differentiell exprimierten Proteinen anstelle von differentiell
exprimierten Nucleinsäuresequenzen
angepasst werden können.
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Die
Nucleinsäure
(das heißt
die DNA oder RNA) für
die Durchführung
der vorliegenden Erfindung kann gemäß gut bekannter Verfahren erhalten
werden.
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Oligonucleotidsonden
oder -primer, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
sollen, können
von jeder geeigneten Länge
sein, abhängig
von dem bestimmten Analyseformat und den bestimmten Erfordernissen
und den als Ziel gesetzten Genomen, die verwendet werden. Im Allgemeinen
besitzen die Oligonucleotidsonden oder -primer mindestens 12 Nucleotide
in der Länge,
vorzugsweise zwischen 15 und 24 Molekülen und sie können angepasst
werden, so dass sie für
ein gewähltes
Nucleinsäure-Amplifikationssystem besonders
geeignet sind. Wie auf dem Fachgebiet allgemein bekannt ist, können die
Oligonucleotidsonden und -primer entworfen werden, indem der Schmelzpunkt
der Hybridisierung von ihnen mit ihrer Zielsequenz berücksichtigt
wird (vergl. nachfolgend und in Sambrook et al., 1989, Molecular
Cloning – A
Laboratory Manual, 2. Ausgabe, CSH Laboratories; Ausubel et al.,
1989, Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons Inc., NY).
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Der
Ausdruck "Oligonucleotid"- oder "DNA"-Molekül oder -Sequenz
bezieht sich auf ein Molekül,
das aus den Desoxyribonucleotiden Adenin (A), Guanin (G), Thymin
(T) und/oder Cytosin (C) besteht. Wenn es in einer doppelsträngigen Form
vorliegt, kann es ein "regulatorisches
Element", wie der
Ausdruck hierin definiert ist, gemäß der Erfindung umfassen oder
einschließen.
Der Ausdruck "Oligonucleotid" oder "DNA" kann in linearen
DNA-Molekülen
oder DNA-Fragmenten, Viren, Plasmide, Vektoren, Chromosomen oder
synthetisch abgeleiteter DNA gefunden werden. Wie hierin verwendet,
können
besonders doppelsträngige
DNA-Sequenzen gemäß der normalen
Konvention, die Sequenz nur in der 5' zu 3'-Richtung anzuzeigen, beschrieben werden. Es
wird ebenfalls erkannt werden, dass ein "Oligonucleotid" in einer einzelsträngigen Form vorliegen kann.
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Die "Nucleinsäurehybridisierung" bezieht sich im
Allgemeinen auf die Hybridisierung von zwei einzelsträngigen Nucleinsäuremolekülen, die
komplementäre
Basensequenzen besitzen und die unter geeigneten Bedingungen eine
thermodynamisch bevorzugte doppelsträngige Struktur bilden. Beispiele
von Hybridisierungsbedingungen können
in den zwei Laborhandbüchern
gefunden werden, die vorstehend zitiert werden (Sambrook et al.,
1989, vorstehend und Ausubel et al., 1989, vorstehend) und sind
auf dem Fachgebiet allgemein bekannt. In dem Fall einer Hybridisierung
auf einem Nitrocellulosefilter wie zum Beispiel in dem gut bekannten
Southern-Blot-Verfahren kann ein Nitrocellulosefilter übernacht
bei 65°C
mit einer markierten Sonde in einer Lösung, die 50% Formamid, einen
hohen Salzgehalt (5 × SSC
oder 5 × SSPE),
5 × Denhardt-Lösung, 1
% SDS und 100 μg/ml
denaturierte Träger-DNA
(d.h. Lachssperma-DNA) enthält,
inkubiert werden. Die nicht spezifisch bindende Sonde kann anschließend von
dem Filter durch mehrfaches Waschen in 0,2 × SSC/0,1% SDS bei einer Temperatur,
die im Hinblick auf die gewünschte
Strenge ausgewählt
wird: Raumtemperatur (niedrige Strenge), 42°C (moderate Strenge) oder 65°C (hohe Strenge)
abgewaschen werden. Die ausgewählte
Temperatur basiert auf der Schmelztemperatur (Tm) des DNA-Hybrids.
RNA-DNA-Hybride können
selbstverständlich
ebenfalls gebildet und nachgewiesen werden. In solchen Fällen können die
Bedingungen der Hybridisierung und des Waschens gemäß gut bekannter
Verfahren von einem Fachmann angepasst werden. Vorzugsweise werden
stringente Bedingungen verwendet (Sambrook et al., 1989, vorstehend).
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Sonden,
die in der Erfindung verwendet werden sollen, können mit natürlich vorkommenden
Zucker-Phosphat-Rückgraten
sowie mit modifizierten Rückgraten
einschließlich
Phosphorthioaten, Dithionaten, Alkylphosphonaten und α-Nucleotiden
und dergleichen verwendet werden. Modifizierte Zucker-Phosphat-Rückgrate
werden im Allgemeinen durch Miller,1988, Ann Reports Med Chem 23:295
und Moran et al., 1987, Nucleic acid molecule, Acids Res 14:5019
beschrieben. Sonden, die in der Erfindung verwendet werden sollen,
können
entweder aus Ribonucleinsäure
(RNA) oder Desoxyribonucleinsäure
(DNA) aufgebaut sein und vorzugsweise aus DNA.
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Die
Arten der Nachweisverfahren, in denen Sonden verwendet werden können, schließen Southern-Blots
(Nachweis von DNA), Dot- oder Slot-Blots (DNA, RNA) und Northern-Blots
(Nachweis von RNA) ein. Obwohl weniger bevorzugt, können ebenfalls
markierte Proteine verwendet werden, um eine bestimmte Nucleinsäuresequenz
nachzuweisen, an die sie binden. Vor kurzem wurden PNAs beschrieben
(Nielsen et al., 1999, Current Opin Biotechnol 10:71-75). PNAs können ebenfalls
verwendet werden, um die mRNAs der vorliegenden Erfindung nachzuweisen.
Andere Nachweisverfahren schließen
Kits ein, die Sonden auf einer Tauchstab-Anordnung und dergleichen
besitzen.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung nicht speziell von der Verwendung einer
Markierung für
den Nachweis einer bestimmten Nucleinsäuresequenz abhängig ist,
kann eine Markierung durch die Erhöhung der Sensitivität des Nachweises
vorteilhaft sein. Des weiteren ermöglicht sie die Automatisierung.
Sonden können
gemäß zahlreicher
gut bekannter Verfahren (Sambrook et al., 1989, vorstehend) markiert
werden. Beispiele von Markierungen, die nicht einschränkend sein
sollen, schließen 3H, 14C, 32P und 35S ein.
Beispiele von detektierbaren Markern, die nicht einschränkend sein
sollen, schließen
Liganden, Fluorophore, chemilumineszierende Mittel, Enzyme und Antikörper ein.
Andere nachweisbare Marker für
die Verwendung mit den Sonden, die eine Erhöhung der Sensitivität des Verfahrens
der Erfindung ermöglichen,
schließen
Biotin und Radionucleotide ein. Es wird dem Fachmann offensichtlich
sein, dass die Wahl einer bestimmten Markierung die Art vorschreibt, in
der sie an die Sonde gebunden ist.
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Wie
im Allgemeinen bekannt ist, können
radioaktive Nucleotide in Sonden der Erfindung durch verschiedene
Verfahren eingebaut werden. Beispiele davon, die nicht einschränkend sein
sollen, schließen
die Behandlung der 5'-Enden
der Sonden mit einer Kinase unter Verwendung von gamma 32P-ATP
und Polynucleotidkinase, die Verwendung des Klenow-Fragments von
Pol I von E. coli beim Vorliegen von radioaktivem dNTP (d.h. einheitlich
markierte DNA-Sonde unter Verwendung von Zufalls-Oligonucleotidprimern
in Gelen mit einem niedrigen Schmelzpunkt), die Verwendung des SP6/T7-Systems
zur Transkription eines DNA-Segments beim Vorliegen eines oder von
mehreren radioaktiven NTPs und dergleichen ein.
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Der
Ausdruck "Oligonucleotide" oder "Oligos", wie er hierin verwendet
wird, definiert ein Molekül,
das zwei oder mehr Nucleotide (Ribo- oder Desoxyribonucleotide)
besitzt. Die Größe des Oligos
wird von der bestimmten Situation und schließlich von seiner bestimmten
Verwendung bestimmt und durch den Fachmann dementsprechend angepasst.
Ein Oligonucleotid kann chemisch synthetisiert oder durch Clonierung
gemäß gut bekannter
Verfahren abgeleitet werden.
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Ein "Primer", wie er hierin verwendet
wird, definiert ein Oligonucleotid, das in der Lage ist, sich an
eine Zielsequenz anzulagern, wobei eine doppelsträngige Region
erzeugt wird, die unter geeigneten Bedingungen als Initiationspunkt
für eine
DNA-Synthese dienen kann.
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Die
Amplifikation einer ausgewählten
Nucleinsäuresequenz
oder einer Nucleinsäurezielsequenz
kann durch eine Anzahl von geeigneten Verfahren durchgeführt werden.
Vergl. im Allgemeinen Kwoh et al., 1990, Am Biotechnol Lab 8:14-25.
Zahlreiche Amplifikationstechniken wurden beschrieben und können leicht
angepasst werden, um bestimmten Bedürfnissen eines Fachmanns gerecht
zu werden. Beispiele von Amplifikationstechniken, die nicht einschränkend sein
sollen, schließen
die Polymerasekettenreaktion (PCR), die Ligasekettenreaktion (LCR),
die Strangverdrängungsamplifikation
(SDA), die auf Transkription basierende Amplifikation, das Qβ-Replikasesystem
und NASBA ein (Kwoh et al., 1989, Proc Natl Acad Sci USA86, 1173-1177,
Lizardi et al., 1988, BioTechnology 6:1197-1202; Malek et al.,1994,
Methods Mol Biol, 28:253-260; und Sambrook et al., 1989, vorstehend).
Vorzugsweise wird die Amplifikation unter Verwendung von PCR ausgeführt.
