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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung bioabbaubarer
Modelle, welche aus einem bioabbaubaren Kunststoffmaterial hergestellt
sind, das ein bioabbaubares Basispolymer umfasst, welches einen
Stärkeester
oder ein Gemisch aus einem Stärkeester
und einem Celluloseester umfasst.
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Mit
dem Begriff Modell, auf den hier Bezug genommen wird, ist ein zur
Herstellung von Endprodukten zu verwendendes sogenanntes Mustermodell
gemeint, was zum Beispiel Prototypen, Grundmodelle, Formgebungsmodelle,
Designmodelle, Gussmodelle, Handwerksmodelle, Kopiervorlagen und
Modelle zum Befestigen von Bändern
in NC-Maschinensystemen beinhaltet.
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Der
Substitutionsgrad (DS), auf welchen hier Bezug genommen wird, zeigt
einen Veresterungsgrad eines Polymeresters an, welcher durch einen
Mittelwert (meistens beträgt
der DS bis zu 3) substituierter Hydroxylgruppen je Glucoserest in
einem Polymerester dargestellt wird. Dieser DS-Wert wird durch ein
Verfahren ermittelt, welches sich auf die folgende Druckschrift
bezieht:
R. L. Whistler, Hrsg., „Method in Carbohydrate Chemistry", Bd.III-Cellulose,
Academic Press, Inc., New York, S. 201 bis 203 (1964)
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In
letzter Zeit werden Modelle wie die oben erwähnten aus einem Kunststoffblock
statt aus herkömmlichem
Holz und Ähnlichem
hergestellt, weil Kunststoffblöcke
keine Beachtung der Kornausrichtung, der Hygroskopie und anderer
Punkte erfordern. Um solche Modelle herzustellen, werden im Allgemeinen
Kunststoffblöcke
mit Handwerkzeugen wie Meißeln,
Hobeln, Sägen,
Feilen und Raspeln, oder mit maschinellen Werkzeugen wie NC-Maschinen
und Drehmaschinen, geschnitten oder bearbeitet.
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Um
deren erforderliche Eigenschaften zu gewährleisten, müssen Kunststoffblöcke für solche
Modelle eine gute manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit und auch
vorgegebene mechanische Eigenschaften (z.B. Formbeständigkeit,
Hitzebeständigkeit,
Festigkeit) aufweisen. Es wird deswegen gesagt, dass nichts außer wärmehärtbaren
Kunststoffen mit Leichtigkeit diesen Anforderungen genügen kann,
verwendet werden zum Beispiel ungesättigte Polyesterharze, Phenolharze,
Epoxidharze und Polyurethanharze.
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Andererseits
steigt in letzter Zeit aus Gesichtspunkten des Sparens natürlicher
Rohstoffe und des Umweltschutzes ein Bedarf für bioabbaubare Kunststoffe,
insbesondere für
jene der Industrieabfälle,
welche dem Recycling zugänglich
sind oder welche nicht die Umwelt verschmutzen, wenn sie weggeworfen
werden.
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Im
Allgemeinen werden die für
die Modelle zu verwendenden wärmehärtbaren
Kunststoffe, welche sich von thermoplastischen Kunststoffen unterscheiden,
sogar unter Hitze nicht plastifiziert, sondern würden unter Hitze nur zersetzt,
und es ist schwierig, sie wiederzugewinnen und dem Recycling zuzuführen.
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Deswegen
werden die Modelle, die aus solchen wärmehärtbaren Kunststoffen hergestellt
sind, derzeit als Industrieabfälle
weggeworfen, nachdem sie solange benutzt worden sind, bis sie nutzlos
geworden sind, und enden somit schließlich in Verbrennungsanlagen
oder auf Deponien.
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Wo
diese jedoch verbrannt werden, geben sie eine große Verbrennungswärme ab und
beschädigen die
Verbrennungsanlagen und erzeugen außerdem häufig viel Ruß und Rauch,
da sie aus wärmehärtbarem Kunststoff
hergestellt sind. Wenn andererseits erwünscht ist, dass diese auf Deponien
lagern, dann reicht der Platz für
die Deponien nicht aus, und außerdem
zersetzen sie sich nicht, zumindest halbpermanent, so dass sie schließlich negative
Einflüsse
auf Bodenorganismen usw. haben.
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In
dieser Situation sind nun bioabbaubare Kunststoffe erwünscht, welche
frei von den Problemen mit den Kunststoffen sind, insbesondere wärmehärtbaren
Kunststoffen, welche weggeworfen werden sollen. Bioabbaubare Kunststoffe
können
in Aufbereitern für
Küchenabfall
oder Kompostierern kompostiert werden. Außerdem werden sie, sogar wenn
sie auf Deponien geworfen werden, im Boden zersetzt, fast ohne einen
negativen Einfluss auf Bodenorganismen und andere in den Deponien
zu haben.
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Bioabbaubare
Kunststoffe, welche derzeit kommerziell erhältlich sind, sind zum Beispiel
Polyester, die von Mikroorganismen erzeugt werden (z.B. Polyhydroxybutyrat/-valerat),
und synthetische Kunststoffe wie lineare aliphatische Polyester,
Polycaprolactone, Polymilchsäuren
und Stärke-Polyvinylalkohol-Legierungen.
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Es
wird jedoch gesagt, dass viele solche kommerziell erhältlichen
bioabbaubaren Kunststoffe wegen ihrer schlechten physikalischen
Eigenschaften unvorteilhaft für
die Verwendung in Blöcken
für Modelle
sind. Insbesondere ihre Bearbeitbarkeit mit Handwerkzeugen oder
maschinellen Werkzeugen ist schlecht. Sie sind schwierig mit Handwerkzeugen
zu schneiden und zu bearbeiten; und wenn sie mit maschinellen Werkzeugen bearbeitet
werden, dann werden ihre Schnittflächen teilweise geschmolzen,
und es ist schwierig, Produkte mit gut geschnittenen Flächen (gut
abgeschlossenen Flächen)
zu erhalten.
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Aus
diesen Gründen
wird auf dem Fachgebiet die Entwicklung von bioabbaubaren Kunststoffen
sowohl mit guter manueller und maschineller Bearbeitbarkeit als
auch mit guten mechanischen und physikalischen Eigenschaften angestrebt,
welche für
die Verwendung in Blöcken
für Modelle
geeignet sind, während sie
natürlicherweise
eine gute Bioabbaubarkeit aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, bioabbaubare Modelle bereitzustellen,
welche eine gute manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit aufweisen,
und welche gute mechanische Eigenschaften aufweisen, während sie
natürlicherweise
eine gute Bioabbaubarkeit aufweisen.
