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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht das Vorrecht der Anmeldedaten
der vorläufigen US-Anmeldung
Nr. 60/145,527.
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neuartige Filterplatteneinrichtungen
zur Verwendung bei Screening-Untersuchungen mit Hochleistungsdurchsatz.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Bindung kleiner Moleküle
und Peptide an Protein ist ein sehr wichtiger Meßparameter in der pharmazeutischen
Industrie. Da die Pharmaindustrie bestrebt ist, neuartige kleine
Moleküle
und Peptide zur Behandlung von verschiedenen Leiden zu entwickeln,
die von lebensbedrohlichen Krankheiten einschließlich Krebs, AIDS und Herzkrankheiten
bis zu kosmetischen Beschwerden wie AKNE, Altersflecken und Falten
reichen, ist eine erfolgreiche Verabreichung dieser Wirkstoffe von
entscheidender Bedeutung. Zahlreiche Wirkstoffe, die sich bei Bestimmungen
in vitro als sehr wirksam erwiesen haben, zeigten keine Wirksamkeit
bei Tieranwendungen oder beim Menschen wegen der von diesen Verbindungen
gezeigten hohen Plasmaproteinbindung. Wenn ein Molekül im Blut
hochgradig an Proteine gebunden wird, wird die Menge des für ein Diffundieren
in das Zielgewebe verfügbaren
Wirk stoffes in signifikanter Weise reduziert, und die Wirkung des
Arzneistoffes erweist sich unvermeidlich als gering.
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Ob
sich ein kleines Molekül
an Plasmaproteine bindet oder nicht, ist üblicherweise abhängig von der
Größe des Moleküls, der
Aminosäurenzusammensetzung
und der Tertiärstruktur
des Moleküls. Wenn
sich ein kleines Molekül
an Plasmaproteine bindet, ist die Interaktion üblicherweise ein Ergebnis starker
ionischer und hydrophober Interaktionen. Da das Blut mehrere hundert
Proteine enthält,
liegt eine hohe Wahrscheinlichkeit vor, daß jedes kleine Molekül einen
gewissen Bindungsgrad zeigt. Die Bestimmung des Bindungsgrades ist
daher von entscheidender Bedeutung und steht in direktem Zusammenhang
mit der Wirksamkeit des Moleküls.
Eine Vorhersage, ob ein Molekül
eine hohe oder niedrige Proteinbindung auf der Grundlage der Molekularstruktur zeigen
wird, hat sich als sehr schwierig erwiesen. Der einzige sichere
Weg zu bestimmen, ob ein Molekül eine
hohe oder niedrige Proteinbindung zeigt, besteht darin, das Molekül direkt
in einer Proteinbindeuntersuchung zu testen.
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Die
bekannteste Methode, die zum Messen des von Verbindungen erbrachten
Grads der Proteinbindung verwendet wird, ist die Gleichgewichtsdialyse-Untersuchung.
Bei derartigen Untersuchungen wird eine festgesetzte Konzentration
eines Wirkstoffes (gewöhnlich
1 μM) einer
festgesetzten Menge menschlichen Plasmas (gewöhnlich 3 ml) zugesetzt. Das
Gemisch wird in der Dialyseleitung mit einer Molekulargewichtsabtrennung
von 30 kDa zugegeben. Man läßt das Gemisch
in einer großen
Menge Wasser (üblicherweise
4 Liter) 24 Stunden bei 37°C
inkubieren. Nach der Inkubation wird die Probe genommen und die
Konzentration des Wirkstoffes er rechnet. Falls die Verbindung vollständig an
Protein ungebunden ist, wäre
die Konzentration nach der Dialyse 0, wenn 50% gebunden sind, wäre die Konzentration 0,5
uM usw.. Obschon sich die Gleichgewichtsdialyse als genau und konsistent
erwiesen hat, ist sie sehr zeitaufwendig, und die Anzahl von Wirkstoffen,
die der Wissenschaftler in einer Untersuchung testen kann, ist davon
abhängig,
wie viele 4-Liver-Becherglässer er/sie
ansetzen kann. Es besteht somit in der pharmazeutischen Industrie
ein Bedarf an einer schnellen Untersuchungseinrichtung mit hoher Durchsatzleistung.
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Die
Bindung kleiner Moleküle
sogar an die Kunststoffe wie etwa die Polypropylenleitungen und Filterplatten
kann ein Problem sein. Polypropylen (PP) wird derzeit als die beste
Art einer im Handel erhältlichen
Kunststofffilterplatte auf der Grundlage seiner geringen nicht-spezifischen
Bindeeigenschaften und Lösemittelfestigkeit
angesehen. Selbst die nicht-spezifische Bindung (NSB) an Polypropylen kann
sich störend
auf die Errechnung der genauen Plasmaproteinbindewerte auswirken.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Filtereinrichtung gerichtet,
die ein polymeres Material und ein Zusatzmittel umfaßt, zu dem
Biomoleküle
eine minimale oder keine Bindung zeigen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Filtereinrichtung eine Filtereinheit-Halteplatte und umfaßt ein Polyolefin,
in der bevorzugtesten Form Polypropylen, und Teflon®-Harz,
in der bevorzugtesten Form etwa 2,5% Teflon®-Harz und etwa 97,5%
Polypropylen. Diese Platte enthält
eine Mehrzahl von Durchgangslöchern, von
denen jedes in der Lage ist, eine Filtereinheit, wie etwa eine Fil tereinheit
Microcon-3, 10, 30 oder 100® (vgl. 4, 5, 7 und 8)
sicher zu halten. Dieser Filtereinheit (vgl. 1) enthält einen
Behälter
und eine Filtermembran, die in der Filtereinheit-Halteplatte enthalten
ist. Die Filtereinheit enthält ferner
einen Boden, der in einer Öffnung
in jedem der Durchgangslöcher
der Filtereinheit-Halteplatte und vorzugsweise in eine Reversibilitätsmulden-Halteplatte
(vgl. 9, 10, 11 und 12)
eingesetzt ist. Diese "Reversibilitätsmulden-Sammelplatte" besteht ebenfalls
aus einem polymeren Material und einem Zusatzmittel, zu dem Biomoleküle eine
minimale oder keine Bindung zeigen, vorzugsweise Polypropylen und
Teflon®-Harz
(am meisten bevorzugt, wiederum, mit etwa 2,5% Teflon®-Harz
und etwa 97,5% Polypropylen), und enthält ebenfalls eine Mehrzahl
von Mulden. Die Sammelplatte ist so ausgebildet, daß ihre Mulden
jedes Ende der Filtereinheit aufnehmen können.