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Die
Polymerasekettenreaktion (PCR) wird gemäß bekannter Techniken durchgeführt. Vergl.
z.B. US-Pat-Nr.: 4,683,195; 4,683,202: 4,800,159 und 4,965,188 (die
Offenbarungen von allen drei US-Patenten werden durch Bezugnahme
hierin aufgenommen). Im Allgemeinen schließt die PCR eine Behandlung
einer Nucleinsäureprobe
(z.B. beim Vorliegen einer hitzestabilen DNA-Polymerase) unter Hybridisierungsbedingungen
mit einem Oligonucleotidprimer für
jeden Strang der spezifischen Sequenz ein, die nachgewiesen werden soll.
Ein Verlängerungsprodukt
von jedem Primer, das synthetisiert wird, ist zu jedem der zwei
Nucleinsäurestränge komplementär, wobei
die Primer ausreichend komplementär zu jedem Strang der spezifischen
Sequenz sind, um damit zu hybridisieren. Das Verlängerungsprodukt,
das von jedem Primer synthetisiert wird, kann ebenfalls als eine
Matrize für
die weitere Synthese von Verlängerungsprodukten
dienen, wobei die gleichen Primer verwendet werden. Nach einer ausreichenden
Anzahl von Syntheserunden der Verlängerungsprodukte wird die Probe
analysiert, um zu beurteilen, ob die Sequenz oder die Sequenzen,
die nachgewiesen werden sollen, vorliegen. Der Nachweis der amplifizierten
Sequenz kann durch Sichtbarmachung nach EtBr-Färbung der DNA nach der Gelelektrophorese
oder durch die Verwendung einer nachweisbaren Markierung gemäß bekannter
Techniken und dergleichen erfolgen. Für einen Übersichtsartikel über PCR-Techniken (vergl.
PCR Protocols, A Guide to Methods and Amplifications, Michael et
al., Hrsg., Acad Press, 1990).
-
Die
Ligasekettenreaktion (LCR) wird gemäß bekannter Techniken durchgeführt (Weis,
1991, Science 254:1292). Die Anpassung des Protokolls, um den gewünschten
Bedürfnissen
gerecht zu werden, kann durch einen Fachmann durchgeführt werden.
Die Strangverdrängungsamplifikation
(SDA) wird ebenfalls gemäß bekannter
Techniken oder durch Anpassungen davon durchgeführt, um den bestimmten Bedürfnissen
gerecht zu werden (Walker er al., 1992, Proc Natl Acad Sci USA 89:
392-396; und Ibid, 1992, Nucleic Acid Res 20:1691-1696).
-
Der
Ausdruck "Gen", wie er hierin verwendet
wird, ist auf dem Fachgebiet gut bekannt und bezieht sich auf eine
Nucleinsäuresequenz,
die ein einzelnes Protein oder Polypeptid definiert. Ein "Strukturgen" definiert eine DNA-Sequenz,
die in RNA transkribiert wird und in ein Protein, das eine spezifische
Aminosäuresequenz besitzt,
translatiert wird, wodurch sie ein spezifisches Polypeptid oder
Protein erzeugt. Ein Fachmann wird leicht erkennen, dass die Nucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung in jedes von zahlreichen etablierten
Kit-Formaten, die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, aufgenommen
werden kann.
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Eine "heterologe" Region eines DNA-Moleküls (d.h.
ein heterologes Gen) ist ein Untersegment einer DNA innerhalb eines
längeren
Segments, das in der Natur nicht damit in Assoziation gefunden wird.
Der Ausdruck "heterolog" kann auf eine ähnliche
Weise verwendet werden, um zwei Polypeptidsegmente zu definieren,
die in der Natur nicht verbunden sind. Beispiel von heterogenen
Genen, die nicht einschränkend
sein sollen, schließen
Reportergene wie z.B. Luciferase, Chloramphenicol-Acetyl-Transferase, β-Galactosidase
und dergleichen ein, die angrenzend an oder verbunden mit heterologen
Kontrollregionen oder heterologen Polypeptiden sein können.
-
Der
Ausdruck "Vektor" ist auf dem Fachgebiet
allgemein bekannt und definiert eine Plasmid-DNA, eine Phagen-DNA,
eine Virus-DNA und dergleichen, die als ein DNA-Vehikel dienen können, in
das die hierin offenbarte DNA cloniert werden kann. Zahlreiche Arten
von Vektoren existieren und sind auf dem Fachgebiet bekannt.
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Der
Ausdruck "Expression" definiert den Prozess,
durch den ein Gen in mRNA transkribiert wird (Transkription), wobei
die mRNA anschließend
in ein Polypeptid (oder Protein) oder mehr translatiert wird (Translation).
-
Der
Fachausdruck "Expressionsvektor" definiert einen
Vektor oder ein Vehikel, wie vorstehend beschrieben wird, der aber
entworfen wird, um die Expression einer eingefügten Sequenz nach der Transformation
in einen Wirt zu ermöglichen.
Das clonierte Gen (eingefügte
Sequenz) wird im Allgemeinen unter der Kontrolle von Kontrollelementsequenzen
wie z.B. Promotorsequenzen gestellt. Das Stellen eines clonierten
Gens unter solchen Kontrollsequenzen wird häufig als funktionell verbunden
mit Kontrollelementen oder -sequenzen bezeichnet.
-
Funktionell
verbundene Sequenzen können
ebenfalls zwei Segmente einschließen, die in das gleiche RNA-Transkript
transkribiert werden. Daher sind zwei Sequenzen wie z.B. eine Promotorsequenz
und eine "Reportersequenz" funktionell verbunden,
wenn die Transkription, die mit dem Promotor beginnt, ein RNA-Transkript
der Reportersequenz herstellen wird. Um "funktionell verbunden" zu sein, ist es
nicht notwendig, dass die zwei Sequenzen direkt aufeinanderfolgend
sind.
-
Die
Kontrollsequenzen der Expression werden variieren, abhängig davon,
ob der Vektor entworfen wird, um das funktionell verbundene Gen
in einem prokaryontischen oder eukaryontischen Wirt oder in beiden (Shuttle-Vektoren)
zu exprimieren, und sie können
zusätzlich
Transkriptionselemente wie z.B. Enhancerelemente, Terminationssequenzen,
gewebsspezifische Elemente und/oder Translationsinitiationsstellen
und -terminationsstellen enthalten.
-
Prokaryontische
Expressionen sind für
die Herstellung von großen
Mengen des Proteins, das durch die DNA-Sequenz des Interesses codiert
wird, nützlich.
Dieses Protein kann gemäß Standardprotokollen
gereinigt werden, die einen Vorteil von in dem Protein vorhandenen
Eigenschaften wie z.B. Größe und Ladung (d.h.
SDS-Gelelektrophorese, Gelfiltration, Zentrifugation, Ionenaustauschchromatographie
...) ziehen. Zusätzlich
kann das Protein des Interesses mittels Affinitätschromatographie unter Verwendung
von polyclonalen oder monoclonalen Antikörpern gereinigt werden. Das
gereinigte Protein kann für
therapeutische Anwendungen verwendet werden.
-
Das
DNA-Konstrukt kann ein Vektor sein, der einen Promotor umfasst,
der funktionell an eine Oligonucleotidsequenz, die hierin offenbart
ist, gebunden ist, die ihrerseits funktionell an ein heterologes
Gen wie z.B. das Gen für
das Luciferase-Reportermolekül gebunden
ist. Der "Promotor" bezieht sich auf
eine DNA-Regulatorregion,
die in der Lage ist, direkt oder indirekt an RNA-Polymerase in einer
Zelle zu binden und die Transkription einer stromabwärts gelegenen
(3'-Richtung) codierenden
Sequenz zu initiieren. Der Promotor kann am 3'-Ende bei der Transkriptionsinitiationsstelle
gebunden sein und sich stromaufwärts
(5'-Richtung) ausdehnen,
um die minimale Anzahl von Basen oder Elementen einzuschließen, die
notwendig ist, um die Transkription in Mengen, die über dem
Hintergrund detektierbar sind, zu initiieren. Innerhalb des Promotors
wird eine Transkriptionsinitiationsstelle (die in geeigneter Weise
durch das Kartieren mit der S1-Nuclease definiert ist) sowie Proteinbindungsdomänen (Consensussequenzen),
die für
die Bindung der RNA-Polymerase verantwortlich sind, gefunden werden.
Eukaryontische Promotoren werden häufig, aber nicht immer, "TATA"-Boxen und "CCAT"-Boxen enthalten.
Prokaryontische Promotoren enthalten –10- und –35-Consensussequenzen, die dazu dienen,
die Transkription zu initiieren, und die Transkriptionsprodukte
enthalten eine Shine-Dalgamo-Sequenz, die als eine Ribosomenbindungssequenz
während
der Initiation der Translation dient.
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Die
Bezeichnung "funktionelles
Derivat", wie sie
hierin verwendet wird, kennzeichnet im Kontext eines funktionellen
Derivats einer Sequenz, entweder eine Nucleinsäure- oder eine Aminosäuresequenz,
ein Molekül,
das eine biologische Aktivität
(entweder eine Funktion oder eine strukturelle Aktivität) behält, die
im Wesentlichen ähnlich
zu der Aktivität
der ursprünglichen
Sequenz ist. Dieses funktionelle Derivat oder Äquivalent kann ein natürliches
Derivat sein oder es kann synthetisch hergestellt werden. Solche
Derivate schließen
Aminosäuresequenzen
ein, die Substitutionen, Deletionen oder Additionen von einer oder
von mehreren Aminosäuren
besitzen, vorausgesetzt, dass die biologische Aktivität des Proteins
konserviert ist. Das gleiche gilt für Derivate von Nucleinsäuresequenzen,
die Substitutionen, Deletionen oder Additionen von einem oder von mehreren
Nucleotiden haben können,
vorausgesetzt, dass die biologische Aktivität der Sequenz allgemein erhalten
bleibt. Wenn eine Proteinsequenz betroffen ist, besitzt die substituierende
Aminosäure
chemisch-physikalische Eigenschaften, die ähnlich zu denen der ausgetauschten
Aminosäure
sind. Die ähnlichen
chemischphysikalischen Eigenschaften schließen Ähnlichkeiten in der Ladung,
Sperrigkeit, Hydrophobie, Hydrophilie und dergleichen ein. Der Ausdruck "funktionelle Derivate" soll "Fragmente", "Segmente", "Varianten", "Analoge" oder "chemische Derivate" einschließen.
-
Der
Ausdruck "Variante" bezieht sich daher
hierin auf ein Protein oder ein Nucleinsäuremolekül, das im Wesentlichen ähnlich in
der Struktur und der biologischen Aktivität zu dem Protein oder zu der
Nucleinsäure ist,
die hierin offenbart sind.