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Die
Erfinder haben herausgefunden, dass geformte Produkte aus veresterten
Stärken
leicht mit Handwerkzeugen wie Messern geschnitten werden können. Auf
Basis dieser Entdeckung haben sie ferner herausgefunden, dass eine
bioabbaubare thermoplastische Zusammensetzung, welche eine veresterte
Stärke
mit einem bestimmten Grad der Substitution mit bestimmten Substituenten
oder ein Gemisch einer solchen veresterten Stärke mit einer veresterten Cellulose
mit einem bestimmten Grad der Substitution mit bestimmten Substituenten
umfasst, eine gute manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit und
gute mechanische Eigenschaften (insbesondere eine gute Formstabilität und hohe
Hitzebeständigkeit)
aufweist, so dass sie für
eine Verwendung in Modellen geeignet ist.
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Erfindungsgemäß wird nun
ein Verfahren zur Herstellung eines bioabbaubaren Modells bereitgestellt, welches
die folgenden Schritte umfasst:
Anordnen eines bioabbaubaren
Kunststoffmaterials, welches ein bioabbaubares Polymer umfasst,
welches eine veresterte Stärke
mit einem Substitutionsgrad (DS) von 0,4 oder mehr umfasst, in einem
Formwerkzeug;
Schmelzen des bioabbaubaren Kunststoffmaterials
in dem Formwerkzeug unter Anwendung von Wärme;
Formen des bioabbaubaren
Kunststoffmaterials in dem Formwerkzeug unter Kompression, um einen
Block zu formen; und
Schneiden oder Bearbeiten des Blocks,
um dadurch das bioabbaubare Modell zu formen.
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Vorzugsweise
umfasst die veresterte Stärke
mindestens eine der Folgenden:
- (1) eine vinylveresterte
Stärke,
hergestellt durch Verestern einer Stärke mit dem Veresterungsreagens
eines Vinylesters in einem nichtwässrigen organischen Lösungsmittel
in Gegenwart eines Veresterungskatalysators;
- (2) eine veresterte, polyestergepfropfte Stärke, gebildet durch Verestern
von Stärke
und Verpfropfen der Stärke
mit Polyester; und
- (3) eine gemischte veresterte Stärke, bei welcher der Wasserstoff
in der reaktiven Hydroxylgruppe des Stärkemoleküls durch eine Acylgruppe mit
2 bis 4 Kohlenstoffatomen (kurzkettige Acylgruppe) und eine langkettige
Acylgruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen (langkettige Acylgruppe)
substituiert ist.
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Außerdem kann
die veresterte Stärke
einen Stärkeester
mit einem DS von 1,0 bis 2,8 enthalten, welcher durch ein Verfahren
hergestellt wird, wobei eine gereinigte Stärke, welche mindestens 50%
Amylose enthält,
mit einem Acylierungsreagens in Gegenwart eines basischen Katalysators
in einem wasserfreien aprotischen Lösungsmittel zur Reaktion gebracht
wird.
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Veresterte
Stärken
sind in der Literatur beschrieben worden, aber soweit wir, die betreffenden
Erfinder, wissen, gibt es keine Beschreibung, welche sich auf die
Verwendung veresterter Stärken
als thermoplastische Kunststoffe bezieht, um zu einem kommerziellen
Produkt zu führen.
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Andererseits
wird aus veresterter Cellulose, Celluloseacetat und Celluloseacetatpropionat
viele als Kunststoffmaterialien zur Herstellung geformter Gegenstände und
Dünnschichten
verwendet.
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Wir
haben in unseren eigenen früheren
Patentanmeldungen (siehe WO 95/04083, WO 96/14342 und WO 96/16116
und die Japanische Patantschrift Nr. 2742892) bereits vorgeschlagen,
dass veresterte Stärken und
Gemische aus veresterten Stärken
und veresterter Cellulose beide als bioabbaubare Kunststoffmaterialien
verwendbar sind.
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In
den oben erwähnten
Patentanmeldungen sahen wir jedoch die Verwendung der Materialien
für geformte
Gegenstände
wie Behälter,
Schüsseln,
Tassen, Messer, Gabeln und Löffel,
und die Verwendung in der Garten- und Landwirtschaft, zum Beispiel
als Dünnschichten,
Bahnen, Laminate und Schäume,
voraus. In diesen sahen wir nicht voraus, dass sie für Blöcke für Modelle
anwendbar sind, welche eine manuelle Bearbeitbarkeit, maschinelle
Bearbeitbarkeit und Formstabilität
erfordern, wie jene hier oben erwähnten.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung weist die veresterte Stärke einen
DS von 1,0 bis 2,8 auf, die veresterte Stärke ist aus einer amylosereichen
Stärke
mit einem Amylosegehalt von 50% oder mehr hergestellt, und sie weist
Estergruppen mit von 2 bis 18 Kohlenstoffatomen auf.
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In
stärker
bevorzugten Ausführungsformen
handelt es sich bei der veresterten Stärke um Stärkeacetat, Stärkepropionat,
Stärkeacetatpropionat
oder ein Gemisch von diesen.
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Dem
bioabbaubaren Polymer kann ein Weichmacher hinzugefügt werden,
um die Formbarkeit, manuelle Bearbeitbarkeit und maschinelle Bearbeitbarkeit
des Blocks zu verbessern. Vorzugsweise kann in einer Menge von bis
zu 35 Gewichts-% ein Ester-Weichmacher hinzugefügt werden, welcher mit der
veresterten Stärke
und der veresterten Cellulose mischbar ist.
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Um
die mechanischen Eigenschaften des Blocks weiter zu verbessern,
kann dem bioabbaubaren Kunststoffmaterial ein anorganischer oder
organischer Verstärkerfüllstoff
in einer Menge von bis zu 50 Gewichts-% hinzugefügt werden.
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Der
bioabbaubare Block für
Modelle der vorliegenden Erfindung kann hergestellt werden, indem
das bioabbaubare Polymer, gegebenenfalls zusammen mit solch einem
Weichmacher und Verstärkerfüllstoff,
geknetet wird, dieses zu bioabbaubaren Kunststoff-Kügelchen
oder Anderem geformt wird, diese in eine Form gebracht werden, diese
darin unter Hitze geschmolzen werden und die resultierende Schmelze
durch Formpressen zu einem Block geformt wird.