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Die
Filtereinheit-Halteplatte und die Sammelplatten sind, zusammen mit
den darin enthaltenen Filtereinheiten, sicher aneinander befestigt
und werden in Screening-Untersuchungen
mit hoher Durchsatzleistung hinsichtlich der Bindung von kleinen
Molekülen
und Peptiden an Proteine verwendet. Die Ausbildung der Platten und
ihre Zusammensetzung führt
zu mehreren Vorteilen bei der Durchführung solcher Screening-Untersuchungen,
wie es hier beschrieben wird.
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Die
Filtratplattenvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung besteht
aus einer Mehrmuldenplatte mit Halter in einem besonderen Mikroanordnungsformat,
das für,
beispielsweise, 96 Microcon-Filtereinheiten ausgebildet ist. Der
Halter enthält eine
Mehrzahl von Durchgangslöchern,
wo die Filtereinheiten eingesetzt werden. Die Rippe der Filtereinheit
liegt an der Oberseite des Durchgangslochs und der Boden (Basis)
der Filtereinheit geht hindurch. Wenn die Filtereinheiten in den
Halter eingesetzt sind, wird er oben auf eine Mehrfachmulden-Sammelplatte
mit dem gleichen Mikroanordnungsformat wie der Halter aufgesetzt.
Der Aufsatz wurde so ausgebildet, daß mehrere mm des Bodens der
Filtereinheit in die Mulden der Sammelplatte vorstehen. Dieses ist
eine Möglichkeit,
ein Überlaufen
von Mulde zu Mulde bei der Zentrifugierung zu verhindern. Statt dessen
kann ein Auslauf 60 (14) zur
Vermeidung einer Quer-Verunreinigung verwendet werden. Die Sandwich-Konstruktion
von Halter/Platte kann in einer Tischzentrifuge mit einem Schwingbecher
zum Sammeln des Filtrats geschleudert werden. Die Platten wurden
so ausgebildet, daß eine
Stapelung der Sandwich-Konstruktionen übereinander möglich ist, damit
mehrere Platten gleichzeitig geschleudert werden können.
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Was
das Verfahren angeht, so werden Probenherstellungseinheiten in den
nach Maß gefertigten
Behälter
eingesetzt, der sodann auf die Sammelplatte aufgesetzt wird. 200
ul Probenmaterial werden beispielsweise in die Filtereinheiten in
Gegenwart oder Abwesenheit der kleinen Moleküle mit einer Konzentration
von 1 uM eingegeben. Die Platten werden in einen Schwingbecherrotor
eingesetzt, der Microtiter-Plattenhalter
enthält.
Die Platten werden mit geeigneten Geschwindigkeiten, wie etwa 3000
g, 30 Minuten lang geschleudert. Die freien kleinen Moleküle (typisches
Molekulargewicht 300–600
Dalton) gehen ohne weiteres durch die Filtermembran und gelangen
in die Sammelmulde. Die gebundenen Moleküle werden mit den Plasmaproteinen
zurückgehalten,
die im Molekulargewichtsbereich von 20.000 bis 500.000 Dalton liegen.
Die Sammelplatte enthält
die freie Verbindung (Filtrat), und der Filterbehälter enthält die gebundene
Verbindung (Retentat). Die im Filtrat ent haltene freie Verbindung
kann durch Massenspektrometrie, Elektrospray oder eine Bio-Analyse bestimmt
werden.
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Zum
Sammeln des Retentats wird eine weitere Sammelplatte mit nach unten
gerichteten Mulden auf die Filtereinheiten aufgesetzt. Die Platte
ist so ausgebildet, daß sie
stramm um das offene Ende der Filtereinheiten sitzt. Als nächstes wird
der Halter umgekehrt und weitere fünf Minuten zum Sammeln des
Retentats in der zweiten Sammelplatte geschleudert. Das Filtrat
ist dann bereit für
eine Analyse auf gebundene Verbindung. Schließlich sind der Filtereinheitshalter
und die Sammelplatten mit V-Nuten an der Außenseite der Platten ausgebildet,
die sie für eine
Automation unter Verwendung von Roboterwerkzeugen geeignet machen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1, 1A:
Filtereinheit Microcon-10 (1) und Sammelrohr
(1A). Die Filtereinheit Microcon-10 besteht aus
einem Behälter,
der bis zu 500 μl
Flüssigkeit
enthält,
der YM-Membran und einem Boden, der das Filtrat in das Mikrofuge-Sammelrohr
während
des Zentrifugierens leitet.
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2:
Bindung kleiner Moleküle
an Membranen. Die Bindung von 50 kleinen Molekülen an die Membranen YM, Spectra/por
und Slide-A-Lyzer wurde durch Inkubieren jedes Moleküls bei einem
Bereich von Konzentrationen, 1–1000
nM, mit jeder der drei Membranen bestimmt. Man ließ den Wirkstoff
mit der Membran in einem Volumen von 500 μl für 30 Minuten bei 37°C inkubieren.
Nach der Inkubation wurden die Proben gesammelt, und die Wirkstoffkonzentrationen
wurden errechnet. Die Ab nahme in der Konzentration wurde zum Berechnen
der Bindungswerte an die Membran benutzt.
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3:
Korrelation zwischen Gleichgewichtsdialyse und Microcon-10-Zentrifugierung.