-
Die
funktionellen Derivate können
chemisch synthetisiert oder durch rekombinante DNA-Technologie hergestellt
werden. Alle diese Verfahren sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
-
Der
Ausdruck "chemische
Derivate", wie er
hierin verwendet wird, soll zusätzliche
chemische Reste umfassen, die normalerweise nicht Teil des Gegenstandes
sind, wie er hierin offenbart wird. Solche Reste können die
physikalisch-chemische Eigenschaft der Derivate (d.h. Löslichkeit,
Absorption, Halbwertzeit und dergleichen, Verringerung der Toxizität) beeinflussen.
Solche Reste werden beispielhaft in Remington's Pharmaceutical Sciences (1980) dargestellt.
Verfahren zur Bindung dieser chemisch-physikalischen Reste an ein Polypeptid
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
-
Der
Ausdruck "Allel" definiert eine alternative
Form eines Gens, das einen bestimmten Locus auf einem Chromosom
besetzt.
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Wie
allgemein bekannt ist, ist eine "Mutation" eine nachweisbare
Veränderung
im genetischen Material, die an eine Tochterzelle weitergegeben
werden kann. Wie ebenfalls bekannt ist, kann eine Mutation zum Beispiel
eine nachweisbare Veränderung
in einer oder in mehreren Desoxyribonucleotide sein. Zum Beispiel können Nucleotide
zugefügt,
deletiert, substituiert, invertiert oder an eine neue Position transponiert
werden. Es existieren spontane Mutationen und experimentell induzierte
Mutationen. Das Ergebnis einer Mutation eines Nucleinsäuremoleküls ist ein
mutieres Nucleinsäuremolekül. Ein mutiertes
Polypeptid kann von diesem mutierten Nucleinsäuremolekül codiert werden.
-
Der
Ausdruck "gereinigt", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf ein Molekül,
das von einer zellulären
Komponente getrennt wird. Ein "gereinigtes" Protein wird daher
zum Beispiel in einer Menge gereinigt, die in der Natur nicht gefunden
wird. Ein "im Wesentlichen
reines" Molekül ist ein
Molekül,
dem alle anderen zellulären
Komponenten fehlen.
-
Die
Ausdrücke "Molekül", "Verbindung" oder "Mittel", wie sie hierin
verwendet werden, werden austauschbar und breit verwendet, um natürliche,
synthetische oder halbsynthetische Moleküle oder Verbindungen zu bezeichnen.
Der Ausdruck "Molekül" kann daher chemische
Verbindungen, Makromoleküle,
Zell- oder Gewebeextrakte (von Pflanzen oder Tieren) und dergleichen
bedeuten. Beispiele von Molekülen
schließen
Nucleinsäuremoleküle, Peptide,
Liganden, einschließlich
Antikörper,
Kohlenhydrate und pharmazeutische Mittel ein. Die Mittel können durch
eine Vielfalt von Mitteln einschließlich der Zufallsdurchmusterung,
rationellen Auswahl und durch rationellen Entwurf unter Verwendung
von zum Beispiel Protein-oder
Liganden-Modellierungsverfahren wie z.B. Computer-Modellierung ausgewählt und
abgesucht werden. Die Ausdrücke "rationell ausgewählt" oder "rationell entworfen" sollen Verbindungen
definieren, die basierend auf der Konfiguration der Interaktionsdomänen der
vorliegenden Erfindung ausgewählt
werden. Wie der Fachmann verstehen wird, sind Makromoleküle, die
nicht natürlich
vorkommende Modifikationen haben, ebenfalls im Umfang des Ausdruckes "Molekül" eingeschlossen.
Zum Beispiel können
Peptidomimetika, die in der pharmazeutischen Industrie gut bekannt
sind und im Allgemeinen als Peptidanaloge bezeichnet werden, durch
Modellierung hergestellt werden, wie vorstehend beschrieben wird.
Auf ähnliche
Weise können
die Polypeptide, die hierin offenbart werden, modifiziert werden,
um ihre Stabilität
zu erhöhen.
Es sollte selbstverständlich
sein, dass in den meisten Fällen
diese Modifikation nicht die biologische Aktivität des Proteins verändern sollten.
Die Moleküle,
die gemäß mit den
Lehren der vorliegenden Erfindung identifiziert werden, haben einen
diagnostischen Wert für
Erkrankungen oder bei Bedingungen, bei denen die Physiologie oder
die Homöostase
der Zelle und/oder des Gewebes durch einen Fehler in der Expression
von PCA3-mRNAs beeinträchtigt
ist. In einer anderen Ausführungsform
finden die Moleküle,
die gemäß den Lehren
der vorliegenden Offenbarung identifiziert werden, Verwendung bei
der Entwicklung von Verbindungen, welche die Expression einer differentiell
exprimierten PCA3-mRNA modulieren oder die Aktivität oder den
Spiegel eines davon codierten Proteins modulieren können.
-
Agonisten
und Antagonisten, wie sie hierin verwendet werden, schließen ebenfalls
Verstärker
von bekannten Verbindungen mit solchen Eigenschaften von Agonisten
oder Antagonisten ein.
-
Modulatoren
des Spiegels oder der Aktivität
des PCA3-Proteins, welchem die zusätzliche Sequenz fehlt und das
hierin offenbart wird, können
durch das Inkontaktbringen der Indikatorzelle mit einer Verbindung oder
einem Gemisch oder einer Bibliothek von Molekülen für einen festgesetzten Zeitraum
identifiziert und ausgewählt
werden.
-
Das
PCA3-Protein, das die zusätzliche
Sequenz enthält,
kann als eine Kontrolle verwendet werden.
-
Es
werden ebenfalls hiermit Antisense-Nucleinsäuremoleküle beschrieben, die zum Beispiel
verwendet werden können,
um die Expression der PCA3-mRNA, der die zusätzliche Sequenz fehlt und die
hierin offenbart wird, zu verringern oder aufzuheben. Ein Antisense-Nucleinsäuremolekül, das hierin
zur Verfügung
gestellt wird, bezeichnet ein Molekül, das in der Lage ist, ein
stabiles Duplex- oder Triplexmolekül mit einem Teil seiner Nucleinsäurezielsequenz
(DNA oder RNA) zu bilden. Die Verwendung von Antisense-Nucleinsäuremolekülen und
der Entwurf und die Modifikation von solchen Molekülen sind
auf dem Fachgebiet gut bekannt, wie zum Beispiel in WO 96/32966,
WO 96/11266, WO 94/15646, WO 93/08845 und USP 5,593,974 beschrieben wird.
Antisense-Nucleinsäure-Moleküle, die
hierin offenbart werden, können
von den Nucleinsäuresequenzen abgeleitet
und gemäß bekannter
Verfahren modifiziert werden. Einige Antisense-Moleküle können zum
Beispiel so entworfen werden, dass sie eine höhere Resistenz gegen Degradation
aufweisen, um ihre Affinität
zu ihrer Zielsequenz zu erhöhen,
um ihren Transport zu ausgewählten
Zellarten oder Zellkompartimenten zu beeinflussen und/oder um ihre
Fettlöslichkeit
durch die Verwendung von Nucleotidanalogen und/oder den Austausch
von ausgewählten
chemischen Fragmenten zu verstärken,
wie auf dem Fachgebiet allgemein bekannt ist.
-
Eine
Indikatorzelle kann verwendet werden, um Antagonisten zu identifizieren.
Das Testmolekül
oder die Testmoleküle
werden zum Beispiel mit der Wirtszelle in Verbindung mit einem oder
mit mehreren Agonisten inkubiert, die bei einer festgelegten Konzentration
gehalten werden. Ein Anzeichen und die relative Stärke der antagonistischen
Eigenschaften des Moleküls
oder der Moleküle
kann durch den Vergleich der Spiegel der Genexpression in der Indikatorzelle
bei Vorliegen des Agonisten in der Abwesenheit von Testmolekülen im Vergleich
zum Vorliegen davon zur Verfügung
gestellt werden. Der antagonistische Effekt eines Moleküls kann selbstverständlich ebenfalls
in der Abwesenheit eines Agonisten bestimmt werden, einfach durch
das Vergleichen des Expressionsspiegels des Reportergenprodukts
bei Vorliegen und in Abwesenheit des Testmoleküls oder der Testmoleküle.
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Es
sollte selbstverständlich
sein, dass experimentelle "in-vivo"-Modelle ebenfalls
verwendet werden können,
um eine "in-vitro"-Analyse durchzuführen. Zelluläre Extrakte
von den Indikatorzellen können
zum Beispiel hergestellt werden und in einem der vorstehend beschriebenen "in-vitro"-Tests verwendet
werden.
-
Der
Ausdruck "Indikatorzellen", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf Zellen, die eine differentiell exprimierte
PCA3-mRNA gemäß der vorliegenden
Offenbarung exprimieren. Das Protein, das durch die Nucleinsäuresequenz
codiert wird, kann an einen identifizierbaren oder selektierbaren
Phänotyp
oder ein identifizierbares oder selektierbares Kennzeichen gebunden
werden. Solche Indikatorzellen können
in den Durchmusterungsanalysen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Die Indikatorzellen können
so hergestellt werden, dass sie ein ausgewähltes Derivat, Fragment, Homolog
oder eine ausgewählte
Mutante der differentiell exprimierten PCA3-mRNA der vorliegenden
Erfindung exprimieren. Die Zellen können Hefezellen oder höhere eukaryontische
Zellen wie z.B. Säugerzellen
sein. Wenn die Bindungspartner für
das PCA3-Protein erst einmal identifiziert sind, wird die Interaktion
zwischen den beiden Partnern als ein Ziel für die Modulation der Aktivität dieses
PCA3 codierten Proteins dienen können.
-
Die
Indikatorzelle kann eine Hefezelle sein, die Vektoren enthält, welche
die Verwendung der Zwei-Hybrid-System-Technologie, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt ist (Ausubel et al., 1994, vorstehend) ermöglicht und
sie kann verwendet werden, um eine Verbindung oder eine Bibliothek
davon zu testen. Ein Reportergen, das einen selektierbaren Marker
oder ein Protein, das in einer Analyse nachgewiesen werden kann,
codiert, kann funktionell an ein Kontrollelement gebunden werden,
sodass die Expression des selektierbaren Markers oder des Proteins,
das durch eine Analyse nachgewiesen werden kann, von der Interaktion
des PCA3 codierten Proteins und seines Bindungspartners abhängig ist.