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Um
aus dem erfindungsgemäßen Block
bioabbaubare Blöcke
herzustellen, kann der Block mit Handwerkzeugen oder maschinellen
Werkzeugen geschnitten oder bearbeitet werden.
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Der
bioabbaubare Block für
Modelle der vorliegenden Erfindung weist aufgrund der oben angegebenen
Struktur eine gute manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit und
ebenso die erforderlichen mechanischen Eigenschaften (insbesondere
eine gute Formstabilität
und hohe Hitzebeständigkeit)
auf, wie in dem unten angeführten
Beispiel gezeigt werden wird.
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Die
Ergebnisse der vorliegenden Erfindung, welche den bioabbaubaren
Block für
Modelle mit guter manueller und maschineller Bearbeitbarkeit und
sogar guten mechanischen Eigenschaften hervorbringt, sind überraschend,
wie in den unten angeführten
Schnitt- und Bearbeitungsuntersuchungen gezeigt werden wird, bei
welchen Proben des bioabbaubaren Blocks der Erfindung mit Proben
herkömmlicher
bioabbaubarer Kunststoffe, wie jenen oben erwähnten, verglichen wurden, was
zu dem Ergebnis führte,
dass die manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit und sogar die
mechanischen Eigenschaften der herkömmlichen bioabbaubaren Kunststoffproben
jenen der wärmehärtbaren
Kunststoffproben unterlegen waren.
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Das
durch die vorliegende Erfindung hergestellte Modell ist dadurch
gekennzeichnet, dass es aus einem bioabbaubaren Kunststoffmaterial
hergestellt ist, welches als höchstrangiges
grundlegendes Erfordernis ein Basispolymer aus einem bioabbaubaren
Polymer umfasst, und dass das bioabbaubare Polymer eine veresterte
Stärke
mit einem vorgegebenen Substitutionsgrad oder ein Gemisch aus dieser
veresterten Stärke
und einer veresterten Cellulose mit einem vorgegebenen Substitutionsgrad
umfasst.
- (1) Die hier zu verwendende veresterte
Stärke
ist eine Stärke
mit einem mittleren oder hohen Substitutionsgrad, also mit einem
DS von 0,4 oder mehr, vorzugsweise von 1,0 bis 2,8, insbesondere
von 1,5 bis 2,5.
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Wenn
eine veresterte Stärke
mit einem DS von weniger als 0,4 verwendet wird, dann ist es unmöglich, Blöcke mit
guter Wasserfestigkeit zu erhalten, und es ist auch unmöglich, Blöcke mit
guten mechanischen Eigenschaften zu erhalten, also mit der erforderlichen
Formstabilität,
mechanischen Festigkeit und Hitzebeständigkeit, außerdem weisen
die Blöcke,
die eine solche veresterte Stärke
umfassen, keine gute manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit auf.
Wenn andererseits eine veresterte Stärke mit einem DS von mehr als
2,8 verwendet wird, dann ist die Bioabbaubarkeit der erhaltenen
Blöcke
schlecht, obwohl ihre mechanischen Eigenschaften wie die oben erwähnten gut
sein können.
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Vorzugsweise
werden hier monoveresterte oder gemischt veresterte Stärken verwendet,
bei welchen die Estergruppe im Allgemeinen von 2 bis 18 Kohlenstoffatome
aufweist, wünschenswerterweise
von 2 bis 6 Kohlenstoffatome, und welche durch Monoveresterung oder
gemischte Veresterung von Stärken
mit einer oder mehreren organischen Säuren wie den im Folgenden erwähnten Carbonsäuren hergestellt
werden können (die
Zahl in Klammern gibt die Anzahl der Kohlenstoffatome an, aus denen
die Säure
aufgebaut ist). Die gemischt veresterten Stärken, auf die hier Bezug genommen
wird, sind z.B. jene, welche jeweils zwei oder mehr verschiedene
Estersubstituenten in einem Molekül aufweisen.
- (a)
Gesättigte
Fettsäuren:
Essigsäure
(C2), Propionsäure
(C3), Buttersäure
(C4), Capronsäure
(C6), Caprylsäure
(C8), Laurinsäure
(C12), Palmitinsäure
(C16) und Stearinsäure
(C18);
- (b) Ungesättigte
Fettsäuren:
Acrylsäure
(C3), Crotonsäure
(C4), Isocrotonsäure
(C4), Ölsäure (C18);
- (c) Aliphatische gesättigte
oder ungesättigte
Dicarbonsäuren:
Malonsäure
(C3), Bernsteinsäure
(C4), Adipinsäure
(C6), Maleinsäure
(C4) und Fumarsäure
(C4);
- (d) Aromatische Carbonsäuren:
Benzoesäure
und Phthalsäure.
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Besonders
bevorzugt werden im Einzelnen Stärkeacetat,
Stärkepropionat
und eine gemischt veresterte Stärke
aus Stärkeacetatpropionat,
welche einzeln oder in Kombination verwendet werden können, da
sie mit Leichtigkeit zu Blöcken
(und auch Modellen) mit guter mechanischer Festigkeit und Hitzebeständigkeit
gefertigt werden können.
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Die
veresterten Stärken
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können über irgendein bekanntes Verfahren
hergestellt werden, bei welchem Carbonsäureanhydride oder Carbonsäurechloride
oder sogar irgendwelche anderen Veresterungsreagenzien verwendet
werden. Es ist jedoch wünschenswert,
die in den eigenen früheren
Patentveröffentlichungen des
Anmelders offenbarten Verfahren anzuwenden, wie jene unten angeführten, da
hierdurch mit Leichtigkeit die gewünschten bioabbaubaren Blöcke mit
guter mechanischer Festigkeit und Hitzebeständigkeit gefertigt werden können.
- (a) Ein Verfahren zur Anwendung wasserfreien
Reaktion, wie jenes in WO 95/04083 offenbarte:
„Eine Stärke wird
in einem Modifizierungsschritt in einem wasserfreien aprotischen
Lösungsmittel
mit einem Veresterungsreagens vermischt und zur Reaktion gebracht,
so dass ein hydrophobes bioabbaubares Stärkeester-Produkt entsteht,
bei welchem die Estergruppe bis zu 18 Kohlenstoffatome aufweist."