Die Menge an Serumbindung von 50 kleinen Molekülen wurde unter Verwendung
einer Standard-Gleichgewichtsdialyse und Microcon-10-Zentrifugierung
errechnet. Die in den beiden Untersuchungen erzeugten Bindungswerte
wurden verglichen, und eine Korrelationskurve wurde aufgetragen.
Der R2-Wert beträgt 0,98.
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4:
Filtereinheithalter. Draufsicht auf den Filtereinheithalter, der
ein neuartiges Mikroanordnungsformat enthält, mit der Möglichkeit,
96 Microcon-Filtereinheiten zu halten. Der Halter enthält 96 Durchgangslöcher, wo
der Boden der Filtereinheit sitzt, und ragt, bei einer Ausführungsform,
in die Sammelplatte vor.
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5, 5A:
Filtereinheithalter. Diese Darstellungen sind eine Seitenansicht
(5) und eine Bodenansicht (5A) des
Halters. Die Seitenansicht veranschaulicht das Eindringen der Microcon-Filtereinheiten
in die Durchgangslöcher
des Halters. Die Rippe der Filtereinheit liegt oben auf dem Durchgangsloch,
und der Boden steht einige Millimeter vor. Der Boden des Halters
enthält
mehrere vorstehende Zapfen, die in die Filtratsammelplatte mit Klemmwirkung
eingreifen. Dieses ermöglicht
es, daß der
Halter stramm oben auf der Sammelplatte bei der Zentrifugierung
fest sitzt.
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6, 6A:
Filtereinheithalter. Veranschaulicht wird die Anordnung des Filtereinheithalters
und der Sammelplatte. Der Halter, der 96 Microconeinheiten enthält, ist oben
auf die Sammelplatte aufgesetzt. Der Boden der Filtereinheit ragt
in die Durchgangslöcher
hinein, und die Zapfen am Boden des Halters schließen die
beiden Teile ab.
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7:
Sammelplatte. Draufsicht auf die Sammelplatte, die ein neuartiges
Mikroanordnungsformat enthält,
mit der Möglichkeit,
96 Microcon-Filtereinheiten zu halten. Die Platte ist mit dem Filtereinheithalter
kompatibel. Die Platte enthält
Bodenmulden mit den Außenabmessungen
einer Standard-96-Muldenplatte. Die Mulden können flach, U-förmig oder
V-förmig
sein oder andere Formen in Abhängigkeit
von ihrer Verwendung aufweisen. Die Platte enthält V-Nuten, die die Platte
kompatibel mit Roboterarmen machen.
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8:
Die Darstellung ist eine Seitenansicht der Sammelplatte. Die Platte
ist zum Halten von 96 Microcon-Filtereinheiten ausgebildet. Die
Filtereinheit kann direkt in die Mulde eingesetzt werden. In der
gezeigten Ausführungsform
liegt die Rippe der Filtereinheit oben auf der Außenseite
der Mulde, so daß gerade
der Boden der Filtereinheit in die Mulden vorragen kann. Dieses
Merkmal verhindert ein Überlaufen
von Mulde zu Mulde bei der Zentrifugierung der Proben.
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9:
Umkehrmuldensammelplatte. Die Platte enthält ein neuartiges Mikroanordnungsformat, mit
der Möglichkeit,
96 Microcon-Filtereinheiten zu halten. Der Halter enthält 96 Durchgangslöcher, wo die
Böden der
Filtereinheiten hindurchgehen und in die Mulden der Umkehrmuldensammelplatte
zur Rückgewinnung
des Filtrats vorragen. Der Halter richtet auch das offene Ende der
Microcon-Behälter aus,
die ebenfalls in die Mulden der Umkehrmuldensammelplatte eingepaßt werden
können.
Dieses Merkmal macht das 96-Mulden-Umkehrschleudern möglich.
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10:
Umkehrmuldenhalter. Die Darstellung ist eine Seitenansicht der Ausrichtung
von Retentathalter und Sammelplatte. Die Darstellung veranschaulicht,
daß das
Mikroanordnungsformat zwischen dem Halter und der Sammelplatte ausgerichtet ist.
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11, 11A und 11B:
Draufsicht, Vorderansicht und Seitenansicht der Umkehrmuldensammelplatte.
Die Sammelplatte enthält
ein neuartiges Mikroanordnungsformat, mit der Möglichkeit, 96 Microcon-Filtereinheiten
zu halten. Die Platte wurde so ausgebildet, daß die Mulden in jedes Ende
der Filtereinheiten passen können.
Somit kann, in der bevorzugten Ausführungsform, die Umkehrmuldensammelplatte
zum Sammeln sowohl des Filtrats als auch des Retentats verwendet
werden. Die Platte ist mit dem Umkehrmuldenhalter kompatibel. Die
Platte kann U-Bodenmulden mit den Außenabmessungen einer Standardplatte
mit 96 Mulden enthalten. Die Platte kann auch V-Nuten enthalten,
die sie kompatibel mit Roboterarmen machen.
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12:
Umkehrmuldensammelplatte. Die Seitenansicht der Umkehrmuldensammelplatte
veranschaulicht, wie beide Seiten der im Halter enthaltenen Microcon-Filtereinheiten
in die Mulden eingepaßt sein
können.
Die an der Sammelplatte gebildeten erhabenen Vorsprünge machen
es möglich,
daß das offene
Ende der Microcon-Behälter
stramm in die Mulden paßt.
Dieses besondere Merkmal ermöglicht das
Sammeln sowohl des Filtrats als auch des Retentats in einer einzigen
Untersuchung ohne ein Überfließen von
Mulde zu Mulde.
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13:
Bindung kleiner Moleküle
an Polypropylen und Polypropylen mit Teflon®. Die
Bindung von 50 kleinen Molekülen
an Polypropylen und Polypropylen mit 2,5% Teflon® wurde
durch Inkubation jedes Moleküls
in einem Bereich von Konzentrationen, 1–1000 nM, mit jeder der beiden
Kunststoffplatten bestimmt. Man ließ den Wirkstoff in der Mulde
in einem Volumen von 500 ul Wasser für 30 Minuten bei 37°C inkubieren.