Eine solche Indikatorzelle kann verwendet werden, um mit hohem Durchsatz
eine sehr große
Menge von Testmolekülen
schnell abzusuchen.
-
Das
Reportergen kann Luciferase oder β-Gal
sein.
-
Es
kann vorteilhaft sein, ein Protein, das hierin offenbart wird, als
ein Fusionsprotein zu exprimieren. Der Entwurf von Konstrukten dafür und die
Expression und die Herstellung von Fusionsproteinen sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt (Sambrook et al., 1989, vorstehend, Ausubel et al.,
1994, vorstehend).
-
Beispiele
von solchen Fusionsproteinen, die nicht einschränkend sein sollen, schließen Hämaglutinin-Fusionen
und Gluthion-S-Transferase-Fusionen (GST) und Maltose-Bindungsprotein-Fusionen
(MBP) ein. In bestimmten Ausführungsformen
kann es vorteilhaft sein, eine Protease-Spaltungsstelle zwischen
den zwei Polypeptidsequenzen, die fusioniert worden sind, einzuführen. Solche
Protease-Spaltungsstellen
zwischen zwei heterolog fusionierten Polypeptiden sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt.
-
Es
kann ebenfalls vorteilhaft sein, das Protein, das hierin offenbart
wird, an Signalpeptidsequenzen zu fusionieren, die eine Sekretion
des Fusionsproteins von der Wirtszelle ermöglichen. Signalpeptide von
verschiedenen Organismen sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Bakterielles
OmpA und Suc2 der Hefe sind zwei Beispiele, die nicht einschränkend sein
sollen, von Proteinen, die Signalsequenzen besitzen.
-
Es
kann ebenfalls vorteilhaft sein, einen Linker (allgemein bekannt)
zwischen der Interaktionsdomäne und
dem Anteil des heterologen Polpeptids einzuführen. Ein solches Fusionsprotein
ist sowohl für
die Analysen der vorliegenden Erfindung als auch für Reinigungen,
Nachweise und dergleichen nützlich.
-
Mit
Sicherheit schließen
die Sequenzen und Polypeptide, die für die Durchführung der
Erfindung nützlich
sind, Mutanten, Homologe, Unterarten, Allele und dergleichen ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Es sollte selbstverständlich sein,
dass im Allgemeinen die Sequenzen der vorliegenden Erfindung ein
funktionelles (wenn auch fehlerhaftes) PCA3-Protein codieren. Es
wird dem Fachmann selbstverständlich
sein, dass durch die Lehren und durch die Analysen, die hierin offenbart
werden, und durch die allgemeinen Lehren des Fachgebiets bestimmt
werden kann, ob das PCA3, das hierin offenbart wird, eine Variante,
ein Derivat oder ein Fragment davon seine Funktion behält.
-
Wie
nachfolgend beispielhaft dargestellt wird, kann das PCA3-Protein,
das hierin offenbart wird, zum Beispiel durch Mutagenese in vitro
modifiziert werden, um die Beziehung von Struktur und Funktion davon
zu analysieren und einen besseren Entwurf und eine bessere Identifizierung
von modulierenden Verbindungen zu ermöglichen. Einige Derivate oder
Analoge, die ihre biologische Funktion verloren haben, können jedoch
weiterhin nützlich
sein, zum Beispiel für
die Erzeugung von Antikörpern.
Diese Antikörper
können
zum Nachweis oder für
Reinigungen verwendet werden. Zusätzlich können diese Antikörper als
ein kompetitiver oder nichtkompetitiver Hemmstoff wirken und als
Modulatoren der Aktivität
des PCA3-Proteins,
das hierin offenbart wird, identifiziert werden.
-
Eine
Wirtszelle oder eine Indikatorzelle ist durch exogene oder heterologe
DNA (z.B. ein DNA-Konstrukt) "transfiziert" worden, wenn eine
solche DNA in die Zelle eingeführt
worden ist. Die transfizierende DNA kann in die chromosomale DNA,
welche das Genom der Zelle aufbaut, integriert (kovalent gebunden)
werden oder nicht. Die transfizierende DNA kann zum Beispiel in
Prokaryonten, Hefe- und Säugerzellen
auf einem episomalen Element wie z.B. einem Plasmid erhalten werden.
Mit Bezug auf eukaryontische Zellen ist eine stabil transfizierte
Zelle eine Zelle, in der die transfizierende DNA in ein Chromosom
integriert worden ist, sodass sie durch Chromosomenreplikation von
Tochterzellen ererbt wird. Diese Stabilität wird durch die Fähigkeit
der eukaryontischen Zellen demonstriert, Zelllinien oder Clone zu
etablieren, die aus einer Population von Tochterzellen bestehen,
welche die transfizierende DNA enthalten. Transfektionsverfahren
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt (Sambrook et al., 1989, vorstehend;
Ausubel et al., 1994, vorstehend). Die Verwendung einer Säugerzelle
als ein Indikator kann den Vorteil bieten, einen Zwischenfaktor
bereitzustellen, der zum Beispiel die Interaktion von zwei Polypeptiden
erlaubt, die getestet werden und der in niedrigeren Eukaryonten
oder in Prokaryonten nicht vorhanden sein könnte. Es wird selbstverständlich sein,
dass Extrakte von Säugerzellen zum
Beispiel verwendet werden können,
um das Fehlen von bestimmten Faktoren zu kompensieren.
-
Im
Allgemeinen sind Techniken zur Herstellung von Antikörpern (einschließlich monoclonalen
Antikörpern
und Hybridomen) und zum Nachweis von Antigenen unter Verwendung
von Antikörpern
auf den Fachgebiet gut bekannt (Campbell, 1984, in "Monoclonal Antibody
Technology: Laboratory Techniques in Biochemistry and Molekular
Biology", Elsevier
Science Publisher, Amsterdam, Die Niederlande und in Harlow et al.,
1988 (in "Antibody – A Laboratory
Manual", CSH Laboratories)).
-
Die
vorliegende Offenbarung betrifft ebenfalls polyclonale, monoclonale
Antikörper
oder humanisierte Versionen davon, chimäre Antikörper und dergleichen, die ihre
jeweiligen Interaktionsdomänen
hemmen oder Neutralisieren und/oder spezifisch dazu sind.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein in-vitro-Verfahren zur Diagnose
des Vorliegens von Prostatakrebs oder der Prädisposition, Prostatakrebs
zu entwickeln, und ein in-vitro-Verfahren zur Feststellung des Stadiums
von Prostatakrebs.
-
Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ebenfalls einen Kit zur Diagnose
und/oder zum Feststellen des Stadiums von Prostatakrebs oder einer
Prädisposition,
dasselbe zu entwickeln, zur Verfügung, umfassend
eine Nucleinsäure,
ein Protein oder einen Ligand.
-
Ein
in Kompartimente aufgeteilter Kit kann zum Beispiel jeden Kit einschließen, in
dem Reagenzien in getrennten Behälter
enthalten sind. Solche Behälter
schließen
kleine Glasbehälter,
Plastikbehälter
oder Streifen von Plastik oder Papier ein. Solche Behälter ermöglichen
den effizienten Transfer eines Reagenzes von einem Kompartiment
in ein anderes Kompartiment, sodass die Proben und Reagenzien nicht
kreuzkontaminiert werden und die Mittel oder Lösungen von jedem Behälter in
einer quantitativen Weise von einem Kompartiment in ein anderes
zugegeben werden können.
Solche Behälter
werden einen Behälter
einschließen,
der die Testprobe (DNA, Protein oder Zellen) aufnehmen wird, einen
Behälter,
der die Primer, die in der Analyse verwendet werden, enthält, Behälter, die
Enzyme enthalten, Behälter,
die Waschreagenzien enthalten, und Behälter, welche die Reagenzien
enthalten, die zum Nachweis des Extensionsprodukts verwendet werden.
-
Die
Offenbarung stellt ebenfalls einen Kit zur Verfügung, der die Oligonucleotid-Primer
enthält,
die hierin offenbart werden, und die entweder für die PCA3-mRNA, der die zusätzliche
Sequenz der vorliegenden Erfindung fehlt, oder für die PCA3-mRNA, welche die
zusätzliche
Sequenz der vorliegenden Erfindung enthält, spezifisch sind.
-
Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden von der
nachfolgenden Beschreibung verständlich
sein.
-
Die
Figuren zeigen:
-
1 zeigt
die Genomstruktur von PCA3 und den Ort der Oligonucleotide, die
für die
PCR verwendet werden;
-
2 zeigt
ein Gel, das die PCA3-RT-PCR-Produkte trennt, die von Gewebebiopsien
von Prostatakrebs und gutartiger Hyperplasie der Prostata unter
Verwendung der Primer von Beispiel 1 amplifiziert wurden;
-
3 stellt
die Nucleinsäuresequenzen
der durch RT-PCR amplifizierten PCA3-Fragmente mit und ohne der
zusätzlichen
Sequenz der vorliegenden Erfindung dar. Die Sequenzen wurden unter
Verwendung von PCR-Primern, die in Exon 3 und Exon 4a lokalisiert
sind, amplifiziert. Die Primersequenzen werden in fettgedruckten
Buchstaben gezeigt. Großbuchstaben
repräsentieren
Nucleinsäuren,
die in beiden Sequenzen gleich sind;
-
4 zeigt
die Aminosäuresequenz,
die von den PCA3-mRNAs vorhergesagt wurden, welche die zusätzliche
Sequenz der vorliegenden Erfindung enthalten. Diese Sequenz entspricht
den Aminosäuren
1–23 des
ursprünglichen
PCA3-Polypeptids; und
-
5 zeigt
Beispiele von antigenen, Epitop tragenden PCA3-Peptiden, die 8 Aminosäuren umfassen (kalkuliert
gemäß H.G. Rammensee
bei http://134.2.96.221/scripts/hlaserver.dll/EpPredict.htm).