Ein besonders
bevorzugter ist ein Stärkeester
mit einem DS von 1,0 bis 2,8, welcher über ein Verfahren hergestellt
wird, wobei eine gereinigte Stärke,
welche mindestens 50% Amylose enthält, mit einem Acylierungsreagens
in Gegenwart eines basischen Katalysators in einem wasserfreien
aprotischen Lösungsmittel zur
Reaktion gebracht wird.
- (b) Ein Verfahren zur Verwendung eines Vinylesters einer Carbonsäure, wie
jenes in WO 96/14342 offenbarte:
„Verfahren zur Herstellung
eines Stärkeesters
unter Verwendung eines Vinylesters als ein Veresterungsreagens,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass:
eine Stärke in einem
nichtwässrigen
organischen Lösungsmittel
in Gegenwart eines Veresterungskatalysators mit dem Vinylester zur
Reaktion gebracht wird, bei welchem die Estergruppe von 2 bis 18
Kohlenstoffatome aufweist."
- (c) Eine veresterte, polyestergepfropfte Stärke, gebildet durch Verestern
von Stärke
und Verpfropfen der Stärke
mit Polyester, wie jene in der Japanischen Patentschrift Nr. 2742892
offenbarte:
„Veresterte,
polyestergepfropfte Stärke,
gebildet durch Verestern von Stärke
und Verpfropfen der Stärke
mit Polyester, dadurch gekennzeichnet, dass an der Veresterung eine
oder mehrere gesättigte
oder ungesättigte
aliphatische Säuren
oder aromatische Carbonsäuren
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen beteiligt sind und es sich bei dem
Polyester um einen solchen handelt, welcher durch ringöffnende
Polymerisation aus einem oder mehreren 4- bis 12-gliedrigen Lactonen
gebildet wird, wobei die endständigen
Hydroxylgruppen fast vollständig
durch Veresterung blockiert sind.
- (d) Eine mit einer kurz-/langkettigen Acylgruppe substituierte
veresterte Stärke,
wie jene in der Japanischen Patentschrift Nr. 2939586 offenbarte:
„Gemischt
veresterte Stärke,
bei welcher der Wasserstoff in der reaktiven Hydroxylgruppe desselben
Stärkemoleküls durch
eine Acylgruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen (kurzkettige Acylgruppe)
und eine Acylgruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen (langkettige
Acylgruppe) substituiert ist, und das Verhältnis der kurzkettigen Acylgruppe
und der langkettigen Acylgruppe derart eingestellt ist, dass die
veresterte Stärke
ohne einen Weichmacher thermoplastisch sein kann und Formen und
Dünnschichten
bilden kann."
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Bei
der zu veresternden Stärke
als Ausgangsmaterial kann es sich z.B. um Rohstärken handeln, welche aus Mais,
Kartoffeln, Süßkartoffeln,
Weizen, Sago, Maniok, Tapioka, Reis, Bohnen, Pfeilwurz, Adlerfarn oder
Lotus gewonnen werden, und auch um physikalisch modifizierte Stärken, welche
durch Vorgelieren der Rohstärken
herzustellen sind, um enzymmodifizierte Stärken, welche durch Zersetzen
dieser mit Enzymen herzustellen sind, ebenso wie um chemisch modifizierte
Stärken,
welche durch Bearbeiten dieser mit Säuren oder hy pochloriger Säure oder
durch Ionisieren oder Hydroxylieren (oder Verethern) dieser herzustellen
sind.
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Von
diesen werden amylosereiche Stärken
mit einem Amylosegehalt von mindestens 50 Gewichts-% oder mehr bevorzugt,
da sie mit Leichtigkeit zu Blöcken
mit guten mechanischen Eigenschaften (hohe Formstabilität, gute
Hitzebeständigkeit,
hohe Festigkeit), mit guter manueller und maschineller Bearbeitbarkeit
zu fertigen sind.
- (2) Bei der hier zu verwendenden
veresterten Cellulose handelt es sich wie bei der oben beschriebenen veresterten
Stärke
um eine solche, welche einen mittleren oder hohen Substitutionsgrad
aufweist, also einen DS von 0,4, vorzugsweise von 1,0 bis 2,8, insbesondere
von 1,5 bis 2,5. Wenn eine veresterte Cellulose mit einem DS von
weniger als 0,4 verwendet wird, dann ist es unmöglich, Blöcke mit guter Wasserfestigkeit
zu erhalten, und es ist auch unmöglich,
Blöcke
mit guten mechanischen Eigenschaften (z.B. hohe Formstabilität, gute
Hitzebeständigkeit,
hohe Festigkeit) zu erhalten. Wenn andererseits eine veresterte Cellulose
mit einem DS von mehr als 2,8 verwendet wird, dann ist die Bioabbaubarkeit
der erhaltenen Blöcke
schlecht, obwohl ihre mechanischen Eigenschaften wie die oben erwähnten gut
sein können.
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Wie
bei der oben beschriebenen veresterten Stärke kann die Estergruppe der
veresterten Cellulose von 2 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen. Bei
einer solchen veresterten Cellulose werden Celluloseester mit niederen
Fettsäuren
wie Celluloseacetat und Cellulosepropionat bevorzugt, welche einzeln
oder in Kombination verwendet werden können, da sie mit Leichtigkeit
zu Blöcken
(und auch Modellen) mit den erforderlichen mechanischen Eigenschaften
zu fertigen sind.
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Das
Gewichts-Mischungsverhältnis
der veresterten Stärke
zu der veresterten Cellulose soll zwischen 10:0 und 1:9 lie gen,
vorzugsweise zwischen 10:0 und 4:6, um das gewünschte bioabbaubare Polymer
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung zu ergeben.
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Wenn
der Anteil der veresterten Stärke
zu gering ist, dann ist es unmöglich,
Blöcke
mit guter manueller und maschineller Bearbeitbarkeit zu erhalten.
Je höher
der Anteil der veresterten Cellulose, desto besser die mechanischen
Eigenschaften der erhaltenen Blöcke.
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Ein
Teil der veresterten Stärke
oder der veresterten Cellulose kann durch irgendein anderes bioabbaubares
Polymer, wie z.B. Polycaprolactone, Polymilchsäuren, Polyadipate, Polyhydroxybutyrate
und Polyhydroxybutyrat/-valerate ersetzt werden, allerdings nur
in dem Bereich in dem sie keinen negativen Einfluss auf die manuelle
und maschinelle Bearbeitbarkeit der resultierenden Blöcke aufweisen.