Nach der Inkubation wurden die Proben gesammelt, und die Wirkstoffkonzentrationen wurden
errechnet. Die Abnahme in der Konzentration wurde zum Berechnen
der Bindungswerte an den Kunststoff verwendet.
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14, 14A: Alternative Ausführungsform, die einen Auslauf
für ein
direktes Abfließen
in die Mulden der Sammelplatte verwendet.
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15:
Grafische Darstellung, die die verschiedenen Mengen von Teflon-Harz
und die resultierende Bindung für
10 verschiedene Hydroxamsäuren
zeigt. Die Daten zeigen, daß praktisch
keine Bindung für
alle getesteten Verbindungen auftrat, wenn die Menge des Teflon-Harzes
nur 1% betrugt. Akzeptable Werte einer Bindung für die Verbindungen H, I und
J ergaben sich selbst bei Teflon-Harzmengen von nur 2,5% und 1%.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf ein polymeres Gemisch zur
Verwendung bei der Probenherstellung, Meßgeräten (wie etwa Pipetten) oder
Lagervorrichtungen (wie etwa Rohre), das eine minimale oder keine
Bindung an Biomoleküle
(d.h. Mole külle,
die Lebensprozesse beeinflussen bzw. daran beteiligt sind, einschließlich synthetischer
kleiner Moleküle,
Peptiden, Proteinen, Nukleinsäuren
wie etwa DNA und RNA, Oligonukleotiden, Polysacchariden, Lipiden
usw.) zeigt. Das polymere Gemisch wird vorzugsweise in Teilen der
Vorrichtungen verwendet, wo ein Kontakt mit der Flüssigprobe
auftritt oder wahrscheinlich auftritt. In der bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Vorrichtung eine Filtereinheithalteplatte, eine Filtriervorrichtung
wie etwa die im Handel von der Millipore Corporation erhältliche
MICROCON-Filtereinheit,
und eine oder mehrere optionale Sammeleinheiten. Zum Zwecke der
Erläuterung
konzentriert sich die nachfolgende Besprechung auf diese bevorzugte
Ausführungsform,
obgleich der Fachmann versteht, daß die vorliegende Erfindung
andere Vorrichtungen zur Probenherstellung mit unterschiedlichen
Ausgestaltungen umfaßt.
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Es
sei nun zuerst auf 1 Bezug genommen. Hier ist eine
Filtereinheit 5 gezeigt, die zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung geeignet ist. Die gezeigte Filtereinheit ist eine Filtereinheit
MICROCON-10, die im Handel von der Millipore Corporation erhältlich ist.
Sie umfaßt
einen Probenbehälter 6, einen
Boden 8, der, wie in der Figur gezeigt, unter dem Probenbehälter 6 gelegen
ist, und eine Membran 7, die den Behälter 6 vom Boden 8 trennt.
Die Membran ist in der Einheit 5 abgestützt, und eine flüssigkeitsdichte
Abdichtung ist zwischen dem Umfang des Probenbehälters 6, der Membran 7 und
der Membranabstützung,
wie etwa mit einem O-Ring, vorgesehen. Einer oder mehr Filtratkanäle sind
in der Einheit 5 vorgesehen, um das Ablaufen von Filtrat von
der Membran 7 in den Boden 8 zu ermöglichen. Vorzugsweise
ist die Membran eine Retentionsmembran, wie etwa eine YM-Membran,
die in der Lage ist, große
Moleküle
zurückzuhalten,
während
sie kleine Moleküle
durchläßt (der
Durchgang von kleinen Molekülen
durch die Membran ermöglicht
es einem zu bestimmen, ob sie sich beispielsweise an die Serumproteine
gebunden haben).
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2 veranschaulicht
die Bindung von Molekülen
an solche Membranen. Im einzelnen wurde die Bindung von 50 Biomolekülen, eine
Reihe von Hydroxamsäuren,
bestimmt, indem jedes Molekül
in einem Bereich von Konzentrationen, 1–1000 nM, mit jeder der drei
Membranen zur Inkubation gebracht wurde. Man ließ den Wirkstoff mit der Membran
in einem Volumen von 500 μl
für 30
Minuten bei 37°C
inkubieren. Nach der Inkubation wurden die Proben gesammelt, und
die Wirkstoffkonzentrationen wurden errechnet. Die Abnahme in der
Konzentration wurde zum Berechnen der Bindungswerte an die Membran verwendet.
In allen Fällen
ergibt die Membran YM eine gleichwertige oder geringere Bindung
der kleinen Moleküle
als die Membranen Spectr/por und Slide-A-Lyzer. In den meisten Fällen ergibt
die Membran YM eine wesentliche niedrigere Bindung.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
sieht die vorliegende Erfindung eine Filtereinheithalteplatte 20 (vgl. 4, 5 und 6)
mit einem polymeren Material vor, wie etwa einem Polyolefyn, PFA, PTFE,
CORIAN, oder einem Thermoplast, wie etwa Styrol, Acetobutylstyrol,
Polycarbonat oder Acryl, vorzugsweise einem Polyolefyn und am meisten
bevorzugt Polypropylen. Ein Zusatzmittel, das minimale oder keine
Bindungseigenschaften in Bezug auf Biomoleküle, wie zum Beispiel Proteine
und/oder DNA und/oder RNA, zeigt, wird dem polymeren Material in einer
Menge zugesetzt, die geeignet ist, das resultierende Gemisch nicht-bindend
zu machen.
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Geeignete
Zusatzmittel umfassen Teflon®-Harz, Polyetheretherketon
(PEEK), Polyphenylensulfid (PPS oder RYTON), Perfluoralkoxyalkan (PFA),
fluoriertes Ethylenpropylen (FEP) und CORIAN (eine Mischung von
natürlichen
Mineralien und reinem Acryl). Vorzugsweise ist das Polymer Polypropylen,
und das Zusatzmittel ist Teflon®-Harz.