-
Die
vorliegende Offenbarung stellt ein isoliertes und/oder gereinigtes,
differentiell exprimiertes PCA3-mRNA-Molekül zur Verfügung. Vorzugsweise umfasst
die PCA3-mRNA oder das PCA3-Nucleinsäuremolekül eine Polynucleotidsequenz,
die mindestens 90% identisch (stärker
bevorzugt 95%, 96%, 97%, 98%, 99% oder 100% identisch) zu einer
Sequenz ist, die aus der Gruppe ausgewählt wurde, bestehend aus:
- (a) einer Nucleotidsequenz, die ein differentiell
exprimiertes PCA3-Polypeptid codiert, das die vollständige Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 3 umfasst;
- (b) einer Nucleotidsequenz, die komplementär zu jeder der Nucleotidsequenzen
in (a) oder (b) ist.
-
Das
isolierte Nucleinsäuremolekül kann eine
differentiell exprimierte PCA3-mRNA-Nucleotidsequenz mit
einer größeren Identität oder Ähnlichkeit
zu der Nucleotidsequenz, die in SEQ ID NO: 1 vorliegt, als 90% umfassen
(vorzugsweise größer als
95%, 96%, 97%, 98%, 99% oder 100%). Das isolierte Nucleinsäuremolekül kann die
differentiell exprimierte PCA3-mRNA-Sequenz umfassen, der die zusätzliche
Sequenz fehlt, die in SEQ ID NO: 1 vorliegt. In einer anderen Ausführungsform
der Verfahren und der Verwendungen der Erfindung codiert das isolierte
Nucleinsäuremolekül der differentiell
exprimierten mRNA-Sequenz,
der die zusätzliche
Sequenz fehlt, die differentiell exprimierte PCA3-Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 3 vorliegt.
-
Obwohl
die PCT-Anmeldung CA 98/00346 eine Anzahl von alternativ gespleißten mRNAs
beschreibt, wurde vor der vorliegenden Erfindung eine PCA3-mRNA, die eine zusätzliche
Sequenz zwischen Exon 3 und Exon 4a umfasst, nicht identifiziert.
Des weiteren wurde die Identifizierung dieser zusätzlichen
Sequenz als ein unterscheidbarer Marker des Zustands der Prostata
nicht gemacht. Zusätzlich
wurde die Korrelation zwischen der PCA3-mRNA, der die zusätzliche
Sequenz fehlt, und Prostatakrebs (im Gegensatz zu der PCA3-mRNA, welche
die zusätzliche
Sequenz enthält,
in Nicht-Prostatakrebs [z.B. normal oder BPH]) nicht durchgeführt. Die zusätzliche
Sequenz in der PCA3-mRNA ermöglicht
somit eine Prognose und Diagnose von Prostataerkrankungen in einem
Patienten. Vorzugsweise umfasst das PCA3-Nucleinsäuremolekül eine Polynucleotidsequenz,
die mindestens 90% identisch (stärker
bevorzugt 95%, 96%, 97%, 98%, 99% oder 100% identisch) zu einer
der vorstehend beschriebenen differentiell exprimierten mRNAs ist.
-
Hierin
sind ebenfalls die funktionellen Äquivalente der hierin beschriebenen,
isolierten Nucleinsäuremoleküle und Derivate
davon offenbart. Die Nucleinsäuresequenzen,
die in SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 2 dargestellt werden, können zum
Beispiel durch Substitutionen, Additionen oder Deletionen verändert werden, die
ein funktionell äquivalentes
Molekül
zur Verfügung
stellen. Aufgrund der Degeneration der codierenden Nucleotidsequenzen
können
andere DNA-Sequenzen,
die im Wesentlichen die gleiche Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID NO.:
3 dargestellt wird, codieren, bei der Anwendung der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
-
Zusätzlich kann
die Nucleinsäuresequenz
eine Nucleotidsequenz umfassen, die auf die Addition, Deletion oder
Substitution von mindestens einem Nucleotid am 5'-Ende und/oder dem 3'-Ende der Nucleinsäureformel, die in SEQ ID NO:
1 oder 2 gezeigt wird, oder einem Derivat davon zurückzuführen ist.
In dieser Hinsicht kann jedes Nucleotid oder Polynucleotid unter
der Vorraussetzung verwendet werden, dass seine Addition, Deletion
oder Substitution die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 3 nicht im Wesentlichen ändert, die durch die die zusätzliche
Sequenz enthaltende Nucleotidsequenz codiert wird. Des weiteren
kann das Nucleinsäuremolekül, das hierin
offenbart wird, gegebenenfalls Erkennungsstellen für Restriktionsendonucleasen haben,
die an sein 5'-Ende
und/oder 3'-Ende
angefügt
werden. Alle Variationen der Nucleotidsequenz von der codierenden
Nucleotidsequenz von PCA3 und Fragmente davon, die durch den genetischen
Code erlaubt sind, sind daher in dieser Offenbarung eingeschlossen.
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Des
weiteren ist es möglich,
Codons zu deletieren oder ein oder mehr Codons durch andere Codons als
degenerierte Codons zu substituieren, um ein strukturell modifiziertes
Polypeptid herzustellen, das aber im Wesentlichen die gleiche Nützlichkeit
oder Aktivität
des Polypeptids besitzt, das durch das nicht modifizierte Nucleinsäuremolekül hergestellt
wird. Wie auf dem Fachgebiet erkannt wurde, sind die zwei Polypeptide
funktionell äquivalent,
ebenso wie die zwei Nucleinsäuremoleküle, die
zu ihrer Herstellung führen,
auch wenn die Unterschiede zwischen den Nucleinsäuremolekülen nicht auf die Degeneration
des genetischen Codes zurückzuführen sind.
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Ein
Fachmann wird erkennen, dass die Genome zwischen Individuen häufig leichte
Variationen in den Allelen enthalten. Daher wird ebenfalls beabsichtigt,
dass das isolierte Nucleinsäuremolekül Variationen
in den Allelen einschließt,
solange die Sequenz ein funktionelles Derivat der codierenden Sequenz
der differentiell exprimierten PCA3-mRNA ist. Wenn ein PCA3-Allel
nicht die identische Sequenz zu der, die in SEC ID NO:1 oder 2 gefunden
wird, codiert, kann es isoliert und als PCA3 identifiziert werden,
wobei die gleichen Techniken, die hierin verwendet werden, und besonders
PCR-Techniken verwendet werden, um das geeignete Gen mit auf den
hierin offenbarten Sequenzen basierenden Primern zu amplifizieren.
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Ein
Fachmann wird erkennen, das auch andere Organismen als Menschen
die differentiell exprimierten PCA3-mRNAs enthalten können (zum
Beispiel Eukaryonten, genauer Säuger,
Vögel,
Fische und Pflanzen, noch genauer Gorillas, Rhesusaffen und Schimpansen).
Die Offenbarung soll die differentiell exprimierten PCA3-mRNAs,
die von den vorstehend beschriebenen Organismen isoliert werden,
einschließen,
ist aber nicht auf sie begrenzt.
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Isolierte
Nucleinsäuremoleküle sollen
ebenfalls solche einschließen,
die chemisch synthetisiert werden. Ein Nucleinsäuremolekül mit der Nucleotidsequenz,
die hierin beschrieben ist oder welche die hierin beschriebenen,
differentiell exprimierten Produkte des PCA3-Gens codiert, kann
entworfen werden und gegebenenfalls in geeignete kleinere Fragmente
geteilt werden. Anschließend
kann ein Oligomer, das dem Nucleinsäuremolekül entspricht oder das jedem
der geteilten Fragmente entspricht, synthetisiert werden. Solche
synthetischen Oligonucleotide können
zum Beispiel durch das Triester-Verfahren von Matteucci et al.,
J Am Chem Soc 103:3185-3191 (1981) oder durch die Verwendung eines
automatisierten DNA-Synthesegeräts hergestellt werden.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt ebenfalls gereinigte differentiell
exprimierte Polypeptide (vorzugsweise im Wesentlichen rein), die
eine Aminosäuresequenz
besitzen, die der hierin beschriebenen PCA3 entspricht, oder ein
funktionelles Derivat davon, zur Verfügung. Vorzugsweise besitzt
das Polypeptid die Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID NO: 3 dargestellt ist, oder eine Mutante oder eine
Artvariation davon oder eine Sequenz mit mindestens 80% Identität oder mindestens
90% Ähnlichkeit
dazu (vorzugsweise mindestens 90%, 95%, 96%, 97%, 98% oder 99% Identität oder mindestens
95%, 96%, 97%, 98% oder 99% Ähnlichkeit dazu)
oder mindestens 6 zusammenhängende
Aminosäuren
davon (vorzugsweise mindestens 10, 15, 20, 25 oder 50 zusammenhängende Aminosäuren davon).
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Die
Proben der vorliegenden Erfindung schließen Zellen, Proteinextrakte
oder Membranextrakte von Zellen oder biologische Flüssigkeiten
ein. Die Probe wird basierend auf dem Analyseformat, dem Nachweisverfahren
und der Art des Gewebes, der Zellen oder der Extrakte, die als eine
Probe verwendet werden, variieren.
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Jeder
Organismus kann als eine Quelle für das Peptid, das hierin offenbart
wird, verwendet werden, solange der Ursprungsorganismus natürlicherweise
ein solches Peptid enthält.
Der Ausdruck "Ursprungsorganismus", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf den ursprünglichen
Organismus, von dem die Aminosäuresequenz
der Untereinheit abgeleitet ist, unabhängig von dem Organismus, in
dem die Untereinheit exprimiert und von dem es letztendlich isoliert
wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Nucleinsäure für den spezifischen
Nachweis des Vorliegens der PCA3-Nucleinsäure in einer Probe, welche
die vorstehend beschriebenen Nucleinsäuremoleküle oder mindestens ein Fragment
davon umfasst, das unter stringenten Bedingungen an die PCA3-Nucleinsäure bindet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Offenbarung Nucleinsäuresonden zur Verfügung, die
komplementär
zu einer Nucleotidsequenz sind, die aus mindestens 10 zusammenhängenden Nucleotiden
(vorzugsweise 15, 18, 20, 25 oder 30) von dem Nucleinsäuremolekül besteht,
das eine Polynucleotidsequenz umfasst, die mindestens 90% identisch
zu einer Sequenz ist, die aus der Gruppe ausgewählt wird, bestehend aus:
- (a) einer Nucleotidsequenz, die das PCA3-Polypeptid
codiert, das die vollständige
Aminosäuresequenz
in SEQ ID NO: 3 umfasst;
- (b) einer Nucleotidsequenz, die das PCA3-Gen codiert, das die
Nucleotidsequenz in SEQ ID NO: 1 oder 2 umfasst;
- (c) einer Nucleotidsequenz, die komplementär zu jeder der Nucleotidsequenzen
in (a) oder (b) ist; und
- (d) einer Nucleotidsequenz, wie sie zuvor vorstehend beschrieben
wird.