Allerdings beträgt
vorzugsweise der Anteil anderer bioabbaubarer Polymere nicht mehr
als 70 Gewichts-% des Basispolymers, weil eine größere Menge
anderer bioabbaubarer Polymere eine Ursache für schlechte manuelle und maschinelle
Bearbeitbarkeit sind.
- (3) Das bioabbaubare
Kunststoffmaterial der vorliegenden Erfindung kann einen Ester-Weichmacher
enthalten.
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Die
funktionellen Gruppen in Ester-Weichmachern sind die gleichen wie
in veresterten Stärken
und Cellulosen, und deswegen sind Ester-Weichmacher gut mit veresterten
Stärken
und Cellulosen mischbar. Demgemäß verbessert
der Ester-Weichmacher,
wenn er dem Kunststoffmaterial der Erfindung zugegeben wird, das
Fließvermögen (die
Formbarkeit) des Kunststoffmaterials, welches zu Blöcken für Modelle
geformt werden soll, ohne die mechanischen Eigenschaften der geformten
Blöcke
zu verschlechtern.
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Die
Menge an zuzugebendem Weichmacher hängt von den Estersubstituenten
in der veresterten Stärke
und gegebenenfalls der veresterten Cellulose ab, aus welchen das
Kunststoffmaterial aufgebaut ist, und auch vom Substitutionsgrad
solcher veresterter Stärke
und Cellulose. Es ist wünschenswert,
einer veresterten Stärke
und Cellulose, bei welchen die Estergruppe weniger Kohlenstoffatome
aufweist und welche einen geringeren Substitutionsgrad aufweisen,
eine größere Menge
eines solchen Weichmachers zuzugeben. Die geeignete Menge an zuzugebendem
Weichmacher soll unter Beachtung der Glasübergangstemperatur (Tg) der veresterten Stärke und gegebenenfalls der
veresterten Cellulose, aus welchen das Kunststoffmaterial aufgebaut
ist, ermittelt werden.
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Vorzugsweise
wird die Menge an zuzugebendem Weichmacher so gesteuert, dass sie
35 Gewichts-% oder weniger beträgt,
vorzugsweise 30 Gewichts-% oder weniger, wodurch bewirkt wird, dass
das Kunststoffmaterial, welches den Weichmacher umfasst, eine Tg von 65 bis 120 °C aufweist. Wenn die Menge an
zugegebenem Weichmacher mehr als 35 Gewichts-% beträgt, dann
ist es schwierig zu bewirken, dass das resultierende Kunststoffmaterial
eine Tg aufweist, die in den oben angegebenen
Bereich fällt,
und außerdem
läuft der
zugegebene Weichmacher oftmals aus den geformten Blöcken aus,
wodurch die Formstabilität
und die Hitzebeständigkeit
der Blöcke
oftmals verschlechtert werden.
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Bevorzugte
Beispiele für
Ester-Weichmacher, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
die folgenden:
- (a) Phthalate: Methyl-, Diethyl-,
Dipropyl-, Dibutyl-, Dihexyl-, Diheptyl-, und Dioctylphthalate und
Ethylphthalylethylglykolat und Butylphthalylbutylglykolat;
- (b) Ester zweiwertiger aliphatischer Säuren: Diethyl-, Dibutyl- und
Dioctyladipate, Succinate, Azelate und Sebacate;
- (c) Fettsäureester-Derivate:
Methyl-, Ethyl-, Butyl- und Propyloleate, Stearate, Erucate, Licinolate,
Lactate und Citrate;
- (d) Ester von Polyalkoholen: Glycerintriacetat (Triacetin),
Glycerinmono- und -diacetate, Glycerinmono-, -di- und -tripropionate, Glycerintributanoat
(Tributyrin), Glycerinmono- und -dibutanoate und Glycerinmono-, -di-
und -tristearate;
- (e) Ester von Hydroxysäuren:
Methyl(acetyllicinolat) und Triethyl(acetylcitrat);
- (f) Phosphate: Tributylphosphat und Triphenylphosphat.
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Von
diesen werden Ester von Polyalkoholen wie Triacetin und Tributyrin
bevorzugt, da sie besonders gut mit veresterten Stärken und
veresterter Cellulose mischbar sind.
- (4) Das
bioabbaubare Kunststoffmaterial der vorliegenden Erfindung kann
ferner irgendeinen oder mehrere aus bioabbaubaren organischen Füllstoffen
ohne negativen Einfluss auf die manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit
der Blöcke,
wie jene unten erwähnten,
und anorganischen Füllstoffen
ohne negativen Einfluss auf die manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit
der Blöcke
und auch auf Bodenorganismen, wie jene unten erwähnten, in einer Menge von 50
Gewichts-% oder weniger, vorzugsweise 30 Gewichts-% oder weniger,
enthalten, wodurch die beabsichtigte mechanische Festigkeit, Hitzebeständigkeit
und Formstabilität (Antischrumpfeigenschaft)
der zu formenden Blöcke
gesteuert werden kann. Wenn jedoch der Füllstoffgehalt mehr als 35 Gewichts-%
beträgt,
dann hat dies oftmals gewisse negative Einflüsse auf die manuelle und maschinelle
Bearbeitbarkeit der geformten Blöcke.
- (a) Organische Füllstoffe: Stärke, Cellulosefasern,
Cellulosepulver, Holzpulver, Holzfasern, Zellstoff, Pecanofasern,
Baumwolllinters, Lignin, Körnerschalen
und Baumwollpulver.
- (b) Anorganische Füllstoffe:
Talk, Calciumcarbonat, Titandioxid, Aluminiumoxid, Ton, Sand, Kieselgur, Silikate,
Glimmer, Glas (Kügelchen,
Plättchen,
Fasern) und Quarzpulver (Flint).
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Von
diesen werden Füllstoffe
des Cellulosefaser-Typs bevorzugt, da sie wirksam die mechanische Festigkeit
des gebildeten Blocks verbessern, ohne irgendeinen negativen Einfluss
auf dessen manuelle und maschinelle Bearbeitbarkeit zu haben. Stärker bevorzugt
wird im Hinblick auf die Schlagfestigkeit der geformten Blöcke eine
Cellulose-Mikrofaser, die durch die folgenden Faktoren gekennzeichnet
ist. Konkret verwendbar ist das kommerziell erhältliche Produkt „SOLKA-FLOC" (verkauft von der
Hayashi Chemical Co.).