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Die
Filtereinheithalteplatte 20 enthält eine Mehrzahl von Durchgangslöchern 21,
wie etwa 96 Durchgangslöchern,
wobei jedes der Durchgangslöcher
in der Lage ist, eine Filtrationsvorrichtung, wie etwa eine Filtereinheit
Microcon-3, 10, 30 oder 100®, sicher zu halten, die
Durchgangslöcher 21 eine Öffnung 22 in
ihrer Bodenfläche
enthalten, die in ihrer Größe dazu
ausreichen, daß der
Boden 8 der Filtereinheit 5, jedoch nicht der
Behälter 6 bzw.
die Filtermembran 7 der Filtereinheit 5, durch
die Bodenfläche hindurch
und in eine Filtratsammelvorrichtung (5) gelangen
können,
die Durchgangslöcher 21 vorzugsweise
einen kreisförmigen
Umfang haben, die Durchgangslöcher 21 vorzugsweise
symmetrisch in der Platte angeordnet sind und die Mitte jedes Durchgangsloches 21 vertikal
mit den Durchgangslöchern 21 in
den Reihen über
und unter dem Durchgangsloch ausgerichtet ist und die Mitte jedes
Durchgangsloches horizontal mit der Mitte der Durchgangslöcher in
Reihen links und rechts vom Durchgangsloch 21 ausgerichtet
ist.
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Wie
aus den 5 und 6 ersichtlich
ist, sitzt jede Filtereinheit 5, und insbesondere der Boden 8 jeder
Filtereinheit 5, in einer jeweiligen Öffnung 22 in jedem
Durchgangsloch 21 des Filtereinheithalters 20.
Der Außendurchmesser
des Bodens 8 beträgt
etwas weniger als der Durchmesser der Öffnung 22, was es
ermöglicht, daß der Boden
stramm in das Durchgangsloch 21 hineinpaßt. Unterhalb
der Membran 7 hat der Boden 8 einen Außendurchmesser, der
kleiner ist als der Außendurchmesser
des Behälters 6,
wodurch eine Schulter 9 (1) gebildet
ist. Die Schulter 9 liegt oben auf der Öffnung 22 und bildet
einen vertikalen Anschlag, der die Einheit 5 daran hindert,
weiter in die Mulde 21 einzutreten. Vorzugsweise tritt
das untere freie Ende des Bodens 8 leicht durch die Öffnung 22 hindurch,
so daß ein
Filtrat, das vom Boden abfließt,
in eine entsprechende Mulde in der Sammelplatte (nachstehend besprochen)
hineinfließt,
ohne daß ein Überfließen in andere
nahegelegene Mulden bzw. deren Verunreinigung erfolgt. Jedoch darf
die Filtereinheit 5 nicht zu tief in das Durchgangsloch 21 eingesetzt
werden, da der zum Abdichten der Membran in der Einheit 5 verwendete
O-Ring überlastet
werden und im Ergebnis ausfallen könnte. Statt dessen könnte das
untere freie Ende des Bodens 8 im wesentlichen eben bzw.
eben mit der Bodenfläche
des Filterhalters 20 ausgeführt sein, und Ausläufe 60 (14, 14A) könnten
zur Lenkung des Filtratstroms zwecks Vermeidung einer Quer-Verunreinigung
verwendet werden. Der Auslauf 20 kann Teil der Filtereinheit 5 sein
und eine Position in einem optimalen Abstand von der Mulde der Sammelplatte
einnehmen, in die die Flüssigkeit
abtropft.
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Bei
einer Ausführungsform
enthält
die äußere Bodenfläche der
Filtereinheithalteplatte 20 eine Mehrzahl von Zapfen 23 (5),
die von dieser in Anzahl und Größe ausreichend
für eine
Verbindung der Platte mit einer Umkehrmulden-Sammelplatte vorstehen
(diese "Umkehrmulden-Sammelplatte" ist die hier beschriebene
und beanspruchte reversible Sammelplatte). Statt dessen kann die
Sammelplattenoberfläche
eine Mehrzahl von Noppen enthalten, die in entsprechenden Öffnungen
im Boden des Filtereinheithalters 20 zur Erleichterung
ihres Zusammensetzens aufgenommen werden. Die Außenabmessungen der Filtereinheithalteplatte 20 sind
etwa die gleichen wie die Außenabmessungen
einer Standardplatte mit 96 Mulden, wie sie für Screening-Untersuchungen
mit hohem Durchsatz verwendet wird. Vorzugsweise ist die Filtereinheithalteplatte 20 aus etwa
1 bis 10% Teflon®-Harz und etwa 90 bis
91 % Polypropylen, in besonders bevorzugter Weise etwa 2,5% Teflon®-Harz
und etwa 97,5% Polypropylen zusammengesetzt. Diese Vereinigung von
Teflon®-Harz verhindert die
Bindung von Molekülen
an die Oberfläche
der Mulden 21 der Platten und steht somit für effizientere
und verläßlichere
Untersuchungen.
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In
dem Fall, daß ein
Kontakt der Probe mit der Filterhalteplatte 20 unwahrscheinlich
ist, ist die Verwendung des polymeren Gemisches nach der vorliegenden
Erfindung für
diesen Bereich der Vorrichtung nicht notwendig.
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Nach
der vorliegenden Erfindung ist ferner eine Sammelplatte 30 vorgesehen
(6–12), die
vorzugsweise eine Umkehrmulden-Sammelplatte ist. Da die Sammelplatte 30 mit
der Probe in Kontakt kommt, besteht sie vorzugsweise aus dem polymeren
Gemisch nach der vorliegenden Erfindung, in besonders bevorzugter
Weise aus Polypropylen und Teflon®-Harz.