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In
einer Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Verfahrens wird eine Nucleinsäureprobe
an einen Feststoffträger
immobilisiert. Beispiele solcher Feststoffträger schließen Plastik wie z.B. Polycarbonat, Komplexkohlenhydrate
wie z.B. Agarose und Sepharose und Acrylharze wie z.B. Polyacrylamid-
und Latexkügelchen
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Techniken zur Bindung
von Nucleinsäuresonden
an solche Feststoffträger
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
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Die
Testproben, die für
die Nucleinsäuresondierungs-Verfahren
der vorüegenden
Erfindung geeignet sind, schließen
zum Beispiel Zellen oder Nucleinsäureextrakte von Zellen oder
biologische Flüssigkeiten
ein. Die Probe, die in den vorstehend beschriebenen Verfahren verwendet
wird, wird basierend auf dem Analyseformat, dem Nachweisverfahren
und der Art des Gewebes, der Zellen oder der Extrakte, die untersucht
werden sollen, variieren. Verfahren zur Herstellung von Nucleinsäureextrakten
von Zellen sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und können leicht
adaptiert werden, um eine Probe zu erhalten, die mit den verwendeten
Verfahren kompatibel ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Nachweis des Vorliegens
einer differentiell exprimierten PCA3-mRNA in einer Probe, umfassend:
a) das Inkontaktbringen der Probe mit der vorstehend beschriebenen
Nucleinsäuresonde
unter spezifischen Hybridisierungsbedingungen, sodass eine Hybridisierung
erfolgt und b) den Nachweis des Vorliegens der Sonde, die an das
Nucleinsäuremolekül gebunden
ist. Ein Fachmann würde
die Nucleinsäuresonde
gemäß den Techniken,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, wie vorstehend beschrieben
wird, auswählen.
Die Proben, die gestestet werden sollen, schließen RNA-Proben aus menschlichem
Gewebe ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Nachdem
identifiziert wurde, dass die zusätzliche PCA3-Sequenz, die hierin
offenbart wird, als ein Marker zur Unterscheidung zwischen bösartigen
und nichtbösartigen
Prostatastadien verwendet werden kann, können Sonden, die spezifisch
zu dieser zusätzlichen
Sequenz (oder Varianten oder Fragmente davon) sind, ebenfalls gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Da selbstverständlich in bestimmten Ausführungsformen
solche Sonden genomische DNA nachweisen könnten, müsste ein positives Signal,
das von der genomischen DNA stammt, eliminiert werden, um die differentiell
exprimierte PCA3-mRNA spezifisch zu detektieren.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung unter Verwendung von Primern, die an Exon
3- und Exon 4a-Sequenzen hybridisieren, dargestellt wird, sollte
es für
den Fachmann selbstverständlich
sein, dass Primer, die von anderen Regionen von PCA3 abgeleitet
sind, verwendet werden können.
Primer können
zum Beispiel von Sequenzen von Exon2, Exon 4b, Exon 4c oder von
der zusätzlichen
Sequenz davon abgeleitet werden. Verfahren, um spezifische Primer
von bekannten Sequenzen abzuleiten, sind auf dem Fachgebiet gut
bekannt.
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft ebenfalls einen Kit zum Nachweis
des Vorliegens einer differentiell exprimierten PCA3-mRNA in einer
Probe, die mindestens einen Behälter
umfasst, in dem die vorstehend beschriebene Nucleinsäuresonde
enthalten ist. Der Kit kann des weiteren andere Behälter umfassen,
die eines oder mehrere der nachfolgenden Reagenzien umfassen: Waschreagenzien
und Reagenzien, die in der Lage sind, das Vorliegen der gebundenen
Nucleinsäuresonde
nachzuweisen. Beispiele von Nachweisreagenzien schließen radiomarkierte
Sonden, enzymatisch markierte Sonden (Merrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase)
und affinitätsmarkierte
Sonden (Biotin, Avidin oder Straptavidin) ein, sind aber nicht auf
diese beschränkt.
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Detaillierter
beschrieben, schließt
ein in Kompartimente aufgeteilter Kit jeden Kit ein, in dem Reagenzien
in getrennten Behältern
enthalten sind. Solche Behälter
schließen
kleine Glasbehälter,
Plastikbehälter oder
Streifen von Plastik oder Papier ein. Solche Behälter ermöglichen den effizienten Transfer
von Reagenzien von einem Kompartiment in ein anderes Kompartiment,
sodass die Proben und Reagenzien nicht kreuzkontaminiert werden
und die Mittel oder Lösungen
von jedem Behälter
in einer quantitativen Weise von einem Kompartiment in ein anderes
zugegeben werden können.
Solche Behälter
werden einen Behälter
einschließen,
der die Testprobe aufnehmen wird, einen Behälter, der die Sonde oder die
Primer, die in der Analyse verwendet werden, enthält, Behälter, die
Waschreagenzien enthalten (wie z.B. Phosphat gepufferte Kochsalzlösung, Tris-Puffer
und dergleichen), und Behälter,
welche die Reagenzien enthalten, die zum Nachweis der hybridisierten
Sonde, des gebundenen Antikörpers,
des amplifizierten Produkts oder dergleichen verwendet werden.
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Ein
Fachmann wird leicht erkennen, dass die Nucleinsäuresonden, die hierin beschrieben
werden, leicht in einem der etablierten Kitformate, die auf dem
Fachgebiet gut bekannt sind, aufgenommen werden können.
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Sonden
und Antikörper,
die hierin offenbart werden, können
an einen Feststoffträger
immobilisiert werden. Beispiele solcher Feststoffträger schließen Plastik
wie z.B. Polycarbonat, Komplexkohlenhydrate wie z.B. Agarose und
Sepharose und Acrylharze wie z.B. Polyacrylamid- und Latexkügelchen
ein. Techniken zur Bindung von Antikörpern an solche Feststoffträger sind
auf dem Fachgebiet gut bekannt. Die immobilisierten Antikörper können für in-vitro-,
in-vivo- und in-situ-Analysen
sowie in der Immunchromatographie verwendet werden.
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Ein
Verfahren zum Nachweis eines differentiell exprimierten PCA3-Polypeptids in einer
Probe ist hierin offenbart, umfassend: a) das Inkontaktbringen der
Probe mit einem vorstehend beschriebenen Antikörper (oder Protein) unter Bedingungen,
sodass sich Immunkomplexe bilden, und b) den Nachweis des Vorliegens des
Antikörpers,
der an das Polypeptid gebunden ist. Im Einzelnen umfassen die Verfahren
das Inkubieren einer Testprobe mit einem oder mit mehreren der Antikörper, die
hierin offenbart werden, und das Durchführen der Analyse, ob der Antikörper an
die Testprobe bindet. Die relativen Spiegel der differentiell exprimierten PCA3
in einer Probe ermöglichen
eine Unterscheidung zwischen einem bösartigen und einem nichtbösartigem Prostatastadium.
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Des
weiteren wird ein Verfahren zum Nachweis eines PCA3-Antikörpers in
einer Probe, umfassend: a) das Inkontaktbringen der Probe mit einem
vorstehend beschriebenen differentiell exprimierten PCA3-Proteins
unter Bedingungen, sodass sich Immunkomplexe bilden, und b) dem
Nachweis des Vorliegens des Proteins, das an dem Antikörper gebunden
ist, oder des Antikörpers,
der an das Protein gebunden ist. Im Einzelnen umfassen die Verfahren
das Inkubieren einer Testprobe mit einem oder mit mehreren der Proteine
der vorliegenden Erfindung und das Durchführen der Analyse, ob der Antikörper an
die Testprobe bindet.
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Des
weiteren wird ebenfalls ein Kit offenbart, der alle notwendigen
Reagenzien enthält,
um die vorstehend beschriebenen Nachweisverfahren durchzuführen.
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Der
Kit kann umfassen: i) einen ersten Behälter, der einen vorstehend
beschriebenen Antikörper
enthält,
und ii) einen zweiten Behälter,
der ein Konjugat enthält,
das einen Bindungspartner des Antikörpers und eine Markierung umfasst.
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Der
Kit kann umfassen: i) einen ersten Behälter, der ein vorstehend beschriebenes
Protein enthält,
und vorzugsweise ii) einen zweiten Behälter, der ein Konjugat enthält, das
einen Bindungspartner für
das Protein und eine Markierung umfasst. Insbesondere umfasst ein
diagnostischer Kit ein differentiell exprimiertes PCA3-Protein,
wie vorstehend beschrieben wird, um Antikörper in dem Serum eines möglicherweise
infizierten Tiers oder Menschen nachzuweisen.
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Der
Kit, der hierin offenbart wird, kann des weiteren einen oder mehrere
Behälter
umfassen, die ein oder mehrere der nachfolgenden Reagenzien umfassen:
Waschreagenzien und Reagenzien, die in der Lage sind, das Vorliegen
von gebundenen Antikörpern
nachzuweisen. Beispiele von Nachweisreagenzien schließen markierte
sekundäre
Antikörper
oder in einer anderen Ausführungsform,
falls der primäre
Antikörper
markiert ist, die chromophoren, enzymatischen Reagenzien oder Antikörperbindungsreagenzien,
die mit dem markierten Antikörper
reagieren können,
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Der in Kompartimente aufgeteilte Kit
kann, wie vorstehend beschrieben wird, ein Kit für Nucleinsäuresonden sein.
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Ein
Fachmann wird leicht erkennen, dass die Antikörper, die hierin offenbart
werden, leicht in einem der etablierten Kitformate, die auf dem
Fachgebiet gut bekannt sind, aufgenommen werden können.
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Es
sollte selbstverständlich
sein, dass die Lehren ebenfalls auf jedes Tier anwendbar sind, das
differentiell PCA3-mRNAs exprimiert, obwohl die nachfolgende Diskussion
spezifisch auf menschliche Patienten zielt.