Mittlere Länge (L): 20 bis 750 μm (vorzugsweise
30 bis 600 μm)
Mittlerer
Durchmesser (D): 5 bis 80 μm
(vorzugsweise 10 bis 70 μm)
L/D:
annähernd
3 bis 60 (vorzugsweise annähernd
5 bis 50)
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Als
andere Cellulosefasern sind hier typischerweise auch Baumwolllinters,
Haferfasern, Pecanofasern und andere Naturfasern verwendbar, ebenso
wie sogar halbsynthetische Fasern wie Acetatrayonfasern.
- (5) Das bioabbaubare Kunststoffmaterial der
vorliegenden Erfindung kann außer
dem oben erwähnten Weichmacher
und Füllstoff
ferner irgendwelche anderen Additive enthalten, wie z.B. Färbemittel,
Stabilisatoren, Antioxidationsmittel, Geruchsverbesserer, Flammschutzmittel,
Gleitmittel und Formtrennmittel.
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Das
bioabbaubare Kunststoffmaterial der vorliegenden Erfindung kann
leicht bearbeitet oder zerspant werden, so dass geformte Gegenstände mit
guter Wasserfestigkeit und guten mechanischen Eigenschaften entstehen.
Als Wichtigstes sind die aus dem Material hergestellten Gegenstände vollständig bioabbaubar,
und deswegen können
diese in einem Kompostierer, wie z.B. einem Aufbereiter für Küchenabfall,
kompostiert werden, nachdem sie solange benutzt worden sind, bis
sie nutzlos geworden sind.
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Wir,
die Erfinder, haben herausgefunden, dass dann, wenn das bioabbaubare
Kunststoffmaterial der vorliegenden Erfindung zum Formen von Blöcken für Modelle
verwendet werden soll, die veresterte Stärke oder das Gemisch aus der
veresterten Stärke
und der veresterten Cellulose, aus welcher/-m das Material aufgebaut
sein soll, gegebenenfalls zusammen mit einem Weichmacher und/oder
einem Füllstoff
geknetet und dann bei höheren
Temperaturen als dem Schmelzpunkt des resultierenden Gemisches völlig homogenisiert werden
muss, bevor das Kunststoffmaterial zu Blöcken geformt wird.
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Das
Kunststoffmaterial der Erfindung wird wie herkömmliche thermoplastische Harze
unter Verwendung eines Mixers oder Pelletierers zu Pulver oder Kügelchen
verarbeitet, um zu einem Formmaterial geformt zu werden.
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Aus
dem so erzeugten Formmaterial können
zum Beispiel in der im Folgenden beschriebenen Weise Blöcke für Modelle
hergestellt werden.
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Das
Formmaterial wird in eine Pressform gegeben und darin für eine ausreichende
Zeitperiode vollständig
erhitzt, um eine einheitliche Schmelze zu bilden. Die Heiztemperatur
kann im Allgemeinen zwischen 110 °C
und 210 °C
liegen, obwohl sie von der Glasübergangstemperatur
des Materials abhängt.
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Die
resultierende Schmelze wird unter Verwendung einer Presse komprimiert,
also pressgeformt, um eine gewünschte
Abmessung zu erhalten, und danach auf Raumtemperatur abgekühlt, so
dass ein plattenförmiger
Block entsteht. Eine Vielzahl dieser so geformten Blöcke kann
mit einem geeigneten Klebstoff miteinander verbunden werden, so
dass eine Blockmasse für
Modelle mit einer gewünschten
Abmessung entsteht. Die so erhaltenen Blöcke können mit Handwerkzeugen oder
maschinellen Werkzeugen wie NC-Maschinen oder Drehmaschinen zu den
gewünschten
Modellen geschnitten oder verarbeitet werden.
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Wie
oben detailliert beschrieben wurde, umfasst der bioabbaubare Block
für Modelle
der vorliegenden Erfindung ein bioabbaubares Polymergemisch, welches
aus einer veresterten Stärke
mit einem DS von 0,4 oder mehr und einer veresterten Cellulose mit
einem DS von 0,4 oder mehr in einem Gewichtsverhältnis der ersteren zur letzteren
zwischen 10.0 und 1.9 besteht. Deswegen weist, wie in den folgenden
Beispielen gezeigt wird, der Block eine ausgezeichnete manuelle
und maschinelle Bearbeitbarkeit und auch gute mechanische Eigenschaften,
wie z.B. hohe Formstabilität,
gute Hitzebeständigkeit
und hohe Festigkeit, in solch einem Maße auf, dass er für die Bildung
von Modellen verwendbar ist, während
er zweifellos seine Bioabbaubarkeit behält.
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BEISPIEL
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Um
die Wirkung der vorliegenden Erfindung zu demonstrieren, wird nun
ein Beispiel der Erfindung gegeben, zusammen mit Vergleichsbeispielen
dazu, welche jedoch den Umfang der Erfindung nicht beschränken sollen.
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A: Herstellung der bioabbaubaren
Kunststoffmaterialien:
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(1) Herstellung der veresterten
Stärke:
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- (a) Gemäß dem in
WO 95/04083 beschriebenen Verfahren wurde in der unten beschriebenen
Weise eine veresterte Stärke
hergestellt.
1000 g einer amylosereichen Maisstärke (Amylosegehalt
70%) wurden in 9000 g Dimethylsulfoxid (DMSO) suspendiert und bis
auf 80 °C
erhitzt, so dass eine einheitliche Lösung entstand. Als Nächstes wurde
das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt, es wurden 58 g in 1600
ml DMSO gelöstes
Dimethylaminopyridin zugegeben, und es wurden 1500 g Natriumhydrogencarbonat
zugegeben. Dann wurde das Gemisch auf 40 °C abgekühlt. Als Nächstes wurden dem Gemisch langsam
1700 g Essigsäureanhydrid
zugegeben und unter ständigem
Rühren
2 Stunden lang zur Reaktion gebracht. Das resultierende Reaktionsgemisch
wurde in die 10-fache Menge Wasser gegossen, und der so gebildete
Niederschlag wurde durch Zentrifugenfiltration abgetrennt. Der Niederschlag
wurde in 30 Litern Wasser suspendiert und durch Entwässerungsfiltration
gewaschen, was dreimal wiederholt wurde. Als Nächstes wurde dieser in einen
Ofen gegeben und dort bei 55 °C
getrocknet, um eine pulverförmige
acetylierte Stärke
zu erzeugen, welche einen DS von nahezu 1,9 aufweist.
- (b) Gemäß dem in
WO 96/14342 beschriebenen Verfahren wurde in der unten beschriebenen
Weise eine veresterte Stärke
hergestellt.