Die Sammelplatte 30 enthält ebenfalls vorzugsweise eine
Mehrzahl von Mulden 37, wobei jede der Mulden 37 in
der Lage ist, eine Filtereinheit Microcon-3, 10, 30 oder 100® zu
halten, die Oberseite jeder Mulde 37 in der Lage ist, jedes
Ende der Filtereinheit sicher zu halten, die Mulden 37 eine
U-förmige
Bodenfläche
aufweisen können,
so daß diese
Fläche
jedes Ende der Filtereinheit sicher halten kann, und wobei die Seiten-
und Bodenfläche
der Filtrat sammelplatte eine Mehrzahl V-förmiger Nuten enthalten kann,
die in Anzahl und Größe dazu
ausreichen, daß die
Platte von einer Standard-Roboter- bzw. Automatenvorrichtung gehandhabt
werden kann, und die Außenabmessungen
der Filtratsammelplatte etwa die gleichen sind wie die Außenabmessungen
einer 96-Mulden-Standardplatte.
Wie in 10 gezeigt, umfaßt die Sammelplatte 30 vorzugsweise
eine Mehrzahl ausgerichteter Stifte 32 mit halbkreisförmigem Querschnitt,
die dazu beitragen, die Sammelplatte 30 unter dem Halter 20 oder
oben auf den Filtereinheiten 5 bei der Rückgewinnung
auszurichten. Jeder der Stifte 32 ist mittig zu vier symmetrischen
Mulden 37 angeordnet und so bemessen, daß er zwischen
vier entsprechende Filtereinheiten 5 im Rückgewinnungsbetrieb
paßt.
Vorzugsweise ist die Platte zusammengesetzt aus etwa 1–20% Teflon®-Harz
und etwa 80–99%
Polypropylen, in weiter bevorzugter Form 1–10% Teflon®-Harz
und 90–99% Polypropylen
und in besonders bevorzugter Form etwa 2,5% Teflon®-Harz
und etwa 97,5% Polypropylen. Das Bindungsverhalten muß abgewogen
werden gegen die Kosten bei der Bestimmung der optimalen Mengen
von Teflon-Harz. Andere Kunststoffe und Zusatzmittel, die oben mit
Blick auf den Filtereinheithalter 20 erwähnt wurden,
sind ebenfalls geeignete Herstellungsmaterialien für die Sammelplatte.
Vorzugsweise ist die Filtereinheit eine Filtereinheit Micron-10®.
Eine Umkehrmulden-Sammelplatte, die aus Polypropylen und Teflon®-Harz
besteht und 96 Mulden enthält,
im wesentlichen wie in den 9, 10, 11 und 12 gezeigt,
wird besonders bevorzugt.
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Für den Fachmann
versteht sich, daß die
Filtereinheit ebenfalls aus dem polymeren Gemisch nach der vorliegenden
Erfindung hergestellt sein kann.
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Die
Filtereinheithalte- und Sammelplatte sind so ausgebildet, daß sie in
Verbindung mit Filtereinheiten zusammen in Screening-Untersuchungen
mit hohem Durchsatz zur Absonderung kleiner Moleküle ("klein" bedeutet im allgemeinen
Moleküle
mit einem Molekulargewicht von etwa 300–600 Dalton, obgleich kleinere
und größere Moleküle ihrerseits
separiert werden können)
arbeiten, die sich an bestimmte Proteine binden, von solchen, die
dies nicht tun. Somit sieht die vorliegende Erfindung desweiteren
eine Screening-Untersuchung mit hohem Durchsatz für die Bestimmung
der Bindung kleiner Moleküle
an Protein vor, die die folgenden Schritte umfaßt:
- (a)
Eine das kleine Molekül
enthaltende Flüssigkeitsprobe
wird in eine Vorrichtung zur Probenherstellung wie eine Filtereinheit
Microcon-3, 10, 30 der 100® mit einer Membran eingegeben,
die Moleküle
mit einem bestimmten Molekulargewicht zurückhält;
- (b) die gefüllte
Filtereinheit nach Schritt (a) wird sicher in die Filtereinheithalteplatte 20 nach
der vorliegenden Erfindung eingesetzt;
- (c) der Boden der befüllten
Filtereinheithalteplatte nach Schritt (b) wird sicher an der Oberseite
der Umkehrmulden-Sammelplatte nach der vorliegenden Erfindung angebracht,
derart, daß der
Boden der Filtereinheit durch den Boden der Filtereinheithalteplatte
(in der Ausführungsform,
bei der eine andere Einrichtung zur Filtratlenkung nicht verwendet
wird) vorsteht und sicher in die Mulden der Umkehrmulden-Sammelplatte
eingepaßt
ist;
- (d) das Filtrat aus den Mulden der Sammelplatte wird gesammelt,
um die kleinen Moleküle
zu bestimmen, die sich nicht an das Protein binden ("frei"), wobei das Sammeln
dadurch erfolgt, daß die
Plattenkombination nach Schritt (c) für einen Zeitraum zentrifugiert
wird, der dazu ausreicht, daß die
freien kleinen Moleküle
durch die Filtermembran hindurch und in die Sammelmulden hineingehen
können,
während
im wesentlichen keines der gebundenen kleinen Moleküle durch
die Membran hindurchgehen kann, und
- (e) die gebundenen Moleküle
aus dem Schritt (d) werden gesammelt, wobei das Sammeln dadurch erfolgt,
daß die
Mulden einer zweiten Umkehrmulden-Sammelplatte, mit nach unten weisenden Mulden,
fest mit den oberen Enden der Filtereinheiten verbunden werden,
die Kombination Filtereinheit/Umkehrmulde sicher umgekehrt und dann die
umgekehrte Kombination für
eine Zeitspanne zentifugiert wird, die dazu ausreicht, daß die gebundenen
kleinen Moleküle
in die Mulden der Sammelplatte gelangen können.
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Diese
Untersuchung wird ohne weiteres von in üblicher Weise geschulten Facharbeitern,
denen die Lehren der vorliegenden Erfindung vermittelt werden, und
ohne übermäßiges Experimentieren
ausgeführt.