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Die
diagnostischen Verfahren und die Durchmusterungsverfahren der Erfindung
sind besonders nützlich
für einen
Patienten, von dem vermutet wird, dass bei ihm aufgrund der Familiengeschichte
ein Risiko zur Entwicklung einer Erkrankung besteht, die mit einem
veränderten
Expressionsspiegel von PCA3 assoziiert ist, oder für einen
Patienten, bei dem es erwünscht
ist, eine PCA3-verwandte
Erkrankung (z.B. Prostatakrebs) zu diagnostizieren.
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Gemäß der Erfindung
ist das präsymptomatische
Durchmustern eines Individuums, das eine solche Durchmusterung benötigt, nun
möglich,
wobei DNA, die das PCA3-Protein codiert, oder das PCA3-Gen der Erfindung
oder Fragmente davon verwendet werden. Das Durchmusterungsverfahren
der Erfindung erlaubt eine präsymptomatische
Diagnose des Vorliegens der differentiell exprimierten PCA3-mRNA ohne die zusätzliche
PCA3-Sequenz und damit eine Meinung mit Bezug auf die Wahrscheinlichkeit,
dass solche Individuen eine PCA3 assoziierte Erkrankung entwickeln
würden
oder entwickelt haben oder dass sie einen normalen Prostatazustand
besitzen. Dies ist besonders wertvoll für die Identifizierung von Trägern eines
veränderten PCA3-Gens,
zum Beispiel von Individuen mit einer Familiengeschichte einer PCA3
assoziierten Erkrankung. Die frühe
Diagnose wird ebenfalls erwünscht,
um eine zeitlich geeignete Intervention zu maximieren.
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In
einem offenbarten Durchmusterungsverfahren würde eine Gewebeprobe von einem
solchen Individuum genommen werden und nach (1) dem Vorliegen der
PCA3-mRNA, der die zusätzliche
Sequenz der vorliegenden Erfindung fehlt; (2) dem Vorliegen der
PCA3-mRNA, welche die zusätzliche
Sequenz enthält, und/oder
(3) dem Vorliegen eines differentiell exprimierten PCA3-Proteins
abgesucht werden. Die PCA3-mRNA kann charakterisiert und verglichen
werden, um (a) die Spiegel und/oder (b) die Größe der differentiell exprimierten
PCA3-mRNA zu bestimmen. Zuletzt kann das differentiell exprimierte
PCA3-Protein (a) nachgewiesen und/oder (b) quantifiziert werden,
wobei eine biologische Analyse für
die PCA3-Aktivität
verwendet wird oder eine immunologische Analyse und PCA3-Antikörper verwendet
werden. Ein Vorliegen einer PCA3-mRNA, der die zusätzliche
Sequenz fehlt (oder einer mRNA, bei der die PCA3-codierende Sequenz nicht
modifiziert und/oder nicht unterbrochen ist) und/oder des Proteins,
das dadurch codiert wird, würde
anzeigen, dass für
den Patienten ein Risiko besteht, Prostatakrebs zu entwickeln, oder
dass der Patient Prostatakrebs entwickelt hat. Ein Vorliegen einer
PCA3-mRNA, welche die zusätzliche
Sequenz der Erfindung enthält,
und/oder des Proteins, das dadurch codiert wird, bei Abwesenheit
der PCA3-mRNA, der die zusätzliche Sequenz
fehlt, und/oder des Proteins, das dadurch codiert wird, oder das
Vorliegen in einer Menge, die größer als
die der mRNA ist, der die zusätzliche
Sequenz fehlt, und/oder des Proteins, das dadurch codiert wird,
würde anzeigen,
dass der Patient noch keinen Prostatakrebs entwickelt hat und/oder
dass ein geringeres Risiko besteht, Prostatakrebs zu entwickeln.
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Die
therapeutischen Wirkungen der therapeutischen Nucleinsäuren können das
Ausschalten oder das Modifizieren der Prozessierung der differentiell
exprimierten PCA3-mRNA, der die zusätzliche Sequenz fehlt, einschließen, wie
hierin offenbart wird, sind aber nicht darauf beschränkt. Zusätzlich kann
eine Expression einer differentiell exprimierten PCA3-mRNA, welche
die zusätzliche
Sequenz umfasst, wie hierin offenbart wird, in einer größeren Menge
als die PCA3-mRNA,
der die zusätzliche
Sequenz fehlt, Wirkungen auf Zellen haben, die dazu führen, dass
sich der Krebs zurückentwickelt.
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Es
werden hierin ebenfalls Arzneimittel, die eine wirksame Menge von
mindestens einem Antisense-Oligonucleotid gegen eine PCA3-mRNA,
der die zusätzliche
Sequenz fehlt, in Kombination mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfassen, offenbart. Solche Antisense-Oligos schließen mindestens
eine Nucleotidsequenz von 12–500
Basen in der Länge
ein, die komplementär
zu mindestens einem Anteil von SEQ ID NO: 2 ist, sind aber nicht
darauf beschränkt.
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Die
Offenbarung stellt daher allgemein Mittel zur Verfügung, um
das Gleichgewicht zwischen der Menge der differentiell exprimierten
PCA3-mRNAs so zu verändern,
dass der bösartige
Zustand einer Zelle moduliert werden kann.
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Die
Spezifität
für die
Genexpression in Prostatakrebszellen kann durch die Verwendung von
geeigneten zellspezifischen Regulatorsequenzen wie z.B. zellspezifischen
Enhancern und Promotoren verliehen werden. Daher kann Gentherapie
verwendet werden, um die mit PCA3 im Zusammenhang stehende Pathologie durch
die Hemmung der ungeeigneten Expression einer bestimmten Form von
PCA3 zu lindern. Des weiteren kann die Gentherapie verwendet werden,
um solche Pathologien zu lindern, indem der geeignete Expressionsspiegel
einer bestimmten Form von PCA3 zur Verfügung gestellt wird. In diesem
Fall können
bestimmte PCA3-Nucleinsäuresequenzen
durch DNA- oder RNA-Konstrukte, die in der Form von Viren verabreicht
werden, codiert werden, wie vorstehend beschrieben wird.
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Die
vorstehend beschriebenen PCA3-Antikörper (vorzugsweise murine PCA3-Antikörper und
chimäre murin-menschliche
PCA3-Antikörper
und Fragmente und Regionen davon), welche die biologische Aktivität von PCA3
in vivo hemmen oder neutralisieren und die spezifisch für PCA3 sind,
werden offenbart. Diese Antikörper
können
für therapeutische
Zwecke in Patienten verwendet werden, die Pathologien oder Bedingungen haben,
die mit dem Vorliegen einer abweichenden PCA3-Expression assoziiert sind. Antikörper und
Fragmente, Regionen und Derivate davon enthalten vorzugsweise mindestens
eine Region, die ein Epitop von PCA3 erkennt, was zu einer hemmenden
und/oder neutralisierenden biologischen Aktivität in vivo führt.
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Die
Behandlung umfasst die parenterale Verabreichung einer einzelnen
oder von mehreren Dosen des Antikörpers, Fragments oder Derivats.
Bevorzugt für
die pharmazeutische Verwendung im Menschen werden hochaffine, potente,
PCA3 hemmende und/oder neutralisierende murine oder chimäre Antikörper, Fragmente und
Regionen.
-
Monoclonale
Antikörper
können
durch jedes Mittel verabreicht werden, das dem aktiven Mittel ermöglicht,
die Wirkungsstelle des Mittels in dem Körper eines Säugers zu
erreichen. Weil Proteine verdaut werden, wenn sie oral verabreicht
werden, wird im Allgemeinen eine parenterale Verabreichung, d.h.
intravenös,
subkutan, intramuskulär,
verwendet, um die Absorption zu optimieren.
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Monoclonale
Antikörper
können
entweder als individuelle therapeutische Mittel oder in Kombination mit
anderen therapeutischen Mitteln verabreicht werden. Sie können allein
verabreicht werden, werden aber im Allgemeinen mit einem pharmazeutischen
Träger
verabreicht, der auf der Basis der gewählten Route der Verabreichung
und der pharmazeutischen Standardanwendung ausgewählt wird.
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Die
verabreichte Dosis wird selbstverständlich variieren, abhängig von
bekannten Faktoren wie z.B. die pharmakodynamischen Kennzeichen
des bestimmten Mittels und die Art und Route der Verabreichung;
Alter, Gesundheitszustand und Gewicht des Empfängers; Natur und Ausmaß der Symptome,
Art einer gleichzeitigen Behandlung, Häufigkeit der Behandlung und
erwünschte
Wirkung. Im Allgemeinen kann eine tägliche Dosis des wirksamen
Bestandteils etwa 0,1 bis 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht
betragen. Gewöhnlich
sind 0,5 bis 50 und vorzugsweise 1 bis 10 Milligramm pro Kilogramm
pro Tag, die in getrennten Dosen ein- bis sechsmal am Tag oder in
einer anhaltenden Freisetzung gegeben werden, wirksam, um die gewünschten Ergebnisse
zu erhalten.
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Dosisformen
(Zusammensetzungen), die für
eine innere Verabreichung geeignet sind, enthalten im Allgemeinen
von etwa 1 Milligramm bis etwa 500 Milligramm des wirksamen Bestandteils
pro Einheit. In diesen Arzneimitteln wird der aktive Bestandteil
gewöhnlich
in einem Gewichtsanteil von etwa 0,5–95%, basierend auf dem Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, enthalten sein.
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Zellschädigende
Arzneistoffe, die an Antikörper
gebunden werden können
und anschließend
für eine Therapie
in vivo verwendet werden können,
schließen
Daunorubicin, Doxorubicin, Methotrexat und Mitomycin C ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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Die
nichtmenschlichen Tiere umfassen jedes Tier, das eine tansgene Unterbrechung
oder Veränderung
des endogenen Gens/der endogenen Gene (Knock-out-Tiere) besitzt
und/oder in dem ein oder mehrere Transgene in das Genom eingeführt wurden,
welche die Expression von differentiell exprimierten menschlichen
PCA3-mRNAs steuern. Es werden ebenfalls die Einführung von PCA3-Antisense-Nucleinsäuren bevorzugt.
-
Solche
nichtmenschlichen Tiere schließen
Vertebraten wie z.B. Nagetiere, nichtmenschliche Primaten, Schaf,
Hund, Kuh, Amphibien, Reptilien etc. ein. Bevorzugte nichtmenschliche
Tiere werden von nichtmenschlichen Arten von Säugern ausgewählt, am
meisten werden Tiere der Familie der Nagetiere einschließlich Ratten
und Mäuse
bevorzugt, am stärksten
werden Mäuse
bevorzugt.