1000 g einer amylosereichen Maisstärke (Amylosegehalt
70%) wurden in 8000 g Dimethylsulfoxid (DMSO) suspendiert und bis
auf 80 °C
erhitzt, so dass eine einheitliche Lösung entstand. Noch bei 80 °C wurden dieser
100 g Natriumcarbonat und 440 g Vinyllaurat in dieser Reihenfolge
zugegeben und zur Reaktion gebracht. Das resultierende Reaktionsgemisch
wurde in 30 Liter Wasser gegossen, und der so gebildete Niederschlag
wurde durch Zentrifugenfiltration abgetrennt. Der Niederschlag wurde
in 30 Litern Wasser suspendiert und durch Entwässerungsfiltration gewaschen,
was dreimal wiederholt wurde. Als Nächstes wurde dieser in einen
Ofen gegeben und dort bei 60 °C
getrocknet, um eine pulverförmige
acetylierte Stärke
zu erzeugen, welche einen DS von nahezu 0,75 aufweist.
- (c) Veresterte polyestergepfropfte Stärke wie jene in der Japanischen
Patentschrift Nr. 2742892 offenbarte.
1000 g Maisstärke wurden
in 8000 g Dimethylsulfoxid (DMSO) suspendiert und bis auf 80 °C erhitzt
und in 20 Minuten geliert. Als Nächstes
wurden 300 g Natriumcarbonat, 6685 g ε-Caprolacton und 2208 g Vinylpropionat-Monomer
zugegeben und 5 Stunden lang bei 80 °C zur Reaktion gebracht. Das
resultierende Reaktionsgemisch wurde in Wasser gegossen, und der
so gebildete Niederschlag wurde abgetrennt. Der Niederschlag wurde
gewaschen, entwässert
und getrocknet, um eine pulverförmige
veresterte polyestergepfropfte Stärke zu erzeugen, welche einen
DS von nahezu 2,6 aufweist.
- (d) Mit einer kurz-/langkettigen Acylgruppe substituierte veresterte
Stärke
wie jene in der Japanischen Patentschrift Nr. 2939586 offenbarte.
1000
g einer auf weniger als 1% Feuchtigkeit getrockneten Maisstärke wurden
in 8000 g Dimethylsulfoxid (DMSO) suspendiert und bis auf 90 °C erhitzt
und in 20 Minuten geliert. Als Nächstes
wurden 50 g Brom-t-butyl und 5320 g Hexadecylketen-Dimer (C17) in
das Gemisch gegossen. Das Gefäß wurde
evakuiert, und das Gemisch wurde 5 Stunden lang bei 90 °C in unter
Rückfluss
siedendem DMSO zur Reaktion gebracht. Nachdem das Vakuum entfernt
und das Gefäß auf Atmosphärendruck
gebracht wurde, wurden als Nächstes
1260 g Essigsäu reanhydrid
und 1040 g Natriumhydrogencarbonat zugegeben und bei Rückflusstemperatur
zur Reaktion gebracht. Nebenprodukte und nicht umgesetzte Substanzen
wurden ausgegossen. Das resultierende Reaktionsgemisch wurde unter
kräftigem
Rühren
in Wasser gegossen, und der so gebildete Niederschlag wurde eingesammelt.
Der Niederschlag wurde in 50 Litern Wasser suspendiert und durch
Entwässerungsfiltration
gewaschen, was fünfmal
wiederholt wurde. Der jeweilige Substitutionsgrad der kurz- oder
langkettigen Acylgruppe dieses Stärkeesters betrug 1,89 für die kurzkettige
Acylgruppe (C2) und 0,23 für
die langkettige Acylgruppe (C17), was über die Verseifungsmethode
analysiert wurde (Genung & Mallet,
1941, Smith, 1967).
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(2) Herstellung bioabbaubarer
Kunststoffmaterialien:
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Beispiel 1:
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630
g jeder veresterten Stärke,
die oben hergestellt wurde, und das 1:1-Gemisch von (a) und (d),
und 300 g der Cellulosefaser „SOLKA-FLOC" (verkauft von der
Hayashi Chemical Co.) wurden in einen Henshel-Mixer gegeben. Während dies
im Mixer gerührt
wurde, wurden nach und nach 70 g Triacetin zugegeben, so dass ein
einheitliches Pulver entstand. Um ein Kunststoffmaterial herzustellen,
wurde jedes Pulver unter den unten angegebenen Temperaturbedingungen
durch einen Doppelschneckenextruder hindurch pelletiert, welcher
Schnecken mit einem Durchmesser von 2,6 cm (L/D = 25) aufwies und
mit drei Düsen
ausgestattet war.
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Temperaturbedingungen:
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- Zone 1 (Eingangszone): 80 °C
- Zone 2: 130 °C
- Zone 3: 190 °C
- Zone 4: 190 °C
- Zone 5 (Düsenzone):
170 °C
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Beispiel 2:
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Ein
anderes Kunststoffmaterial wurde durch Pelletierung in derselben
Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, außer dass statt 300 g Cellulosefasern
300 g Talk verwendet wurden.
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Beispiel 3:
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320
g jeder veresterten Stärke,
die oben hergestellt wurde, und 480 g eines Pulvers der veresterten Cellulose „Acetate
Flakes" (Celluloseacetat
mit einem DS von 2,5, hergestellt von Teijin Ltd.) wurden in einen Henshel-Mixer
gegeben. Während
dies im Mixer gerührt
wurde, wurden nach und nach 200 g Triacetin zugegeben, so dass ein
einheitliches Pulver entstand. Um ein Kunststoffmaterial herzustellen,
wurde das Pulver unter denselben Temperaturbedingungen wie in Beispiel
1 durch denselben Doppelschneckenextruder hindurch pelletiert.
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Vergleichsbeispiel 1:
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Hierbei
wurde die Polymilchsäure „Lacty" (Handelsbezeichnung
des Produktes der Shimadzu Corporation) verwendet.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Hierbei
wurde das Polybutylensuccinat „Bionolle
#3010" (Handelsbezeichnung
des Produktes der Showa Highpolymer Co.) verwendet.
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Vergleichsbeispiel 3:
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Hierbei
wurde das Polycaprolacton „TONE
787" (Handelsbezeichnung
des Produktes der Union Carbide Chemicals and Plastics Company,
Inc.) verwendet.