Beispielsweise sind diese Facharbeiter durchaus in der Lage, die
ausreichende Zentrifugiergeschwindigkeit und -zeit sowohl für den Schritt
der Filtratsammlung (z.B. 3000 U/min für 30 Minuten) als auch der
Retentatsammlung (z.B. 5 Minuten) zu bestimmen. Diese Untersuchung
bietet eine Reihe von Vorteilen, die derzeit beim Screening mit
hohem Durchsatz nicht erreichbar sind. Beispielsweise werden aufgrund
der Einbeziehung von Teflon®-Harz in beide Platten
kleine Moleküle
daran gehindert, an den Oberflächen
der Mulden der Platten festzukleben, was damit zu einer genaueren
Bewertung der freien und gebundenen Moleküle führt. Ferner kann das Filtrat
aufgrund der Art der Ausbildung der Mulden der Umkehrmuldenplatten,
die die Fähigkeit
der Anbringung an jedem Ende der Filtereinheit haben, von den Ausgangsfiltereinheiten
in einem bequemen Schritt gesammelt werden.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen das Wesen der vorliegenden
Erfindung weiter. Jedoch ist es für den Fachmann selbstverständlich,
daß diese
Beispiele lediglich der Erläuterung
der Erfindung dienen, wie sie vollständig in den Ansprüchen, die
nachstehend folgen, definiert ist.
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Beispiele
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Studie 1
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Verwendung
von Filtereinheiten Microcon-10 statt Dialyseleitung Die Filtereinheiten
Microcon-10 wurden von der Millipore Corporation (Danvers, MA Katalog
#42407) bezogen. Die Filtervorrichtung Microcon-10 enthält eine
schwach bindende, anisotrope, hydrophil-regenerierte Cellulosemembran
(YM-Membran) mit einem Größenausschluß von 10.000
Dalton (1). Der die Membran enthaltende
Probenbehälter
wurde in ein Microfugerohr eingesetzt. Der Probenbehälter enthält bis zu
500 ul Lösung.
Die Flüssigkeit
wurde durch die Größenausschlußmembran über Zentrifugierung
in einer Tisch-Mikrozentrifuge geleitet.
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Das
Ziel der ersten Untersuchung bestand darin nachzuweisen, daß die YM-Membran
sehr niedrige Werte einer Bindung an kleine Moleküle zeigt;
falls eine Membran zeigt, daß sie
sich an eine große
Anzahl unterschiedlicher kleiner Moleküle bindet, ist die Verwendung
dieser Membran zum Bestimmung eines genauen Proteinbindungswertes
für ein Molekül nicht
möglich.
Die Bindungseigenschaften der YM- Membran
mit denjenigen zweier im Handel erhältlicher Dialysemembranen,
Spectra/Por (Spectrum, Laguna Hills, CA Katalog #132670) und Slide-A-Lyzer
(Pierce, Rockford, IL Katalog #66426) wurden verglichen; beide Dialysemembranen
hatten ein Molekulargewicht-Rückhaltevermögen von 10.000
Dalton. Fünfzig
kleine Moleküle,
die eine Serie von Hydroxamsäuren
darstellten, wurden auf ihre Fähigkeit
getestet, sich an die drei verschiedenen Membranen zu binden. Dies
erfolgte, indem jedes Molekül,
in einem Konzentrationsbereich von 1–1000 nM, in einem Volumen
von 500 ul jeder der drei Membranen zugegeben wurde. Man ließ die Wirkstoffe
in den Membranen 30 Minuten lang bei 37°C inkubieren. Nach der Inkubation
wurde der Betrag der Bindung der Moleküle an jede Membran errechnet.
Dies erfolgte, indem die Proben von den Membranen entfernt wurden
und die Konzentration des verbleibenden Wirkstoffes durch Massenspektrometrie
oder Bio-Analyse berechnet wurde (2). Die
Bindung von Molekülen
an die YM-Membran war sehr schwach. Siebenundvierzig der 50 getesteten
Moleküle
zeigten keine feststellbaren Bindungswerte und drei der Moleküle zeigten
eine Bindung von 2 bzw. 3 bzw. 4%. Im Gegensatz dazu zeigten die
beiden anderen Dialysemembranen eine sehr hohe Bindung: 25 Moleküle zeigten
eine größere Bindung
als 10% an Slide-A-Lyzer, wobei die Moleküle 44 bis 50 eine größere Bindung
als 25% zeigten. In gleicher Weise zeigte auch die Membran Spectra/Por
eine sehr hohe Bindung, wobei 20 Moleküle eine größere Bindung als 10% und die
Moleküle
44 bis 50 eine größere Bindung
als 20% zeigten.
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Wegen
dieses hohen Bindungsgrades, den Slide-A-Lyzer und Spectra/Por zeigten,
verbietet sich die Verwendung dieser Membranen in einem Proteinbindungstest.
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Beispielsweise
wäre die
Bestimmung genauer Proteinbindungswerte für die Verbindungen 44 bis 50
unter Verwendung der Membranen Slide-A-Lyzer und Spectra/Por unmöglich. Es
wäre sehr
schwierig zu unterscheiden, wieviel des Moleküls an Protein gegenüber an der
Membran gebunden ist. Im Gegensatz dazu würde aufgrund der niedrigen
Werte einer Bindung an die YM-Membran die Verwendung der Filtereinheit
Microcon-10 in einem Proteinbindungstest genauere Daten erbringen.
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Das
Ziel des nächsten
Experiments war es zu bestimmen, ob wir die Filtereinheiten Microcon-10 in
einer Untersuchung zur Errechnung genauer Proteinbindungswerte kleiner
Moleküle
verwenden könnten.