-
Die
transgenen Tiere sind Tiere, in denen durch künstliche Mittel (d.h. durch
menschliche Manipulation) ein oder mehrere Gene, die normalerweise
nicht in dem Tier vorkommen, z.B. fremde Gene, gentechnisch hergestellte
endogene Gene etc. eingeführt
wurden. Die künstlich
eingeführten
Gene, bekannt als Transgene, können
von der gleichen oder von einer anderen Art als das Tier sein, werden
aber normalerweise nicht in dem Tier in der Konfiguration und/oder
an dem Chromosomenort gefunden, wie sie/er durch das Transgen vermittelt wird.
Transgene können
fremde DNA-Sequenzen, d.h. Sequenzen, die normalerweise nicht in
dem Genom des Wirtstiers gefunden werden, umfassen. In einer anderen
oder einer zusätzlichen
Ausführungsform
können die
Transgene endogene DNA-Sequenzen
umfassen, die darin abnormal sind, dass sie in vitro neu angeordnet oder mutiert
worden sind, um das normale Muster der Expression des Gens in vivo
zu verändern
oder um die biologische Aktivität
eines endogenen Genprodukts, das durch das Gen codiert wird, zu
verändern
oder zu eliminieren.
-
Die
transgenen nichtmenschlichen Tiere werden durch das Einführen der
Transgene in die Keimbahn der nichtmenschlichen Tiere hergestellt.
Embryonale Zielzellen in verschiedenen Entwicklungsstadien werden verwendet,
um die Transgene der Erfindung einzuführen. Verschiedene Verfahren
werden in Abhängigkeit
von dem Enwicklungsstadium der embryonalen Zielzelle(n) verwendet.
Diese Verfahren sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
-
Die
Transgene können
in nichtmenschliche Tiere eingeführt
werden, um Tiermodelle für
menschliche Erkrankungen zur Verfügung zu stellen. Die Transgene,
die zu solchen Tiermodellen führen
schließen
z.B. Transgene ein, welche die differentiell exprimierte PCA3-mRNAs
codieren, die mit einem bösartigen
Prostatazustand (d.h. Prostatakrebs) oder mit einem nichtbösartigen
Prostatazustand assoziiert sind.
-
Durch
die Identifizierung einer Markersequenz in der differentiell exprimierten
PCA3-mRNA und einer Korrelation zwischen dem Gleichgewicht des Expressionsspiegels
der differentiell exprimierten PCA3-mRNAs (oder des dadurch codierten
Proteins) und der bösartigen
oder nichtbösartigen
Prostatazustand öffnet
die vorliegende Erfindung den Weg zu zahlreichen Verfahren, Analysen
und Reagenzien für
die Prognose, Diagnose, dem Feststellen des Stadiums, der Prädisposition
und der Therapie von Prostatakrebs. Die vorliegende Offenbarung
stellt die Mittel zur Verfügung,
um Prostatakrebs durch die Identifizierung der PCA3-mRNA, der die zusätzliche
Sequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung fehlt (oder eines dadurch codierten Proteins) zu bestimmen.
Zahlreiche Verfahren, Primer, Sonden, Antikörper und Reagenzien können verwendet
werden, um ein solches Nucleinsäuremolekül (oder
ein solches Protein) zu identifizieren, wie dem Fachmann, den die
vorliegende Erfindung angeht, selbstverständlich sein wird.
-
Die
vorliegende Erfindung wird ausführlicher
durch die nachfolgenden Beispiele, die nicht einschränkend sein
sollen, dargestellt.
-
BEISPIEL 1
-
Identifizierung von differentiell
exprimierten PCA3-mRNAs und Korrelation ihrer Expression mit Prostataerkrankungen
-
PCA3-spezifische
Primer wurden entwickelt, um die PCA3-Expression in verschiedenen
Proben zu analysieren. Um in der Lage zu sein, zwischen amplifizierten
Sequenzen von mRNA (Boten-RNA) und genomischer DNA zu unterscheiden,
wurden diese Primer so entworfen, dass sie ein Intron, in diesem
Fall Intron 3, umspannen. Wie in 1 dargestellt
wird, liegt der PCA3-Sense-Primer innerhalb Exon3 und der PCA3-Antisense-Primer
innerhalb Exon 4a. Die auf PCA3-Expression
zu analysierenden Proben bestanden aus gefrorenen Gewebestücken, die
durch eine transurethrale Resektion der Prostata entfernt wurden
(BPH, 4 Patienten) oder aus gefrorenen Prostatas, die durch eine
vollständige
Prostataentfernung erhalten wurden (Prostatakrebs, 6 Patienten).
Die Proben der vollständigen
Prostataentfernung wurden in gefrorene Schnitte verarbeitet, um
spezifisch Regionen auszuwählen,
welche die Prostatakrebszellen enthielten. Die RNA wurde von den gefrorenen
Proben unter Verwendung eines Flüssigphasen-RNA-Extraktionsverfahren
(Trizol®)
extrahiert. Die extrahierten Nucleinsäuren wurden anschließend mit
DNase behandelt, um die genomische DNA zu spalten. Die DNase behandelte
RNA wurde in cDNA revers transkribiert, wobei reverse Transkriptase
verwendet wurde, und anschließend
einer PCR-Analyse unter Verwendung der PCA3-Primer unterzogen. Die
PCR wurde für 35
Zyklen mit Taq-DNA-Polymerase
durchgeführt,
das amplifizierte Material wurde auf Agarosegelen getrennt und durch
Ethidiumbromidfärbung
sichtbar gemacht. Wie in 2 gezeigt wird, werden durch
die PCR-Amplifikation von PCA3 zwei Produkte hergestellt, die anhand
der Größe aufgetrennt
werden können
und die sich in der relativen Menge unterscheiden. Das kleinere
Amplicon (277 bp) wird hauptsächlich
oder ausschließlich gefunden
in den Proben von Patienten mit Prostatakrebs (2,
obere Reihe), wohingegen das größere Amplicon
(505 bp) vorherrschender in Proben von Patienten mit einem nichtbösartigen
Prostatastadium ist (BPH [2, untere
Reihe]]. Die pathologische Untersuchung der Biopsien der Patienten
bestätigten
die erste Diagnose für
jeden Patienten mit Ausnahme von Patient BPH 1, bei dem Prostatakrebs
gefunden wurde.
-
Um
den Ursprung der amplifizierten Fragmente zu bestätigen, wurden
sie von dem Gel isoliert und sequenziert. Die Sequenzen werden in 3 gezeigt.
Wie erwartet wurde, wurde bestätigt,
dass das kleinere 277 bp große
Fragment den Regionen von Exon 3 und 4a entspricht, die durch die
PCA3-PCR-Primer umspannt wurden. Das größere 505 bp große Fragment
ist mit dem kleineren Fragment identisch, ausgenommen der hierin
identifizierten Sequenz, die zwischen Exon 3 und Exon 4a liegt.
Man sollte beachten, dass eine direkte PCR-Analyse von allen Proben
ohne die reverse Transkription kein amplifiziertes Material ergab,
wodurch die Hypothese widerlegt wurde, dass das größere Amplifikationsprodukt
von der genomischen DNA stammt.
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Die
PCA3-mRNA liegt daher mindestens in zwei unterschiedlichen Formen
in der Zelle vor, einer kurzen Form, der die hierin identifizierte
zusätzliche
Sequenz (nachfolgend als Sequenz 2 bezeichnet, SEQ ID NO: 2) fehlt,
sowie eine lange Form, welche diese zusätzliche Sequenz (nachfolgend
als Sequenz 1 bezeichnet, SEQ ID Nr.; 1) besitzt. Das Vorliegen
der zusätzlichen
Sequenz in Sequenz 1 unterbricht den vorhergesagten offenen Leserahmen,
der für
das PCA3-Protein codiert. Die vorhergesagte Sequenz des Proteins,
das durch diese lange PCA3-mRNA codiert wird, ist in 4 gezeigt.
Wie in 2 dargestellt wird, variieren die relativen Expressionsspiegel
der zwei PCA3-mRNA-Sequenzen in Abhängigkeit von der Zellart. Prostatakrebszellen
exprimieren vorwiegend Sequenz 2, wohingegen BPH-Zellen hauptsächlich Sequenz 1 exprimieren.
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Diese
Beobachtungen zeigen, dass es möglich
ist, zwischen einem bösartigen
und nichtbösartigen Zustand
einer Prostata zu unterscheiden. Es ist außerdem attraktiv vorherzusagen,
dass die relativen Spiegel der zwei Arten der PCA3-mRNAs es ermöglichen,
den gutartigen Zustand von dem bösartigen
Zustand zu unterscheiden.
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BEISPIEL 2
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Beurteilung
des Zustandes der Prostata von einem Patienten unter Verwendung
von RT-PCR
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Patientenproben
wurden erhalten und die RNA wurde davon hergestellt, wie allgemein
bekannt ist. Gemische für
die reverse Transkription wurden wie nachfolgend als RT hergestellt:
0,2 μg Gesamt-RNA
+ 0,6 μg
pdN6 (Zufalls-Hexamer-Primer)
+ 1,25 mM dNTPs + 200 E M-MLV-reverse Transkriptase in 50 mM Tris-HCI,
pH-Wert 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2, 10 mM
DTT. Das Gemisch wurde 1 Stunde bei 40°C inkubiert.
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4 μl der vorstehenden
RT-Reaktion wurden in 50 μL
von 20 mM Tris-HCl, pH 8,4, 50 mM KCl, 2,5 mM MgCl2,
0,5 mM dNTPs, 0,5 μM
jedes Primers und 2,5 E Taq-DNA-Polymerase gemischt. Für die PCR-Analyse wurde
die Amplifikation für
35 Zyklen Qe 1 min bei 94°C,
60°C, 72°C) durchgeführt, gefolgt
von einer 10 minütigen
Extension bei 72°C.
Die PCR-Produkte wurden durch konventionelle Agarosegel-Elektrophorese analysiert.
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REFERENZEN
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- Kirby. 1997, Prostate cancer and Prostatic Diseases 1:2-10.
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and Practice of Genitourinary Oncology » Hrsg. Lippincott-Raven Publishers,.
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- Brawer et al., 1992, J. Urol. 147:841:
- Letran et al., 1998, J. Urol. 160:426.
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- Gomella et al., 1997, J. Urol. 158:326.
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