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Vergleichsbeispiel 4:
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Hierbei
wurde das Polyhydroxybutyrat/-valerat „Biopol" (Handelsbezeichnung des Produktes von
Zeneca Inc.) verwendet.
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Vergleichsbeispiel 5:
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Hierbei
wurde die Stärke-Polyvinylalkohol-Legierung „Mater-Bi AF10H" (Handelsbezeichnung
des Produktes der Novamont Co.) verwendet.
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B. Herstellung der Blöcke für Modelle
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Jede
der oben erwähnten
Kunststoffmaterialproben der Beispiele 1 bis 3 und Vergleichsbeispiele
1 bis 5 wurde in die Form der Pressmaschine „Heat Press" (Handelsbezeichnung
der Maschine der Tester Industrial Co.) gegeben, darin dann unter
Wärmeanwendung
unter verschiedenen Bedingungen, wie unten angegeben, geschmolzen
und unter Druck (200 kgf/cm2 × 5 min)
geformt. Dadurch erhielt man verschiedene Blockproben für Schnitt-
und Bearbeitungsuntersuchungen. Die Vergleichsproben waren nur für Schnittuntersuchungen
mit Handwerkzeugen.
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Heizbedingungen:
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- Beispiele 1 bis 3: 180 °C × 5 min.
- Vergleichsbeispiel 1: 190 °C × 5 min.
- Vergleichsbeispiel 2: 170 °C × 5 min.
- Vergleichsbeispiel 3: 150 °C × 5 min.
- Vergleichsbeispiel 4: 180 °C × 5 min.
- Vergleichsbeispiel 5: 180 °C × 5 min.
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Größen der Blockproben:
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- (1) Für
Schnittuntersuchungen mit Handwerkzeugen: 10 × 10 × 2 cm
- (2) Für
Bearbeitungsuntersuchungen mit einem Schaftfräser: 10 × 10 × 6 cm
- (3) Für
Bearbeitungsuntersuchungen mit einer Bandsäge: 40 × 30 × 15 cm
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C. Auswertung der manuellen
und maschinellen Bearbeitbarkeit der Blockproben:
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(1) Auswertung der Bearbeitbarkeit
mit Handwerkzeugen:
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Unter
Verwendung von Handwerkzeugen wie Messern und Meißeln wurden
die Blockproben geschnitten. Die Proben der Beispiele 1 bis 3 der
Erfindung wurden gut geschnitten, und ihre Bearbeitbarkeit war gut. Die
aus diesen herausgeschnittenen Stücke wiesen scharfe Kanten und
glatte Seiten auf, während
sie eine lebendige äußere Erscheinung
boten. Im Gegensatz dazu konnten die Proben der Vergleichsbeispiele
1 bis 5 nicht gut geschnitten werden, und ihre Bearbeitbarkeit war
schlecht. Außerdem
waren die Probe des Vergleichsbeispiels 1 (Polymilchsäure) und
die des Vergleichsbeispiels 3 (Polycaprolacton) problematisch in
der Hitzebeständigkeit;
und die Probe des Vergleichsbeispiels 4 (Stärke-Polyvinylalkohol-Legierung)
war problematisch in der Formstabilität, da sie hygroskopisch war.
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(2) Auswertung der Bearbeitbarkeit
mit einem Schaftfräser:
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Unter
Verwendung einer Schaftfräser-NC-Maschine
(20 mm Durchmesser) wurde jede Blockprobe mit einer Rotation des
Schaftfräsers
von 600 U/min gelocht, um ein Loch mit einem Durchmesser von 5 cm
und einer Tiefe von 3 cm zu erhalten. Alle Proben der Beispiele
1 bis 3 der Erfindung, die hier bei untersucht wurden, wiesen scharfkantige
Löcher
ohne gebrochene Kanten auf, und die Innenwände der gebildeten Löcher wiesen alle
einen glatten Abschluss auf. Kein Staub haftete an dem verwendeten
Schaftfräser,
und nur wenig Pulver wurde während
der Bearbeitung verstreut.
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(3) Auswertung der Bearbeitbarkeit
mit einer Bandsäge:
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Unter
Verwendung einer Bandsäge
wurde jede Blockprobe mit einer Sägegeschwindigkeit von 4 m/s in
Stücke
von 10 × 10 × 5 cm geschnitten.
Alle Proben der Beispiele 1 bis 3 der Erfindung, die hierbei untersucht
wurden, wurden in scharfkantige Stücke ohne gebrochene Kanten
geschnitten, und ihre Schnittflächen waren
glatt und gut.
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D. Mechanische Eigenschaften
der bioabbaubaren Kunststoffmaterialien:
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Die
bioabbaubaren Kunststoffmaterialien, die in Beispiel 1 bis 3 hergestellt
wurden, wurden untersucht, um gemäß ASTM D638 ihre Zugfestigkeit
und ihr E-Modul Zug zu ermitteln, gemäß ASTM D790 ihre Biegefestigkeit
und ihr E-Modul Biegung zu ermitteln und gemäß JIS K7121 ihre Glasübergangstemperatur
zu ermitteln.
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Die
erhaltenen Daten sind unten in Tabelle 1 dargestellt, aus welcher
zu erkennen ist, dass diese Proben, die hierbei untersucht wurden,
sowohl eine zufriedenstellende mechanische Festigkeit aufweisen,
als auch gut für
die Herstellung von Modellen verwendbar sind.
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E. Bioabbaubarkeit der
bioabbaubaren Kunststoffmaterialien
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Jeder
der Blöcke
für Modelle
für die
Schnittuntersuchung mit Handwerkzeugen (10 × 10 × 2 cm) der Beispiele 1 bis
3 wurde auf dem Freiluftgelände
in Hekinan City, Aichi, Japan, in einer Tiefe von 5 cm in Pflanzenerde
gelegt. Dann wurden die Testblöcke
nach 6 Monaten ausgegraben und gewaschen, getrocknet, befeuchtet
und gewogen. Die Bioabbaubarkeit wurde durch den Prozentsatz der
Gewichtsreduzierung, verglichen mit vorher, errechnet. Die erhaltenen
Daten sind in Tabelle 1 dargestellt. Als Vergleich wurde Polyesterharz
als Ersatz für
das veresterte Stärkeharz
verwendet, und die Blöcke
für Modelle
wurde in derselben Weise wie in Beispiel 1 und 2 hergestellt und
wurden auf die Bioabbaubarkeit untersucht. Die Gewichtsreduzierung betrug
jeweils 7% und 0,4%.