Ferner zu bestimmen, ob die unter Verwendung der Filtereinheiten
Microcon-10 erzeugten Proteinbindungswerte mit denjenigen Werten
vergleichbar sind, die unter Anwendung der Standard-Gleichgewichtsdialyse-Methode
erzeugt wurden. Um diese Fragen zu beantworten, wurden 50 kleine
Moleküle im
Molekulargewichtsbereich von 200 bis 400 Dalton parallel auf Bindung
an menschliche Serumproteine unter Verwendung der Filtereinheiten
Microcon-10 oder der Gleichgewichtsdialyse mit den Spectra/Por-Membranen
analysiert. Für
die die Filtereinheiten Microcon-10 verwendende Untersuchung wurde
jedes der 50 Moleküle
auf eine Endkonzentration von 1 uM in 500 ul Ganzhumanserum verdünnt. Man ließ die Proben
30 Minuten lang bei 37°C
in einem Brutapparat inkubieren. Nach der Inkubation wurden die
Proben an die Microcon-10-Probenbehälter übergeben und der freie Wirkstoff
wurde von serumgebundenem Wirkstoff durch Schleudern der Filtereinheiten
bei 12.000 g bei 37°C
für 10
Minuten getrennt.
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20%
des Gesamtvolumens (100 ul) ließ man durchlaufen,
und die Wirkstoffkonzentration im Filtrat, das das freie, ungebundene
Molekül
enthält,
wurde berechnet. Die Abnahme in der Wirkstoffkonzentration im Filtrat
ist ein Maß der
Proteinbindung und wird errechnet, indem einfach die Ausgangskonzentration (1
uM) durch die Wirkstoffkonzentration im Filtrat geteilt wird. Für die Untersuchung
unter Verwendung der Gleichgewichtsdialyse wurde jedes der 50 Moleküle auf eine
Endkonzentration von 1 uM in 500 ul Ganzhumanserum verdünnt. Mal
ließ die
Proben 30 Minuten lang bei 37°C
in einem Brutapparat inkubieren. Nach der Inkubation wurden die
Proben an ein Dialyseleitungssystem mit einem Oberflächenquerschnitt
von 3 cm2 übergeben und mit Dialyseklammern
abgeschlossen. Das Leitungssystem wurde in 4 Liter Wasser eingesetzt,
das auf 37°C
vor-abgeglichen war. Jeder 4-Liter-Becher enthielt 10 Dialysebeutel,
und man überließ die Proben
24 Stunden lang der Dialyse. Nach der Inkubation wurden die Proben gesammelt,
und die Konzentration des im Beutel verbleibenden Wirkstoffes wurde
berechnet.
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Die
Abnahme in der Wirkstoffkonzentration ist ein Maß der Proteinbindung und wird
berechnet, indem einfach die Ausgangskonzentration (1 uM) durch
die nach der Dialyse verbleibende Wirkstoffkonzentration geteilt
wird. Die in beiden Untersuchungen erzeugten Proteinbindungswerte
wurden verglichen (vgl. 3). Es liegt eine starke positive Korrelation
zwischen den unter Verwendung der Gleichgewichtsdialyse erzeugten
Bindungswerten und der Microcon-10-Zentrifugierung vor. Der R2-Wert
beträgt
0,98 für
die in der Studie analysierten 50 kleinen Moleküle. Diese Daten lassen erkennen, daß die Filtereinheiten
Microcon-10 zur Berechnung genauer Proteinbindungswerte für kleine
Moleküle vergleichbar
mit der Gleichgewichtsdialyse benutzt werden können. Jedoch gibt es auch praktische
Vorteile bei der Verwendung der Microcon-10-Vorrichtungen zur Bestimmung
der Proteinbindung kleiner Moleküle;
diese umfassen die Schnelligkeit der Untersuchung und eine reduzierte
Einrichtungszeit.
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Studie 2
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Formulierung
von Kunststoffmaterial, das geeignet ist, die Bindung kleiner Moleküle an den
Boden der Mulden in den Sammelplatten zu reduzieren.
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Sowohl
die Retentat- als auch die Filtratsammelplatten waren ursprünglich aus
reinem Polypropylen hergestellt. Jedoch zeigte nach einer Protein-Bindungsuntersuchung
der im Filtrat enthaltene freie Wirkstoff eine Bindung an die Oberfläche der Mulde.
Diese Bindung an Polypropylen wurde für zahlreiche kleine Moleküle beobachtet.
Daher war in vielen Fällen
die errechnete Wirkstoffkonzentration im Filtrat ungenau und führte zur
Extrapolation fehlerhafter Proteinbindungswerte. Um die Bindung
kleiner Moleküle
an die Polypropylenplatten auszuschalten, wurde ein neuartiges Kunststoffgemisch
formuliert. Teflon-Harz wurde mit reinem Polypropylen gemischt und
zur Herstellung der Retentat- und Filterplatten verwendet. Der Hybridkunststoff
enthielt 2,5% Teflon-Harz und 97,5% Polypropylen. Um die Bindungseigenschaften
des Hybridkunststoffs mit denjenigen von reinem Polypropylen zu
vergleichen, wurde die Bindung von 50 kleinen Molekülen an beide
Kunststoffe bestimmt. Diese erfolgte durch Inkubieren jedes der
kleinen Moleküle
in einem Konzentrationsbereich (1–1000 nM) in der Mulde einer
Platte, die aus reinem Polypropylen oder aus Polypropylen mit 2,5% Teflon
hergestellt war. Man ließ die
kleinen Moleküle in
der Mulde in einem Volumen von 200 μl Wasser 30 Minuten lang bei
37°C inkubieren.
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Nach
der Inkubation wurden die Proben aus den Mulden entfernt, und die
Wirkstoffkonzentration wurde unter Verwendung der Massenspektrometrie oder
Bio-Analyse berechnet. Die Einbeziehung des Teflon-Harzes schaltete
die Bindung an die Oberfläche
der Mulden nahezu vollständig
aus (13). Diese Daten lassen erkennen, daß die Einbeziehung von
Teflon-Harz in die Polypropylenplatten bei der Verringerung der
Bindung kleiner Moleküle
und anderer Biomoleküle
an den Boden der Mulden sehr wertvoll ist.